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Ein Auszug aus dem Buch: "Die Imame (a.s.) und ihr Weg


AsimAbdallah

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#rose#

Salam alaikum wa rahmatullahi wa barakatu

 

Vollgender Abschitt entstammt aus dem Buch: "Die Imame (a.s.) und ihr Weg" von Morteza Motahhari.

Das Kapitel heißt Hudaybiyah Frieden.

 

 

Der Monat „Dil Qadeh" war gekommen. Das heißt jener Monat, in dem Krieg und Kämpfen untersagt sind - „haram". Auch gemäß dem Brauch der Götzendiener – ein Brauch der vorislamischer Zeit – wurden in diesem wie auch in den übrigen „Haram Monaten" die Waffen niedergelegt.

 

Diesen Monat wollte der Prophet (saas) nutzen um den Hajj zu vollziehen.

 

Prophet Muhammad (saas) hatte angeordnet, siebzig Opferkamele vor der Siebenhundert-pilger Karawane traben zu lassen, damit schon aus der Ferne ersichtlich war: Das sind keine Krieger, sondern Hajjpilger (Hajj Qiran)

 

Da der Hajj nicht insgeheim stattfinden sollte, sondern alle daran teilnehmen konnten und öffentlich bekannt gemacht worden war, hatten auch die Mekaner daon erfahren.

 

Kurz vor den Toren Mekkas erhielt der Prophet die Nachricht, dass die götzenanbetenden Quraisch, also die Bewohner der Stadt, bereits auf ihn warteten und entschlossen waren:

 

„Wir werden Muhammad nicht hineinlassen! Wir werden ihm nicht erlauben, in die Stadt zu kommen. Wenn er es trotzdem versucht, werden wir gegen ihn kämpfen, auch wenn wir uns in einem Haram Monat befinden."

 

Was sie vorhatten, war gegen das Gesetz. Auch gegen ihr eigenes Gesetz.Jedenfalls, sie hatten sich vor dem Stadtor versammelt, um dem Propheten den Zugang zu verwehren. Als Mohammad (saas) und die Muslime in der Nähe des Lagers der Quraisch angekommen war, gebot seinen Leuten, abzusitzen und die Zelte aufzuschlagen. Unentwegt gingen nun Botschaften zwischen den beiden Lagern hin und her.

 

Zunächst kamen – einer nach dem anderen – die Botschaftsträger der Quraisch zu Mohammad (saas) und trugen ihre Frage vor:

 

„Was willst du hier? Warum bist du gekommen?"

 

Der Prophet (saas) antwortete:

 

„Ich bin ein Hajjpilger und möchte zur Kaaba. Sonst habe ich nichts vor. Ich will den Hajj vollziehen und dann umkehren nach Medina."

 

Jeder, der kam, begriff sofort, dass es sich tatsächlich nur um Pilger zur Kaaba handelte. Und das sagten sie auch den Großen der Quraisch und betonten:

 

„Keine Sorge, Mohammad will nur den Hajj vollziehen."

 

Sie aber ließen sich nicht überzeugen. Die Muslime und mit ihnen der Prophet sagten sich jedoch:

 

„Wir werden dennoch in die Stadt einziehen, um den Hajj zu vollziehen – komme was da wolle.

 

Auch wenn sie uns angreifen. Tun sie das, so werden wir uns wehren. Wir wollen zwar nicht kämpfen, doch wenn sie gegen uns die Waffe ziehen, nun dann bleibt uns nichts anderes übrig...

 

Es kam zur „Biat ur Ridwan". Das heißt, alle bekundeten dem Propheten noch einmal ihre Treue...

Bis dann erneut ein Bote aus dem Lager der Quraisch kam. In seiner Botschaft hieß es:

 

„Wir sind einverstanden, mit euch ein Abkommen zu treffen" Und der Prophet antwortete: „Auch wir sind einverstanden."

 

Die Worte und Botschaften des Propheten zeugten von offenkundiger Friedensbereitschaft. Sie aber sagten dennoch: „Wir wollen einen richtigen Friedensvertrag mit dir." Und so schickten sie einen Boten – Suhayl Ibn Amr – zu ihm. Das Friedensabkommen wurde getroffen und abgemacht, dass der Prophet und die Muslime dieses Jahr – unverrichteter Dinge – nach Medina zurückkehren sollten, wohl aber im kommenden Jahr zur „Umrah" nach Mekka kommen und dazu drei Tage in der Stadt bleiben könnten.

 

Eine weitere Bedingung, die die Quraisch stellten und die ebenfalls – so sah es dem Schein nach aus – zum Nachteil der Muslime war, beruhte darin, dass dann, wenn einer der Quraisch zu den Muslimen gehe und sich diesen anschließen wolle, die Quraisch das Recht hätten, ihn zurückzuholen.

