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Tauhid und Wille Allah's


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Asalamualeikum.

 

Der Wille Gottes ist etwas ganz anderes, als was Seine Geschöpfe unter Willen verstehen.

 

Das wirklich zu verstehen ist sehr wesentlich!

 

Das weitaus meiste, was unter der Überschrift „Göttlicher Wille“ subsummiert wird, hat mit der Wahrheit rein gar nichts zu tun.

 

Ich füge hier mal eine Zusammenkopierte, verdichtete Erläuterung ein, die den Sachverhalt ein wenig verdeutlicht.

 

 

Tauhid

 

Qull Huwa Allahu Ahad, Allahu Samad, LAm Yalid Wa LAm Yuled Wa LAm Yakun Lähu KuffuAn Ahad.

Sprich: "Allah ist der Eine, der Absolute (Ewige Unabhängige, von Dem alles abhängt). Er zeugt nicht und ist nicht erschaffen, und nichts ist ihm gleich."[112:1-4]

 

Tauhid bedeutet das Zeugnis über die Einheit Allah’s und wird im Allgemeinen durch die Shahada bekundet, auch bekannt unter dem Ausdruck Kalima at-Tauhid.

Derjenige, der die Einheit Allahs bezeugt ist Muwahid, wird jedoch für gewöhnlich Muslim, sprich Anhänger des Islam genannt,

was in etwa so viel bedeutet wie dass man seinen Frieden mit Allah (T) macht.

 

Tauhid hat zahlreiche Aspekte und verschiedenste Gelehrte verwenden unterschiedliche Kategorisierungen.

Der Glauben an Existenz, Herrschaft, Göttlichkeit Allahs und seine Namen und Attribute (Eigenschaften), bzw. die Einzigkeit der göttlichen Namen und Eigenschaften/Attribute sind die wesentlichen Bestandteile von Tauhid.

 

Ich möchte euch nun aber nicht mit Dingen langweilen, die ihr alle sowieso schon wisst, sondern ich möchte in aller Bescheidenheit auf ein par weiterführende Aspekte hinweisen.

Ein deutsches Sprichwort sagt >Glauben heißt nicht Wissen< und so mehrdeutig dieses Sprichwort ist, so verfolgen uns gerade diese beiden Worte beim Begriff Tauhid wie keine anderen.

 

 

Genauso wie die Unterschiede im Verständnis von Aql und Ilm weit auseinanderliegen, genau so verhält es sich beim sogenannten >Wissen< um Tauhid.

 

Aql (Verstand, Intellekt, Fitra, natürliche Veranlagung…) ist angeboren, Wissen (Ilm) eignet man sich an.

Aql ist somit eine art angeborenes, unabhängiges Wissen.

Aql wird gewöhnlich in 2 Aspekte geteilt: theoretischer (al-nazari) und praktischer Intellekt/Verstand (al-'amali);

Über Aql erkennt und anerkennt die menschliche Seele jenen Vertrag, den jede Seele bereits bei ihrer ursprünglichen Schöpfung, noch vor der Zeugung eines Menschen abschloß.

 

Aber es macht sicher wenig Sinn, zu viele Theoretische Details abzuhandeln.

 

 

In Sachen Tauhid ist kein Taqlid möglich (Nachahmung von Rechtsgelehrten). Wir können zwar >Wissen< vermitteln, darüber diskutieren was Tauhid alles bedeutet etc. pp., aber jeder Einzelne, der die "Einheit Allah's" in Wahrheit bezeugt, tut dies mit Aql, nicht mit Wissen.

Aql kann einem kein Mensch beibringen, daß kann man nicht einmal bei Muhammad (s.) lernen, sondern es ist eine Veranlagung, die Allah bei allen Menschenseelen gleich erschaffen hat.

Wer sich gegen diese Veranlagung stellt, wer sie also leugnet/verdeckt usw., ist ein Kafir, was dies im arabischen nämlich eigentlich bedeutet.

 

Sehr deutlich wird der Unterschied zwischen Wissen und Aql beim Beispiel Iblis.

Was Iblis an Wissen hat ist quasi sagenhaft, bald unbeschreiblich und wenn man ihn mit der Masse an >Wissenschaftlern< unserer Zeit vergleicht wird neben dem immensem Abstand, den Iblis ggü. all diesen hat schnell vor allem eins deutlich: was nutzt Wissen, wenn Aql dabei ausgeschaltet wird.

