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Ahmadinejad will Israel NICHT auslöschen


Al Shahida

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#bismillah#

 

Ahmadinejad will Israel von der Landkarte tilgen. Eine bewusste falsche Übersetzung, die ständig von den Massenmedien wiederholt wird. Tatsächlich sagte er „Das Regime welches Jerusalem besetzt muss aus den Analen der Zeit verschwinden.“ Das ist ja wohl ganz was anderes. Wenn man früher gesagt hätte, das Regime welches Moskau besetzt muss aus den Analen der Zeit verschwinden, was ja auch passiert ist, hat man damit die Zerstörung Russlands gemeint? Ganz sicher nicht, Russland existiert noch und geht es bestens nach dem Kollaps des Sowjetregimes. Wie kann man aus der Aussage von Ahmadinejad, über das zionistische Regime, daraus eine Vernichtung Israels konstruieren?

 

 

wasalam

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#bismillah#

#salam#

 

Für diese Fälschung ist auch der zionistischen Einfluss auf die Medien verantwortlich. Allen voran das zionistische MEMRI-Institut, wo viele ehemalige Mossad-Agenten arbeiten. Was ist MEMRI? MEMRI ist aufgeteilt ist zwei Bereiche: 1. Printmedien 2. Fernsehen. Alle Zeitungen und Fernsehesendungen in der muslimischen Welt werden analysiert und auseinander genommen, um u.a. den Antizionismus mit dem Antisemitismus gleichzusetzen. Die Aussagen von Ahmadinejad wurden auch von diesem Institut falsch ins englische übersetzt. Die Übersetzungsarbeiten werden missbraucht, um USrael zu stärken. Die "bearbeiteten" Medien werden dann in der Medienlandschaft verbreitet. Im Grunde machen sie nichts anderes als die Al-CIAda, die alle Menschen in ein Topf werfen und Zivilisten gleichsetzen mit Bush und so ihre Angriffe auf unschuldige Menschen rechtfertigen. MEMRI wirft auch alle in ein Topf und erklärt alle zu Antisemiten.

 

#salam#

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#salam#

 

Studenten der Uni Kassel, NICHT-MUSLIME, haben sich der Rede von Präsident Ahmadinejad mal angenommen und sie ordentlich übersetzt.

 

Ich möchte sie an dieser Stelle mal einstellen, ich weiß nicht, ob sie schon mal hier von jemand anders gepostet wurde, da es ja schon etwas älter ist. Aber ich finde, da diese Rede und die angeblichen Äusserungen bis heute als Argument gegen den Iran benutzt wird, ist sie immer noch aktuell, und wenn man diese Übersetzung liest, ist diese Medienhetze mehr als offensichtlich.

 

Es ist zwar etwas lang, aber es lohnt sich, es zu lesen.

 

Der Krieg gegen den Iran hat längst begonnen

 

"Israel von der Landkarte löschen" - Über die angeblichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad

 

Über den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ist viel geschrieben und polemisiert worden. Die Äußerungen, die er im Herbst letzten Jahres im Zusammenhang mit Israel oder dem Holocaust gemacht hat, waren unerträglich. - Das ist Konsens - in der Friedensforschung, in der Friedensbewegung, in der politischen Klasse. Doch was ist, wenn es sich bei den hier zu Lande kolportierten Zitaten und Zitatbruchstücken um Vereinfachungen, Verzerrungen, ja: Verfälschungen handelt?

Nun, damit wird Ahmadinedschad noch lange nicht zum Demokraten. Und die in Teheran herrschende Verbindung von Politik und Religion muss deswegen auch nicht gleich für gut befunden werden. Und massive Menschenrechtsverletzungen, kürzlich wieder demonstriert beim Polizeieinsatz gegen Streikende, bleiben weiterhin ein Stein des Anstoßes und der berechtigten Kritik unsererseits. All das rechtfertigt aber keine Kriegsdrohungen und Kriegsvorbereitungen gegen einen souveränen Staat.

 

Im Folgenden dokumentieren wir eine medienkritische Analyse der "Arbeiterfotografie", die unter Bezugnahme auf eine Veröffentlichung der ganzen Rede von Ahmadinedschad in der New York Times zeigt, welche Metamorphosen die Äußerungen des iranischen Präsidenten bei ihrem Weg in die westlichen Wohnzimmer durchgemacht haben. Mag die Darstellung dazu beitragen, die kritische Distanz unserer Leserinnen und Leser zu den Medien zu schärfen.

