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Die Verfolgung der Bahai im Iran


KnechtPetrus

Empfohlene Beiträge

Hallo Zusammen,

 

entschuldigt, wenn ich mit der Tür ins Haus falle. Aber mir brennen so viele Fragen unter den Fingern.

 

Die Bahai glauben ja, dass der Imam Mahdi schon lebte und so die Religion der Bahai ins Leben rief.

Warum nun werden die Bahai im Iran verfolgt und nicht als weitere islamische Gemeinschaft akzeptiert?

 

Oder werden die Bahai überhaupt verfolgt? Sie selbst behaupten es immer wieder und auch Menschenrechtsorganisationen haben das immer wieder auf der Tagesordnung.

 

Friede sei mit Euch

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#bismillah#

 

#salam#

 

Es ist korrekt, dass die Bahai im Iran keine Religionsfreiheit besitzen. Dies liegt daran, dass die iranische Bevölkerung diese Religion als eine Erfindung der Kolonialmächte betrachtet, die dazu dienen soll(te), den Islam und den Iran zu schwächen. Natürlich heißt das nicht, dass jeder Bahai so eine Intention in sich trägt, sondern die Religion als solche diese Eigenschaften aufweist.

 

 

#salam#

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Ah, dank deiner Antwort konnte ich via Googel so viele Informationen bekommen, dass mein Bild nun so aussieht:

 

Der Religionsstifter der Bahai rettete nicht die Welt, so dass er als Hochstabler überführt wurde. In der Folge änderten seine Anhänger die Lehre etwas ab, so dass diese für sie stimmig war.

Zur Zeit der Revolution stützten sie den Shah und wollten den Erfolg der Revolution unbedngt vermeiden...

 

Somit ist für mich von daher schon klar, dass sie als Feinde des Islam eingestuft werden. Da der Westen hier natürlich ein gefundenes Fressen hat um die mangelnde Religionsfreiheit anzuprangern ist es klar,

dass man in den Bahai auch durchaus Spione und Staatsfeine erkennen kann.

 

Insgesamt ist dies aber wieder ein wunder Punkt bei meinem Blick auf den Islam. Denn hier vermischt sich stark weltliches Geschehen mit geistigem Geschehen. Und meines Erachtens ist es hier leicht die Religion zu missbrauchen

um staatliche Verordnungen durchzusetzen. Nun ja. Das ist aber nicht meine Sache, sondern das der Menschen im Iran.

Was mir allerdings Sorgen bereitet ist dann, dass dieses Modell - der Gottesstaat - der Wunsch des Islam zu sein scheint. Also sprich, würde in einem europäsischen, oder anderen nicht islamischen Staat, dei Mehrheit der Menschen

nun durch Konvertion oder durch demografische Entwicklung auf einmal Muslime sein, so sehe ich die Demokratie stark gefährdet und die Mehrheit der Muslime, so fürchte ich, würde sich einen Gottesstaat wünschen.

 

Das wäre natürlich wür Anghänger anderer Religionen nicht wünschenswert.

 

Sehe ich das realistisch, oder sind meine Befürchtungen eher unbegründet?

 

Salam, Peter

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#bismillah#

#salam#,

 

erlaube mir dir eine Frage zu stellen, bevor ich auf deine Fragen eingehe:

 

Du, als gläubiger Christ, welcher von der Wahrheit Christi überzeugt ist, würdest dir nicht wünschen, dass ein Staat nach der wahren Lehre Jesu geführt wird?

Nimm dir bitte nicht die Kirche als Vorbild, sondern stelle dir bei der Beantwortung vor, dass ein wahrer christlicher Staat umsetzbar wäre. Wenn dies der Fall wäre, würdest du diesen Staat trotzdem verneinen bzw. ablehnen?

 

#salam#

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Ganz ehrlich: Nein! Ich würde es mir nicht wünschen. 1. gibt es ja noch nicht mal ein einheitliches Christentum und 2. werden ethische und auch andere Entscheidungen in einer Demokratie von der Mehrheit bestimmt. Ist diese Mehrheit entschieden christlich, so werden diese Entscheidungen christlich sein, ist die Mehrheit muslimisch, so wird die Entscheidung muslimisch sein. Es ist also keine Etablierung eines Gottesstaates notwendig.

