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Wut auf Gott?


Suchende

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Assalamu aleikum,

darf man auf Gott wütend sein? Weil man seine Entscheidungen einfach nicht nachvollziehen kann und sie einem nur weh tun?

Fehlt einem dann nur Gottvertrauen, dass er alles gut und richtig für einen tut? Wie kann man sich Gott unterwerfen, wenn man auf ihn wütend ist? Führt man innerlich nicht eine Menge "Zwiegespräche" mit ihm, wenn man es tun will, auch wenn man eigentlich spürt, dass es nur gut und richtig ist? Wie geht ihr in derartigen Situationen damit um? Was kann man tun?

Ich hoffe, ich habe mich nicht zu wirr ausgedrückt und ihr könnt mir helfen.

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Salamu Alykum liebe Suchende, die gefunden hat!

 

darf man auf Gott wütend sein?

 

Nein, dass können wir uns gar nicht leisten, nzw es steht uns überhaupt nicht zu!

 

Weil man seine Entscheidungen einfach nicht nachvollziehen kann und sie einem nur weh tun?

 

Dass du den Sinn in diesem Moment nicht nachvollziehen kannst bedeutet nicht, dass es keinen gibt. Es ist unsere eigene Begrenztheit, dass wir es nicht verstehen. Und oft sieht man Jahre später erst, warum dies oder das geschehen ist. Auch, dass es so weh tut ist natürlich schwer, aber auch Schmerzen müssen nicht negativ sein. Es tut zwar weh, aber der Mensch reinigt sich dadurch und ist (solange er trauert ohne mit Gott zu hadern) danach ein reiferer Mensch, der ein anderes Bewusstsein entwickelt hat oder etwas wichtiges über das Leben gerlent hat (z.b., dass man sein Herz nicht zu sehr an Menschen hängen sollte)

 

Fehlt einem dann nur Gottvertrauen, dass er alles gut und richtig für einen tut?

 

Ja auf jeden Fall, derjenige der auf Gott vertraut, ist immer von dem Sinnn überzeugt und verzeifelt nicht. Was nicht bedeutet, dass er nicht leiden würde.

 

 

Wie kann man sich Gott unterwerfen, wenn man auf ihn wütend ist? Führt man innerlich nicht eine Menge "Zwiegespräche" mit ihm, wenn man es tun will, auch wenn man eigentlich spürt, dass es nur gut und richtig ist?

 

Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden, was meinst du genau?

 

Wie geht ihr in derartigen Situationen damit um? Was kann man tun?

 

OOh, da gibte s eine Menge zu tun. Zu allererst muss man dem Schaitan (Teufel) kräftig eines in den Hintern treten (entschuldige meine Ausdrucksweise). Er versucht einen ständig mit negativen Gedanken vom Weg abzubringen. Man sollte viel Dhikr machen, auch wenn es am Anfang mehr mit der Zunge passiert. Erinnere dich an all die Gnaden, die wir tagtäglich als ganz selbstverständlich von Ihm erhalten, ohne richtig zu danken. Aber wenn etwas nicht so ist, wie wir es wollen, dann fangen wir an Ihm zu grollen?

Oder mach Sudschuud, einfach so zwischendurch. Oder Dua in seiner eigenen Spache, in denen man Allah um Hilfe bittet. Und man sollte die Gebete am Anfang der Zeit beten (Oh MIttag ist schon drin). Wenn du einen Menschen brauchst zum aussprechen, dann wende dich an Imam Saman, er hört dich und wird dir helfen.

 

 

Ich hoffe, ich habe mich nicht zu wirr ausgedrückt und ihr könnt mir helfen

 

Nein, ich denke ich habe dich vertsanden (außer an besagter Stelle), jeder von uns kennt Kriesen im Leben, das sind die Prüfungen, dafür sind wir hier, diese zu ebstehen. Möge Allah uns allen helfen. Viel Kraft für dich..ich werde später inscha Allah ein paar Hadith raussuchen.

 

Fie Amanillah was Salam

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Wie kann man sich Gott unterwerfen, wenn man auf ihn wütend ist? Führt man innerlich nicht eine Menge "Zwiegespräche" mit ihm, wenn man es tun will, auch wenn man eigentlich spürt, dass es nur gut und richtig ist?

 

Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden, was meinst du genau?

 

 

Danke für Deine ausführliche Antwort. Ich meine damit, dass man innerlich einen Kampf führt seine Gebete (und damit auch die Niederwerfung) und damit seine Pflichten zu erfüllen, wenn man wütend und von mir auch aus daraus trotzig ist. Stellt man sich bei Weigerung schon aus dem Glauben, obwohl man eigentlich im tiefsten spürt, dass das Gebet ja einem gut tut.

 

Ich finde interessant, dass Du geschrieben hast, dass wir uns diese Wut nicht leisten können, aber wenn man diese Wut spürt, tut man das ja nicht "absichtlich", sondern weil Wut eine menschliche Reaktion ist.