 

 

Von Anneliese Fikenscher und Andreas Neumann*

 

Israel dem Erdboden gleichmachen, zerschlagen, vernichten, zerstören, tilgen, ausradieren, von der Landkarte löschen - das habe der iranische Präsident gefordert - lesen oder hören wir Ende Oktober 2005 in der 'taz', in der 'Berliner Zeitung', der 'Welt', im 'stern', im 'Spiegel', in der 'Zeit', in der F.A.Z., der Frankfurter Rundschau, beim ZDF, in der Tagesschau und bei N24 - um nur einige zu nennen. Das, was hier verbreitet worden ist, hat gewirkt. Eine Kriegserklärung des Iran an Israel sei das. Man ist sich in den Medien offensichtlich einig in der Empörung. Sie geht rund um die Welt. Aber lesen wir genauer, was der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad gesagt hat. Es ist das Verdienst der 'New York Times', uns die Rede komplett zur Verfügung zu stellen. Hier ein Auszug der Veröffentlichung vom 30.10.2005:

 

"They say it is not possible to have a world without the United States and Zionism. But you know that this is a possible goal and slogan. Let's take a step back. [[[ We had a hostile regime in this country which was undemocratic, armed to the teeth and, with SAVAK, its security apparatus of SAVAK [the intelligence bureau of the Shah of Iran's government] watched everyone. An environment of terror existed.]]] When our dear Imam [Ayatollah Ruhollah Khomeini, the founder the Iranian revolution] said that the regime must be removed, many of those who claimed to be politically well-informed said it was not possible. All the corrupt governments were in support of the regime when Imam Khomeini started his movement. [[[ All the Western and Eastern countries supported the regime even after the massacre of September 7 [1978] ]]] and said the removal of the regime was not possible. But our people resisted and it is 27 years now that we have survived without a regime dependant on the United States. The tyranny of the East and the West over the world must should end, but weak people who can see only what lies in front of them cannot believe this. Who could believe that one day we could witness the collapse of the Eastern Empire? But we have seen its fall during our lives and it collapsed in such a way that we have to refer to libraries because no trace of it is left. Imam [Khomeini] said Saddam must go and he said he would grow weaker than anyone could imagine. Now you see the man who spoke with such arrogance ten years ago that one would have thought he was immortal, is being tried in his own country in handcuffs and shackles [[[ by those who he believed supported him and with whose backing he committed his crimes ]]]. Our dear Imam said that the occupying regime must be wiped off the map and this was a very wise statement. We cannot compromise over the issue of Palestine. Is it possible to create a new front in the heart of an old front. This would be a defeat and whoever accepts the legitimacy of this regime [israel] has in fact, signed the defeat of the Islamic world. Our dear Imam targeted the heart of the world oppressor in his struggle, meaning the occupying regime. I have no doubt that the new wave that has started in Palestine, and we witness it in the Islamic world too, will eliminate this disgraceful stain from the Islamic world."

(Quelle: www.nytimes.com, Einschübe in eckigen Klammern von der New York Times; Passagen in dreifach eckigen Klammern fehlen in der weiter unten wiedergegebenen MEMRI-Fassung)

 

Einige Sätze davon in deutscher Übersetzung:

"Man sagt, eine Welt ohne USA und Zionismus sei nicht möglich. Aber Sie wissen, daß das ein mögliches Ziel und eine mögliche Losung ist. [...] Unser lieber Imam sagte, das Besatzungsregime müsse von der Karte gefegt werden. Und das war eine sehr weise Äußerung. Wir können mit dem Thema Palästina keine Kompromisse machen. [...] Unser lieber Imam zielte auf das Herzstück des Weltunterdrückers in seinem Kampf und meinte damit das Besatzungsregime. Ich habe keinen Zweifel, daß die neue Bewegung, die in Palästina begonnen hat - und wir nehmen das auch in der islamischen Welt wahr - den Schandfleck aus der islamischen Welt enfernen wird."

