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Islam und Bundeswehr


Arif

Empfohlene Beiträge

#salam#

 

Ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung:

Heute kam ein Bundeswehroffizier zu uns in die Schule und hat eine Anwerbung über die Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr gemacht.

 

Das Angebot klang sehr verlockend z.B. :

 

- Gutes, bezahltes Studium

- Festes Einkommen ab 1500 Euro

-Gute Aufstiegsmöglickeiten

-etc....

Allerdings müsste man sich für mind. 12 Jahre verpflichten lassen.

 

Mein Vater hat davon abgeraten, da er denkt, dass da nur "Nazis" seien und ich dann einem ständigen Mobbing ausgesetzt wäre.

Ich weiss auch nicht ob es mit dem Islam zu vereinbaren wäre, wegen Gebet, Fasten, Moral?!, etc.

 

Was denkt ihr so darüber? Danke im voraus für eure Antworten.

 

#salam#

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ich hab von einem deutschen freund gehört in der bunderswehr hätte man keine probleme z.b. mit dem essen wenn du sagst du wärst vegetarier wär die sache geregelt.. er meinte auch die würden nichts sagen wenn du beten würdest (religionsfreiheit) aber ich glaube nicht wenn du grade irgendeine sache machen musst das du dann kurz ne pause zum beten nehmen darfst.. (wohl in deiner freizeit kannste das dann machen)

 

solange du bei der bundeswehr nicht daran beteiligt bist moslems zu töten oder unschuldige sehe ich auch keine probleme..

 

zu dem nazivorwurf - kann möglich sein das du da schief angeguckt wirst und einige dinge zu hören bekommst, das die auf dich losgehen glaub ich eher weniger

 

ansonsten moralisch gesehen wenn du da nur bist um was zu lernen und keine verwerflichen dinge tust wäre das doch zu vereinbaren

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Salam ...

 

insha'allah hilft dir dieser Link mit seinen Infos ein wenig:

http://www.muslim-markt.de/interview/2005/kruse.htm

 

Es ist natürlich schwierig festzustellen, ob man gerade als Berufssoldat eines Tages in die Zwangslage kommen könnte, gegen ein muslimisches Land oder als Verbündeter der USA etc. tätig zu werden. Mir wäre dieses Risiko glaub ich zu hoch! Und das wäre meiner Meinung auch das Hauptproblem.

 

So wie mein Mann mich informiert, würdest du aber voraussichtlich gar nicht zu solchen Einsätzen verwendet werden - und man kann immer noch aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigern, auch als Berufssoldat. Insgesamt ist es aber eine Frage der Perspektive. Konsequenterweise müsste man in dem Augenblick, in dem die Bundesrepublik Deutschland gegen ein muslimisches Land in Kampfhandlungen eintritt, ohnedies das Land verlassen und die Brüder im Glauben unterstützen. Denn allein durch das Leben hier im Land trägt man dann die Kampfhandlungen indirekt mit (allein durch das normale Leben und Arbeiten hier, das Zahlen von Steuern usw.).

 

Dass man sich außerdem bei der Bundeswehr vermutlich immer etwas am Rand der Gemeinschaft befinden könnte, kommt noch dazu, wenn es sich zum Beispiel darum handelt, sich von Alkohol fernzuhalten. Es wird ja überall auch Alkohol angeboten. Andererseits wird es bald immer mehr Muslime mit deutschem Pass geben, und dann wird auch das eines Tages zum Alltag werden, dass es auch ohne Alk und manche andere Merkwürdigkeiten geht.

 

Mein Mann war in einer Einheit, da wurde insgesamt wenig getrunken, wie es bei den technischen Einheiten der Fall ist. (Siehe auch der Link zum Interview, das dieser muslimische Bruder dem mm gegeben hat, der war auch in so einer Einheit.) Du müsstest also genau überlegen, wohin du dich bewirbst.

 

Mein Mann sagt aber, du kannst es praktisch nicht zu 100 % vermeiden, wenn du zum Beispiel einen Kaffee haben möchtest, dass da noch jemand im Raum ist und etwas Alkoholisches bestellt. Wenn man mit den Kameraden zusammensitzt, wird immer wieder mal einer ein Bier bestellen! Aber man ist ja nicht eingesperrt und muss sich da ja nicht dauerhaft aufhalten, sondern geht dann halt weg. Ein riesiges Problem muss das also nicht sein.

