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Wieso trauert ihr an Ashura?


Harmony

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Salam alaikum,

 

liebe Geschwister ich habe eine Frage, die am Anfang sehr merkwürdig rüberkommen könnte.

Meine Frage ist nämlich: Wieso trauert ihr an Ashura?

Ich weiß, dass vieles tragisches in Karbala passiert ist. Das wird auch nicht vergessen werden.

Meine Frage bezieht sich eher darauf, wieso man "nur" dann trauert. Es sind viele traurige Ereignisse geschehen, sagen wir z.B. der Tod von unserem Propheten Muhammed saw. Wieso trauert ihr nicht dort? Wieso genau an Ashura?

 

Das soll nicht urteilend verstanden werden.

Ich weiß es ganz einfach nicht und wüsste auch nicht wo ich es anders herausbekommen könnte.

 

Ich bin dankbar für jede Antwort. =)

 

Wa salam

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Salam,

 

das Problem vieler Geschwister ist, dass sie denken wir trauern nur wegen Imam Hussein (as.). Nein wir trauern um die ganze Familie, jedem Angehörigen, jedem der zu der Zeit zu der Familie des Propheten gehalten hat. Fakt ist einfach, dass Karbala einen großen Stellenwert in unserer Geschichte hat und ohne diese Tragödie die Schiiten bzw. die ganzen Muslime heute nicht da wären wo sie sind. Zu deiner Frage wieso wir nicht an jedem Ereignis trauern. Islam heißt ja nicht das gesamte Jahr lang zu weinen. Man soll nicht den Islam nur mit Trauer identifizieren.

Ich hoffe ich könnte deine Frage ein wenig beantworten.

 

Wa salam

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Djibril.Hossaini

Friede ,

 

 

Also wir trauern weil die Trauer und das Gedenken eines der Stärksten Gefühle sind die ein Mensch haben kann .

 

Diese Trauer oder dieses Gedenken dient dazu die Geschichte nicht sterben zu lassen und Imam hossains aufruf zur universellen Gerechtigkeit immer weiter leben zu lassen ...

 

Wir könnten an dem Tag auch lachen und uns freuen , da dieses Ereignis ein symbolisches Geschenk an die gesamte Menschheit ist, jedoch weinen wir aus Respekt und Ehrfurcht um uns in die Lage zu versetzten der Ungerechtigkeit entgegenzu stehen ...

 

Im Laufe der Geschichte haben sich einige eigenartige trAuerkultuten entwickelt die jedoch alle das gleiche Ziel verfolgen .

 

Ob es sinnvoll ist sich selbst zu geißeln oder so etwas halte ich für fragwürdig ..

 

Fazit : ohne dieses Ereignis wären wir verloren , diese Geschichte ist die Lehrstunde der Moral und Menschlichkeit und jedes Jahr gedenken Hunderte von Millionen menscjen dieses ehrwürdigen Mann namens hossain der es schaffte mit seiner Familie und Freunde eine globale Revolution zu Starten de bis zum Ende unserern darseins anhalten wird !!

 

Der Friede sei mit dir

 

Labayka ya Hossain

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Meine Frage bezieht sich eher darauf, wieso man "nur" dann trauert. Es sind viele traurige Ereignisse geschehen, sagen wir z.B. der Tod von unserem Propheten Muhammed saw. Wieso trauert ihr nicht dort? Wieso genau an Ashura?

 

Salam alaikum,

 

Es gibt auch Trauerzeremonien an dem Todestag von Prophet Mohammad (saas) und anderen Imame (as).

 

Wasalam

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NurunnisaFatima

bismillah.gif

salam.gif

 

Ich finde es ist eine sehr schöne Frage und eine über die es sich lohnt nachzudenken. Warum trauern wir eigentlich an Ashura? Leider sind die Tage von Ashura für manche lediglich ein Bestandteil der Tradition oder Kultur. Ashura ist aber viel mehr und deswegen ist es wichtig, dass man sich dem Grund bewusst ist und seine Bedeutung verinnerlicht.

