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Enthaltung vom Diesseits


Muhsin ibn Batul

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Muhsin ibn Batul

#bismillah#

#salam#

 

Ich habe gemerkt, dass bei vielen ein falsches Verständnis der Enthaltung vom Diesseits vorliegt. Ich muss sagen, ich finde das Thema sehr interessant, daher möchte ich es auch hier ansprechen inshaAllah.

 

Die Frage, die sich stellt, ist eigentlich: Wie äußert sich bei einem Gläubigen, die Enthaltung vom Diesseits? Eigentlich gibt es ja verschiedene Formen. Jeder Mensch hat andere Methoden, wie er sich vom Diesseits enthält. Wie enthaltet ihr euch vom Diesseits?

 

Imam Ali (a.) sagte: "Die Weltentsagung ist nicht, dass du die Welt nicht besitzst, sondern dass die Welt dich nicht besitzt."

 

Das Problem bei diesem Thema ist leider auch, dass viele übertreiben und kein Mittelmaß halten und daher sagte auch der Prophet (s.):

 

"Bei Allah, ich bin der Gottesfürchtigste unter euch, aber ich faste und breche auch das Fasten. Ich bete aber ich schlafe auch und ich heirate Frauen. Wer meiner Sunnah nicht folgt, ist nicht von mir!"

 

Was ist das Mittelmaß bei dieser Angelegenheit?

 

#salam#

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As Salamu 3aleikum,

 

 

 

Nach der Seelenlehre Mullah Sadras sind die Seele und der Körper am Anfang eins. Nun muss der Mensch im Laufe seines Lebens, diese auseinander bringen. Der Mensch besitzt körperliche Kräfte, wie der Zorn und die Begierden. Wenn sie keine Leitung haben, dann herrschen sie über Leib und Seele, und der Mensch verkommt und verdirbt. Das ist das Problem bei vielen Leuten, auch bei vielen Muslimen.

 

Die Leitung, die wir aber in unserem Inneren haben, ist der Verstand bzw. Intellekt. Er kann mit dem richtigen Wissen und der Weisheit, zwischen gut und böse und richtig und falsch unterscheiden. Er kann den Zorn und Begierden so benutzen, dass sie dem Menschen weiter bringen.

 

 

Das Wissen und die Weisheit ist der Islam und sonstiges hilfreiches Wissen. Der Islam hat für die Menschen ein Konzept gebildet, dass seine Wünsche und Glückseligkeit berücksichtigt. Nur an der Erklärung des Konzepts mangelt es. Und das lässt den Muslim unter- oder übertreiben, ausschweifen usw.

 

 

 

wassalam

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Mohammad16081975

#bismillah#

#salam#

Mittelmaß ist: la Ifrat va la tafrit

Keine Übertreibung und keine Untertreibung. Das ist Mittelmaß.

Vor dem heiligen Propheten (AS) haben die Christen, die Allah näher kommen wollten sich von Diesseits vollkommen zurückgezogen und einsam in Höllen nur gebetet und kaum etwas gegessen.

Der heilige Prophet (AS) zeigte uns, dass man durchaus auch Diesseits lieben kann, aber man muss Diesseits als Mittel zum Zweck betrachten.

Z.B.: Frau, Kinder, Geld, Essen, Kleider und und und sind alles Mittel des Diesseits, die (richtig eingesetzt) uns zu unserm Ziel zum Jenseits behilflich sein können.

Imam Ali sagte: Gib dein Geld aus als ob du Morgen sterben müsstest und gebe dein Geld aus als ob du noch 100 Jahre leben würdest--> halte Mittelmaß

 

Wasalam

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  • 1 Monat später...

#bismillah#

:)

 

Imam Ali (a.) sagte: "Die Weltentsagung ist nicht, dass du die Welt nicht besitzst, sondern dass die Welt dich nicht besitzt."

 

Diese Aussage finde ich sehr interessant. Es sagt aus, dass das Diesseits von einem Besitz ergreifen kann, unabhängig davon ob man reich ist oder arm. Unabhängig davon ob man viel Besitz, viel Geld oder viele Kinder hat oder ob man arm, mittellos und auch noch unverheiratet und allein ist.

Die Weltentsagung des Reichen besteht darin, dass er sich von seinem Hab und Gut nicht abhängig macht. Ein Reicher, der sich vom Diesseits fernhält, ist in der Lage von seinem Besitz Anderen etwas abzugeben und ist mit weniger immer noch zufrieden.

