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Politik und Religion


riseup313

Empfohlene Beiträge

Salam,

Meine "krähenden Beiträge", die du weder für konstruktiv noch für fundiert hältst zeugen immerhin von einem Funken Vernunft, den ich in deinen starrköpfigen "Romanen", in denen du weitschweifend stets ein und dasselbe bekräftigst, schwer finden kann. Denkst du, dass du hier im Forum den Anstoß für die Rettung der Welt gegeben hast, nur weil du ein paar äußerst subjektive Aufsätze geschrieben hast in welchen von Dingen träumst von denen wir alle träumen?

So ein neunmalkluges Geschwätz, mein Beitrag zum Thema Islam und Politik hatte nie die Absicht die Welt zu retten, dafür ist dieses Forum noch zu klein. Und ja, es ist ein Traum in einem idealen Staat zu leben und daran zu arbeiten. Und ja, ich denke dass Ideale gut sind, so lange man sie mit Vernunft verfolgt.

 

Oder meinst du anhand von negativen Beispiel aus aller Welt uns nun gezeigt zu haben wie es nicht sein soll? Sind wir alle Blind und taub? Es ist schön wenn jemand nur so vor Idealen sprüht, aber ist er auch bereit den Preis für sie zu bezahlen? Oder nimmt er gar in Kauf, dass Andersdenkende mit aller Gewalt überzeugt werden müssen, weil sie "krähen"? Jeder der nicht so denkt wie du, oder ausschweifende Novellen in der Rubrik "Islam und Politik" verfasst und sich in dieser Tätigkeit für auch noch für weise hält "kräht" also. Denkst du, dass ohne Vernunft irgend etwas möglich ist?

 

Habe ich jemals behauptet, dass es ohne Vernunft geht? Habe ich jemals behauptet, dass Andersdenkende mit Gewalt überzeugt werden müssen? Meine Absicht war es lediglich herauszustellen, dass es im Islam, so etwas wie einen idealen Staat gibt. Und dass es sich der Westen nicht anmaßen kann die Ideologie des Islams auf Barbarei zurückzustufen und am Liebsten mit Gewalt die säkulare laizistische Ordnung in der islamischen Welt durchzusetzen (siehe Ägypten,Türkei, Irak...). Ich wollte lediglich differenzieren und sagen, dass der Islam eine fortschrittliche universelle Religion ist, wobei ich immer wieder betonte, dass die islamischen Länder eine gewisse Aufklärung benötigen. Ohne Wissen und Vernunft geht nichts und das habe ich auch nicht behauptet. Den Preis, den jeder Mensch zahlen muss, ist der Aufwand, den es benötigt seine Tests zu bestehen. Und ein Test ist sicherlich die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Und ich werde mich mit Sicherheit nicht vor einem säkularen westlichen System stellen, das in letzter Zeit Millionen unschuldiger Menschen in die Luft jagte und sich noch als der größten Moralapostel der Welt hinstellt. Diese Dummheit werde ich nicht begehen. Genauso wenig begehe ich die Dummheit zu sagen, dass wir hier in Deutschland oder in irgendeinen westlichen Land eine islamisch motivierte politische Vereinigung brauchen. Genauso wenig stelle ich mich vor irgendeinen islamischen Staat, wie den Iran, für den ich mit Sicherheit nicht verantwortlich bin. Ich stelle mich ausschließlich vor dem Islam, der in ganz klaren Anweisungen uns den Weg zeigt. Islamische Politik beginnt dann, wenn man versucht gerecht zu seinen Mitmenschen zu sein.

 

Deine Literatur ist nicht überzeugend, aus dem einfachen Grund, weil sie pubertär ist. Wo ist dein fundiertes Wissen her? Aus ein paar Schlagzeilen in den Nachrichten, aus schlechten Übersetzungen von Büchern verblendeter alter Männer und ein paar online-Fatwas? Ich würde vorschlagen, du fängst erst einmal an zu leben, zeugst ein paar Kinder und versuchst sie durchzubekommen. Die Dinge relativieren sich in einem Abstand von zehn Jahren. Und hoffentlich gehst du irgendwann von "erlesenem" Wissen zu "erlebtem" über.

Diese offenbarte Arroganz macht deutlich, dass auch Du noch einen langen Weg vor Dir hast. Ich habe mich lediglich über Dein Krähen beschwert (was mein Recht ist), da es mich in eine Schublade stecken wollte um dann drauf loszutreten. Belege mir bitte aus islamischer Sicht, dass es heute falsch ist an einer idealen islamischen Gesellschaft, auch mit der Konsequenz einer islamischen Führung in der Politik, zu arbeiten. Erkläre das, bitte mit Vernunft, ohne hier ständig das Wissen eines Anderen zu degradieren. Ich habe bestimmt noch viel zu lernen und das gebe ich sehr offen zu. Doch eines habe ich schon gelernt, dass man sich von einer derartigen Überheblichkeit nichts gefallen lassen muss. Hättest Du freundlich, konstruktiv und direkt Deine Ansichten offenbart, wäre ich nie auf die Idee gekommen Dein Verhalten als unfundiert, arrogant und provokativ zu bewerten.

 

Noch was, habe ich jemals gesagt, dass ich hier eine islamische Revolution machen möchte? Nie im Leben komme ich auf derartige Ideen. Mein ganzes Anliegen, war von Anfang an klar zu stellen, dass der Islam die Basis hat eine perfekte Gesellschaft mit einem perfekten Staat nach der Überzeugung eines Muslims herzustellen, genauso wie er das Potential hat einen Menschen zur Vollkommenheit zu führen. Leben in einer Gesellschaft die Mehrheit nach diesen Prinzipien und streben nach einer besseren Gesellschaft nach ihrer Überzeugung, so haben sie das Recht auch einen Staat nach diesen Regeln zu errichten, mehr habe ich nie behauptet. Am Ende braucht man immer eine Mehrheit eines Staates um etwas zu verändern, manchmal ist es Passivität und Dummheit der Masse die einer Minderheit die Macht überlässt und sich somit in die Unterdrückung begibt. Tatsache ist, würde man dann nicht immer von Außen sticheln, wie das der Westen tut, würde im Evolutionsprozess einer Gesellschaft die Tür für die nächste Stufe offen stehen, Kontrarevolution. Hätte man beispielsweise Saddam nicht soviele Mittel für den Angriff auf den Iran zur Verfügung gestellt, so hätte er sie auch nicht gegen die eigene Bevölkerung einsetzen können. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker sollte immer gelten. Und die Muslime sollte sich dessen bewusst sein, dass sie nicht den Westen nachahmen, sondern ihr eigenes Hirn einschalten sollten.

mfG

Ali

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Salam,

 

Du verwechselst ständig Staat und Gesellschaft. Um mal beim Beispiel mit dem Auto zu bleiben: wenn in einem Auto ein Muslim sitzt dann wird er möglicherweise überall Fotos von irgendeinem Gelehrten und irgendwelchen Moscheen im Fahrzeug aufhängen. Ein Christ hängt Bilder vom Papst auf und ein Hedonist knapp bekleidete Damen usw. Das Auto ist aber trotzdem immer dasselbe.

Der moderne Rechtsstaat basiert auf der Herrschaft des Rechts nicht auf der Herrschaft einzelner Menschen. Alle Menschen sind diesem Recht in einem Rechtsstaat unterworfen. Viele Philosophen gerade Franzosen haben sich ihren Kopf über diese staatstheoretischen Dinge zerbrochen. Da in diesem Land hauptsächlich Christen leben haben die das Land natürlich auch entsprechend geprägt. Gibt es da ein Problem? Hab ich was anderes behauptet?

Aber es hindert dich ja wohl niemand daran einer Scharia zu folgen.

Ich nenne auch nicht die Schwächen anderer sondern versuche zu ergründen warum in Europa etwas klappt was in vielen islamischen Ländern nicht klappt. Und ich versuche mal nicht auf Verschwörungstheorien zurückzugreifen die ich persönlich langweilig, öde und wenig befriedigend finde.