Wenn nun, so wie bei uns, die Werte zerfallen, so wäre dann ein Gottesstaat nur pure Heuchelei und eine Diktatur wider die Einstellung der Mehrheit.

Vielmehr würde ich lieber dahin kommen, dass die Menschen aus Einsicht heraus umkehren zu Gott und so tun was recht ist.

Leider ist die Situation aber so verfahren, dass Großkonzerne und Banken so viel Macht haben, dass es so schon fast unmöglich scheint überhaupt wieder wahre demokratische Verhältnisse her zu stellen.

Leider ist in Deutschland die Occupy Bewegung auch nicht gerade ausgeprägt. Ich befürchte fast, das Wirtschaftssystem muss erst zusammenbrechen, bevor wieder etwas besseres aufgebaut werden kann, aber vielleicht geht das auch schneller als ich denke...

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#bismillah#

#salam#,

 

folglich stellst du das jetzige Wertesystem und die von Menschen gemachte Ordnung also über deinen Glauben an Gott und das Vertrauen auf die Richtigkeit seiner Urteile, wenn ich dich richtig verstanden habe?

 

#salam#

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Jesus sagte "mein Reich ist nicht von dieser Welt!" und "sammelt Schätze im Himmel" ~ es war nicht Jesu Absicht ein Reich auf der Erde zu bauen. Er zeigte den Weg ins Himmelreich und machte keine Anstalten die irdische Ordnung zu ändern.

Es geht um die Herzen jedes einzelnen Menschen. Durch Gesetze werden wir den Willen Gottes nicht erfüllen. Sondern durch das Gesetz werden wir der Sünde überführt.

Wir erfüllen aber Gottes Willen, wenn wir seinen Geist in unseren Herzen Wohnung geben.

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Also war es auch in jeder Hinsicht ein Fehler der römisch-katholischen Kirche, dass sie versuchte nach ihrer Auslegung der Gesetze Jesu zu urteilen?

Lehnst du auch folglich alle Christen ab, welche einen christlichen Gottesstaat fordern, wie wir sie heute zahlreich in den USA und anderswo haben?

 

 

Entschuldige bitte, dass ich dich mit so vielen Fragen bombardiere. :)

 

#salam#

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Frage ruhig :-) mein einzigstes Problem ist, dass ich zur Zeit nur mit dem Handy online bin.

 

Ich bin selbst Katholik. Aber ich sehe in dem ganzen Gesetzen der Kirche nur das, was Jesus bereits den Schriftgelehrten vorwarf: Ihr kommt nicht nur selbst nicht ins Reich der Himmel, sondern ihr versperrt auch noch denen den Weg, die hinein wollen!

 

Nun, die Evangelikalen, die sich leider auch hier zu Lande immer mehr ausbreiten, finden auch nicht meine Zustimmung.

 

Ich finde mich eher bei Meister Eckhard oder Anselm Grün wieder.

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Salam JabalAmel

 

zu : Also war es auch in jeder Hinsicht ein Fehler der römisch-katholischen Kirche, dass sie versuchte nach ihrer Auslegung der Gesetze Jesu zu urteilen?

Es wäre ja merkwürdig, wenn die römisch-katholisch Kirche oder jede andere religiöse gruppe nicht nach der Grundsätzen ihrer religion urteilen würde. Oder versteh ich die Frage nicht?

 

zu: Lehnst du auch folglich alle Christen ab, welche einen christlichen Gottesstaat fordern, wie wir sie heute zahlreich in den USA und anderswo haben?

Ich lehne jede Art von Gottesstaat ab, auch einen christlichen. Christen können innerhalb jeder Staatsform leben vom römischen Reich, zum Kommunismus a la Sowjetunion , unter Hitler oder im chinesischen Staatskapitalismus, solange man sie leben lässt.

 

Entschuldigt, dass ich mich einmische.

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Ich danke für eure Antworten.

 

Es wäre ja merkwürdig, wenn die römisch-katholisch Kirche oder jede andere religiöse gruppe nicht nach der Grundsätzen ihrer religion urteilen würde. Oder versteh ich die Frage nicht?