 

An Ashura wurde Imam Hussein (as.) sowie ein großer Teil seiner Familie und seiner Gefährten qualvoll ermordet. Das wissen wir, und allein diese schreckliche Tatsache ist zu beweinen. Aber das ist nicht alles.

 

Ich versuche mich inshaAllah kurz zu halten.

 

In den Tagen von Ashura wird nicht einfach um das was passiert ist geweint, es wird auch nicht einfach um die "Person Imam Hussein" geweint. Er war der Imam seiner Zeit, jeder andere von Gott auserwählte Imam hätte es zu seiner Zeit genau so wie er gemacht. Er war der Imam der Zeit und das war seine Aufgabe zu der Zeit.

 

Um aber zu verstehen warum gerade zu diesem Anlass in dem Maße getrauert und gedenkt wird, muss man sich mit der Geschichte, wie es dazu kam und welche Lehren und welche enormen Nutzen und Folgen sich daraus ergaben vertraut machen. In dieser Zeit wurden sämtliche Zeichen und Lehren die bereits der Prophet (s.) predigte etabliert. Wir weinen nicht einfach auf Grund des tragischen Todes, denn uns allen ist bewusst, dass jeder andere Imam (as.) ebenso ein schweres Leben hatte und am Ende ein Martyrium erlitt, ich erinnere da nur an Imam Hassan (as.) der 40 Tage lang unvorstellbare Schmerzen erleiden musste weil er vergiftet wurde. Wenn man sich aber mit Karbala befasst, dann wird man verstehen, dass wenn man an Ashura weint, dass man dann um jede Ungerechtigkeit, um jede Tragödie und um jeden Unterdrückten weint, angefangen beim Propheten (as.), über Sayyida Zahraa (as.) und Imam Hassan (as.) bis hin zu Imam Mahdi (ajf.) und dies schließt auch alle anderen Unterdrückten Menschen dieser Welt ein - denn dieses Ereignis stellt einen Höhepunkt dar, einen Anlass wie man ihn kein zweites mal finden wird. Die Geschichtlichen Aspekte die dazu führten das all dies geschah sind Elementar wenn man den Islam verstehen will und damit meine ich, wenn man den richtigen vom falschen trennen lernen will.

 

 

Es würde den Rahmen sprengen da anzusetzen und ich bin wohl auch nicht die geeignetste Person um das geschichtliche zu erklären.

Darum mach ich da weiter wo das Ereignis welches sich geschichtlich schon prophezeite stattfand.

 

Als Imam Hussein (as.) in den Kampf zog und zumindest zahlenmäßig vollkommen unterlegen war, hätte er aufgeben können und damit sein, sowie das Leben seiner Begleiter womöglich retten können. Aber das alles war keine Option, denn es hätte das Ende des Islams in seiner reinen Form bedeutet. Es musste ein Statement gesetzt werden. Imam Hussein (as.) wusste, dass er sich jetzt mit allem was er besaß, mit Leib und Leben und mit allen Opfern die es fordert gegen die Tyrannen und die Tyrannei stellen muss. Er musste es tun, für uns. Für die Kinder des Islams und für die Diener Gottes, dafür damit der Islam so wie wir ihn heute kennenlernen dürfen bestehen bleibt.

 

Imam Hussein (as.) zeigte mit seiner Opferbereitschaft das höchste Maß an Gottesvertrauen und mit ihm seine Gefährten. Mit nichts als dem Vertrauen auf Allah (swt.) und dem Wissen und Wollen Seiner Zufriedenheit war Imam Hussein (as.) beschmückt und seine Gefährten lehren uns, dass auch für den normalen von Angst und weltlich Sorgen behafteten Menschen alles weltliche belanglos erscheinen kann, wenn man mit Vertrauen und völliger Hingabe zu Gott einzig in Seinem Willen Dienerschaft leisten möchte.

