Zum Inhalt springen

Die Nicht-Wahrnehmung erschafft keine neue Existenz


Br.Osama

Empfohlene Beiträge

Assalamu alaykum

 

Bismillah al-Rahman al-Rahim

"Das Nicht-Wahrnehmen von etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz." - Dalai Lama

Dieses Zitat erinnert mich an Albert Einsteins Diskussion mit einen seiner Professoren (sofern die Geschichte stimmt), bei der es um Gott ging und der Professor der Meinung war, dass Gott - wenn er existieren sollte - böse sei, weil seiner Annahme nach das Böse auf der Welt existiert und Gott logischerweise dieses erschaffen hat, weil er alles erschaffen hat.

Albert Einsteins Argument war, dass die Dunkelheit in Wirklichkeit nicht existiert, weil dies nur die Abwesenheit des Lichtes darstellt. Genauso wie die Kälte nicht existiert, weil es nur die Abwesenheit von Wärme darstellt. Licht und Wärme seien messbar, Dunkelheit und Kälte nicht, sagt er.

Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass das Böse in Wirklichkeit nicht existiert, sondern nur das Fehlen von Gottes Segnungen und Begnadungen wäre.

Der Islam sagt, dass die Barmherzigkeit immerwährend existiert, weil Gott sich dazu verpflichtet hat. Das stellt das oberste göttliche Handlungsprinzip dar, während die restlichen Handlungsprinzipen darunter liegen.

Deshalb stimmt es, was Albert Einstein sagte. Gott kann durchaus Segnungen und Begnadungen zurückhalten, welche die Menschen dann als das Böse empfinden, obwohl das Böse in der Realität nicht existiert.

Wasalam

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo br.osama,

ich denke das das böse in anführungszeichen pschologischen ursachen zugrunde liegt, zum bsp ich bin hungrig also esse ich und tue mir was gutes. wenn aber ein anderer der auch hungrig ist, das vorher genommen hat aber nicht teilen will dann kommt uns das böse vor.

 

Und in der tat ist es böse weil es weltlich ist und vergänglich wenn ich nun mit etwas vergänglichen etwas gutes tun kann, um barmherzig zu sein dann ist das gut.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo br.osama,

ich denke das das böse in anführungszeichen pschologischen ursachen zugrunde liegt, zum bsp ich bin hungrig also esse ich und tue mir was gutes. wenn aber ein anderer der auch hungrig ist, das vorher genommen hat aber nicht teilen will dann kommt uns das böse vor.

Und in der tat ist es böse weil es weltlich ist und vergänglich wenn ich nun mit etwas vergänglichen etwas gutes tun kann, um barmherzig zu sein dann ist das gut.

Du sprichst den Willen, das heisst die Absicht die zu einer Entscheidung führt an. Die Entscheidung erscheint uns als böse, aber "böse sein" ist nur ein Wort, das eine Erscheinung erklären soll.

 

Das Böse ist das Fehlen des Guten.

 

Was fehlt hier an Gutem?

 

Das was fehlt ist die gute Absicht. Fehlt das Gute scheint etwas anderes zu existieren. Diese Erscheinung nennen wir das Böse, aber es heisst nicht, dass das Böse wirklich existiert, nur weil wir darüber sprechen. Erscheinung ist nicht gleich Existenz.

 

"Der Schein trügt."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...

Dass das Böse nur die Abwesenheit des Guten sei das stammt von dem Dominikaner Thomas von Aquin (1225 - 1274 n.Chr.) da hätte Einstein dann sein Argument ausgeborgt.

 

Nun sollte man sich fragen ob Thomas von Aquin seine Behauptung in guter Absicht oder in böser Absicht getätigt hat? Da er Katholike war nehmen wir also mal an, dass er es "in Abwesenheit des Guten" getan hat. Nun könnte einem etwas auffallen. Und zwar, dass man dem Guten so einen Wert in Prozent zuweisen könnte. 100% wär also total gut (wir alle wissen wer das ist) und gar nicht gut wär dann 0%. Wo bitte fängt dann aber das Böse an? Wenn der Gutheits-Level unter 10% gefallen ist? Bei Null?