 

Zunächst einmal auch ein idealer islamischer Staat würde auf dem RECHT basieren. Ist ein kluger Franzose, klüger als ein Prophet oder Imam? Dass, es hier in Europa kluge Köpfe gab, ist wahr, doch basiert ihr Wissen, vor allem über die Ethik, auch auf Texten wie der Tora, der Bibel und teilweise sogar dem Quran. Die Prinzipien über richtig und falsch sind entscheidend für die Gesellschaft und es braucht einen Staat, der diese in Form von Gesetzen (Legislative), Gerichten (Judikative) und der ausführenden Gewalt (Exekutive) umsetzt. Viele Dinge macht der Westen richtig, da habe ich auch nicht widersprochen. Nur habe ich klar gestellt, dass ein Staat auch auf islamischen Recht basierend möglich wäre. Denn es steht islamisches Recht, dem westlichen Recht nicht in der Art gegenüber, dass sie keine Gemeinsamkeiten hätten. Sie widersprechen sich nur in einigen Punkten, genauso wie sich auch das Recht von Staat zu Staat im Westen teilweise unterscheidet. Man stellt sich einen islamischen Staat falsch vor, wenn man denkt er würden irgendjemanden zu irgendetwas zwingen, als dem Recht. Und noch mal: Voraussetzung für einen islamischen Staat, basierend auf islamischen Recht, ist eine Gesellschaft, die das möchte. Im Westen möchte die Gesellschaft etwas anderes und das ist ihr gutes Recht. Jede Gesellschaft ist auf ihre Art und Weise in der Entwicklung, nur kann die Eine der Anderen nichts vorschreiben. Zu denken, dass es im Westen gut geht und im Osten und Süden nicht, muss der Grund sein, dass der westliche Staat allen anderen Versionen gnadenlos überlegen ist, halte ich für falsch. Der Westen hat die Welt gründlich am Strick und ich verstehe nicht, wie man sich als Muslim dahinter verstecken möchte. Es ist bewiesen, dass der Westen kolonialisiert und versklavt hat. Und heute geht das weiter mit der Art und Weise, wie die Macht der freien Märkte weltweit durchgedrückt wird (Stichwort Globalisierung) und wie Despoten, die besonders gefügig den westlichen Staaten gegenüber sind, kräftig bei der Unterdrückung des eigenen Volkes geholfen wird. Es ist geradezu lächerlich zu denken, dass über Jahrhunderte versklavte, vergewaltigte und unterdrückte Völker einen Staat errichten können, wie der Westen, der nach wie vor diktiert, nur mit anderen Mitteln. Wenn du das als Verschwörung betiteln möchtes, na dann gute Nacht.

Wie wäre es bspw. mit dem Internet? Das ist immerhin eine westliche Erfindung. Zensiert hier jemand deine Meinung? Es gibt aber Staaten auf der Welt wo der Zugang zu bestimmten Seiten (bspw. youtube) verboten ist. Deutschland sperrt keine Seiten.

 

Wie ich schon erwähnte, die Streuung von Informationen, die konträr sind ist die eine Sache. Die gleich geschalteten großen Informationspools, auch im Internet, sind aber der Kern des Ausgangspunktes der kollektiven Gehirnwäsche im Westen.

Nein, aber dieser Staat funktioniert immerhin. Das ist kein Zufall. Dieser Staat ist nicht vom Himmel gefallen. Intelligente Menschen haben sich den Kopf darüber zerbrochen wie man einen Staat so einrichten kann dass nicht mehr ein einzelner Mensch oder eine Gruppe von Menschen über alle herrschen, sondern allein das Recht herrscht. Das Ergebnis ist der Rechtsstaat. Du solltest dich wirklich erstmal ein bisschen mit Staatstheorie beschäftigen bevor du leichtfertig alles über den Haufen werfen willst. Man merkt dir an dass du aus einem reichen Land kommst und wirkliche Armut nie kennen gelernt hast. Viele Menschen leben in Ländern in denen gar nix vorwärts geht. Hier tut sich wenigstens was.

 

Du solltest Dich mal mit der Wirtschaftspolitik des Westens befassen und dessen Auswirkungen in den armen Ländern (ohne hier die Korruption klein reden zu wollen, die wiederum Produkt einer machtpolitischen Schieflage ist). Auch unter den Muslimen gibt es intelligente Köpfe, die sich Gedanken machen wie ein islamischer Rechtsstaat funktionieren könnte. Auch im islamischen Staat gibt es ein Recht, nur das basiert eben nicht auf ein paar westlichen Köpfen, sondern auf dem Quran und der Sunna des Propheten s.a.s.. Die Logik dahinter ist doch folgende: Hat Allah taala uns wirklich in einer Welt ohne gegenwärtiges Dasein eines Propheten zurückgelassen ohne dafür zu sorgen ein RECHT zu hinterlassen, das auch unser gesellschaftliches Leben regelt? Wie aus aller Welt kommt man als Muslim zu dem Gedanken, dass der Islam lediglich eine Kultur ist, die man pflegt oder halt nicht. Islam war Politik und ist Politik. Denn Islam regelt das gesellschaftliche Leben. Dass wir Menschen den Islam falsch verstehen, weil wir nicht nach Wissen streben und unsere Vernunft nicht einsetzen oder den Islam den Rücken kehren, weil wir lieber französischen Philosophen hinterher laufen, dann ist das unser eigenes frei gewähltes Schicksal.

Man kann nur aufdecken was es auch gibt.

 

Bzgl. 9/11? Leugnen von eindeutigen Tatsachen und Fakten stammt aus der menschlichen Einbildungskraft, die manchmal sogar rosarote Elefanten sieht (solange FOX und ARD das bestätigen).

Was genau meinst du damit? (Extremisten an der Macht im Westen)

 

Wie man in den USA schön bemerken kann, ist das Volk über eine lange Zeit politisch müde geworden und am Ende geblendet durch ein Show, die man nur noch als Karikatur einer Demokratie oder eines Rechtsstaats beschreiben kann. Und im Zuge dessen kann sich die Politik erlauben extremer zu werden und Extremisten, die mal so eben ein paar Kriege führen wollen, haben freie Hand. Der Faschismus im Westen hat 1945 kein Ende erhalten, er hat sich lediglich auf eine subtile Art und Weise verschoben. Man kann sich vielleicht glücklich schätzen im Westen zu leben, denn in der dritten Welt treibt die westliche Politik ein grausames Spiel. Je dümmer das Volk im Westen wird, und nach dem Niveau der Massenmedien heute ist das absehbar, je mehr können sich die Politiker im Namen dieser Völker erlauben was sie wollen und sich selbst bereichern. Politik im Westen ist untrennbar mit dem Kapitalismus verbunden, wo eben nun mal die großen Fische bestimmen. Man hat sich mit Rechten, wie Bürgerrechten im Westen eine gute Ausgangsposition verschafft. Man hat der Gesellschaft glauben lassen, dass sie frei ist. Und dieser naive Glauben an die Freiheit führte dazu, dass man sogar im Namen der "FREIHEIT" Kriege führen und Bürgerrechte sogar langsam wieder reduzieren darf. Der westliche Rechtsstaat ist der Welt gegenüber faschistisch nicht so sehr innerhalb der eigenen Grenzen (im Augenblick). Denn das Recht, das man innenpolitisch gelten lässt, lässt man aussenpolitisch kaum gelten. An dieser Doppelmoral und diesem EXTREM zerbricht der Westen vor unseren Augen schneller als wir uns vorstellen können. Und alle Schlafmützen werden auf einmal sehen, dass der so humane Westen mit seiner Politik Schande über diese Welt gebracht hat.

Der Islam ist kein Weltbeglückungssystem a la Kommunismus. Die Kommunisten wollten auch wie du die Gesellschaft verändern um das Paradies zu schaffen. Ähnlich wie du. Der politische Islam basiert auf einer Vermischung von islamischer Religion mit europäischer, hauptsächlich hegelianischer Philosophie. Davon halte ich nichts.

