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Politik und Religion


riseup313

Empfohlene Beiträge

Salam Brüder und Schwestern und Hallo alle Nichtmuslime,

 

First of all, Religion und Politik ist in Europa ein heikles Thema, da es hier eine langen Kampf zwischen bürgerlichen Rechten und der Kirche gab. Aus diesem Grund ist auch jeder hier so allergisch, wenn es zu einer Diskussion kommt, ob Religion auf die Politik Einfluss nehmen darf. In den USA war es seit jeher so, dass die protestantisch geprägte weisse Mittelschicht (übrigens oft deutschstämmig) mit ihrer sehr konservativen Haltung die Politik geprägt hat. So verwundert es etwa nicht, dass das Verbot von Abtreibung und homosexuellen Ehen oberstes Wahlkampfthema in den USA bleibt.

 

Auch im Islam gibt es eine lange Geschichte von korrupten Herrschern (vgl. Osmanen, Umayyiden, Abbasiden ...), doch die Religion war hier eher eine Spaßbremse für die Diktatoren, wenn es um innenpolitische Angelegenheiten ging. So waren grundsätzliche bürgerliche Rechte immer geschützt. Aussenpolitisch hat man den Islam natürlich gerne verwendet Gebiete zu annektieren mit dem Vorwand den Islam verbreiten zu wollen. Das Missionieren war aber auch dann niemals vorderste Priorität. In den meisten Fällen (vgl. Balkan) ging es einfach um Machtpolitik und Einige konvertierten um Vorteile zu bekommen (siehe Bosnien).

 

Nun, in den Medien wird oft gefordert, dass der Islam eine Aufklärung benötigt, eine frz. Revolution sozusagen. Die frz. Revolution im 18. Jahrhundert war getrieben bei einer größer werdenden Bürgerschicht, die für Rechte gekämpft hat. Nun im Islam war die Bürgerschicht eigentlich nie wirklich unterdrückt und deshalb entstand auch nicht der Wille um politischen Einfluss, so wie in Europa. Der Islam wirkt in der Politik anders, als sich viele hier in Europa das vorstellen. Viele stellen sich einen Kleriker vor, der Hexen verbrennt und ständig Kirchensteuer eintreibt. Auch das ständige Missionieren macht Menschen müde von Religion. Im Islam gibt es anders als im Christentum, noch vergleichbarer mit dem Judentum, einen Regelkatalog wie man sich als Individuum, aber auch als Gesellschaft zu verhalten hat.

 

Während man als muslimisches Individuum auch in einer nicht-islamischen Umgebung verpflichtet ist den Regeln zu folgen, ist es im Fall der Gesellschaft anders. Hier ist es entscheidend, dass die Mehrheit eines Landes muslimisch ist. Andernfalls würde die Sharia nicht gelten. Die Sharia, oft im Westen als barbarisch und zurückgeblieben eingestuft, ist der Katalog von Regeln einer muslimischen Gesellschaft. Nur ein Teil von ihr betrifft die Bestrafung nach Straftaten. Hier sei angemerkt, dass auch das Einsperren eines Körpers hinter Gittern eine körperliche und psychische Strafmaßnahme ist. Das Handabhacken im Falle des Diebstahls fordert eine Unmenge von Bedingungen ein. So darf der Dieb weder krank noch arm sein. Und ohne die nötige Anzahl von Zeugen und Beweisen wäre ein derartiges Urteil unmöglich. Die drakonischen Strafen bei Ehebruch erschrecken jeden Menschen bis auf`s Mark und verfehlen ihr Ziel nicht die Familie als wichtigsten Bestandtel jeder Gesellschaft über alles zu heben. Aber auch hier sind die Bedingungen einer Verurteilungen sehr rigide. So müssen die Zeugen unabhängig voneinander sein und es darf keinerlei geistige Beeinträchtigung des Ehebrechers festgestellt werden. Letzteres ist aber in den meisten Fällen der Grund, wieso es zu keiner Urteilsvollstreckung kommt.

 

Die Härte der Strafen führt dazu, dass es zu weniger Straftaten kommt und sie zeigt auch wie groß die Schwäche des Menschen ist sich falsch zu benehmen. Leider kommt es in islamischen Ländern oft zu einer falschen Rechtssprechung, so werden armen notbedürftigen Menschen die Hände abgehackt, oder Frauen, die vergewaltigt wurden der Ehebruch vorgeworfen. Dies ist leider so, weil es in den meisten islamischen Ländern keine wirkliche islamische Führung gibt. Selbst unter der Herrschaft des Kalifats kam es immer wieder zu derartigen falschen Verhalten der Judikative.

 

Nun zur Frage der Demokratie. Ist der Islam demokratisch? Diese Frage ist vielschichtig und nicht einfach zu beantworten. Demokratie ist in vielen Fällen notwendig, denn obwohl der Islam klare Regeln vorgibt, gibt es genügend Angelegenheiten über die abgestimmt werden muss. Die islamischen Regeln sind also die Verfassung und das Grundgesetz. Die Menschen sind trotzdem nach wie vor aufgefordert politisch an der Verbesserung der Gesellschaft mitzuwirken. Die oberste Führung ist aber immer aus einem Gremium der höchsten Gelehrten des Landes zu wählen. Hier gibt es keine Volksabstimmung um der Manipulation durch Geld und somit der Korruption zu entgehen. Anders als im Westen muss im Islam ein wissender Mensch und nicht nur einfach ein guter Rethoriker mit Charisma die Führung übernehmen. Tatsächlich hat das politische Oberhaupt kaum Rechte und fast nur Pflicheten. Und ähnlich wie der Philosophenkönig bei Platon muss er dem Volk dienen und sein Einkommen entspricht dem des durchschnittlichen Einkommens aller Bürger.

 

Dieses politische Oberhaupt wird von einem Rat hoher Gelehrter kontrolliert, die ihn jederzeit bei nachgewiesener Geisteskrankheit oder Fehlverhalten absetzen können. Letztendlich gibt es also immer noch eine Kontrollinstanz. Das politische Oberhaupt kann wichtige Entscheidungen treffen, sowohl innenpolitisch als auch außenpolitisch. Ein vom Volk gewählter Repräsentant ist für die Politik zuständig, doch werden seine Aktionen überwacht. In Deutschland wäre das vergleichbar mit einer Überwachung des Bundeskanzlers durch den Bundespräsidenten. Nur im islamischen Staat hat der "Bundespräsident" auch immer das letzte Wort. Hier sieht der Westen den Schwachpunkt, doch tatsächlich ist es die Stärke des Systems. Während Politiker immer von Lobbiesten beeinflusst werden, ist das Oberhaupt unabhängig und verpflichtet im Namen des Volkes zu handeln. Im Westen regiert nun mal das Geld und somit sind Politiker Sprachrohre und Exekutive der reichen Elite. Dabei ist es durchaus ihr Interesse die Masse zu beschwichtigen und zu beängstigen und das Prinzip "Brot und Spiele" funktioniert nach wie vor. Den Medien, als Gehirnwaschmaschine kommt hier eine besondere Bedeutung zu.

 

Zum Schluss möchte ich noch auf eines hinweisen. Im Islam gibt es klare Regeln des Zusammenlebens in einer Gesellschaft. So sind Andersgläubige stets zu respektieren. Während im öffentlichen Raum in einem islamischen Land islamische Regeln gelten, hören diese Regeln an der Türschwelle des privaten Zuhauses auch wieder auf. Der Alkoholverkauf ist beispielsweise nicht gestattet, doch wenn man zu Hause seinen eigenen Alkohol herstellt für den eigenen Konsum, dann kann man das als islamischer Staat nicht verhindern. Das private Heim und die individuelle Lebensweise muss geschützt bleiben. Es gibt keinen Zwang im Glauben. Doch wenn eine Mehrheit der Menschen einen islamischen Staat haben wollen, dann muss die Minderheit bereit sein sich im öffentlichen Raum anzupassen. So müssen auch christliche, atteistische oder jüdische Frauen beispielsweise ein Kopftuch tragen. Das Kopftuch wird oft als Politikum hochstilisiert. Tatsächlich geht es auch hier nur um den Schutz der Familie.

 

Der ganze Wahn um den "Gottesstaat" ist also zu differenzieren. Tatsache bleibt das Beispiele wie die Taliban in Afghanistan ein sehr schlechtes Bild des islamischen Staates gezeichnet haben. Die Taliban, die die Ideologie des Wahabismus aus Saudi Arabien annahmen (Hintergrund war der Krieg zwischen Afghanen und Sowjets und die saudische Unterstützung des Widerstands), haben weder den Islam verstanden noch praktiziert. Die Krankheit des Wahabismus geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als Abdul Wahab mit dem saudischen Stamm die Stämme der Arabischen Halbinsel vereinte. Heute ist Saudi- Arabien das Zentrum dieser Ideologie, die zurecht als Fanatismus eingestuft werden muss. Der Quran wird falsch interpretiert und diese falsche Auslegung hat zu einem falschen Staatsverständnis geführt. Interessanterweise hängt man in Saudi-Arabien nach wie vor an der erblichen Monarchie fest, die noch im Stammesdenken begründet liegt. Doch schon heute zeigt sich ein aufkommender Konflikt zwischen Wahabiten und saudischem Königshaus, das wiederum Millionen Petrodollar den Wahabiten zur Beschwichtigung überweist. Aus diesem Grund kam es in den letzten Jahren auch zu einer massiven Verbreitung dieser Ideologie in der dritten Welt, aber auch in Europa (siehe Pierre Vogel).

 

Alles Gute,

wa salam,

Ali

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Selam!

Dass in islamischen Dynastien immer die Rechte der Bürger erhalten geblieben seien und der Islam eine "Spassbremse" für Diktatoren gewesen sei,- nun, dieser Ansicht bin ich nicht. Ein Diktator bleibt ein Diktator unabhängig von seiner Religion (oder findest du, dass die Rechte von Imam Hussein a.s. und seiner Gruppe gewahrt wurden?).

Ich denke auch, dass Politik immer auch ein Stück weit Kompromissbereitschaft ist. Doch kann oder sollte man als Muslim Kompromisse machen, die die Íntegrität des Islam verletzen? Weshalb wohl betrachteten die Schiiten,- und tun es teilweise auch heute noch,- stets mit Argwohn jede politische Tätigkeit im Dienste eines Herrschers, gleich welcher Art?

Ich denke dein Text wirft mehr Fragen auf als wir in diesem Rahmen Antworten finden könnten. Auch denke ich nicht, dass wir unsere Religion, würden wir sie als politisches Instrument nutzen, frei von dem Schmutz der Konzessionen und diplomatischen Fehler bewahren könnten, die unserer Glaubwürdigkeit eher Schaden würden und uns letztenendes auf unserem Weg eine gerechtere Welt zu schaffen, oder zumindest den Grundstein dafür zu legen bis Imam Mahdi erscheint (adjal allahu faradjahum), eher zurückwirft und uns in Zerknirschung schmachten lässt als, dass es uns hilfreich wäre.

Wir sollten besonnen sein und uns vor zuviel hitzigem Enthusiasmus hüten.

Fi aman illah!

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Salamualeikum Bruder,

 

Man darf das bitte nicht falsch verstehen. Natürlich gab es genügend Diktatoren und Despoten, die die Menschen unterdrückten und entrechteten. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Islam auf der Seite der Bürger stand. Im christlichen Abendland jedoch stand die Kirche auf der Seite der Monarchen und wurde schon von daher vom Bürgertum gehasst, was zur Säkularisierung führte. Natürlich hat man auch als Dikatator im islamischen Kulturkreis versucht einen staatlich überwachten Islam einzuführen, der die Sache des Diktators unterstützte. Doch war sich die Bevölkerung, insbesondere die Schiiten, stets bewusst den Islam auf ihrer Seite zu wissen und hat den Islam nicht als Instrument gegen sich verstanden. ganz anders die Kirche vor ein paar Hundert Jahren, die selbst Machtansprüche gelten machte. Ich wollte mit meinem Text eigentlich nur ausdrücken, dass der Islam, wenn in der Politik richtig angewandt, hilft eine Gesellschaft zu verbessern und dass die Muslime sich nicht vom Islam bedroht sehen ihre Rechte als Bürger zu verlieren. Nehmen wir zum Beispiel Ägypten die Muslime sehen den Islam als Chance für soziale Gerechtigkeit und Ausstieg aus der Unterdrückung. Wann hat es im Abendland eine Bewegung gegeben, die das Christentum, was unlösbar mit der Kirche zusammenhängt, als Befreiung von Unterdrückung empfand. Die Phobie vor dem Einfluss der Religion auf die Politik im Westen geht eben auf den Machtmissbrauch der Kirche hin. Während im Islam Diktatoren zwar versucht haben den Islam nach ihren Willen zu verändern, doch der Islam selbst immer auf der Seite der Bürger stand und tatsächlich maßgeblichen Einfluss hatte deren Rechte auch bei Despoten zu schützen. Auch kein Schiite unter den Osmanen wäre auf die Idee gekommen, dass der Islam schuld habe an der Unterdrückung. Hier ist eben ein wesentlicher Unterschied. Und ein Grund wieso der Westen für immer auf eine "frz. Revolution" in der islamischen Welt warten muss (Er war in den 70er Jahren sogar Zeuge eine islamische Revolution).