 

Was das Duschen angeht, haben die moderneren Kasernen gemauerte Abtrennungen, sodass man die anderen nicht direkt anzusehen braucht, die unbekleidet duschen wollen. Bei älteren Bauten ist das schwieriger. Aber insgesamt gibt es am frühen Morgen wohl immer Zeiten, zu denen alle schlafen und keiner duscht. Oder am Nachmittag - nach Dienstschluss stürzen alle los und wollen raus, da ist in kürzester Zeit die Dusche wieder gähnend leer.

 

Wassalam

Rajaa

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#salam#

@salahaddin:

Danke Bruder dein Beitrag hat mich ein Wenig erleichert also es spricht nicht viel dagegen.

 

@Schwester Rajaa :

Nach deiner Antwort denke ich es ist machbar, auch deswegen weils dein Mann auch heil überstanden hat (oder #salam# ?).

 

Insallah wird sich die Einstellung Deutschlands gegenüber muslimischen Ländern verbessern, sodass man als Soldat auf Deutschland Stolz sein kann.

#salam#

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#salam#

 

soweit ich weiß, kann ein Berufssoldat zu Auslandseinsätzen verpflichtet werden, nicht aber ein Wehrpflichtiger.

 

Das ist das, wobei ich am meisten Bedenken hätte.

 

#salam#

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Salam alaikum Bruder Arif,

 

jetzt kann ich dir mal behilflich sein:

 

Wenn ich das richtig verstehe möchtest du über die Bundeswehr studieren und die Offizierslaufbahn einschlagen.

 

Was deine Religiosität angeht - kannst du es dort ausleben. Du mußt auch nicht Vegetarier sein um Essen zu können - du sagst einfach du ißt kein schweinefleisch - und man wir dir sicher entgegen kommen so gut es geht.

 

Soldaten trinken viel alkohol - was du natürlich nicht mußt. Möglicherweise hast du mal einige rückständige Kameraden, aber mit denen solltest du fertig werden können.

 

Doch über eine Sache solltest du dir im Klaren sein - Das ist kein Spiel und auch kein normaler beruf (auch wenn es gerne so dargestellt wird). Ein Befehl wird immer mit Anspruch auf Gehorsam erteilt - mit Anspruch...

zwar hast du die pflicht einen erhaltenen befehl nach bestimmten kriterien zu überprüfen, aber das gilt auch für den befehlenden...

 

Ich persönlich zweifle daran - wie weit du die karriereleiter als muslim hinauf steigen kannst. In der Regel aber hast du anständige Kameraden und vorgesetzte...

 

Ich dachte damals auch, dort sind sicher nur rechtextrem eingestellte - und wurde nicht bestätigt - ausnahmen gibt es immer... (ich war bei der luftwaffe)

 

12 Jahre sind eine lange, lange zeit und die bundeswehr ist aktuell in afghanistan, im kosovo (muslim. bevölk.) uns es werden bestimmt nicht die letzten einsätze sein...

 

und es ist ein unterschied ob du ein fachoffizier wirst (kannst dann wieder in zivilen beruf) oder in den truppendienst (kämpfende einheiten) kommst...

 

ich sage dir ganz ehrlich - ich hatte im prinzip eine gute zeit - doch was es bedeutet ein soldat zu sein - war mir lange nicht klar (auch wenn ich das dachte)

 

Nimm dir viel Zeit - für so einen schritt und lasse dir alles schriftlich geben, verlasse dich nicht auf irgendetwas gesprochenes...

 

 

wa Salam

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Salam ...

 

man darf zu keiner Sache gezwungen werden, zu der man vom Gewissen her nicht bereit ist. Und wie erwähnt, verweigern kann in dem Fall auch der Berufssoldat noch.

 

Ich würde aber auch sagen, von vornherein keine kämpfende Truppe anstreben, sondern den technischen Dienst. Erstens ist da das Umfeld etwas anders, der Alkohol fließt nicht in Strömen, es gibt eher Tätigkeiten im Inland und wenn man wieder aus dem Dienst ausscheidet, ist der Einstieg in den zivilen Beruf einfacher. (Gerade wenn man es nicht ausschließen kann, dass eine Situation eintritt, in der man aus Gewissensgründen vorzeitig aufhören muss, ist es wichtig, schnell ins zivile Berufsleben umsteigen zu können!)

 

Wassalam

Rajaa

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Gast al-Zalzala
Ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung:

Heute kam ein Bundeswehroffizier zu uns in die Schule und hat eine Anwerbung über die Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr gemacht.

