GdM: Muslime, respektiert ihr eure Lehrer?

[Gem. der Mitte]

 

 

Es gibt einige Gruppen unter den Menschen, die durch ihre Arbeit und Mühen einen Dienst an der Gesellschaft leisten und dementsprechend gewürdigt werden müssen. Hierzu zählen zweifellos auch die Lehrer. Denn sie sind es, die den Menschen Wissen vermitteln und sie dadurch bilden. Sie sind beteiligt an der Erziehung ganzer Generationen und haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung unserer Kinder.

Wie wichtig die Rolle eines Lehrers im Leben eines Menschen ist, können Erwachsene bestätigen, die sich selbst nach Jahrzehnten noch an ihre Lehrer erinnern und gar Anekdoten über sie erzählen können. Ja, ein geschickter und guter Lehrer kann einen jungen Menschen gar in die richtige Richtung leiten.

Das ist auch der Grund, weshalb dem Lehrer im Islam eine so hohe Rolle zugesprochen wird. Er hat gegenüber seinen Schülern Rechte, die diese ihm nicht nehmen dürfen. Sie dürfen nicht respektlos zu ihm sein, sollen zuhören, wenn er spricht, sollen seinen Unterricht nicht stören. Im Gegenzug erhalten sie das wertvolle Gut der Bildung. Der Prophet Muhammad (s.) sprach: „Suchet nach Wissen, und wenn es in China ist.“ Auch sagte er: „Suchet nach Wissen, von der Wiege bis zum Grab.“ Mit diesem Wissen ist nicht nur religiöses Wissen gemeint, sondern alle Wissenschaften, die der Menschheit nützlich sind und zur Fortentwicklung beitragen. So ist das Streben nach diesen Wissenschaften gar ein Gottesdienst.

Man stelle sich vor, dass ein Mensch mit den Grundlagen, die er in der Schule vermittelt bekommen hat, eine Medizin findet, mit der Menschenleben gerettet werden können. Welch großer Lohn einem solchen Menschen doch zuteilwird. Oder man stelle sich vor, dass jemand etwas erfindet, womit er den Menschen das Leben erleichtert, wodurch Gefahren verringert werden, Schwierigkeiten überwunden oder Probleme gelöst. All dies führt zu einem großen Lohn bei Allah. Und zweifellos ist der Lehrer, der den Grundstein zu dem Wissen seiner Schüler legte, an diesem Erfolg beteiligt.

Deshalb ist es umso verwunderlicher, wenn man mitbekommt, dass es oft gerade die muslimischen Schüler sind, die ihren Lehrern mit Respektlosigkeit begegnen. Dass sie während des Unterrichts die Füße auf den Tisch legen oder den Unterricht stören, dass sie dem Wort des Lehrers keine Folge leisten. Welch eine Schande doch so ein Verhalten ist! Und noch schlimmer ist, dass einige dieser schlecht erzogenen Schüler auch noch mit diesem Benehmen prahlen. Als ob es bei so einem Verhalten etwas zu prahlen gäbe. Es muss deutlich gesagt werden, dass kein anderes Gefühl als Scham passend ist.

Einigen muslimischen Jungs fehlt zudem leider speziell der Respekt vor Lehrerinnen. Sie meinen dann unverschämterweise, dass sie dieses Verhalten auch noch durch den Islam rechtfertigen könnten, da Frauen nichts zu sagen hätten. Diesen Jungs soll deutlich gesagt werden, dass ihre Ansichten und erst Recht ihr Benehmen keinerlei islamische Grundlage hat und sogar gegen den Islam verstößt. Weder haben sie das Recht, respektlos gegenüber Lehrern im Allgemeinen zu sein, noch, gegenüber Frauen.

Auch gibt es einige solcher Schüler, die sich wundern, weswegen sie in der Schule schlechte Noten haben, obwohl sie wissen, dass sie nicht lernen und den Unterricht andauern schwänzen oder stören. Diese setzen dem Ganzen dann eine Krone auf, indem sie den Lehrer als Nazi beschimpfen, der ihnen angeblich die schlechte Note nur deshalb gegeben habe, weil sie Ausländer und/oder Muslime seien. Leider gibt es dann auch Eltern, die gerne auf diesen Zug aufspringen und in die Schule kommen und den Lehrern dieselben Vorwürfe machen. Dass die Ursache für ihre schlechten Noten bei ihren eigenen Kindern liegt, können sie sich nicht vorstellen.

Wegen diesem Zustand, der leider an vielen Stellen vorherrscht, möchten wir die Gelegenheit nutzen, um nochmal zu betonen, dass der Lehrer im Allgemeinen eine Autoritätsperson ist, die respektiert werden muss. Gerade die muslimischen Schüler sollten hier vorbildlich sein. Sie sollten auch andere Mitschüler, ob Muslim oder Nichtmuslim spielt keine Rolle, dazu anhalten, sich im Unterricht zu benehmen und sich selbst an keinen Respektlosigkeiten im Unterricht zu beteiligen.

Wir sind nämlich davon überzeugt, dass alle Kinder unserer Gesellschaft (Sowohl Muslime, als auch Nichtmuslime) das Potential haben, Großes zu leisten. Sie können mehr werden als Rapmusiker oder Gangster. Denn jeder Mensch hat Fähigkeiten und Fertigkeiten, die er ausbauen kann und ausbauen muss, damit er als Erwachsener die Möglichkeit hat, ein ordentliches Leben zu führen. Und damit dies geschehen kann, muss der Schüler in der Schule Aufmerksam sein und sich am Unterricht beteiligen. Nur dann kann er mit Hilfe seines Lehrers oder seiner Lehrerin seine Fähigkeiten erkennen und ausbauen, um später einen ordentlichen Beruf zu ergreifen. Und wenn dies geschieht, wird der Lehrer mit Stolz auf seinen ehemaligen Schüler zurückblicken und in guter Erinnerung behalten.

 

[Fatima Özoguz]

 

dazu fällt mir folgende Doku ein:

 

 

Ich möchte heute wirklich nicht Lehrer sein. Schon gar nicht an Brennpunktschulen.