 

Wenn man sich mit den einzelnen Charakteren und Persönlichkeiten der Gefährten auseinander setzt, so wird man ohne Zweifel aus jedem zahlreiche Lehren ziehen können. Sie lehren uns aber alle insgesamt, dass es im Islam niemals nur um unserer eigenen Belange geht. Es geht nicht darum, selbst ein möglichst gutes Leben zu führen- ganz egal unter welchen Bedingungen andere leben müssen. Vielen Gefährten wurde ein Leben in Sorglosigkeit versprochen wenn sie sich doch vom Recht abwenden würden. Im Islam geht es aber darum die Geschöpfe Gottes, den Frieden, die Gerechtigkeit und die Liebe selbst, mehr zu lieben als sich selbst. Es geht darum Gott zu dienen, sich Seinem Willen zu beugen und für das einzustehen was Er liebt und gegen das zu protestieren was Er verabscheut - selbst wenn das heißt, dass man sich selbst Situationen oder Bedingungen aussetzt die erstmal gar unzumutbar erscheinen (und Allah swt. hat bereits besseres für einen geplant).

 

In dem Zusammenhang fällt mir Sayyed Khomeini (r.) ein der sagte: "Denkt daran, dass ihr Beschützer des Islam seid, nicht eurer selbst!"

Wer könnte in dieser Hinsicht ein besserer Lehrer sein als Imam Hussein (as.) und was könnte uns in dieser Hinsicht eine treffendere Lehre bieten, als Karbala?

 

Wenn wir unseren Blick auf die Überlebenden dieser Tragödie lenken, allen voran Sayyida Zeinab (as.) und Imam ZeinulAbedin (as.), wenn wir über ihre Geduld, über die Standhaftigkeit, über ihren Mut nachdenken, und uns ihr Leben im weiteren Verlauf ansehen, dann erschließen sich Dimensionen einer Gottes-liebe, ein Urvertrauen und eine Bindung zu Allah (swt.) die einem den Atem raubt.

 

Sayyed Khamenei (h.) sagte im Zusammenhang mit Ashura über Sayyida Zaynab (as.):

„Diese große Dame des Islams und der Menschheit blieb gegenüber den Leiden und den bitteren Ereignissen felsenfest und aufrecht und wurde zu einem ewigen Vorbild. Unsere Bewegung und Zielorientierung sollte sich nach dem Vorbild Zaynabs (as.) richten und die Größe des Islams und der Islamischen Gesellschaft und die Größe und Ehre des Menschen sollten ihr Ziel sein.“

 

Ich könnte wirklich schreiben und schreiben und wüsste nicht, wann es ein Ende nimmt, wenn ich an Ashura denke…

 

Wenn wir weinen, dann aus Dankbarkeit, aus Liebe, aus Ehrfurcht, aus Demut, aus Trauer, wir weinen um die Menschen die blind für all das Geschehene sind... Die Liste ist lang und endet damit, dass wir um uns selbst weinen. Darüber wie weit wir doch von all den Tugenden dieser reinen Seelen entfernt sind. Wir weinen aus Scham, weil wir diesen reinen Seelen unser heutiges da sein verdanken, wir es aber dennoch zulassen, dass die Tyrannen dieser, unserer Zeit ihre Tyrannei fortsetzten. Wir weinen weil wir uns wünschen, dass wir die Kraft besitzen, dieses Geschehen mit allem was es beinhaltet fortbestehen zu lassen, ganz egal wie viel Gegenwind, Feindseligkeit und Ignoranz unsere Tränen von den Ungläubigen und auch Gläubigen entgegen gebracht wird. Wir weinen weil unsere Tränen das Feuer löschen, das Feuer der Feindschaft, des Hasses, des Unrechts, der Unterdrückung. Wir weinen weil unsere Tränen zu einem Fluss werden, der eine Linie zwischen Recht und Unrecht zieht und unseren Durst nach dem Klang der Gerechtigkeit und dem Drang zur Nähe Gottes stillt – wir weinen weil es uns Gott näher bringt, wenn wir um Seine Sache weinen.