Wie gesagt es kommt auf den Blickwinkel an. Meiner Ansicht nach und nach meinem Glauben ist der Islam die Vollendung der perfekten Religion und den Islam gab es schon seit Adam a.s.. Jesus a.s. war Muslim, genauso wie Moses a.s. oder Abraham a.s.. Die europäische Philisophie, wie jede Philosophie basiert zum Teil auf dem Wissen der Propheten a.s., die mit göttlicher Weisheit zu uns kamen, um uns zu offenbaren, was richtig und was falsch ist. Und diese Gesetze, dieses RECHT hat seit jeher die Menschen begleitet. Und demnach ist auch ein Teil dieses wahren RECHTS im westlichen Rechtsstaat vertreten und deshalb ist ja vieles richtig, nur ist er eben nicht vollkommen. Den (politischen nicht kulturellen) Islam mit dem Kommunismus zu vergleichen ist doch ein Witz, wie Du selbst weist basiert der eine auf der Suche nach Wahrheit durch die Hingabe an Gott und der andere bei der irrationalen Suche nach Wahrheit im Materialismus. Die westliche säkulare Ordnung hat sich oberflächlich gesehen für keinen der beiden Wege entschieden, sie ist somit agnostisch (bedeutet Privatsache des Einzelnen, das Recht kommt vom Menschen nicht von Gott, am Ende ist sie materialistisch). Ich bin auf der Seite der Ordnung durch die Gesetze Gottes, weil ich daran glaube. Ein Gesetz Gottes ist: Es gibt keinen Zwang im Glauben, niemals darf ein Mensch gezwungen werden. Diese Ordnung kann also erst eintreten, wenn die Mehrheit einer Gesellschaft davon überzeugt ist. Denn es ist der Mensch, der das RECHT umsetzen muss, das ist eben sein Test, ob als Individuum oder als Gesellschaft.

Ja aber man kann es nicht mit den Methoden erreichen die die Kommunisten schon vergeblich angewandt haben. Jeder Mensch muss an sich selbst arbeiten. Das Ziel liegt auch nicht in diesem Leben sondern jenseits davon und da hilft kein Staat dieser Welt.

 

Sag mal mit wem diskutierst Du? Ich glaube ich habe zum Hundertsten mal in verschiedensten Ausführungen immer wieder betont, dass es der einzelne Mensch ist der an sich arbeiten soll und der Gesellschaft auf diese Weise hilft. Du hast mich nie über die Methodik befragt? Ehrlich gesagt ist hier, vielleicht der springende Punkt. Es macht keinen Sinn im Westen Politik mit Religion institutional zu verbinden, doch die Politik kann nach wie vor aus den religiösen Überzeugungen von Gerechtigkeit und Nächstenliebe entstammen (was sie auch im Westen teilweise tut, aber eben nicht überall). In einem islamischen Land darf auch das islamische Recht gelten, wenn es die Menschen so wollen. Denn das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist auch ein RECHT.

 

mfg

Ali

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Selam!

Nach all der übertriebenen Verwendung von religiösen und philosophischen Fachausdrücken, hast du nun endlich einmal gezeigt, dass du auch mit der Faust auf den Tisch schlagen kannst.

Letztenendes philosophieren wir aber lediglich und dies auf einer falschen Basis,- wir alle.

Denn wer diskutieren oder philosophieren will, muss zunächst einmal alles in Frage stellen. Er darf in einer Diskussion keinen Standpunkt einnehmen, bevor er nicht die unterschiedlichen Meinungen angehört und die Gründe dafür und dagegen bedacht und verglichen hat. Er sollte niemals einen Standpunkt einnehmen auf der Grundlage dessen, was er gehört hat, aufgrund der Meinung der Mehrheit, wegen des Alters, der Verdienste oder des Ansehens des betreffenden Redners, sondern er sollte entsprechend der Überzeugungskraft einer in sich stimmigen Theorie vorgehen, die sich an reale Dinge hält und an eine Wahrheit, die im Lichte der Vernunft begriffen werden kann.

Versuchen wir auch nicht die Theorien von Philosophen gegen die Offenbarungen der Propheten abzuwägen. Das ist ein sinnloses Verfahren. Ein Prophet würde einen Philosophen immer für neunmalklug halten ( wie du mich), während ein Philosoph einem Propheten immer vorhalten würde, dass man eben ohne Nenner und Zähler keine Brüche lösen kann, womit er auf die Existenz Gottes und eines sich daherleitenden göttlichen Gesetzes anspielt.

Sicherlich funktioniert eine religiöse Politik, wenn die Menschen an Gott glauben und daran, dass sich ein Prophet direkt auf Gott beziehen kann, wenn er (der Prophet) Gesetze erlässt. Selbst wenn er kein Prophet wäre, würden gläubige Menschen diese Autorität akzeptieren und jener "Prophet" hätte ein politisches Meisterstück zur rechten Zeit vollbracht. Nun ist aber der Glaube an Gott besonders im Westen teilweise verloren gegangen. Es würde nichts bringen diesen Menschen glaubhaft machen zu wollen, dass Gott ihnen diese Gesetze vorgibt. Ich denke aber,- und da sehe ich den einzigen gemeinsamen Nenner,- dass wir eine Lösung auf humanistischer Ebene anstreben sollten. Denn, wie du gesagt hast, sind die meisten Philosophen der Moderne eben nicht nur von den klassischen Denkern, sondern vor allem von der christlich-jüdisch-islamischen Moral beeinflusst. Viele hier vergessen sogar, dass es hauptsächlich die Mauren waren, die durch ihre überlegene Kultur und ihrer Neugier an antiken Denkern, aber auch durch ihre tiefe Religiösität, die damals noch nicht so verbraucht zu sein schien, den Humanismus und die Menschenrechte ins finstere Europa brachten, zu einer Zeit als Gott, zumindest in den Augen der Europäer, Urlaub machte.

Ich denke, dass wir durch mehr Menschlichkeit nicht nur die islamischen Werte im großen Stil unter den Leuten verbreiten, sondern, quasi durch die Hintertür, dem Westen seine eigenen Ursprünge in Erinnerung rufen könnten. Diese Ursprünge sind der kleinste gemeinsame Nenner, der uns aber zusammenschweißt.

Auch die islamischen Länder können jedoch vom Westen profitieren. Ich denke hier nicht an das Immitieren seiner raubtierkapitalistischen Züge, nein, ich hoffe, dass der Orient im Westen ein Versuchslabor sehen kann, in dem die Auswirkungen einer auf sich selbst bezogenen Politik auf erschreckende Weise deutlich werden.

Wenn nun also der moderne westliche Mensch sich der Tatsache bewusst wird, dass es gerade sein religiöser Backround ist, der ihm all jene Würde gegeben hat, die er meint sich selbst erkämpft zu haben, weil er im Mittelalter gegen einen Machtapparat gekämpft hat, den er damals für repräsentativ für die Religion gehalten hat,- wenn er sich nun dessen bewusst wird, dass die großen moralischen Denker und Staatstheoretiker teils auf eigene Überlegungen, teils aber doch zu einem großen Teil auf die Vorstellungen jener zurückgegriffen haben, die in fester Überzeugung an ein göttliches Prinzip gelebt haben, dann besteht die Möglichkeit, dass er in demjenigen, dem er in Arroganz, Feindschaft und vor allem in misstrauischer Furcht begegnet, einen Partner finden kann, der aus den selben Gedanken schöpft, aber zu einem anderen Ergebnis gekommen ist. Dann könnte man sehen in wie weit sich ein gemeinsames Leben bewerkstelligen lässt. Aber umgekehrt die Religion alleine, in kurzer Zeit, zu einem verpflichtenden Status Quo zu erheben, dies würde sofort auf Abwehr stoßen, vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet in Europa und anderswo.