 

Aber so wie ich es verstanden habe, gibt es keine religiösen, weltlichen Gesetze, nach denen jemand nach eurer Aufassung des Christentums leben kann.

Wenn ich dich richtig verstanden habe @KnechtPetrus, ist das Christentum nur ein Zustand im Herzen, dass man in der Welt nicht erreichen kann.

 

#salam#

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Die Taufe symbolisiert es. Wir sind dem irdischem gestorben, dem himmlischen aber geboren. Dem Leib nach tot, dem Geist nach lebendig. Unser Bürgerrecht ist im Himmel.

Aber Jesus kam als Licht in diese Welt und sollten wir dann nun an seiner statt Licht sein, das ausstrahlt in diese Welt.

Dementsprechend sollten wir dann schon auf unseren Lebenswandel schauen, der sich aber an unserem Gewissen orientiert.

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Hallo Zusammen,

 

Die Bahai glauben ja, dass der Imam Mahdi schon lebte und so die Religion der Bahai ins Leben rief.

Warum nun werden die Bahai im Iran verfolgt und nicht als weitere islamische Gemeinschaft akzeptiert?

 

Friede sei mit Euch

 

Salam KnechtPetrus,

 

Die Frage des warum dies so ist, hast Du bereits in Deiner Fragestellung vorweggenommen. Der "Bab" (Das Tor) der mit dem bürgerlichen Namen Sayyed Ali Muhammad hieß, hat so ca. um 1844 in der iranischen Stadt Schiraz behauptet, der erwartete Imam az Zaman zu sein. Für die schiitische Theologie stellt dies eine Anmaßung ersten Ranges dar, einmal abgesehen von der Tatsache, dass es nach Muhammad keine weiteren Propheten mehr gibt und nachfolgend der Gründer der Bahai - Religion (Baha’u’lla) eben dieses von sich behauptet hat, deswegen kann es im weitersten Sinn auch keine islamische Gemeinschaft sein.

 

Daraus resultiert - sagen wir einmal das schwierige Verhältnis - zwischen Bahai und Schiiten im Allgemeinen.

 

Der letzte falsche Mahdi (aber nicht im Kontext der Shia) war Mohammed Ibn Abdallah al-Qahtani ein Angehöriger der wahhabitischen Ikhwan - Gruppierung und Schüler des bekannten wahhabitischen Schriftgelehrten Ibn Baz, der im Zuge der Moschee - Besetzung in Mekka 1979 aufgetreten ist. Er und die meisten seiner Anhänger wurden mit Hilfe französische Fallschirmjäger beim darauffolgenden Sturm auf die Moschee getötet.

 

Einer der letzten Gottesstaaten war meines Wissens "Nezavisna Država Hrvatska" der bis 1945 existierte, zumindest hat er sich selbst auf die Leitung Gottes berufen und laut Verfassungsstatuten so deklariert. Ob dieser wirklich unter der Leitung Gottes gestanden ist, daran zweiflet nicht nur meine Person.

 

Aber ich finde persönlich gut, dass Du die Idee eines "Gottesstaat" ablehnst wie ich - einen Gottesstaat kann es nur dann geben wenn Jesus selbst wiederkommt, denn schließlich ist kein Mensch (außer die gesegneten Propheten) frei von Sünde, wie soll da ein Gottesstaat funktionieren bzw. ist bisher absolut jeder Versuch meistens ziemlich blutig gescheitert.

 

Friede

Hidden Issa

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Salam,

 

verzeiht wenn auch ich mich einmische, aber findet ihr nicht, dass ein Gottesstaat, auch wenn wir alle Menschen sind, und nicht sündenfrei sind, nicht existieren sollte? Also man kann ja zumindest versuchen sündenfrei zu leben, bei Gott zählt bekanntlich die Niyah (das Vorhaben). Wenn ich mir vornehme keine Sünden zu begehen, dann bekomme ich beispielsweise automatisch den Thawab (Lohn) dafür gutgeschrieben, ich bemühe mich dann sicherlich auch so zu leben, wie es Gottes Wohlgefallen wäre. Wenn ich jetzt eine Sünde begehe ist es sicherlich besser, als wenn ich mein ganzes Leben Sünde, und es garnicht erst versuche, das System zu "reinigen" und gottesfürchtig zu leben, stimmts? Oder seht ihr das anders?

