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Rassismus in Israel


Hassan Mohsen

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Rassismus

Weder Arbeit noch Unterkunft wegen falscher Religion

22.03.2008

 

 

Würde ein hochrangiger muslimischer Geistlicher eine Fatwa - ein religiöses Rechsgutachten - veröffentlichen, das besagt, daß es Muslimen verboten sei, Juden Arbeit zu geben oder ihnen eine Unterkunft zu vermieten, der weltweite Aufschrei wäre nur allzu vorhersehbar.

 

Wie die israelische Haaretz am Donnerstag berichtete, ist genau dies geschehen - nur, daß es sich um einen jüdischen Oberrabbiner handelte, der Juden derartigen Umgang mit Arabern - also Muslimen - verboten hat.

 

Dov Lior, Oberrabbiner von Hebron und Kiryat Arba in der West Bank und Vorsitzender des Yesha-Rabbiner-Rats (Yesha ist im Hebräischen ein Kurzwort für "Judäa, Samaria und Gaza"), veröffentlichte demnach am Mittwoch ein entsprechendes jüdisches Rechtsgutachten. In einem Interview gegenüber "Eretz Israel Shelanu" ("Unser Land Israel"), die am Samstag in zahlreichen Synagogen verteilt wurde, sagte Lior, daß "da es eine Angelegenheit der Gefähdrung der Seelen ist, es offensichtlich, daß es vollständig verboten ist, sie anzustellen und ihnen in Israel Häuser zu vermieten. Ihre Anstellung ist nicht nur in Yeshivas [Talmud-Schulen], sondern auch in Fabriken, Hotels und überall verboten."

 

Zweifellos kann diese Haltung Liors nicht überraschen, wenn man vorangegangene Äußerungen des Oberrabbiners betrachtet, die ihm, handelte es sich um einen Muslim, im "Westen" sicherlich bereits Bezeichnungen zwischen "religiöser Fanatiker" und "Extremist" eingebracht hätten.

 

So sagte er im Jahr 2004 Aljazeera zufolge, daß "während der Kriegsführung die Tötung von nicht-jüdischen Zivilisten gestattet ist, wenn dies jüdische Leben rettet." Im gleichen Jahr sprach er sich zumindest indirekt für die Ermordung des damaligen israelischen Premierministers Ariel Sharons aus, weil jeder, der Teile des "israelischen Landes" an Nichtjuden abtreten würde, ein "din rodef" - eine religiöse Erlaubnis, von einem anderen Juden getötet zu werden - verdiene.

 

Bereits 1994 wurde einem Bericht der New York Times zufolge bekannt, daß er "da uns die Nichtjuden angegriffen haben, haben wir das Recht zur Rache und es gibt keine Beschränkung hinsichtlich unschuldiger Menschen" gesagt hatte. Und weiter: "Es gibt keinen Zweifel, daß die Ausübung von Racheakten gegen die Nichtjuden eine Mitzvah [rühmliche Tat] ist."

 

Auf der Bar Mitzvah von Ya'akov Goldstein, dem Sohn von Baruch Goldstein, der 1994 in Hebron in der Abraham-Moschee, der "Grotte der Patriarchen", 29 Muslime getötet und etwa 150 weitere verletzt hatte, bevor er selbst getötet wurde, sagte er an Ya'akov gewandt: "Folge dem Pfad deines Vaters, er war ein rechtschaffener Mann und ein großer Held.", wie der britische Independent berichtete.

 

Das bemerkenswerte hieran sind nicht die Ansichten Liors. In jedem Land und in jeder Religion gibt es Menschen, die andere Menschen aufgrund unterschiedlichster Merkmale zutiefst verachten und entmenschlichen. Das bemerkenswerte ist, daß Lior einerseits zumindest in Teilen der israelischen Bevölkerung immer noch als angesehener Geistlicher gilt - wobei er in anderen Teilen sehr wohl scharf kritisiert wird -, andererseits aber im "Westen", der sonst bei ähnlichen Aussagen mit schärfsten Verurteilungen lautstark zu vernehmen ist, keinerlei Kritik laut wird.

 

Es ist zweifellos genau dieses Messen mit zweierlei Maß, das seit Jahrzehnten nicht unerheblich zur Verbitterung der Muslime und ihrem Mißtrauen gegenüber dem "Westen" beigetragen hat.

 

 

 

Quelle:

http://www.freace.de/artikel/200803/220308a.html

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Signor Abdullah

Selam!

Hehe... mit der Vernichtung Israels zu drohen ist auch nicht gerade weniger rassistisch.

Ich weiß, dass ich jetzt damit wieder in einen Wespennest stoße. Doch ich kann das ertragen. Ich finde es merkwürdig, dass Palästinenser in unseren Mündern im auf Untersstützung treffen, jedoch in anderen arabischen Ländern, in denen sie Zuflucht suchen, wie Aussätzige behandelt werden. Anstatt uns mit den Kränkungen die andere den Muslimen antun zu beschäftigen, sollte man die Zeit dafür lieber nutzen um eine Umma zu werden, oder hungernden Kindern eine Zukunft bieten.

Fi aman illah!

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#salam#

 

#rose#

 

 

Das fällt mir ein Satz von Hagen Rether ein: "Israel, ein ganz normaler Apartheidsstaat!"

