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Geschrieben
#bismillah#

Alles Lob gebührt Allah dem Herrn aller Welten

Und Allahs Segen und Frieden seien auf unserem Meister Muhammad und auf seiner gütigen und reinen Familie

Sowie auf seinen gütigen auserwählten Gefährten und auf allen Propheten und Gesandten seit Adam und bis zum Tag der Auferstehung.

 

Assalam Alaikoum, liebe Geschwister, wa Rahmatullahi wa Barakatuh!

 

Weil die Wahrheit für viele schmerzhaft ist, hat sie auch viele Feinde und weil es sowohl viele unwissende als auch viele böswillige Menschen gibt, die es sich zur Aufgabe machen, den wahren Islam in einem schlechten Licht darzustellen und damit die Gläubigen noch gläubiger werden, die Unwissenden aufgeklärt werden und die Heuchler stumm geredet werden, haben wir uns überlegt eine Reihe von Themen zu starten in denen falsche Behauptungen über die Schia widerlegt werden und entstellte Behauptungen im richtigen Licht gestellt werden.

 

Doch bevor wir in diese Themen einsteigen, werden wir in dieser Woche allgemeine Anmerkungen zu den Behauptungen machen, die uns einen Hintergrund geben und bei der Behandlung dieser Themen helfen und dann werden wir inschallah jede Woche eine Behauptung widerlegen.

 

Übersichtsverzeichnis:

 

A- Über die Personen die die Behauptungen aufstellen

1. Vertraulichkeit und Ehrlichkeit

2. Wissenschaftliche Methode

3. Die List der Verfälscher

B- Über einige Eigenschaften der Behauptungen

1. Korrektheit der Überlieferungen

2. Verfälschung der Bedeutung

3. Oberflächlichkeit der Vorwürfe

A- Über die Personen, die die Behauptungen aufstellen

 

1. Vertraulichkeit und Ehrlichkeit:

 

Über Imam Assadiq(a.s), dass er sagte:

Lasst euch von ihrem Gebet und ihrem Fasten nicht irreführen, denn der Mann von ihne gewöhnt sich möglicherweise so sehr an das Gebet und das Fasten, so dass wenn er sich von ihnen trennen würde, würde er Fremde spüren, doch prüft sie mit der Ehrlichkeit der Rede und der Erfüllung des Anvertrauten[1].

 

Zwei sehr wichtige und entscheidende Eigenschaften, die ein Muslim haben muss, sind Ehrlichkeit und Vertraulichkeit. Denn wenn eine Person weder ehrlich noch vertraulich ist, dann ist der Inhalt dessen, was sie sagt, zweifelhaft und unglaubwürdig.

Denn wie kann man die Argumente eines Lügners ernst nehmen und ihnen Beachtung schenken? Wie kann man einer untreuen Person vertrauen?

 

Dieses Misstrauen gegenüber solchen Menschen ist in uns angeboren. Wenn sich also herausstellt, dass eine Person lügt, dann darf man sie, zumindest bei wichtigen Angelegenheiten, nicht als Quelle der Wahrheit nehmen und wenn sie immer wieder lügt, dann würde man ihr nicht glauben, auch wenn sie am Mittag behaupten würde, dass es noch Tag ist.

Wenn die Person nicht ehrlich ist, dann heißt das auch, dass sie nicht nach der Wahrheit sucht. Weil wenn Jemand nach der Wahrheit sucht, dann versucht er so objektiv wie möglich zu sein und geht jeder Einzelheit sehr genau nach und gibt zu, wenn er falsch liegt.

 

Deswegen ist es wichtig, wenn wir mit solchen Behauptungen konfrontiert sind, die Person, die diese Behauptungen stellt, zu kategorisieren. Stellen wir fest, dass sie unehrlich und unvertraulich ist, dann ist unsere Gewissheit über ihr Unrecht und unser Recht noch größer und umfassender.