 

Wsalm,Mahdi

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Salam!

 

verzeiht wenn auch ich mich einmische, aber findet ihr nicht, dass ein Gottesstaat, auch wenn wir alle Menschen sind, und nicht sündenfrei sind, nicht existieren sollte? Also man kann ja zumindest versuchen sündenfrei zu leben, bei Gott zählt bekanntlich die Niyah (das Vorhaben).

 

Jeder kann versuchen sündenfrei zu leben, dazu braucht es keinen Staat. Aber wenn die Regierenden in einem Staat sündigen und es sind gleichzeitig die geistigen Führer des Landes... so führt das das ganze Land in die Irre. Zudem zwingt ein Gottesstaat so die Religion auch Menschen auf, die anders glauben... Z.B. im Christentum würde ein christl. Gottesstaat Muslime zumindest benachteiligen, eine katholische Regierung evangelische Christen benachteiligen, ein shiitische Regierung evtl. auch Sunniten benachteiligen. Es kann keine Gerechtigkeit geben in einem Gottesstaat. Vor allem ist der Name irreführend, denn der Staat wurde von Menschen gegründet und nicht von Gott.

Hier im Westen ist die Meinungsfreihet ein hohes Gut. Ein solcher Staat grenzt die Meinungsfreiheit stark ein. Religionskritik muss möglich sein. Immer und jederzeit. Und es muss jeder Religionsangehörige fähig sein das auzuhalten. Egal wie scharf diese formuliert ist. Und natürlich muss man auf diese Kritik auf frei erwidern können dürfen.

Es heißt im Koran - es soll kein Zwang in Glauben sein - in einem Gottesstaat ist automatisch Zwang im Glauben.

Der Papst hat bei seinem letzten Besuch in Deutschland im letzten Jahr sogar den gegenteiligen Weg eingeschlagen und gesagt, die Kirchen müssten sich mehr entweltlichen. Weg von staatlichen Instutitionen, weg von Förderungen, sondern sich alleine der Religion wittmen...

 

Edit:

Ebenso ist es so, dass Religionen oft eine andere Rechtsauffassung haben wie die universal gültigen Menschenrechte. Ein Staat sollte sich aber den universal gültigen Menschenrechten verpflichtet fühlen und diese garantieren. Notfalls gilt, dass staatliches Recht religiöses Recht einschränkt.

Beispiele hierfür: Verheiratung Minderjähriger, Gewährleistung freier Meinungsäußerung, Pressefreiheit, Gewährleistung der Menschenrechte für homosexuelle Menschen...

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Aliyun*Walyullah

#bismillah#

#salam#

 

Ein Gottesstaat heißt deshalb Gottesstaat, da dort das religiöse Rechtssystem die Grundlage für die Verfassung und Rechtsfindung des Staates darstellt. Ein solcher Staat ist deshalb nötig, damit gewährleistet wird, dass die Gläubigen auch nach den Grundsätzen ihrer Religion leben können und diese nicht eingeschränkt oder verletzt werden, deshalb ist ein optimales religiöses Leben auch nur in einem islamischen Staat möglich.

Als das einzige Beispiel für einen sog. Gottesstaat haben wir die islamische Republik Iran. Dort wird bekanntlich keinem der schiitische Islam aufgezwungen und die nach dem heiligen Koran anerkannten Buchreligionen und die Sunniten können völlig frei ihren Glauben nachgehen, die Christen und Juden dürfen sogar Wein kultivieren(!) und das vollkommen legal und unter dem Schutz der islamischen Republik.

 

Dass wir hier im Westen Meinungsfreiheit haben ist ein Ammenmärchen, darauf werde ich nicht weiter eingehen. Aber die Meinungsfreiheit gilt dort eingeschränkt, wo sie die religiösen und persönlichen Rechte und Gefühle anderer verletzt werden, die Konsequenz im gegenteiligen Fall wäre die Hölle auf Erden.

 

Weiterhin erkennen wir den Papst nicht als Repräsentant des Christentums an, sondern des Kirchentums, welcher mit dem Christentum genau so viel am Hut hat, wie der Wahabismus/Salafismus mit dem Islam. Dementsprechend hat es für uns keine Bedeutung, über was oder wie er sich äußert.