Ich denke die Zeit wird zeigen wieviel wir erreichen. Dazu braucht es natürlich Menschen wie dich, die zielstrebig auf vernünftiger Basis daraufhin arbeiten. Aber es braucht eben auch den Quälgeist wie mich, der manchmal,- und ich bitte um Verzeihung wenn ich arrogant und grob auf dich gewirkt habe,- die möglichen Schwächen dieses Prinzips und die vielen anderen Sichtweisen aufzeigt.

Ich möchte nun noch einmal Rumi zitieren, der meinte, "jenseits von Richtig und Falsch liegt ein Ort,- dort treffen wir uns."

Möge Allah teala uns vor Fitna schützen und uns unseren Müßiggang hier verzeihen. Bleib wie du bist. Es ist unsere Art als Südländer eben manchmal mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, wenn uns etwas stinkt.

Fi aman illah, akhi!

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Salam Abdullah,

 

Wir stimmen also in vielen Punkten über ein, wenn nicht sogar in Allen. Es scheint, dass lediglich der politische Aktivismus in Form leidenschaftlicher Worte vor dem Hintergrund Islam in der Politik Dich in irgendeinen sensiblen Punkt getroffen hat. Doch ich frage mich ernsthaft, ob etwas distanzierte und lästernd wirkende Beiträge dieser Diskussion wirklich geholfen haben auf den eigentlich Punkt zu stoßen, den ich von Anfang an versuchte zu erläutern (vielleicht mit etwas zu vielen Worten). Manchmal ist es einfacher direkt in eine freundliche und objektive Differenzierung des Diskussionsgegenstandes einzusteigen, um dann herauszufinden wo eigentlich die Gegensätze liegen. Der Mensch neigt dazu vorschnell Assoziationen mit gewissen Terminologien zu haben, die man aus anderer Perspektive durchaus anders verstehen kann. Und am Ende kommt man doch auf alle Fälle wieder zu neuen Punkten und das ist das schöne bei einer Diskussion. Z. B. Userx hat immer wieder seine Meinung zu den einzelnen Punkten mitgeteilt, auch wenn mit etwas missglückten Metaphern oder etwas viel Durcheinander. Doch am Ende stellt sich langsam heraus, das man Dinge einfach falsch gegenübergestellt und eingeordnet hat. Wie etwa, dass Ägypten ein Beispiel eines islamischen Staates sein soll und der Westen dem politischen System des Islams daher gnadenlos überlegen ist. Am Ende sind Diskussionen über Politik und Islam in diesem Forum meiner Ansicht nach sehr wichtig. Nicht nur weil sie versuchen sollen Dinge besser einzuordnen, nein es geht auch darum den Islam und sein Recht zu schätzen und zu lieben. Und nicht zu denken, dass der Islam rückständig und der Westen so fortschrittlich ist. Der Islam braucht heute in einer Zeit, wo er missbraucht wird indem man ihn seine Menschlichkeit nimmt, eine leidenschaftliche Bewegung der Muslime, die mit ihren Mitmenschen, egal welchen Glaubens, zusammen an einer besseren Welt arbeiten und die Kraft dieses Strebens aus dem Islam schöpfen. Das ist Politik, es braucht keinen Deckel, der sagt nur Islam, alle anderen in die Hölle. Tatsächlich ist der Islam nach der Überzeugung des Muslims die Quelle alles Guten in unserem Leben, in diesem Sinne wirkt der Islam überall da wo auch Gerechtigkeit und Gutes wirkt. In diesem Sinne ist er universal und der größte Fehler wird begangen, wenn wir anfangen Etiketten zu verteilen und isolierte Gruppen zu bilden. Der Islam im Westen muss offen und kooperativ alle sozialen Probleme angehen und nicht mit der Fahne wehen etwas Besseres zu seien und alles Andere verdrängen zu wollen. Seien wir doch mal ganz ehrlich, der größte Satan in uns, ist der der uns weis machen möchte, dass wir etwas Besseres sind. Und jede Ideologie hat, wenn man sie nicht universell versteht, genau diese Gefahr in sich. Ein Muslim kann sich hinstellen, wie ein Jude, Christ oder selbst ein Attheist und sich einreden besser zu sein, als alle anderen, die seiner Ansicht nach in der Hölle landen. Tatsächlich können wir niemanden veruteilen, wir können uns über niemanden erheben. Denn wir sehen nicht in das Herz dieser Menschen. Wir, als Muslime, sind verpflichtet unsere Religion mit aufrichtigem Herzen zu leben und dem Bewusstsein, dass wir nur unser Bestes versuchen können und wir niemals dadurch schon im Paradies sind und alle anderen in der Hölle. Manche Muslime neigen dazu gerne diese Grenzen zu ziehen, weil sie auch immer mehr diese Grenzen von Außen spüren. Doch tatsächlich ist es die wahre Größe eines Menschen sich nie hinter Grenzen einzusperren, die man sich selbst setzt um das Gefühl zu erhalten im Recht zu sein. Denn jeder der Grenzen zieht, hat Angst seine Überzeugungen zu verlieren und möchte alles am liebsten in eine Schachtel packen auf der er dann sitzt und auf`s Paradies wartet. Wir müssen uns unseren Zweifeln stellen und wir dürfen uns auch nicht in Schachteln packen lassen, nur weil Einige die sich Muslime nennen, dass so tun und den Medien somit die Bilder liefern. Der Westen und seine Politik gegenüber dem Islam versucht genau diese Keile zwischen die Menschen zu treiben und es ist nicht die Schuld des Islams, sondern die der Menschen, die daran beteiligt sind und die das zulassen.

 

Diese Diskussion war hoffentlich für das Gute, insha Allah. Und ich hatte auch nie wirklich verletzte Gefühle, nur empfand ich es meinen Texten gegenüber nicht gerecht, mich schon von vornherein als Hitzkopf und Häretiker ohne Vernunft hinzustellen. Am Ende war es ein langer Weg und es zeigt, dass Offenheit Fitnah im Kern zerstört, so lange man der Vernunft folgt und doch die Texte des anderen liest, um seine Aussage nachvollziehen zu können. Ich habe auf alle Fälle gelernt noch vorsichtiger von Anfang an klar zu stellen, was mein Anliegen ist, gerade wenn es um Politik geht.

 

Alles Gute,

Ali

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Hi,

 

Auch die islamischen Länder können jedoch vom Westen profitieren. Ich denke hier nicht an das Immitieren seiner raubtierkapitalistischen Züge, nein, ich hoffe, dass der Orient im Westen ein Versuchslabor sehen kann, in dem die Auswirkungen einer auf sich selbst bezogenen Politik auf erschreckende Weise deutlich werden.

 

Ich denke die islamischen Länder haben eine ganze Menge mehr zu lernen als nur das.

 

Wenn nun also der moderne westliche Mensch sich der Tatsache bewusst wird, dass es gerade sein religiöser Backround ist, der ihm all jene Würde gegeben hat, die er meint sich selbst erkämpft zu haben, weil er im Mittelalter gegen einen Machtapparat gekämpft hat, den er damals für repräsentativ für die Religion gehalten hat,- wenn er sich nun dessen bewusst wird, dass die großen moralischen Denker und Staatstheoretiker teils auf eigene Überlegungen, teils aber doch zu einem großen Teil auf die Vorstellungen jener zurückgegriffen haben, die in fester Überzeugung an ein göttliches Prinzip gelebt haben

 

Entschuldigung aber das ist so nicht richtig. Es war die Katastrophe der Völkerwanderung die die römisch-griechische Zivilisation ausgelöscht hat die bis Mitte des ersten Jahrtausends die europäische Geschichte geprägt hat. Diese Völkerwanderung hat Europa in das gestürzt was man heute als "finsteres Mittelalter" bezeichnet. Die Renaissance (auch tatkräftig unterstützt von der Kirche) und die Aufklärung haben versucht die Verbindung zu den verschütteten Wurzeln Europas wiederherzustellen. Vieles was heute selbstverständlich ist basiert auf griechischem Denken und antiker Zivilsation in Rom oder Athen.

