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Die Farbe der Liebe ist Blut


3aliy

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#hunger#

Assalam Alaikoum,

 

Die Farbe der Liebe ist Blut

Geschrieben von: Dr. Yavuz Özoguz

 

Der Tag ist ein Tag wie kein anderer zuvor. Der Ort ist ein Ort, der stellvertretend steht für die Bereitschaft einer ewig leuchtenden Kerze des Lichtes, das Dunkel für alle Zeiten zu überwinden.

 

Der Sand ist ein Sand, der getränkt wird vom Blut der Heiligen. Das Pferd ist ein Pferd, das dem zerschundenen Körper Schatten spendet, obwohl es vor Erschöpfung kaum noch stehen kann. Der Pfeil ist ein Pfeil, das im Hals eines Säuglings steckt und den Bogenschützen, der ihn abgeschossen hat, für alle Zeiten verdammen wird. Der Wind ist ein Wind, der so gerne die Überlebenden kühlen möchte und den Schrei nach Wahrheit in alle Himmelsrichtungen trägt. Das Banner ist ein Banner, das sich nach seinen Träger sehnt, denn er ist nicht mehr da. Das irdische Wasser ist das Wasser, das aus dem Wassersack ausgelaufen ist in den Sand und sich gemischt hat mit dem rot des Blutes. Fast wollte sich der Euphrat erheben, um den nach Wasser dürstenden für immer Wasser zu geben.

 

Die Engel sind die Engel, die so gerne alle ihre Fähigkeiten eingesetzt hätten, aber sie durften es nicht; heute noch nicht. Die schwer verletzten und geschunden überlebenden Münder sind die Münder, welche die Wahrheit aussprechen. Ist die Wahrheit nicht immer aus blutigen Mündern verkündet worden? Die Zelte sind Zelte, die halb verbrannt sind, und dennoch versucht jeder Fetzen der Stoffe denjenigen Schutz zu gewähren, die noch Zuflucht in ihnen suchen. Der Stab, auf den sich ein überlebender schwerstkranker stützt, ist der Stab des Mose, der schon so viele Wunder vollbracht hat aber heute nicht wirken durfte. Der noch immer erschallende Ruf „Ist denn dort niemand mehr, der uns helfen kann“ ist eine Warnung an alle Menschen für alle Zeiten, niemals mit ihren Seelen allein zu bleiben, sondern dem Ruf des Rufenden, dem Hilferuf des Heiligen zu folgen, um seine eigene Seele zu retten.

 

Die Erde in einem fernen Trog färbt sich mit Blut, und eine gütige Frau weint, denn sie weiß, was geschehen ist. Hatte nicht der Fürst der Menschheit ihr diesen Trog hinterlassen und ihr angekündigt, was geschehen wird? Die Tränen aus der Stadt des Propheten mischen sich mit den Tränen aus dem Ort in der Wüste und fließen die so erleuchteten Wangen herunter, tropfen auf das Kleid der Bescheidenheit, hier und dort. Ein kleines Mädchen trägt die Tränen ihrer Augen zu ihrem Vater, um ihm Wasser zu geben, aber er kann es nicht mehr annehmen. Doch schon bald wird sie ihm wirklich Wasser bringen können. Und Träne folgt auf Träne und es sind die Tränen der Trauer, es sind die Tränen der Liebe, es sind die Tränen, die weiter fließen, bis sie an eine Wasserquelle erquickenden Wassers gelangen, den sie einstmals verlassen hatten. Endlich haben sie ihre so ersehnte Heimat gefunden, die sie einstmals verlassen mussten, um über jene wunderbaren Wangen fließen zu dürfen.

 

Die Wasserquelle hatte gewartet auf diesen Tag. Alle ihre Schönheit, all ihre Pracht hatte sie aufbewahrt für diesen Tag. Denn sie wusste, heute würde einen Frau von dieser Wasserquelle schöpfen, die von Licht über Licht erschaffen wurde und selber Licht über Licht ward. Eine Fürstin, deren Name selbst schon Licht ist. Die Fürstin aller Frauen würde heute aus dieser Quelle ihren Söhnen und Töchtern Wasser geben.