 

Diese sog. "universal gültigen" Menschenrechte stammen aus der Feder von westlichen Denkern und Poitikern und sind auch nur für diese unversal gültig. Sie spielen für uns absolut keine Rolle, so ist unsere Auffassung des Minderjährigenalters eine vollkommen andere als die westliche, mit allen weitergehenden Folgen. Für uns ist das islamische Rechtssystem der islamischen Republik Iran das optimale, nicht weil es schon perfekt wäre, sondern weil die Pfeiler und Stützen richtig gelegt wurden und weil dieses System immer Raum für Reformen und Verbesserungen lässt.

 

ya Ali

 

Im Schutze der Wahrheit

 

#wasalam#

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Danke für deine klaren Worte.

 

#bismillah#

#salam#

 

Ein Gottesstaat heißt deshalb Gottesstaat, da dort das religiöse Rechtssystem die Grundlage für die Verfassung und Rechtsfindung des Staates darstellt. Ein solcher Staat ist deshalb nötig, damit gewährleistet wird, dass die Gläubigen auch nach den Grundsätzen ihrer Religion leben können und diese nicht eingeschränkt oder verletzt werden, deshalb ist ein optimales religiöses Leben auch nur in einem islamischen Staat möglich.

Als das einzige Beispiel für einen sog. Gottesstaat haben wir die islamische Republik Iran. Dort wird bekanntlich keinem der schiitische Islam aufgezwungen und die nach dem heiligen Koran anerkannten Buchreligionen und die Sunniten können völlig frei ihren Glauben nachgehen, die Christen und Juden dürfen sogar Wein kultivieren(!) und das vollkommen legal und unter dem Schutz der islamischen Republik.

 

Nun wird den tradionellen christlichen Kirchen schon Religionsfreiheit gewährt und freie Religionsausübung, denndoch sind sie oft im öffentlichen Leben und bei der Arbeitssuche benachteiligt. Dieses liegt aber meines Erachtens nicht an der iranischen Verfassung, sondern am Einzelverhalten von Behördenmitarbeitern und Arbeitgebern.

Anders ist dies mit modernen christlichen Gemeinschaften. Dort steht der Iran im Ländervergleich an 2. Stelle hinter Nordkorea in Punkto Christenverfolgung. So ist das Schicksal eines Konvertiten, der nun Pastor wurde immer noch nicht klar. Im droht der Tod.

 

Dass wir hier im Westen Meinungsfreiheit haben ist ein Ammenmärchen, darauf werde ich nicht weiter eingehen. Aber die Meinungsfreiheit gilt dort eingeschränkt, wo sie die religiösen und persönlichen Rechte und Gefühle anderer verletzt werden, die Konsequenz im gegenteiligen Fall wäre die Hölle auf Erden.

 

:-) Ich weiß, dass es gerade in bestimmten Punkten Einschränkungen gibt. Dies halte ich auch für eher Kontraproduktiv. Eine offene Diskussion wäre meines Erachtens wünschenswerter.

 

Weiterhin erkennen wir den Papst nicht als Repräsentant des Christentums an, sondern des Kirchentums, welcher mit dem Christentum genau so viel am Hut hat, wie der Wahabismus/Salafismus mit dem Islam. Dementsprechend hat es für uns keine Bedeutung, über was oder wie er sich äußert.

 

2Kor 5,20 Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!

Alle Christen sollten als Vertreter Christi und damit des Christentums gelten, auch der Papst. Natürlich stellt es ein Problem dar, dass viele nicht ihrer Berufung würdig wandeln.

 

Diese sog. "universal gültigen" Menschenrechte stammen aus der Feder von westlichen Denkern und Poitikern und sind auch nur für diese unversal gültig. Sie spielen für uns absolut keine Rolle, so ist unsere Auffassung des Minderjährigenalters eine vollkommen andere als die westliche, mit allen weitergehenden Folgen. Für uns ist das islamische Rechtssystem der islamischen Republik Iran das optimale, nicht weil es schon perfekt wäre, sondern weil die Pfeiler und Stützen richtig gelegt wurden und weil dieses System immer Raum für Reformen und Verbesserungen lässt.