Aus der sicht des Satans ist es "Wissen", mit dem er argumentiert. Aus der Perspektive Allah’s hingegen lehnt Iblis Wissen ab. Daher hat Ilm im Islam eigentlich eine andere Bedeutung, als im Sprachgebrauch üblich.

Doch, einige werden’s schon erraten haben, ohne Aql versteht man das nicht wirklich.

 

Diejenigen, die die Einheit Allah’s in Wahrheit mit Aql bezeugen, lieben Allah und keine Furcht kommt über sie,

und diejenigen, die die Einheit Allah’s auf Grundlage von einem Haufen Worten, scheinbarem Wissen und Aktionismus bezeugen, sollten sich überlegen ob es Sinn macht, jemand anderen als Allah zu fürchten.

 

Aql mit "Vernunft" bzw. "Verstand" oder sogar mit "Logik" zu übersetzen ist sicher zu kurz gegriffen, da es auch unsere Fähigkeit beinhaltet, Gut und Böse zu unterschieden und darüber hinaus, das rechte Buch, den rechten Propheten und den rechten Allah zu erkennen.

Aql beinhaltet die komplexe Fähigkeit von Menschen, mit Herz und Verstand, wie man so schön sagt, islamkonforme Schlussfolgerungen zu ziehen.

 

Wissen im herkömmlichen Sinn ist die Ansammlung von Informationen.

Bedauerlicherweise aber sind nur wenige Menschen in der Lage zwischen Wissen und Erkenntnis zu unterscheiden.

Viele meinen, die Voraussetzungen lägen im Wissen. Das ist definitiv falsch. Man kann alles wissen, was im Heiligen Koran steht und alles erdenkliche an Quran und Ahadith sogar auswendig beherrschen, und dennoch NICHTS wirklich begriffen haben, siehe Iblis, der wie nur wenige andere um die Existenz Allahs einen Grad an Gewissheit hat, die unsereins eigentlich schnell blas werden lassen müsste. Doch Wissen kann einem letztlich völlig in die Irre führen.

 

Allein Aql ist in der Lage, Wissen als fruchtbare Quelle der Erkenntnis zu kanalisieren, nicht umgekehrt, und so, mit Aql, lehnt man regelmäßig Dinge ab, die man ggf. bis vor kurzem noch als unumstößliches Wissen angesehen hat.

 

Allein auf der rechten Nutzung von Aql gewährt Allah Zugang. Aql führt zur Liebe Allah (T)'s, wissen nicht. Den Wohnort des Aql führen wir auf das Herz zurück, den des Wissens auf den Kopf.

Wissen allein führt permanent ins Chaos, Aql führt zu Allah.

 

Ayatullah Motahari schreibt nun über die Stufen der Einheit (Tauhid):

>>>

Die Stufen des Einheitsbekenntnisses werden in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert. Zunächst erkennt der Mensch, daß das Dasein ein ursächliches und erhaltendes Prinzip haben muß. Dieser erkennnistheoretische Akt bezieht sich auf das Denken des Menschen, der die Welt als Ganzheit, getragen von einer Kraft, erkennt. Aus dieser 'theoretischen' Einsicht entwickelt der Mensch ein bestimmtes Verhalten, das praktischer 'Tauhid' genannt wird, und auf die Verwirklichung des Einheitsbekenntnisses im Sein und Werden hinstrebt.

 

Auf der ersten Ebene meditiert der 'Einheitsbekenner' (muwahid) über die absolute Realität, auf der anderen Ebene bewegt er sich dorthin.

Im einen Fall ist 'Tauhid' das Begreifen der göttlichen Einzigigartigkeit, im anderen das Einswerden des Menschen mit der einzigen Wirklichkeit, einmal handelt es sich um Sehen, das andere Mal um Gehen.

'Tauhid', das Bekenntnis der Einheit, besitzt wie sein Gegenteil, nämlich Polytheismus bzw. Götzendienst (shirk) verschiedene Stufen, die der 'Bekenner der göttlichen Einheit" alle zu erfüllen hat, will er in Wort und Tat ein wahrer 'Muwahid' (Monotheist) sein.

