Ungesehen, jedoch trotzdem bei uns

[Muhsin ibn Batul]

 

Ungesehen, jedoch trotzdem bei uns

Einleitung:

 

Die Vertrautheit mit dem Imam der Zeit, Imam al-Mahdi, ist der beste und sicherste Weg um Wissen über Gott zu erlangen. Das ist steht in einem Abschnitt der Ziyara al-Jami'a al Kabira von Imam al Hadi (a.) geschrieben: "Jemand der nach Gott strebt, der sollte mit dir beginnen; und jemand, der Seine Einheit bezeugt, der sollte deine Worte akzeptieren (die des unfehlbaren Imam's); und jemand der zu Ihm reisen möchte, der sollte sich an dich wenden (den unfehlbaren Imam)."^[1]

 

Daher ist die Vertrautheit mit ihm ein Schritt in Richtung Liebe ihm gegenüber; und dies führt einen zur Liebe Gottes. Das steht deutlich in der Ziyara al-Jami'a al-Kabira: "Jemand der dich liebt, der liebt in Wirklichkeit Gott." Durch die Vertrautheit mit ihm, macht man sich frei von den Schleiern der Unwissenheit und erhält ein tiefgründiges Wissen über den Islam und den Quran, und wird dem zufolge aus der Unwissenheit befreit. In einem Hadith des Propheten (s.) heißt es: "Jemand der stirbt ohne seinen Imam der Zeit erkannt zu haben, der stirbt den Tod der Unwissenheit."^[2]

 

Das bedeutet Wissen über seine Stellung und seine Persönlichkeit ist die Basis, um aus der Unwissenheit und der Dunkelheit herauszufinden und Licht und die Führung zu erlangen. Das wird in einem Bittgebet klar ausgedrückt, in dem es heißt: "O Gott! Lasse mich Deinen Beweis (Imam) erkennen, denn wenn Du mir Deinen Beweis nicht zu erkennen gibst, so werde ich von meiner Religion abweichen."^[3]

 

Kurz gesagt: Die Angelegenheiten des Imam der Zeit können nicht studiert werden, außer indem man Wissen über ihn aneignet. Genau so ist es unmöglich sich Wissen über den Islam ohne Wissen über ihn anzueignen. Demzufolge ist es unmöglich Glückseligkeit in dieser Welt und im Jenseits zu erlangen, ohne die Erkenntnis über den Glauben.

 

Wir müssen uns Wissen über den Imam der Zeit (a.) aneigenen, mit seinen Ansichten und Wünschen vertraut werden und bereit dafür sein ihn zu unterstützen, da er der einzige lebende Imam ist, der immer anwesend und immer über die Menschheit wissend.

 

Er ist der einzige lebende Imam - demzufolge die Verbindung zwischen Gott und der Menschheit in der Welt, ein Nachfolger in der Familie des Propheten (s.); er ist der letzte unfehlbare Imam unter den unfehlbaren Führern. Sein wundervolles Leben, seine misteriöse Verborgenheit, sein übernatürlich langes Leben, und schließlich sein großartige und gütige Rückkehr, führen nicht nur zur ertragreichsten Seite in der Geschichte der Menschheit, sondern auch zur ersehnensten Phase in der Geschichte der Schöpfung. Diese Phase ist das Zeitalter der "Regierung des Monotheismus überall in der Welt." Wir hoffen es!

 

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[1] Al-Ziyara Jami'a al-Kabira, aus Mafatih ul Jinan von Sheikh Abbas Qummi

[2] Al-Majlisi, Bihar al-Anwar Band 22, Seite 331, Hadith Nr. 317

[3] Ibid, Band 53, Seite 187, Hadith Nr. 18

[Muhsin ibn Batul]

 

Einige Gründe der Verborgenheit:

 

Der wahre Grund, weshalb der Imam der Zeit (a.) in die große Verborgenheit übergegangen ist, ist an sich ein Geheimnis, das auf dem göttlichen Willen basiert.^[1] Jedoch was in einigen Überlieferungen genant wird, könnte einige Gründe der Verborgenheit verdeutlichen. Einige dieser Gründe sind die folgenden:

1. Der göttliche Brauch. Imam as Sadiq (a.) sagte: "Die Bräuche, die während der Zeit der Propheten vollzogen wurden, werden sich perfekt in der Zeit [imam Mahdis] wiederholen."
   
