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Ich will ein Bedürftiger sein


Jasmina

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As Salamu 3aleikum,

 

 

inshallah geht es euch gut!

 

 

Ich habe ein Hadith meines geliebten Propheten (sas) gelesen und würde ihn gerne mit euch diskutieren.

 

O Gott, lass mich zu den Bedürftigen gehören, lass mich als Bedürftiger sterben und lass mich mit den Bedürftigen im Jenseits zusammenkommen. (Bihar al anwar)

 

Was ist damit gemeint? Welche Bedürftigkeit könnte hier angesprochen sein? Dieser Hadith wurde in einem Text geschrieben, wo es um Unterdrückte und Unterdrückende geht. Ist dann vielleicht gemeint, dass der Prophet (Sas) lieber zu den Unterdrückten gehören will?

 

Ich freue mich auf eure Meinungen und Gedankengänge, inshallah.

 

Wa Salam

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#salam#

Assalam Alaikoum,

 

Ich mache dann mal den Anfang.

 

Ich denke es geht um das Bewusstsein und nicht um den materiellen Status.

Ich weiss und bezeuge dass ich arm und bedürftig bin egal was ich besitze. Weil alles vergänglich ist und nur durch Allah bestehen kann. Ich bin auf ihn(s.t) angewiesen.

 

Sowie Imam Ali(a.s) sagte:

Die Weltentsagung ist nicht, dass man die Welt nicht besitzt, sondern dass sie uns nicht besitzt.

Wenn die Welt mich nicht besitzt auch wenn ich sie besitze sehe ich mein Bedürfnis und Armut.

 

Dieses Bewusstsein kommt sehr schön in den Worten von Imam Hussain(a.s) zum Vorschein:

O Allah ich habe die Menschen, alle, verlassen, aus Liebe zu Dir und verwaiste die Kinder um dich zu schauen. Wenn sie mich in Stücke zerlegen würden, würde sich mein Herz zu keinem richten außer zu Dir.

 

Wassalam!

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#salam#

 

 

 

Menschen sind ja nicht nur in materieller Hinsicht Mängelwesen, Bedürftige, sondern auch was ihren Intellekt angeht. In allem sind wir auf Allah angewiesen:

"O ihr Menschen, ihr seid arm und auf Allah angewiesen, Allah aber ist auf keinen angewiesen und ist des Lobes würdig." (Qu'ran 35:15)

 

Wer die Welt liebt ist nicht materiell bedürftig und wird von seinem wahren Ziel abgelenkt, die Nähe Gottes zu erreichen:

 

"Das Streben nach Mehr lenkt euch solange ab, bis ihr die Gräber besucht." (Qu'ran 102:1-2)

 

Wassalam

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As Salamu 3aleikum,

 

 

danke erstmal.

 

Ja so in etwa habe ich es mir auch gedacht.

 

Der Prophet (sas) sagte: „Reichtum liegt nicht in der Vermehrung von Besitz, sondern entspringt einzig der Bedürfnislosigkeit der Seele.“

Auf den ersten Blick hört sich das wie ein Gegensatz zu den oben genannten Hadith an. Aber hier wird (meiner Meinung nach) der materielle Reichtum angesprochen. Denn wenn meine Seele nichts fordert, wie ein großes Haus, ein fettes Auto, damit sie glücklich wird, dann ist das der größte Reichtum für sie, wenn sie vielleicht sogar nichts besitzt. Der o.g. Hadith spricht (meiner Meinung nach) den seelischen Reichtum an. Ist die Seele rein und frei von Sünden, dann bedarf sie nur Gott, und das so sehr, dass sie sich sogar für Ihn opfern würde, damit sie zu Ihm zurückkehrt.

 

So sprechen beide Hadithe die gleiche Sprache...Sub7anAllah.

 

wa Salam

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Hussein ibn Ali

#salam#

:O

#salam#

 

Licht und Liebe in den Herzen,

liebe Geschwister im Islam,

 

bestimmt ist es auch möglich, wenn nicht besser, das Wort "Bedürftigen" mit dem Wort "Bescheidenen" zu übersetzen.

 

Dann ist es klarer!

 

Imam Ali #salam# sagte:

 

"Dein Weg muss Bescheidenheit sein."

 

Alles Lob gebührt Allah swt, dem Herrn der Welten

Bi Amen Allah

#salam##salam##salam#

wassalam

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As Salamu 3aleikum,

 

ist denn "Bedürftig sein" nicht eine Stufe unter "Bescheiden sein"?

Wa Salam

 

#bismillah#

#salam#

 

Das würde ich auch so sehen:

wer bescheiden ist, begnügt sich mit dem, was er hat. Er ist zufrieden.

Wer bedürftig ist, dem mangelt etwas. (In welchem Sinne, ist da erstmal zweitrangig und wurde oben ja schon von euch erklärt)

 

Aber wenn man das Bedürftigsein als Antrieb (zum Streben nach Vervollkommnung, zum Wissenserwerb beispielsweise) nimmt, ist es dann nicht höher einzustufen als Bescheidenheit?

