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"Analytische Geschichte" aus dem Jahr 2003


Rehad

Empfohlene Beiträge

Kurze Zusammenfassung und Überbearbeitung

der „Analytische Geschichte“

 

Geschichte ist die Lehre der gesamten Ereignisse, sie beinhaltet gute sowie nicht gute Ereignisse.

Der Qur’an beachtet die Geschichte als Wissensquelle und fordert uns auf sie kennen zu lernen. Die Geschichte ist der Praktische Teil der Lehre, weil sie schon erprobt und praktiziert worden ist. Die Geschichte wird oft verwendet um Lehren zu bestätigen bzw. zu beweisen oder zu widerlegen. Oft wird dabei eine unwissenschaftliche Methode verwendet, die die Geschichte – zum eigenen Vorteil – nur oberflächlich studiert.

Unserer Meinung nach fängt die Geschichte des Menschen schon vor den Menschen an, da der Mittelpunkt des Menschen Gott ist. Da Gott das Zentrum all unsere Taten und Gedanken ist, ist es deshalb notwendig Ihn zu kennen, was impliziert alles zu wissen, was erforderlich für unsere Vollkommenheit ist.

Unsere Geschichtsforschung ist die analytische Geschichtsforschung, die Ursachen und Folgen einzelner Ereignisse sowie die Zusammenhänge erörtert.

Als einer der wichtigen Ereignisse der Menschheit ist die Entstehung des Islams im 7. Jahrhundert nach Isa (a.s.). Der Prophet Muhammad (s.a.s.) war der Überbringer dieser unverfälschten Botschaft. Und auch er ist unserer Nachahmung würdig.

In diesem Fall geschieht die Nachahmung aus Unwissenheit. Denn der Prophet (s.a.s.) ist der Wissenste und Beste in der Anbetung Gottes.

Um ihn richtig nach zu ahmen müssen wir das Wissen über ihn haben.

 

• Die Lebensführung des Propheten (s.a.s.)

 

1. Die Sittlichkeit des Propheten (s.a.s.)

Der Prophet (s.a.s.) war der Lebende Qur’an. Er und der heiliger Qur’an bilden eine Einheit. Aysche sagte: „Die Sittlichkeit des Propheten war der Qur’an.“ Gott spricht in der Sura Al-Qalam Vers 4: „Und du verfügst über eine mächtige Sittlichkeit.“

 

2. Die Erfüllung der Bestimmung Gottes

Imam Hussein (a.s.) sagte sinngemäß, dass der Gesandte (s.a.s.) nicht mehr und nicht weniger tut als die Bestimmung Gottes es verlangt. Der Prophet (s.a.s.) kannte sich mit den Bestimmungen des Islams aus. Weder untertrieb er noch übertrieb er. Die Übertreibung und Untertreibung der Bestimmungen Gottes resultiert aus der Unwissenheit des Individuums. Entweder man weiß ein Gebot nicht und missachtet sie unwissentlich oder man kennt Gott nicht genügend, um konsequenter Seine Gesetze durchzuführen oder man begeht Pflichten oder vermeidet Verbote, die es in Wirklichkeit nicht gibt.

Wer bestimmt die Gemäßigtheit?

Es steht außer Frage, dass es nicht die Mehrheit bestimmt, sondern Gott unter Berücksichtigung der Fähigkeit der betreffenden Person. Jedoch kann jeder seine Fähigkeit erweitern, es verhält sich so wie beim körperlichen Vermögen. Durch Training z.B. läuft man schneller, somit erweitert man seine Fähigkeit. Durch stärkere Überzeugung nähert man sich Gott. Folglich ist Fähigkeit erweitbar bzw. waren die vorangegangenen Grenzen nicht die tatsächliche Fähigkeit.

