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Möchtest du weinen, lieber Bruder, liebe Schwester, dann tue es doch! (MM)


Murtadha

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Bismihi ta'ala,

a salamu aleikum wa rahmatullah,

 

Muslim-Markt Artikel vom 30.06.2014

 

Möchtest du weinen, lieber Bruder, liebe Schwester, dann tue es doch!

 

Der schönste aller Monate die Sonne des Jahres ist aufgegangen. Und doch ist das Herz von so vielen Menschen mit Schmerzen belastet. Der eine hat dieses Leid, der andere jenes.

Hast Du damit zu kämpfen, dass ein Dir sehr nahe stehender Mensch verstorben ist? Möchtest du weinen, weil er nicht mehr da ist? Am siebten Tag des Monats Ramadan ist der nächste und beste Prophetenunterstützer und den altehrwürdigen Quraisch zu seinem Schöpfer zurückgekehrt. Abu Talib hat vom ersten Moment der Geburt den gesegneten Propheten Muhammad (s.) geschützt und ihn von allen Anfeindungen fern gehalten. Zuletzt konnte selbst er es nicht mehr verhindern, dass der Beste aller Menschen und die gelebte Gnade Gottes mit seinen Getreuen in das Tal verbannt wurde, in dem es keine Speise gab und nur durch Schmuggelaktionen die Muslime in einer scheinbar ausweglosen Situation verharrten. Es war das Tal von Abu Talib. Er hatte seinen Imam erkannt und ihn – obwohl so viel jünger als er selbst – immer treu unterstützt. Jetzt aber war er nicht mehr da. Wollte nicht der Prophet selbst weinen für diesen Verlust. Und liefen ihm nicht Tränen über die Wangen? Es waren Tränen der Liebe, die den Ozean der Liebe füllen können, denn jeder Tropfen Träne aus dem Auge des Propheten ist ein Träne aus Gottes unendlicher Gnade der Liebe. Warum sollst nicht auch Du weinen lieber Bruder, liebe Schwester? Lass die Tränen laufen in diesem Monat der Gnade, denn gibt es etwas Schöneres als Liebestränen?

Ein anderer hat jemanden bei sich, der schwer krank ist, sei er jung oder alt. Möglicherweise ist er oder sie ein Pflegefall, möglicherweise gilt die Krankheit als unheilbar. Wie sehr tut es weh ein Kind leiden zu sehen? Und wie sehr schmerzt es den geliebten Eltern nur noch Pflege zukommen lassen zu können? Und man möchte die Geliebten nicht leiden sehen. Möchtest Du weinen? Aber sind das nicht Prüfungen; Prüfungen der Liebe? Wie war es nur drei Tage nach dem Ableben von Abu Talib. Tagelang lag die geleibte Ehefrau des Propheten in seinen Armen. Sie war schwer erkrankt und unter den widrigen Bedingungen der Verbannung konnte sie nicht mehr gerettet werden. Der Prophet musste mit ansehen, wie der liebste Mensch in seiner Nähe, die Frau, mit der er den Brunnen der Liebe zeugen durfte, ihren letzten Atemzug aushauchte. Laufen da nicht Tränen über die Wange der gelebten Gnade? Ihren Ehemann zu verlassen ist ihr sicherlich nicht leicht gefallen, aber noch schwerer wird es ihr gefallen sein, ihren geliebten Imam allein zu lassen. Wie gerne hätte sie ihm weiter gedient als Krönung des Gottesdienstes? Weine ruhig lieber Bruder, weine ruhig liebe Schwester! Ist nicht jede Träne des Propheten (s.) eine Offenbarung? Der Ozean der Liebe füllt sich immer mehr.

Vielleicht sorgt sich der eine oder andere um Geschwister, die unter den vom Imperium angezettelten Kriegen leiden. Diese brutalen Menschenschlächter im Auftrag des Weltkapitals kennen weder Gnade noch Menschlichkeit. Sie mobilisieren alle ihre Kräfte unter der Führung der Imame des Verderbens gegen den Imam der Liebe. Leiden auch Deine Verwandten drunter in Syrien, im Irak, in Afghanistan und anderen Orten der Welt? Und wenn es nicht Deine direkten Verwandten sind, so sind es Deine Brüder und Schwestern, die Kinder Adams. Aber wie war es am 17. Tag des gesegneten Monats Ramadan. Stand da nicht eine kleine Schar von 313 Kämpfern einer unschlagbar erscheinenden Übermacht entgegen. Aber es war ihnen egal. Galt es doch den Propheten zu schützen. Wer seinen Imam im Stich lässt, der wird keine Träne mehr weinen können. So sehr wird sich sein Herz erhärten. Diese Mutigen ließen ihren Imam nicht alleine und Allah ließ sie nicht alleine.