Die islamische Welt hat eine ähnliche Katastrophe erlebt, nämlich den Hunnensturm. Nur leider hat sie sich von dessen Verheerungen nie wieder erholt.

Was den Machtapparat anbelangt von dem du schreibst: bereits bei den Umaiyaden wurde der Kalif nicht mehr von den Muslimen gewählt und da das hier ein shiitisches Forum ist muss ich niemandem erklären wer das Massaker in Kerbala zu verantworten hat. Ich würde das auch als Machtapparat bezeichnen.

Ich sehe nur einen Unterschied zwischen den Gelehrten des Christentums heute und vielen Gelehrten in den islamischen Ländern.

Der Papst ist heute immer noch mit vielen Dingen nicht einverstanden, er hat sich aber zu einem spirituellen Führer gemausert der andere Meinungen zumindest toleriert oder sogar konstruktiv dagegen argumentiert.

In der islamischen Welt gibt es viele kritische Stimmen und ebenso viele Mordanschläge und Todesdrohungen gegen sie.

Hier sehe ich einen enormen Entwicklungsbedarf.

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Hallo,

 

Wie etwa, dass Ägypten ein Beispiel eines islamischen Staates sein soll und der Westen dem politischen System des Islams daher gnadenlos überlegen ist.

 

Die Scharia ist ein spirituellen Leitfaden für deine Seele keine politische Ordnung.

Der Prophet hat nicht gekämpft um ein Reich zu schaffen oder um sich zu bereichern sondern damit die Muslime in Frieden leben können.

Wir leben heute nicht mehr in Verhältnissen wie auf der arabischen Halbinsel. Weltweit nicht mehr.

Der Islam sollte sich auf die Spiritualität besinnen.

Was Ägypten betrifft so sagte ich bereits dass ich mit Absicht ein neutrales Beispiel gewählt habe. Das worum es mir ging kann man auch an Ägypten erkennen. Ein Staat der auf eine kleine Gruppe von Personen konzentriert ist versinkt zwangsläufig in Korruption. Die Religion verkommt zwangsläufig zu einem Mittel die eigene Macht zu erhalten oder zu vergrößern.

Wie gesagt: wichtig ist allein deine Seele, keine großen mächtigen Reiche.

Das sind pubertäre Phantasien.

Wasalam.

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Salam,

 

Die Scharia ist ein spirituellen Leitfaden für deine Seele keine politische Ordnung.

Der Prophet hat nicht gekämpft um ein Reich zu schaffen oder um sich zu bereichern sondern damit die Muslime in Frieden leben können.

Wir leben heute nicht mehr in Verhältnissen wie auf der arabischen Halbinsel. Weltweit nicht mehr.

Der Islam sollte sich auf die Spiritualität besinnen.

Was Ägypten betrifft so sagte ich bereits dass ich mit Absicht ein neutrales Beispiel gewählt habe. Das worum es mir ging kann man auch an Ägypten erkennen. Ein Staat der auf eine kleine Gruppe von Personen konzentriert ist versinkt zwangsläufig in Korruption. Die Religion verkommt zwangsläufig zu einem Mittel die eigene Macht zu erhalten oder zu vergrößern.

Wie gesagt: wichtig ist allein deine Seele, keine großen mächtigen Reiche.

Das sind pubertäre Phantasien.

 

Der Prophet hat also gekämpft, dass die Muslime in Frieden leben können und sich später im eigenen Land von einem RECHT regieren zu lassen, das nicht 100% dem offenbarten RECHT Allahs entspricht, an das man als Muslim nun mal glaubt?! Die Scharia ist sowohl Leitfaden eines Individuums, als auch einer Gesellschaft. Der Islam will verhindern, dass man sich von irgendwen unterdrücken lässt und möchte ganz klar einen gerechten Staat. Und das was gerecht ist, wird vom Islam gezeigt, denn das ist die Offenbarung. Langsam fange ich an zu zweifeln, wie Du den Islam überhaupt verstanden hast. Denkst Du Islam heißt beten und fasten und dann Klappe halten? Es ist Pflicht im Islam gegen jede Ungerechtigkeit aufzustehen und das is nun mal POLITIK hinsichtlich der Gesellschaft. Islam bedeutet sicherlich nicht sich einfach alles gut zu reden und alle anderen Verschwörer zu nennen. Eine islamische rechtgeleitete Gesellschaft wird sich einem westlichen Modell nicht annähern, sondern im höchsten Fall Lehren daraus ziehen und einen noch viel besseren Staat erschaffen, der auch auf dem RECHT basiert.

 

Nie habe ich gesagt, dass der Islam eine Politik der Expansion betreiben sollte. Der Islam sollte nur als ganzheitliche Ideologie studiert und akzeptiert werden. Und eine islamische Gesellschaft hat das Recht auf Selbstbestimmung.

 

Es ist ein totaler Witz, wenn Du Ägypten als einen islamischen Staat bezeichnest. Die Muslime in Ägypten hassen ihre Führung und sie wollen doch erst einen islamischen Staat errichten. Die Diktatur im Ausnahmezustand wird vom Westen kräftig unterstützt um genau diesen islamischen Staat zu verhindern, weil man um Israel fürchtet, und Du leugnest das? Was ist das für eine Schande und was für eine Dummheit zu denken, man könnte ein Argument gegen einen islamischen Staat haben mit seiner bloßen Behauptung, Ägypten sei ein islamischer Staat. Der heutige ägyptische Staat basiert in keinster Weise auf dem islamischen Recht. Er ist eine westliche Despotendiktatur.

 

Den Islam so verkrüppeln zu wollen und ihn am liebsten so zu sehen wie die katholische Kirche und der Papst ist ein Armutszeugnis deines Wissens. Geh in Dich und denke bevor Du schreibst. Deine Argumente sind allesamt gegen den Islam gerichtet, der in meinen Augen nun mal die Offenbarung Gottes darstellt und diese hat es sicher nicht vorgesehen, dass ein Muslim den Westen anhimmelt. Vielleicht sollten wir ja mal ganz von vorne anfangen. Bei Dir habe ich die Sorge, dass Du noch der Kirche beitrittst.

 

Irgendwie reden wir volle Kanne aneinander vorbei. Ich habe nie behauptet islamische Politik wäre Reiche zu begründen und die Weltherrschaft an sich zu reissen. So ein Schwachsinn, es zeigt doch nur, dass Du unter islamischer Politik die Politik irgendwelcher korrupten Kalifen in der Vergangenheit oder Diktatoren der Gegenwart verstehst. So wirst Du dem Islam nicht gerecht, denn der Islam hat es sicherlich nicht vorgesehen ihn zu verfälschen und zur Macht zu missbrauchen. Doch ist der Islam auch nicht tot und wenn die Menschen aufwachen würden, könnten sie im Idealfall einen wahren gerechten islamischen Staat errichten. Und ihr Wille wird das entscheiden, kein Zwang einer kleinen Minderheit. Und noch ein einziges Mal: ZWANG ist nicht islamisch. DIKTATUR ist nicht islamisch.

 

mfg

Ali

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As salam Alaikum,

 

Der Prophet hat also gekämpft, dass die Muslime in Frieden leben können und sich später von einem RECHT regieren zu lassen, das nicht 100% dem offenbarten RECHT Allahs entspricht?

 

Bruder, ich glaube nicht dass die Straßenverkehrsordnung von Allah geoffenbart wurde, trotzdem plädierst du hoffentlich nicht für ihre Abschaffung oder?

Es heißt: Unterdrücke nicht und lass dich nicht unterdrücken. Mehr nicht. Es heißt auch: Kein Zwang in der Religion.

Die Sharia ist spirituelles, religiöses Recht.

Natürlich ist der Islam Gerechtigkeit. Aber dazu gehört ein bisschen mehr als simple Buchstabengläubigkeit.