 

Das Angebot klang sehr verlockend z.B. :

 

- Gutes, bezahltes Studium

- Festes Einkommen ab 1500 Euro

-Gute Aufstiegsmöglickeiten

-etc....

Allerdings müsste man sich für mind. 12 Jahre verpflichten lassen.

 

Mein Vater hat davon abgeraten, da er denkt, dass da nur "Nazis" seien und ich dann einem ständigen Mobbing ausgesetzt wäre.

Ich weiss auch nicht ob es mit dem Islam zu vereinbaren wäre, wegen Gebet, Fasten, Moral?!, etc.

 

Was denkt ihr so darüber? Danke im voraus für eure Antworten.

 

Ich hab damals auch mit dem Gedanken gespielt zur Bundeswehr zu gehen.

 

Finanziell ist man super abgesichert, wie Du ja selber geschrieben hast:

- bekommt das Studium bezahlt

- von Beginn an festes Einkommen

- gute Aufstiegsmöglichkeiten

- eventuell Übergang in eine Beamtenlaufbahn

- gute militärische Ausbildung

 

Nachteil waren für mich die 12 Jahre, die man sich mindestens für eine Offizierslaufbahn mit Studium verpflichten muss. Innerhalb dieser 12 Jahre kannst Du versetzt werden und bei jüngeren Offiziersanwärtern ist dies wohl auch üblich. Es ist schwierig unter diesen Umständen eine Familie aufzubauen, denn es ist realistisch, dass man alle zwei Jahre in eine andere Dienststelle versetzt wird.

 

Das heißt, Frau muss ständig dem Mann hinterzherziehen und kann sich selbst beruflich (und auch privat) nichts aufbauen. Kinder müssen ständig die Schule wechseln und leiden darunter in ihren schulischen Leistungen. Viele Ehen und Familien gehen bei sowas auch kapput. Einige heiraten aus besagten Gründen erst gar nicht oder finden keine Frau. Das als Hinweis von mir.

 

Wa Salaam

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Das Angebot klang sehr verlockend z.B. :

 

- Gutes, bezahltes Studium

- Festes Einkommen ab 1500 Euro

-Gute Aufstiegsmöglickeiten

-etc....

Allerdings müsste man sich für mind. 12 Jahre verpflichten lassen.

 

Salam alaikum Bruder Arif,

 

wenn du jetzt schon denkst, daß du im Notfall aus Gewissensgründen ausscheiden könntest, dann kann ich dir nur empfehlen, dich nicht verpflichten zu lassen. Was glaubst du, warum du dich für 12 Jahre verpflichten sollst, wenn du dort studieren möchtest?

 

Sicher klingt das Angebot verlockend, doch jede Medaille hat zwei Seiten - Du kannst dir zu 100% sicher sein, daß du Auslandseinsätze mit machen mußt, und es spielt überhaupt keine Rolle, ob du technischer Soldat bist oder nicht - Ich denke, ohne deine Bereitschaft (und du wirst dafür auch nochmal untewrschreiben) wird man dich gar nicht verpflichten wollen.

 

Ausserdem kannst du dir auch sicher sein, daß du in diesen zwölf jahren mehrmals versetzt werden wirst (offiziere wechseln, in der regel, alle zwei bis drei jahre, ihre heimatstandorte)

 

Ausserdem wirst du, bei deiner Vereidigung, einen feierlichen Schwur ablegen, und das wird nicht umsonst gemacht - wehrpflichtige soldaten müssen nur geloben...

 

Im übrigen, in einer armee weiß ein soldat, immer gerade soviel bzw. bekommt er immer gerade soviel informationen wie es für die durchführung seines auftrages nötig ist - und niemals mehr!!!

 

wa Salam

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#salam#

 

Danke für eure Ratschläge Brüder und Schwester. Ich denke es ist besser, wenn ich davon Abstand nehme, es ist mit zuvielen Risiken verbunden.

 

@Bruder Mesa : Deine Beiträge waren echt hilfreich. Das mit den Befehlen ist natürlich eine schwere Sache, wenn man bedenkt das heutzutage fast nur islamische Staaten angegriffen werden.

 

@Bruder zalzala : Es ist echt ein großer Nachteil, wenn man keinen festen Standort hat und die Familie darunter dann leiden muss.

 

@Schwester Rajaa : Ich denke nicht, dass man alle Befehle verweigern darf. Man darf natürlich schon, das würde aber zum Abbruch der Verpflichtung führen, dann müsste ich das ganze Studium bezahlen (um die 100 000 euro!)

 

#salam#

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