 

Wir weinen weil vor ca. 1350 Jahren ein Stein ins Rollen gebracht wurde, der die Menschen dazu bewegt sich gegen jede Form von Ungerechtigkeit zu erheben, ganz gleich wo und wem sie widerfährt. Es wurde das Zeichen gesetzt, gegen die Tyrannei dieser Welt widerstand zu leisten… Wir weinen weil wir noch heute den Ruf hören, der uns zum Handeln auffordert... Den Ruf der die Menschheit rettete und stets retten wird, den Ruf von Imam Hussein (as.) "Ist dort jemand, der mir zu Hilfe eilt?"Wir weinen weil wir mit unseren niemals endenden Tränen, niemals zulassen werden, dass uns dieses Vermächtnis aus den Händen gerissen wird und dann schlussendlich in Vergessenheit gerät. Vielmehr werden heute und in Zukunft immer mehr Leute auf den Ruf von Imam Hussein (as.) mit den Worten „Wir stehen dir zu Diensten ya Hussein!" antworten.

 

 

Soviel dazu, dass ich mich kurz fassen möchte^^ redface.gif

InshaAllah ist das eine kleine Antwort auf deine Fragen, natürlich ist all das was ich schrieb mein Empfinden und kann von der Empfindung der anderen Geschwister abweichen.

 

fi amanAllah

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salam

 

masha Allah! was ein beitrag!! danke,moege Allah dich belohnen!

 

noch ganz wichtig ist dass wir nicht nur an ashura trauern- viele tun aktiv wirklich nur an ashura sich mit der thematik befassen, das ist zwar besser als nie aber gerade dazwischen ist ed ganz wichtig sich immer wiedee vor augen zu halten was da ueberhaupt passiert ist. es ist nicht "heute traurig und morgen wieder friede freude eierkuchen" sondern je weiter wir uns vom trauermonat entfernen desto groesser sollte die sehnsucht nach der fairness und der botschaft imam husseind werden. sich damit ausseinanderzusetzen mit dem was an ashura geschah, ist nicht nur eine hilfe sein wissen zu vertiefen, sondern auch die pflicht eines hussainis!

 

latmiyat anzuhoeren, schwarz anzuziehen und ein stirnband anzuziehen reicht einfach nicht aus- man muss sich in dieser hinsicht weiterentwickeln...so wird man jedes mal auch neue aspekte und hintergruende ueber die umstaende um die ahlulbayt erlernen und seine naehe zu diesen vertiefen. und letztendlich dadurch auch die liebe zur ahlul bayt (as)

 

wasalam Mahdi

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Masha Allah, ich bin überwältigt von euren Antworten. aah.gif

Vielen lieben Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt um mir weiter zu helfen.

Vor allem dein Beitrag NurunnisaFatima hat mich sehr bewegt.

Von mir aus hättest du auch ruhig weiter schreiben können, umso mehr Informationen ich bekomme, desto besser. briggin.gif

 

Möge Allah euch belohnen für die Zeit, die ihr für mich geopfert habt. herz.gif

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NurunnisaFatima

bismillah.gif

salam.gif

 

salam masha Allah! was ein beitrag!! danke,moege Allah dich belohnen!

 

Ich danke dir sehr fürs lesen mein geehrter Bruder, möge Allah swt. dich vorerst reichlich belohnen. Du hast absolut recht und deine Ergänzung, hätte ich besser nicht ausdrücken können!

 

Masha Allah, ich bin überwältigt von euren Antworten. aah.gif

Vielen lieben Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt um mir weiter zu helfen.

 

Liebe Schwester, das freut mich zu lesen rose.gif Kein Dank für die Pflicht. Der Dank gilt dir, weil du uns dazu animierst, uns selbst zu hinterfragen.

 

Ich hoffe, dass noch weitere Geschwister auf deine Frage antworten, mir ist noch eine schöne Aussage eines großen Gelehrten eingefallen...

 

Sayyed Sistani (h):

"Es gibt keinen Zweifel, wenn wir die Tragödie von Kerbala, den Mördern zuschreiben, ist sie ein Verbrechen und eine schreckliche Tat. Wenn wir sie allerdings auf Hussein (as) zurückführen, stellt sie eine bewusste Konfrontation und einen mutigen Widerstand für eine heilige Sache dar.

