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Allgemeine Schiitische Fragen (Ahlulbait, Beten, Spiritualität)


haidar-ali

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Salam liebe Community,

 

ich habe letztens mit meiner Mutter gesprochen und wir kamen wie immer auf das Thema Religion :)

Um meine seelische Unordnung in den Griff zu kriegen, möchte ich nun endlich Antworten auf meine Fragen.

Inshallah könnt ihr mir helfen :)

 

Bitte gebt mir klare Antworten (auf einer spirituellen Ebene). Ein einfaches "Steht im Koran so" bzw. "Weil Gott das so vorsieht" kann ich nicht länger hinnehmen!

 

Also, los geht's:

 

Frage 1) GEBET: Es gibt Tage, da möchte ich nicht beten, zwinge mich aber dazu. Obwohl es im Islam heißt "La ikraha fiddin", finde ich schon, dass es einen Zwang im Glauben gibt. Wenn ich nämlich nicht bete, wendet sich Gott von mir ab. Selbst als kleines Kind hat mich mein Vater immer gezwungen zu beten, weshalb ich leider schon (fast) einen Hass auf's Beten und vermutlich auch den Islam bekommen habe.

Daher meine erste Frage: Wieso MUSS ich beten? Und kann ich auch OHNE Gebet in die Jannah kommen?

 

Frage 2) AHLULBAIT: Ich liebe Gott. Gott hat mir sehr oft geholfen, allein der Glaube an Ihn hat mir schon oft gereicht, um weiter zu machen und erfolgreich zu sein. Aber wieso wird man im Schiitischen Islam "gezwungen", die Ahlulbait zu lieben?

 

Frage 3) LEBEN: Gott hat uns dieses Leben geschenkt und ich möchte gerne dieses Geschenk annehmen und was wunderschönes daraus machen. Die meisten Muslime sehen dieses Leben als negativ an. Sie sagen Sachen wie "Dieses Leben ist nur eine Prüfung", "Ich verzichte hier auf die schönen Dinge, damit ich im Jensseits etwas Gutes bekomme", etc. Ist es verkehrt, wenn ich einfach nur meinen EIGENEN WEG gehen will? Ohne Islam? Ohne Ahlulbait? Ohne Beten? Einfach nur mit mir selbst und mit Gott, der auf mich aufpasst?

 

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen und meine Fragen beantworten.
Da ich seit einiger Zeit in diesem Forum bin, weiß ich, dass es auch unangenehme Leute gibt, die OHNE VERSTÄNDNIS auf meinen Post reagieren werden, weil sie andere Perspektiven nicht akzeptieren können. Ich bitte diese Leute einfach darum, gar nicht zu antworten. Es würde nur dazu führen, dass ich mich von meinem Glauben noch weiter entferne.

 

 

Salamo 3aleikum,

 

Haidar.

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Salam u alaykum Bruder,

 

zu aller erst möchte ich meinen Respekt dir aussprechen, dass du diese Fragen stellst, denn wenn so etwas dir in deinem Glauben im Weg stehen so hilft es nichts solches zu ignorieren.

Man muss sich mit so etwas beschäftigen sonst bohrt der Shaytan immer in diesen offenen Fragen.

Ich habe auch diese Fragen gehabt und habe eigene Antworten dazu, welche ich nicht nach den Meinungen und Äusserungen von Gelehrten mir gestaltet habe.

 

Zu deiner ersten Frage: Ich habe dieses für mich so beantwortet, dass ich nicht beten muss, weil der daraus resultierende Zwang auch wiederrum dazu führt dass der Shaytan mich nervt.

Ich will beten. Es gab Zeiten wo ich mehr Nafilah gebetet habe und mich schämte am nächsten Tag nicht selbige Zahl rakat zu erreichen. Irgendwann sagte ich mir: Egal ... Ich zwing mich nicht.

Und siehe da, ich bete diese jetzt aus einer noch besseren Motivation heraus. Mit einem besseren Gefühl. Und mit Liebe. Weil meiner Meinung kann man Liebe nicht erzwingen.