 

3. Die Methode der Mittel

Sie kommt oft beim Gebieten des Guten und Verbieten des Schlechten zum Vorschein. Nach dem großen Gelehrten Ayatullah Sistani ist Gutes Gebieten und Schlechtes Verbieten immer eine heilige Pflicht. Die ersten zwei Methoden sind, dass man sein Missfallen darüber ausdrückt und dann darüber spricht. Falls diese zwei Methoden nicht ausreichen, wendet man die Dritte Methode an (nach den man Erlaubnis vom Mujtahid erhalten hat), in dem man praktische oder physische Maßnahmen anwendet, von sanften bis zu strengeren. Aber falls es solche Sünden sind, die unter den Kategorien fallen, die Gott in der Regel absolut verurteilt, wie eine unschuldige Person zu töten oder Unheil auf der Erde zu stiften ( sei es moralisch oder wirtschaftlich), dann ist es zwingend notwendig es zu verhindern, auch wenn der Täter schuldlos unwissend ist.

Der geistliche Oberhaupt vieler Schiiten Imam Khamenei stimmt die ersten zwei Methoden zu, setzt aber voraus, dass es eine Wahrscheinlichkeit geben muss, dass das Gebieten des Guten und Verbieten des Schlechten einen Einfluss auf die unterlassende Person haben muss. Da durch die ständige Wiederholung des Guten Gebieten und Schlechtes Verbieten ihre Wirkung und Abschreckung verloren geht, da sie alltäglich wird und die zwischen menschliche Beziehung wird darunter leiden. Zum anderen ist es möglich, dass durch Begehen des Guten Gebieten und Schlechtes Verbieten, trotz Wissen, dass es keinerlei Einfluss auf die betreffende Person hat, der Täter aus trotz sich im Schlechten steigert.

Beide Gelehrten erachten es als notwendig an, dass das Gebieten und Verbieten auf die beste Art erfolgen muss, die sich je nach Umständen variiert. Beide setzen auch voraus, dass der Unterlasser sich des Verbotes wissend ist.

 

Imam Khameneis Ansicht über die Dritte Methode hier zu verdeutlichen würde unseren Diskurs überspannen, es genügt zu erwähnen, dass die meisten Gelehrten das Schlechte Verbieten mit physischen oder praktischen Mitteln nicht gänzlich ausschließen. Versen des edlen Qur’ans, die meist liberal beeinflusste oder naive Gelehrten als Einwand zum Teil heraus picken, heben diese heilige Methode nicht auf. Es reicht aus auf den Vers 161 der Sura 3 einzugehen. „Und kein Prophet darf (etwas von der Beute) unterschlagen. Und wer (etwas) unterschlägt, soll das, was er unterschlagen hat, (zu seiner eigenen Belastung) am Tag der Auferstehung bringen. Alsdann wird jeder Seele nach ihrem Verdienst vergolten werden, und es soll ihnen kein Unrecht geschehen.“ Das Verb in diesem Vers wird von den erwähnten Gelehrten als „nötigen“ oder „aufnötigen“ interpretiert, dies entbehrt jedoch der Tatsache. Das Verb bedeutet tatsächlich „unterschlagen“, das heißt kein Prophet (a.s.) darf etwas von der (Kriegs-)beute unterschlagen, verzehren. Der große Mufasir Allameh Tabatabaei und der zeitgenössische Gelehrter Ayatullah Makarame Shirazi bestätigen in ihren Tafsir-Büchern diese Realität. Die vorangegangenen Verse verdeutlichen es sehr gut.

Wir belassen es auf die Wiedergabe der Ansichten der Gelehrten hierüber, ohne selbst keine Position einzunehmen

 

4. Die Gemäßigtheit

Die Gemäßigtheit ist einer der wichtigsten Grundsätze des Propheten (s.a.s.). Was wir im zweiten Punkt kurz angekratzt haben versuchen wir an dieser Stelle näher zu erläutern.

Wir sagten, dass die Gemäßigtheit kein Anderer bestimmt außer Gott unter Berücksichtigung, dass die Fähigkeit erweitbar ist. Wir erwähnten auch, dass dies zu erreichen ist mit einem besseren Verständnis über die Existenz Gottes. Die Überzeugung an Gott und die Gottes Anbetung ist nicht von einander zu trennen. Umso mehr man Ihn erkennt, desto mehr praktiziert man die Religion.

