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Todesboten aus Alamut – Geheimbund der Assassinen


André

Empfohlene Beiträge

Der Mythos der Assassinen

Die gefürchteten Männer des Alten vom Berg

 

Keine andere religiöse Splittergruppe der Muslime machte so von sich reden wie die Assassinen. Bis in den modernen Sprachgebrauch hat sich die Erinnerung an die legendenumwobene, mittelalterliche Sekte erhalten. Noch heute bezeichnet das Wort assassin im Englischen einen Attentäter oder Meuchelmörder.

 

In Europa wurde der Mythos der "Mördersekte", die auf der Burg Alamud am kaspischen Meer gegründet wurde, vor allem durch den berühmten Reisebericht Marco Polos aus dem 13. Jahrhundert genährt.

 

Männer als willenlose Mordwerkzeuge

"Der Meister versetzt die Schüler mit einem berauschenden Trank in Schlaf. In einem exotischen Garten wachen sie wieder auf, um dort - umgeben von schönen Mädchen - das Leben für einige Tage in vollen Zügen zu genießen." Die mit Sex und Drogen gefügig gemachten jungen Männer schwärmen anschließend als willenlose Werkzeuge ihres Herrn in die Welt hinaus und begehen Morde - meist an den politischen und religiösen Widersacher ihres Anführers. Aber das eigentliche Markenzeichen der Assassinen ist eine frappierende Todesverachtung. Bei den Anschlägen nehmen sie nämlich ihren eigenen Tod gelassen in Kauf. Deshalb gelten sie auch als die Ahnherren heutiger Selbstmordattentäter.

 

Vieles an den Berichten über die Assassinen ist Legende. Aber dass sie existierten, daran besteht für Historiker kein Zweifel. Den Hintergrund für die Entstehung der Assassinen bilden politisch-religiöse Auseinandersetzungen unter den schiitischen Muslimen. Um 770 kam es zu einem Streit um den rechtmäßigen Nachfolger des Propheten. Ein Teil der Schiiten betrachtete einen gewissen Ismail als legitimen Erben Mohammeds und nannte sich fortan Ismailiten. Deren radikalster Zweig wurden die Assassinen.

 

Ismailiten gibt es bis heute

Einige zogen nach Syrien. Dort in der Burg Masyaf residierte der legendäre "Alte vom Berg", der es in Europa sogar zu Berühmtheit brachte, weil er zeitweise mit den christlichen Kreuzfahrern gegen den arabischen Feldherrn Saladin paktierte. Allerdings ist der Mythos der Assassinen viel größer als ihre tatsächliche politische Bedeutung während der 200 Jahre ihres Wirkens.

 

Die Ismailiten (oder Siebener-Schiiten) dagegen existieren bis heute. Ihre Glaubensgemeinschaft zählt etwa 20 Millionen Anhänger, die als ihr geistliches Oberhaupt den Aga Khan verehren. Der prominente Weltbürger, der sich in vielen Entwicklungsprojekten engagiert, gilt als direkter Nachfolger des Propheten.

 

Quelle:

Dieser Artikel von Georg Graffe stammt aus dem Begleitbuch zur Terra X-Serie "Aufbruch ins Morgenland - Weltreligion Islam: Geschichte, Kultur, Gesellschaft" aus dem Zabert Sandmann Verlag.

 

 

Todesboten aus Alamut – Geheimbund der Assassinen

 

Marco Polo sowie die Chronisten der Kreuzritter verbreiteten Schauermärchen über die Assassinen. Als gedungene Mörder seien sie für ihren gefährlichen Auftrag mit Drogen gefügig gemacht worden, heißt es. “Haschaschin” – die Haschischesser – nannten die Zeitgenossen die Mitglieder der eingeschworenen Gemeinschaft. Die Kreuzritter, die vom Ende des 11. Jahrhunderts an für die Befreiung der heiligen Stätten kämpften, trafen im heutigen Syrien auf die gefürchteten Männer. Von dort brachten die Europäer erste Gerüchte über die “mysteriöse islamische Menschenbrut” mit in die Heimat. So einer ihrer Chronisten wörtlich. Ihrem religiös motivierten Oberhaupt gehorchten die überall im Land rekrutierten jungen Männer bedingungslos. Bald wurde die Treue der Assassinen zum sprichwörtlichen Motiv europäischer Minnesänger. Troubadoure beschworen ihre angebeteten Damen: “Ihr habt mich mehr in Eurer Gewalt als der Alte seine Assassinen. So wie sie ihm standhaft dienen, so habe ich Amor gedient in unverbrüchlicher Treue.”

 

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=DavxtIyEHRY

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Salam,

 

leider sind "die" Ismaeliten" durch die Politik ihres Führers Aga Khan zu einen Werkzeug des Imperialismus

bzw. der herrschenden Eliten geworden (oder waren es schon immer).

Die Assassinen hatten auch Verbindungen zum Orden der Tempelritter, waren ähnlich strukturiert.

War der Templerorden nach seiner (scheinbaren?) Auflösung eine der Ursprungszellen für

geheime Machenschaften im "westlichen" Kulturkreis stellt sich die Frage ob aus dem Orden der Assassinen

nicht auch "geheime" Verflechtungen im östlichen Kulturkreis übriggeblieben (oder entstanden) sind.

Und es stellt sich sogar die Frage ob diese "Verflechtungen" heute auch ähnlich "geheim" zusammenwirken wie im

Palästina des 13. Jahrhunderts.

 

Wasalam

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Salam

Der erste Selbstmordattentäter war Samson der biblischen Geschichte nach..so hab ich es jedenfalls gelesen.Also weit vor den Assasinen..aber vieles ist eh Legende,sowohl bei Samson,nach ihm ist heute noch die militärische Endlösung in Israel benannt,"Samson Option",als auch bei den Assasinen.

 

Fi aman Allah

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