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Warum kommen die Kinder nach der Scheidung zum Mann?


Lillian

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salam alaikum

 

da der vater für die rel. erziehung der kinder verantwortlich zeigt, sollten diese ab dem 7. lebensjahr bei ihm leben.

natürlich spielen da auch vereinbarungen des ehevertrages eine große rolle, denn dort kannst du auch den lebensmittelpunkt der kinder bei der mutter festschreiben.

nur besteht dann auch die möglichkeit, dass die mutter zB den islam verlässt, und die kinder dann christlich bzw auch atheistisch erzogen werden. ausserdem die mutter nach deutschen gesetzen möglich, das kind durch einen neuen ehemann adoptieren lässt, so dass es keine bezugspunkte zum vater, bzw dem islam mehr gibt.

 

inscha´allah antworten hier noch weitere geschwister , die es noch besser darlegen können.

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Salam alaiakum

 

auch in der arabischen Welt wird es so gehandhabt. Im Irak ist es auch so, dass wenn die Frau wieder heiraten möchte, die Kinder zum Mann zurückkehren. In meiner Familie war es ein Glück für die Kinder, dass sie nun bei ihrem Vater und den Großeltern aufwachsen. Aber ob es immer gut ist, weiss ich nicht. Vielleicht haben andere Geschwister ja eine gute Erklärung für uns

 

wa salam

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Salam ...

 

der Islam steht immer auf der Seite der Schwächeren, und der Vater hat in diesem Zusammenhang sehr große Pflichten den Kindern gegenüber.

 

Überlegt doch mal, dass Frauen einen Beruf haben, dass es Kindergeld gibt, dass notfalls das Sozialamt für den Unterhalt von Kindern aufkommt: Seit wann gibt es das? Und wo überall gibt es das?

 

Durch die Jahrhunderte hindurch, und noch heute in vielen Teilen der Welt, wäre es eine Katastrophe, wenn sich der Mann einfach davon macht und die Frau mit mehreren Kindern zurücklässt! Und es wäre genau so schlimm, wenn er sich so schlecht benimmt, dass die Frau sozusagen "flüchten" muss.

 

Der Islam erwartet vom Mann, dass er für seine Familie absolut einsteht und alles für seine Kinder einsetzt. Die Frau hat da vergleichsweise weniger Pflichten, und leichtere. Vor diesem Hintergrund ist es selbstverständlich, dass der Mann auch nach einer Trennung für die Kinder und die Frau sorgt, damit sie überleben können. Und wenn die Kinder älter sind, ist er dazu verpflichtet, die Kinder zu sich zu nehmen und für sie und ihre Ausbildung zu sorgen. Das ist je nach Rechtsschule verschieden, zum Beispiel Jungen ab 8 Jahren, Mädchen ab der Pubertät oder bis zur Heirat, ältere Kinder werden gefragt was sie wollen usw. Der Frau soll damit unter anderem der Weg zu einer neuen Ehe frei gemacht werden und der Sohn soll zum Beispiel im Geschäft des Vaters ausgebildet werden können.

 

Stellt euch mal eines vor, wenn alle Männer die sich hier und jetzt schlecht benehmen, vor dem Problem stehen, auf einmal für einen Schwall Kinder allein verantwortlich zu sein, dann würden sich viele ratzfatz viel besser verhalten, nicht wahr? (Nebenbemerkung!)

 

Neben dieser großen Verantwortung hat der Vater, der alles für seine Kinder einsetzt aber auch noch die Pflicht und das Recht, für eine ordentliche Erziehung der Kinder zu sorgen. Damit er das erfüllen kann, muss er sie natürlich eine Zeit lang bei sich haben. In den Zeiten, in denen er mit Geldverdienen beschäftigt ist, kümmert sich dann der in vielen Gegenden traditionell größere Familienverband um den Nachwuchs.

 

Das ist uns hier alles sehr fremd, es war aber auch in Deutschland noch lange so (weit bis über den 2. Weltkrieg hinaus), dass zumindest eine Frau, die eine Ehe beendet hat, um wieder zu heiraten, das Sorgerecht für die Kinder verloren hat. Der leibliche Vater sollte da seine Rechte behalten und seine Pflichten auf Erziehung der Kinder erfüllen können.

 

Dass es heute Männer gibt, für die Kinder reine Sache der "emanzipierten" Frau sind, die sich in der Dreifachbelastung abstrampelt (kein Wunder, dass niemand mehr Kinder haben will) ist eine sehr neumoderne Erfindung. Und ob sie wirklich gut ist, wird sich herausstellen.