 

2. Wissenschaftliche Methode:

 

Eine weitere wichtige Eigenschaft einer Person, die man überprüfen sollte, ist, ob sie wissenschaftlich argumentiert oder einfach irgendwelche Aussagen zusammenbastelt, die keinen Fuß und keine Hand haben, und dann sie in den Raum wirft und irgendwas dazu sagt, dass wie Wahrheit aussieht, aber in Wirklichkeit keine Wahrheit ist. Und das wird im Arabischen Schubha (stammt aus schabiha was soviel bedeutet wie ähneln) genannt.

 

Imam Ali (a.s) sagt:

Die Schubha wurde Schubha genannt, weil sie der Wahrheit ähnelt.[2]

 

3. Die List der Verfälscher:

 

Die Menschen, die ungerecht, unehrlich und unvertraulich sind. Diejenigen, die mit Absicht die Wahrheit verdecken, sind zugegebenermaßen klug in ihrer Hinterlist. Denn sie bringen Paar Wahrheiten und vermischen sie mit Paar Falschheiten oder mit ihrer hinterlistigen Polemik und Rhetorik und das Endprodukt ist dann etwas, was der Wahrheit ähnelt.

 

Imam Ali (a.s) sagt dazu:

Wenn das Falsche rein und mit der Wahrheit unvermischt wäre, dann wäre es nicht für die Wahrheitssuchenden verborgen, und wenn die Wahrheit völlig rein von Vermischung mit der Falschheit wäre, dann wären die Zungen der sich (ihr) hartnäckig Widersetzenden zum Verstummen gebracht worden. Aber es wird eine Handvoll hiervon und eine Handvoll davon genommen, und beide sind vermischt! Und dort bemächtigt sich der Satan seiner Freunde, und nur die entkommen, für die Gutes von Allah vorausgegangen ist.[3]

 

Wenn man diesen Hadith vollständig erklären möchte, müsste man ein Buch darüber schreiben, aber was man auf die Schnelle gewinnen kann, ist zum einen, dass die Verfasser der falschen Behauptungen durchaus auch wahre Aussagen machen können, aber das entscheidende ist, dass sie auch falsche Aussagen verwenden und die wahren Aussagen mit den falschen Aussagen vermischen oder die richtigen Aussagen in einem falschen Kontext und in einer fremden entstellenden Umgebung setzen, so dass am Ende der unwissende Leser verwirrt und im schlimmsten Fall auch irregeführt ist.

 

Zum anderen wissen wir aus dem Hadith, dass unsere Aufgabe darin besteht, das Wahre vom Falschen zu trennen, damit, wie Imam Ali (a.s) sagt, beide erkennbar sind.

 

B- Über einige Eigenschaften der Behauptungen:

 

1. Korrektheit der Überlieferungen:

 

Eine beliebte Methode, die in diesen Behauptungen immer wieder benutzt wird, ist, dass die Pseusogelehrten versuchen mit irgendwelchen Überlieferungen aus den schiitischen Quellen zu argumentieren und denken und gefährlicher noch lassen den Leser denken, dass sie somit einen klaren Beweis gegen die Schia hätten.

 

Aber Al-Hamdulillah, die Ahlul-Bayt (a.s) haben uns klare Regeln gegeben, wie wir mit den Hadithen umgehen sollen und ihre Schüler nach ihnen haben darauf basierend wissenschaftliche Methoden entwickelt, mit denen sie das Richtige vom Falschen unterscheiden können.

 

Eine der wichtigsten Prinzipien ist z.B., dass der Hadith dem Koran nicht widersprechen darf.

 

Über Ayyub Ibnul-Hurr, dass er sagt: Ich hörte Abu Abdallah (a.s) sagen:

Alles muss auf das Buch Allahs und die Sunnah zurückgeführt werden, und jeder Hadith, der mit dem Buch Allahs nicht übereinstimmen kann, ist nur eine prunkende Rede[4].