 

Es wird klar. Die Äußerungen des iranischen Präsidenten sind in den Medien manipuliert wiedergegeben. Irans Präsident bezeichnet die Beseitigung der 'Regime', die in Israel und den USA an der Macht sind, als mögliches Ziel. Das ist richtig. Aber nirgends fordert er die Beseitigung oder Auslöschung Israels. Er macht deutlich, daß Veränderungen möglich sind. Das von den USA gestützte Schah-Regime in seinem eigenen Land wurde überwunden. Das östliche Herrschaftssystem der Sowjetunion kollabierte. Die Herrschaft Saddam Husseins ging zu Ende. Und so gibt er der Hoffnung Ausdruck, daß auch in Israel bzw. Palästina Veränderungen möglich sein werden. Ayatollah Khomeini zitiert er unter Bezugnahme auf das Schah-Regime, der in diesem Zusammenhang davon gesprochen habe, das Regime (also das Schah-Regime) müsse beseitigt werden.

 

Gewiss, Ahmadinedschad überträgt diese Äußerung hinsichtlich eines Regierungswechsels auch auf das besetzte Palästina. Das muß erlaubt sein. Sich in einem Land andere Verhältnisse zu wünschen, ist weltweit durchaus an der Tagesordnung. Aber aus der Forderung nach Beseitigung eines 'Regimes' die Forderung nach Beseitigung eines Staates zu konstruieren, ist grobe Irreführung. Das ist gefährliche Demagogie. Das ist Teil des Krieges gegen den Iran, der mit den Worten von Georg Meggle, Professor für Philosophie an der Universität Leipzig, bereits begonnen hat - nämlich mit der möglicherweise wichtigsten, der vorbereitenden Propaganda-Phase.

 

Nur am Rande sei bemerkt, daß es der damalige stellvertretende Verteidigungsminister der USA und heutige Präsident der Weltbank, Paul D. Wolfowitz, war, der im September 2001 öffentlich ohne jede Scheu vom Auslöschen von Staaten sprach. Und es war Bush Vater, der vom gewinnbaren Atomkrieg sprach, wenn nur das Überleben einer Elite gesichert ist.

 

Greifen wir ein Beispiel heraus. tagesschau.de schreibt am 27.10.2005 über Irans Präsidenten: "Er zitierte den iranischen Revolutionsführer Ayatollah Khomeini: 'Wie schon der Imam sagte, muss Israel von der Landkarte getilgt werden.'" Das ist eindeutig - und wir müssen befürchten bewußt - falsch wiedergegeben. Die beiden Stellen im Text des iranischen Präsidenten mit Bezug auf Ayatollah Khomeini lauten: "When our dear Imam said that the regime [schah-Regime] must be removed, many of those who claimed to be politically well-informed said it was not possible." Und: "Our dear Imam said that the occupying regime must be wiped off the map and this was a very wise statement." In deutscher Übersetzung: "Als unser lieber Imam sagte, das [schah-]Regime müsse beseitigt werden, sagten viele von denen, die sich für politisch gut informiert hielten, das das nicht möglich sei." Und: "Unser lieber Imam sagte, das Besatzungsregime müsse von der Karte gefegt werden. Und das war eine sehr weise Äußerung." Nirgends nehmen diese Äußerungen Bezug auf Israel. Und wenn es zulässig sein sollte, einen solchen Bezug hinein zu interpretieren, bleibt es eindeutig unzulässig zu suggerieren, die Äußerungen hätten sich nicht auf das 'Regime', das die Palästinenser-Gebiete besetzt hält, sondern auf die Existenz des Staates Israel bezogen.

 

Eine andere Manipulation ist es, wenn tageschau.de schreibt: "Es gibt keinen Zweifel: Die neue Anschlagswelle in Palästina wird das Stigma im Antlitz der islamischen Welt ausradieren." Dort, wo das Wort 'wave' steht, lesen wir bei tagesschau.de 'Anschlagswelle'. 'Das Wort 'wave' mit 'Anschlagswelle' wiederzugeben, ist Desinformation. Korrekt könnte es heißen: "Die neue Bewegung in Palästina wird den Schandfleck aus der islamischen Welt enfernen." Auch diese Äußerung bezieht sich auf das - im vorangegangenen Satz benannte - Besatzungsregime.