 

Man muss dazu sagen, dass solche Bestimmungen immer "Kann"-Bestimmungen sind, kein Muss! Ist ein Kind bei der Mutter besser aufgehoben, sieht der Vater seine Pflicht in einer großzügigen Unterstützung von Mutter und Kind erfüllt usw. dann muss er ja der Mutter das Kind nicht wegnehmen, egal wie alt es ist! (Das ist ähnlich wie bei Körperstrafen: Sie sind "erlaubt" weil es Situationen gibt, in denen es aus dem Umfeld heraus Sinn gibt, aber sie sind keine absolute Pflicht. Der Islam schafft in vielen Entscheidungen einen Rahmen, innerhalb von dem dann eine Lösung gefunden werden soll.)

 

So wie ich es hier beschrieben habe, klingt es sehr ideal. Und die Realität ist nicht immer so - ich weiß. Natürlich gibt es Mütter, die verzweifelt dagegen kämpfen, dass der Vater ihnen ohne jede Einsicht die Kinder entzieht, und zwar nicht aus diesem hohen Pflichtbewusstsein heraus, sondern weil er die Mutter verletzen will, weil er vor den Verwandten nicht als Drückeberger dastehen möchte und so weiter.

 

Hier müsste sich jede Frau im Vorfeld klarmachen, wie die Zusammenhänge bei einer eventuellen Trennung sein könnten und die von ihr gewünschten Lösungsmöglichkeiten schon in den Ehevertrag aufnehmen.

 

Wassalam

Rajaa

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gut erklärt.Aber wie ist es,wenn die Kinder zum Vater gehen un die Mutter es nicht will.Wie ist das denn dann mit dem sehen der Kinder?Eine Mutter kann doch ohne ihre Kinder gar nicht.Da muss es doch irgendwelche Regeln geben wie die Mutter ihre Kinder sieht.

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  • 3 Monate später...

Salam Rajaa, bewundere deinen detaillierten Beitrag.Prima. Es ist genauso wie du es in deinem letzten Abschnitt beschreibst. Die Kinder werden schnell zum Spielball zwischen den Eltern. Ich denke schon länger über Trennung nach, weil wir uns wegen der Kinder nicht einigen können,leben wir noch zusammen. Die Situation ist mehr als belastend für uns alle.Mein Mann meint wir könnten es schaffen bis die Kinder volljährig sind, also ca 8Jahre. Nach zwei Jahren geht mir langsam die Luft aus.

Wie du schon erwähnt hast, möchte mein Mann nicht dumm vor seiner Familie stehen. Von wegen"nicht durchsetzen" können. Eine Frau trennt sich nicht von ihrem mann, nur der Mann von der Frau.Also, was tun? Salam*Nabathie*

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Salam ...

 

noch acht Jahre ist wirklich eine lange Zeit, wenn ihr beide eigentlich übereinkommt, dass es besser ist, sich zu trennen.

 

Streitet ihr euch nur im Zusammenleben, könnt euch aber gut verständigen, wenn ihr nicht so eng zusammen seid?

 

Ein möglicher Weg könnte sein, wenn dein Mann einen Arbeitsplatz in einer anderen Stadt findet. Ihr lebt dann wenigstens in der Woche getrennt, und vielleicht hin und wieder am Wochenende. Die Kinder bleiben in ihrem Umfeld, und dein Mann verliert nicht vor der Familie das Gesicht, wenn die Kinder nicht mit ihm gehen.

 

Wenn ihr euch "normal" trennen würdet, kann das doch durchaus auch offiziell vom Mann ausgehen (der dann halt darauf verzichtet, mit einer Frau zu leben, die gar nicht mehr mit ihm leben will!). Wie das im Einzelnen war, muss er doch seiner Familie gar nicht sagen!

 

Die Wohnungsgrößen sind natürlich ein finanzielles Problem. Aber da die Kinder nicht mehr so jung sind, könntet ihr ja auch den Aufenthalt der Kinder aufteilen, sie sind den größeren Teil der Zeit bei dir, gehen aber alle 14 Tage für sagen wir mal 3-4 Tage zum Vater, oder jede Woche für 2-3 usw. Ich kenne muslimische Familien, die es sehr flexibel so gemacht haben. Der Mann vertritt diese Lösung dann entschieden vor seiner Familie: "Ich weiß ja, dass ich es nicht tun müsste, aber ich möchte, dass die Kinder genug Zeit mit ihrer Mutter verbringen. Ich war mit ihr als Ehefrau nicht zufrieden, aber als Mutter macht sie ihre Sache ja gut." Und schon läuft es, ohne dass er von seiner Familie verachtet wird.