 

Das heißt, die Muslime hatten den Flüchtling auszuliefern.Wenn jedoch einer der Muslime zu den Quraisch hinüber wolle, so bräuchten letztere ihn nicht den Muslimen auszuliefern.

 

Noch einige weitere, ebenfalls recht harte Bedingungen mussten seitens der Muslime akzeptiert werden. Dafür aber sollten die Muslime, die noch in Mekka lebten, ab sofort in Freiheit und unbehelligt leben können.

 

Genau das aber war es, weshalb der Prophet sämtliche übrigen Bedingungen einging. Er wollte für die in Mekka verbliebenen Muslime Frieden und Ruhe.

 

Der Vertrag wurde also unterzeichnet. Die Muslime aber waren unzufrieden. Sagten „ Oh Gesandter Gottes, das ist aber doch eine Schmach für uns. Wir sind von Medina bis hierhin gereist, um den Hajj zu vollziehen. Nun aber sollen wir unverrichteter Dinge zurückkehren, ist das denn wohl richtig und zumutbar? Gewiss nicht – wir wollen zur Kaaba."

 

Der Prophet aber antwortete: „Nein, der Vertrag ist einzuhalten", und ordnete an, dass die Opfertiere draußen vor der Stadt zu opfern seien und sagte: „Kommt, ich will mir nun das Haar scheren."

 

Und er schor sich den Kopf, zum Zeichen dafür, den „Ihram Zustand" beendigt zu haben.

 

Die Muslime wollten zunächst nicht. Dann aber taten sie es doch, wenngleich auch unwillig. Am verbittersten von alle war Amr Ibn Khattab.

 

Er ging zu Abu Bakr und sagte:

  • Ist er denn nicht der Prophet
  • Doch!
  • Sind wir denn nicht Muslime und sie nicht Muschrikin (Götzendiener)?
  • Doch.
  • Warum dann dies alles? Was soll das? Der Prophet hat doch im Traum gesehen, dass er mit den Muslimen in Mekka einziehn und Mekka erobert! Diesen Traum hat er uns doch erzählt?

Und so gingen sie zu den Gesandten Gottes und sprachen:

  • Du hast uns doch von deinem Traum erzählt – davon, dass dir träumte, dass wir in Mekka einziehen werden!

Darauf der Prophet:

  • Stimmt, einen solchen Traum hatte ich.
  • Warum geht dann aber dein Traum nicht in Erfüllung?
  • Ich habe doch im Traum nicht gesehen und euch auch nicht gesagt, dass wir dieses Jahr in Mekka einziehen werden. Ich habe im Traum lediglich gesehen, dass wir in Mekka einziehen werden und mein Traum wird sich erfüllen.

Und sie sagten:

  • Was ist denn das für eine Abmachung, dass sie, falls einer von ihnen zu uns kommt und bei uns Aufnahme sucht, wir ihn ausliefern müssen. Aber wenn einer von uns zu ihnen geht, wir nicht berechtig sind, ihn zurückzuholen.

Der Prophet antwortete:

  • Wenn einer von uns zu ihnen, den Götzendienern, will, so ist er ein Abtrünniger. Und Abtrünnige brauchen wir nicht. Sie können gehen, und wir werden nicht hinter ihnen herlaufen und sie zurückholen. Und wenn einer von ihnen Muslim wird und zu uns kommt, so sagen wir: „Geh zurück, ihr Muslime in Mekka müsst euch vorerst noch gedulden und versuchen, mit eurer Situation fertigzuwerden. Doch Gott wird euch helfen und euch einen Weg öffnen..."

….......

 

Ein solches Abkommen war also getroffen worden. Ein dem Schein nach nachteilhaftes Abkommen für die Muslime. Wie es sich jedoch zeigte, war es ihnen zum Wohle. Denn nach und nach fanden auch die in Mekka verbliebenen Muslime zu mehr Ruhe und Freiheit und konnten ungestörter ihrer Religion gemäß leben und sie auch verbreiten. In weniger als einem Jahr wandten sich mehr Quraischer den Islam zu als in zwanzig Jahren zuvor.

 

Kleine Anmerkung von mir: Subanallah, das passiert wenn man auf dem Propheten (saas) vertraut. :P

 

Die nächste Geschichte überspringe ich und komme zum Abschluss.

 

Dieser Vertrag, den der Prophet mit den Quraisch abgeschlossen hatte, diente dem Ziel, dass weitere Schritte möglich wurden.

 

Und genauso kam es ja auch, denn nach und nach wurden den in Mekka verbliebenen Muslimen immer mehr Freiheiten zugestanden. Vor allen Dingen, sie durften schließlich Mekka verlassen und nach Medina ziehen.

 

Die diesbezüglichen Tabus wurden voll und ganz aufgehoben......

 

Dieser Abschnitt steht auf den Seiten 63 – 68

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