Ich kann dir dazu sagen, dass du beten solltest, weil es deine Seele reinigt, was in diesem Youtube video über Zam Zam wasser kurz angeschnitten wird:

Nur solltest du im Gebet auch darauf achten was du sagst und es verinnerlichen. Jeder betet die Fatiha und jeder bittet darum auf den geraden Weg geführt zu werden =) Der Weg der GlückSELIGkeit

Ein Gefühl, das man nicht kaufen kann und weder bekommen kann ausser wenn es unser Herr dir gibt. Weil deine Seele das sein sollte auf was du schauen solltest, was gut für sie ist.

 

Ob du ohne Gebet ins Paradies kommst? InshaAllah ^^ Ich kann dir erstens dazu sagen, dass es am besten nicht deine vordergründige Motivation sein sollte zu beten damit du ins Paradies kommst.

Du bedankst dich in der Fatiha gleich zu Beginn. Geh in dich und denk darüber nach über was du dich bedankst :) zB. über die Liebe deiner Mutter die dir zuteil wurde o.ä. Kann sogar soweit gehen,

dass du dich über deine Schuhe bedankst oder die frische Luft.

Ich las einst auf einer Seite, dass es Gelehrte gibt die der Hölle eine begrenzte Existenz zuschreiben. So glaubte ich auch immer, dass die Strafe nicht für die Ewigkeit sein wird. Gibt verschiedene Meinungen dazu.

Nur kann ich mir nicht vorstellen dass man ohne Gebet sofort ins Paradies eintritt, da du Sünden begehst denen du dir nicht bewusst bist und welche dich beschäftigen können beim Gebet. (Gewissen)

Ohne beten kein Signal für dein Gewissen bzw. Reflektion über deine Taten. Wir sündigen alle. Nur sollen wir ja uns entwickeln. Wie das wenn wir nicht über unsere Fehlentwicklungen Bescheid wissen.

 

Zur zweiten Frage: Es wird nicht im "schiitischen" Islam gezwungen die Ahlul Bayt a.s. zu lieben. Dies ist allgemein Verpflichtend für jeden weil es so im Quran steht (Entschuldige ich weiss dass du nicht magst ^^ steht aber so)

Jeder muss sie lieben. Veregleichen wir das mal ganz profan. Jeder hat ein Vorbild. Und man will so werden wie er bzw. sie. Man ahmt sie nach. Bei Künstlern zB. einer ahmt Rembrandt nach der andere Mozart etc. Je nachdem.

In Sachen gelebter Spiritualität kommt niemand der Ahlul Bayt a.s. im entferntesten nahe. Sie sind das non plus ultra in Sachen Religion. Wer sie liebt und sich als Vorbild nimmt und weiss wer sie sind und was sie ausmacht,

der kann sich dann auch die Frage stellen, was man in den verschiedenen Situationen machen sollte. Man hat eine Rollenvorstellung für den perfekten Muslim in den Biografien der einzelnen Personen der Ahlul Bayt a.s.

Es gibt dies bezüglich auch Hadithe die natürlich völlig anders die Sache klar darstellen, aber ich versuche dir das mal näherzubringen ohne großartig Bezugsmaterial zu benutzen. Falls jedoch Interesse da ist

musst du wissen dass der Prophet s.a.a.w. selber davon sprach dass er 2 "Kostbarkeiten" hinterlässt. Quran und Ahlul Bayt.

Und wegen dem Lieben. Als Muslim liebt man gute Menschen, mit guten Charaktereigenschaften. Aber Sie sind die besten. Deshalb liebt man sie am meisten.

 

Zur dritten Frage: Ein Muslim der meint, dass es eine Prüfung ist und es als negativ ansieht, ist meiner Meinung in einer kritischen Denkensweise gefangen. Natürlich ist es eine Prüfung, aber viel mehr als das.

Wir sollen uns selber kennen lernen. Wir sollen unsere Mitmenschen kennenlernen. Und am allerwichtigsten, wir sollen Allah subhanawataalam kennenlernen. "Nur" eine Prüfung. Nein. Das wird dem uns geschenkten

Leben nicht gerecht als Bezeichnung.

Und mit der Aussage "Ich verzichte hier auf die schönen Dinge, damit ich im Jensseits etwas Gutes bekomme" konnte ich mich nie anfreunden. Allah swt. möchte uns die schönen Dinge hier auf Erden zuteil werden lassen,

dazu gibt es die wesentliche Unterscheidung von halal und haram. Nach eigener Erfahrung ist alles was haram ist, schädlich. Warum? Weil Allah swt. diese Dunya erschuf und alles was haram ist einen Schaden bzw. Schmutz

an bzw. auf unserer Seele hinterlässt und wir nicht Glückselig werden können, wie wenn ohne Schaden bzw. Schmutz von haram Sachen, wie zB Schweinefleisch, Alkohol, Respektlosem Verhalten, Gier, Neid, etc.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch Karma erwähnen. Kenne nicht den Islamischen Begriff dazu, aber es gibt Abrechnung in diesem Leben. Angenommen du nimmst Zins, so kann es sein, dass du dein Geld verlierst ...