2. Die Angst, dass der Imam getötet wird, was der Verlust seiner Botschaft und seiner Mission, einen Staat des Islam und des heiligen Quran zu gründen, bedeuten würde.
   
3. Allgemeine Bereitschaft für einen islamischen Staat und die Abschaffung der Herrschaft der Unterdrücker.
   
4. Das Prüfen der Menschen. Der heilige Prophet (s.) sagte: "Während der Verborgenheit, wird niemand beständig sein im Glauben an sein Imamat, ohne das Gott ihn in seinem Glauben testet."
   
5. Die Sünden der Menschen. Ganz offensichtlich wirken die Sünden der Menschen als dunkle Wolken gegenüber der Sonne. Imam Mahdi selbst vergleicht sich mit der Sonne, wenn sie von den Wolken bedeckt wird.^[2] Während das Dasein des Imam's an Gunst und Licht gewinnt, was sollten diese dunklen, bedeckenden Wolken bedeuten? Sind das nicht die Sünden und die Undankbarkeit der Menschen?
   

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[1] Imam as Sadiq (a.) sagte: "Wenn wir lernen, dass Gott der Allmächtige und Gepriesene Weise ist, so bekennen wir ebenfalls, dass all Seine Gebote und Handlungen weise sind, auch wenn ihre Gründe für uns nicht verständlich sind."

[2] Al-Tabarasi Ihtijaj, Seite 263.

[Muhsin ibn Batul]

Charakteristiken der Verborgenheit:

 

Obwohl die Angelegenheit der Verborgenheit in vielen Überlieferungen angesprochen wird, erhält man kein klares Bild davon. Im folgenden werden eine Reihe von ausgesuchten Überlieferungen über einige der Charakteristiken der Verborgenheit aufgeführt:

1. Imam Mahdi gleicht der Sonne, wenn sie hinter den Wolke verdeckt ist.^[1]
   
2. Allah swt hat einen Schleier zwischen Imam Mahdi und den Leuten errichtet, so dass die Leute ihn zwar sehen aber nicht erkennen können.^[2]
   
3. Er verrichtet jährlich die Hajj Pilgerfahrt und sagt "Amin" für die Gebete, welche von den Gläubigen verrichtet werden.^[3]
   
4. Obwohl er ungesehen ist, werden ihn die Menschen nicht vergessen.^[4]
   
5. Viele, die den Imam lieben haben die Möglichkeit und die Ehre ihn zu treffen. Hunderte solcher Geschichten werden in vielen Büchern erwähnt, wie z.B.: Bihar ul Anwar, Nahm al-Thaqib, Jannat al-Ma'wa, Dar al-Salam und Abqari al-Hisan.
   
6. Er hat keinen festen Wohnsitz; er lebt in Wüsten und ringsum kleiner Städte.
   
7. Er lebt weit entfernt von dem Aufenthalt von Tyrannen, auf solch eine Art und Weise, dass er unbekannt und unerkannt unter den Leuten verbleibt. Wie jeder Mensch, braucht er auch Essen, eine Unterkunft und eine Familie.
   
8. Er nimmt teil an den Versammlungen der Menschen und läuft in den Straßen und Gegenden herum.
   
9. Manchmal lässt Allah swt ihn ungesehen und unbemerkt an Gegenden anwesend sein, an denen es notwendig ist. Imam Ali ar-Ridha (a.) sagte: "Er ist unsichtbar als Mensch."^[5] und Imam Jafar as Sadiq (a.) sagte: "Er als Mensch ist unsichtbar für euch."^[6] Und manchmal ist es passend und sinnvoll, dass er gesehen wird, manchmal sollte er aber unerkannt bleiben. Muhammad ibn Uthman al-Amrawi sagte: "Er sieht und erkennt die Menschen; die Leute sehen ihn, aber erkennen ihn jedoch nicht."^[7]
   

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[1] Yanabi, Seite 477

[2] Kamal al-Din, Band 2, Seite 351

[3] Muntakhab, Seite 277

[4] Ibid, Seite 272

[5] Bihar, Band 51, Seite 33

[6] Ibid, Seite 32

[7] Ibid, Band 51, Seite 350

[Muhsin ibn Batul]

Moralische Vorzüge:

 

Der Imam der Zeit vereint alle Vorzüge der Propheten, Gesandten und tugendhaften Männer in sich. Die tugendhaften und vortrefflichen Charaktereigenschaften des Propheten (s.), Imam Alis (a.) bewundernswerte Charaktereigenschaften und die hohen Tugenden von Sayyed Fatima (a.) und anderen Imamen, lassen sich in ihm wiederfinden. Um eine bessere Vorstellung von ihm zu bekommen, hier einige der genannten Charaktereigenschaften:

 

1. Ein Überfluß an Wissen

 

Imam Ali (a.) sagte über ihn: "Er ist der wissenste von uns."^[1] Auch Imam Muhammad al-Baqir (a.) sagte: "Das Wissen über die Bücher Gottes des Gespriesenen und die Überlieferungen seines Propheten sind in dem Herzen unseres Imam al-Mahdi verwachsen, auf die selbe Art und Weise, wie Gewächs auf die beste Art und Weise aus dem Boden wächst. Daher sollte jener, der ihn trifft mit folgendem anreden: Der Friede sei mit dir, O Ahl al-Bayt der göttlichen Barmherzigkeit und Seines Propheten; der Friede sei mit dir, O Quelle des Wissens und Behausung der Apostelwürde."^[2]

 

2. Enthaltsamkeit, Frömmigkeit und die Unachtsamkeit weltlicher Angelegenheiten

 

In dieser Hinsicht sagte Imam Ali al-Ridha (a.): "Die Bekleidung unseres [letzten Imam aus der Ahlulbayt] ist nur rau, und sein Essen nur grobkörnig."^[3]

 

3. Die Verbreitung und Praktezierung von Gerechtigkeit unter den Menschen

 

Imam Muhammad al Baqir (a.) sagte: "Er behandelt die Menschen gerecht, ob es jemand ist, der Gutes tut, oder ein sündhafter ist."^[4]

4. Das Handeln nach den Überlieferungen des Propheten (s.)

 

Der Prophet (s.) sagte: "Er ist ein Nachkommen von mir, sein Name ist gleich meinem. Gott wird meinen Namen und Religion durch ihn am Leben erhalten. Er wird gemäß meiner Überlieferungen handeln."^[5]

 

5. Großzügigkeit

 

Der Prophet (s.) sagte: "Jemand wird zu ihm gehen und ihm sagen: "Schenke mir etwas. Tu mir einen Gefallen." Dann wird Imam Mahdi ihn mit dem nötigen Gut versorgen, so viel, wie er tragen kann."^[6]

 

6. Gottesdienst und Gebet

Seine sehr speziellen Gebete und Arten des Gottesdienstes kennzeichnen alle sein kontinuierliches Praktezieren und Beharrn darauf. In der Tat kennzeichnen all diese religiösen Handlungen den höchsten Grad von dessen Dienerschaft und demzufolge der Nähe zu Gott. Genau so, wie der heilige Prophet (s.) das Salat ul Layl verrichten musste, um bereit zu sein für die prophetische Mission. Das bedeutet, dass um große Verantwortungen und Aufgaben übernehmen zu können, man viel Gottesdienst verrichten muss. Genau so ist es mit der Verbreitung von Gerechtigkeit weltweit, welche nur mit kontinuierlichen Gebeten vollzogen werden kann.

 

7. Tapferkeit

Die Konfrontation mit allen Ungläubigen und Unterdrückern verlangt Tapferkeit und Beständigkeit. Solch eine Person muss wie Imam Hussein (a.) im Kampf mit den Feinden sein, wie Imam Ali (a.) tapfer sein, und wie der Prophet (s.) bei der Unterstützung seiner Kämpfer. Imam al-Mahdi (a.) ist natürlich solch eine qualifizierte Person.

 

8. Geduld

 

Im Allgemein, um die Geduld zu messen, müssen seine Schwierigkeiten und Probleme abgewägt werden. Die geduldigsten Menschen kämpfen in schweren Zeiten für Jahre; sie erdulden auch viel Elend und Unglück. Zweifellos steht ganz außer Frage, dass die Schwierigkeiten mit denen der Imam der Zeit leiden muss, nicht mit denen eines anderen normalen Menschen verglichen werden können. Nicht nur die Länge der Zeit erfordert Geduld, sondern auch die Arten der Probleme mit denen er konfrontiert wird, verlangen viel Geduld. Das führt uns dazu, seine Geduld bei der Verrichtung seiner Aufgabe, die Muslime zu führen, zu begreifen.

 

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[1] Muntakhab, Seite 309

[2] Ibid

[3] Ibid

[4] Ibid, Seite 310

[5] Ibid

[6] Kanz al-'Ummal, Band 6, Seite 39 dun Yanabi, Seite 431