 

Und da kamen sie schon: Ein ehemaliger Sklave, der Christ gewesen war, ein Kommandant der Gewaltherrschaft, der erst spät die Wahrheit erkannt hatte, aber sich dann mit all seinen Fähigkeiten der Wahrheit gewidmet hatte. Männer, die mit ihren Körpern Betende vor Pfeilen geschützt hatten. Jünglinge, die trotz ihrer Jugend sich aufgeopfert hatten. Dutzende heile Herzen. Es waren auch einige Frauen und Kinder darunter. Ein wundervoller junger Mann mit der Stimme des besten Gebetsrufers und dem Aussehen seines Großvaters kam, an der Hand war sein sehr junger Bruder. Sie kamen zu ihrer Großmutter. Die andere Hand des jungen Bruders hielt dessen Onkel, ein begnadeter Flaggenträger, dessen größte Dankbarkeit darin bestand, die Flagge eines Menschen tragen zu dürfen, der als Letzter zu dieser Quelle kam. Es war der Sohn dieser Fürstin an der Wasserquelle. Alle Vorangeeilten öffneten einen Weg für ihn. Niemand wollte vor diesem Mann an der Quelle sein. Er ging durch die Reihen und grüßte jeden Einzelnen seiner Getreuen, die ihn voller Tränen der Liebe zurück grüßten. Die Wasserquelle lief über! Die Mutter wartete am Quellenrand und umarmte den Sohn. Und in dem Moment kam auch sein älterer Bruder hinzu, der selbst hier gewartet hatte auf diesen Tag. Beide tragen die Namen der Schönheit.

 

Die Anwesenden wurden von Engeln in weiße Gewänder umhüllt, die selbst voller Licht strahlten. Licht über Licht und wieder Licht über Licht, keine irdischen Worte wären hinreichend, um die Szene zu beschreiben. Und dieses Licht strahlte im himmlischen leuchten und erhellte die Herzen von Tausenden und Abertausenden Propheten und Heiligen, die dazu kommen und zugegen sein durften. Millionen von Engeln erhellten die Szenerie mit ihren Tränen der Faszination. Tränen die die Wasserquelle immer wieder aufs Neue auffüllten, dass sie nie versiegte. Immer wieder lief sie über, dass selbst das Himmelsreich sie nicht mehr tragen konnte. Immer wieder fielen Tropfen auf die Erde und formten sich zu Blut, das Sand tränkte, und Tränen erzeugte, die zurück flossen; ein ewiger Kreislauf fließenden und reinigenden Wassers.

 

Zuletzt kam ein Licht an die Quelle, das noch heller leuchtete, als alle Lichter zuvor. Er hielt an seiner rechten Hand ein weiteres Licht und hob dessen Arm hoch. Und eine Rezitation des Lichtverses in seiner himmlischen Urform, gelesen von Millionen von Engeln in einem Klang, dessen Schönheit nur himmlische Ohren wahrnehmen können, durchdrang den Klang der Wasserquelle und jeder Tropfen der Tränen reihte sich ein in die herzergreifende Rezitation: Licht über Licht und der Schöpfer führt zu Seinem Licht, wen er will.

 

Die Szene im Himmel fand einen Spiegel auf Erden. Das lichtweiß des Himmels spiegelte sich im blutrot des Sandes von Kerbela am Tag von Aschura.

 

Und die überlebende Tochter jener Fürstin an der Wasserquelle war die irdische Stimme der himmlischen Ereignisse. Sie musste noch auf Erden bleiben, um sich erst später an die Wasserquelle einfinden zu dürfen, denn sie hatte noch eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie sollte Worte sage, die sich in das Herz aller Liebenden einbrennen sollten, als sie sagte: „Alles, was ich gesehen habe, ist Schönheit!“

 

Denn ihre Augen kannten die wahren Farben, und die irdische Farbe der Liebe ist Blut.

 

Wassalam

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Salam Alaykum

 

SubhanAllah #sas#

 

Es gibt keine Worte um diesen gesegneten Beitrag zu kommentieren. Möge Allah st alle Beteiligten reichlich belohnen.

 

Mögen wir stets zu den Kämpfern der Gerechtigkeit und zu den Verteidigern der Warheit gehören...

 

Allahumma salli ala Muhammad wa ahli Muhammad, ajj al Farajahu #hunger#

 

Wa Salam #rose#

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