 

(Und wer weiß, insha'allah wenn ihr es schafft, dieses Problem wirklich sinnvoll zu lösen, dann findet ihr vielleicht sogar noch einmal ganz anders zueinander. Das soll man nicht von vornherein ablehnen.)

 

Ich hoffe sehr, dass ihr einen Weg findet, mit dem ihr alle gut leben könnt, insha'allah.

 

Wassalam

Rajaa

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Salam alaikum, Du hast völlig recht, mit dem was Du geschrieben hast. Am Anfang hat mein Mann vorgeschlagen, dass er die Kinder jedes Wochenende bekommt, von Freitag bis Sonntag. Sozusagen ein Wochendpapa.Und ich decke die ganzen Schultage ab. Also, bleibt eigentlich alles beim Alten. Fast alles negative: feste Zeiten, Regeln, Absprachen verbinden sie mit mir. Besonders der Große hat in seinem Alter,14, sehr große Probleme damit. Weil ihm der männliche Part fehlt. Mein Mann ist eher bereit mit Geld etwas gut zu machen, berechtigt oder auch nicht. In vielen Situationen finde ich das nicht angemessen, zumal wir es nicht absprechen.Ich sehe, genau wie Du, die Trennung als eine Chance wieder neu aufeinander zu zu gehen. Der Meinung ist er nicht, vorbei ist vorbei.Ichpersönlich find dies sehr schade, weil wir ja die Menschen bleiben die wir waren und Eltern sind wir auf Lebenszeit.Was ist dabei in einer Straße getrennt zu wohnen. Er könnte die Kinder immer sehen wenn er wollte. An der muslimische Erziehung würde sich nichts ändern. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Salam, *Nabathie*

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Salam ...

 

ich hab es nicht so gesehen, dass er die Wochenenden abdecken soll, sondern dass er abwechselnd mit dir gewisse Tage lang den Alltag mit den Kindern hat, und vielleicht jedes zweite Wochenende.

 

Das ist doch ein gutes Entgegenkommen, weil er dann vor der Familie doch viel eher als der Vater dasteht, der sich um die Kinder kümmert (manchmal ahne ich den Sinn mancher Regeln schon sehr deutlich).

 

Wassalam

Rajaa

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Salam alaikum Raaja, ich habe Dich schon richtig verstanden. Aber mein Mann nicht. Nur unter dieser Bedingung will er sich trennen. Und die Ferien möchte er auf jeden Fall die Kinder. Ich möchte eigentlich auf eigene Kosten mitfliegen. Aber dass möchte er nicht, er möchte nicht das ich weiter Kontakt zu seiner Familie habe, bei einer Trennung werde ich von der Familie verstossen, ich finde das sehr schade,weil ich die Familie gut kenne und sie mich bislang immer sehr geschätzt hat oder besser sie haben mich im Laufe der Jahre gut kennen gelernt, erleben die Kinder. Ihre Vorurteile haben sich nicht bestätigt. Bisher gab es nie Probleme oder Streit. Manchmal habe ich das Gefühl gegen Wände zu laufen. Salam *Nabathie*

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Salam alaikum, mein Problem ist ganz einfach, mein Mann fühlt sich für nicht und niemand in der Familie zuständig. Zum Beispiel, wenn er am Abend nach Hause kommt und es zuviel durcheinander ist, sagen wir mal die Kinder sind noch nicht fertig zum zu Bett gehen reicht es ihm, und er geht wieder. Oder der Große stört den Unterricht in der Schule, der Lehrer ruft an und ich möchte es mit meinem Mann anschließend besprechen, meint er, dies wäre meine Angelegenheit. Und das ist mit vielen Dingen so. Vielleicht bin ich ja auch das Problem oder habe ein Problem mit meiner Mutterrolle, ich weiß es nicht. Ich kenne viele arabische Familien wo es mit den Absprachen besser klappt, würde mich gern besser ausdrücken, weiß aber nicht wie. Bei beiden Kindern verschiebt sich das "Weltbild", wenn man das so nennen kann.Salam*Nabathie*

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