 

wa salam

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#bismillah#

#salam#

#salam#

 

Licht und Liebe in den Herzen,

liebe Geschwister im Islam,

 

es ist eine Stufe darunter und somit negativ. Hier wurde das Maß überschritten.

Allah swt wird den Bedürftigen fragen, warum er bedürftig war.

 

Man vergesse nicht die Hadithe, die den Djihad eines Arbeitenden höher einzustufen ist und als größere Ibada gilt, als der Djihad eines Betenden.

 

Natürlich ist die Bedingung der Unterdrückung zu berücksichtigen.

 

Imam Ali (as) sagte: Die Ehre eines Gläubigen ist das Teuerste, was er besitzt.

Der Islam will alles andere, dass der Muslim sich schwach gibt oder niedriger als andere. Bitte rede nicht so. Das gehört sich nicht für ein Muslim.

 

Richtig, das hast du woanders gepostet #rose#

 

Alles Lob gebührt Allah swt, dem Herrn der Welten

Bi Amen Allah

#rose##rose##rose#

wassalam

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  • 2 Jahre später...

#bismillah#

 

Ich würde dieses Thema gerne nochmal hochholen. Ich habe oft über diesen Hadith nachgedacht.

 

Ich denke auch, dass damit gemeint ist, dass es ein Anruf an Gott ist, dass man nicht hochmütig, dass man nicht zufrieden mit seiner Situation wird und somit die Gefahr läuft, nicht weiter zu streben.

 

Ein Gedenken, dass man sich nicht selbst genügsam sein kann und dass eine Situation sich jederzeit wieder verschlechtern kann. Es ist ein Bekennen der Schwäche.

 

Nur ein Bedürftiger kann streben. Es hat aufjedenfall was mit Bescheidenheit zu tun. Aber nun denke ich, dass Bedürftigkeit erhabener als Bescheidenheit ist, weil Bedürftigkeit aus der Seele entsteht. Bescheiden kann man auch sein, wenn man es innerlich eigentlich nicht ist.

 

Was sagt ihr dazu, vorallem diejenigen, die seit 2008 neu hier sind.

 

 

wassalam

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#bismillah#

 

Ich denke auch, dass damit gemeint ist, dass es ein Anruf an Gott ist, dass man nicht hochmütig, dass man nicht zufrieden mit seiner Situation wird und somit die Gefahr läuft, nicht weiter zu streben.

 

Ein Gedenken, dass man sich nicht selbst genügsam sein kann und dass eine Situation sich jederzeit wieder verschlechtern kann. Es ist ein Bekennen der Schwäche.

 

Nur ein Bedürftiger kann streben. Es hat aufjedenfall was mit Bescheidenheit zu tun. Aber nun denke ich, dass Bedürftigkeit erhabener als Bescheidenheit ist, weil Bedürftigkeit aus der Seele entsteht. Bescheiden kann man auch sein, wenn man es innerlich eigentlich nicht ist.

 

Was sagt ihr dazu, vorallem diejenigen, die seit 2008 neu hier sind.

 

 

wassalam

 

Assalam.

 

in der Tat stellt die Bedürftigkeit einen Gegensatz zu Hochmut dar.

 

Und wir glauben, daß iblis aufgrund seines Hochmutes, verflucht wurde.

Gewisserweise steht Hochmut dem Shirk sehr nahe.

Denn wer hochmutig denkt im Grunde, daß seine Macht von ihm selbst komme.

 

jeder Bedürftige ist somit näher an der Wahrheit als ein weniger Bedürftiger,

da alle geschöpfe im Prinzip jede sekunde bedürfen. Ohne die Luft zum atmen, wären wir ja nicht.

 

Welches Streben meinst du aber, das habe Ich nicht verstanden ?.

 

Der Normalo bedürftige erkennt doch nicht den Sinn hinter seiner Bedürftigkeit.

und wenn diese streben, dann aber meistens eben nach Geld,...

 

 

wa salam

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Assalam.

 

in der Tat stellt die Bedürftigkeit einen Gegensatz zu Hochmut dar.

 

Und wir glauben, daß iblis aufgrund seines Hochmutes, verflucht wurde.

Gewisserweise steht Hochmut dem Shirk sehr nahe.

Denn wer hochmutig denkt im Grunde, daß seine Macht von ihm selbst komme.

 

jeder Bedürftige ist somit näher an der Wahrheit als ein weniger Bedürftiger,

da alle geschöpfe im Prinzip jede sekunde bedürfen. Ohne die Luft zum atmen, wären wir ja nicht.

 

Welches Streben meinst du aber, das habe Ich nicht verstanden ?.

 

Der Normalo bedürftige erkennt doch nicht den Sinn hinter seiner Bedürftigkeit.

und wenn diese streben, dann aber meistens eben nach Geld,...

 

 

wa salam

 

#bismillah#

 

Es geht hier nicht um die materielle Bedürftigkeit, sondern um die seelische. Wenn ich etwas nicht habe und es aber begehre, dann strebe ich danach. Und als Bedürftige werde ich immer etwas nicht haben und etwas begehren. Aber das "etwas" soll hier die Glückseligkeit, Gottes Nähe sein. Denn diese Untergebenheit eines Bedürftigen, kann niemals übermütige Züge annehmen, sondern er bleibt immer bodenständig.

