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Alis Sterne im deutlichen Koran


Abu MJ

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Die Sternstellen <Alī's im Koran

 

Weit gefehlt ist die Mutmaßung, daß der Koran eine dermaßen bedeutsame Frage, wie die der Imāme, das heißt der Führung der Gläubigen nicht ausgiebig und in aller Deutlichkeit behandelt hätte. Der designierte Nachfolger des Propheten, wird nicht nur in seinen besonderen Eigenschaften genannt, sondern auch namentlich erwähnt. Der Text des Korans selber ist sehr deutlich. Trübe sind nur die Blicke der arbiträren Leser, die das rechte Verständnis für den Text verloren haben.

 

1.1 Die erste Sternstelle <Alī's im Koran

 

Diese Stelle befindet sich in Sure (al-Hiğr), in den Versen 41 und 42:

قَالَ هَذَا صِرَاطٌ عَلَيَّ مُسْتَقِيمٌ ۝ إِنَّ عِبَادِي لَيْسَ لَكَ عَلَيْهِمْ سُلْطَانٌ إِلاَّ مَنِ اتَّبَعَكَ مِنَ الْغَاوِينَ ۝

„Er sagte: „Das ist ein Weg auf Mir, ein gerader. Fürwahr, Meine Diener keine Macht hast Du über sie, ausgenommen wer dir nachfolgt von den Abweichenden.“

Die Bewegung der Laute, die im <Utmānischen Kodex vorzufinden ist, gibt zu verstehen, daß der Weg auf Gott ist. In sprachlicher Hinsicht ist das jedoch nicht korrekt, weil der Wortlaut „auf Mir“ (<Alayya) nicht am Ende der Rede, sondern zwischen Eigenschaft und Hauptwort steht. In diesem Sinne ist es ausgeschlossen, daß ein anderer Wortlaut als ein Hauptwort eingesetzt wird, insbesondere wenn man berücksichtigt, daß der Redner hier Gott ist, der in der Wahl Seiner Worte unendlich weise ist. So ist es auch nicht verwunderlich, daß man eine Erklärung der Bedeutung des Satzes schuldig geblieben ist. Denn was bitte schön soll das bedeuten, daß der gerade Weg auf Gott ist? Im Gegenteil steht geschrieben:

إِنِّي تَوَكَّلْتُ عَلَى اللّهِ رَبِّي وَرَبِّكُم مَّا مِن دَآبَّةٍ إِلاَّ هُوَ آخِذٌ بِنَاصِيَتِهَا إِنَّ رَبِّي عَلَى صِرَاطٍ مُّسْتَقِيمٍ ۝

„Fürwahr, ich vertraue auf Gott, meinen Herrn und euren Herrn. Keine Kreatur ist, ausgenommen Er ist ein ihre Stirnlocke Ergreifender. Fürwahr, mein Herr ist auf einem geraden Weg.“

Und wenn es Ihm um den Weg gegangen wäre, dann hätte Er, wie anderer Stelle, gesagt:

وَإِنَّ اللَّهَ رَبِّي وَرَبُّكُمْ فَاعْبُدُوهُ هَذَا صِرَاطٌ مُّسْتَقِيمٌ ۝

„Und fürwahr, Gott ist mein Herr und euer Herr. So dient ihm. Das ist ein gerader Weg.“

وَأَنْ اعْبُدُونِي هَذَا صِرَاطٌ مُّسْتَقِيمٌ ۝

„Und, daß ihr Mir dient. Das ist ein gerader Weg.“

Und wenn Er den Weg mit Sich selbst in Zusammenhang stellt, dann verwendet Er etliche andere Verbindungen:

وَهَذَا صِرَاطُ رَبِّكَ مُسْتَقِيمًا قَدْ فَصَّلْنَا الآيَاتِ لِقَوْمٍ يَذَّكَّرُونَ ۝

„Und das ist der Weg deines Herrn, ein gerader. Schon haben Wir die Zeichen auseinander gelegt für ein Volk, das sich ermahnt.“

صِرَاطَ الَّذِينَ أَنعَمتَ عَلَيهِمْ۝

„Den Weg derer, die Du begnadet hast.“

الَر كِتَابٌ أَنزَلْنَاهُ إِلَيْكَ لِتُخْرِجَ النَّاسَ مِنَ الظُّلُمَاتِ إِلَى النُّورِ بِإِذْنِ رَبِّهِمْ إِلَى صِرَاطِ الْعَزِيزِ الْحَمِيدِ ۝