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Ich meine damit, dass man innerlich einen Kampf führt seine Gebete (und damit auch die Niederwerfung) und damit seine Pflichten zu erfüllen, wenn man wütend und von mir auch aus daraus trotzig ist. Stellt man sich bei Weigerung schon aus dem Glauben, obwohl man eigentlich im tiefsten spürt, dass das Gebet ja einem gut tut.

#salam#

 

HMM

irgentwie ist es ja so das man aus Wut immer einen schuldigen sucht und der erste der einen im sinn kommt wird beschuldigt

 

aber wenn ich Wütend/traurig bin kann ich irgentwie besser/konzentrierter beten und an gott denken

sone art meditieren

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Salamu Alykum

 

Ich meine damit, dass man innerlich einen Kampf führt seine Gebete (und damit auch die Niederwerfung) und damit seine Pflichten zu erfüllen, wenn man wütend und von mir auch aus daraus trotzig ist. Stellt man sich bei Weigerung schon aus dem Glauben, obwohl man eigentlich im tiefsten spürt, dass das Gebet ja einem gut tut.

 

Achsoo, jetzt habe ich dich verstanden und ich weiß gut, was du meinst.

Ich denke auch oft über dieses Verhalten nach und überlege, ob es vom Schaitan kommt, ob es ein notwendiger Prozess ist oder ob es dazu dienen soll demütig zu werden.

 

Ich denke, dass diesen Kampf jeder führt, der noch nicht zu den Auliya gehört. Jeder auf seine Weise, dies ist der Jihad-Al akbar (die größte Anstrengung auf dem Wege Allahs)

 

Ich finde interessant, dass Du geschrieben hast, dass wir uns diese Wut nicht leisten können, aber wenn man diese Wut spürt, tut man das ja nicht "absichtlich", sondern weil Wut eine menschliche Reaktion ist.

 

Ja da magst du Recht haben, deshalb ist es ja so wichtig, dass das was man ihm Kopf weiß zur Einstellung eines menschen wird. Beispiel: Wenn ich weiß, dass ich Allah mehr Gnaden zu verdanken haben, als ich zählen kann, dann nützt mir das nicht so viel, wenn ich es nicht fühle.

Deshalb bedeutet echtes Wissen "verstehen". Das ist sehr schwer und ein langer Weg. Es ist genau das, womit ich momentan sehr beschäftigt bin. Ich möchte, wenn ich Al Hamdulillah sage, es in jeder Faser spüren oder wenn ich bete, möchte ich von allein ganz demütig sein. Dazu brauchen wir Ehrgeiz, Ausdauer und Kraft.

 

Das beste Mittel: Sofort, dass was man vorhat umsetzen. Nicht nur darüber nachdenken, was man gerne tuen würde.

 

Beten mussen wir, da steht es gar nicht zur Debatte, ob wir Lust haben oder nicht! Wenn einem die Gedanken kommen nicht zu beten (mir fällt es manchmal schwer, dass Gebet am Anfang der Zeit zu verrichten), weil...., dann sollte man gar nicht anfangen ein "Für und Wieder" Gespräch mit sich zu beginnen. Mir hilft es, wenn ich "Allah" sage oder "ya Rabb" und mir bewusst mache, dass er mir näher ist, als ich mir selber. Dann sofort aufstehen und das Tue, was gefordert oder erwünscht ist. Danach fühlt man sich gut und Allah hilft einem aus der Trauer heraus...Es kann auch sein, dass man erst mal eine Weile konsequent bleiben muss, aber man kann die Barmherzigkeit Allahs spüren. Sie ist immer da, wir sind es die sich aus ihr herausbegeben, mit unseren Einstellungen und Handlungen. Wir können aber auch jederzeit dort wiederzurückkehren. Und Allah ist so nachsichtig, trotz unserer Undankbarkeit und Trotzanfälle. Haben wir sie überwunden, dann schenkt er uns eine innere Ruhe und Liebe, für die es lohnt sich zu überwinden.

 

Wenn du also weißt, dass Sujud machen gut für dich ist und dir helfen würde, dann mach bei diesem Gedanken Stop! und tue es, sofort! Geh dem Gedanken nicht nach der ein Grund zu finden versucht, warum man es nicht machen kann oder soll.

Ich hoffe ich klinge nicht zu belehrend und Allah möge mich davor hüten gute Ratschläge zu erteilen, die ich selber nicht umsetzen kann! Ich kenne das, vom dem du sprichst. Bei mir ist es auch die Trauer, die mich gefangen hält. Trauer über meine eigene Schwäche und dem Fernsein Allahs z.B. Manchmal fühle ich mich wie paralysiert, mein Herz will und ist bei Allah, aber der Körper bleibt stumm. Als würde ich mich selbst bestrafen wollen!