 

wassalam

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  • 6 Jahre später...

#bismillah#

As Salamu aleikum,

 

ich bin schon verwundert darüber, wie sehr mich dieses Thema doch beschäftigt (schon neun Jahre lang hehe).

 

In vielen Hadithen, aber besonders Bittgebeten ist davon die Rede, dass man keine langen Hoffnungen auf etwas in dieser Welt haben soll, da sie einen abhalten können. Hoffnungen werden ja aber auch oft in Bittgebeten ausgedrückt.

Denkt ihr, es wäre richtig zu meinen, sich von allen Dingen auf dieser Welt frei zu machen, also auch vielleicht von Menschen, um dieser Bedürftigkeit und somit der Hoffnung zu entgehen? Auch wenn die Hoffnung auf die bestimmte Sache an sich was gutes und erwünschtes ist. Angenommen, man möchte eine Reise an einen spirituellen Ort machen. Man hat aber bereits seit Jahren die Möglichkeit nicht dazu und es sieht auch in Zukunft nicht danach aus. Wäre es tugendhaft, sich zu belehren, dass man es nicht braucht?

Was wären Folgen von so einer Einstellung?

 

wassalam

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bismillah.gif

 

salam.gif

 

Gute Frage. Vielleicht sollte man ich hierbei Fragen, wohin eine tugendhafte Tat hinführt. Eigentlich kann man eine Sache, eine Tat an sich, nicht als tugendhaft erklären, wenn es ein Selbstzweck ist. Ein gläubiger Mensch kann durch die richtige Absicht, indem die Tat für Allah getan wird, tugendhaft sein. Seine Anstrengung braucht ein Endziel, und das Endziel ist Allah.

 

"In vielen Hadithen, aber besonders Bittgebeten ist davon die Rede, dass man keine langen Hoffnungen auf etwas in dieser Welt haben soll, da sie einen abhalten können"

 

Somit kann die Hoffnung auf etwas, auf eine Tat, die als ein Selbstzweck dient, uns vom wahren Ziel abhalten. Außer es wird als ein Mittel genutzt um Allah näherzukommen.

 

"Sowie Imam Ali(a.s) sagte:
Die Weltentsagung ist nicht, dass man die Welt nicht besitzt, sondern dass sie uns nicht besitzt.
Wenn die Welt mich nicht besitzt auch wenn ich sie besitze sehe ich mein Bedürfnis und Armut."

 

Also auch wenn wir uns von Menschen usw., lösen, sind wir am Ende dennoch bedürftig. Die Liebe zu Allah hat keine Grenzen und wir können nicht genug dankbar sein. Aber durch die Mittel im Diesseits, wenn wir sie als Mittel ansehen und nicht daran kleben, können wir eine höhere Stufe erreichen und noch mehr dankbar sein, diese Möglichkeit zu haben und somit wären wir noch bedürftiger smile.png

 

"Angenommen, man möchte eine Reise an einen spirituellen Ort machen. Man hat aber bereits seit Jahren die Möglichkeit nicht dazu und es sieht auch in Zukunft nicht danach aus. Wäre es tugendhaft, sich zu belehren, dass man es nicht braucht?

Was wären Folgen von so einer Einstellung?"

Es wäre natürlich schön solch eine Möglichkeit zu haben, aber dann sollte man sich auch hierbei Fragen, warum man so eine Reise machen möchte? Komme ich Allah dadurch näher? Ist Allah mein Endziel?

Wenn ja, und ich habe nicht die Möglichkeit dazu, dann sollte ich zum Beispiel Karbala im Herzen haben. Ich sehe Menschen die nicht die Möglichkeit haben, solche Orte zu besuchen, aber sie setzen sich Vorort für den Islam ein und sind eine Bereicherung für die Gesellschaft. Das wäre Imam Hussains Wunsch. Menschen die sich für die Wahrheit, für Allah einsetzen, dies wäre tugendhaft.

Nicht Menschen die nach Karbala fliegen, sich blutig schlagen und passiv warten !

Das ist meine Meinung smile.png

wasalam.gif

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#bismillah#

As Salamu aleikum,

 

ja das mit dem Selbstzweck ist ein guter Einwand und richtig.

Ich meine jetzt auch nicht unbedingt Karbala, sondern eher so was wie Mekka. Also ein Ort, der für die Seele so bedeutend ist, dass er zur Pflicht gemacht wurde, ihn zu besuchen, sofern die Voraussetzungen bestehen.

Aber was ist, wenn die Voraussetzungen nicht bestehen? Und die Sehnsucht danach einen eher traurig macht und den Tatendrang vermindert?

 

Wenn man sich von einer Bedürftigkeit frei macht, dann hört für gewöhnlich auch das Bitten darum auf, und damit auch das Zuwenden zu Allah zumindest in dieser Hinsicht. Das meine ich mit Folgen.

 

wassalam

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