Das ganze Volk war darin gescheitert, sich Yazid gegenüberzustellen. Sie erlagen seinem Willen und Abweichungen und Rückschritte zu den vorislamischen Zeiten nahmen zu.

Passivität seitens Hussein (as) hätte in dieser Situation das Ende des Islams - so wie wir ihn kennen, bedeutet. So übernahm Hussein (as) die Verantwortung des gesamten Volkes.

Die größte Tragödie bestand darin, dass derjenige, der für den edelsten Grund, der Verteidigung des Islams eingetreten ist, auf eine so grausame Weise ermordet wurde. Aus diesem Grund, wird der Opferung Husseins (as) jährlich in der gesamten muslimischen Welt gedacht.

Unser Kummer lässt nie nach, weil wir die Tragödie noch einmal durchleben.

Das jährliche Gedenken an Ashura am 10. Muharram dient dazu, uns an die Opfer der Familie des Propheten (s) zu erinnern.

Es erinnert uns auch an die Leute, die früher und heute versucht haben, den Islam und die Familie des Propheten (s) und alles wofür sie standen zu zerstören- sowie an diejenigen, die sahen und hörten und nichts taten."

 

http://www.shia-forum.de/index.php?/topic/65265-sayyed-sistani-uber-imam-hussein-as-und-ashura/

 

Fi amanAllah

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bismillah.gif

salam.gif

 

Ich finde es ist eine sehr schöne Frage und eine über die es sich lohnt nachzudenken. Warum trauern wir eigentlich an Ashura? Leider sind die Tage von Ashura für manche lediglich ein Bestandteil der Tradition oder Kultur. Ashura ist aber viel mehr und deswegen ist es wichtig, dass man sich dem Grund bewusst ist und seine Bedeutung verinnerlicht.

 

An Ashura wurde Imam Hussein (as.) sowie ein großer Teil seiner Familie und seiner Gefährten qualvoll ermordet. Das wissen wir, und allein diese schreckliche Tatsache ist zu beweinen. Aber das ist nicht alles.

 

Ich versuche mich inshaAllah kurz zu halten.

 

In den Tagen von Ashura wird nicht einfach um das was passiert ist geweint, es wird auch nicht einfach um die "Person Imam Hussein" geweint. Er war der Imam seiner Zeit, jeder andere von Gott auserwählte Imam hätte es zu seiner Zeit genau so wie er gemacht. Er war der Imam der Zeit und das war seine Aufgabe zu der Zeit.

 

Um aber zu verstehen warum gerade zu diesem Anlass in dem Maße getrauert und gedenkt wird, muss man sich mit der Geschichte, wie es dazu kam und welche Lehren und welche enormen Nutzen und Folgen sich daraus ergaben vertraut machen. In dieser Zeit wurden sämtliche Zeichen und Lehren die bereits der Prophet (s.) predigte etabliert. Wir weinen nicht einfach auf Grund des tragischen Todes, denn uns allen ist bewusst, dass jeder andere Imam (as.) ebenso ein schweres Leben hatte und am Ende ein Martyrium erlitt, ich erinnere da nur an Imam Hassan (as.) der 40 Tage lang unvorstellbare Schmerzen erleiden musste weil er vergiftet wurde. Wenn man sich aber mit Karbala befasst, dann wird man verstehen, dass wenn man an Ashura weint, dass man dann um jede Ungerechtigkeit, um jede Tragödie und um jeden Unterdrückten weint, angefangen beim Propheten (as.), über Sayyida Zahraa (as.) und Imam Hassan (as.) bis hin zu Imam Mahdi (ajf.) und dies schließt auch alle anderen Unterdrückten Menschen dieser Welt ein - denn dieses Ereignis stellt einen Höhepunkt dar, einen Anlass wie man ihn kein zweites mal finden wird. Die Geschichtlichen Aspekte die dazu führten das all dies geschah sind Elementar wenn man den Islam verstehen will und damit meine ich, wenn man den richtigen vom falschen trennen lernen will.

