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Geschrieben

As-salamu alaykum ua rahmatu llah,

 

meine Frage: Sind Islam und Demokratie miteinander vereinbar, oder nicht?

 

Dagegen sprechen folgende Punkte:

 

1. Die Demokratie wurde als Staatsform in einem polytheistischen (also = Schirk) System entwickelt. Zudem fühlten sich die Griechen allen anderen Völkern rassisch überlegen.

 

2. Die Demokratie wirde dann während der Aufklärung und der französischen Revolution weiterentwickelt, in der Gott für abgeschafft erklärt wurde.

 

3. Beruht nicht die Stabilität einer Demokratie darauf, daß genügend Ressourcen von außen hinzugeführt werden, verschärft gesagt, beruht die Stabilität einer Demokratie auf der Ausbeutung anderer Völker? (Ich denke dabei insbesondere an die Instabilität der Weimarer Republik, die durch den Verlust ihrer Kolonien - und anderer harter Friedensbedingungen - nicht mehr in der Lage war, Ressourcen von kolonialisierten Völkern zyu verbrauchen)

 

Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

 

Ma'a as-salama

Geschrieben

Asalamualaikum Bruder.

 

Sind Islam und Demokratie miteinander vereinbar, oder nicht?

 

Das kommt eben darauf an, was man unter Demokratie versteht.

 

Wenn man unter Demokratie versteht, daß tatsächlich faktisch Jeder Gleichberechtigt Alles Mitentscheidet…,

dann existiert diese Demokratie nicht - sie hat nie existiert und quasi Niemand wollte je wirklich, daß sie existiert.

 

Demokratie wäre sowas wie Volksentscheid in wirklich Jeder Frage.

Der Arme entscheidet z.B. MIT darüber, was der Reiche mit seinem Geld anstellt - absolut jede Politische, Wirtschaftliche etc. pp. Entscheidung ginge vom Volk aus...

soweit wird es der Reiche NIE kommen lassen - und so weiter an Beispielen.

 

Demokratie ist eine "Totgeburt" mit Blick darauf, daß z.B. bereits Aristoteles die eigentliche (ursprüngliche) Grundidee als "Herrschaft des Pöbels" verhöhnte.

 

Nun,

was auch immer dann als abgewandelte Formen existieren und unter dem "Decknamen Demokratie" firmieren, lässt sich analog der eigentlichen Definition beurteilen...,

so entscheidet auch im Islam nunmal der Arme nicht darüber, wie der Reiche sein Geld ausgiebt,

noch darf im Islam eine Mehrheit entscheiden, eine Minderheit abzuschlachten –

aber auch nicht umgekehrt, wie im Beispiel aller Führenden Demokratien "im Westen", wo die Minderheiten stets ihr Entscheidungsrecht über Leben und Tod einer 90%igen Mehrheit allein für sich selbst beansprucht.

 

Was im Rahmen des Islam vom Volk entschieden werden kann, hat nach objektiven Gesichtspunkten jedoch eine ganze Menge mehr mit Gerechtigkeit... zu tun, was ja auch irgendwie demokratisch klingt.

Im Iran haben wir ein recht gutes Beispiel solch einer Demokratie.

 

Das Thema ist womöglich eine "never ending story", einfach auch weil der Begriff "Demokratie" viel zu egozentrisch vorbelastet ist.

 

wasalam.

Mustafa

Geschrieben

As-salamu alaykum ja mustafa,

 

vielen Dank für Deine Antwort.

 

Ich denke die richtige Staatsform für einen islamischen Staat ist das Kalifat, nicht die Demokratie. Aber ich respektiere natürlich die Entscheidung des iranischen Volkes sehr.

 

Ich selbst bin auch angezogen vom libyschen Systen der Volkskongresse.

 

"Laa dimuqratiya biduuna mu'tammaraat asch-sch'abiya"... :D

 

Was meinst Du dazu?

 

Ma'a as-salama

Geschrieben
Ich denke die richtige Staatsform für einen islamischen Staat ist das Kalifat, nicht die Demokratie.

 

Da gebe ich dir durchaus Recht. Nur - wer soll das sein? Das kann man immer wieder lesen, aber als Antwort bekommt man ledglich : "Jeder kann Kalif sein, der nach Quran und Sunnah regiert. " Wer bestimmt nun, wer oder was das ist?

Nur der Imam Mahdi, an den auch die Sunniten glauben, kann dieses System errichten, vorher müssen wir uns mit seinem Stellvertreter "behelfen". Daher ist aus westlicher Sicht der Iran nur bedingt als Demokratie anzusehen, ich würde ihn als "islamische Demokratie" bezeichen, die aber nur bestenfalls "Übergangsmodell" sein kann, bis der 12. Imam da ist.

 

 

:D

Geschrieben

:D

 

 

Ich denke die richtige Staatsform für einen islamischen Staat ist das Kalifat, nicht die Demokratie.

 

Da gebe ich dir durchaus Recht. Nur - wer soll das sein? Das kann man immer wieder lesen, aber als Antwort bekommt man ledglich : "Jeder kann Kalif sein, der nach Quran und Sunnah regiert. " Wer bestimmt nun, wer oder was das ist?

Nur der Imam Mahdi, an den auch die Sunniten glauben, kann dieses System errichten, vorher müssen wir uns mit seinem Stellvertreter "behelfen". Daher ist aus westlicher Sicht der Iran nur bedingt als Demokratie anzusehen, ich würde ihn als "islamische Demokratie" bezeichen, die aber nur bestenfalls "Übergangsmodell" sein kann, bis der 12. Imam da ist.

 

 

#salam#

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