 

Am Ende kann man niemanden aufdrängen die eigene Gesellschaft nach den moralischen Vorschriften der Propheten zu verändern. Es muss ein kollektiver Wille vorhanden sein die religiösen Prinzipien politisch umzusetzen. Aus diesem Grund ist das auch durchaus demokratisch und mit dem richtigen Verständnis des islamischen Staates müsste sich niemand im Westen vor dem "Gottesstaat" fürchten, denn am Ende kann es nie Ziel einer religiösen Minderheit sein anderen etwas aufzuzwingen. Dies wäre mit dem Islam unvereinbar. Ich bin somit gegen jeden "Kailfatstaat".

 

wa salam,

Ali

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#salam#

 

Ich hab zwar das alles jetzt nicht gelesen, werde aber zur ersten Frage kurz Stellung nehmen:

 

Kurz und bündig: Weil der Qur'an uns das vorschreibt.

 

Shahid Murtaza Mutahhari schreibt in seinem Buch:

 

.... Im Qur'an sehen wir immer wieder, dass die Aufforderung „Verrichtet eure Gebete" gefolgt wird von „...und entrichtet eure Zakat..." Das erste Gebot betrifft die Beziehung zwischen einem Geschöpf und Gott und das zweite zeigt die Beziehung zwischen einem Geschöpf und anderen Geschöpfen. Somit hat ein wahrer Muslim dauerhaft eine doppelte Verantwortung gegenüber Gott und gegenüber den Mitmenschen und seiner Gesellschaft. Es kann keine islamische Gesellschaft ohne Gottesdienst und -anbetung, Gebete und Fasten geschaffen werden. Auf die gleiche Weise kann keine fromme Gesellschaft existieren, ohne das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren und ohne freundliche Beziehungen zwischen den Individuen.....

S.47/48

#salam#

 

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Hi,

 

doch die Religion war hier eher eine Spaßbremse für die Diktatoren, wenn es um innenpolitische Angelegenheiten ging. So waren grundsätzliche bürgerliche Rechte immer geschützt.

 

Du redest hier von bürgerlichen Rechten der Gläubigen gegenüber dem Herrscher? Welche waren das?

 

Nun, in den Medien wird oft gefordert, dass der Islam eine Aufklärung benötigt, eine frz. Revolution sozusagen.

 

Also ich denke dass die Menschen, also die Gesellschaften in den islamischen Ländern eine Aufklärung benötigen.

 

Die frz. Revolution im 18. Jahrhundert war getrieben bei einer größer werdenden Bürgerschicht, die für Rechte gekämpft hat. Nun im Islam war die Bürgerschicht eigentlich nie wirklich unterdrückt und deshalb entstand auch nicht der Wille um politischen Einfluss, so wie in Europa.

 

Das Problem ist doch dass es in vielen islamischen Ländern überhaupt keine Bürgerschicht gibt. Die Demokratie in Afghanistan zum Bsp. funktioniert deshalb nicht weil es kein Bürgertum gibt das seine Interessen dadurch warnehmen will. Stattdessen gibt es Stammesführer und Großfamilien die jeweils ihre eigenen Interessen verfolgen.

 

Selbst unter der Herrschaft des Kalifats kam es immer wieder zu derartigen falschen Verhalten der Judikative.

 

Von einer Judikative kann man eigentlich nur sprechen wenn es auch eine fuktionierende Gewaltenteilung gibt und die sehe ich in dem beschriebenen Beispiel nicht. Gewaltenteilung bedeutet dass ein Teil des Staates die Gesetze erlässt und ein weiterer, völlig unabhängiger Teil die Gesetze anwendet und Urteile fällt die dann von einem dritten Teil, der Exekutive die wiederrum völlig unabhängig arbeiten muss in die Tat umgesetzt werden.

 

Hier gibt es keine Volksabstimmung um der Manipulation durch Geld und somit der Korruption zu entgehen.

 

Könntest du das näher ausführen?

Wenn du Korruption verhindern willst benötigst du vor allem einmal eine freie Presse die entsprechende Fälle öffentlich macht und zum zweiten eine funktionierende Gewaltenteilung.

 

Den Medien, als Gehirnwaschmaschine kommt hier eine besondere Bedeutung zu.

 

Die Aufgabe der Medien besteht wie bereits erwähnt darin Korruptionsfälle aufzudecken und ein reibungsloses Funktionieren der "Maschine Staat" zu gewährleisten. Aus diesem Grund muss die Presse frei sein.

 

Doch wenn eine Mehrheit der Menschen einen islamischen Staat haben wollen, dann muss die Minderheit bereit sein sich im öffentlichen Raum anzupassen.

 

Ich finde es eigentlich nicht gut als Muslim als gleichberechtigter Bürger eines nichtmuslimischen Staates behandelt zu werden und andererseits der Meinung zu sein die christlichen oder andersgläubigen Minderheiten in islamischen Ländern sollten anders behandelt werden.

Also ich persönlich sag ganz ehrlich dass, wenn ich die Wahl hätte ich in Deutschland wohnen bliebe.

 

Tatsächlich geht es auch hier nur um den Schutz der Familie.

 

Also die Familie zu schützen das ist die Aufgabe des Staates und nicht des Kopftuchs.

 

Der ganze Wahn um den "Gottesstaat" ist also zu differenzieren.

 

Was meinst du damit? Was bezeichnest du als Wahn?

Darf ich fragen ob du vorhast in den Iran zu ziehen? Warum nicht?

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First of all, Religion und Politik ist in Europa ein heikles Thema, da es hier eine langen Kampf zwischen bürgerlichen Rechten und der Kirche gab. Aus diesem Grund ist auch jeder hier so allergisch, wenn es zu einer Diskussion kommt, ob Religion auf die Politik Einfluss nehmen darf.

 

Was denkst du kann man aus diesem Kampf lernen?

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Hallo und Salam,

 

Was denkst du kann man aus diesem Kampf lernen?

 

Der Kampf von Bürgern gegen die Macht der Kirche war auf alle Fälle logische Konsequenz seiner Zeit. Die Säkularisierung war die Folge und ab da (aber auch schon seit der Renaissance) hat der mündige Mensch begonnen die Doktrine des christlichen Glaubens zu hinterfragen. Gerade wegen dem Widerspruch zur stärker aufkommenden Naturwissenschaft. Dieser Widerspruch zwischen Empirie und christlicher Lehre hat also eine lange Geschichte und der Machtmissbrauch des Klerus führte zur Revolution. Aus dem Kampf kann man ableiten, dass der Mensch sich nicht gerne unterdrücken lässt und wenn er die Mittel und das Wissen hat wird er sich auch befreien. Das bedeutet nicht, dass der Mensch dann in allen Bereichen auf dem richtigen Weg sein muss, nur er folgt seiner Vernunft eben in dem Bereich seine Mündigkeit zu verwirklichen. Nun die islamische Geschichte ist eine ganze Andere und deshalb überhaupt nicht mit der des Abendlandes vergleichbar. Tatsächlich war die Naturwissenschaft und die Emprie nie im Widerspruch zur Theologie.

Du redest hier von bürgerlichen Rechten der Gläubigen gegenüber dem Herrscher? Welche waren das?

 

Nun, hier muss ich klar differenzieren. Es gab Herrscher, die mit aller Macht und Grausamkeit vrogingen, gerade gegen Minderheiten. Nur war der Islam niemals Mittel, sondern eher hemmend ("Spaßbremse"), da im Islam nunmal die Gesellschaft, wie sie sein sollte genau beschrieben ist. Der Herrscher hat nach dem islamischen Gesetz weder das Recht seine Herrschaft zu vererben, noch in irgendwelchen Palästen zu leben und politische Gegner hinzurichten. Der Unterschied zum Christentum besteht meiner Meinung nach darin, dass die Bibel nicht den "idealen Staat" anspricht. Während im Quran die Regeln des gesellschaftlichen Lebens erläutert werden, ähnlich wie in der Thora. Das alte Testament und die Bibel insgesamt mit ihrem langen Leidensweg der Manipulation und falschen Übersetzung kann die eigentliche alte Offenbarung Moses a.s. nur bruchstückhaft widergeben. Zudem hat die röm. kath. Kirche in ihrer ganzen Ursprungsgeschichte als erste Kirche das Christentum machtpolitisch ausgerichtet. Der Islam kennt keine derartige Geschichte. Hier kam es zu zwei verschiedenen Strömungen nach dem Tod des Propheten, wo die eine Strömung sich der Herrschaft und dessen angepassten Islam ergab und eine andere Strömung immer den Finger auf die Verfälschung zeigte. Bürgerliche Rechte nach meinem Wissen in der ursprünglichen Form waren: Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz... Angemerkt sei noch einmal, dass islamische Staaten diese Dinge nicht praktizieren hat oft vielschichtige Gründe und ich habe immer betont dass es in der islamischen Geschichte eine Vielzahl von Diktatoren gab. Doch aus dem Islam konnten sie die Einschränkungen der Freiheit nicht ableiten, jedenfalls nicht von dem "Ursprünglichen".

Also ich denke dass die Menschen, also die Gesellschaften in den islamischen Ländern eine Aufklärung benötigen.

 

Auf alle Fälle, aber eben nicht nach europäischen Gesichtspunkten. Auch im Orient haben sich über Jahrhunderte falsche Sitten, Vorstellungen und Bräuche eingenistet. Auch hier müssten die Menschen aufwachen und beginnen sich zu verändern. Der Orient heute ist weit weg vom Islam. Ehrenmorde etc. bis hin zur Verfolgung von Minderheiten sind nicht im Islam sondern in der fehlgeleiteten Kultur zu begründen. Der Westen tut es sich zu leicht zu sagen, das alle diese schlechten rückständigen Dinge auf den Islam zurückzuführen sind und deshalb eine Säkularisierung her muss. Tatsächlich müssten die Muslime nur beginnen den wahren Islam zu suchen, der eigentlich eine soziale befreiende Bewegung darstellt.

Das Problem ist doch dass es in vielen islamischen Ländern überhaupt keine Bürgerschicht gibt. Die Demokratie in Afghanistan zum Bsp. funktioniert deshalb nicht weil es kein Bürgertum gibt das seine Interessen dadurch warnehmen will. Stattdessen gibt es Stammesführer und Großfamilien die jeweils ihre eigenen Interessen verfolgen.

 

Naja, Afghanistan ist schon ein Sonderfall. Im Orient gab es viel früher eine wohlhabende Bürgerschicht als im feudalen Abendland. Als in Europa noch düsteres Mittelalter war, gab es im Orient bereits reiche Händlerfamilien und letztendlich waren es oft Händler, die die Bürgerschaft begründeten. Die Verbreitung von Wissen und das Bauen von Schulen war immer Teil einer islamischen Gesellschaft. Afghanistan vor 30 Jahren war zwar von der Monarchie beherrscht, aber es gab eine breite Bürgerschicht. Diese floh in den Kriegen seit den 80er Jahren, da sie auch die finanziellen Mittel hatte zu fliehen. Die Stammensorganisation am Land in Afghanistan ist zudem viel fortschrittlicher als das Feudalsystems Europas im Mittelalter, da es die Schwachen mitträgt. Afghanistan ist ein leidendes blutendes Land, das aus Armut und dem Kampf ums nackte Überleben besteht. Daher lebt die Mehrheit auch von der Landwirtschaft und hat somit auch keinen Zugang zu Bildung. Wie soll da eine Bürgerschaft entstehen? Der Stamm ist der eigentliche Schutz und das soziale System, denn es gibt praktisch keinen Staat. Natürlich kämpfen Stämme um besseres Land und politischen Einfluss, aber wie gesagt Afghanistan ist ein tragischer Sonderfall und kann nun wirklich nicht mit einer typischen islamischen Gesellschaft verglichen werden. der Mongolensturm und die Kolonialisierung haben die islamische Welt zudem wirtschaftlich ruiniert.

Von einer Judikative kann man eigentlich nur sprechen wenn es auch eine fuktionierende Gewaltenteilung gibt und die sehe ich in dem beschriebenen Beispiel nicht. Gewaltenteilung bedeutet dass ein Teil des Staates die Gesetze erlässt und ein weiterer, völlig unabhängiger Teil die Gesetze anwendet und Urteile fällt die dann von einem dritten Teil, der Exekutive die wiederrum völlig unabhängig arbeiten muss in die Tat umgesetzt werden.

 

Die Legislative ist durch die Sharia gegeben und somit wird ein Grundgesetz abgeleitet. Diesen Gesetzen darf die Judikative nicht zu wider handeln. Hier gibt es eine Gewaltenteilung, der Unterschied besteht nur darin, dass z.B. das deutsche Gesetz anders abgeleitet wird. Die Anwendung der Gesetze obliegt überwachten Richtern (im Idealfall). Und die Exekutive des Urteils erfolgt wiederum vom Staat, dessen Politik maßgeblich auch durch die demokratische Beteiligung der Bevölkerung beeinflusst sein muss. Die Bestrafung im Islam ist immer öffentlich und somit immer unter Zeugen.