 

Genau eine solche Entwicklung hatten wir im Westen hinter uns und die Aufklärung und die Demokratisierung beendeten das dunkle Zeitalter, wo Macht und Religion Hand in Hand gingen. Aus dieser entstanden auch die Menschenrechte. Ein Ideal, dass auch im Deutschen Grundgesetz verankert ist.

Aufklärung, Wissenschaftliche Erkenntnisse usw. sollten auch in der Lage sein religiöse Gesetze zu hinterfragen und ggf. bestimmte Ansichten zu verändern. Eine Ansicht, die 1000 Jahre oder älter ist mag damals stimmig gewesen sein - z.b. was Unreinheit betrifft, muss aber heute nicht mehr stimmen, oder ist Ortsabhängig. Z.B. ist nach wissenschaftl. Erkenntnissen Homosexualität meist (was nicht heißt immer) angeboren. Wie sollte etwas angeborenes Sünde sein. Gott hat diesen Menschen so geschaffen. Diese Erkenntnisse fleißen z.B. im reformierten Judentum und auch im modernen Christentum mit ein und stellen nicht etwa eine Umkehrung der Moral dar, sondern werden den neuen Erkenntnissen gerecht.

Ebenso ist es nachweisbar, dass früher Kinder früher reif und "erwachsen" waren, während heute die körperliche Reife früher kommt, die psychische Reife aber erst erheblich später, so dass die Meisten Menschen mit Erreichen der Volljährigkeit (18) noch nicht einmal reif für die Ehe sind. Wenn ich nun lese, dass z.B. in der Türkei eine 11jährige nach der Heirat schwanger wurde stellen sich mir die Nackenhaare auf! Das ist Unrecht! Egal welche Schrift was auch immer dazu sagt.

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Salam

 

eine kleine Zwischenfrage an Aliyun*Waliallah

 

Er schrieb:

quote]Ein Gottesstaat heißt deshalb Gottesstaat, da dort das religiöse Rechtssystem die Grundlage für die Verfassung und Rechtsfindung des Staates darstellt

 

Welche Religion außer dem Islam hat derartiges religiöses Rechtssystem ??

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Aliyun*Walyullah

#bismillah#

 

@ KnechtPetrus

 

#salam#

 

denndoch sind sie oft im öffentlichen Leben und bei der Arbeitssuche benachteiligt.

 

Das ist eine lose Behauptung, die nachgewiesen werden muss. Sie sagen aber selbst, dass dies nicht offiziell erfolgt, sodass eine weitere Diskussion im Zusammenang mit der islamischen Republik Iran sich erübrigt.

 

Ich verstehe außerdem nicht, was Sie unter "modernen Kirchengruppen" verstehen. Die Christen in der islamischen Republik Iran, die zumeinst armenischer-orthodoxer Strömng sind, leben seit jeher frei und stehen unter dem Schutz des Staates. Es ist selbsterklärend, dass die islamische Republik aus Nächstenliebe und seiner Verpflichtung zur Reinhaltung der moralischen Werte seiner Gesellschaft unter keinen Umständen das Ausbreiten oder die Duldung von Sekten erlauben kann, auch wenn diese Beteuern kirchlich oder gar christlich zu sein. Der genannte Pastor gehört einer evangelikalen Sekte an, die sich das Missionieren als Hauptpfeiler ihrer Sekte auserkoren hat. Dies ist im Islam verboten und die islamische Republik Iran muss da seine Einwohner natürlich davor schützen. In den USA gibt es zahlreiche Beispiele, wo Sekten freie Hand gelassen wird und dies dann in einem Massenselbstmord o.ä. endet. So etwas kann man nicht als islamischen Staat ruhigen Gemüts dulden.

 

Das "dunkle Zeitalter" beschreibt lediglich ein Zeitalter der europäischen Geschichte, welches geprägt von einer kirchlichen Ordnung war. Die ganzen Verbechen, die damals vorgefallen sind können nicht von mir wiedergegeben werden, aber augrund dieser heißt es "dunkles Zeitalter" oder "dunkles Mittelalter". Wir können dafür nicht die Verantwortung übernehmen, sie haben so geherrscht, wie sie es für richtig erachtet haben und nicht so, wie es dem Ideal des heiligen Propheten Jesus#as# entspricht.