 

Einheit der Attribute Gottes

 

Gott wird im Quran mit Attributen wie Vollkommenheit, Schönheit, Größe, Barmherzigkeit usw. beschrieben - und dennoch sind diese Eigenschaften Gottes nicht von seinem Wesen verschieden. Im bedingten Dasein unterscheiden wir zwischen einer Eigenschaft und dem Träger dieser Eigenschaft. Wesen und Eigenschaft sind hier zwei verschiedene Dinge.

 

Doch beim absoluten Dasein ist kein Unterschied zwischen Eigenschaft und eigentlichem Wesen denkbar. Eine Dualität, Vielheit und Zusammensetzung von Eigenschaften und Wesen ist bei Gott unvorstellbar.

 

In der berühmten 'Nahgul-Balaga' geht Imam Ali (a.s.) auf die Einheit der göttlichen Attribute und Seines Wesens ein. So heißt es in der ersten Rede (Khutba) an einer Stelle: "Aller Preis gebührt Gott, dessen Größe und Erhabenheit nichts und niemand gerecht werden kann: nicht die zahllosen Gebete derer, die Ihn lobpreisen, nicht die Gnadenerweisungen derer, die sich nur dem Einen unterwerfen, dessen tiefes Geheimnis auch der Weiseste nicht ergründen kann, und dessen Eigenschaften keine Begrenzungen, kein Ende und keine Veränderung kennen..."

 

Imam Ali (a.s.) bestätigt die Einheit von Eigenschaften und dem Wesen Gottes.

Diese Einheit ist vom menschlichen Standpunkt aus gesehen zunächst unbegreiflich. Denn wenn wir Menschen bestimmte Eigenschaften besitzen, so bedeutet das nicht, daß von Anfang an der Grad unserer Eigenschaften immer gleich gewesen ist: der Mensch erwirbt z.B. erst im Laufe der Zeit ein bestimmtes Maß an Wissen. Sein Wesen und sein Wissen sind zwei verschiedene Dinge. Die Attribute Gottes aber sind identisch mit seinem Wesen: Sein Wissen ist ebenso unendlich und absolut wie sein Wesen. Wären sie zwei unterschiedliche Dinge, dann wäre Gott nicht länger die absolute Realität, sondern Er wäre abhängig von seinen Eigenschaften, was dem Prinzip der Einzigkeit (Tauhid) widersprechen würde.

 

Tauhid im Ritus

. . .

Die Erkenntnisfähigkeit ist nicht vom Menschen getrennt, sondern eines der wertvollsten und ursprünglichsten Teile seines Wesens. Je tiefer der Mensch Einblick in die Quelle und den Urgrund des Daseins erhält, desto klarer kristallisiert sich in ihm das wahre Menschsein heraus. Der Kern des menschlichen Wesens beruht auf Erkenntnis und Wissen.

 

Der Islam lässt keinen Zweifel daran, daß die Gotteserkenntnis, abgesehen von ihrer praktischen Auswirkung in der Gesellschaft, das eigentliche Ziel des menschlichen Daseins darstellt. Das wiederum heißt, wenn wir zu unserem Ausgangspunkt zurückkehren, daß der 'Tauhid im Gottesdienst' die Verehrung dieser einen Wirklichkeit oder anders gesagt, das Einswerden mit Ihr auf dem Wege der Hingabe bedeutet. So können wir im rituellen Gebet (salah) mehrere Stufen unterscheiden: Die erste Stufe besteht darin, daß der Betende das Angebetete von jeglichem Mangel freispricht.

 

Deshalb gilt es als unverzeihlich im Sinne des 'Tauhid', wenn jemand anderem, außer Allah, Gebete dargebracht werden. Das gilt auch für immaterielle Ideale und Ziele, die sich der Mensch setzt, wenn er dabei sein eigentliches Ziel und Ideal aus den Augen verliert. Ebenso können die persönlichen Neigungen und Begierden des Menschen zu Zielen werden, indem sie nicht kontrolliert, sondern angebetet werden: "Hast du nicht denjenigen gesehen, der seine Begierden zum Gegenstand seiner Anbetung gemacht hat?" (Qur'an 25,44). Jemand, der Allah’s Gebote nicht beachtet, folgt und sich diesem unterwirft, der nimmt ihn an als 'Herr neben Allah (vgl. Sure 9,31). Davor warnt der Qur'an ausdrücklich: "Und nehmet nicht einige von euch als Herren an, außer Allah..." (Qur'an 3,65)

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Allah (T) liegt weit jenseits den Grenzen unseres Vorstellungsvermögens.