Ja heutzutage vielleicht schwer vorstellbar, aber vielleicht verwehrt Allah swt. dann wiederrum die Glückseligkeit, auf Grund deiner Taten die haram sind und dir schaden sowie anderen schaden können.

Selbst Zina. Es kommt nie und nimmer an wahre Liebe ran. An die Liebe die Allah swt. seinen Muslimen zu Teil lassen will. Es gibt einen Vers dass gute Männer gute Frauen bekommen und gute Frauen gute Männer.

Das gleiche gilt für die Schlechten "Paare". Wer gut ist (geduldig, dankbar, demütig, fromm, und dergleichen) der bekommt einen Partner den er liebt und mit dem auch die intime Liebe eine Form annimmt die man nie und nimmer

mit der hier im Westen propagandierten Liebe ansatzweise gleichsetzen kann. Aber der Shaytan erzählt dir das. Aber der Shaytan erzählt auch vom Weihnachtsmann ~~ Entschuldige den Witz.

 

Ob es verkehrt ist den EIGENEN WEG gehen zu wollen, will ich nicht für dich entscheiden Bruder =) Gehe den richtigen Weg. "Mach was du willst" wurde mir oft gesagt. Ich halte dies für den Wahlspruch des Shaytan.

Mach was du für richtig hälst, gefällt mir mehr.

Islam bedeutet dem einen Gott ergeben zu sein. Das wär ein Widerspruch für deinen Weg.

Ahlul Bayt sind die welche die höchsten Ränge im Paradies bekleiden. Sie nachzuahmen und sie deshalb zu lieben bedeutet den "richtigen" Weg zu gehen.

Beten erinnert dich an die Existenz Gottes, und ermöglich dir einen Dialog mit deinem Gewissen und eine Verbundenheit zu deinem Schöpfer zu fühlen.

 

Ich entschuldige mich für die Ausführlichkeit, jedoch könnte ich tausendmal mehr dazu schreiben, weil ich deine Lage kenne ^^

Und ich will auch sagen warum ich Glückseligkeit als etwas erstrebenswertes halte. In meiner Kindheit und Jugendzeit wurde ich gefragt was ich werden will. Glücklich. Punkt. Mir egal wie. Wenns ein Auto sein muss, Tamam,

wenns ein Haus sein muss, tamam. Aber ich wollte kein Haus oder Auto oder Familie oder irgendetwas damit ich Glücklich werde. Das war schon immer die falsche Reihenfolge. Bis ich merkte dass mein glücklich sein

in meiner Glückseligkeit liegt. Und meine Seele ist jede Nacht im Schlaf bei Allah :) Und natürlich von ihm und dürstend nach ihm.

 

Einen Hadith der mir soviel Wert ist kommt von Imam Ali a.s., kann ihn auf die schnelle nicht finden aber sinngemäß wiedergeben:

Es gibt 3 Gründe für das Gebet (bzw. Gottesdienst) zu Allah swt.

Der erste ist, weil man Angst vor der Hölle hat. Dieser Grund gleicht dem Handeln und Denkeneines Sklaven.

Der zweite ist, weil man ins Paradies möchte. Dieser Grund gleicht dem Handeln und Denken eines Händlers.

Der letzte ist, weil man es macht, da Allah der Allmächtige der Barmherzige ist und er es Wert ist angebetet zu werden.

 

Ich entnehme den Hadith, dass man allein schon Gottesdienst und demnach beten sollte, weil man sich für den Status quo bedanken kann dass man existiert. Und man kann da noch tiefer denken. Aber soviel dazu.

 

Mit hoffentlichem positiven Beitrag zu deinen Fragen lieber Bruder.