„A-L-R, eine Schrift, die Wir sendeten zu dir, damit du die Menschen aus den Finsternissen ins Licht bringst, mit der Erlaubnis deines Herrn, auf den Weg des Glorreichen und Lobeswerten.“

وَهُدُوا إِلَى صِرَاطِ الْحَمِيدِ ۝

„Und seid geleitet zum Wege des Lobeswerten.“

Folglich verweigert der Vers die Art der Konsonantenbewegung, wie sie im <Utmānischen Kodex vorkommt. Das Koranische System aber deckt diese Verschwörung gegen den Souverän (Walī) und Nachfolger (Khalīfa) des Propheten auf, weil sie sich der arbiträren Vorgehensweise bei der Deklination des Textes nicht beugt.

Um so mehr leuchtet diese Tatsache ein, wenn man die übrigen Texte, nicht zu vergessen die aus der Sunna berücksichtigt, die uns deutlich machen welches Ausmaß die Verschwörung zu Verschleierung der Erwähnung von <Alī's Namen im Korantext bereits früh in der Geschichte angenommen hat. Und dabei handelt es sich, wohl bemerkt, nicht um eine Entstellung des Textes (Tahrīf an-Nass), sondern eine klare Verfälschung der Lesung (Tahrīf al-Kirā'a).

Die Überlieferungen, die dazu vorliegen, sind folgende:

 

1.2. 1. Überlieferung:

 

ما قد ورد عن أبي حمزة الثمالي (رضوان الله عليه) عن أبي عبد الله الصادق (صلوات الله عليه)، قال أبو حمزة: "سألته عن قول الله عز وجل: (قال هذا صراط علي مستقيم). قال: هو والله علي عليه السلام، وهو والله الميزان والصراط المستقيم". تفسير البرهان ج2 ص344.

Abī Hamza at-Tumālī überliefert von Abī <Abdillāh zu Kor: 15 (al-Hiğr): Vers 41 und 42. „Er ist, bei Gott <Alī und er ist, bei Gott, die Waage (al-Mīzān) und der gerade Weg.“

1.2. 2. Überlieferung:

وقد ورد في تفسيرها عن الصادق عن الباقر عن زين العابدين (عليهم الصلاة والسلام) أن عمر بن الخطاب قال يوما لرسول الله الأعظم (صلى الله عليه وآله وسلم): "إنك لا تزال تقول لعلي: أنت مني بمنزلة هارون من موسى.. فقد ذكر الله هارون في أم القرى ولم يذكر عليا!" فردّ عليه النبي (صلى الله عليه وآله وسلم) قائلا: "يا غليظ يا جاهل! أما سمعت الله يقول: هذا صراطُ عليٍّ مستقيم"؟! مناقب ابن شهر آشوب ج2 ص302 وغيره.

<Alī ibn al-Husayn überliefert: „Eines Tages sagte <Umar ibn al-Khattāb zum Gesandten Gottes: „Du sagst unaufhörlich zu <Alī: „Deine Position bei mir ist wie die von Aron zu Moses“, wenngleich Gott Aron in der Mutter der Städte erwähnt, aber nicht <Alī!?“ Da erwiderte ihm der Prophet: „O Grober, o Ignoranter! Hast Du nicht Gott gehört, wie Er sagt: „Das ist der Weg <Alī's, ein gerader.“[Kor: 15 (al-Hiğr): Vers 41 und 42.]

Demnach lautet der Text in Sure (al-Hiğr), in Vers 41:

قَالَ هَذَا صِرَاطُ عَلِيٍّ مُسْتَقِيمٌ ۝

„Er sagte: „Das ist der Weg <Alī's, ein gerader.“

Das Ausmaß dieser Verschwörung wird um so deutlicher, wenn man die anderen Besonderheiten berücksichtigt, die im engeren oder weiteren Kontext der hiesigen Verse stehen. In derselben Sure lesen wir nur einige wenige Verse zuvor.

