Vortrag vom IZH und die Unfehlbarkeit Adams (a.s.)

[Yusuf1986]

Salam,

der Vortrag welchen ich auf der Homepage des IZH gefunden habe (http://www.izhamburg.com/index.aspx?pid=99&articleid=59087) legt nahe, dass Adam (a.s.) eine Haram Tat beging, als er von der verbotenen Frucht aß. Wie lässt sich dies mit der Unfehlbarkeit des Propheten Adam (a.s.) vereinen?

wa salam

[Agit62]

Salam ich bin sicher die Geschwister können es besser erklären aber er hat kein Gesetz gebrochen sondern nur nicht auf ein Rat gehört.

 

Da es keine Pflicht war auf diesen Rat zu hören war es auch keine Sünde.

 

Wa salam

[AbuDharr]

Salam dazu empfehle ich folgende Artikeln zu lesen:

 

http://assunnahwaljamah.blogspot.de/2013/03/die-einfuhrung.html

 

http://assunnahwaljamah.blogspot.de/2013/03/der-prophet-adam-a.html

[Yusuf1986]

Salam,

also wenn ich euch richtig verstehe, dann wird in der schiitischen Theologie gesagt, dass Adam (a.s.) keine Sünde begangen hat. Warum spricht dann Dr. Torabi von einer Haram Tat? Er würde ja somit dem schiitischen Konsens wiedersprechen.

wa salam

[JabalAmel]

,

 

hier hast du deine Antwort:

 

Frage:

Ich wundere mich darüber, wie es sein kann, dass der Teufel mit den Gedanken vom Propehten Adam (a.) gespielt hat. Ist er denn nicht unfehlbar? Hat Prophet Adam (a.) nicht auf den Teufel gehört, als er vom Baum gegessen hat? Ist es nicht so, dass der Teufel sich an Gläubige nicht nähern kann?

Antwort:

Du hast zwei Punkte genannt; einer speziell über den Propheten Adam (a.) und einer über die Gläubigen.

Man ist sich unter den Gelehrten einig, dass der Prophet Adam (a.) keine Sünde begangen hat, oder auf eine Mustahab (empfohlene) Tat verzichtet hat, oder eine Makruh (verpönte) Tat verrichtet hat, jedoch das was er tat, war nicht das wünschenswerteste.

In den Lehren des Islams, oder den Lehren des heiligen Propheten (s.), finden wir viele moralische und ethische Angelegenheiten, welche empfohlen sind. Diese sind nicht Wajib (verpflichtend), jedoch in dem Bereich zu versuchen hohe moralische Eigenschaften anzueignen, muss man sich auf so eine Art und Weise an sie klammern, dass diese Lehren für einen zu einer Verpflichtung werden.

Zum Beispiel ist es empfohlen, dass man nicht während dem Laufen auf der Straße isst. Nun, für einen normalen Menschen wäre das wohl nicht so schlimm, jedoch würde es sicherlich ziemlich schlecht bei einem Groß-Ayatollah aussehen, wenn er seine Sandwiches während dem Gehen auf der Straße isst. Auf diesem Wege hat er eine ethische "Sünde" begangen - er hat nicht die empfohlene oder wünschenswerte Sache verrichtet.

Genau so war es auch bei Prophet Adam (a.), der etwas tat, bei dem es empfohlen und wünschenswert gewesen wäre dies zu unterlassen.

Was die Gläubigen angeht, so ist der Sinn des Lebens, dass man geprüft wird, und ein Teil dieser Prüfungen sind die Verlockungen des Teufels. Tatsächlich kann man in der Unterhaltung zwischen dem Teufel und Allah dem Allmächtigen sehen [(7:11-18), (37:28-42), (38:71-83), dass der Teufel - Iblis (l.) - aus dem Paradies geworfen wurde, aufgrund seiner Abneigung sich vor Adam (a.) niederzuwerfen, wie Allah swt es befohlen hat. So bat er Allah den Allmächtigen darum ihm eine Chance zu geben, und ihm wurde die Chance bis zum Tag der Aufersteheung gegeben. Iblis (l.) sagte dann, dass er alles was in seiner Macht stehende tun wird, um die Menschheit vom rechten Weg abzubringen.

So ist der Teufel da, um alles zu tun, um den Gläubigen irrezuleiten, denn um die Ungläubigen braucht er sich keine Sorgen machen, da er sie eh schon irregeleitet hat.

Es sollte noch erwähnt werden, dass der Teufel sich vom Gläubigen solange entfernt, solange er damit fortfährt Allahs zu gedenken (Dhikr) und solange er/sie sich an die Anordnungen und Befehle Allahs in allen Angelegenheiten hält, und solange er/sie sich von allen Angelegenheit entfernt, die Allah der Allmächtige verboten hat.

Die Momente der Unachtsamkeit des Gläubigen, sind die goldenen Gelegenheiten für den Teufel die Herzen, Gedanken und Seelen der Gläubigen anzugreifen.

 

http://www.shia-forum.de/index.php?/topic/27417-hat-prophet-adam-a-gesundigt/

 

[AbuDharr]

YusufibnSuleiman er ist nun mal eben nicht masum, jeder mensch der nicht masum ist kann fehler machen.

[Yusuf1986]

@AbuDharr: aber Adam (a.s.) muss doch masum sein, da er ein Prophet war

Dr Torabi weist in seinem Vortrag daraufhin, dass aus dieser Geschichte die Lehre zu ziehen sei, daß man keine Haram Taten begehen soll. Wenn aber Adam (a.s.) keine Haram Tat begangen hat, dann macht dies doch keinen Sinn.

[AbuDharr]

YusufibnSuleiman "Warum spricht dann Dr. Torabi von einer Haram Tat?"

 

Er ist nun mal eben kein masum war auf Torabi bezogen.

[arabisch-fan]

Aber wenn es keine Sünde war, warum wurden Adam und seine Frau dann bestraft? Und warum wurde ihm hinterher verziehen?

 

Bzw.: Wenn bloß weniger Erwünschtes die gleichen Folgen wie Sünden haben kann, wo ist der Unterschied?

 

Sagt bescheid, wenn ich zuviel frage, ich halte mich dann insha allah damit zurück.

[AbuDharr]

Arabisch-fan er wurde nicht bestraft. Es war seine bestimmung auf der Erde zu kommen.

 

http://assunnahwaljamah.blogspot.de/2013/03/der-prophet-adam-a.html

[arabisch-fan]

Arabisch-fan er wurde nicht bestraft. Es war seine bestimmung auf der Erde zu kommen.

 

http://assunnahwaljamah.blogspot.de/2013/03/der-prophet-adam-a.html

 

Danke für den Link. Da ich mich mit den Feinheiten arabischer Linguistik beschäftige, kommt mir die Argumentation dort zum Begriff عصى als nicht zielführend vor. Man kann es nicht einfach nur mit "nicht befolgen" übersetzen (das wäre allenfalls خالف), da es in jedem Fall stärker und mindestens mit "gegen etw./jmd. aufsässig sein" zu übersetzen ist. Hinzu kommt, dass in dem betreffenden Vers sogar steht, dass Adam gegen seinen Herrn aufsässig war, und nicht nur gegen einen Befehl.