 

Allah’s Wille.

 

Allein der Gedanke, Tauhid müsste doch der Wille Allah’s sein, zwingt uns darüber nachzudenken, was genau der Wille Allah’s ist, und über das genaue nachdenken führt uns dies dann quasi anhand dieses Beispiels dazu zu erkennen, wie die Einheit Allah’s zu begreifen ist, die wir bezeugen.

 

Fa aqim wajhaka liddini hanifa, fitratallahi `lati fatara nasa alaiha la tabdila likhalqi lahi dzalika adinu al qayyimu wa lakinna akthara nasi la yalamun.

So richte dein Antlitz in aufrichtiger Weise auf den Glauben; (dies entspricht) der natürlichen Veranlagung, mit der Allah die Menschen geschaffen hat. Es gibt keine Veränderung an Allahs Schöpfung. Das ist der beständige Glaube. Allein die meisten Menschen wissen es nicht.[30:30]

 

Usul al-Kafi. Von Imam abu Abdallah (a.s.) wird folgendes Überliefert (in etwa übersetzt):

H 301, Ch. 14, h 4: "Allah erschuf Seinen Willen durch Willen selbst. Dann erschuf er alle Dinge durch Seinen Willen."

H 304, Ch. 14, h 7: "Der Wille ist erschaffen."

Der Begriff: Der Wille Allah’s ist einigermaßen komplex.

faida qada amran fa’innama yaqulu lahu kun fayakun

Und wenn Er etwas bestimmt hat, so spricht Er zu ihm nur: "Sei!" und es ist.[40:68]

 

Wenn also Allah (T) etwas erschafft, wer könnte Ihn daran hindern?

 

Zur Vereinfachung ist es sehr hilfreich zu erkennen, dass der Wille Allah’s zunächst allein in Seiner Schöpfung, den Naturgesetzen und dergleichen manifestiert ist.

Andererseits begreifen wir, dass aus unserer Perspektive Sein Wille und Sein Befehl, Sein Wille und z.B. auch Sein Wissen nicht das gleiche sind.

 

Als Allah (T) Ibrahim (a.s.) Befahl, seinen Sohn Ismail (a.s.) zu töten, wer anders, als Allah (T) selbst, hätte Ibrahim in der Situation hindern können, Allah’s Befehl zu folgen,

und

wäre es auch Allah’s Wille, wer hätte Allah an seiner Realisierung hindern können?

Als Allah (T) Iblis Befahl sich niederzuwerfen – wäre es Allah’s Wille gewesen, wer um alles in der Welt hättes sich da wohl zu widersetzen vermocht !

Allah’s Befehl schreibt uns vor, das Leben von Muhammad al Mahdi (a.s.) (Mahdi Muntadar) zu schützen.

Da wir jedoch wissen, das sein Erscheinen der Wille Allah (T)’s ist, könnte man auf die pseudointelligente Frage kommen, welchen Sinn unsere Anstrengung im Vergleich zum Willen Allah’s überhaupt macht.

 

Wir orientieren uns NICHT an dem, was wir als Willen Allah’s begreifen, sondern an Seinem Befehl !

 

Allah reagiert nicht, Sein Wille ist keinerlei Kondition unterworfen und es gibt diesbezüglich keine Veränderung durch Allah (unsere Bedingungen stehen fest). Wir reagieren. Entsprechend dem, wohin und in welchem Ausmaß wir uns verändern, können andere Konditionen zum tragen kommen. Jedoch werden nicht die Konditionen neu definiert, sondern wir verändern unsere Definition.

 

Ohne Aql ist das ein Absolut/Relativ Dilemma, welches durch Wissen allein nicht zu begreifen ist.

 

Zunächst einmal ist Sein Wissen (aus unserer subjektiven, quasi zeitlichen bedingten Betrachtung heraus) "vor" diesem, Seinem Willen. Allah (T) Selbst existiert, jedoch nicht innerhalb von Raum und Zeit. Da ist kein vorher, nachher, links/rechts, vor/hinter, keine Hände, Füße, Augen und Ohren usw., etc., pp….

