Salam,
Da der Mensch von Allah swt. Selbst erschaffen worden ist, ist die vollkommenste Antwort Seine. Auch wenn im Unterricht vielleicht eher rein humanistische Antworten erwartet werden, hängt das alles doch irgendwie mit Religion zusammen. Deshalb nenne ich dir einige Ansätze, die mir so einfallen.
Es gibt quranische Verse, die darauf anspielen, dass die geistige Natur des Menschen [fitra], also das, was den Menschen von den Tieren und Pflanzen unterscheidet, der Religion des Islam entspricht. Das bedeutet nach der Meinung von Gelehrten, dass wenn ein Mensch in Richtung Islam geht, seine geistige Natur Harmonie findet. Nun sagt uns der Islam, dass wir stets Gutes tun sollen - sowohl gegenüber anderen als auch uns selbst gegenüber. Das bedeutet, dass man selbst - wie du auch angedeutet hast - Harmonie findet, wenn man Gutes tut. Denn so ist die Natur des Menschen geschaffen worden von Gott.
Wenn man dann noch einen Blick auf die Gesellschaft wirft, merkt man schnell, dass eine Gesellschaft tatsächlich nur dann reibungslos und harmonisch funktionieren kann, wenn man Gutes tut, also Nächstenliebe praktiziert. Ein Beispiel: du siehst, wie jemandem seine Brieftasche aus der Hose fällt. Du bringst sie ihm nicht und informierst ihn nicht. Er ist Busfahrer und auf dem Weg zur Arbeit. Sein Führerschein ist in seiner Brieftasche. Da er seinen Führerschein nicht bei sich trägt, kann er den Bus nicht fahren und eine Busfahrt fällt aus, wodurch wiederum andere Menschen zu spät zur Arbeit kommen könnten. Das bedeutet, ein verpasster Akt der Nächstenliebe innerhalb der Gesellschaft kann große Auswirkungen und eine Kette von Reaktionen auslösen.
Dann gibt es noch die Gemeinschaft, beispielsweise die Familie. Auch innerhalb der Familie ist Harmonie nur möglich, wenn Gutes getan und Nächstenliebe praktiziert wird. Ein Beispiel: deine Mutter hat Geburtstag und du schenkst ihr ein Geschenk, sodass sie sich freut. Solche kleinen Akte der Liebe können Beziehungen stärken und eine Familie enger zusammenschweißen. Die Familie ist laut des Islam in erster Linie da, damit sie sich einander Ruhe geben können. Diese Ruhe kann nur aufrechterhalten werden, wenn man Gutes einander tut.
Dann gibt es noch unzählige Aussagen von Propheten und Imamen, die auch auf Allah swt. zurückzuführen sind. Allah swt. hat beispielsweise dem Propheten Isa a.s. gesagt ''Was du nicht willst, das man dir tu', das füge auch keinem anderen zu.''. Oder von den Imamen gibt es Aussagen, wie ''Behandle andere Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.''
Das bedeutet, es gibt auch die Gedanken, dass man von anderen nichts (Gutes) erwarten darf, wenn man selbst nicht Gutes tut. Ein Beispiel: wenn du siehst, dass jemand auf der Straße umkippt oder sich verschluckt und keine Luft mehr kriegt: du würdest wollen, dass sie dir zu Hilfe eilen, weil du Hilfe benötigst. Und das alleine ist auch schon ein Grund, anderen zu helfen. Wer anderen nicht hilft und nicht Gutes tut, darf von anderen keine Hilfe erwarten und nichts Gutes erwarten.
Ich hoffe, dass dich diese Ansätze zu eigenen und neuen Gedanken geführt haben.
Wasalam