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Die Unabhängigkeit des Verstandes im Islam


Zeinab bint Ali

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''Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!''

 

Seine Eminenz Sayyed Mohamed Hussein Fadlullah vollzog die zwei Freitagsgebete in der Imamain Al-Hassanain Moschee, am 18 April 2008 / 12 Rai' II 1429 Hijri. Mehrere Führende religiöse Gelehrte, Würdenträger und tausende von Gläubigen nahmen an dem Jumu'a-Gebet teil.

 

 

Die Unabhängigkeit des Verstandes im Islam:

Eines der pädagogischen Prinzipien ist, dass Allah (Der Erhabene) will, dass wir die Selbstständigkeit unseres Urteilsvermögens beibehalten. ER schuf für den Menschen einen unabhängigen Verstand und eine verantwortungsbewusste Persönlichkeit, weil ER möchte, dass wir niemals zulassen, dass es von jemanden anderen bedient wird.

Stattdessen sollten wir das woran wir angeblich glauben einstudieren, denn nur dann können wir davon überzeugt werden oder nicht davon überzeugt werden.

Dies ,weil wenn wir vor Allah (Dem Erhabenen) vortreten werden, werden wir wegen unserer Gedanken und Überzeugungen zur Rechenschaft gezogen. Er wird uns nach den Prinzipien fragen, die wir verwendeten um zu unserer Schlussfolgerung und unserer (Glaubens-) Auswahl zu gelangen.

 

Der glorreiche Quran spricht in mehreren Versen über diese Angelegenheit und betont, dass jede Person die alleinige Verantwortung für ihre Taten trägt und kein anderer. Dies lesen wir in Surat Al-Najm:
''Und daß dem Menschen nichts anderes zuteil wird als das, wonach er strebt, und daß sein Streben bald sichtbar wird.''
[53:39,40]

Kein anderer, egal wie nah er dir auch steht, nicht einmal dein Vater oder dein Sohn wird die Verantwortung deiner Taten tragen.

''(Dereinst,) wenn sich diejenigen, denen (im Diesseits) gefolgt wurde, von jenen los sagen, die ihnen gefolgt sind, und sie die Strafe sehen, während ihnen die Bindungen abgeschnitten sind!
[2:166]

Und (wenn) diejenigen, die (ihnen) gefolgt sind, sagen: "Wenn wir zurückkehren könnten, so würden wir uns von ihnen los sagen, wie sie sich von uns losgesagt haben!" So zeigt ihnen Allah ihre Taten als gramvolle Reue, und sie kommen aus dem Feuer nicht heraus.''
[2:167]

Es ist überliefert, dass, als der Prophet (sas) in seinem Totenbett lag und er begleitet wurde von seinem Onkel Al-Abbass bin Abdul Mutalib, seiner Tante Safiah und seine Tochter Fatima Al-Zahra (as). Da wandte er (sas) sich an jeden einzelnen von ihnen namentlich und sagte:
'' Tue gutes für Allahs Sache, denn ich kann das nicht für dich tun.''
Auch wenn es seine Tochter Fatima (as) wäre.

Deshalb sagte Imam Ali (as):
''Mohammed 's (sas) Freund ist derjenige der Allah (swt) gehorcht, obwohl er nicht mit ihm verwandt ist, während Mohammed 's (sas) Feind derjenige ist welcher ungehorsam ist gegenüber Allah (swt), auch wenn er mit ihm verwandt wäre.''

 

In diesem Kontext erklärt uns Allah (swt ) von einigen Ungläubigen, die manche Muslime zum Abweichen bewegten, ihnen versprechend, dass sie, für sie, die Verantwortung tragen werden.
"Und diejenigen, die ungläubig sind, sagen zu denen, die glauben: ""Folgt unserem Weg! Dann werden wir (dereinst beim Gericht) eure Sünden auf uns nehmen."" Sie werden aber nichts von ihren Sünden auf sich nehmen. Sie lügen."
[29:12]

 

''Sie werden jedoch sicher ihre (eigene) Last tragen und dazu noch weitere Last. Und sie werden sicher am Tag der Auferstehung über das, was sie (an lügnerischem Götzenglauben) ausgeheckt haben, zur Rechenschaft gezogen werden.
[29:13]

 

 

Die Anhänger und die Führer:

 

Allah (swt) spricht über die Beziehungen zwischen den Anhängern und den Führern, wenn Er über die Anhänger spricht, die ihre Augen verschließen, sagt Er in Surat Al Baqraa:
''(Dereinst,) wenn sich diejenigen, denen (im Diesseits) gefolgt wurde, von jenen los sagen, die ihnen gefolgt sind, und sie die Strafe sehen, während ihnen die Bindungen abgeschnitten sind!
[2:166]