 

Als ich schrieb, dass wir uns Wut gegenüber Allah nicht leisten könne musste ich an Imam Alis Ratschläge denken, die er Malik gab:

 

"Denke niemals daran..., Gott den Krieg zu erklären, denn du kannst weder seine Strafe ertragen, noch seine Rache abwenden. Und niemals kannst du frei sein davon, Seine Barmherzigkeit und Sein Mitleid zu benötigen!"

 

Wut mag ein zwar an sich ein menschlcihes Gefühl sein. Aber würdest du zum Beispiel einem Menschen, der alles in seinem Leben für dich getan hat, obwohl er gar nicht auf dich angewiesen ist, wütend werden, wenn er eine dieser Wohltaten wegnehmen würde?

 

Was ich damit versuche zu sagen ist, dass wir uns nicht bewusst sind, wer Allah eigentlich ist. Wenn wir das verstehen würden, dann würden wir nicht wütend auf Ihn sein können!

 

So wie du jemanden, den du überalles liebst, niemals überdrüssig werden könnest.

 

Ich empfehel noch folgende links (Quran/ Hadith lesen hilft mir immer):

 

 

 

http://www.shia-forum.de/index.php?showtopic=1375

 

http://www.shia-forum.de/index.php?showtopic=647

 

Fie Amanillah was Salam

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#salam#

 

@Suchende: Saman hat ja schon sehr ausführlich geantwortet, aber ich wollte nur noch dazu ergänzen: Nämlich dass wir in diesem Leben kein Recht auf irgendetwas haben. Noch nicht einmal auf unser Leben. Allah gibt und nimmt, wie Er will, und nur Er allein weiß, was für uns gut ist und was nicht. Da wir keinen Anspruch gegenüber Allah haben, dürfen wir auch nicht wütend sein, wenn Er nicht so macht, wie wir es gern hätten, vereinfacht gesagt. Wenn Allah einem etwas nicht gibt , einen Wunsch nicht erfüllt usw., dann hat das einen Sinn, auch wenn wir ihn noch nicht nachvollziehen können. Wer weiß denn schon, ob wirklich alles, was wir uns wünschen, für uns letztendlich gut wäre? Wir können es nicht wissen, denn wir können nicht in die Zukunft schauen. Wenn wir unsere Kinder erziehen wollen, dann lassen wir sie auch nicht den ganzen Tag fernsehen oder übermäßig Süßigkeiten essen, auch wenn sie das gern wollten. Denn wenn sie noch klein sind, können sie nicht begreifen, dass das schlecht für sie ist und sind erst mal trotzig, wenn es nicht so läuft, wie sie möchten. Genauso ist es ja mit uns. Allah will uns weiterbringen, uns also erziehen, und dazu gehören Prüfungen jedweder Art. Imam Khomeini hat dazu mal in seinen "Erklärungen zu 40 Ahadith" eine Abhandlung geschrieben. Er hat darin gesagt: "Diese Welt ist nicht der Ort des Lohns für den Gläubigen und auch nicht der Ort der Strafe für den Ungläubigen. "

As-Salamu alleykum

 

Das selbe wollte ich heute Fragen. Die Frau, die ich eigentlich sogar heiraten wollte, hat mich gestern verlassen....

 

Wa salam

Schafik

 

Das ist natürlich erst mal traurig, aber sieh es als Fügung Allahs. Vielleicht wärst du mit ihr nicht glücklich geworden, oder sie hätte dich an deiner Entwicklung auf dem Wege Allahs gehindert. Ein Hadith lautet sinngemäß:

"Wem Allah etwas nimmt, dem gibt Er etwas Besseres dafür." Vielleicht nicht von jetzt auf gleich, man muss Geduld haben.

 

#salam#

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As-Salamu alleykum

 

Danke Fatima... Ich weiß, daß du Recht hast... Aber im Moment tut es weh... Sehr sogar...

 

Wütend bin ich auf Allah nicht.... Nur traurig und enttäuscht über das, was passiert ist...

 

Allah weiß, wir wissen nicht...

 

Wa salam

Schafik

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Asalamualaikum Shafik.

 

Nun, da Du Dir darüber zunehmend bewußt wirst, wer Dich da verlassen hat;

kannst Du schon mal froh sein z.B. darüber, daß sie Dich verlassen hat, bevor ihr verheiratet wart –

und nicht danach…

 

wasalam.

Mustafa

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assalamu alaikum,

 

@ bruder schafik,

 

sei nicht traurig und enttäuscht, denn allah "schenkt" uns das sogenannte leid, weil er uns näher bei sich haben will, weil er uns liebt. subhan allah

vertraue auf ihn, den er ist der "allweise" und schickt dir in zukunft eine partnerin, mit der du gemeinsam in eine richtung sehen kannst - die der wahrheit und gerechtigkeit......

 

wassalam

abeedah

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