Könntest du das näher ausführen?

Wenn du Korruption verhindern willst benötigst du vor allem einmal eine freie Presse die entsprechende Fälle öffentlich macht und zum zweiten eine funktionierende Gewaltenteilung.

 

Wer sagt, dass es im Islam keine freie Presse geben darf. Nur die Pressefreiheit hat eben gewisse Grenzen. Auch hier in Deutschland wird beispielsweise keine Zeitung legal erlaubt die Volksverhetzung propagiert, den Holocaust leugnet und zum Verbrennen des Grundgesetzes aufruft. Das ist auch absolut verständlich, wieso sollte man so einen Schwachsinn zulassen und anti-humanes Denken eine Plattform verschaffen. Ähnlich wäre es in einem islamischen Staat, wo man eben auch nicht gegen die grundsätzliche Verfassung Propaganda machen darf. Denn wenn es zu einer islamischen Verfassung kommen sollte, wäre es der Wille der Mehrheit der Bevölkerung. Der Westen muss nun mal akzeptieren, dass Muslime eben einen eigenen Standpunkt des Freiheitsverständnisses haben, auch wenn es sicherlich einige Parallelen gibt.

Die Aufgabe der Medien besteht wie bereits erwähnt darin Korruptionsfälle aufzudecken und ein reibungsloses Funktionieren der "Maschine Staat" zu gewährleisten. Aus diesem Grund muss die Presse frei sein.

 

Stimme ich zu, solange sie sich an die Gesetze hält. Nur bezweifle ich, dass die Presse in der heutigen Situation irgendwo wirklich frei ist und die ganze Korruption unserer Gegenwart aufdecken kann. Die Presse muss aber eben auch Beweise vorliegen bei Behauptungen von Korruptionsfällen, andernfalls wäre es wie auch im Westen Verleumdnung. In der islamischen Welt heute ist es vor allem dem Westen zu verdanken, der seine Bündnispartner und Despoten nicht verlieren möchte, wieso es keine freie Presse gibt.

Ich finde es eigentlich nicht gut als Muslim als gleichberechtigter Bürger eines nichtmuslimischen Staates behandelt zu werden und andererseits der Meinung zu sein die christlichen oder andersgläubigen Minderheiten in islamischen Ländern sollten anders behandelt werden.

Also ich persönlich sag ganz ehrlich dass, wenn ich die Wahl hätte ich in Deutschland wohnen bliebe.

 

Wer sagt, dass andersgläubige Menschen anders behandelt werden. Jeder Mensch, was auch immer er glaubt hat seine Rechte, nur im öffentlichen Raum herrscht das islamische Recht, das auch nur dann Geltung bekommt, wenn die Menschen dieses Recht einsetzen. In Deutschland könntest Du auch nicht nackt auf öffentlich Plätzen marschieren oder dir Koks reinziehen. Auch hier gibt es Grenzen. Die Grenzen in einem islamischen Staat mögen überzogen wirken, vor allem wenn man aus westlicher Sicht die Sache betrachtet. Ich empfehle nur mal in einem islamischen Staat (wenn es mal einen Idealfall geben sollte, insha Allah) zu leben und dann zu urteilen.

Also die Familie zu schützen das ist die Aufgabe des Staates und nicht des Kopftuchs.

 

Aufgabe des Staates sind auch Gesetze, wo öffentliches Ärgernis erregt wird. Man kann sich im Westen einfach nicht vorstellen, wie das freie Darstellen des Körpers im öffentlichen Raum im Islam empfunden wird. Wie erwähnt, gibt es auch hier in Europa eine gewisse Grenze, die zwar schon fast auf das sprichwörtliche Blatt vor dem Genitalbereich geschrumpft ist, aber immerhin. Beispielsweise gab es mal ein Plakat in Stuattgart mit einem riesigen nackten Frauenpo. Einen Tag später, war der Hintern zugeklebt wegen öffentlichem Ärgernis. Die ganze Stadt Stuttgart war voll von zugeklebten Frauenhintern. Und was im Westen mit dem Genitalbereich anfängt, fängt im Orient eben mit enger Kleidung und freien Haaren der Frau an. Auch der Mann muss im Islam gewissen Kleidervorschriften folgen. Vor Einhundert Jahren war die Grenze in Deutschland auch noch eine ganz Andere. Und man kann ja nicht wirklich sagen, dass die Gesellschaft durch die Libealisierung besser und reifer geworden ist, sie konnte halt einfach nichts mehr dagegen setzen. Und die sexuelle Revolution der 60er hat Einige sehr reich gemacht und die Frauen kämpfen aus einer schwächeren Position um Emanzipation.

Was meinst du damit? Was bezeichnest du als Wahn?

Darf ich fragen ob du vorhast in den Iran zu ziehen? Warum nicht?

 

Mit Wahn meine ich die Angst vor dem Dialog zwischen islamischer Vorstellung eines Staates und Westlicher. Vor allem hinsichtlich der Aufdeckung der wahren Tatsachen und der Differenzierung. Der ideale islamische Staat ist sicherlich nicht existent, auch nicht im Iran. Denn so wir wir nicht vollkommen sind, ist auch der Staat, den wir kreieren, bestenfalls auf dem Weg der Besserung. Im Iran sehe ich das leider nicht, ich denke die Gesellschaft dort ist nicht auf dem Weg der unbedingten Verbesserung ihres Staates. Man kann es den Iranern auch nicht verdenken, die ständige Hetze gegen sie und die wirtschaftlichen Sanktionen machen irgendwann müde. Deshalb möchte ich nicht im Iran wohnen, auch ganz einfach deshalb nicht weil ich kein Iraner bin und mit der Kultur, nämlich den unislamischen Angewohnheiten, und der Korruption nicht zurecht kommen würde. Der Iran bräuchte wieder eine Revolution, eine Revolution die Imam Khamenei den Rücken stärkt und nicht die stagnierende Nostalgie, die ihm den Boden unter den Füssen wegzieht. Ein islamischer Staat braucht ständig Reformen und Verbesserung. So wie das Individuum im Islam sich verbessern muss, muss es auch der Staat. Ich wünsche dem Iran alles Gute. Mein Schicksal ist er meiner Erkenntnis nach nicht. Das ich irgendwo im mittleren Osten mal zeitweise leben möchte, schließe ich aber nicht aus.

 

Mein Text war nicht gedacht um mich über Deutschland oder dem Westen zu beklagen. Was hier geschieht ist Produkt des Willens der Masse und wenn man hier aufwächst, ist man integrierter Teil dieser Gesellschaft. Wäre ich im Iran aufgewachsen, würde ich einige Dinge lieben, andere Dinge hassen. Genauso hier in Europa, liebe ich viele Dinge, denn Vieles ist hier Islamischer als in irgendeinem islamischen Land dieser Welt. Der Islam ist eine universelle Region und alles Gute und moralisch Richtige ist untrennbar Teil in ihr. Wie Goethe sagte: "Wenn Islam Gottergeben heisst, dann leben und sterben wir alle im Islam." Man sollte immer da leben, wo man etwas Gutes bewirken kann im Rahmen der äußeren Bedingungen. Und am Ende ist es dann egal, wo.

 

mfg

Ali

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Hallo,

 

Dieser Widerspruch zwischen Empirie und christlicher Lehre hat also eine lange Geschichte und der Machtmissbrauch des Klerus führte zur Revolution.

 

Zur Revolution führte ein wirtschaftlich immer stärker werdendes Bürgertum dass sich in den vorgefundenden Verhältnissen (Absolutismus) nicht mehr vernünftig verwirklichen konnte. Sprich: ein Bürgertum das so reich und selbstbewusst geworden war dass es selbst die Herrschaft übernehmen wollte und deshalb die mittelalterliche Ordnung beseitigte.

Wenn man sich die Diskussionen in arabischen Sendern anschaut und die Umgehensweise mit kritischen Köpfen dort, so muss man schon feststellen dass es dort religiöse Kräfte gibt die eine offene Diskussion mit Mitteln zu verhindern suchen die auch im Europa des Mittelalters angewandt wurden. Betrachte nur mal den Umgang mit Wafa Sultan (speziell die Reaktion von Yusuf al Qaradawi). Betrachte die Morddrohungen gegen den Nobelpreisträger Orhan Pamuk in der Türkei (allerdings nicht von religiösen Kräften, sondern hauptsächlich von nationalistischen) oder die vielen Fälle bspw. in Ägypten. Taha Hussain bspw. wurde seinerzeit von religiösen Kräften abgesägt weil er eine Auffassung der Wissenschaft bzgl. des Islam wiedergegeben hat.

Der Papst hat im Mittelalter Galileo Galilei unter Hausarrest gestellt....

 

Dieser Widerspruch zwischen Empirie und christlicher Lehre hat also eine lange Geschichte und der Machtmissbrauch des Klerus führte zur Revolution.

 

Von welchem Machtmissbrauch redest du? Meines Wissens gab es in Europa schon immer eine Trennung zwischen Kirche und Staat. Wenn du mit Christen diskutierst so sagen sie das ja auch. Die Christen wollen das ja so.

 

Bürgerliche Rechte nach meinem Wissen in der ursprünglichen Form waren: Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz...

 

Findest du das nicht verklärend? Ich habe ein Buch gelesen zum Bsp. über die Fatimiden in Ägypten (die Begründer der Ismailiten, eine shiitische Strömung die heute vom Aga Khan geführt wird der behauptet von Fatima abzustammen) und dort wird zum Bsp. lang über die Verfolgung der Drusen berichtet die damals enstanden. Die Agitatoren (oder wie du das nennen willst) des Fatimidenreichs konnten auch nur heimlich Einladung zum Islam (bzw. zu ihrer Auffassung davon) im sunnitischen Kalifat von Bagdad zum Bsp. Es war dort sehr gefährlich für sie....

 

Tatsächlich müssten die Muslime nur beginnen den wahren Islam zu suchen, der eigentlich eine soziale befreiende Bewegung darstellt.

 

Ich denke der wahre Islam besteht darin dass jemand freiwillig der Sharia folgt. Es hält dich hier niemand ab davon den Fatwas eines Ayatollah zu folgen. Es ist also allein deine Entscheidung ob du der Sharia folgen willst oder nicht. Der Islam ist keine Politik sondern eine private persönliche Entscheidung. Wenn du dich entscheidest nach der Sharia zu leben so herrscht hier die Sharia. Es ist deine Entscheidung nicht die Entscheidung irgendeiner Politik. Zur Zeit des Propheten gab es gar keinen Staat. Der Staat ist eine moderne Erfindung und im Islam nicht vorgesehen (weil er nicht bekannt war sowenig wie Glühbirnen oder Satelliten). Bei den Sunniten gab es eigentlich von Anfang an eine Trennung zwischen Staat und Religion und die Rechtsschulen haben ihre Bedeutung erst in einer Zeit erlangt in der die Ordnung durch ein Kalifat praktisch zusammen gebrochen war.

 

Die Legislative ist durch die Sharia gegeben und somit wird ein Grundgesetz abgeleitet. Diesen Gesetzen darf die Judikative nicht zu wider handeln. Hier gibt es eine Gewaltenteilung, der Unterschied besteht nur darin, dass z.B. das deutsche Gesetz anders abgeleitet wird. Die Anwendung der Gesetze obliegt überwachten Richtern (im Idealfall). Und die Exekutive des Urteils erfolgt wiederum vom Staat, dessen Politik maßgeblich auch durch die demokratische Beteiligung der Bevölkerung beeinflusst sein muss. Die Bestrafung im Islam ist immer öffentlich und somit immer unter Zeugen.

 

Mit Gewaltenteilung ist gemeint dass die Personen unabhängig arbeiten. Das heißt es gibt keine Einflussnahme eines Bereichs auf den anderen. In einem System in dem alles auf einen Führer oder eine Gruppe von Führern zuläuft ist das nicht gewährleistet. Bspw. gibt es in Ägypten in der Theorie auch eine Gewaltenteilung. Faktisch aber versinkt das Land in Korruption und Misswirtschaft weil alles einer Person und einer Partei untergeordnet ist die de facto über dem Gesetz steht. Die Gewaltenteilung soll eben gewährleisten dass NIEMAND über dem Gesetz steht. Rechtsstaat bedeutet ja nichts weiter als die Herrschaft des Rechts über die Menschen. Der Staat ist also wie eine Maschine konstruiert und wie man in Europa beobachten kann funktioniert diese Maschine sogar. Ich würde mir das auch sehr in islamischen Ländern wünschen.

 

Auch hier in Deutschland wird beispielsweise keine Zeitung legal erlaubt die Volksverhetzung propagiert, den Holocaust leugnet und zum Verbrennen des Grundgesetzes aufruft.

 

Das behaupte ich auch nicht. Aber der Staat muss so organisiert sein dass es nicht zu einer ungerechtfertigten Einflussnahme kommen kann. Keine Zeitung in Ägypten würde es wagen Mubarak der Korruption anzuklagen obwohl jeder weiß dass er korrupt ist. Das gilt für viele Länder der islamischen Welt. In Europa machen die Zeitungen schon ein Riesentheater wenn ein Politiker sich mal eine Reise schenken lässt oder einen Flug bezahlt kriegt. So muss es sein und das finde ich gut.