Die Weltentsagung des Armen besteht darin, dass er seine Anstrengung nicht darauf konzentriert immer mehr und mehr zu erwirtschaften, sondern eben auch zufrieden ist mit dem was er hat.

Das nennt man Genügsamkeit. Man ist zufrieden mit dem was man hat, selbst wenn man von einem Tag auf den anderen seinen kompletten Besitz verliert.

 

Warum wollen wir überhaupt Enthaltung üben? Wir enthalten uns vom Diesseits doch nicht deswegen, damit wir nach und nach alle immer ärmer werden, sondern damit wir nicht von Allah abgelenkt werden. Unser Ziel ist es, alles auf Allahs Weg einzusetzen. Wer mehr besitzt hat diesbezüglich auch eine höhere Verantwortung.

Wer selbst wenig von seinem eigenen Besitz benötigt, kann damit den anderen Menschen besser helfen. Denn ein absolut genügsamer Menschen sieht es als Verschwendung an, wenn er mehr verbraucht, als er benötigt. Die von ihm verbrauchten Dinge (Zeit, Geld oder Güter), sind dann nicht mehr dafür da um Anderen damit zu helfen. Eine solch hohe Stufe von Genügsamkeit erreichen aber nur wenige.

Beispielsweise ist es für viele Menschen üblich drei mal am Tag zu essen. So ein Lebensstil wäre für einen wie Salman Farsi verschwenderisch. Dass heißt aber nicht, dass die Leute so nicht leben dürfen. Es entspricht nun mal ihrer Genügsamkeit und ihrer Erkenntnisstufe. Wären sie aber genügsamer, könnten sie auf eine Mahlzeit verzichten und das gesparte Geld spenden.

 

Es ist nicht der Sinn der Sache krampfhaft zu versuchen mit wenig Besitz zufrieden zu sein oder mit weniger Mahlzeiten auszukommen. Wer dankbar ist für das, was er hat, der wird mit der Zeit automatisch genügsamer. Das heißt, er entwickelt eine natürliche Genügsamkeit, sodass er mit immer weniger zufrieden ist. Diese Genügsamkeit kommt mit der Zeit von alleine, wenn man auf dem Weg der Dankbarkeit ist. Man kann sie nicht erzwingen.

 

wassalam

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#salam#

#salam#

 

 

 

Diese Aussage finde ich sehr interessant. Es sagt aus, dass das Diesseits von einem Besitz ergreifen kann, unabhängig davon ob man reich ist oder arm. Unabhängig davon ob man viel Besitz, viel Geld oder viele Kinder hat oder ob man arm, mittellos und auch noch unverheiratet und allein ist.

Die Weltentsagung des Reichen besteht darin, dass er sich von seinem Hab und Gut nicht abhängig macht. Ein Reicher, der sich vom Diesseits fernhält, ist in der Lage von seinem Besitz Anderen etwas abzugeben und ist mit weniger immer noch zufrieden.

Die Weltentsagung des Armen besteht darin, dass er seine Anstrengung nicht darauf konzentriert immer mehr und mehr zu erwirtschaften, sondern eben auch zufrieden ist mit dem was er hat.

Das nennt man Genügsamkeit. Man ist zufrieden mit dem was man hat, selbst wenn man von einem Tag auf den anderen seinen kompletten Besitz verliert.

 

Warum wollen wir überhaupt Enthaltung üben? Wir enthalten uns vom Diesseits doch nicht deswegen, damit wir nach und nach alle immer ärmer werden, sondern damit wir nicht von Allah abgelenkt werden. Unser Ziel ist es, alles auf Allahs Weg einzusetzen. Wer mehr besitzt hat diesbezüglich auch eine höhere Verantwortung.

Wer selbst wenig von seinem eigenen Besitz benötigt, kann damit den anderen Menschen besser helfen. Denn ein absolut genügsamer Menschen sieht es als Verschwendung an, wenn er mehr verbraucht, als er benötigt. Die von ihm verbrauchten Dinge (Zeit, Geld oder Güter), sind dann nicht mehr dafür da um Anderen damit zu helfen. Eine solch hohe Stufe von Genügsamkeit erreichen aber nur wenige.