 

Betrachten wir den Redetext zur Sicherheit noch in einer weiteren Übersetzung - in einer Fassung des in Washington ansässigen Middle East Media Research Institute (MEMRI):

 

"They [ask]: 'Is it possible for us to witness a world without America and Zionism?' But you had best know that this slogan and this goal are attainable, and surely can be achieved. [[[...]]] "'When the dear Imam [Khomeini] said that [the Shah's] regime must go, and that we demand a world without dependent governments, many people who claimed to have political and other knowledge [asked], 'Is it possible [that the Shah's regime can be toppled]?' That day, when Imam [Khomeini] began his movement, all the powers supported [the Shah's] corrupt regime [[[...]]] and said it was not possible. However, our nation stood firm, and by now we have, for 27 years, been living without a government dependent on America. Imam [Khomeni] said: 'The rule of the East [u.S.S.R.] and of the West [u.S.] should be ended.' But the weak people who saw only the tiny world near them did not believe it. Nobody believed that we would one day witness the collapse of the Eastern Imperialism [i.e. the U.S.S.R], and said it was an iron regime. But in our short lifetime we have witnessed how this regime collapsed in such a way that we must look for it in libraries, and we can find no literature about it. Imam [Khomeini] said that Saddam [Hussein] must go, and that he would be humiliated in a way that was unprecedented. And what do you see today? A man who, 10 years ago, spoke as proudly as if he would live for eternity is today chained by the feet, and is now being tried in his own country [[[...]]] Imam [Khomeini] said: 'This regime that is occupying Qods [Jerusalem] must be eliminated from the pages of history.' This sentence is very wise. The issue of Palestine is not an issue on which we can compromise. Is it possible that an [islamic] front allows another front [i.e. country] to arise in its [own] heart? This means defeat, and he who accepts the existence of this regime [i.e. Israel] in fact signs the defeat of the Islamic world. In his battle against the World of Arrogance, our dear Imam [Khomeini] set the regime occupying Qods [Jerusalem] as the target of his fight. I do not doubt that the new wave which has begun in our dear Palestine and which today we are also witnessing in the Islamic world is a wave of morality which has spread all over the Islamic world. Very soon, this stain of disgrace [i.e. Israel] will vanish from the center of the Islamic world - and this is attainable."

(Quelle: http://memri.org, Einschübe in einfachen eckigen Klammern von MEMRI, Auslassungen gegenüber der 'New York Times' in dreifach eckigen Klammern)

 

Hier kommt das Wort 'Karte' bzw. 'Landkarte', auf das die Medien so breit Bezug nehmen, gar nicht vor. Während es in der 'New York Times' geheißen hatte: "Our dear Imam said that the occupying regime must be wiped off the map" heißt es hier in der Fassung von MEMRI: "Imam [Khomeini] said: This regime that is occupying Qods [Jerusalem] must be eliminated from the pages of history." Auf deutsch: "Imam sagte: Dieses Regime, das Jerusalem besetzt hält, muß von den Seiten der Geschichte entfernt werden."

 

MEMRI stellt der Übersetzung - gewissermaßen als Titel - folgende Formulierung voran: "Very Soon, This Stain of Disgrace [i.e. Israel] Will Be Purged From the Center of the Islamic World – and This is Attainable", reißt sie damit aus ihrem Zusammenhang und gibt ihr mittels der Einfügung 'i.e. Israel' den beabsichtigten verfälschenden Sinn. Ansonsten fällt auf, daß MEMRI diejenigen Passagen aus der Übersetzung beseitigt hat, die das von den USA gestützte Schah-Regime als Terror-System charakterisieren und damit gleichzeitig den Charakter der US-amerikanischen Politik erkennbar werden lassen.

 

In Kürze seien hier noch zwei weitere Fälle von Mitte Dezember 2005 thematisiert: Der iranische Präsident wird - hier als Beispiel tagesschau.de vom 14.12.2005 - wie folgt wiedergegeben: "der Staat Israel solle in eine andere Weltgegend verlegt werden, etwa 'nach Europa, in die USA, nach Kanada oder Alaska'". Laut CNN vom 15.12.2005 lautet das Zitat aber wie folgt: "If you have burned the Jews, why don't you give a piece of Europe, the United States, Canada or Alaska to Israel. Our question is, if you have committed this huge crime, why should the innocent nation of Palestine pay for this crime?" In deutscher Übersetzung: "Wenn Ihr die Juden verbrannt habt, warum stellt Ihr dann nicht ein Stück von Europa, der USA, Kanadas oder Alaskas für Israel zur Verfügung. Unsere Frage ist: wenn ihr dieses gewaltige Verbrechen begangen habt, warum soll dann die unschuldige Nation von Palästina für dieses Verbrechen bezahlen?" Zwischen diesem rhetorischen Gedankenspiel und der Forderung nach Verlegung besteht ein essentieller Unterschied.

