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Jihad ist doch Heiliger Krieg?


Isa-Hussain

Empfohlene Beiträge

Jihad ist doch Heiliger Krieg? Oder?

 

Jihad? Jihad ist Nächstenliebe!!!

 

Hahah, Nächstenliebe??? , ach komm, erzähl mir kein!

 

Doch, Jihad ist wenn du dein Blick senkst vor ungedeckter Haut!

Jihad ist wenn du deine Eltern stützt bei hohem Alter!

Jihad ist wenn du hungerst und dein Brot teilst!

Jihad ist wenn du jemanden den Durst stillst, sei es dein letztes Glas!

Jihad ist wenn du schenkst, von dem womit Allah dich beschert!

Jihad ist wenn du aufstehst, morgens zum Gebet!

Jihad ist wenn du weinst, weil dein Nachbar stirbt!

Jihad ist wenn du aufstehst, weil eine Dame den Zug betritt!

Jihad ist wenn in ruhiger Stunde, allein, du Gott gedenkst!

Jihad ist wenn du für schwache kniest und bittest!

Jihad ist wenn du liebst und das geliebte teilst!

Jihad ist wenn du dem Glauben vertraust!

Jihad ist wenn du deine Seele mit Religion stillst!

Jihad ist wenn dein Körper schwach wird vom Fleiß!

Jihad ist wenn du Geld spendest, ob öffentlich oder verborgen!

Jihad ist der Abdruck der Niederwerfung auf deiner Stirn!

Jihad ist das reine Herz und ein Verstand mit Wissen!

Jihad ist weil du für eine gute Zukunft lernst!

Jihad ist der Respekt gegenüber Kinder und Frauen!

Jihad ist deine Verwandten zu besuchen

Jihad ist ein knurrender Magen weil du fastest!

Jihad ist wenn du deine Stimme nicht gegen deinen Lehrer hebst!

Jihad ist wenn du für deine Nachbarin, aufgrund ihrer Schwäche, den Garten fertigst!

Jihad ist wen du Allahs Gnade und Barmherzigkeit Liebst

Jihad ist nichts anderes als Gottesdienst!

 

(Al Mahdi Kulturverein Jugendgruppe)

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Ǧihād

‚Anstrengung, Kampf, Bemühung, Einsatz‘

 

 

Einzelne schiitische Theologen der klassischen Zeit unterschieden zwischen dem sogenannten größeren Dschihad im Sinne eines spirituellen Kampfes gegen innere Gelüste und dem kleineren Dschihad im Sinne einer militärischen Konfrontation gegen einen äußeren Feind. Dem entspricht die Betonung nicht-militärischer Aspekte der Dschihadpflicht vieler gegenwärtiger muslimischer Autoren, als auch muslimischer Asketen und Mystiker.

 

Postklassische Juristen haben den Begriff in vier Arten unterteilt:

Den Dschihad des Herzens (dschihad bi l-qalb) als innerer, spiritueller Kampf gegen Untugend, Verführung zu moralisch verwerflichen Taten und Ignoranz.

Den verbalen Dschihad (dschihad bi l-lisan) durch das ständige Sprechen der Wahrheit und die Verbreitung des Islams auf friedlichem Wege. Hierzu gehört auch das öffentliche Sprechen der Wahrheit (haqq) unter einem ungerechten Herrscher.

Den Dschihad durch Taten, d.i. durch richtiges moralisches Verhalten (dschihad bi l-yad): Das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten.

Den Dschihad des Schwertes, als militärischer Kampf auf dem Wege Gottes.

 

 

Quellenangaben:

Bernard Lewis: Die politische Sprache des Islam. Rotbuch Verlag, 1991. S. 125

Reuven Firestone: Jihad: The Origin of Holy War in Islam. Oxford University Press, 1999. S. 17

Siehe Majid Khadduri: War and Peace in the Law of Islam. The Johns Hopkins Press, 1955. S. 56 f. und dortige Quellenangaben

Yohanan Friedmann: Tolerance and Coercion in Islam. Interfaith Relations in the Muslim Tradition. Cambridge University Press, 2003. S. 150

 

http://www.mmnetz.de...echer/jihad.htm

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Dschihad - Kampf gegen die Triebseele

Keine Rechtfertigung für Töten im Koran

 

 

"Heiliger Krieg - wie radikal ist der Islam?," lautete der Titel einer Sendung, im WDR-Fernsehen zu sehen war. Dass der Islam radikal ist, wird also schon mal beschlossen, unterhalten muss man sich jetzt nur noch über das Ausmaß seiner Radikalität. Auf der anderen Seite wird in diesen Tagen allerorten fast schon gebetsmühlenartig wiederholt, dass Islam nicht mit Fundamentalismus gleichzusetzen und sicher nicht jeder Muslim ein sogenannter "Schläfer" sei. Im Nachsatz heißt es dann aber wieder: "irgendwie hängt es ja schon auch mit dieser Religion zusammen." Wer so argumentiert, muss auch akzeptieren, dass die Inquisition nicht ohne die christliche Religion gedacht werden konnte.