 

Salam u alaykum Haidar! :)

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Salam,

Frage 1) GEBET: Es gibt Tage, da möchte ich nicht beten, zwinge mich aber dazu. Obwohl es im Islam heißt "La ikraha fiddin", finde ich schon, dass es einen Zwang im Glauben gibt. Wenn ich nämlich nicht bete, wendet sich Gott von mir ab. Selbst als kleines Kind hat mich mein Vater immer gezwungen zu beten, weshalb ich leider schon (fast) einen Hass auf's Beten und vermutlich auch den Islam bekommen habe.

Daher meine erste Frage: Wieso MUSS ich beten? Und kann ich auch OHNE Gebet in die Jannah kommen?

Das Gebet zählt zu den fünf Säulen des Islams! Ein Gläubiger Muslim sollte die 5 Säulen des Islams einhalten!

Frage 2) AHLULBAIT: Ich liebe Gott. Gott hat mir sehr oft geholfen, allein der Glaube an Ihn hat mir schon oft gereicht, um weiter zu machen und erfolgreich zu sein. Aber wieso wird man im Schiitischen Islam "gezwungen", die Ahlulbait zu lieben?

Gezwungen? Nur ein wahrer Muslim liebt die Ahlulbayt aufrichtig und ehrlich! Wenn man sich mit den Islam besser verfasst liebst du diese Personen von allein! Weißt du nicht was die alles für und getan haben :) ?

Frage 3) LEBEN: Gott hat uns dieses Leben geschenkt und ich möchte gerne dieses Geschenk annehmen und was wunderschönes daraus machen. Die meisten Muslime sehen dieses Leben als negativ an. Sie sagen Sachen wie "Dieses Leben ist nur eine Prüfung", "Ich verzichte hier auf die schönen Dinge, damit ich im Jensseits etwas Gutes bekomme", etc. Ist es verkehrt, wenn ich einfach nur meinen EIGENEN WEG gehen will? Ohne Islam? Ohne Ahlulbait? Ohne Beten? Einfach nur mit mir selbst und mit Gott, der auf mich aufpasst?

Wenn Allah seine Anhänger liebt führt er sie zum Islam #herz# vieleicht hat Allah dich so auf diese Weise hier hin geführt! Man muss den richtigen Weg nehmen!

Wa Salam

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Bismillah,

assalamu alaikum Haidar-Ali,

 

zuerst einmal ich hätte die Antworten von Fin und Hanna auch so geben können. Ich finde beide Antworten sehr gut.

 

"Daher meine erste Frage: Wieso MUSS ich beten? Und kann ich auch OHNE Gebet in die Jannah kommen?"

Leider kenne ich keine Aussage, dass man ohne Gebet in die Jannah kommt. Aber auch keine Aussage, dass man nur mit dem Gebet in die Jannah kommt. Es ist immer ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten. Allah sagt, dass wir nur auf der Welt sind um Ihm zu dienen. Und dienen sollen wir ihm, unter anderem, mit dem Gebet. So weit so gut. Für mich ist aber auch meine Zufriedenheit in dieser Welt wichtig. Wenn ich bete werde ich nämlich innerlich ruhig. Meine Seele kommt zur Ruhe. Wenn ich nicht bete, dann werde ich unruhig. Ich habe also vom Beten jetzt schon sehr positive Auswirkungen. Dabei habe ich das Gefühl, dass wenn ich für mich ganz alleine bete die Wirkung stärker ist als im Gemeinschaftsgebet. Aber es ist nicht immer so.

 

2. Frage: Aber wieso wird man im Schiitischen Islam "gezwungen", die Ahlulbait zu lieben?

Du würdest mich als Sunnite bezeichnen. Trotzdem liebe ich die Ahlulbait. Wenn ich zum Beispiel die Geschichte der letzten Stunden von Imam Hussein lese, dann bin ich sehr traurig und wünsche mir, ich hätte ihm helfen können in seiner Not. Für mich ist es völlig unverständlich, wie man einen Enkel von unserem geliebten Propheten Muhammad (s.a.s.) so behandeln konnte.

 

3. Frage: Ist es verkehrt, wenn ich einfach nur meinen EIGENEN WEG gehen will? Ohne Islam? Ohne Ahlulbait? Ohne Beten? Einfach nur mit mir selbst und mit Gott, der auf mich aufpasst?