 

Weil aber bei der Anwendung solcher Regeln Fehler auftreten können, haben die schiitischen Gelehrten es sich nicht erlaubt alle Hadithe, von denen sie überzeugt sind, sie wären falsch einfach zu entfernen. Sondern sie ließen sie in den Büchern stehen, damit die Gelehrten der Zukunft die Möglichkeit haben, selbst danach zu forschen und zu gucken, ob sie richtig oder falsch sind.

 

Denn jeder Mensch kann Fehler machen, also auch die Gelehrten. Warum sollten sie dann etwas entfernen, nur weil sie diese Hadithe fehlerhaft finden?

 

Außerdem gilt das als eine Vernichtung historischer Elemente, die in der Zukunft sehr nützlich sein könnten. So versteht man auch, warum die Schiiten kein Sahih-Werk besitzen.

 

Somit hat sich kein Gelehrter erlaubt zu sagen, nur meine Meinung ist richtig, also nehme ich alle Hadithe raus, von denen ich denke, sie wären falsch. Sondern ich sage meine Meinung dazu und gebe die mir anvertrauten islamischen Quellen an die nächsten Generationen weiter, die selbst mit ihnen umgehen sollen und daraus nach ihren Maßstäben das Falsche vom Richtigen unterscheiden sollen.

 

D.h. ich gebe mein Wissen, meine Funde und auch die islamischen Materialien, so wie ich sie erhalten habe an die weiteren Generationen weiter und diese neuen Generationen der Gelehrten nutzen diese aus und lernen eventuell mehr und entdecken neue Methoden und wenden diese dann auch auf ihre Weise an.

 

Alle Hadithe gehen durch mehrere Korrektur-Filter, wenn man das so nennen darf, die sich im Laufe der Zeit auch entwickeln.

 

Das ist eine Sache, die immer wieder von den Schiiten betont wird und meistens, wenn nicht immer, von den Autoren solcher Behauptungen ignoriert wird. Wir Schiiten haben im Gegensatz zu den Sunniten kein Sahih-Werk.

Wenn wir mit einem Hadith in einem sunnitischen Sahih argumentieren, dann nur weil die meisten Sunniten alle Hadithe dort als authentisch ansehen. Die Sunniten können aber, ohne dass der Schiit damit einverstanden ist, dass der Hadith sahih ist, nicht einfach eine Überlieferung herausnehmen und argumentieren, sondern sie sind aus wissenschaftlicher Sicht verpflichtet auch zu zeigen, dass dieser Hadith sahih ist oder zumindest, dass viele schiitische Gelehrten ihn als Sahih einstufen etc.

 

2. Verfälschung der Bedeutung:

 

Eine der meist verbreiteten Methoden in den Behauptungen gegen die Shia ist die Verfälschung der Bedeutung der Begriffe. Es gibt viele Bespiele dafür. Es fängt beim Wort Shia an über Worte wie Taqiyya, Mut'a, Tawassul, Tabarruk bis hin zum Wort Ahlul-Bayt.

 

Die Autoren solcher Behauptungen haben dabei ein sehr wichtiges Prinzip:

Lüge und lüge bis die Menschen dir glauben und dann lüge weiter und lüge weiter bis du dir selbst glaubst."

 

Sie wiederholen ihre Lügen, bis man sich an ihnen gewöhnt. Ihre Behauptungen schleichen in unser Unterbewusstsein. Das Gefährliche bei dieser Art der Verfälschung ist, dass wir Schiiten wegen diesen ständigen Lügen annehmen, dass die Begriffe wie Taqiyya wirklich das bedeuten, was die Autoren behaupten. Und somit kann man manchmal in der Falle der Verteidigung verfälschter Bedeutungen fallen.

 

Eine andere Wirkung ihrer Art ist, dass wir selbst als Schiiten anfangen, einige Sachen als negativ einzustufen, obwohl dies keinen objektiven Grund hat. Das kennt man auch aus der modernen falschen Belegung von Worten wie Jihad und Moqawama u.a.