 

Israel ist nicht mit dem Judentum gleichzusetzen- es sind werktätige Zionisten, die versuchen alles zu zerstören! Ehud Olmert hat beispielsweise so viel mit dem Judentum gemein wie Bush mit dem Christentum (0)! Bei Lior ist es das Gleiche wie bei Muqtasa as- Sadr (seinem Vater, ein Genie, gebührt mein vollster Respekt!) - die Masse stellt sich hinter ungebildeten Menschen. Statt sich z.B. im Irak hinter Ayatollah Sistani zu setzen, tun die es halt bei Muqtada! - Wer nun klüger ist, ist keine Frage.... die Masse bleibt halt so!

 

Ich finde es merkwürdig, dass Palästinenser in unseren Mündern im auf Untersstützung treffen, jedoch in anderen arabischen Ländern, in denen sie Zuflucht suchen, wie Aussätzige behandelt werden.
- Diejenigen, die das tun sind halt zweifelsfrei vom Westen stark beeinflusst (s. Saudi- Arabien, Jordanien, ...). Den Palästinensern muss doch geholfen werden; die Augen verschließen geht nicht; die Wahrheit ist nunmal, dass die Israelis nicht die nettesten (ganz brav ausgrdrückt) Nachbarn sind! Deine Kritik kann ich verstehen, doch ist sie zu milde ... solange solche gierigen Menschen regieren, wird es schwer die Ummah zu stärken!

 

 

 

:):)

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#salam#

#rose#

 

Ich würde vorsichtig sein mit Anschuldigungen gegenüber Muqtasa as-Sadr. Der Mann mag einen strengen Blick haben, aber man darf sich nicht von westlichen Medien in seiner Meinungsbildung beeinflussen lassen. Allahu alem wer was im Irak macht. Der Krieg ist unüberschaubar geworden. Ich empfehle diesen Artikel:

 

http://politblog.net/nachrichten/2007/05/0...-dokumentation/

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Signor Abdullah

Selam!

Ich gebe dir recht. Aber geldgierig und hochmütig zu sein ist keine rein westliche Eigenschaft, vielmehr ein Virus, gegen den es keine Impfung gibt. Ich frage mich immer, weshalb die großen Terroristen, nicht ihre eigenen Kinder losschicken, sondern sie in den palästinensischen Flüchtlingslagern suchen. Dasselbe in Israel: orthodoxe Juden konzentrieren sich auf ihre Siedlungen, während ihre Frauen arbeiten und ihre russischen Mitbürger Soldaten werden. Das ist echt crazy, oder?

Fi aman illah!

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#salam#

 

#rose#

 

 

 

 

 

Wie kommt es, dass al-Maliki, in dessen Regierung bis vor kurzem sechs Minister Ihrer Strömung vertreten waren, plötzlich gemerkt hat, dass die religiösen Milizen – und vor allem Ihre – das wahre Problem darstellen, das gelöst werden muss?

 

 

"Zwischen mir und Abu Assara (dem "Vater von Assara", Name der Tochter von Maliki; Anm.d.Red.) hat die Chemie nie besonders gestimmt. Ich hatte immer den Verdacht, dass er gesteuert wird, und ihm niemals getraut. Wir haben uns nur bei ein paar Gelegenheiten getroffen. Beim letzten Mal hat er mir zuerst gesagt: ‚Ihr seid das Rückgrat des Landes.' Und hat mir dann gestanden, dass er ‚verpflichtet' sei, uns zu bekämpfen. ‚Verpflichtet', verstehen Sie?"

 

 

 

Sehr interessant- muss ich wirklich sagen. Stimmt eigentlich, er wird als ungebildetes Monster dargestellt (sorry), aber wenn ich so das Interview verfolge, scheint er doch ziemlich klug zu sein; einer, der sich halt nicht unterdrücken lassen will! Aber Skepsis besteht, des es gibt immernoch große Intellektuelle wie Ayatollah Sistani.

 

 

:):)

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#salam#

 

Ich würde vorsichtig sein mit Anschuldigungen gegenüber Muqtasa as-Sadr. Der Mann mag einen strengen Blick haben, aber man darf sich nicht von westlichen Medien in seiner Meinungsbildung beeinflussen lassen. Allahu alem wer was im Irak macht. Der Krieg ist unüberschaubar geworden. Ich empfehle diesen Artikel:

 

http://politblog.net/nachrichten/2007/05/0...-dokumentation/

 

 

Volle Zustimmung.

Ich kann das nur selbst bestätigen, weil ich eine "vorsichtig negative" Einstellung gegen über Hassan Nasr Allah hatte.

Der Libanonkrieg hatte jedoch aus einer "vorsichtig negativen" eine "heisse positive" Einstellung gemacht.

Begründung hierbei: Vorher wusste ich kaum etwas über die Hisb Allah und von den Informationen, die ich hatte konnte ich annehmen, dass sich die Gruppe auf einem nichtislamischen Weg befindet.

Der Libanonkrieg zeigte mir jedoch mehr als deutlich, was die Hisb Allah im Libanon wirklich ist.

 

Bei Muqtada As Sadr habe ich ein ähnliches Gefühl. Das, was Informationen über ihn verfügbar ist ist für mich wenig. Aber nach innen gekehrt fühle ich, dass die Aktionen der Miliz von As Sadr mehr mit dem Kampf gegen die Besatzung und/oder der Gegner des Islam zu tun hat.

(Auch z.B. die Aktionen, die man als "Lynchjustiz" beschreibt. Ich kenne nicht die vollen Hintergründe, so dass ich ein schlechtes Magengefühl ob der "Resultate" nach aussen habe. Innerlich scheint er mir jedoch ein ähnlicher Kämpfer wie Hassan Nasr Allah zu sein wobei natürlich der Vergleich kein direkter Vergleich sein soll)

 

Fatiz meinerseits: Ich muss noch auf mehr Informationen hoffen und warten

 

 

 

#rose#

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