Ja, ich denke es ist verkehrt. Ich selbst bin als evangelischer Christ in einer evangelischen Familie aufgewachsen. Mein Vater war Kirchenältester usw. usw. Durch den Einblick in die Geschehnisse dieser Kirchengemeinde verlor ich meinen evangelischen Glauben. Ich hatte nur noch Gott behalten. Also war nur noch ich und Gott der auf mich aufpasst. So war auch damals in etwa meine Sicht. Als dann Anfang 1979 Imam Chomeini in den Iran zurückkehrte und die islamische Revolution stattfand habe ich begonnen mich mit dem Islam auseinanderzusetzen. 3 Jahre später sprach ich die Schahada aus. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sich mein Leben in vielen Bereichen verändert hat. Immer wenn ich eine wichtige Entscheidung zu fällen hatte, suchte und fand ich eine Lösung dazu im Islam. Dies erleichterte mir sehr mein gesamtes Leben. Jetzt kann ich mir nicht mehr vorstellen ohne Islam, Beten oder Ahlulbait zu leben.

Gott hat uns dieses Leben geschenkt und ich möchte gerne dieses Geschenk annehmen und was wunderschönes daraus machen.

Du kannst doch aus Deinem Leben etwas wunderschönes machen. Wenn Du es wunderschön findest im Herbst durch den Herbstwald zu gehen und mit den trockenen Blättern am Boden zu rascheln, dann mach das. Oder im Frühjahr, wenn die Blüten überall aufgehen diese Blüten zu riechen und manche kann man auch gleich essen! Wenn Du das schön findest, dann mach es! Ich selbst finde im Sommer auch die Stadt, morgens gleich nach Fadschr, ganz toll. Alles ist noch ruhig. Die meisten Menschen schlafen noch. Ein Bekannter von mir wohnte in Ägypten auf einem kleinen Dorf. Zum Studium zog er nach Kairo, direkt an eine sehr belebte Hauptstraße. Das war für ihn wunderschön! Wenn Du der Meinung bist, dass viel Geld verdienen wunderschön ist, dann mach das! Bitte Allah darum. Damit kannst Du vielen Muslimen helfen, wenn Du dies wunderschön findest. Ich glaube nicht, dass Allah will, dass wir schlechtgelaunt durch die Welt gehen.

 

Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und bitte Allah, dass er Dir hilft Deinen richtigen Weg zu finden.

 

wassalam

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  • 2 Wochen später...

Assalamu 3aleikum,

 

entschuldigt, dass ich jetzt erst zum Antworten komme.

 

Erstmal vielen Dank an Fin, Hanan und Abd Ar-Rahman! Eure Unterstützung bzw. Antworten schätze ich sehr! :)

 

Besonderen Dank an Fin, da du mir eine sehr ausführliche und vorallem sehr liebevolle und spirituelle Sicht gezeigt hast! Mashalla.

 

Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt!

 

In meinem persönlichen Umfeld ändert sich momentan einiges, daher sind die Fragen schon ein wenig veraltet für mich (im Moment).

Sollte ich wieder mehr in die religiöse Richtung bewegen, werde ich auf euch zukommen.

 

 

Wassalam.

 

Haidar

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bismillah.gif
As Salamu aleikum,