 

Uns geht es um das Hier und Jetzt und um unseren einzigen "Gottesstaat", den es auf der ganzen Welt gibt, nämlich der islamische Republik Iran. Aufgrund der vielen Erfolge und der Glückseeligkeit der Menschen im Iran und auf der ganzen Welt wird das Zeitalter seit ihrer Gründung von ihren Unterstützern auch u.a. als das "lichtdurchflutete Zeitalter" bezeichnet.

 

Ebenso ist es nachweisbar, dass früher Kinder früher reif und "erwachsen" waren, während heute die körperliche Reife früher kommt, die psychische Reife aber erst erheblich später

 

Da stimme ich ihnen im Allgemeinen zu, jedoch kann es immer wieder Ausnahmen geben und das überall auf der Welt. Eine 10-jährige Somaliarien oder Jemenitin ist sicherlich weiter in der Entwicklung als ihre schwedische Altersgenossin, im Allgemeinen. Daher ist es unsinnig und vollkommen fiktiv, ein festes Erwachsenenalter zu deklarieren. Bei uns beginnt das Erwachsensein dort, wo man zwischen Gut und Böse unterscheiden kann und die körperliche Reife erreicht.

 

ya Ali

 

Im Schutze der Wahrheit

 

#wasalam#

 

@ heiner

 

#salam#

 

Wie das Beispiel der katholischen Kirche aus dem Mittelalter zeigt, kann jede Institution nach Gutdünken ihr eigenes Rechtssystem aufstellen und diese als göttliche erklären. Auch Afghanistan unter den Taliban fallen unter derselben Kategorie.

 

Es kommt auf die Interpretation und die Forschungen der Gelehrten an, wie so ein Rechtssystem aussehen kann. Für uns stellt, wie bereits erwähnt, die islamische Republik Iran den einigen Gottesstaat dar, obwohl u.a. Afghanistan und Pakistan ebenfalls einen solches System für sich beanspruchen, was aber zu vernachlässigen ist.

 

ya Ali

 

Im Schutze der Wahrheit

 

#wasalam#

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Salam,

 

ich danke für die Antwort.

Sie sagen diese Gruppen seien Sekten. Es sind evangelikale Freikirchen. Damit sind sie Absplitterungen, Sekten in dem Sinne. Aber das heißt nicht, dass sie Fehllehren verbreiten.

Das Christentum, auch die althergebrachten Kirchen, ist missionarisch ausgelegt. "Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern"

Da sich die alten Kirchen wohl damit abgefunden haben, dass dieses nicht möglich ist im Iran, so sind sie dennoch in ihrer vollen Religionsausübung eingeschränkt und es gibt demnach keine Religionsfreiheit.

 

Immer wieder wird dieses aber vom Westen gefordert. Es werden Forderungen nach großen Moscheen gestellt und umgesetzt. Es soll sogar der Muezin rufen.

Es werden Freiheiten eingefordert, die aber umgekehrt für Christen nicht gewährt werden in einem Land das islamisch geprägt ist.

 

Wenn es keinen Zwang im Glauben gibt, so muss auch eine freie Entscheidung in einem Gottesstaat gewährleistet werden.

 

@heiner

 

das Judentum hat die erste niedergeschriebene Gesetzgebung in den Büchern Mose. Das 3. Buch Mose ist das Gesetzesbuch.

 

Gruß, Peter

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#bismillah#

 

#salam#

 

Immer wieder wird dieses aber vom Westen gefordert. Es werden Forderungen nach großen Moscheen gestellt und umgesetzt. Es soll sogar der Muezin rufen.

Es werden Freiheiten eingefordert, die aber umgekehrt für Christen nicht gewährt werden in einem Land das islamisch geprägt ist.

 

Waren Sie jemals in einem islamischen Land? In den islamischen Ländern gibt es wunderschöne Kirchen mit aktiven Gemeinden, in denen viel mehr Menschen die christlichen Gottesdienste besuchen, als sie es beispielsweise im Westen tun. Und das, obwohl es in den islamischen Ländern meist einen viel geringeren Anteil an Christen in der Bevölkerung gibt als an Muslime beispielsweise in Deutschland.