 

In der islamischen Welt heute ist es vor allem dem Westen zu verdanken, der seine Bündnispartner und Despoten nicht verlieren möchte, wieso es keine freie Presse gibt.

 

Es ist auch den Gesellschaften zu verdanken, den Menschen die alle sehr konservativ sind.

 

Nur bezweifle ich, dass die Presse in der heutigen Situation irgendwo wirklich frei ist und die ganze Korruption unserer Gegenwart aufdecken kann.

 

Das Internet beweißt auch das Gegenteil. Was man auch mal sagen muss: all die Autoren die Verschwörungstheorie erzählen (zum Bsp. über 9/11) leben von ihren Büchern sehr gut. Niemand hindert sie ihre Bücher zu veröffentlichen oder Werbung dafür zu machen. Oft können sie sich ein Haus am Strand leisten und den Rest ihres Lebens faul sein. Gäbe es diese Verschwörungen wirklich dann denke säßen diese Leute eher in einem Gefängnis als an einem Strand....

 

Beispielsweise gab es mal ein Plakat in Stuattgart mit einem riesigen nackten Frauenpo.

 

Ich denke es gibt wichtigere Dinge als riesige nackte Frauenpos.

 

Der ideale islamische Staat ist sicherlich nicht existent, auch nicht im Iran.

 

Der islamische Staat wird dann existent sein wenn alle Menschen sich an die Scharia halten. Und zwar völlig freiwillig ohne jeden wie auch immer gearteten staatlichen Zwang. Denn Wahrheit entsteht nur im Herzen. Das Herz aber kann man nicht zwingen. Das Gesetz steht im Herzen eines jeden Menschen. Der Staat ist nur eine Äußerlichkeit.

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Hallo und Salam,

 

 

Zur Revolution führte ein wirtschaftlich immer stärker werdendes Bürgertum dass sich in den vorgefundenden Verhältnissen (Absolutismus) nicht mehr vernünftig verwirklichen konnte. Sprich: ein Bürgertum das so reich und selbstbewusst geworden war dass es selbst die Herrschaft übernehmen wollte und deshalb die mittelalterliche Ordnung beseitigte.

Wenn man sich die Diskussionen in arabischen Sendern anschaut und die Umgehensweise mit kritischen Köpfen dort, so muss man schon feststellen dass es dort religiöse Kräfte gibt die eine offene Diskussion mit Mitteln zu verhindern suchen die auch im Europa des Mittelalters angewandt wurden. Betrachte nur mal den Umgang mit Wafa Sultan (speziell die Reaktion von Yusuf al Qaradawi). Betrachte die Morddrohungen gegen den Nobelpreisträger Orhan Pamuk in der Türkei (allerdings nicht von religiösen Kräften, sondern hauptsächlich von nationalistischen) oder die vielen Fälle bspw. in Ägypten. Taha Hussain bspw. wurde seinerzeit von religiösen Kräften abgesägt weil er eine Auffassung der Wissenschaft bzgl. des Islam wiedergegeben hat.

Der Papst hat im Mittelalter Galileo Galilei unter Hausarrest gestellt....

 

Von welchem Machtmissbrauch redest du? Meines Wissens gab es in Europa schon immer eine Trennung zwischen Kirche und Staat. Wenn du mit Christen diskutierst so sagen sie das ja auch. Die Christen wollen das ja so.

 

Es stimmt das Auslöser der Revolution das Bürgertum war, aber wieso wollte man unbedingt die Kirche entmachten, wenn sie mit der Politik nichts zu tun hatte. Tatsache war eben nun mal, dass sehr viele Ländereien im Besitz der Kirche waren, die zusätzlich noch Kirchensteuer eintrieb und somit finanziell die Politik maßgeblich mitbeeinflussen konnte. Der herrschende Monarch suchte immer den Schutz der Kirche und musste sich vielerorts nach deren Vorstellungen verhalten. Der englische König wollte sich die Vorschriften des Papstes nicht gefallen lassen und kreierte seine eigene Version "The Church of England". Denn ohne Kreuz über der Stirn konnte kein Monarch wirklich handeln. Schau Dir beispielsweise Putin heute an, der auch wieder die Nähe zur orthodoxen Kirche sucht, um seiner Macht einen religiösen Touch zu verleihen. Das Christentum als Religion hat durchaus politische Machtansprüche. Es kommt eben immer auf die Kirche an. Mit welchen Christen diskutierst Du? Fahr mal nach Amerika, das europäische Christentum ist eben gerade aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte ganz anders. Die meisten Christen stimmen dem säkularen System zu, weil auch ihre Lebensweise nicht mehr strikt nach allen Geboten ist und sie sich einen religiösen Staat gar nicht wünschen. Nur ist das bei des Evangelisten in den USA wieder ganz anders. Dass Religion, auch der Islam, falsch verstanden und ausgelegt werden kann, führt dann eben auch zu den ganzen Verwirrungen, die Du schilderst.

Findest du das nicht verklärend? Ich habe ein Buch gelesen zum Bsp. über die Fatimiden in Ägypten (die Begründer der Ismailiten, eine shiitische Strömung die heute vom Aga Khan geführt wird der behauptet von Fatima abzustammen) und dort wird zum Bsp. lang über die Verfolgung der Drusen berichtet die damals enstanden. Die Agitatoren (oder wie du das nennen willst) des Fatimidenreichs konnten auch nur heimlich Einladung zum Islam (bzw. zu ihrer Auffassung davon) im sunnitischen Kalifat von Bagdad zum Bsp. Es war dort sehr gefährlich für sie....

 

Das mag schon alles sein, aber wie haben die Herrscher das Verfolgen Andersgläubiger und deren Entrechtung mit dem Islam begründet, wohl nur durch dessen falsche Auslegung. Nirgendswo im Quran steht: "Bringt die Drusen um". Und die Stellen der geschilderten Kämpfe mit den Ungläubigen bezogen sich auf Verteidigungskriege der Muslime gegen Agressoren. Und genau das ist mein Punkt, der Islam muss verstanden und richtig ausgelegt werden, ich habe nie behauptet, dass die Geschichte des Orients nicht voll von Diktatoren war und ist. Der wahre Islam hätte einen guten Effekt auf eine Gesellschaft, die bereit ist ihn zu praktizieren.

Ich denke der wahre Islam besteht darin dass jemand freiwillig der Sharia folgt. Es hält dich hier niemand ab davon den Fatwas eines Ayatollah zu folgen. Es ist also allein deine Entscheidung ob du der Sharia folgen willst oder nicht. Der Islam ist keine Politik sondern eine private persönliche Entscheidung. Wenn du dich entscheidest nach der Sharia zu leben so herrscht hier die Sharia. Es ist deine Entscheidung nicht die Entscheidung irgendeiner Politik. Zur Zeit des Propheten gab es gar keinen Staat. Der Staat ist eine moderne Erfindung und im Islam nicht vorgesehen (weil er nicht bekannt war sowenig wie Glühbirnen oder Satelliten). Bei den Sunniten gab es eigentlich von Anfang an eine Trennung zwischen Staat und Religion und die Rechtsschulen haben ihre Bedeutung erst in einer Zeit erlangt in der die Ordnung durch ein Kalifat praktisch zusammen gebrochen war.

 

Was ist denn Politik? Politik ist doch nichts anderes als das Regeln gesellschaftlichen Lebens. Natürlich ist Islam auch Politik. Das bedeutet noch lange nicht, dass ich das Recht habe hier in Deutschland einen islamischen Staat errichten zu wollen. Im Iran haben Schiiten (98% der Bevölkerung) in den 70er Jahren eine Revolution gemacht und sich von einem westlich (wohl gemerkt) unterstützten Diktator befreit. Ayatollah Seestani im Irak sagt ganz klar, dass es im Irak keinen derartigen Staat geben kann, da sonst die Integrität des Staates nicht mehr möglich ist. Alle Gruppen des Iraks müssen zusammenarbeiten und einen Staat aufbauen. Leider wird die USA bis zum Ende diesen Staat zu verhindern suchen. Ist es nicht das Recht dieser Muslime ihre Staatsform selbst zu wählen und zu gestalten? Zur Zeit des Propheten gab es vielleicht keine modernen Staaten, aber es gab sehr wohl Grenzen des Machtbereichs. So gab es Gouverneure in den wichtigen Zentren, die entweder Verbündete oder Gegner waren. Das Oberhaupt des muslimischen Gebietes war der Prophet s.a.s. selbst und die Gouverneure mussten seinen Anweisungen folgen. Die Regeln der Sharia waren Gesetz für die sich in dem Gebiet aufhaltenden Bürger. Es gab genaue Vorschrift, wie etwa Juden oder Christen zu behandeln waren. Und schon damals gab es Diplomatie zwischen Herrschern. Vielleicht waren die Grenzen nicht so schön auf Google Earth abzulesen wie heute, aber Gebiete mit Völkern und Herrschern gab es schon Immer. Früher waren die eben noch sehr einfach organisiert, da die Mehrheit der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebte und es nur wenige Städte gab. Heute ist das Staatswesen wesentlich komplizierter, das bedeutet nicht dass der Islam unfähiger ist mit den gegenwärtigen Themen umzugehen, als irgendwelche westlichen Verfassungen und Grundgesetze. Die sunnitische Richtung des Islams ist sowieso ein Phänomen für sich, auf das man hier gar nicht eingehen kann. Fakt ist, dass die Mehrheit der Muslime nach dem Ableben unseres Propheten s.a.s. manipuliert und falsch geführt wurde. Nur so kann man die Installation der erblichen Monarchien der Umayyiden und Abbasiden erklären, die von Anfang an die Regeln des Islams missachteten. Ähnlich wie etwa das saudische Königshaus heute. Der sunnitische Islam ist nichts Anderes als der Islam der von den Mächtigen noch zugelassen wurde (beten, fasten, Hadj, zakat), denn man wollte sich jeden politischen Einfluss verbieten. Aus diesem Grund habe ich auch immer wieder darauf hingewiesen, dass die Ungerechtigkeiten orientalischer Herrscher vom Volk nicht mit dem Islam in Verbindung gebracht wurden.

Mit Gewaltenteilung ist gemeint dass die Personen unabhängig arbeiten. Das heißt es gibt keine Einflussnahme eines Bereichs auf den anderen. In einem System in dem alles auf einen Führer oder eine Gruppe von Führern zuläuft ist das nicht gewährleistet. Bspw. gibt es in Ägypten in der Theorie auch eine Gewaltenteilung. Faktisch aber versinkt das Land in Korruption und Misswirtschaft weil alles einer Person und einer Partei untergeordnet ist die de facto über dem Gesetz steht. Die Gewaltenteilung soll eben gewährleisten dass NIEMAND über dem Gesetz steht. Rechtsstaat bedeutet ja nichts weiter als die Herrschaft des Rechts über die Menschen. Der Staat ist also wie eine Maschine konstruiert und wie man in Europa beobachten kann funktioniert diese Maschine sogar. Ich würde mir das auch sehr in islamischen Ländern wünschen.

Soll Ägypten Dein Beispiel für einen islamischen Staat sein? Mubarek erhält zig Millionen Dollar jährlich von den USA um sein Militär aufzurüsten und regiert seit Ewigkeiten im Ausnahmezustand. Dieser Despot hat mit dem Islam überhaupt nichts zu tun. Vielleicht reden wir total aneinander vorbei. Denn ich rede nicht von der orientalischen Welt, die der islamischen Kultur anhängt aber den Islam oft nicht mal mehr praktiziert. Ich sprach immer von dem Politikverständnisses im Islam und dessen Anrecht Einfluss zu nehmen, falls die Menschen dafür eintreten. Wie eben beispielsweise Millionen von Iranern ihr Leben für einen derartigen Staat opferten. Total lächerlich zu denken, dass man so einfach auf die Strasse geht und sich erschießen lässt, weil man von der Religion gezwungen wird. Tatsächlich wollt man einen islamischen Staat. Nun zur Gewaltenteilung: Ich bin der Meinung, dass die Gewaltenteilung im Islam gegeben ist, nur sie findet eben im Rahmen des Islams statt. Das bedeutet es gibt das islamische Gesetz, den islamischen Richter und den islamischen Staat als Exekutive. Wenn ein Teil gegen den Islam handelt, wird es von anderen Teilen korrigiert. Nur dreht sich eben alles um die islamische Gesellschaftsordnung und da gibt es klare Strukturen. Falls die islamischen Spielregeln der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert werden, wird auch das System nicht mehr funktionieren. Falls mehr als 50% der Frauen im Iran ab morgen kein Kopftuch mehr tragen würde und den Widerstand der Staatspolizei in den ersten Monaten hinnehmen würde (Jede Veränderung kostet Zeit) würde es kein Mittel geben diese Spielregeln durchzusetzen. Genauso wie man für den islamischen Staat aufgestanden ist, können die Iraner auch gegen ihn aufstehen.