 

Insofern hängt sicher auch der Terrorismus von New York und Washington irgendwie mit der Religion zusammen, aber eben nur, weil die Terroristen - wie auch die Anhänger der Inquisition - die Religion so auslegen wie es ihnen in den Kram passt. Jede Religion, Islam und Christentum gleichermaßen, ist so radikal wie ihre Anhänger, die sie interpretieren. Oder eben auch so liberal. Und natürlich kann man den Koran oder vielmehr seinen Wortlaut nicht mit den Menschenrechtsstandards des 21. Jahrhunderts messen. Aber zum einen hätte man da bei der Bibel sicher auch Probleme und zum anderen geht die islamische Theologie ohnehin seit Jahrhunderten von der Auslegungsbedürfigkeit des Koran aus. Ein Zweig der Koranwissenschaft untersucht beispielsweise die sogenannten "Gründe der Herabsendung" einer bestimmten Sure (asbab an-nuzul). "Und kämpft gegen sie, bis niemand mehr versucht, Gläubige zum Abfall vom Islam zu verführen, und bis nur noch Gott verehrt wird," heißt es im Koran (Sure 2, 193). Eine Sure, die durchaus kämpferisch klingt und so interpretiert werden könnte, als hätten Muslime die Pflicht gegen die Ungläubigen zu kämpfen und sie alle zum Islam zu bekehren.

 

Hassan Yussefi-Eshkewari, ein iranischer Theologe argumentiert hingegen, dass sich diese Sure ausschließlich auf ein bestimmtes Ereignis beziehe. Im Jahre 630 brach der Prophet Muhammad einen Waffenstillstand, den er selbst zwei Jahre zuvor geschlossen hatte und marschierte in Mekka ein. Laut Eshkewari gehe es in der Sure nur um diese konkrete politische Situation: Die heidnischen Mekkaner sollten bekämpft werden, weil sie sich zuvor an der Gemeinde des Propheten versündigt hatten. Sie hatten seine Anhänger vertrieben und ihn selbst töten wollen. Folglich müssten nicht alle Menschen bekämpft werden, bis sie den einen Gott verehren.

Die Argumentation Eshkewaris ist nicht unbedingt apologetisch und modern liberal. Allein die Tatsache, dass es diese Wissenschaft, die Wissenschaft von den Offenbarungsanlässen schon seit Jahrhunderten gibt, zeigt, wie widersinnig das Argument vieler Extremisten ist, man müsse jede Aussage des Korans wörtlich nehmen und eine jede von ihnen sei allzeit gültig. Die Argumentation Eshkewaris zeigt aber noch etwas anderes: Dass der Verweis, dieses und jenes stünde doch so und so im Koran, nicht allzu aussagekräftig ist. Es bringt also auch nicht viel, wenn die deutsche Bevölkerung sich jetzt den Koran schnappt, um zu erfahren, was der Koran denn nun zum Thema XY sagt. Bereits zwei Tage nach den Attentaten sei der Koran ausverkauft gewesen, berichten deutsche Buchhändler. Aber ohne Kenntnis der Interpretationsgeschichte und der Exegese hat seine Lektüre wenig Sinn.

 

Die Vielfältigkeit der Interpretation bietet - neben der Gefahr des Mißbrauchs - immense Chancen. Weil der Koran so deutbar ist, gibt es heute sogar Theologen in der islamischen Welt, die zu vollkommen modernen Interpretationen beispielsweise hinsichtlich der Rolle der Frau gelangen. Sie argumentieren, dass man den Geist der koranischen Gebote erkennen und davon ausgehend interpretieren müsse. Und der Geist der koranischen Bestimmungen war nun einmal, die Situation der Frau zu verbessern. Immerhin gab der Koran der Frau einiges an Rechten (wenn auch weniger als dem Mann) in einer Zeit, in der es gang und gebe war, neugeborene Mädchen lebendig zu begraben. Ausgehend von dieser Argumentation fordern heute viele Muslime eine vollkommene rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau.

 

Auch so frauenfreundlich kann man also den Koran interpretieren. Es gibt viele verschiedene Interpretationen fast aller koranischen Aussagen und deshalb befinden viele Denker, auch durchaus kritisch, dass jeder im Koran findet, was er sucht. Gerade, was rechtliche Fragen anbelangt.