 

Eine >Sache<, der Wille Allah’s "Al-iradatul ilahiya" hat letztlich zwei Bedeutungen:

 

1. als Wollen, der Ausdruck eines Wunsches

2. als Ausdruck eines gefassten Beschlusses

 

zu 1) a) Wenn der Wunsch etwas zu tun auf Allah bezogen wird, muss jede Beschränkung und Mangelhaftigkeit zunächst negiert werden und man kann dann davon sprechen, dass Allah eine Liebe zu etwas hat. Er hat bestimmte Dinge gern und Er tut bestimmte Dinge gern.

Zu 1) B) Wenn der Wille Allah’s die Liebe Allah’s zu allen Vollkommenheiten ausdrücken will - dann ist er unerschaffen (Wesensattribut)

 

zu 2) a) Wenn der gefasste Beschluss auf Allah bezogen wird, kann man feststellen, dass der Beschluss an sich nicht zeitbedingt sein kann, aber die Umsetzung desselben ist zeitbedingt

Zu 2) B) Wenn Allah einen Beschluss gefasst hat, dann ist dieser Wille erschaffen (Bezugs-/bzw. Werkattribut). (z. B. im Qur'an lesen wir "Sein Befehl, wenn er etwas WILL, liegt darin, dass er dazu sagt 'sei und so ist es' "- hier Wille Allah’s Werkattribut)

 

Die göttlichen Attribute dürfen nicht als von einander getrennt betrachtet werden,

z.B.: Allah tut alles was er will, aber er tut nur Weises, weil etwas Sinnloses, Unnützes nicht Seinem Wesen entspricht.

Es ist EINS.

 

Was haben solche Überlegungen mit beispielsweise der Frage zu tun, ob der Quran erschaffen ist oder unerschaffen?

Durch Fragen, ob etwas erschaffen oder unerschaffen ist, gelangt man u. a. zu der Erkenntnis, dass Allah zum einen Wesensattribute und zum anderen Werkattribute hat und je nach dem aus welchem Blickwinkel man die Frage betrachtet entspricht ein Begriff dem Wesen Allahs oder Seinem Werken.

 

Allah hat alle Vollkommenheiten des Seins. Die Vollkommenheitsbegriffe sind die Attribute /Eigenschaften Allahs (schönste Namen Allahes)

 

Die Attribute werden entsprechend oben genanntem Schema in zwei Gruppen eingeteilt:

1. Wesensattribute = das heilige Wesen Allah’s stellt selbst den Gegenstand der Begriffe dar,

z. B. der Ewigseiende, der Urewige = Begriffe, die aus dem Wesen Allah’s entnommen sind, die auf gewissen Vollkommenheiten hindeuten, z. B. der Lebendige, der Allwissende, der Allmächtige.

 

2. Bezugs-/bzw. Werkattribute = Verhältnis zwischen Allah und Seinen Geschöpfen wird betrachtet,

z. B. der Schöpfer-das Geschöpf = Begriffe die aus dem Bezug (Verhältnis) zwischen Allah und seinen Geschöpfen entnommen sind, z. B. der Erschaffende (Schöpfer)

 

Wesens- und Werkattribute Allah’s sind in enger Verbindung, denn je nach dem aus welcher Sicht man etwas betrachtet, ist ein Begriff Wesens- oder aber Werkattribut,

 

z. B. Der Erschaffende =Werkattribut Der Erschaffungsfähige =Wesensattribut

. . .

Was hat dies nun mit Tahid zu tun? Wieso soll das nicht reichen zu sagen: "Es gibt nur einen Gott" bzw. "Kein Gott außer Allah" oder dergleichen?

 

Der Mensch kann allein aufgrund seiner Vernunft (aql) zu dieser Erkenntnis gelangen.

Aber diese Erkenntnis allein reicht nicht aus, um den Sinn des Lebens und das Ziel der Schöpfung und somit auch das Ziel des Menschen zu erkennen und zu verstehen. Hierzu braucht der Mensch, und auch das erkennt er durch Aql, die Offenbarung.