 

Es ist Pflicht im Islam gegen jede Ungerechtigkeit aufzustehen und das is nun mal POLITIK hinsichtlich der Gesellschaft.

 

Es gibt einen Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit. Nur weil die Scharia herrscht, herrscht nicht Gerechtigkeit. Die Scharia herrschte auch zur Zeit Yazids oder nicht? Politik hat mit Gerechtigkeit quasi nie was zu tun. In der Politik geht es um gänzlich andere Dinge als um Gerechtigkeit.

 

Es ist ein totaler Witz, wenn Du Ägypten als einen islamischen Staat bezeichnest.

 

Hab ich das? Bist du wirklich so schwer von Begriff?

 

Geh in Dich und denke bevor Du schreibst. Deine Argumente sind allesamt gegen den Islam gerichtet, der in meinen Augen nun mal die Offenbarung Gottes darstellt und diese hat es sicher nicht vorgesehen, dass ein Muslim den Westen anhimmelt.

 

Erstens himmle ich den Westen nicht an und zweitens hat die Offenbarung sicher auch nicht vorgesehen anderen Honig ums Maul zu schmieren und Probleme unter den Teppich zu kehren nur um sich selbst toll vorzukommen. Man sollte von anderen die Dinge lernen die sich zu lernen lohnen und mit eigenem Wissen bereichern. Das ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.

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#bismillah#

#salam#

 

 

Es gibt einen Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit. Nur weil die Scharia herrscht, herrscht nicht Gerechtigkeit. Die Scharia herrschte auch zur Zeit Yazids oder nicht? Politik hat mit Gerechtigkeit quasi nie was zu tun. In der Politik geht es um gänzlich andere Dinge als um Gerechtigkeit.

 

Die islamische Politik jedoch bemüht sich darum, Gerechtigkeit zu schaffen. Leider ist es bisher keinem so recht gelungen, was bedauernswert erscheint. Islamische Politik basiert auf vielen Richtlinien, u.a. können sie mehr als nur den Weltfrieden bringen. Leider wird der Islam oft missbraucht.

 

Erstens himmle ich den Westen nicht an und zweitens hat die Offenbarung sicher auch nicht vorgesehen anderen Honig ums Maul zu schmieren und Probleme unter den Teppich zu kehren nur um sich selbst toll vorzukommen. Man sollte von anderen die Dinge lernen die sich zu lernen lohnen und mit eigenem Wissen bereichern. Das ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.

 

Ja, lerne von deinen Feinden. Nur, wenn du lernst, kann es auch oft zu Nachahmungen kommen. Und dieser Nachgeschmack ist ziemlich bitter. "Unter den Teppich kehren", das tut keiner, mein Lieber. Jeder wahre Muslim versucht, sich und die Umma und andere Opfer zu schützen. Ersichtlich schwer wird es, wenn du Giganten wie die USA als Feind hast, denn dann wird der Kampf schwerer. Man soll von seinem Feind lernen, um seinen Feind später das Fürchten zu lehren. Das ist nunmal so. Du kannst mir nicht sagen, der Westen habe vor, etwas von Muslimen zu lernen, geschweige denn von anderen Menschen, mit völlig anderer Perpektive. Das ist und bleibt eine Farce.

 

 

#salam##rose#

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Salam,

 

Bruder, ich glaube nicht dass die Straßenverkehrsordnung von Allah geoffenbart wurde, trotzdem plädierst du hoffentlich nicht für ihre Abschaffung oder?

Es heißt: Unterdrücke nicht und lass dich nicht unterdrücken. Mehr nicht. Es heißt auch: Kein Zwang in der Religion.

Die Sharia ist spirituelles, religiöses Recht.

Natürlich ist der Islam Gerechtigkeit. Aber dazu gehört ein bisschen mehr als simple Buchstabengläubigkeit.

 

Die Straßenverkehrsordnung bedarf einer Gesellschaft, die denken kann und die moralisch überzeugt ist dem RECHT zu folgen, dafür brauch ich keinen Westen. Und man darf sich doch nicht immer von etwas Technologie blenden lassen. Auch damals gab es eine gewisse Straßenverkehrsordnung, z.B Bestimmungen über die Mindestbreite von Straßen (die Breite eines Eselkarren). Die Erfindung des Autos war nicht das Ende der Fähigkeit des Islams eine Grundlage des Rechts für die Menschheit zu sein. Der Mensch muss natürlich seinen Kopf benützen und die Fragen der Moderne beantworten. Doch falls Quran und Hadith nicht mehr ausreichen die prinzipielle moralische Grundlage zu bilden, wie eine Gesellschaft am Besten funktioniert. Dann bräuchten wir doch eine neue Offenbarung? Denn sonst wäre es der relative Mensch oder relative frz. Philosoph, der sich etwas einfallen lassen muss, um zwischen richtig und falsch zu unterscheiden.

 

Irgendwie liest Du meine Texte nicht, auch in einem islamischen Staat würde es keinen Zwang in der Religion geben und zum 1000. Mal ein Staat auf islamischen RECHT basierend kann nur dann entstehen, wenn eine Gesellschaft das so möchte.

 

Der Prophet s.a.s. kam zu uns und offenbarte die Gesetze Gottes, also die Legislative. Er selbst war Richter und ernannte Richter in den Städten, die unter seiner Führung waren, also die Judikative. Er selbst und die Gemeinschaft vollstreckten die Urteile nach den Gesetzen Gottes, also Exekutive. Natürlich war der Prophet s.a.s. ma`sum und eine Gemeinschaft, die von unvollkommenen Menschen geführt wird kann nie diese Perfektion erlangen. Doch hat der Prophet s.a.s. gezeigt, dass der Islam das gesellschaftliche Leben regelt. Man braucht doch nur den Quran aufschlagen. Der Islam ist keine asketische, spirituelle Bewegung wie ihn einige Sufis zu pflegen wollen. Der Islam ist eine ganzheitliche Weltanschauung und bestimmt im Idealfall das Individuum und die Gesellschaft, die bereit ist ihn zu akzeptieren. Auch zur Zeit des Propheten s.a.s. waren nicht alle Muslime und doch waren es islamische Gesetze, die das Recht bildeten, da eine Mehrheit sich dem Islam anschloss und den Propheten s.a.s. folgte. Der Tod des Propheten s.a.s. hat jedoch gezeigt wie wenig ihm doch eigentlich mit Herzen gefolgt sind und das war auch der Grund, wieso es von diesem Zeitpunkt an mit dem islamischen Staat bergab ging. Der Prophet s.a.s. war unantastbar und vereinte die Stämme, doch diese Stämme waren in ihrem Herzen noch nicht so weit den Islam wirklich anzunehmen. Der Prophet s.a.s. sagte zu seinen Zeitgenossen: Ich fürchte Ihr werdet wieder in die Zeit der Djahelija (die Zeit vor dem Islam) zurückfallen (kein wortwörtliches Zitat!). Der islamische Rechtsstaat konnte später also kaum noch umgesetzt werden, weil die Menschen nicht bereit waren ihn zu installieren. Nur in der Zeit des Prophet s.a.s. und noch ein paar Jahre unter Ali a.s. wurde uns gezeigt, wie eine islamische Gemeinschaft durch islamische Gesetze geführt wird. Und dieses Wissen wurde uns übermittelt, denn auch wenn wir nicht vollkommen sind, so kann eine Gemeinschaft, die das mehrheitlich will, auch so einen Staat zuminderst versuchen auf die Beine zu stellen. Denn es würde der Gemeinschaft helfen und sie entwickeln, da es die Überzeugung der Menschen ist. Wie Bruder Abdullah schon erwähnte kann eine politische Einbindung einer bestimmten Weltanschauung mit jeder Ideologie funktionieren, die mehrheitlich von einer Gemeinschaft befolgt wird. In diesem Moment wird die Ideologie automatisch die Politik dieser Gemeinschaft bestimmen. Die agnostisch säkulare Ordnung des Westens ist doch auch nur eine Ideologie und sie basiert auf der ideologischen Einstellung der Masse und ist somit selbstbestimmt, was gesund ist. Und vieles basiert auf einem Recht, das auch islamisch zu bezeichnen ist: Ich bin kein Christ oder Agnostiker kann aber doch hier leben, arbeiten und etwas zur Gemeinschaft beitragen, weil diese Ordnung keinen Zwang im Glauben vorsieht. Das ist sogar sehr islamisch und ich begrüße das. Nur der ideale islamische Staat wäre in diesem Punkt kein wenig anders. Es stimmt dass die Muslime in ihren Ländern noch einen weiten Weg vor sich haben, denn sie haben oft noch nicht gelernt emanzipiert zu sein und dackeln Despoten oder dem Westen hinterher. Kulturelle Muslime in orientalischen Ländern sind nicht gleichzusetzen mit dem Islam. Und es stimmt, dass falsche Ansichten und falsche Auslegungen auch zu falschen Staaten (vgl. Taliban) geführt haben. Nur dann geht es eben nicht mehr um den idealen islamischen Rechtsstaat, über den ich spreche, dann sprechen wir nur noch von der Dummheit der Menschheit.