 

 

Es würde den Rahmen sprengen da anzusetzen und ich bin wohl auch nicht die geeignetste Person um das geschichtliche zu erklären.

Darum mach ich da weiter wo das Ereignis welches sich geschichtlich schon prophezeite stattfand.

 

Als Imam Hussein (as.) in den Kampf zog und zumindest zahlenmäßig vollkommen unterlegen war, hätte er aufgeben können und damit sein, sowie das Leben seiner Begleiter womöglich retten können. Aber das alles war keine Option, denn es hätte das Ende des Islams in seiner reinen Form bedeutet. Es musste ein Statement gesetzt werden. Imam Hussein (as.) wusste, dass er sich jetzt mit allem was er besaß, mit Leib und Leben und mit allen Opfern die es fordert gegen die Tyrannen und die Tyrannei stellen muss. Er musste es tun, für uns. Für die Kinder des Islams und für die Diener Gottes, dafür damit der Islam so wie wir ihn heute kennenlernen dürfen bestehen bleibt.

 

Imam Hussein (as.) zeigte mit seiner Opferbereitschaft das höchste Maß an Gottesvertrauen und mit ihm seine Gefährten. Mit nichts als dem Vertrauen auf Allah (swt.) und dem Wissen und Wollen Seiner Zufriedenheit war Imam Hussein (as.) beschmückt und seine Gefährten lehren uns, dass auch für den normalen von Angst und weltlich Sorgen behafteten Menschen alles weltliche belanglos erscheinen kann, wenn man mit Vertrauen und völliger Hingabe zu Gott einzig in Seinem Willen Dienerschaft leisten möchte.

 

Wenn man sich mit den einzelnen Charakteren und Persönlichkeiten der Gefährten auseinander setzt, so wird man ohne Zweifel aus jedem zahlreiche Lehren ziehen können. Sie lehren uns aber alle insgesamt, dass es im Islam niemals nur um unserer eigenen Belange geht. Es geht nicht darum, selbst ein möglichst gutes Leben zu führen- ganz egal unter welchen Bedingungen andere leben müssen. Vielen Gefährten wurde ein Leben in Sorglosigkeit versprochen wenn sie sich doch vom Recht abwenden würden. Im Islam geht es aber darum die Geschöpfe Gottes, den Frieden, die Gerechtigkeit und die Liebe selbst, mehr zu lieben als sich selbst. Es geht darum Gott zu dienen, sich Seinem Willen zu beugen und für das einzustehen was Er liebt und gegen das zu protestieren was Er verabscheut - selbst wenn das heißt, dass man sich selbst Situationen oder Bedingungen aussetzt die erstmal gar unzumutbar erscheinen (und Allah swt. hat bereits besseres für einen geplant).

 

In dem Zusammenhang fällt mir Sayyed Khomeini (r.) ein der sagte: "Denkt daran, dass ihr Beschützer des Islam seid, nicht eurer selbst!"

Wer könnte in dieser Hinsicht ein besserer Lehrer sein als Imam Hussein (as.) und was könnte uns in dieser Hinsicht eine treffendere Lehre bieten, als Karbala?

 

Wenn wir unseren Blick auf die Überlebenden dieser Tragödie lenken, allen voran Sayyida Zeinab (as.) und Imam ZeinulAbedin (as.), wenn wir über ihre Geduld, über die Standhaftigkeit, über ihren Mut nachdenken, und uns ihr Leben im weiteren Verlauf ansehen, dann erschließen sich Dimensionen einer Gottes-liebe, ein Urvertrauen und eine Bindung zu Allah (swt.) die einem den Atem raubt.

 

Sayyed Khamenei (h.) sagte im Zusammenhang mit Ashura über Sayyida Zaynab (as.):

Diese große Dame des Islams und der Menschheit blieb gegenüber den Leiden und den bitteren Ereignissen felsenfest und aufrecht und wurde zu einem ewigen Vorbild. Unsere Bewegung und Zielorientierung sollte sich nach dem Vorbild Zaynabs (as.) richten und die Größe des Islams und der Islamischen Gesellschaft und die Größe und Ehre des Menschen sollten ihr Ziel sein.

