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Kapitalistische Trennung der Religion von Politik und die zehn Gebote des Kapitalismus


Hassan Mohsen

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#bismillah#

#salam#

 

 

Kapitalistische Trennung der Religion von Politik und die zehn Gebote des Kapitalismus

 

Muslim-Markt, 1.11.2007 – Eines der Hauptvorwürfe gegen so genannte „Islamisten“ besteht darin, dass sie Religion und Politik nicht voneinander trennen würden. Dass dieser Vorwurf nur eine kapitalistischer Propagandaphrase ist, konnte man jüngst nicht nur in Venezuela miterleben.

 

Venezuela liegt weit entfernt von Europa, und daher muss man manchmal in iranische Zeitungen schauen, um nachzulesen, was in Venezuela stattfinden, insbesondere dann, wenn es mit Politik und Religion zu tun hat. Für Anfang Dezember ist in Venezuela eine Verfassungsreform geplant. Das ist nichts Ungewöhnliches und soll auch schon in anderen Ländern vorgekommen sein. Ungewöhnlich ist eher, dass die katholische Kirche derzeit massiv im Land gegen jene Verfassungsreform vorgeht. In einer Predigt in der Nacht zum letzten Samstag rief der Erzbischof von Caracas, Jorge Urosa, die Regierung aus der Kirche heraus auf, die Verfassungsreform nicht umzusetzen. Seine Hauptkritik richtet sich gegen jene Passagen der Verfassung, die eine „sozialistische Staatsordnung“ vorsehen.

 

Ist jetzt irgendwo in der Westlichen Welt der Vorwurf von „Christisten“ zu vernehmen gewesen, gegen solch einen Missbrauch kirchlicher Räume? Hat irgend ein Kirchenherr (oder bei den Protestanten auch Kirchenfrau) seinen Glaubensbruder dazu aufgerufen, nicht Politik und Religion miteinander zu vermischen oder gar die Religion für politische Zecke zu „missbrauchen“? Dürfen nur Muslime sich nicht politisch äußern, oder ist die Trennung von Religion und Politik ein generelles Dogma, das für alle gleichermaßen gelten sollte, wenn es denn gültig wäre? Oder ist jene Propaganda gar nicht einmal allein gegen den Islam gerichtet, sondern ausschließlich eine Kampfparole des Raubtierkapitalismus, gegen jeden, der nicht an die Unfehlbarkeit der kapitalistischen Wirtschaftsordnung glaubt? Denn es fällt all zu deutlich auf, dass jegliche „religiöse“ Betätigung, jeglicher Einsatz für den Kapitalismus innerhalb der Kirchen oder anderer religiöser Gebäude von religiösen Würdenträgern durchaus erwünscht zu sein scheint, zumindest in der Westlichen Welt.

 

Ein noch deutlicheres Beispiel für diese Art der Propaganda stellt das längste Besatzungsprojekt unserer Zeit dar. Israel behauptet von „Islamisten“ bedroht zu sein, die den Islam in Palästina mit Politik vermengen würden. Aber ist Israel selbst nicht das deutlichste aller Beispiele dafür, wie eine Religion für die Politik missbraucht wird? Wird nicht allein die Gründung und Existenz Israels „biblisch“ begründet. Ist nicht das Staatsbürgerschaftsrecht Israels (jeder Jude in der Welt kann jederzeit Israeli werden) eine Art religiöse Apartheid? Ist nicht allein das Selbstverständnis des „Judenstaates“ eine unzulässige Vermengung von Staat und Religion? Und ist nicht allein die zunehmende „Siedlertätigkeit“ religiös begründet? Bisher ist aber der Vorwurf von „Judisten“ nirgends zu lesen gewesen. Denn Israel stellt einen europäischen „Vorposten gegen asiatische Barbarei“ dar, wie Herzl den israelischen Staat beschrieb und wie das Selbstverständnis der Politik Europas (allen voran der Bundeskanzlerin) heute ist.

 

Die neue Religion, der jeder huldigen muss, heißt Kapitalismus! Der Einsatz für den Kapitalismus wird in jeden Fall nicht nur geduldet, sondern massiv unterstützt und jede Form der Unterstützt wird quasi als Gottesdienst aufgefasst, der zu Lohn führt. Hingegen wird die Auflehnung gegen den Kapitalismus als Ketzerei verdammt und die Ketzer mit den modernen Methoden der Zeit „hingerichtet“ bzw. wie Hexen verbrannt. Religiöse oder politische Bewegungen, die sich gegen den Kapitalismus auflehnen, dürfen niemals zusammen arbeiten, daher gilt für sie die „Trennung“ von jener Religion und Politik. Dagegen darf jede Bewegung, die sich für den Kapitalismus engagiert, sogar den Islam missbrauchen, wie man am Beispiel der Saudischen Könige gut erkennen kann.

 

Klammheimlich hat der Kapitalismus – ohne dass die meisten Menschen es gemerkt haben - sich zur dominierenden Religion der Welt aufgeschwungen und verfügt auch über 10 Gebote, die bisher zwar geheim gehalten, jetzt aber dem Muslim-Markt zugespielt wurden. Wir geben sie hier mit aller Vorsicht wieder, ohne im Detail eine Bestätigung von unabhängigen Quellen erhalten zu haben:

 

1. Der Kapitalismus ist der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben ihm.

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder vom Geld noch vom Zins noch von Schuldenbergen, weder von den Auswirkungen noch von den Folgen für die Menschheit.

2. Du sollst den Namen des Kapitalismus nicht missbrauchen noch kritisieren, denn der Kapitalismus wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

3. Du sollst jeden Konsumtag heiligen.

4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, so lange von ihnen ein Erbe zu erwarten ist, auf dass es dir wohl ergehe und du lange konsumieren kannst auf Erden. Ansonsten bringe sie ins Altersheim.

5. Du sollst nicht morden. Wenn der Kapitalertrag es aber rechtfertig und es für den Kapitalismus notwendig ist, ganze Länder mörderisch zu überfallen, dann heißt es nicht morden.

6. Du sollst ehebrechen, damit die Familie zerstört wird, denn Kinder, die in einer gesunden Familie aufwachsen, könnten an den Zehn Geboten des Kapitalismus zweifeln.

7. Du sollst nicht stehlen, außer von Antikapitalisten; dann ist es auch im großen staatlichen Maß erlaubt.

8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten Kapitalisten, um die kapitalistische Ordnung zu gewährleisten. Gegenüber Antikapitalisten ist jede noch so perfide Lüge erlaubt, um das Kapital zu vermehren.

9. Du sollst begehren deines Nächsten Haus, da diese Begehren eines der Grundantriebe des Kapitalismus ist.

10 .Du sollst auch begehren deines Nächsten Weib, Chauffeur, Sekretärin, Vieh oder alles, was sein ist, da diese Begehren eines der Grundantriebe des Kapitalismus ist.

 

Da sage noch einer, der Kapitalismus sei für die Trennung von Staat und Religion. Sicher: Der Kapitalismus ist für die vollständige Verbannung jedes Gläubigen, der sich dem Kapitalismus nicht vollständig unterwirft. Aber Menschen, die den Kapitalismus mit aller Gewalt zu stützen versuchen, dürfen jegliche Religion dafür missbrauchen.

 

Allerdings – und das darf wohl abschließend hoffnungsvoll festgestellt werden – der Kapitalismus ist die Religion in dieser Welt, die am meisten verhasst ist; nicht nur bei „Islamisten“.

 

 

Quelle:

 

http://f25.parsimony.net/cgi-bin/topic-fla...eadNummer=51362

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