 

Es geht weniger um den Muezzin oder um die Minarette. Es ist aber tatsächlich kein schönes Bild, dass Gebetsräume der Muslime in irgenwelchen, meist mit Schimmel und Ähnlichem belasteten, Kellern oder Hinterhöfen sind und bei der Auswahl repräsentativer Bauten immer solche Probleme gibt.

 

Zudem muss jedes Land auf Basis seines eigenen Grundgesetzes/ seiner eigenen Verfassung agieren.

 

#salam#

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Ok. Eine Antwort noch. Es geht mir nicht um die Kirchen. Auch können Moscheen gebaut werden. Es geht um Mission. Mission gehört zum Christentum. ein Verbot von Mission ist eine große Einschränkung.

Und dem Islam ist es eben im Westen erlaubt zu missionieren.

Ebenso wäre es undenkbar die Bahai zu verbieten, da von ihnen keine Gefahr ausgeht.

Man hätte ja nach der Revolution die verbündeten der Schahs verhaften können, aber von der Religionsgemeinschaft selbst geht ja keine Gefahr aus.

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#bismillah#

 

#salam#

 

Lieber KnechtPetrus,

 

die Muslime sehen die Religionsgründung der Bahais (und übrigens auch anderer Gruppierungen) als einen durch Kolonialmächte initierten Komplott, um die Religion des Islams zu schwächen, da der einzige Widerstand gegen den Kolonialismus durch eben dieses, der Religion verursacht wurde. Es geht also nicht um Einzelpersonen, sondern um die Gruppe an sich.

 

Was die christliche Mission angeht, so darf man nicht vergessen, und dass solche Ambitionen existieren, bestätigt ja auch dein Beitrag, dass ebenso Hand in Hand mit dem Kolonialismus die Mission des Christentums auftrat und die Menschen im Iran (und auch anderen islamischen Staaten) dieses als ein Übel betrachtet haben.

 

Schade übrigens, dass sie sich aus dem Forum löschen lassen.

 

#salam#

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Aliyun*Walyullah

Ok. Eine Antwort noch. Es geht mir nicht um die Kirchen. Auch können Moscheen gebaut werden. Es geht um Mission. Mission gehört zum Christentum. ein Verbot von Mission ist eine große Einschränkung.

Und dem Islam ist es eben im Westen erlaubt zu missionieren.

Ebenso wäre es undenkbar die Bahai zu verbieten, da von ihnen keine Gefahr ausgeht.

Man hätte ja nach der Revolution die verbündeten der Schahs verhaften können, aber von der Religionsgemeinschaft selbst geht ja keine Gefahr aus.

 

#salam#

 

Diese Auslegung ihres genannten Verses der heutigen Bibel ist die der westlichen Kirchengemeinschaften. Die armenisch-orthodoxe, die weitaus älter ist als die westlichen Kirchen, hat nicht diesen Missionierungsgedanken und deshalb leben wir auch seit jeher in Frieden miteinander. Der Missionierungsgedanke ist dem Islam und den Muslimen femd, daher nützt es uns auch nichts, wenn uns hier die Freiheit der Missionierung geboten wird.

Ich erwähnte Ihnen gegenüber bereits, dass es die Aufgabe eines islamischen Staates ist für die moralische Gesundheit seiner Bevölkerung zu sorgen. Aus diesem Grund kann dieser auch keine Missionierung dulden, da dies den Frieden innerhalb der Gesellschaft zerstört und wie bereits erwähnt, der Missionierungsgedanke ist den Ostkirchen fremd und ein Gedanke, der dem eigentlichen Christentum hinzugefügt wurde.

 

ya Ali

 

Im Schutze der Wahrheit

 

#wasalam#

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Bismillah

As-salamu 'alaikum,

aber findet ihr nicht, dass ein Gottesstaat, auch wenn wir alle Menschen sind, und nicht sündenfrei sind, nicht existieren sollte?

lieber Bruder, ich verstehe nicht ganz, weshalb ein Gottesstaat nicht existieren sollte. Ich kann also deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen. Jedoch gibt es keine Alternative für den Gottesstaat, wenn die Menschen eine vor Gott gültige Staatsform möchten.

 

Was-salamu 'alaikum

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