 

Eine Rechtfertigung für das Töten unschuldiger Menschen, kann ein Muslim allerdings im Koran nicht finden. Im Gegenteil. Wenn einer einen unschuldigen Menschen tötet, ist es als habe er die ganze Menschheit getötet, heißt es im Koran. Und niemand kann argumentieren, bei den Toten des World Trade Center habe es sich um schuldige Menschen gehandelt, etwa weil sie Amerikaner waren und ihre Regierenden sich irgendwie gegen den Islam vergangen haben. Diese Form von Sippenhaft lässt sich nicht herbeiargumentieren. Zwar gestehen daher die meisten der Fernseh- und Pressekommentatoren ein, dass der Islam wohl nicht als Rechtfertigung für das Attentat dienen könne, aber immer befinden sie gleichzeitig, eine kriegerische Religion sei der Islam ja nun doch. Als Anhaltspunkt gilt ihnen die Tatsache, dass der Koran den Begriff "Dschihad" kennt, der hier fälschlicherweise immer als "Heiliger Krieg" übersetzt wird. Falsch ist an der Übersetzung vor allem das Adjektiv "heilig", im Arabischen wird der Begriff nicht mit diesem Adjektiv verwendet. Das kann er auch gar nicht, denn laut islamischer Theologie kann nur Gott heilige Handlungen begehen, der Mensch nicht. Davon abgesehen herrscht aber eine allgemeine Unkenntnis darüber, was Dschihad denn nun eigentlich ist. Immerhin kenne der Islam den "Dschihad auf dem Wege Gottes", einen Krieg zur Ausweitung des islamischen Herrschaftsgebietes. Vergessen wird aber der wichtige Hinweis, dass ein solcher Angriffskrieg nach Meinung der meisten Theologen nur zu Lebzeiten des Propheten Muhammad geführt werden kann und sich vor allem nicht gegen unschuldige Frauen und Kinder richten darf. Da der Prophet aber nicht mehr lebt, kann Dschihad in der Bedeutung "Krieg" heute nur den Verteidigungskrieg meinen. Deshalb wäre es prinzipiell möglich, dass die Islamgelehrten Afghanistans im Falle eines Angriffs der Vereinigten Staaten einen Dschihad ausrufen. Allerdings muss dem ein Konsens der islamischen Gelehrten, idschma genannt, vorausgegangen sein. Fraglich ist zudem, ob die Islamgelehrten Afghanistans wirklich als Gelehrte gelten können und wahrscheinlich müsste ein viel breiterer Konsens erwirkt werden, als nur der Konsens der afghanischen Islamgelehrten. Aber die Gelehrten der restlichen islamischen Welt würden sich dem Dschihad-Aufruf wohl eher nicht anschließen. Ganz klar ist jedenfalls, dass Osama bin Laden, der kein Islamgelehrter ist und mit niemandem einen Konsens erwirkt hat, keinen Dschihad ausrufen kann. Davon abgesehen ist die weit wichtigere Bedeutung von Dschihad eine ganz andere, eine ganz und gar unkriegerische, nämlich der "Kampf gegen die eigene Triebseele". Ein guter Mensch zu sein, darum soll sich der Muslim bemühen.

 

Buchhandlungen berichten in diesen Tagen, dass Bücher über den Islam Hochkonjunktur haben. Wenn die richtigen Bücher gelesen werden, nicht nur die Werke selbsternannter Islamexperten, die über nicht mehr als ein solides Halbwissen verfügen, kann dies durchaus auch eine Chance sein, etwas mehr über die Religion zu erfahren, der sich immerhin 3,2 Millionen Menschen allein in diesem Lande zugehörig fühlen. Auf der anderen Seite brauchen wir wohl kaum Bücher über den Islam, um zu verstehen, was heute in der islamischen Welt passiert. Mit dem Islam haben die Konflikte, die dort bestehen, das wenigste zu tun. Bücher von Soziologen, Ethnologen und Politologen wären nötiger.

 

Katajun Amirpur

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Salamu Alaykum André,

 

ich hoffe du hast die Einleitung meines Dialogs verstanden und hast die Frage am Anfang des Textes nicht als eine wirkliche Frage meinerseits aufgefasst :D aber ich bin dir trotzdem sehr dankbar dass du dir die Mühe machst den Dschihad hier einmal ausführlich erklärst :)

 

w Salam :)

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Salam Isa-Hussain. smile.png

 

Ja ich habe Deine rhetorische Anfangsfrage schon verstanden. smile.png Und ich wollte mit meinen Posts auch nur einen weiteren Beitrag zur Aufhellung und Klärung des sehr vielfältigen Begriffs Dschihad leisten und wie Du aufzeigen, daß sich dieser vieldeutige und dehnbare Terminus nicht einfach - so wie es uns die Medien ja gerne vormachen wollen - unter ein paar klischeehaften und reißerischen Stereotypen subsumieren läßt.

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#salam#

 

Sehr schön Bruder! superok.gifsuperok.gif Möge Allah Euch dafür belohnen.

Man sollte daraus Plakate machen und in Orte wo Takfiris gibt, aufhängen. ^^ Damit die armen endlich die richtige Bedeutung von Jihad erfahren.

 

#wasalam#

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Salam André,

 

da kann ich dir nur zustimmen, danke für dein schönen Beitrag der meine Gedanken wie eine Säule stützt :)

auch dir danke ich Bruder Ya Abu Saleh und gebe dir auch recht, man sollte solche schweren Themen immer wieder thematisieren und neu auffassen, um der Welt den Wahren Dschihad mitzuteilen :)

 

w Salam :)

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