وَإِذْ قَالَ رَبُّكَ لِلْمَلاَئِكَةِ إِنِّي خَالِقٌ بَشَرًا مِّن صَلْصَالٍ مِّنْ حَمَإٍ مَّسْنُونٍ ۝ فَإِذَا سَوَّيْتُهُ وَنَفَخْتُ فِيهِ مِن رُّوحِي فَقَعُواْ لَهُ سَاجِدِينَ ۝ فَسَجَدَ الْمَلآئِكَةُ كُلُّهُمْ أَجْمَعُونَ ۝ إِلاَّ إِبْلِيسَ أَبَى أَن يَكُونَ مَعَ السَّاجِدِينَ ۝

„Und als dein Herr zu den Engeln sagte:„Fürwahr Ich bin Schöpfer eines „Bašar“ aus einer Essenz aus einer resistenten Natur. So wenn Ich ihn vollendet habe und von Meinem Geist in ihn geblasen habe, dann fallt für ihn nieder.“ So warfen sich die Engel nieder, alle gemeinsam. Ausgenommen Iblīs. Er verweigerte von den Niederfallenden zu sein.“

In ihrer Unwissenheit erliegen die Arbiträren einer Reihe von Irrtümern. Beispielsweise fürchten sie durch eine Würdigung und volle Anerkennung Imām <Alī's die Stellung des Propheten Muhammad verletzten, obwohl zahlreiche Berichte unterstreichen, was bereits der Koran deutlich macht.

In Sure 14 (Ibrāhīm), im Vers 36 wird kein Zweifel daran gelassen, daß <Alī ibn Abī Tālib die Seele des Propheten ist:

الْحَقُّ مِن رَّبِّكَ فَلاَ تَكُن مِّن الْمُمْتَرِينَ ۝ فَمَنْ حَآجَّكَ فِيهِ مِن بَعْدِ مَا جَاءكَ مِنَ الْعِلْمِ فَقُلْ تَعَالَوْاْ نَدْعُ أَبْنَاءنَا وَأَبْنَاءكُمْ وَنِسَاءنَا وَنِسَاءكُمْ وَأَنفُسَنَا وأَنفُسَكُمْ ثُمَّ نَبْتَهِلْ فَنَجْعَل لَّعْنَةَ اللّهِ عَلَى الْكَاذِبِينَ ۝

„Die Wahrheit von deinem Herrn. So sei nicht von den Strauchelnden. So wer mit dir disputiert, nachdem zu dir das Wissen kam, da sag: „Kommt herbei. Laßt uns rufen unsere Söhne und eure Söhne und unsere Frauen und eure Frauen und unsere Seelen und eure Seelen. Alsdann laßt uns beschwören. So bringen wir das Verdammen Gottes über die Lügenden.“

Hier geht es, und ebenso in derartigen Überlieferungen und Berichten, um spirituelle Beziehungen. Und verfolgt man die besonderen Wortlaute im Korantext, etwa auch in ihrer unveränderten Deklination (I<rāb), dann wird man Erstaunliches entdecken. Beispielsweise wird man feststellen, daß die Wortlautverbindung „unsere Seelen“ (أَنفُسَنَا), in genau diesem grammatischen Fall (im Akkusativ) genau zweimal im gesamten Kontext des Korans steht. Dasselbe gilt für die Wortlautverbindung „unsere Söhne“( أَبْنَاءنَا). Die Verbindung der Wortlaute „unsere Frauen“ (نِسَاءنَا) indes, taucht in diesem Kasus nur ein einziges Mal auf. Und die Berichte sind eindeutig darin, daß der Prophet in der Sache der Christen von Nağrān niemand anderen rief, als <Alī, Fādtima und al-Hasan und al-Husayn.

Ist es da noch verwunderlich, daß es im Kodex (Mushaf) von <Abdillāh ibn Mas<ūd in Sure 3 (Āli <Imrān), in Vers 33 und 34 geheißen haben soll:

إِنَّ اللّهَ اصْطَفَى آدَمَ وَنُوحًا وَآلَ إِبْرَاهِيمَ وَآلَ عِمْرَانَ وَ آلَ مُحَمَّدٍ عَلَى الْعَالَمِينَ ۝ ذُرِّيَّةً بَعْضُهَا مِن بَعْضٍ وَاللّهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ۝

„Fürwahr, Gott erwählte Adam und Noah und die Leute Abrahams und die Leute <Imrān's und die Leute Muhammad's über die Welten. Eine Nachkommenschaft, ein Teil von ihr vom anderen. Und Gott ist ein Allhörender, Allwissender.“