 

Das behaupte ich auch nicht. Aber der Staat muss so organisiert sein dass es nicht zu einer ungerechtfertigten Einflussnahme kommen kann. Keine Zeitung in Ägypten würde es wagen Mubarak der Korruption anzuklagen obwohl jeder weiß dass er korrupt ist. Das gilt für viele Länder der islamischen Welt. In Europa machen die Zeitungen schon ein Riesentheater wenn ein Politiker sich mal eine Reise schenken lässt oder einen Flug bezahlt kriegt. So muss es sein und das finde ich gut.

 

Ägypten hatten wir ja schon. Lächerliches Beispiel eines islamischen Staates. In Europa kann man sich den Luxus erlauben sich über jeden Mist aufzuregen, weil man im Gegensatz zur dritten Welt gut dran ist. Der Bildungsgrad ist hier doch ein ganz Anderer. Die Maschine Staat im Westen funktioniert auch deshalb so gut, weil sie andere Länder bevormunden und ausbeuten. Da kann man seiner eigenen Bevölkerung schon mal ne Party spendieren. Der Westen ist so scheindemokratisch, wie heuchlerisch, wenn es um bestimmte Punkte geht. Die Mehrheit der Amerikaner ist gegen den Irakkrieg, ihre Meinung zählt einen Sch..dreck.

Es ist auch den Gesellschaften zu verdanken, den Menschen die alle sehr konservativ sind.

 

Die Menschen müssen sich in ihrem Leben von Zwängen lösen. Der Islam basiert nicht auf Zwängen, leider wird er aber in den meisten Fällen aus traditionellen Zwängen gelebt. "Konservativ" bedeutet ja nichts anderes als, dass man Sitten nachhängt und sie stur verteidigt ohne sie eigentlich rational zu verstehen.

Das Internet beweißt auch das Gegenteil. Was man auch mal sagen muss: all die Autoren die Verschwörungstheorie erzählen (zum Bsp. über 9/11) leben von ihren Büchern sehr gut. Niemand hindert sie ihre Bücher zu veröffentlichen oder Werbung dafür zu machen. Oft können sie sich ein Haus am Strand leisten und den Rest ihres Lebens faul sein. Gäbe es diese Verschwörungen wirklich dann denke säßen diese Leute eher in einem Gefängnis als an einem Strand....

 

Die Pressefreiheit hier im Westen ist in vielen Fällen sogar Mittel der Politik. Es ist doch viel bequemer 9/11 Forscher als Verschwörer abzutun und sie alle in ein Buchregal zu stellen. Tatsächlich gibt es zu 9/11 viele unbeantwortete Fragen, die die "freien westlichen Staaten" bis heute nicht beantworten konnten. Ein Teil der Presse mag krähen, das bedeutet der Politik nichts. Denn die großen Medienkanäle und ihre Gehrinwäsche und Manipulation sind in ihrer Hand. Anders ist es überhaupt nicht nachzuvollziehen, wie der Westen so lange noch das Phantom Bin Laden jagt und auf diesem Weg mal so eben paar Millionen Muslime umbringt und ihr Öl abzapft. Wie schön angenehm das Leben hier auch sein mag, so grausam ist die Realität des Systems hinter der "Freiheit des Westens". Und wenn man als Muslim hier alles hoch jubelt, dann wundert mich das schon sehr. Die Diktatoren des Westen funktionieren eben anders als Herkömmliche. Man schenkt den Menschen allerlei Spielzeug und materielle Vergnügungen, um sie dann zu hintergehen uns sie eigentlich erst so richtig rein zu reiten. Die Freiheit des Westens ist schon fast nur noch auf`s Ausziehen und Rumpöbeln beschränkt. Und natürlich den Konsum.

Ich denke es gibt wichtigere Dinge als riesige nackte Frauenpos.

 

#bismillah# . Der Punkt war mir wichtig, um zu verdeutlichen, dass es auch hier sittenwidriges Handeln gibt und auch hier Grenzen gesetzt sind. Somit kann die islamische Regel der Kleidervorschriften nicht so irrational sein. Auch wenn aus westlicher Sicht etwas hochgegriffen. Heute habe ich wieder einen Bericht gesehen von 5 Jährigen die Pornos schauen und 11 Jährigen, die ihre erste sexuelle Erfahrung machen. Der Westen zerbricht an der sexuellen Verwahrlosung seiner Kinder, die später wohl kaum in der Lage sind eine funktionierende Familie, wichtigstes Element einer Gesellschaft, zu gründen. Mir graust es schon von der nächsten Generation. Man muss auch immer das Resultat einer Politik sehen.

Der islamische Staat wird dann existent sein wenn alle Menschen sich an die Scharia halten. Und zwar völlig freiwillig ohne jeden wie auch immer gearteten staatlichen Zwang. Denn Wahrheit entsteht nur im Herzen. Das Herz aber kann man nicht zwingen. Das Gesetz steht im Herzen eines jeden Menschen. Der Staat ist nur eine Äußerlichkeit.

Habe ich je behauptet, dass ein islamischer Staat irgendwen zwingen soll zu glauben? Tatsache ist, dass ein wahrer islamischer Staat, ein soziales Wesen hat und somit nur in Gang kommt, wenn die Menschen mit ihrem Herzen und ihrem Blut eine Revolution machen. Die Herrscher und Despoten unserer Tage werden so eine Bewegung niemals zulassen (daher bekommen sie auch alle Mittel von der Superpower) und die Verleumdnung des Islams und seiner Gesellschaftsidee gehört zur alltäglichen Propaganda. Der Staat ist keine Äußerlichkeit sondern die Organisationsform einer Gemeinschaft von Menschen. Und diese Menschen haben das Recht auf eine gerechte und religiöse Führung, wenn sie dafür eintreten (da scheinen wir uns ja einig). Der Islam, wie die Taliban (einst aufgebaut vom CIA) bewies, kann auch falsch ausgelegt zur Macht missbraucht werden. Keine Frage, wie jede Ideologie, kann auch der Islam unterschiedlich verstanden werden und somit Menschen manipuliert und gezwungen werden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der wahre ursprüngliche Islam existiert. Allah taala wäre sonst ungerecht, uns hier in dieser Welt ohne geraden Weg im Dunkeln zu lassen. Doch subhanallah hat er uns nicht nur als Individuum, sondern auch als Kollektiv einen Weg gegeben. Mein ganzer Ansatz war hier immer von dem idealen islamischen Staat zu sprechen, nichts Anderes.

 

 

mfG

Ali

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Selam!

Hundert Gelehrte, hundert verschiedene Meinungen wie die Sharia als allgemeine Grundlage gelten soll. Eine Million Spitzfindigkeiten, Politik eben. Wie soll unsere Weste da weiß bleiben? Der wahre Islam. Immerzu: der wahre Islam. Der wahre Islam und dann dazu noch einmal alle verschiedenen Auslegungen des wahren Islam. Und da fängt es schon an. Ein komplexes Gebilde von Erläuterungen und eine Risala nach der anderen. Ermüdend. Kein fehlbarer Mensch wird jemals fähig sein den Islam 1:1 umzusetzen. Und überhaupt, wer wird es denn wagen den Mahdi (adjal allahu faradjahum) zu spielen? Ist denn nicht er der Einzige, der den wahren Islam wieder herstellen wird und Gerechtigkeit schafft? Was soll diese Utopie, dass wir jemals selbst dazu fähig sein könnten? Klingt nicht schiitisch.

Gääähn... Tun wir einfach unser Möglichstes, damit Gott das Unmögliche tun kann.

Fi aman illah!

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Salam,

 

aber wieso wollte man unbedingt die Kirche entmachten, wenn sie mit der Politik nichts zu tun hatte. Tatsache war eben nun mal, dass sehr viele Ländereien im Besitz der Kirche waren, die zusätzlich noch Kirchensteuer eintrieb und somit finanziell die Politik maßgeblich mitbeeinflussen konnte. Der herrschende Monarch suchte immer den Schutz der Kirche und musste sich vielerorts nach deren Vorstellungen verhalten.

 

Dass religiöse Kräfte aus unterschiedlichen Gründen Einfluss zu nehmen suchen gibt es auch in anderen Erdteilen heute noch. Ich habe Beispiele genannt. Warum sagst du nichts dazu?

 

Fahr mal nach Amerika, das europäische Christentum ist eben gerade aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte ganz anders.

 

Die Trennung zwischen Staat und Religon ist dort viel strikter als in Deutschland.

 

Das mag schon alles sein, aber wie haben die Herrscher das Verfolgen Andersgläubiger und deren Entrechtung mit dem Islam begründet, wohl nur durch dessen falsche Auslegung.

 

Nein. Sie haben die Religion für ihre Machtansprüche missbraucht. Sie haben Religion instrumentalisiert. Das findet teilweise auch heute noch statt und es schadet dem Islam.

 

Ist es nicht das Recht dieser Muslime ihre Staatsform selbst zu wählen und zu gestalten?

 

Bruder, wie soll ich das erklären. Der moderne Staat funktioniert wie eine Maschine. Er ist konstruiert wie eine Maschine. Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Demokratie usw. das sind alles Voraussetzungen dafür dass ein Staat funktioniert. Ein Staat ist also eine moderne Erfindung. Im Mittelalter gab es keine Staaten sondern Reiche. Ein Staat ist also ein bisschen wie ein Auto. Nur spielt es keine Rolle wer ein Auto fährt, Muslim oder Jude. Es gibt keine muslimischen Autos oder christlichen Autos. Insofern kann man ein Auto nicht zu einem islamischen Auto machen. Genauso wenig kann man einen modernen Staat zu einem islamischen Staat machen. Entweder funktioniert der Staat oder er funktioniert nicht. Wenn er nicht funktioniert aufgrund zum Bsp. von Korruption oder Misswirtschaft dann muss irgendein Rädchen an dieser Maschine neu justiert werden damit es anschließend wieder rundläuft.

Die Religion ist wieder eine völlig andere Frage. Genauso wenig wie dich ein Auto am Ausleben deiner Religion hindert sowenig tut es der moderne Staat. Insofern gilt in diesem Land die Scharia. Wenn du Zwang benötigst damit du dich an alle ihre Vorschriften hälst so ist das dein Problem nicht das Problem des Islam.

 

Soll Ägypten Dein Beispiel für einen islamischen Staat sein?

 

Ich habe Ägypten genannt weil ich neutral bleiben wollte. Man kann es auf viele Staaten anwenden.

 

In Europa kann man sich den Luxus erlauben sich über jeden Mist aufzuregen, weil man im Gegensatz zur dritten Welt gut dran ist.

 

Ich glaube du verstehst gar nicht worum es mir geht. Das ist kein Mist sondern sehr wichtig. Im kleinen fängt es an. Das Hauptproblem warum in vielen Ländern nichts funktioniert ist die Korruption und die Vetternwirtschaft. Eine freie Presse und Gewaltenteilung soll gerade das verhindern. Ein Teil der Gesellschaft hat die Aufgabe andere Teile zu überwachen und umgekehrt. So kontrolliert jeder jeden und der Zweck davon ist einen reibungslosen Ablauf der staatlichen Aufgaben zu ermöglichen.

 

Man schenkt den Menschen allerlei Spielzeug und materielle Vergnügungen, um sie dann zu hintergehen uns sie eigentlich erst so richtig rein zu reiten. Die Freiheit des Westens ist schon fast nur noch auf`s Ausziehen und Rumpöbeln beschränkt. Und natürlich den Konsum.

 

Es tut mir weh dich so reden zu hören. Ich finde dieses Land gut und so würde ich nicht reden.

 

Habe ich je behauptet, dass ein islamischer Staat irgendwen zwingen soll zu glauben? Tatsache ist, dass ein wahrer islamischer Staat, ein soziales Wesen hat und somit nur in Gang kommt, wenn die Menschen mit ihrem Herzen und ihrem Blut eine Revolution machen.

 

Solange sich das Herz der Menschen nicht ändert, ändert sich gar nichts. Du änderst das System, die Namen der Herrschenden, aber das Wesen der Dinge bleibt gleich. Nur du allein kannst das ändern. Für dich.

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#bismillah#

#salam#

Die Trennung zwischen Staat und Religon ist dort viel strikter als in Deutschland.

 

Nein, nicht in Amerika! Nie im Leben. Ich war selber dort. Dort gibt es sowas wie eine Trennung nicht. Öffentlich schon (damit die internationale Gemeinschaft befriedigt ist), intern nicht. Alleine schon auf den Sendern werden die Leute von christlichen Fanatikern bombardiert und u.a. die Muslime werden schlecht gemacht. Und die Sender sind nicht privat.

 

 

#lol##lol#

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#bismillah#

#salam#

 

 

Nein, nicht in Amerika! Nie im Leben. Ich war selber dort. Dort gibt es sowas wie eine Trennung nicht. Öffentlich schon (damit die internationale Gemeinschaft befriedigt ist), intern nicht. Alleine schon auf den Sendern werden die Leute von christlichen Fanatikern bombardiert und u.a. die Muslime werden schlecht gemacht. Und die Sender sind nicht privat.

 

 

#lol##lol#

 

Also Entschuldigung aber in den USA gibt es weder Religionsunterricht an den Schulen noch Kirchensteuer und ähnliches. Staatliches Fernsehen gibt es dort glaub ich gar nicht. Und was private Sender senden ist ja deren Sache. Die Amerikaner gelten als sehr religiös.