Und (wenn) diejenigen, die (ihnen) gefolgt sind, sagen: "Wenn wir zurückkehren könnten, so würden wir uns von ihnen los sagen, wie sie sich von uns losgesagt haben!" So zeigt ihnen Allah ihre Taten als gramvolle Reue, und sie kommen aus dem Feuer nicht heraus.''
[2:167]

 

In einer anderen Szene sagt Allah (swt):

"Und sie werden allesamt vor Allah hintreten; dann werden die Schwachen zu den Hochmütigen sagen: ""Gewiss, wir waren eure Gefolgsleute; könnt ihr uns also nicht etwas von der Strafe Allahs abnehmen?"" Sie werden sagen: ""Hätte Allah uns den Weg gewiesen, wir hätten euch sicherlich den Weg gewiesen. Es ist gleich für uns, ob wir Ungeduld zeigen oder geduldig bleiben: es gibt für uns kein Entrinnen."" ""Und wenn die Sache entschieden worden ist, dann wird Satan sagen: ""Allah hat euch ein wahres Versprechen gegeben, ich aber versprach euch etwas und hielt es nicht. Und ich hatte keine Macht über euch, außer euch zu rufen; und ihr gehorchtet mir. So tadelt nicht mich, sondern tadelt euch selber. Ich kann euch nicht retten, noch könnt ihr mich retten. Ich habe es schon von mir gewiesen, dass ihr mich (Allah) zur Seite stelltet."" Den Missetätern wird wahrlich eine schmerzliche Strafe zuteil sein.
[14:21,22]

 

In einem anderen Vers sagt Allah (swt):

"An jenem Tage wird Er sie rufen und sprechen: ""Wo sind nun Meine Partner, die ihr wähntet?""
[28:62]

""Diejenigen, über die das Urteil gefällt wird, sagen: ""Unser Herr, dies sind jene, die wir irreführten. Wir führten sie irre, wie wir selbst irre gingen. Wir sprechen uns vor Dir (von ihnen) los. Nicht wir waren es, die sie anbeteten.""
[28:63]
""Und es wird gesprochen: ""Ruft eure Götter an."" Und sie werden sie anrufen, doch jene werden ihnen nicht antworten. Und sie werden die Strafe erleben. Wären sie doch dem rechten Weg gefolgt!
[28:64]

 

 

Der Dialog zwischen den Unterdrückten und den Unterdrückern:

 

''''Diejenigen, die unterdrückt waren, werden dann zu denen, die hochmütig waren, sagen: ""Wäret ihr nicht gewesen, wären wir ganz gewiss Gläubige geworden.""
[34:31]
""Jene, die hochmütig waren, werden zu denen, die unterdrückt waren, sagen: ""Waren wir es etwa, die euch vom rechten Weg abhielten, nachdem er (der Qur'an) zu euch gekommen war? Nein, ihr selbst waret die Schuldigen.""
[34:32]

 

""Und jene, die unterdrückt waren, werden zu denen, die hochmütig waren, sagen: ""Nein, aber es war (euer) Ränkeschmieden bei Nacht und Tag, als ihr uns befahlt, nicht an Allah zu glauben und Ihm Götter zur Seite zu setzen."" Und in ihrem Innern werden sie von Reue erfüllt sein, wenn sie die Strafe sehen; und Wir werden Fesseln um die Nacken derer legen, die ungläubig waren. Sie werden nur für das entlohnt werden, was sie getan haben.''
(34:33)

 

So trägt jeder Mensch seine eigene Verantwortung, als Individium. Er muss an den Moment denken, an dem er vor Allah (dem Erhabenen) stehen wird, und die Verantwortung tragen muss (für seine Taten).
"Und haltet sie an; denn sie sollen befragt werden."
[37:24]
"An jenem Tag wird keine Seele etwas für eine andere Seele zu tun vermögen; und der Befehl an jenem Tage steht (einzig) Allah zu.''
[82:19]

 

Allah (swt) will, dass der Mensch den Verstand in Unabhängigkeit nutzt, ohne dessen Kontrolle durch andere Menschen. Der Verstand ist ein Geschenk von Allah (swt). Ein Geschenk, das uns ermöglicht das Recht vom Unrecht zu unterscheiden und folglich macht es uns, vor Allah (swt), verantwortlich für unser Verhalten, wenn Er uns einzeln zur Rechenschaft ziehen wird, an dem Tag da keine Kinder und Geld einem etwas nützen können. Das einzige was dann noch zählt sind die Taten.

 

Quelle:

Übersetzung: Zeinab S.
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