 

Gleichzeitig ist dieses Zitat ein Beleg dafür, daß er den Holocaust - wie vielfach behauptet - keineswegs leugnet. Im Gegenteil: er bezeichnet das, was mit den Juden geschehen ist, als gewaltiges Verbrechen. Bei tagesschau.de vom 14.12.2005 dagegen lesen wir: "Der 'Mythos vom Massaker an den Juden' werde in den westlichen Staaten 'höher gestellt als Gott, die Religionen und die Propheten'." Oder an anderer Stelle: "Mahmud Ahmadinedschad bezeichnete den Holocaust als 'Mythos'." Bei N24 am 14.12.2005 lautet das Zitat dagegen: "Sie haben im Namen des Holocaust einen Mythos geschaffen und schätzen diesen höher als Gott, die Religion und die Propheten". Auch hier besteht ein essentieller Unterschied. Was er laut N24 sagt, ist durchaus nachvollziehbar. Es kann nicht angehen, Verbrechen, die gegen das palästinensische Volk begangen werden, zu übersehen, weil es ein anderes Verbrechen, das gegen Juden begangen worden ist, gegeben hat. Die Nachkommen der Opfer dürfen in keinem Rechtssystem ungestraft zum Täter werden.

 

Eine Reuters-Meldung vom 21.2.2006 bestätigt:

"Der iranische Außenminister Manuchehr Mottaki hat [...] dementiert, dass sein Land den jüdischen Staat Israel 'von der Landkarte tilgen' wolle. [...] Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad sei falsch verstanden worden. 'Niemand kann ein Land von der Landkarte entfernen.' Ahmadinedschad habe nicht den Staat Israel sondern das dortige Regime gemeint [...]. 'Wir erkennen dieses Regime nicht als rechtmäßig an.' [...] Mottaki erkannte auch an, dass es den Holocaust gegeben hat, bei dem während des Nationalsozialismus sechs Millionen Juden ermordet worden waren."

Die Formulierungen der Meldung sind zwar irritierend. Es kann nicht dementiert werden, was gar nicht gesagt worden ist. Und die Meldung hat bei weitem nicht den Verbreitungsgrad wie die mit der Falschinformation. Aber trotzdem ist die Meldung bemerkenswert.

 

 

Der iranische Außenminister Manuchehr Mottaki zum Holocaust:

Der iranische Außenminister Manuchehr Mottaki hat dementiert, dass sein Land den jüdischen Staat Israel "von der Landkarte tilgen" wolle. Er sagte am 20. Feb. vor Journalisten in Brüssel, Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad sei falsch verstanden worden. "Niemand kann ein Land von der Landkarte entfernen." Ahmadinedschad habe nicht den Staat Israel sondern das dortige Regime gemeint. "Wir erkennen dieses Regime nicht als rechtmäßig an." Mottaki erkannte auch an, dass es den Holocaust gegeben hat, bei dem während des Nationalsozialismus sechs Millionen Juden ermordet worden waren. Ahmadinedschad hatte den Holocaust im Dezember noch als einen Mythos bezeichnet. Vor dem Auswärtigen Ausschuss des Europäischen Parlaments sagte Mottaki einem Übersetzer zufolge: "Unsere Freunde in Europa unterstreichen, das solch ein Verbrechen stattgefunden hat. Und sie haben bestimmte Opferzahlen genannt. Wir bestreiten das nicht. Was wir hier aber sagen ist, warum sollen die Moslems einen Preis dafür bezahlen, dass dieses schreckliche Ereignis wiedergutgemacht wird?" (Quelle: Focus, 21. Feb.)

Siehe unsere Iran-Chronik vom 20. Februar 2006

 

 

Der nächste Schritt ist, den iranischen Präsidenten mit Hitler in Verbindung zu bringen. Am 20.2.2006 sagt der Vorsitzende des Rates der Juden in Frankreich (Crif) in Paris: "Die Erklärungen des iranischen Präsidenten stehen Hitlers 'Mein Kampf' in nichts nach". Paul Spiegel, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, bezeichnet die Äußerungen Mahmud Ahmadinedschads in der 'Welt' vom 10.12.2005 als "das Schlimmste, was ich in dieser Hinsicht von einem Staatsmann gehört habe seit Adolf Hitler". Und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel rückt den iranischen Präsidenten in die Nähe zu Hitler und Nationalsozialismus, indem sie am 4.2.2006 in München sagt: "Anfang der 30er Jahre haben auch viele gesagt, das ist nur Rhetorik. Man hätte rechtzeitig vieles verhindern können, wenn man gehandelt hätte... Wir haben uns in Deutschland verpflichtet, den Anfängen zu wehren und alles daran zu setzen, um deutlich zu machen, was geht und was nicht geht. Iran hat es selbst in der Hand."