Wenn es wundert, der soll wissen, daß die Wahrheit stets verwunderlich ist. So auch die Tatsache, daß die Niederwerfung, von der in Sure (al-Hiğr), in Vers 29 und 30 die Rede ist, nicht Adam, sondern dem Propheten und einbegriffen seiner Seele und seinem Kalifen galt. Denn hier ist nunmehr die Rede vom „Bašar“ und nicht von Ādam, weshalb Gott Seinen Propheten auch sagen läßt:

قُلْ إِنَّمَا أَنَا بَشَرٌ مِّثْلُكُمْ ۝

„Sag: „Ich bin nur ein „Bašar“ gleich euch.“

Und an anderer Stelle lesen wir:

وَهُوَ الَّذِي خَلَقَ مِنَ الْمَاء بَشَرًا فَجَعَلَهُ نَسَبًا وَصِهْرًا وَكَانَ رَبُّكَ قَدِيرًا ۝

„Und Er ist, Welcher aus dem Wasser einen „Bašar“ schuf. Da machte Er ihn zu einem Ahnen und einem Schwiegersohn. Und dein Herr ward ein Allmächtiger.“

In der Überlieferung dazu heißt es:

عن سعيد بن جبير عن ابن عباس قال: (نزلت هذه الآية في الخمسة أهل العباء.ثم قال ابن عباس: المراد من (الماء) نور النبي (صلى الله عليه وآله) الذي كان قبل خلق الخلق، ثم أودعه الله سبحانه في صلب آدم، ثم نقله من صلب إلى صلب إلى أن وصل إلى صلب عبد المطلب فصار جزئين، جزء إلى صلب عبد الله فولد النبي (صلى الله عليه وآله) وجزء إلى صلب أبي طالب فولد علياً، ثم ألف النكاح فزوج علياً بفاطمة فولد حسناً وحسين

Sa<īd ibn Ğubair berichtet von ibn <Abbās, [zu Kor: 25 (al-Furkān): 54.] der sagte: „Das Wasser meint das Licht (Nūr) des Propheten, welches vor der Schöpfung der Schöpfung ward. Alsdann deponierte Gott es in der Lende Adams. Alsdann verlegte Er es von Lende zur Lende, bis es in die Lende <Abd al-Mudttalib's gelangte und sich in zwei Teile aufspaltete: ein Teil in die Lende <Abdullāh's, worauf der Prophet geboren ward und ein Teil in die Lende Abī Dtālib's, worauf <Alī geboren ward. Alsdann verband Er die Ehe, worauf Er <Alī mit Fādtima verheiratete, worauf al-Hasan und al-Husayn geboren wurden.“

 

 

 

2.1 Die zweite Sternstelle <Alī's im Koran

 

Diese Stelle befindet sich in Sure (az-Zukhruf), in den Versen 40 bis 43:

حم ۝ وَالْكِتَابِ الْمُبِينِ ۝ إِنَّا جَعَلْنَاهُ قُرْآنًا عَرَبِيًّا لَّعَلَّكُمْ تَعْقِلُونَ ۝ وَإِنَّهُ فِي أُمِّ الْكِتَابِ لَدَيْنَا لَعَلِيٌّ حَكِيمٌ ۝

„H-M. Bei der deutlichen Schrift. Fürwahr, Wir machten ihn zu einer arabischen Lektion (Koran), damit ihr versteht. Und fürwahr, er ist in der Mutter der Schrift, bei Uns, gewiß <Alī, ein sehr Weiser.“

Die Exegeten, zu meiner Verwunderung selbst schiitische Exegeten, interpretieren diese Stelle so:

„Fürwahr er (der Koran) ist in der Mutter der Schrift, bei Uns (das heißt in der behüteten Tafel, in der Gott verzeichnet hat, was bis zum Tage der Auferstehung sein wird, insoweit es erwünscht ist, daß die Engel Einblick darin haben sollen).“