 

Deswegen ist es sehr wichtig, die Bedeutung der wichtigen Begriffe wissenschaftlich zu studieren und aus authentischen Quellen zu extrahieren, damit man im klaren darüber ist, was damit gemeint ist. Nach dem Passieren dieses Siebs kann man dann sehen, ob die Thematik, die diese Bedeutung anspricht, gerechtfertigt ist oder nicht, ob sie wirklich so negativ, wie die Autoren der Vorwürfe es erscheinen lassen.

 

3. Oberflächlichkeit der Vorwürfe:

 

Eine weitere Eigenschaft der Behauptungen ist auch meistens ihre Oberflächlichkeit. Das rührt daher, dass sobald die Pseudogelehrten eine bestimmte Aqida oder Gesetzgebung nicht verstehen, sie auf oberflächlicher Weise angreifen und sie runter machen, ohne sich dabei auf das Licht der Logik und die Rechtleitung des Verstandes zu stützen.

 

Hier ist es nützlich das Beispiel des Wissenschaftlers zu bringen, der einem Beduinen erklären wollte, dass die Sonne sich nicht um die Erde dreht, sondern die Erde um die Sonne, auch wenn oberflächlich betrachtet die Sonne sich dreht. Der Wissenschaftler legt alle Beweise vor aber der Beduine sagt, "ich kann es selber sehen. Die Sonne dreht sich um die Erde, Du kannst mich nicht überzeugen."

 

Ibn Sina (möge Allah ihn begnadigen) sagt diesbezüglich:

Alles was auf dein Gehör klopft, sollst du im Raum des Möglichen stellen, bis es von der klaren Widerlegung entfernt wird.

 

Haben diese Autoren diese Eigenschaft oder denken sie so eindimensional, dass sie nichts ertragen können, was in ihrem flachen Weltbild nicht passt.

 

Ein Beispiel ihrer Oberflächlichkeit ist z.B. dass sie über die Hand Allahs im Vers:

...die Hand Allahs ist über ihren Händen...[5]

sagen, dass es sich wirklich um eine Hand handelt.

 

Wenn du ihnen aber sagst, dass Allah(s.t) auch sagt:

Alle Dinge sind vergänglich, bis auf sein Angesicht.[6]

 

und dass dies gemäß ihrer Behauptung heißen würde, dass die Hand Allahs vernichtet wird, schenken sie dir ein taubes Ohr.

 

Es ist mit ihnen so, wie Prophet Noah (a.s) im Koran sagte:

Sooft ich sie rief, dass Du ihnen vergeben möchtest, steckten sie ihre Finger in die Ohren und hüllten sich in ihre Gewänder und verharrten (im Frevel) und wurden allzu hochfahrend.[7]

 

Möge Allah (s.t) uns helfen, diese Themen so gut wie möglich zu behandeln damit alle Unklarheiten, die durch die Hetzer verursacht sein könnten, beseitigt werden, auf dass die weniger erfahrenen Geschwister davon profitieren und ihr Hintergrund, Argumente und Gedanken bestärkt werden, damit sie langsam die Stufe der Gewissheit erlangen und dies gebührt dem, der seinen Herrn fürchtet. Möge Allah uns Weisheit schenken und uns unsere Fehler vergeben und die Fürsprache seiner reinen Familie schenken, er ist hörend erhörend.

 

Quellen:

 

[1] Usul-Al-Kafi, Teil 2, Bab As-Sidq wa Ada Al-Amana, Seite 104, Link zum Hadith.

[2] Nahjul-Balagha, Predigt 38, Link zur Predigt.

[3] Nahjul-Balagha, Predigt 50, Übersetzung von Fatima Özoguz, Link zur Predigt(auf Arabisch).

[4] Biharul-Anwar, Teil 2, Seite 242, Überlieferung Nr: 37, Link zum Hadith.

[5] Sure 48, Vers 10, Link zum Vers.

[6] Sure 28, Vers 88, Link zum Vers.

[7] Sure 71, Vers 7, Link zum Vers.

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  • 7 Jahre später...

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