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Also Entschuldigung aber in den USA gibt es weder Religionsunterricht an den Schulen noch Kirchensteuer und ähnliches. Staatliches Fernsehen gibt es dort glaub ich gar nicht. Und was private Sender senden ist ja deren Sache. Die Amerikaner gelten als sehr religiös.

 

 

#bismillah#

#salam#

 

Staatliches Fernsehen gibt es und Religionsunterricht - wenn man es so nennen kann - auch. Meine Cousins selber haben das in Amerika gehabt. Außerdem besteht die Trennung von Religion und Staat nicht nur aus der Kirchensteuer.

 

 

#lol##lol#

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#bismillah#

#salam#

 

Staatliches Fernsehen gibt es und Religionsunterricht - wenn man es so nennen kann - auch. Meine Cousins selber haben das in Amerika gehabt. Außerdem besteht die Trennung von Religion und Staat nicht nur aus der Kirchensteuer.

 

 

#lol##lol#

 

 

Salam,

hm, Wikipedia sagt dazu folgendes:

 

"In den USA ist einerseits die strikte Trennung von Staat und Kirche im ersten Verfassungszusatz (First Amendment) festgeschrieben, es gibt weder Religionsunterricht in staatlichen Schulen noch staatliche finanzielle Unterstützung noch Steuereinzug für Kirchen oder religiöse Privatschulen. Weihnachten ist dort der einzige staatliche Feiertag mit christlichem Ursprung. Andererseits ist das öffentliche Leben von einer akonfessionellen, aber christlich orientierten Zivilreligion geprägt; selbst auf den Geldscheinen steht zu lesen „In God We Trust". Heftige, stark politisierte Diskussionen und Rechtsstreitigkeiten über die Grenzen der Trennung sind in der amerikanischen Öffentlichkeit häufig. So sind die Maßnahmen der Bush-Regierung, Bildungsgutscheine auf Kosten der Steuerzahler für den Besuch von privaten (oftmals kirchlichen) Schulen und die staatlichen Subventionen für Sozialprogramme in kirchlicher Trägerschaft (sog. „faith-based initiatives") äußerst kontrovers, und werden von Organisationen wie der ACLU heftig kritisiert."

 

 

 

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#bismillah#

 

 

Wikipedia ist keine verlässliche Quelle! Und das Wikipedia - Zitat bestätigt nur einen Teil dessen, was wir sehen. Kirchliche Privatschulen sind sehr umfrangreich in den Staaten (wo es zwangsläufig auch Religionsunterricht gibt), der Religionsunterricht allgemein ist aber nicht untersagt - und ist, wie gesagt - öffentlich präsent. So wie bei uns hier in Deutschland. Der eine hat Philosophie, der andere nicht. Der eine hat Psychologie, der andere nicht. Öffentlich gibt es das Fach nicht, aber als wählbarer Bereich existiert das Fach durchaus.

 

#salam##lol#

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Selam!

Kann mir irgendjemand sagen wo es einen Staat gibt, der nicht auf der Basis seiner Tradition aufgebaut ist? Ein Staat der wirklich auskommt ohne die Werte die die früheren Generationen ihm als Erbe hinterlassen haben? Eine Nation die wirklich (und nicht nur auf dem Papier) jeden Menschen, unabhängig seiner Religion und seiner Herkunft gleich behandelt? Nenn mir jemand dioesen Staat, damit ich ihn als Lügner entlarven kann. Weiter soll mir auch jemand eine unabhängige Presse, oder ein unabhängiges Bildungssystem nennen. Die ganze Diskussion ist so verlogen und lebt hauptsächlich von der Nennung der Schwächen anderer. So was polarisierendes sucht seinesgleichen. Wenn das repräsentativ für unsere Meinung zu Religion und Politik sein soll, dann gute Nacht.

Fi aman illah!

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Salam,

 

Hundert Gelehrte, hundert verschiedene Meinungen wie die Sharia als allgemeine Grundlage gelten soll. Eine Million Spitzfindigkeiten, Politik eben. Wie soll unsere Weste da weiß bleiben? Der wahre Islam. Immerzu: der wahre Islam. Der wahre Islam und dann dazu noch einmal alle verschiedenen Auslegungen des wahren Islam. Und da fängt es schon an. Ein komplexes Gebilde von Erläuterungen und eine Risala nach der anderen. Ermüdend. Kein fehlbarer Mensch wird jemals fähig sein den Islam 1:1 umzusetzen. Und überhaupt, wer wird es denn wagen den Mahdi (adjal allahu faradjahum) zu spielen? Ist denn nicht er der Einzige, der den wahren Islam wieder herstellen wird und Gerechtigkeit schafft? Was soll diese Utopie, dass wir jemals selbst dazu fähig sein könnten? Klingt nicht schiitisch.

Gääähn... Tun wir einfach unser Möglichstes, damit Gott das Unmögliche tun kann.

Fi aman illah!

 

Mal kurz auf dem Punkt gebracht: Wir sind also nicht fähig unsere Gemeinschaft islamisch zu organisieren. Wir als Menschen sind auf dieser Erde um uns von Unmoral und Ungerechtigkeit diktieren zu lassen, wie wir unsere Gemeinschaft organisieren. Wir warten solange im Sumpf bis ein rettender Messias kommt, der unseren fetten Hintern wieder rauszieht. Denn falls wir uns mit unserer Relgion in der Politik einmischen und einen Staat so gut wie möglich auf die Beine stellen, der nur halbwegs den islamischen Vorstellungen entspricht, begehen wir ein wahrhaft großes Verbrechen und machen unsere so saubere Weste dreckig.

 

Mann o Mann. So wie wir verpflichtet sind an unserem Charakter zu arbeiten, so müssen wir eben auch an unserer Gemeinschaft arbeiten und das ist nun mal POLITIK. Wenn wir in einer islamischen Gemeinschaft sind, dann ist es auch unser gutes Recht unsere islamischen Vorstellungen eines gerechtes Staates anzuwenden. Wieso sollte die Staatsorganisation westlicher Länder eine bessere "Maschine" abgeben. Man kann bestimmt einiges von ihr lernen. Aber am Ende ist man für sein Schicksal selbst verantwortlich. Diese Unmündigkeit verstehe ich nicht. Wie gesagt in einem nicht islamischen Land, kann man auch keinen islamischen Staat errichten. Doch hat eine muslimische Gesellschaft nicht das Recht, nach ihrem besten Wissen zu handeln und einen islamischen Staat zu begründen? Niemand ist vollkommen, außer Propheten und Imame a.s., und doch müssen wir uns anstrengen auf diesem Weg. Imam Mehdi a.s. wartet auf uns, uns zu bewegen uns von Ungerechtigkeiten zu befreien und insbesondere von den Muslimen sich in islamischen Ländern für den Islam einzusetzen um die Gesellschaft aus dem Loch der Depression und Unterdrückung zu befreien. Wieso sollte ein muslimisches Land ein westliches Staatssystem verwenden, das nicht selbst entwickelt wurde und demenstprechend auch der Gesellschaft nicht entspricht. Unterschiedliche Meinungen wie ein islamischer Staat auszusehen hat, sind kein Problem. Auch im Westen gibt es unterschiedliche Ansichten wie ein säkularer Staat am Besten funktioniert. Am Ende ist es der Wille der Gesellschaft ihr bestes zu geben.

 

Hier in Deutschland sollte ein Muslim aktiver Teil der Gesellschaft sein, sich an die Gesetze halten und vorbildhaft an Verbesserungen arbeiten.

 

mfG

Ali

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Salam

 

Dass religiöse Kräfte aus unterschiedlichen Gründen Einfluss zu nehmen suchen gibt es auch in anderen Erdteilen heute noch. Ich habe Beispiele genannt. Warum sagst du nichts dazu?

 

Wozu soll ich nichts gesagt haben. Wie gesagt, es gibt unterschiedliche Ideologien und eben auch Religionen. Die säkulare Ordnung ist am Ende auch eine Ideologie und in heterogenen Gesellschaften bestimmt die beste Lösung, dagegen habe ich nie etwas gesagt. Der Islam bedarf zudem eine Aufklärung und Hinterfragung, wo die Kultur aufhört und der Islam beginnt. Am Ende entscheidet eine Mehrheit, die sich für einen islamischen Staat einsetzt und das ist ihr gutes Recht. Genauso wie auch eine christliche Mehrheit einen christlichen Staat aufbauen könnte. Nur unsere Gesellschaft und ihre Lebensweise wäre mit einem strikten christlichen Staat nicht vereinbar, weil sie das gar nicht will.

 

Die Trennung zwischen Staat und Religon ist dort viel strikter als in Deutschland.

 

Staatlich mag das richtig sein. Wir sprachen aber hier über Christen und deren Vorstellungen. In den USA gibt es eine ganze Bewegung von Evangelisten, die einen christlichen Staat haben wollen und die Demokratie abschaffen. Diese weisse rechte Schicht ist sehr einflussreich und wie man bei Bush sieht, hat sie auch schon mächtig Einfluss. Nur sind sie prozentual eine Minderheit. Ihre Staatsvorstellungen würden die Mehrheit der Amerikaner schockieren. Doch politische Christen gibt es und sie werden noch mächtiger werden.

 

Nein. Sie haben die Religion für ihre Machtansprüche missbraucht. Sie haben Religion instrumentalisiert. Das findet teilweise auch heute noch statt und es schadet dem Islam.

 

Jede Instrumentalisierung und Verfälschung des Islams ist falsch und man kann dann eben auch nicht mehr von dem Islam sprechen. Vor allem dann wenn die Mehrheit der Bevölkerung das Handeln der Herrscher als unislamisch einstuft.

 

Bruder, wie soll ich das erklären. Der moderne Staat funktioniert wie eine Maschine. Er ist konstruiert wie eine Maschine. Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Demokratie usw. das sind alles Voraussetzungen dafür dass ein Staat funktioniert. Ein Staat ist also eine moderne Erfindung. Im Mittelalter gab es keine Staaten sondern Reiche. Ein Staat ist also ein bisschen wie ein Auto. Nur spielt es keine Rolle wer ein Auto fährt, Muslim oder Jude. Es gibt keine muslimischen Autos oder christlichen Autos. Insofern kann man ein Auto nicht zu einem islamischen Auto machen. Genauso wenig kann man einen modernen Staat zu einem islamischen Staat machen. Entweder funktioniert der Staat oder er funktioniert nicht. Wenn er nicht funktioniert aufgrund zum Bsp. von Korruption oder Misswirtschaft dann muss irgendein Rädchen an dieser Maschine neu justiert werden damit es anschließend wieder rundläuft.

Die Religion ist wieder eine völlig andere Frage. Genauso wenig wie dich ein Auto am Ausleben deiner Religion hindert sowenig tut es der moderne Staat. Insofern gilt in diesem Land die Scharia. Wenn du Zwang benötigst damit du dich an alle ihre Vorschriften hälst so ist das dein Problem nicht das Problem des Islam.

 

Der moderne Staat ist also eine "heilige" perfekte Maschine? Am Ende ist dieser Staat von Menschen gebaut und die paar Freiheitsrechte (Religionsfreiheit gehört dazu) bedeuten noch lange nicht, dass dieser Staat optimal ist. Kein islamischer Staat ist auf ZWANG aufgebaut und kann es auch gar nicht sein. Auch in der so geliebten westlichen Welt flossen christliche Moralvorstellungen und Werte in die Gesetzgebung mitein. Eine areligiöse Gesellschaft mag es egal sein welche Religion ein regierender Politiker hat. Nicht aber wie z.B. in den USA, wo Obama lange kämpfen muss um als Christ durchzugehen. Versteht man denn hier nicht, dass es auf die religiöse Überzeugung der jeweiligen Gesellschaft ankommt. Wenn ich 99% Muslime habe, die einen islamischen Staat haben wollen, dann sollen sie auch das Recht darauf haben. Eine multikulturelle und heterogene Gesellschaft mit unterschiedlichen Überzeugungen, vor allem vielen Atteisten, wie die Deutsche kann weder einen christlichen noch einen islamischen Staat aufbauen. Denn die Religion in der Politik ist nichts Anderes als die Umsetzung der moralischen Richtlinien der Propheten in der Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die nicht daran glaubt, dass es so etwas wie eine Offenbarung und Propheten gab, oder zuminderst daran zweifelt, wird einen religiösen Staat nicht akzeptieren. Politiker müssen für ihre Macht Massen hinter sich bringen und so wird es nicht zu einem Wandel kommen, solange sich die Masse nicht ändert. Die islamische Masse wird solange von Diktatoren und Despoten beherrscht bis sie endlich mündig wird und sich das nicht mehr Gefallen lässt. Eine wirklich islamische Gemeinschaft empfindet einen säkularen, laizistischen Staat als Zumutung, da er nicht den Überzeugungen entspricht. Wie man selbst in der Türkei immer wieder feststellt. Eine große Masse der Türken ist unzufrieden mit der Rolle der Religion und möchte durchaus einen größeren Einfluss des Islams. Momentan sind es eben noch nicht genug.