Das Verwunderliche an dieser Auslegung ist, daß sie sämtlichen Koranversen, den Regeln der Sprache und den Berichten des Propheten und der Imāme total widerspricht. Die Gleichstellung der Mutter der Schrift (Umm al-Kitāb) und der behüteten Tafel (al-Lawh al-Mahfūz) gehört zu den erstaunlichen Erfindungen der Exegeten. Sie sagen nämlich auch, daß die deutliche Schrift (al-Kitāb al-Mubīn) am Anfang der Sure der Koran sei. Die Mutter der Schrift aber sei die Urschrift, also ein Teil des Korans. Es stellt sich damit die Frage, wie der Teil von etwas und sein Umfang gleichbedeutend sein sollen. Denn im Koran lesen wir deutlich:

بَلْ هُوَ قُرْآنٌ مَّجِيدٌ ۝ فِي لَوْحٍ مَّحْفُوظٍ ۝

„Sondern er ist ein erhabener Koran. In einer behüteten Tafel.“

Folglich ist der Koran, der ihnen nach, die Schrift ist, während die Mutter der Schrift ein Teil des Korans ist, und alles das ist in der behüteten Tafel und nicht die behütete Tafel. Dieser Widerspruch entsteht, soweit man ihnen Glauben schenkt. Ungeachtet ihrer Meinung aber, ist die Mutter der Schrift nichts anderes, als ein ganz bestimmter Teil der Schrift. Wenn sie jedoch vom Wortlaut Umm (Mutter) sprechen, dann meinen sie die Urschrift (al-Asl), also den Träger der Schrift, wobei sie auf die behütete Tafel verweisen. Damit aber geraten sie in einen noch größeren Widerspruch, da die Tafel ohne Schrift leer wäre. Weshalb aber wird dann der Koran in der Tafel als <Alī (hoch) und „Hakīm“ (weise) beschrieben. Der Koran jedoch stellt diese Auffassung ernsthaft in Frage:

هُوَ الَّذِيَ أَنزَلَ عَلَيْكَ الْكِتَابَ مِنْهُ آيَاتٌ مُّحْكَمَاتٌ هُنَّ أُمُّ الْكِتَابِ۝

„Er ist es, Der die Schrift auf dich sendete; Von ihr sind eindeutige Verse; sie sind die Mutter der Schrift.“

Die Definition der Mutter der Schrift befindet sich also im Koran. Und sie ist deutlich: Die Mutter der Schrift sind die eindeutigen Stellen. Die Mutter der Schrift ist also in keinem Falle die behütete Tafel.

Es geht hier gar nicht um den Koran. Denn dieser legt bereits selbst Zeugnis für seine Erhabenheit ab. Die Definition also, daß die Mutter der Schrift der Teil ist, dessen Verse eindeutig sind, bringt also den Teil nahe, der den Intellekt und die Weisheit des Trägers des Korans vollendet, wobei dieser Träger in der Schrift, den Regeln der Sprache nach ein weiser <Alī (<Alī-yun Hakīm-un) ist. In dieser Eigenschaft nämlich ist er der Karīn, der Begleiter der Schrift und Trägt dasselbe Attribut wie diese:

الر تِلْكَ آيَاتُ الْكِتَابِ الْحَكِيمِ ۝

„A-L-R. Jene sind die Verse (Zeichen) der sehr weisen Schrift.“

Es geht in den eingangs erwähnten Versen folglich um den, der den Koran versteht. Denn das Ausmaß eines solchen Wortlautes, wie weise (Hakīm) oder barmherzig (Rahīm) ist immer nur so groß, wie es das Ausmaß dessen zuläßt, der dieses Attribut trägt. Der hier mit <Alī bezeichnet ist, ist tatsächlich <Alī,(erhaben), genauso wie der, der mit Yahyā bezeichnet ist, tatsächlich Yahyā (lebendig) ist und derweil trotzdem so heißt. Und vergessen wir nicht, daß Gott die Personen schon vor ihrer Geburt mit solchen Namen benennt.

وَإِذْ قَالَ عِيسَى ابْنُ مَرْيَمَ يَا بَنِي إِسْرَائِيلَ إِنِّي رَسُولُ اللَّهِ إِلَيْكُم مُّصَدِّقًا لِّمَا بَيْنَ يَدَيَّ مِنَ التَّوْرَاةِ وَمُبَشِّرًا بِرَسُولٍ يَأْتِي مِن بَعْدِي اسْمُهُ أَحْمَدُ۝

„Und als Jesus, der Sohn der Maria sagte: „O Kinder Israel, fürwahr, ich bin der Gesandte Gottes zu euch. Ein Bestätigender dessen, was voran geht, von der Thora und ein Verkünder von einem Gesandten von nach mir, dessen Name Ahmad ist.“