 

Null geht aber nicht. Denn die Formel 0 x Tat = 0 zeigt, dass es dann gar Null Tat gegeben hätte. Und sowas wäre Einstein sicher aufgefallen.

 

Philosophisch existiert das Böse ohne jeden Zweifel. Wir können darüber schreiben und urteilen. Bleibt also noch die Frage ob das Böse seiend ist?

"Das Schlechte stellt kein Wesen (essential) dar. Kein Wesen [nulla essentia] ist an sich schlecht." [1]

 

Smile, ein Zirkelschluss, geschickt. Man sagt einfach das Böse sei kein Wesen und darum kann es nicht seiend sein.

Die gleiche Aussage könnte man dann aber auch über das Gute machen und schon wirds schwierig. Glück für Thomas von Aquin, dass damals wohl keiner gewagt hätte zu sagen "Das Gute stellt kein Wesen (essential) dar. Kein Wesen [nulla essentia] ist an sich gut."

 

1 https://www.miekemosmuller.com/de/blog/thomas-von-aquin-und-das-bose

 

 

 

Der Islam sagt, dass die Barmherzigkeit immerwährend existiert, weil Gott sich dazu verpflichtet hat.

 

Ich kann nur diesen deutschen Satz beurteilen aber Barmherzigkeit ist ein Mitgefühl. Man kann Mitgefühl für etwas haben ohne, dass daraus eine Tätigkeit entsteht. Man kann mit etwas Mitleid haben und dieses Etwas wird das nie merken. Daraus kann man aber nicht schliessen ob der Mitfühlende nun nett oder bös.... ähm... unnett? Oder ein Mangel an Nett sei?

 

Ich bin sicher: das Böse existiert nicht nur es ist auch seiend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dass das Böse nur die Abwesenheit des Guten sei das stammt von dem Dominikaner Thomas von Aquin (1225 - 1274 n.Chr.) da hätte Einstein dann sein Argument ausgeborgt.

 

Nun sollte man sich fragen ob Thomas von Aquin seine Behauptung in guter Absicht oder in böser Absicht getätigt hat? Da er Katholike war nehmen wir also mal an, dass er es "in Abwesenheit des Guten" getan hat. Nun könnte einem etwas auffallen. Und zwar, dass man dem Guten so einen Wert in Prozent zuweisen könnte. 100% wär also total gut (wir alle wissen wer das ist) und gar nicht gut wär dann 0%. Wo bitte fängt dann aber das Böse an? Wenn der Gutheits-Level unter 10% gefallen ist? Bei Null?

 

Null geht aber nicht. Denn die Formel 0 x Tat = 0 zeigt, dass es dann gar Null Tat gegeben hätte. Und sowas wäre Einstein sicher aufgefallen.

 

Philosophisch existiert das Böse ohne jeden Zweifel. Wir können darüber schreiben und urteilen. Bleibt also noch die Frage ob das Böse seiend ist?

"Das Schlechte stellt kein Wesen (essential) dar. Kein Wesen [nulla essentia] ist an sich schlecht." [1]

 

Smile, ein Zirkelschluss, geschickt. Man sagt einfach das Böse sei kein Wesen und darum kann es nicht seiend sein.

Die gleiche Aussage könnte man dann aber auch über das Gute machen und schon wirds schwierig. Glück für Thomas von Aquin, dass damals wohl keiner gewagt hätte zu sagen "Das Gute stellt kein Wesen (essential) dar. Kein Wesen [nulla essentia] ist an sich gut."

 

1 https://www.miekemosmuller.com/de/blog/thomas-von-aquin-und-das-bose

 

 

 

 

Ich kann nur diesen deutschen Satz beurteilen aber Barmherzigkeit ist ein Mitgefühl. Man kann Mitgefühl für etwas haben ohne, dass daraus eine Tätigkeit entsteht. Man kann mit etwas Mitleid haben und dieses Etwas wird das nie merken. Daraus kann man aber nicht schliessen ob der Mitfühlende nun nett oder bös.... ähm... unnett? Oder ein Mangel an Nett sei?

 

Ich bin sicher: das Böse existiert nicht nur es ist auch seiend.

 

Ein wenig Mathematik ^^ : 0(Gutes)×Tat=100(Böses)?