es sind ja mashaAllah schon gute Antworten geschrieben. Ich möchte nur noch etwas allgemein auf diesen Zwangglauben eingehen.
Besonders bei der Frage über das Gebet. Das ist kein Zwang, es ist aber eine Verpflichtung. Also die Bedingungen drängen zu dieser Tat. Man würde ja auch niemals das Essen als Zwang bezeichnen, obwohl man aber essen muss, um nicht zu verhungern. Oder wenn man studieren möchte, muss man Abitur oder ähnliches vorweisen. Das bedeutet ja auch nicht, dass man zum Abitur gezwungen wird.
Allah swt braucht ja unsere Gebete nicht. Aber für das Paradies gibt es auch "Zugangsvoraussetzungen". Imam Ali (as) sagte mal in einem Gedicht, dass wer auch immer ein Haus oder eine Heimstätte im Paradies haben möchte, er es mit dem Gebet in der Nacht erbauen soll.
Das rituelle Gebet hat eine tiefe und vielfältige Symbolik. Es sind ja nicht einfach Worte und Bewegungen, die man da ausführt. Bspw. haben die die zwei Niederwerfungen mehrere Bedeutungen. Unsere Erschaffung, unser Leben auf der Erde, unser Tod und unsere Auferstehung. Nach anderen Interpretationen oder Perspektiven symbolisieren sie die Abwendung von der Schöpfung und die zweite Niederwerfung gar das Vergessen der Lobpreisung, eine Entwerdung, wo es nicht mehr um die Niederwerfung und den Niederwerfenden geht.
Auch symbolisiert das Gebet die verschiedenen Stellung im Leben, also einmal stehen, gebeugt, niedergestreckt, sitzend usw. Dabei gilt es in jeder Lebenslage die gleiche Linie zu erhalten. Besonders in der heutigen Zeit ist uns diese hohe Wechseldynamik dieser Welt so offensichtlich, dass wir etwas brauchen, was konstant ist, was uns Ruhe vor diesen ständigen Unbeständigkeiten, Veränderungen gibt. Ich merke das besonders, wenn ich in andere Länder reise, wenn ich in andere Kulturen, Orte hinkomme. Ich weiß, dass sich etwas nicht ändert, dass es immer gültig bleibt, und das gibt Sicherheit.
Das Gebet ist auch so eine Art Nationalhymne. Es beinhaltet die wichtigsten Prinzipien des Gläubigen, und erinnert ihn natürlich auch immer daran, wann immer er es rezitiert. Deswegen heißt es auch im Quran, dass das Gebet vor Verdorbenheit schützt, aber nur wenn man es aufrichtig ausführt, und nicht aus Zwang.

Auch bei der Liebe zur Ahl ul Bayt (as). Da muss ich dem lieben Bruder Fin widersprechen, besonders weil du (Fin) sagst, dass man Liebe nicht erzwingen kann, aber hier schreibst, dass man gezwungen ist, sie zu lieben. Aber die Liebe drängt sich ebenfalls auf, wird verpflichtend, wenn man weiß, was für Persönlichkeiten sie waren, was sie getan haben, welche Stellung sie haben. Aber das kann man alles nur mit einem strebenden und aufrichtigem Herzen erkennen. Einem Herz, das ihrem ähnlich ist. Jedes Herz, das also der Wahrheit angetan, sowie der Liebe, wird auch sie lieben.

Ich finde, wir sollten unbedingt von diesem verpflichtenden Glauben weg. Dennoch meine ich, dass wir zumindest die "Pflichten" aufrecht erhalten sollen, auch wenn wir momentan darauf keine Lust haben. Sie sind schließlich von Gott als eine Methode aufgestellt worden, mit der wir uns Ihm annähern können. Sie sind also die mindeste Anforderung, Verbindung. Das sollten wir uns nicht versagen, ansonsten wird es viele Entschuldigungen geben, warum wir Gott nicht beachten (können). Und wenn wir diese Verbindung nur aufrecht erhalten können, weil wir Angst vor der Strafe haben, dann ist das zwar ein minderwertiger Grund, aber besser als fadenlos in den Tag hinein zu leben. Wir sollten darauf hinstreben, eine positive Bindung mit dem Gebet aufzubauen, sodass wir es nur noch begehren, dies zu tun, und noch mehr.
Wenn man sich auch mal anschaut, was Gott einem so alles gegeben hat, dann kann man ja auch etwas Dank zeigen, indem man das Gebet nach seiner Vorliebe verrichtet, was ja im Gesamten weniger als eine halbe Stunde ohne Mustahabat am Tag in Anspruch nimmt.

Wir sollten den Islam nicht nur als Gesetzesreligion verstehen. Er hat eine tiefe Mystik und Spiritualität in sich, die weit über die Verpflichtungen hinausgeht.
In einer Heiligen Überlieferung heißt es: „Für meinen Diener beliebt es Mir nichts mehr, denn die Pflichten, die Ich ihm aufgetragen habe, und er zeigt Mir seine Liebe durch freiwillige Verehrung bis Ich ihn liebe. Und wenn Ich ihn liebe, bin ich das Auge, durch das er sieht, und das Ohr durch das er hört, und die Zunge, mit der er spricht, und seine Hand, mit der er greift, und seine Beine, mit denen er läuft. Wenn er mich anruft (daᵋanī), liebe ich ihn, und wenn er mich bittet (sa’alnī), gebe Ich ihm.“ Al-Kulayni, Al Kafi Bd.2 S. 352

 

Wir sollten uns auch mit diesem Bereich beschäftigen. Dafür sind die Ahl ul Bayt (as) sehr hilfreich.

 

wassalam

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