Doch Jahre später sollte der Nachfolger des Propheten in einer Moschee in Kufa im Monat Ramadan einen schweren Schwerthieb erhalten. Blutüberströmt wurde er nach Hause getragen. Der Prophet war schon vorher gegangen, Fatima war auch schon gegangen. Jetzt lag dieser Held des Islam in seinem Haus bei seinen wenigen verbliebenen Getreuen und blutete. Sie hatten den Imam der Zeit im Stich gelassen. Fast schien es, als wenn aus dem Jenseits Tränen der Liebe sich mit diesen Blutstropfen vermischten. Der Ozean der Liebe färbte sich rot und sollte immer rot bleiben.

Zwei Nächte später verabschiedete sich die neue Seele des Propheten (s.), dieses Mal aus dem Körper Imam Alis (a.). Die Ummah verloren zum zweiten Mal ihren Imam. Was ist das nur für ein Fasten? Wir sollen Trinken und haben Durst. Aber warum müssen wir dann auch noch Flüssigkeit in Form von Tränen abgeben? Was ist das für eine Religion, deren Liebe aus jeder Pore gläubiger Herzen strahlt und in Form von Tränen über die Wangen der Liebe fließt, die Wangen des Besten aller Menschen? Sind das nicht die Wangen, die Abu Talib geküsst hatte? Sind das nicht die Wangen, die Chandidscha geküsst hatte? Sind das nicht die Wangen die Imam Ali (a.) küssen durfte? Jetzt durfte er sie wieder küssen.

In diesem Monat ist der Heilige Qur’an herabgesandt worden. Aber in welcher Form erreicht er die Herzen, in Form von Worten oder in Form von Tränen? Sind es die Tränen um Imam Hasan (a.), der in diesem Monat geboren wurde und dann von den Muslimen so kläglich im Stich gelassen wurde, oder sind es gar die Tränen um Imam Husain (a.), für die ein eigener Monat reserviert ist?

Der Monat Ramadan ist der Monat der Befreiung. Unser Herz Mekka wird in diesem Monat befreit; kampflos. Und es sind die Tränen der Liebe, die diese Befreiung bewirken. Tränen der Liebe können jede Befreiung bewirken, denn sie reinigen das Herz, den sitz des Thrones des Allmächtigen. Welch eine Gande, als getrennte Familien sich nach Jahren der Trennung wieder in den Armen liegen können. Spielt sich da in Mekka nicht eine Szene aus dem Jenseits ab? Die Befreier ziehen ein unter der Führung ihres Imam.

Weine lieber Bruder, weine liebe Schwester, weine aus Liebe! Die Tränen Deines fastenden Körpers können die Welt verändern. Genieße ihren Lauf über Deine Wangen in Dankbarkeit und lache dann über den Durst, den Hunger, die Krankheiten, die Verluste und alle anderen Widrigkeiten des Lebens. Es sind Prüfungen um Gott näher zu kommen. Aber die Tränen über Deinen Wangen sind Liebesbeweise Gottes an Dich, wenn es Tränen der Liebe sind.

Gott hat der Menschheit die Religion der Liebe geschenkt. Du bist Empfänger dieser Liebesreligion. Genieße sie in Dankbarkeit. Die teuflischen Mächte dieser Welt wollen alle Menschen von dieser Liebe abbringen. Aber Dein Fasten, Deine Liebe ist stärker. Die teuflischen Mächte drohen damit Dich zu töten, aber sie können Deine Liebe nicht töten, genauso wenig wie sie die Liebe des Propheten (s.) töten konnten, den Du im Abschluss eines jeden Gebets persönlich grüßen darfst. Er sitzt Dir gegenüber und grüßt Dich zurück mit Tränen in den Augen, Tränen der Liebe. Genieße diese Momente des Gebets im Monat Ramadan. As-salamu-alaika ayuha-nabiyyu, gegrüßt bist Du oh Prophet. Wir stehen zu dir und zu Deinen Nachfolgern und lieben unseren heutigen Imamvertreter. Seine Tränen müssen die Last der gesamten Ummah tragen. Möge er die Gnade erhalten, den erwarteten Erlöser ankündigen zu dürfen. Der Erlöser wird Dir dann Deine Tränen der Liebe von den Wangen küssen.

 

wa salam

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