 

Das alles deutet auf Krieg. Slobodan Milosevic wurde zu Hitler. Es folgte der Krieg der Nato gegen Jugoslawien. Saddam Hussein wurde zu Hitler. Es folgte der Krieg der USA und ihrer Koalition der Willigen gegen den Irak. Jetzt wird der iranische Präsident zu Hitler.

 

Und jemand wie Hitler kann hundertmal versichern, die Kernenergie friedlich nutzen zu wollen. Ihm wird nicht geglaubt. Jemand wie Hitler kann im Rahmen aller Verträge agieren. Ihm wird trotzdem vertragswidriges Handeln unterstellt. "Praktisch völlig übersehen wird im Westen, dass Anreicherung absolut legal ist. Kein Vertrag, kein Völkerrecht verbietet das. Im Gegenteil: Der Westen ist eigentlich verpflichtet, Iran dabei sogar zu helfen. So sieht es der Atomwaffensperrvertrag vor. Solange ein Land auf die Bombe verzichtet, hat es Anspruch auf technische Hilfe der Atommächte." (Jörg Pfuhl vom ARD-Hörfunkstudio Istanbul am 11.01.2006) Nur - das alles zählt nicht, wenn das Oberhaupt eines Staates als Hitler stigmatisiert ist.

 

Original-Quelle der Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vom 26.10.2005 auf persisch: Iranian Students News Agency (ISNA), www.isna.ir.

 

Und hier noch einige Zitate aus der deutschen Medienlandschaft von Ende Oktober 2005:

 

Der Staat Israel solle dem Erdboden gleichgemacht werden - Aufruf des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad zur Vernichtung Israels (taz) - Kriegserklärung gegen den jüdischen Staat - Irans Präsident fordert die Vernichtung Israels (Berliner Zeitung) - Irans Präsident fordert Zerstörung Israels (netzzeitung.de) - Mit Empörung hat die internationale Gemeinschaft auf den Aufruf des neuen iranischen Präsidenten zur Vernichtung Israels reagiert - Irans Präsident will den jüdischen Staat 'von der Landkarte tilgen' (Die Welt) - Irans Präsident will Israel von der Landkarte tilgen - Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat zur Zerstörung Israels aufgerufen (Der Spiegel) - Irans neuer Staatschef: Israel 'von Landkarte radieren' (Focus) - Iran 'Von der Landkarte tilgen' - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat am Mittwoch zur Zerstörung Israels aufgerufen (Die Zeit) - Iran Präsident fordert Zerstörung Israels - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dazu aufgerufen, Israel von der Landkarte zu tilgen (Stern) - Irans Präsident verlangt die 'Tilgung Israels' (Hamburger Abendblatt) - Vernichtung Israels befürwortet (Handelsblatt) - Iran schürt Nahost-Konflikt: 'Israel zerstören' (N24) - Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat öffentlich gefordert, Israel von der Landkarte zu löschen (ZDF heute) - 'Von der Landkarte tilgen' - Irans Präsident fordert Vernichtung Israels - Ahmadinedschad: 'Schandfleck Israel tilgen' (tagesschau.de) - Aufruf zur Zerstörung Israels - Irans Präsident: Von der Karte tilgen (Rheinischer Merkur) - Irans Präsident will Israel zerstören - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad hat gefordert, Israel von der Landkarte zu löschen - Es ist das erste Mal seit Jahren, dass ein ranghoher iranischer Politiker öffentlich die Zerschlagung Israels verlangt (tagesanzeiger.ch) - Irans Präsident kündigt die Zerstörung Israels an - Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat am Mittwoch zur Zerstörung Israels aufgerufen (hagalil.com) - Iran: 'Israel wird ausradiert' (F.A.Z.) - Irans Präsident droht Israel Vernichtung an (Frankfurter Rundschau)

 

Es ist haarsträubend. Die Gleichsetzung von 'Regime' und Existenz eines Staat ist - es läßt sich beim besten Willen nicht anders bezeichnen - undifferenzierte Propaganda. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem deutschsprachigen Teil der weltweiten Kampagne gegen den Iranischen Präsidenten.

 

Uni Kassel

 

Wasalam

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