 

Es gibt einen Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit. Nur weil die Scharia herrscht, herrscht nicht Gerechtigkeit. Die Scharia herrschte auch zur Zeit Yazids oder nicht? Politik hat mit Gerechtigkeit quasi nie was zu tun. In der Politik geht es um gänzlich andere Dinge als um Gerechtigkeit.

 

Aha, Politik hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun. Du verstehst also unter Politik, was? Politik ist die Regelung einer Gemeinschaft untereinander und gegenüber anderer Gemeinschaften (Innenpolitik/ Außenpolitik). Sowohl innenpolitisch, als auch außenpolitisch sollte das geltende RECHT durchgesetzt werden. Unter Yazid war die Scharia quasi nur zum Bruchteil aktiv, vielleicht im Strafgesetz, aber vermutlich auch da schon nicht mehr. Am Ende ist es doch Wahnsinn und es erschüttert mich innerlich zu lesen, dass man denkt Yazid hätte einen islamischen Rechtsstaat nur ansatzweise nach dem Vorbild der gemeinschaftlichen Führung durch den Prophet und der Imame a.s. geführt. Der Staat Yazids kannte kein Recht, er nahm die Rechte der Bevölkerung und vergewaltigte sie. Die Politik Yazids war in keinster Weise vom Islam beeinflusst, sondern gegen ihn gerichtet. Wenn Du nicht bald aufhörst verfluchte Diktaturen als Beispiele islamischer Staaten zu bezeichnen, dann zweifle ich offiziell an deinem Verstand. Und noch was, es ist der Anspruch jeder Politik gerecht zu sein, dem geltenden Recht gegenüber. Selbst hier im Westen versuchen das einige Politiker, andere sind gekauft und machen das was man von ihnen erwartet, nämlich das Recht akrobatisch und verlogen zu umgehen.

 

Hab ich das? Bist du wirklich so schwer von Begriff? (bzgl Ägypten = islam. Staat)

 

Ja, das hast Du sogar mehrfach und Dein Beispiel mit Yazid und seinem "Scharia-Staat" reiht sich dort nahtlos mitein.

 

Erstens himmle ich den Westen nicht an und zweitens hat die Offenbarung sicher auch nicht vorgesehen anderen Honig ums Maul zu schmieren und Probleme unter den Teppich zu kehren nur um sich selbst toll vorzukommen. Man sollte von anderen die Dinge lernen die sich zu lernen lohnen und mit eigenem Wissen bereichern. Das ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.

 

Ich komme mir ehrlich gesagt nicht toll vor, sondern blöd, denn ich renne gegen eine Wand an und wiederhole mich ständig. Langsam werde ich müde von der Diskussion mit Dir, denn eigentlich hilft das niemanden, mein Kontra führt nur wieder zu irgendeiner irrationalen Gegenargumentation von Deiner Seite. Und wann habe ich je Probleme unter den Teppich gekehrt, selbst den Iran habe ich klar differenziert? Zeige mir bitte Beispiele! Leider kann ich von Deiner konfusen Argumentation nichts lernen, als die Erkenntnis, dass es nach wie vor Minderwertigkeitskomplexe mancher Muslime gegenüber dem Westen gibt und dass es wirklich Leute gibt, die denken Yazid hätte einen islamischen Staat geleitet. Ya Allah.

 

mfG

Ali

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Selam!

Es wurde hier meine Aussage bemängelt, in der ich gesagt habe, dass es die Araber waren, die etwas Menschenwürde ins finstere Europa gebracht haben. Weiter wurde dazu gesagt, dass es dank der Renaissance zur Wiederentdeckung der antiken griechischen Philosophen gekommen wäre. Dass stimmt leider nicht. Denn erst die Araber waren es, die Übersetzungen der von den Europäern bis dato längst vergessenen Denker herausbrachten. Selbst Friedrich II. sprach arabisch, da die Araber nunmal auf jedem wissentschaftlichen Gebiet den Europäern zu jener Zeit überlegen waren. Ohne die Araber, wäre das Wissen um die antiken Philosophen heute verschollen. Die Renaissance kam eben erst nach dem Mittelalter und war deren krönender Abschluss. Dass der Papst jedoch als konstruktiver Geprächspartner gesehen wird, entspricht vielleicht dem, was wir über ihn in den Medien sehen, doch wenn man bedenkt, wieviele Menschen aus blindem Gehorsam ihm und der Institution gegenüber die er vertritt sich täglich mit AIDS infizieren oder nicht den Mut haben über Familienplanung nachzudenken, dann fehlen mir die Worte dazu. Das und der Umstand, dass er über den größten Geheimdienst der Welt, den Beichtstuhl nämlich verfügt, zeigt uns, dass es nicht lediglich die politischen Unruhen im Zusammenfall des weströmischen Imperiums waren, die die Menschen dazu brachte solange in Dunkelheit und Furcht zu schmachten bis sie den Mut hatten sich aufzulehnen, sondern eben auch jenes Kontrollieren der Gedanken des Volkes, bis hin zu einem tiefsitzenden Schuld/Sühne Komplex, von dem nicht einmal die späteren Denker sich völlig lösen konnten. Und an diesem Schuld/Sühne Komplex ist eben nicht die Völkerwanderung schuld. Genauso wenig ist es gestattet sich im Orient völlig in seinen Status zwischen Unruheherd und Dornrößchenschlaf einzufügen. Zusammenfinden muss man auf unserer Ebene, der Ebene des täglichen Miteinanders. Dazu bedarf es keiner Führer sondern Menschen mit Neugier ohne Scheu. Auch wenn es heißt, dass die Länder des islamischen Kulturkreises soviel zu lernen hätten vom Westen, bin ich gezwungen zu widersprechen. Jeder Kulturkreis hat seine Stärken und Schwächen. Leider haben die eigene Habgier und ein beschämendes Minderwertigkeitsgefühl es bis jetzt verhindert, dass es zur Entfaltung der eigenen Stärken kam. Dies heißt jedoch nicht, dass es derer mangelt. Jede Kultur muss aber auf der eigenen Grundlage die Chance erhalten sich zu entwickeln. Diese Chancen sind nicht gegeben, wenn man unter Entwicklungshilfe versteht, dass das Geld der Armen aus den reichen Ländern, den Reichen in den armen Ländern zukommt. Genauso wenig ist eine Gesellschaft als zivilisiert anzusehen, die diversen Regierungen Kredite gibt und die Schulden dann nach dem Sturz jener Regierungen vom jeweiligen Volk selbst zurückverlangt, dass nach unzähligen Putschen dutzender Generäle schon lange keinen Bezug mehr zur Staatsführung hat und dennoch jedesmal dafür bluten soll, bis es ausgeblutet ist. Politik ist heute nur noch Wirtschaft. Wer das nicht wahrhaben will täuscht sich selbst.