 

 

Ich habe Ägypten genannt weil ich neutral bleiben wollte. Man kann es auf viele Staaten anwenden.

 

Was willst Du denn verwenden? Ägypten ist ein unterdrücktes Land und wären die Muslime an der Macht würden sie wohl auch Jahrzehnte brauchen um Ordnung herzustellen, aber zuminderst wird es keine Stagnation mehr geben. Es ist doch perfide zu sagen es gibt keine Gewaltenteilung in einem islamischen Staat und dann auf Ägypten hinzuweisen. Ägypten ist kein islamischer Staat. Es liegt nun mal im Kulturraum des Islams, wird aber nicht nach islamischen Gesichtspunkten sondern nach Westlichen regiert.

 

Ich glaube du verstehst gar nicht worum es mir geht. Das ist kein Mist sondern sehr wichtig. Im kleinen fängt es an. Das Hauptproblem warum in vielen Ländern nichts funktioniert ist die Korruption und die Vetternwirtschaft. Eine freie Presse und Gewaltenteilung soll gerade das verhindern. Ein Teil der Gesellschaft hat die Aufgabe andere Teile zu überwachen und umgekehrt. So kontrolliert jeder jeden und der Zweck davon ist einen reibungslosen Ablauf der staatlichen Aufgaben zu ermöglichen.

 

Die Illusion die westliche Presse wäre nicht bereits zum großen Teil gleichgeschaltet ist doch sehr verwunderlich. Schau Dir doch mal CNN, ABC, NBC oder FOX an. Alles der gleiche Informationspool. Das mal ein paar Korruptionen aufgedeckt werden, hindert mich nicht daran zu glauben, dass hinter der Fassade noch vielmehr läuft. Nur diese Mächte und Lobbies haben genug Geld um die Medien zu kaufen. Denn selbst wenn eine Zeitung darauf hinweist, sagt die Größere eben das Gegenteil. Und die Masse glaubt den großen Fischen und nicht irgendwelchen "Alternativen". Viele Beispiele wären hier aufzuführen. Allein der erste Wahlsieg von Bush war eine Medienlüge, die von kleineren Medien aufgedeckt wurde, aber hat es was genutzt? 9/11 ist ein noch besseres Beispiel, wo alle Fakten auf dem Tisch liegen und jeder Blinde erkennt, dass die offizielle in den Mainstream Medien verkündete Version falsch ist. Zwei Flugzeuge haben sich in Luft aufgelöst, ein Gebäude (WTC 7) ist einfach mal so in sich zusammen gebrochen und beide Türme haben sich fast im freien Fall (aus statischen Gründen unmöglich, ich bin Architekt) von ihrem Dasein verabschiedet. Tausende von Experten, wie Ingenieure und Journalisten haben das Gegenteil der Behauptungen aufgezeigt und doch hat die Presse sie als Verschwörer abgetan und die eigentliche Verschwörungstheorie, dass ein paar Araber Flugzeuge entführt haben, bis zum heutigen Tag verbreitet. Wo ist also das Aufdecken von Korruption? Was zählt da noch ein VW- Vorstand der sich mit Prostituierten vergnügt? Die Presse ist schon lange unmündig und Dackel der Politik. Presse- und Meinungsfreiheit gaukeln nur noch vor, dass diese Gesellschaft an der Wahrheit interessiert ist.

 

Es tut mir weh dich so reden zu hören. Ich finde dieses Land gut und so würde ich nicht reden.

 

Was soll die Sentimentalität. Die Dekadenz ist überall auf der Welt. Diese Gesellschaftsform hat meiner Ansicht nach nicht die Moral dagegen zu halten und auch deshalb wird es wieder Extremisten geben. Man kann nur hoffen, dass es ausreichend Menschen gibt die mit guten Absichten die Politik dieses Landes in die Hand nehmen. Denn ich sehe ein Politikmüdigkeit sondersgleichen und das führt automatisch ins Verderben. Jeder Mensch muss in einer Gemeinschaft seinen Beitrag leisten und wir als Muslime haben auch diese Verantwortung, hier in Deutschland. Unser Ziel ist kein islamischer Staat, sondern das friedliche Zusammenleben und das voneinander Lernen um Dinge besser zu machen.

 

Solange sich das Herz der Menschen nicht ändert, ändert sich gar nichts. Du änderst das System, die Namen der Herrschenden, aber das Wesen der Dinge bleibt gleich. Nur du allein kannst das ändern. Für dich.

 

Das bedeutet ich lebe in der Einbildung? Ich hab es satt Muslime zu sehen, die denken, dass sie keine politische Aufgabe haben. Tatsächlich sind wir verpflichtet aktiv eine Gemeinschaft zu gestalten. Und das fängt eben mit unserer Eigenen an. Und wenn wir unseren christlichen, jüdischen oder atteistischen Mitmenschen unter die Arme greifen können, dann sollten wir das tun. Dieses Verkriechen in Schlupflöcher und in Hinterhofmoscheen muss ein Ende haben. Ein Muslim ist ein Mensch mit politischer Position, nämlich für Gerechtigkeit unter den Menschen einzutreten, Gutes zu gewähren und Schlechtes zu verwehren.

 

Seien wir doch mal ehrlich, irgendwie reden wir doch aneinander vorbei. Du hast doch selbst gesagt einen idealen islamischen Staat gibt es, wenn die Menschen den Islam in ihrem Herzen tragen und das wollen. Genau das und nichts Anderes versuche ich die ganze Zeit zu sagen. Mein Anliegen war es nur den islamischen Staat als Ziel einer islamischen Gemeinschaft nicht vornherein der Rückständigkeit zu bezichtigen, ohne zu wissen wie sich der Islam eine ideale Gesellschaft vorstellt. Ehrlich gesagt muss jeder nur an seinem Herzen arbeiten, ein Teil dieses Arbeiten geht aber an die Gemeinschaft. Zwang ist in jeder Form das falsche Mittel.

 

mfG

Ali

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Selam!

Mal ganz ehrlich: in der Theorie hört sich das alles ganz gut an. In der Praxis sind eben aber auch Muslime Menschen. Und Menschen machen Fehler. Das heißt nicht, dass wir nur herumsitzen sollten, aber es bedeuted, dass wir als fehlbare Menschen nicht davor geschützt sind aus irgendeinem Grund Fehler zu machen. Gott schickt uns die Nahrung und der Teufel die Köche.

Deine Worte sind sehr schwärmerisch und voller Anklagen. Heißt für dich, dass, indem wir auf den Mahdi warten, nichts tun? Oder denkst du, dass wir ohne ihn eine ideale Gesellschaft formen können? Ein Konzept in die Tat umzusetzen ist ein schwieriger Prozess. Mit Parolen schreien und Fahnen schwenken ist es noch lange nicht erledigt. Sicherlich ist es auch dir bewusst, dass man schnell seine Integrität verliert, wenn man als Hitzkopf durch`s Leben rennt.

Fi aman illah!

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Salam,

Mal ganz ehrlich: in der Theorie hört sich das alles ganz gut an. In der Praxis sind eben aber auch Muslime Menschen. Und Menschen machen Fehler. Das heißt nicht, dass wir nur herumsitzen sollten, aber es bedeuted, dass wir als fehlbare Menschen nicht davor geschützt sind aus irgendeinem Grund Fehler zu machen. Gott schickt uns die Nahrung und der Teufel die Köche.

Deine Worte sind sehr schwärmerisch und voller Anklagen. Heißt für dich, dass, indem wir auf den Mahdi warten, nichts tun? Oder denkst du, dass wir ohne ihn eine ideale Gesellschaft formen können? Ein Konzept in die Tat umzusetzen ist ein schwieriger Prozess. Mit Parolen schreien und Fahnen schwenken ist es noch lange nicht erledigt. Sicherlich ist es auch dir bewusst, dass man schnell seine Integrität verliert, wenn man als Hitzkopf durch`s Leben rennt.

Fi aman illah!

 

Wer ist hier der Hitzkopf? Deine "krähenden" Beiträge sind weder konstruktiv noch haben sie Fundament. Das bloße "Rumkrähen" hat noch niemanden geholfen. Ich habe immer versucht zu relativieren, zu differenzieren und Dinge klar zu stellen und bin mir somit keiner Schwärmerei bewusst. Der islamische Staat ist das Ideal für eine muslimische Gesellschaft. Und natürlich gibt es keinen perfekten islamischen Staat heute, doch es könnte einen islamischen Staat in der Entwicklung geben. Das heißt wir haben alle Werkzeuge in die Hand bekommen um an einer idealen Gesellschaftsorganisation (Politik) zu arbeiten, nur unser falscher Wille oder der Mangel an Willen kommen uns in die Quere dies auch umzusetzen.

 

Jede Religion ist am Ende eine moralische Richtschnur zwischen falsch und richtig. Da unsere eigene Vernunft auf unserem Wissen basiert, und da unser Wissen bekanntlich begrenzt ist, können wir auch kein perfektes moralisches Gesetz für eine Gesellschaft allein aus der Vernunft ableiten. Dies hat Immanuel Kant sein ganzes Leben versucht und am Ende seines eher säkularen Lebens festgestellt, dass der Mensch ohne ein von Gott offenbartes Gesetz eigentlich verloren ist. Jede westliche Verfassung und jedes Grundgesetz baut zum größten Teil auf die moralischen Grundsätze der Offenbarungen unserer Propheten auf. Die Frage der Ethik ist eine ganz Entscheidende und aus dem Materialismus und der reinen Empirie nicht allein abzuleiten. Der Islam ist nun mal eine Religion mit sehr klar definierten Regeln, auch wenn es zwischen Rechtschulen und Rechtsgelehrten durchaus unterschiedliche Interpretationen geben kann sind die grundsätzlichen Regeln offensichtlich. Detailfragen müssen im Austausch von Wissen und der aufrichtigen Kooperation aller Gelehrten geklärt werden. Mein Glaube an Allah und seine Gerechtigkeit, seine Propheten und Imame sagt mir, dass das Wissen im Quran und den Hadith im Idealfall ausreicht einen funktionierenden islamischen Staat zu errichten. So wie die Führung des Quran und Ahl-ul-Bait a.s. ausreichen einen funktionierenden Muslim auf die Beine zu stellen, falls er forscht und nach Wissen und Erkenntnis strebt, so gilt das auch für eine muslimische Gesellschaft. Die Leitung des geraden Wegs zu Allah wird immer unter uns sein, wir müssen sie nur suchen. Falls genügend Menschen sich auf diese Suche begeben haben und die Zeit gereift ist, wird auch Imam Mehdi a.s. erscheinen.

 

Fi iman Allah,

 

Ali

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Selam!

Meine "krähenden Beiträge", die du weder für konstruktiv noch für fundiert hältst zeugen immerhin von einem Funken Vernunft, den ich in deinen starrköpfigen "Romanen", in denen du weitschweifend stets ein und dasselbe bekräftigst, schwer finden kann. Denkst du, dass du hier im Forum den Anstoß für die Rettung der Welt gegeben hast, nur weil du ein paar äußerst subjektive Aufsätze geschrieben hast in welchen von Dingen träumst von denen wir alle träumen? Oder meinst du anhand von negativen Beispiel aus aller Welt uns nun gezeigt zu haben wie es nicht sein soll? Sind wir alle Blind und taub? Es ist schön wenn jemand nur so vor Idealen sprüht, aber ist er auch bereit den Preis für sie zu bezahlen? Oder nimmt er gar in Kauf, dass Andersdenkende mit aller Gewalt überzeugt werden müssen, weil sie "krähen"? Jeder der nicht so denkt wie du, oder ausschweifende Novellen in der Rubrik "Islam und Politik" verfasst und sich in dieser Tätigkeit für auch noch für weise hält "kräht" also. Denkst du, dass ohne Vernunft irgend etwas möglich ist? Deine Literatur ist nicht überzeugend, aus dem einfachen Grund, weil sie pubertär ist. Wo ist dein fundiertes Wissen her? Aus ein paar Schlagzeilen in den Nachrichten, aus schlechten Übersetzungen von Büchern verblendeter alter Männer und ein paar online-Fatwas? Ich würde vorschlagen, du fängst erst einmal an zu leben, zeugst ein paar Kinder und versuchst sie durchzubekommen. Die Dinge relativieren sich in einem Abstand von zehn Jahren. Und hoffentlich gehst du irgendwann von "erlesenem" Wissen zu "erlebtem" über.

Fi aman illah.

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Salam,

 

Kann mir irgendjemand sagen wo es einen Staat gibt, der nicht auf der Basis seiner Tradition aufgebaut ist? Ein Staat der wirklich auskommt ohne die Werte die die früheren Generationen ihm als Erbe hinterlassen haben? Eine Nation die wirklich (und nicht nur auf dem Papier) jeden Menschen, unabhängig seiner Religion und seiner Herkunft gleich behandelt? Nenn mir jemand dioesen Staat, damit ich ihn als Lügner entlarven kann. Weiter soll mir auch jemand eine unabhängige Presse, oder ein unabhängiges Bildungssystem nennen. Die ganze Diskussion ist so verlogen und lebt hauptsächlich von der Nennung der Schwächen anderer. So was polarisierendes sucht seinesgleichen. Wenn das repräsentativ für unsere Meinung zu Religion und Politik sein soll, dann gute Nacht.