 

Die Gemäßigtheit ist für jeden individuell. Der einer betet Gott nächtlich an, der andere begnügt sich mit den Pflichtgebeten. Das Ziel ist aber das Erstere, jedoch muss das Fundament und die Basis – eine starke Überzeugung an Gott - vorhanden sein, ansonsten bricht man in sich. „Zwingt euch selbst nicht zum Gottesdienst!“, sagte Imam Ali (a.s.) und verdeutlicht damit diese Gegebenheit.

Die Anbetung Gottes und die Liebe zu Gott als höchste Stufe der Anbetung ist weder erzwingbar noch erlernbar, sondern resultiert sich aus dem Erkenntnis Seiner Wahrheit, dessen Ergebnis die Bereinigung der Seele ist. Ihre Anbetung erfolgt nicht aus Pflicht oder Furcht, sondern einzig aus Liebe zu Gott, sie sind frei und verbringen die Anbetung Gottes im Alleinsein und in der Menschenmenge, nachts und am Tage. Das ist ihre Gemäßigtheit und die Gemäßigtheit des Propheten (s.a.s.).

 

5. Der Grundsatz der Rückbesinnung und des Nachdenkens

Der Prophet (s.a.s.) war in seinen Handlungen sehr nachdenklich und rückbesinnend. Es ist nicht der Verstand oder die quantitäten Freiheiten, der uns zum Menschen macht, es sind das Denken und die Rückbesinnung. Rückbesinnung heißt auch das Nachdenken über die Konsequenzen. Der Prophet (s.a.s.) dachte unentwegt nach und sprach nur, wenn es nötig war, und schwieg lange. Der Gesandte Gottes (s.a.s.) sagte in seinem Ratschlag an Imam Ali (a.s.): „Wenn du eine Sache anstrebst, besinne dich auf ihre Konsequenzen; und wenn sie Gutes verheiße, fahre damit fort, und wenn sie Schlechtes verheißen, lass davon ab.“ (Qurb-al-Isnad, S.34) Tatsächlich ist das Nachdenken und die Rückbesinnung die stärkste Waffe, um die Feinde abzuwehren und den Islam zu stärken.

 

6. Unbesiegbarkeit

Die Unbesiegbarkeit ist eine Eigenschaft des Gesandte Gottes (s.a.s.). Die Unbesiegbarkeit heißt nicht, dass man in den weltlichen Schlachtfeldern immer siegen wird, sondern unabhängig davon was passiert, ist man auf Gottes Seite und da Gott das Attribut Unbesiegbarkeit ist, ist man letztendlich auch unbesiegbar.

 

7. Umgänglichkeit

Der Prophet (s.a.s.) besaß eine gewaltige Umgänglichkeit. Er machte keine Unterschiede zwischen den Menschen, ob Blind, Schwach, arm oder unwissend. In einer Überlieferung von Imam Sadiq (a.s.) heißt es: „Der Engel Gabriel (a.s.) besuchte eines Tages den Propheten (s.a.s.), richtet ihm Gottes Grüße aus und teilte ihm mit, dass Gott in ihm sagt: ‚Sei umgänglich mit meinen Geschöpfen.’“

Ebenfalls beriet sich der Prophet (s.a.s.) mit den Menschen, damit die Menschen seine Gedanken und Befehle nachvollziehen konnten, nicht weil er den Bedarf daran hatte.

Umgänglichkeit ist auch die Sprache desjenigen zu sprechen, das heißt sich auf das Niveau des jeweiligen herabzusetzen, damit man verstanden wird.

Der grandiose Gelehrte Imam Khomeini verwendete die Sprache des Volkes, er verbreitete keine Schriften, um die Revolution zum Erfolg zu bringen, sondern Tonbandkassetten, da die Mehrheit der Bevölkerung damals Analphabeten waren. Auch benutzte er die „Sprache der Straße“ dermaßen an, dass seine Gegner ihm vor warfen, er wäre ein Analphabet. Als er jedoch im Iran eintraf und begann Unterricht am Fernsehen zu geben, konnten selbst die Gelehrten nicht mit folgen, so dass er die Vorlesungen am Fernsehen abbrach.

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