Fi aman illah!

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Salam,

 

Interessanter Punkt über den Papst und seiner Gesellschaftspolitik. Ist also auch nicht nur spirituell, sondern möchte mit religiösen Regeln, wie Verhütungsverbot bis hin zum Verbot der Scheidung eine ideale Gesellschaft nach den moralischen Vorstellungen der Kirche schaffen. In einer erzkatholischen Gesellschaft, wie etwa den Philippinen sind derartige Dinge wie das Verbot der Scheidung auch gesetzlich im Grundgesetz verankert, weil das auch die Mehrheit der Gesellschaft so fordert. Hier ist es so, dass die Gesellschaft nicht mehrheitlich katholisch konservativ eingestellt ist und derartige Gesetze nie getragen werden würden. Die katholische Kirche hat also auch klare Ansagen, wie eine Gesellschaft auszusehen hat und in einigen Ländern, die mehrheitlich hinter dieser Ideologie stehen (aktiv oder passiv) hat das die Gesetzgebung des Rechtsstaats maßgeblich beeinflußt. Denn eine Religion beantwortet nun mal, was moralisch korrekt und was falsch ist. Hier haben wir keine Religion, sondern eine agnostische Ideologie, die die Politik bestimmt und Gesetze erlässt, mit dem Anspruch human zu sein. Doch auch hier in Deutschland ist die Betonung christlicher Werte (CDU/CSU !) in der Politik vertreten. Denn es sind die moralischen Werte, die erst Geltung und Wirkung erhalten, wenn Menschen daran glauben oder sie aufgrund der Liebe zu ihrer Kultur aufrecht erhalten wollen. Ein Partei würde sich nicht auf christliche Werte berufen, wenn sie keinen Wert in der Gesellschaft haben. Im Islam gibt es eben auch klare Werte und Regeln der Umsetzung in einer Gesellschaft, die nur dann Geltung bekommen, wenn die Gesellschaft bereit ist diese umzusetzen.

 

Aber noch mal zum Papst. Glaubst Du wirklich der Papst hätte soviel Einfluss Aids in Afrika zu verhindern? Mein Ansicht nach wird man diesem Vorwurf nicht wirklich gerecht, denn auch in der katholischen Kirche ist der freie Beischlaf des Mannes und der Frau klar untersagt, noch viel restriktiver als im Islam. So darf man nur in der "ewigen" Ehe auch eine sexuelle Beziehung pflegen. Fakt ist, dass die freizügige Lebensweise in Afrika auf die Tatsache zurück geht, dass Sex wohl noch das beste Entertainment im Slum ist. Die Frauen sind mehrheitlich die Leidtragenden einer Masse von Männern, die ihren Frust auch mit Sex zu bewältigen suchen. Die Armut ist meiner Ansicht nach der wahre Grund der Verbreitung von Aids in Afrika. Denn wenn man arm ist, hat man auch kaum Bildung. Und ohne Wissen oft nur einen schwachen Zugang zu moralischen Überzeugungen und Glauben allgemein. Wie Imam Ali a.s. sagte: Die Armut fördert den Unglauben. Es ist schizophren zu denken eine katholische Kirche, die die Monogamie und das heilige Bündnis der Ehe predigt, wäre schuld an der Verbreitung von Aids, nur weil sie sagt Kondome wären nicht erlaubt. Tatsache ist, dass die Sünde der Verhütung, wohl auch in der katholischen Kirche die kleinere Sünde gegenüber des Ehebruchs und der freien Liebe ist. Am Ende ist die Kirche machtlos. Ein Mensch, der die Regeln bricht und den Beischlaf mit vielen Anderen pflegt, wird sich wohl kaum Gedanken machen, wie: Oh ich hab das Kondom vergessen. Diese gerne verwendeten Vorwürfe im Westen gegen die Kirche, sind meiner Ansicht nach dumm. Der Westen sollte nicht der Kirche, sondern der eigenen Wirtschaftspolitik und kolonialen Vergangenheit die schuld geben, für die Verbreitung von Aids in Afrika. Aber in einem Punkt stimme ich Dir zu, die aktive Familienplanung ist wichtig in Entwicklungsländern, doch auch hier differenziere ich den Einfluss der Kirche. Oft sind viele Kinder nach wie vor die Lebensversicherung im Alter und deshalb auch Zeichen des Reichtums eines Mannes. Das ist beispielsweise in islamischen Ländern, wie Afghanistan, auch nicht anders.

 

mfG

Ali

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Selam!

Nein, dass der Papst alleine schuld an der Verbreitung des HI Virus ist, ist auch abzustreiten. Aber sein Wort hat dennoch ein gewisses Gewicht in den Ohren seiner Anhänger, ja, ich behaupte sogar, dass dies zu Gedankengängen führt, die den meisten Männern ohnehin angenehm sind, wie etwa: "Ich bin schwach. Sünden werden vergeben durch die Absolution, aber Kondome sind verboten." Hier wird dann aussortiert, welche Regeln einfacher zu befolgen sind. Auch wird viel zu viel Last auf die Schultern der Frauen gelegt, die sowieso in jedem Konflikt und jeder Art von Armut die am schwersten betroffene Gruppe bilden. Sicherlich trägt jedoch die Pharmaindustrie ebenfalls eine große Verantwortung und ich sehe nicht, dass sie dieser nachkommt. Solange in Diätpillen und Hustensaft, weil es mehr reiche Abnehmer gibt, mehr Geld und Zeit investiert wird als in die AIDS-Forschung, solange wird man dieser Plage nicht Herr werden. Doch um diese Punkte nun hinter uns zu lassen, möchte ich noch einmal über die Armut an sich reden:

Schuld an der Armut ist vor allem eine Politik, die nur auf Profit, also eine Sache nur nach dem materiellen Wert beurteilt. Ich sehe nirgendwo eine Politik, die nicht rein wirtschaftlich orientiert ist. Selbst in jenen Ländern, in denen man sie noch in kommunistische oder religiöse Motive kleidet, bleibt sie geldorientiert. Dies macht mir ein wenig Angst. Doch denke ich nicht, dass etwas mehr Menschlichkeit Einzug halten wird. Selbst dort, wo wir von sozialer Marktwirtschaft sprechen, wird man das Gefühl nicht los, dass man nicht erwünscht ist und auf lange Sicht keine Zukunft hat.Und um nun zum Ausgangspunkt unserer Diskussion zurück zu kommen, möchte ich erwähnen, dass gerade dort, meiner Ansicht nach, der politisch motivierte Islam wieder ansetzen müsste. Durch wirklich humane Gesetze, die einem tüchtigen Menschen erlauben reich zu werden und einem Pechvogel die Möglichkeit geben zu überleben.In der Sharia sind diese Möglichkeiten enthalten. Dass dieses Prinzip aber in einer Gesellschaft wie der unseren, also einer nicht-islamischen, scheitern würde, liegt am Antrieb aller Menschen für sich selbst das Beste herauszuholen und in Gesetzen nach Spitzfindigkeiten zu suchen. Ein rein religiöses Gesetz hätte zwar einen anderen Ausgangspunkt, als unser Sozialgesetz, doch wir, als Menschen, müssten es schaffen dies in die Realität umzusetzen. Und dafür sehe ich momentan keine Chance.

Festzuhalten bleibt jedoch, dass eine Utopie zwei Möglichkeiten in sich trägt: entweder wir erschaffen uns durch das Ändern unserer Antriebe eine perfekte Welt, also schaffen es unseren Traum zu erfüllen, oder wir erwachen irgendwann in einem Alptraum, nach dem Versuch ein bestimmtes Konzept, dass uns mit Sehnsucht erfüllt, zu realisieren.

Wenn nun also jemand abschließend für den Versuch ist und ein anderer generell dagegen, so kann ich lediglich ein: "Vielleicht" hinzufügen. Und dieses "Vielleicht" ist nunmal leider endgültig.

Fi aman illah, Brüder!

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