فَنَادَتْهُ الْمَلآئِكَةُ وَهُوَ قَائِمٌ يُصَلِّي فِي الْمِحْرَابِ أَنَّ اللّهَ يُبَشِّرُكَ بِيَحْيَى۝

„Da riefen ihn die Engel, während er ein Stehender war, in der Nische betete, daß fürwahr, Gott dir verkündet den Yahyā.“

In den eingangs erwähnten Versen, geht es also um einen sehr bedeutenden Gegenstand, der in der Mutter der Schrift, in jenen Versen also, die keiner Auslegung preisgegeben sind, wiederzufinden ist. Und dieser besonders wichtige Gegenstand, der immerhin so wichtig ist, daß er dort Erwähnung findet ist kein geringerer, als <Alī, der dort als ein sehr Weiser (Hakīm) beschrieben wird, also gerade mit der Eigenschaft, die ihn so fest mit dem Koran, der Schrift Gottes verbindet.

Und diese Betrachtung und keine andere, findet eine ebensolche Bestätigung in den Berichten, die auf den Propheten zurückgehen.

 

2.2. 1. Überlieferung:

 

Unter den Gefährten des Propheten und den Früheren war es klar gewesen, wer mit der Bezeichnung <Alī im Vers gemeint ist.

بسنده عن ابي عبد الله (ع) قال : لما صرع زيد بن صوحان يوم الجمل جاء امير المؤمنين حتى جلس عند راسه فقال رحمك الله يا زيد قد كنت خفيف المؤونة عظيم المعونة فرفع زيد راسه اليه فقال : وانت جزاك الله خيرا يا امير المؤمنين فوالله ما علمتك الا بالله عليما وفي ام الكتاب عليا حكيما

In einer Überlieferung, die zurückgeht Abī <Abdillāh, heißt es „Als Zaid ibn Sawhān am Tage der Kamelschlacht fiel, kam der Befehlshaber der Gläubigen heran, bis er sich am seinem Kopfe niedersetzte und sagte: „Gott sei dir gnädig, o Zaid, du warst stets bescheiden und sehr hilfreich.“ Da hob Zaid seinen Kopf und sagte:„Und dir vergelte Gott Gutes, denn bei Gott, ich kenne dich nicht anders, als über Gott wissend und in der Schrift als <Alī, einen sehr Weisen.“

2.2. 2. Überlieferung:

Erhalten wurde dieses Verständnis von den Imāmen, die auch die richtigen Bezüge dieser Koranstelle zu anderen im System des Korans immer wieder deutlich gemacht haben. So auch in dieser Überlieferung von al-Kummī:

قال وحدثني ابي عن حماد عن ابي عبدالله عليه السلام في قوله ﴿الصراط المستقيم﴾ قال هو امير المؤمنين عليه السلام ومعرفته والدليل على انه امير المؤمنين قوله ﴿وانه في ام الكتاب لدينا لعلي حكيم﴾ وهو امير المؤمنين عليه السلام في ام الكتاب

 

Er sagte: „Und mir erzählte mein Vater, von Hammād, von Abī <Abdillāh über Sein Wort: „Den Weg, den Geraden“, er sagte: „Dies ist der Befehlshaber der Gläubigen und die Erkenntnis von ihm.“ Und der Beweis dafür, daß es der Führer der Gläubigen ist, ist Sein Wort: „Und fürwahr, ist er es, in der Mutter der Schrift, bei Uns, fürwahr, ein erhabener (<Alī), ein Weiser.“

 

_________________________________

 

Vgl. Kor: 15 (al-Hiğr): 41 und 42.

Vgl. Kor: 11 (Hūd): 56.

Vgl. Kor: 19 (Maryam): 36.

Vgl. Kor: 36 (Yā-Sīn): 61.

Vgl. Kor: 6 (al-An<ām): 126.

Vgl. Kor: 1 (al-Fātiha): 7.

Vgl. Kor: 14 (Ibrāhīm): 1.

Vgl. Kor: 22 (al-Hağğ): 24.

Vgl. Tafsīr al-Burhān: Bd. 2, S. 344.

Vgl. Manākib ibn Šahrašūb: Bd. 2, S. 302.

Vgl. Kor: 15 (al-Hiğr): 41.