 

Ich könnte wirklich schreiben und schreiben und wüsste nicht, wann es ein Ende nimmt, wenn ich an Ashura denke

 

Wenn wir weinen, dann aus Dankbarkeit, aus Liebe, aus Ehrfurcht, aus Demut, aus Trauer, wir weinen um die Menschen die blind für all das Geschehene sind... Die Liste ist lang und endet damit, dass wir um uns selbst weinen. Darüber wie weit wir doch von all den Tugenden dieser reinen Seelen entfernt sind. Wir weinen aus Scham, weil wir diesen reinen Seelen unser heutiges da sein verdanken, wir es aber dennoch zulassen, dass die Tyrannen dieser, unserer Zeit ihre Tyrannei fortsetzten. Wir weinen weil wir uns wünschen, dass wir die Kraft besitzen, dieses Geschehen mit allem was es beinhaltet fortbestehen zu lassen, ganz egal wie viel Gegenwind, Feindseligkeit und Ignoranz unsere Tränen von den Ungläubigen und auch Gläubigen entgegen gebracht wird. Wir weinen weil unsere Tränen das Feuer löschen, das Feuer der Feindschaft, des Hasses, des Unrechts, der Unterdrückung. Wir weinen weil unsere Tränen zu einem Fluss werden, der eine Linie zwischen Recht und Unrecht zieht und unseren Durst nach dem Klang der Gerechtigkeit und dem Drang zur Nähe Gottes stillt wir weinen weil es uns Gott näher bringt, wenn wir um Seine Sache weinen.

 

Wir weinen weil vor ca. 1350 Jahren ein Stein ins Rollen gebracht wurde, der die Menschen dazu bewegt sich gegen jede Form von Ungerechtigkeit zu erheben, ganz gleich wo und wem sie widerfährt. Es wurde das Zeichen gesetzt, gegen die Tyrannei dieser Welt widerstand zu leisten Wir weinen weil wir noch heute den Ruf hören, der uns zum Handeln auffordert... Den Ruf der die Menschheit rettete und stets retten wird, den Ruf von Imam Hussein (as.) "Ist dort jemand, der mir zu Hilfe eilt?"Wir weinen weil wir mit unseren niemals endenden Tränen, niemals zulassen werden, dass uns dieses Vermächtnis aus den Händen gerissen wird und dann schlussendlich in Vergessenheit gerät. Vielmehr werden heute und in Zukunft immer mehr Leute auf den Ruf von Imam Hussein (as.) mit den Worten Wir stehen dir zu Diensten ya Hussein!" antworten.

 

 

Soviel dazu, dass ich mich kurz fassen möchte^^ redface.gif

InshaAllah ist das eine kleine Antwort auf deine Fragen, natürlich ist all das was ich schrieb mein Empfinden und kann von der Empfindung der anderen Geschwister abweichen.

 

fi amanAllah

 

Salam alaikum,

 

Dein empfinden ist vorzüglich, vorbildlich, Masallah!

 

Alhamdulillah!

 

Wasalam, vergebt mir bitte

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Wir könnten an dem Tag auch lachen und uns freuen , da dieses Ereignis ein symbolisches Geschenk an die gesamte Menschheit ist, jedoch weinen wir aus Respekt und Ehrfurcht um uns in die Lage zu versetzten der Ungerechtigkeit entgegenzu stehen ...

 

Salamun'alaikum,

 

was ist das bitte für eine Denkweise?! Woher hast du das? Höchstwahrscheinlich durch viel philosophieren.

Nein, wir können uns niemals darüber freuen oder lachen...

Alle Propheten haben um Sayyid Shuhhada as. getrauert, weil es eine schreckliche Tragödie war und nein, das war sicher kein Geschenk.

 

 

Wasalam

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