 

Du verwechselst ständig Staat und Gesellschaft. Um mal beim Beispiel mit dem Auto zu bleiben: wenn in einem Auto ein Muslim sitzt dann wird er möglicherweise überall Fotos von irgendeinem Gelehrten und irgendwelchen Moscheen im Fahrzeug aufhängen. Ein Christ hängt Bilder vom Papst auf und ein Hedonist knapp bekleidete Damen usw. Das Auto ist aber trotzdem immer dasselbe.

Der moderne Rechtsstaat basiert auf der Herrschaft des Rechts nicht auf der Herrschaft einzelner Menschen. Alle Menschen sind diesem Recht in einem Rechtsstaat unterworfen. Viele Philosophen gerade Franzosen haben sich ihren Kopf über diese staatstheoretischen Dinge zerbrochen. Da in diesem Land hauptsächlich Christen leben haben die das Land natürlich auch entsprechend geprägt. Gibt es da ein Problem? Hab ich was anderes behauptet?

Aber es hindert dich ja wohl niemand daran einer Scharia zu folgen.

Ich nenne auch nicht die Schwächen anderer sondern versuche zu ergründen warum in Europa etwas klappt was in vielen islamischen Ländern nicht klappt. Und ich versuche mal nicht auf Verschwörungstheorien zurückzugreifen die ich persönlich langweilig, öde und wenig befriedigend finde.

 

Kirchliche Privatschulen sind sehr umfrangreich in den Staaten (wo es zwangsläufig auch Religionsunterricht gibt), der Religionsunterricht allgemein ist aber nicht untersagt - und ist, wie gesagt - öffentlich präsent.

 

Wieso um alles in der Welt sollte der Religionsunterricht verboten sein? Die USA sind nicht stalinistisch.

 

Weiter soll mir auch jemand eine unabhängige Presse

 

Wie wäre es bspw. mit dem Internet? Das ist immerhin eine westliche Erfindung. Zensiert hier jemand deine Meinung? Es gibt aber Staaten auf der Welt wo der Zugang zu bestimmten Seiten (bspw. youtube) verboten ist. Deutschland sperrt keine Seiten.

 

Wir sprachen aber hier über Christen und deren Vorstellungen. In den USA gibt es eine ganze Bewegung von Evangelisten, die einen christlichen Staat haben wollen und die Demokratie abschaffen.

 

Ja eine solche Meinung zu haben ist natürlich deren Recht so wie es bspw. in Ägypten auch viele Anhänger der Muslimbruderschaft gibt.

 

Am Ende ist dieser Staat von Menschen gebaut und die paar Freiheitsrechte (Religionsfreiheit gehört dazu) bedeuten noch lange nicht, dass dieser Staat optimal ist.

 

Nein, aber dieser Staat funktioniert immerhin. Das ist kein Zufall. Dieser Staat ist nicht vom Himmel gefallen. Intelligente Menschen haben sich den Kopf darüber zerbrochen wie man einen Staat so einrichten kann dass nicht mehr ein einzelner Mensch oder eine Gruppe von Menschen über alle herrschen, sondern allein das Recht herrscht. Das Ergebnis ist der Rechtsstaat. Du solltest dich wirklich erstmal ein bisschen mit Staatstheorie beschäftigen bevor du leichtfertig alles über den Haufen werfen willst. Man merkt dir an dass du aus einem reichen Land kommst und wirkliche Armut nie kennen gelernt hast. Viele Menschen leben in Ländern in denen gar nix vorwärts geht. Hier tut sich wenigstens was.

 

Wo ist also das Aufdecken von Korruption?

 

Man kann nur aufdecken was es auch gibt.

 

Diese Gesellschaftsform hat meiner Ansicht nach nicht die Moral dagegen zu halten und auch deshalb wird es wieder Extremisten geben.

 

Was genau meinst du damit?

 

Das bedeutet ich lebe in der Einbildung? Ich hab es satt Muslime zu sehen, die denken, dass sie keine politische Aufgabe haben.

 

Der Islam ist kein Weltbeglückungssystem a la Kommunismus. Die Kommunisten wollten auch wie du die Gesellschaft verändern um das Paradies zu schaffen. Ähnlich wie du. Der politische Islam basiert auf einer Vermischung von islamischer Religion mit europäischer, hauptsächlich hegelianischer Philosophie. Davon halte ich nichts.

 

Du hast doch selbst gesagt einen idealen islamischen Staat gibt es, wenn die Menschen den Islam in ihrem Herzen tragen und das wollen. Genau das und nichts Anderes versuche ich die ganze Zeit zu sagen.

 

Ja aber man kann es nicht mit den Methoden erreichen die die Kommunisten schon vergeblich angewandt haben. Jeder Mensch muss an sich selbst arbeiten. Das Ziel liegt auch nicht in diesem Leben sondern jenseits davon und da hilft kein Staat dieser Welt.

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Selam!

Ein Staat wird von der Gesellschaft geformt die sich seines Schutzmechanismus bedient, oder besser gesagt ihre persönliche Freiheit zugunsten eines allgemeinen Schutzauftrages aufgibt. Ich spreche vom Menschen und der Umwelt in der er sich zurechtfinden will und die er zu seinen Gunsten verändern möchte. Auch waren die Punkte in denen ich Bezug auf das Nennen negativer Beispiele eingegangen bin nicht auf dich gemünzt sondern auf unseren Bruder "riseup", der mich davon überzeugen wollte das "krähen" nicht konstruktiv ist.

Was die Freiheit der Presse betrifft, so denke ich vor allem an TV, Radio und Zeitungen, die in keinem Land der Welt wirklich objektiv sind Das Internet ist kaum zu kontrollieren, deshalb erwähne ich es nicht weiter.

Ich bin ein absoluter Gegner jeder Kontrolle von Aussen und mir somit der Tatsache bewusst, dass man sich als aufrechter Muslim im Westen teilweise besser entfalten kann, als in den traditionellen Ursprungsländern des Islam, wo dieser meist einseitig ausgelegt wird und man der wahren Größe Gottes keinen Respekt zollt,- vor allem nicht indem man ihn zu einem eifersüchtigen, rachesüchtigen orientalischen Provinzfürsten degradiert, der vielmehr die eigenen Machtansprüche einer Gesellschaft, die die Aufklärung noch vor sich hat, parodiert.

Was einen wahren islamischen Staat angeht, so denke ich, muss man sehr vorsichtig sein, bei dem Versuch sich einen solchen zu erdenken. Ein paar Irrtümer würden den gesamten Islam in vielen Augen als gescheitertes Konzept unglaubwürdig machen. Letztlich schadet so ein lausiger Versuch von ein paar Sich-Berufen-Fühlenden mehr als er nützt.

Dann wird auch von vielen die Zeit der Anfänge eines Gemeinwesens in Medina als wieder zu errichtendes Ziel verkündet. Nun, die Zeiten haben sich geändert, die Umstände, ja, die Welt ist nicht mehr diesselbe.

Ein göttliches Gesetz als Grundlage eines Staates schließt auch Politik auf weitreichender Ebene aus. Oder mal anders gefragt: was wäre mit dem Existenzrecht von Schwulen oder Hindus oder Atheisten? Viele, die sich ihrer selbst nicht sicher sind, würden ihre Unsicherheit auf andere projezieren, die in ihren Augen Häretiker sind. Nun gibt es aber nunmal so viele verschiedene Menschen auf der Welt, die sich auch niemals ändern werden. Gerade, wenn man für sich selbst Rechte einfordert, sollte man sie auch anderen zugestehen und Gott urteilen lassen, egal aus welchem Glauben oder aus welchen Denkmustern heraus man handelt.

Solange also unsere Rechte nicht eingeschränkt werden,- und sie werden es hier nunmal nicht, egal in welchen Wahn sich andere aus Langeweile hineinsteigern,(ein paar Trends machen noch keine Statistik)- solange sollte man zu sich und anderen ehrlich sein und fest im Glauben, aus dem Bewusstsein heraus als wahrhaft Gläubiger, der sich bemüht ein guter Mensch zu sein und in seiner Umwelt den Geschöpfen mit Respekt begegnet, letztenendes von der allesumfassendes Macht Gottes Gnade zu erfahren.

Fi aman illah!

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Selam!

Ein Staat wird von der Gesellschaft geformt die sich seines Schutzmechanismus bedient, oder besser gesagt ihre persönliche Freiheit zugunsten eines allgemeinen Schutzauftrages aufgibt. Ich spreche vom Menschen und der Umwelt in der er sich zurechtfinden will und die er zu seinen Gunsten verändern möchte. Auch waren die Punkte in denen ich Bezug auf das Nennen negativer Beispiele eingegangen bin nicht auf dich gemünzt sondern auf unseren Bruder "riseup", der mich davon überzeugen wollte das "krähen" nicht konstruktiv ist.

Was die Freiheit der Presse betrifft, so denke ich vor allem an TV, Radio und Zeitungen, die in keinem Land der Welt wirklich objektiv sind Das Internet ist kaum zu kontrollieren, deshalb erwähne ich es nicht weiter.

Ich bin ein absoluter Gegner jeder Kontrolle von Aussen und mir somit der Tatsache bewusst, dass man sich als aufrechter Muslim im Westen teilweise besser entfalten kann, als in den traditionellen Ursprungsländern des Islam, wo dieser meist einseitig ausgelegt wird und man der wahren Größe Gottes keinen Respekt zollt,- vor allem nicht indem man ihn zu einem eifersüchtigen, rachesüchtigen orientalischen Provinzfürsten degradiert, der vielmehr die eigenen Machtansprüche einer Gesellschaft, die die Aufklärung noch vor sich hat, parodiert.

Was einen wahren islamischen Staat angeht, so denke ich, muss man sehr vorsichtig sein, bei dem Versuch sich einen solchen zu erdenken. Ein paar Irrtümer würden den gesamten Islam in vielen Augen als gescheitertes Konzept unglaubwürdig machen. Letztlich schadet so ein lausiger Versuch von ein paar Sich-Berufen-Fühlenden mehr als er nützt.

Dann wird auch von vielen die Zeit der Anfänge eines Gemeinwesens in Medina als wieder zu errichtendes Ziel verkündet. Nun, die Zeiten haben sich geändert, die Umstände, ja, die Welt ist nicht mehr diesselbe.

Ein göttliches Gesetz als Grundlage eines Staates schließt auch Politik auf weitreichender Ebene aus. Oder mal anders gefragt: was wäre mit dem Existenzrecht von Schwulen oder Hindus oder Atheisten? Viele, die sich ihrer selbst nicht sicher sind, würden ihre Unsicherheit auf andere projezieren, die in ihren Augen Häretiker sind. Nun gibt es aber nunmal so viele verschiedene Menschen auf der Welt, die sich auch niemals ändern werden. Gerade, wenn man für sich selbst Rechte einfordert, sollte man sie auch anderen zugestehen und Gott urteilen lassen, egal aus welchem Glauben oder aus welchen Denkmustern heraus man handelt.

Solange also unsere Rechte nicht eingeschränkt werden,- und sie werden es hier nunmal nicht, egal in welchen Wahn sich andere aus Langeweile hineinsteigern,(ein paar Trends machen noch keine Statistik)- solange sollte man zu sich und anderen ehrlich sein und fest im Glauben, aus dem Bewusstsein heraus als wahrhaft Gläubiger, der sich bemüht ein guter Mensch zu sein und in seiner Umwelt den Geschöpfen mit Respekt begegnet, letztenendes von der allesumfassendes Macht Gottes Gnade zu erfahren.

Fi aman illah!

 

As salam Alaikum,

 

Was die Freiheit der Presse betrifft, so denke ich vor allem an TV, Radio und Zeitungen, die in keinem Land der Welt wirklich objektiv sind Das Internet ist kaum zu kontrollieren, deshalb erwähne ich es nicht weiter.

 

Ich sage lediglich dass die Hauptaufgabe (bzw. eine davon) der Presse darin besteht den Politikern, Managern, Gewerkschaftsbossen, Klerikern aller Religionen usw. auf die Finger zu schauen und Fälle von Verschleierung, Bestechung, Hinterziehung, Küngelei usw. publik zu machen. Es ist eine wichtige Aufgabe die die Medien erfüllen.

Natürlich kann man dann sagen dass die Konzerne über ihre Werbeanzeigen usw. wieder Macht auf die Redaktionen ausüben können und das vermutlich auch tun.... Perfekt ist eben nichts und verbessern kann man alles.

 

Dass das Internet nicht zu kontrollieren ist (bzw. nur schwer) hat ja auch sein gutes. Blogs haben in den USA einen sehr großen Einfluss wie man überall erfahren kann.

Übrigens ist das Internet schon zu kontrollieren: über Suchmaschinen wie Google zum Bsp.

Oder wie findest du deine Infos im Netz?

Was der Multimilliardenkonzern Google nicht kennt, das existiert nicht.

 

Ansonsten bin ich mit dir völlig einer Meinung.

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