Da die Wortlautmethode (al-Manhağ al-Lafzī) und die motivierte Lösung zur Sprache (al-Hall al-Kasdī Li al-Luġa) Synonyme (Murādafāt) verneinen ist der Koranische Wortlaut „Bašar“ nicht mit „Mensch“ für „Insān“ übersetzt.

Vgl. Kor: 15 (al-Hiğr): 28 bis 31.

Vgl. Kor: 14 (Ibrāhīm): 60 und 61.

Vgl. Kor: 7 (al-A<rāf): 23; 14 (Ibrāhīm): 60 und 61.

Vgl. Kor: 2 (al-Bakara): 246; 14 (Ibrāhīm): 60 und 61.

Vgl. Kor: 14 (Ibrāhīm): 60 und 61.

Vgl. Kor: 3 (Āli <Imrān): 33 und 34. Vgl. al-Bahrānī, Ġāya al-Marām: S. 318.

Vgl. Kor: 18 (al-Kahf): 110.

Beachte die direkte Rede an den Propheten, die in ihrer Rhetorik auf die Gunst Gottes gegen Seinen Diener aufmerksam macht.

Vgl. Kor: 25 (al-Furkān): 54.

Vgl. http://www.alquran-network.net/ahlebait/15.htm.

Vgl. Kor: 43 (az-Zukhruf): 1 bis 4.

Vgl. adt-Tūsī, at-Tibyān: Bd. 25, S. 180.

Vgl. Kor: 85 (al-Burūğ): 21, 22.

Vgl. Kor: 3 (Āli <Imān): 7.

Vgl. Kor: 10 (Yūnus): 1.

Vgl. Kor: 61 (as-Saff): 6.

Vgl. Kor: 3 (Āli <Imān): 39.

Vgl. al-Bahrānī, al-Burhān: Bd. 25, H. Nr. 6.

Vgl. al-Kummī, Tafsīr: Bd. 1, Sure 1; Kor: 43 (az-Zukhruf), 4.

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  • 1 Jahr später...
Hossein al-Neyshaburi
In Sure 14 (Ibrāhīm), im Vers 36 wird kein Zweifel daran gelassen, daß <Alī ibn Abī Tālib die Seele des Propheten ist:

الْحَقُّ مِن رَّبِّكَ فَلاَ تَكُن مِّن الْمُمْتَرِينَ ۝ فَمَنْ حَآجَّكَ فِيهِ مِن بَعْدِ مَا جَاءكَ مِنَ الْعِلْمِ فَقُلْ تَعَالَوْاْ نَدْعُ أَبْنَاءنَا وَأَبْنَاءكُمْ وَنِسَاءنَا وَنِسَاءكُمْ وَأَنفُسَنَا وأَنفُسَكُمْ ثُمَّ نَبْتَهِلْ فَنَجْعَل لَّعْنَةَ اللّهِ عَلَى الْكَاذِبِينَ ۝

„Die Wahrheit von deinem Herrn. So sei nicht von den Strauchelnden. So wer mit dir disputiert, nachdem zu dir das Wissen kam, da sag: „Kommt herbei. Laßt uns rufen unsere Söhne und eure Söhne und unsere Frauen und eure Frauen und unsere Seelen und eure Seelen. Alsdann laßt uns beschwören. So bringen wir das Verdammen Gottes über die Lügenden.“

 

 

salam Bruder, hier ist dir leider ein Fehler unterlaufen. Das muss heißen Sure 3 (Aale Imran)

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Saif Imam Ali

#salam#

 

Wirklich sehr interessante Sichtweise. Ich weiß nicht, ob ich überall alles verstanden habe, kannst du mir folgende Frage beantworten:

Ist es da noch verwunderlich, daß es im Kodex (Mushaf) von <Abdillāh ibn Mas<ūd in Sure 3 (Āli <Imrān), in Vers 33 und 34 geheißen haben soll:

إِنَّ اللّهَ اصْطَفَى آدَمَ وَنُوحًا وَآلَ إِبْرَاهِيمَ وَآلَ عِمْرَانَ وَ آلَ مُحَمَّدٍ عَلَى الْعَالَمِينَ ۝ ذُرِّيَّةً بَعْضُهَا مِن بَعْضٍ وَاللّهُ سَمِيعٌ عَلِيمٌ ۝

„Fürwahr, Gott erwählte Adam und Noah und die Leute Abrahams und die Leute <Imrān's und die Leute Muhammad's über die Welten. Eine Nachkommenschaft, ein Teil von ihr vom anderen. Und Gott ist ein Allhörender, Allwissender.“

Das heißt du willst damit sagen ,dass du an einen Tahrif in den Ayats glaubst? Oder habe ich etwas missverstanden..