 

 

H 302, Ch. 14, h 5

Von Abu Jafar (a.s.) wird die Antwort auf die Frage >was ist Sein Zorn< in den Worten Allah’s überliefert: "wa man yahlil 'alaihi radabi faqad hawa” (der, auf den Mein Zorn niederfährt, ist zerstört).[20:81]

Abu Jafar (a.s.) antwortete, "Oh Amr, Sein Zorn ist Seine Strafe. Oh Amr, wer auch immer denkt Allah verändert sich von einem Zustand in einen Anderen, hat Allah die Attribute Seiner Schöpfung zugeschrieben. Es ist nicht möglich Allah (T) zu provozieren Sich zu ändern."

 

H 303, Ch. 14, h 6

Von Abu Abdallah (a.s.) wird folgende Antwort auf die Frage eines Atheisten überliefert: "Wird Allah zufrieden und unzufrieden?" Abu Abdallah (a.s.) antwortete, "Ja, allerdings nicht in der Form, wie das, was in Seiner Schöpfung vorgefunden wird. In Seiner Schöpfung ist Zufriedenheit ein Zustand (hal), welcher in sie eindringt und von einem Zustand zum andern wechselt. Die Schöpfung ist hohl, aktiv und verbunden mit Zugangsmöglichkeiten in ihnen. Nichts kann in unseren Schöpfer eintreten. Weil Er Eins ist, ein Einziges Selbst, eine Einzige Bedeutung. Seine Zufriedenheit ist Sein Lohn und Sein Zorn ist Seine Strafe, ohne dass irgendetwas in Ihn eintritt um Ihn zu motivieren, Seinen Zustand von einem zum andern zu ändern, da dies die Attribute Seiner Schöpfung sind, schwach und bedürftig.“

 

 

Die Verbindung zwischen Wesens- und Werkattributen ist ganz entscheidend für die Frage nach dem Pendant "Schöpfer und Erhaltung".

 

Beispiel:

Ist der Quran erschaffen oder unerschaffen?

Diese Frage berührt eben nicht nur den Aspekt des unerschaffenen Quran, seiner Zeitlosigkeit, Unabänderlichkeit und so weiter.

Analog dem Verständnis, der uns zu den Attributen Allah's führt, berührt diese Frage den Aspekt des Schöpfers, der seine Schöpfung erschafft und versorgt sowie den Aspekt jenes Quran, den wir selbst drucken ...

(In diesem Zusammenhang lohnt es sich ggf. darauf hinzuweisen, daß Allah auch und sogar jene Kuffar versorgt, die im Feuer enden.)

 

H 227, Ch. 5, h 1

Ali ibn Ibrahim has narrated from Muhammad ibn ‘Isa ibn ‘Ubayd from Hassan ibn Muhbub from ibn Ri’ab from more than one person from the following form Imam abu 'Abdallah (a.s.). Abu 'Abdallah (a.s.) has said, "Whoever worships Allah with a degree of less than fifty percent knowledge of His existence he has certainly denied His existence. Whoever worships the names without their meaning he certainly has also denied His existence. Whoever worships both the names and the meanings he certainly has become a polytheist. Whoever worships the meaning, with the understanding, that names only convey the attributes, which He Himself has said are His. Thus, they have firmly tied this up to their hearts and have spoken out through their tongues in private and in public these are certainly of the friends of ’Amirul al- Mu’minin (a.s.). According to another Hadith, "They, certainly, are true believers."

 

H 227, Ch. 5, h 1

..Abu 'Abdallah (a.s.) sagte,

"Wer auch immer Allah anbetet im Grade unter fünfzig Prozent an Wissen um Seine Existenz, der hat Seine Existenz ganz sicher abgelehnt.

Wer auch immer die Namen anbetet, ohne deren Bedeutungen, der hat Seine Existenz ganz sicher abgelehnt.

Wer auch immer beides, Namen und deren Bedeutungen anbetet, der ist ganz sicher Polytheist geworden.

Wer auch immer die Bedeutung anbetet im Bewußtsein dessen, daß Namen nur Attribute vermitteln, welche Er Selbst sagte, daß sie Seine seien; Dies verinnerlichend, fest im Herzen verankert (fest im Herzen verbunden) und ausgesprochen über ihre Zungen (insgeheim) zu sich selbst und öffentlich, diese sind wahrhaft die Freunde von ’Amirul al- Mu’minin (a.s.).

Gemäß einer anderen Überlieferung, "Dies sind ganz sicher wahrhafte Gläubige."