Beispielsweise ist es für viele Menschen üblich drei mal am Tag zu essen. So ein Lebensstil wäre für einen wie Salman Farsi verschwenderisch. Dass heißt aber nicht, dass die Leute so nicht leben dürfen. Es entspricht nun mal ihrer Genügsamkeit und ihrer Erkenntnisstufe. Wären sie aber genügsamer, könnten sie auf eine Mahlzeit verzichten und das gesparte Geld spenden.

 

Es ist nicht der Sinn der Sache krampfhaft zu versuchen mit wenig Besitz zufrieden zu sein oder mit weniger Mahlzeiten auszukommen. Wer dankbar ist für das, was er hat, der wird mit der Zeit automatisch genügsamer. Das heißt, er entwickelt eine natürliche Genügsamkeit, sodass er mit immer weniger zufrieden ist. Diese Genügsamkeit kommt mit der Zeit von alleine, wenn man auf dem Weg der Dankbarkeit ist. Man kann sie nicht erzwingen.

 

wassalam

Salam!

 

 

Ist das ein Widerspruch? Ich jedenfalls, verstehe dies nicht,oder meinst du:

Es ist eine hohe Stufe der Genügsamkeit, wenn man einssieht, dass es nicht in Ordnung bzw von Vorteil ist, wenn man mehr verbraucht als benötigt wird?

 

 

ws

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#salam#

#salam#

 

Salam!

 

 

Ist das ein Widerspruch? Ich jedenfalls, verstehe dies nicht,oder meinst du:

Es ist eine hohe Stufe der Genügsamkeit, wenn man einssieht, dass es nicht in Ordnung bzw von Vorteil ist, wenn man mehr verbraucht als benötigt wird?

 

 

ws

 

Tut mir leid. Kommt öfters vor, dass ich mich unverständlich ausdrücke. Aber ich glaube du hast mich verstanden.

Ich dachte dabei an den Propheten (s.) und an seine bescheidene Lebensweise. Da er ein wirklich absolut genügsamer Mensch war, wäre es in seinen Augen Verschwendung gewesen, wenn er z.B. so gelebt hätte wie wir es tun. Er hat seine Zeit, sein Vermögen und seine Kraft lieber für andere genutzt als für sich selbst. Das soll nicht heißen, dass man sich von allem fernhalten soll, was Spaß macht. Wie die Geschwister schon sagten: Nicht über- und nicht untertreiben. Versuchen wir einfach uns dem Ideal des Propheten anzunähern, aber nicht weiter zu gehen. Er hat auch gegessen, getrunken, geschlafen, geheiratet, gelacht...

Aber um Ehrlich zu sein haben die meisten nicht das Problem, dass sie mit Bescheidenheit Übertreiben würden.

 

wassalam

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Salam

 

Dass du Recht hast ist mir sicherlich klar, dennoch mal so eine Frage zum Propheten:

 

War es damals nicht üblich, dass man einfach so lebte?

 

Ich meine, all das was wir heute haben, hatten sie nicht, so hatten sie keine andere Möglichkeit,oder?

 

 

 

ws

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  • 2 Wochen später...

#heul#

 

Salam,

 

Wir dürfen nicht vergessen, dass Chadidscha, die Frau des Propheten, einer der reichesten in der Stadt war.

Sie hat aber all ihr Vermögen auf dem Weg des Islam ausgegeben, weil sie zufrieden mit dem was, was sie hatte und sie dadurch Allahs Zufriedenheit bekam. Allahs Zufriedenheit führten dazu, dass sie zufrieden war.

Imam Ali (a.) sagte: "Die Weltentsagung ist nicht, dass du die Welt nicht besitzst, sondern dass die Welt dich nicht besitzt."

Dass die Welt uns nicht besitzen soll verstehe ich so:

Leider ist das oft so, dass die Menschen nur noch für das Geld und fürs Arbeiten leben.

Geld und Gold, alles Weltliche, sind für uns erschaffen worden, dienen uns. „Er ist es, der das was auf der Erde ist, alles für euch erschaffen hat." (Sura Baqara Vers 27)

Leider sind viele Menschen diener des Geldes geworden. Die Menschen, die nur noch arbeiten, um viel Geld zu haben, um sich viele, "schöne", neue Sachen kaufen zu können, und nicht wie Chadischa, um die Zufriedenheit Allahs zu gewinnen, sind im Besitz der Welt.

 

wa salam

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