 

 

;)

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#salam#

 

#bismillah#

 

Akhi Saif Imam Ali,

 

es gibt 7 Lesearten des Qur'an, die von der Ahl-ul-Sunnah wel Dschamat anerkannt sind. Dh, der Qur'an in Libyen kann in bestimmten Passagen anders lauten wie der Koran in der Türkei. Es geht hier vielmehr um die Vokalisation, und nicht um die Verfälschung des Buches Gottes. Laut Ahl-ul-Sunnah wel Dschamat gibt es außer den 7 Lesearten noch weitere 3 die als "Qur'an" anerkannt sind. Der Qur'an mit der Leseart von Hasan al Basri (kv) wird von den Sunniten nicht als Qur'an akzeptiert und die Abschnitte darin dürfen auch nicht im Gebet verwendet werden. Ich weiß nicht, ob diese Leseart des Hasan al Basri (kv) heute noch vorhanden ist.

 

Wie ist es nun bei uns Schiiten? Welche Lesearten haben wir? Oder haben wir die sunnitische Sichtweise übernommen?

 

#salam#

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Salam Bruder Alawi, bei uns gibt es alhamdulillah nur ein Wort Gottes, genauso wie es nur einen Gott gibt. Der Koran ist eindeutig und prezise.

 

#salam#

 

#bismillah#

 

 

Ja, das ist mir bewusst Bruderherz. Aber es muss bei der Shia auch eine Leseart (Qirāʾāt) des Qur'an geben! Wenn allein die Sunniten 10 verschiedene Lesearten haben, dann müssten wir auch eines haben. Denn man sagt ja, dass es 300 Verse über Imam Ali (as) im Qur'an gibt. Unsere Gelehrten müssten eine andere Leseart (Qirāʾāt) haben, damit sie diese 300 Verse - und mehr - identifizieren können.

 

Würde mich wahnsinnig freuen, wenn sich unsere lieben Studenten aus dem Iran auch zu Wort melden würden #rose#

 

#salam#

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#bismillah#

 

Der Bruder hier sprach aber nicht von der Aussprache,denn wenn wir das Wort "3aalyan" zu "3alyyian" machen, dann hätten wir den Namen Ali.Aber in dem von mir zitierten Beitrag ging es um einen Satzbau,der so nicht im Buch Gottes vorhanden ist und zwar,dass die Ahli Muhammad auch vor alle Welten bevorzugt is.

 

Das mit den 300 Versen ist so auch nicht richtig, denn es hängt bei den Versen nicht mit der Aussprache zusammen sondern mit dem Offenbarungsanlass. Außerdem sagen die Sunniten auch dass 300 Verse für Ali(As) offenbart wurden.

 

#salam#

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Hossein al-Neyshaburi
#salam#

 

#bismillah#

 

 

Ja, das ist mir bewusst Bruderherz. Aber es muss bei der Shia auch eine Leseart (Qirāʾāt) des Qur'an geben! Wenn allein die Sunniten 10 verschiedene Lesearten haben, dann müssten wir auch eines haben. Denn man sagt ja, dass es 300 Verse über Imam Ali (as) im Qur'an gibt. Unsere Gelehrten müssten eine andere Leseart (Qirāʾāt) haben, damit sie diese 300 Verse - und mehr - identifizieren können.

 

Würde mich wahnsinnig freuen, wenn sich unsere lieben Studenten aus dem Iran auch zu Wort melden würden #rose#

 

#salam#

 

سلام mein lieber Bruder,

 

die Überlieferung, die wir benutzen geht auf Hafz und dann auf Asem zurück. Dieser Hafz war selber ein Shiit. Das heißt aber nicht dass die Vokalisationen in dieser Qera2ah unbedingt alle 100%ig stimmen müssen. Es gibt durchaus Überlieferungen der Ahlul Bayt mit unterschiedlicher Rezitation.

 

dein Bruder Hossein

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