 

Die Frage ist, wie das Böse definiert wird. Nach deinen Angaben ist das Fehlen von bsp. 20% des Guten, einfach nur das Fehlen des Guten und das Böse würde somit bei 0 anfangen, sobald 100% des Guten fehlen würde. Das wäre eine falsche Definition. Das Gute und das was wir als Böse bezeichnen hängen voneinander ab.

 

Du musst dir vorstellen, dass 100% immer existent sind, würden wir es in dieser Schreibweise angeben wollen. Das heisst also, dass das Fehlen von 20% des Guten, sprich - 80%=Gutes - bedeutet, dass 20% mit Bösem behaftet ist - sprich 20%=Böse.

 

Somit wär die Rechnung wie folgt: 20(Böses)×Tat=20(Böses):80(Gutes)

 

Das heisst aber nicht, dass das Böse existiert, sondern einfach nur, dass das Gute verringert wurde, so dass wir es als Böse bezeichnen. Würde das Böse existieren; würde es auch bedeuten, dass das Gute unabhängig ist vom Bösen. Der Mensch könnte also eine gewisse Bösartigkeit und zugleich eine gewisse Gutartigkeit besitzen. Ein Mensch kann aber nicht - im härtesten Fall - 100% böse und 100% gut zugleich sein.

 

Der Mensch ist an sich ein gutes Geschöpf, aber die Verrigerung seiner Gutartigkeit wird als eine Bösartigkeit empfunden.

 

Wenn Gottes Zorn bzw. Strafen jemanden treffen, dann nicht weil Gott böse ist, sondern, weil Gott das Gute dem Menschen verringert, aufgrund seiner Widersätzlichkeit. Beispielsweise ist eine Strafe in der Hölle, dass der Mensch von der Nähe zu Gott abgeschnitten ist. Er ist somit von den Gnaden Gottes abgeschnitten. In der Sura al-Kawsar 108 sagt Gott, dass derjeniege der den Propheten hasst, vom Guten abgeschnitten ist. Das körperliche Wohlbefinden des Menschen, bsp. in einer angenehmen Temperatur wäre etwas Gutes. Wenn der Mensch in dem Fall vom Guten abgeschnitten ist, würde er diese angenehme Temperatur nicht empfinden. Das heisst, er würde entweder starke Hitze oder starke Kälte empfinden. Das ist nicht das Böse, sondern nur das 100% Fehlen des Guten. Diese Bespiele lassen sich beliebig weit fortsetzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nun ich weiss schon was Du damit meinst:

 

"Ein wenig Mathematik ^^ : 0(Gutes)×Tat=100(Böses)?"

 

ABER, in Farben Gut = Gelb / Böse = Blau

80% Gelb x 20% Blau ergibt ein helles Grün

 

0% Gelb ergibt aber nicht 100% Blau. Sondern 0% Gelb ist schlicht und einfach NICHTS.

 

Zu der obigen Mathematik gibt es übrigens eine sehr alte Meinung. Heraklit sagte "Der Bogen das Leben, Taten der Tod".

Dies ist eine Wortspielerei denn, mit Bogen war der Himmel(Paradies) gemeint. Für Heraklit war jede Tat schlecht. Viele Asketen sahen das offenbar auch so.

 

Der Philosoph Immanuel Kant sagte, dass eine Tat nur dann als gut bezeichnet werden könne wenn die Absicht dahinter bedingungslos gut gemeint war. Auch für ihn ist ein Tat immer potentiell schlecht.

Wir denken über diese Aussage kurz nach: ich habe vor wenigen Tagen gehört, dass tierliebende Menschen für die Ausrottung einer Vogelart schuld sein könnten. In Absicht einer guten Tat haben sie die Vögel gefüttert - leider beeinflusst dies jedoch die Eischale und der Nachwuchs stirbt. Blöderweise wollen die Tierliebenden nicht davon ablassen weil sie ja von der "Gutheit" ihres Tuns überzeugt sind. Für das Überleben der Vögel ist diese Tat wohl nur dann als gut zu betrachten wenn man das Leben der Vögel selbst als schlecht ansieht und deren Ausrottung letztendlich eine gute Tat darstellen würde. Nur dann hätte Immanuel Kant noch recht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...