 

 

 

H 228, Ch. 5, h 2

Ali ibn Ibrahim has narrated from his father from al-Nadr ibn Suwayd from Hisham ibn al-Hakam who asked Imam abu 'Abdallah (a.s.) about the names of Allah and about the root or derivative forms of those names. "What is the root word for Allah?" The Imam replied, "The word Allah is derived from the word Elah (Lord) which requires Ma’luh (some one whose Lord one has become). Note that names are something other than whatever to which they apply. O Hissham, whoever worships the name without the fact for which the name stands he has denied the existence of Allah and has not worshipped any thing. Whoever worships the name and the meaning for which the name stands he has worshipped two things. Whoever worships the meaning without the name he is a monotheist. Did you understand it ) O Hisham?" Hisham then asked, "Please explain further." The Imam then said, "Allah has ninety nine names. If names would have been the samething for which they stand every one of them would have been a Lord. However, Allah is a meaning for which these names stand and they all are something other than Him. O Hisham, bread is the name for a certain kind of food, water is the name for a certain kind of drink, cloth is the name for a certain kind of garment and fire is the name for a thing that burns. Did you understand, O Hisham, in a form of understanding that would help you to defend our cause against our enemies and those who worship things that are other than Allah?" I said, "Yes, I did receive such understanding." The Imam then said, "May Allah grant you success in it and keep you steadfast (in your belief). Hisham has said, "I swear by Allah that since then no one has been able to defeat me in an argumentation on the issue of the Oneness of Allah and that has made me reach this position that I hold."

 

H 228, Ch. 5, h 2

...von Hisham ibn al-Hakam, der Imam abu 'Abdallah (a.s.) über die Namen Allah's befragte und und über die Wurzel oder Derivate Formen dieser Namen. "Was ist Wurzel des Wortes Allah?" Der Imam antwortete, "Das Wort Allah wird vom Wort Elah (Herr) abgeleitet das Ma'luh erfordert (jemand, der Herr von einem wurde). Beachte, daß Namen etwas anderes sind als das, worauf sie Anwendung finden (angewandt werden). Oh Hisham, wer auch immer den Namen anbetet, ohne die Realität (Fakt, Bedeutung), für welche dieser Name steht, der hat die Existenz von Allah abgelehnt und nichts angebetet.

Wer auch immer den Namen und die Bedeutungen anbetet, für die der Name steht, der hat zwei Dinge angebetet.

Wer auch immer die Bedeutung anbetet ohne den Namen, der ist ein Monotheist. Hast Du dies verstanden, oh Hisham?"

Hisham fragte darauf, "Bitte erläutere dies weiter." Der Imam sagte darauf, "Allah hat Neunundneunzig Namen. Wären Namen das selbe wie das, für was sie stehen, wäre jeder einzelne von ihnen ein Herr.

Allah jedoch ist eine Bedeutung, für welche diese Namen stehen und alle diese sind etwas anderes als Er.

Oh Hisham, Brot ist der Name für eine bestimmte Art von Nahrung, Wasser ist der Name für eine bestimmte Art Getränk, Tuch der Name für eine bestimmte Art Kleid und Feuer ist der Name für eine Sache, die brennt. Verstehst Du, oh Hisham, in einer Form des Verstehens, die Dir helfen würde unsere Sache zu verteidigen ggü. unseren Feinden und jenen, die Dinge anbeten, die von Allah verschieden sind?

Ich sagte "Ja, ich habe solch ein Verständnis erhalten." Der Imam sagte darauf, "Möge Allah Dir Erfolg gewähren darin und Dich bewahren (in Deinem Glauben). Hisham sagte, "Ich schwöre bei Allah, dass seither niemand fähig war mich in einer Argumentation über die Einheit Allah's zu unterwerfen und es ließ mich die Position erreichen, die ich halte."

 

 

 

Die Verbindung zwischen Wesens- und Werkattributen ist ganz entscheidend für die Frage nach dem Pendant "Schöpfer und Erhalter"

und aus der Tatsache, dass sich die Kuffar aufgrund Allah’s WILLEN ernähren, dass Allah ihnen Unterhalt beschert, ist KEIN Rückschluss möglich, Allah (T) sei für ihr Handeln verantwortlich.

 

wasalam.

Mustafa

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