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Probleme in der Ehe


Az-Zahra

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#salam#

 

#salam#

 

Probleme in der Ehe und ihre möglichen Ursachen

 

Ich hab mich mal gefragt warum so viele Ehepaare unglücklich sind. Also machte ich mich auf die Suche, ich hab einiges gelesen und mit einigen Paaren gesprochen. Mir viel dabei auf, dass Paare welche noch nicht verheiratet sind (selbst wenn sie Jahrelang zusammen sind) glücklicher sind als Ehepaare. Mir viel auch auf, dass man sehr oft die selben Aussagen von den Eheleuten hört. Sie fühlen sich missverstanden und oftmals auch ungeliebt. Wenn man die Paare aufforderte über ihren Partner zu sprechen, erkannte ich jedoch dass sie alle sich noch sehr liebten. Also warum machten sie sich so unglücklich? Was ist der Grund, dass sie stetig das Gefühl haben… heute sei es nicht mehr so "schön" wie früher? Ich hörte von vielen Eheberatern, welche den Paaren rieten "Abwechslung" in die Ehe zu bringen…

 

Hmm Abwechslung, ich hab dann lange darüber nachgedacht. Viele dieser Berater waren der Meinung, dass man zu sehr im Alltag drin ist, es langweilig wird usw. Ich fing an "Beziehungen" zu vergleichen. Beziehungen wie z Bsp. Eine Langjährige Freundschaft oder Geschwisterliebe… ich denke diese beiden Formen der Beziehung kann man am Besten mit einer Ehe vergleichen. Komisch war, dass man die Probleme die man in einer Ehe erkennt, nicht in diesen beiden Formen auffindet. So leben doch Geschwister auch Tag und Nacht zusammen und kennen sich seit Jahren, und auch Freundschaften können Jahr um Jahr überleben ohne diese Art von Problemen aufzuweisen. Mag sein, dass ein Ehepartner einem näher steht als jetzt ein Geschwister oder ein FreundIn… dann kam mir ein Gedanke:

 

Was wenn es gar nicht an der Abwechslung liegt? Sondern die Abwechslung, sprich die Veränderung selbst das Problem ist?

 

Ich hörte oft die Aussage: ER/SIE ist nicht mehr so wie früher… solch einen Satz hört man in der Regel nur von Ehepaaren.

 

Aber ist es eben nicht genau das Gute, dass man sich verändert? Man soll sich doch weiterentwickeln und verändern, genau dies ist es doch, dass die Beziehung lebendig hält? Ein Bruder oder eine Schwester, erlebt ständig Veränderungen an dir… erst seit ihr Kinder, dann kommst du in die Pubertät, dann wirst du erwachsen… und deine Geschwister wachsen mit dir, machen die Veränderung (auch wenn Jahre dazwischen liegen) mit dir mit und passen sich stetig wieder an dich an.

 

Bei Freunden ist es genau das Selbe… man "Wachst" mit dem/der FreundIn mit. So war eine meiner Erkenntnisse die Tatsache, dass Ehepaare zu eingefahren und zu engstirnig sind in ihrem denken. Die meisten Paare fürchten sich vor Veränderung, sie fürchten sich davor, dass sich der Partner von ihnen WEG verändert und versuchen ihn somit fest zu halten wie er ist… dadurch entsteht dann die Problematik, dass eine der Partner sich eingeengt fühlen könnte… man fühlt sich un- oder missverstanden, man hat das Gefühl man könne sich nicht entwickeln… daher fängt man an sich zu verstellen, ist nicht mehr sich selbst… spielt eine Art "Rolle"… der eigene Partner steht einem also dann im "Vorankommen" im weg, dadurch wird man unglücklich und unzufrieden.

 

Wenn ich diesen Umstand nun mit der Kennenlern-Phase vergleiche, erkenne ich genau das Selbe Muster wieder. Wenn man einen Menschen neu kennen lernt, so versucht man ihn als ganzes zu erfassen. Versucht seine vorlieben und Abneigungen kennen zu lernen, seinen Charakter usw. daher ist es auch so, dass die meisten Paare nach ner Weile das Gefühl bekommen, der Partner interessiere sich nicht mehr so für sie. Man fängt an, den eigenen Partner zu übersehen, denn man denkt "ich kenn ihn/sie ja". Man vergisst den Umstand, dass der Mensch sich stetig entwickelt und verändert… Ich glaube mich erinnern zu können, dass ein Mann jeden Tag aufs Neue bereit sein sollte, seine Frau NEU kennen zu lernen (dies natürlich auch umgekehrt.) Eine kleine Anmerkung dazu, alleine wenn eine Frau schwanger wird, verändert sich ihr Körper und auch ihr Wesen auf eine Weise, die ähnlich der Pubertät ist…

 

Man sollte also seinem Partner den Freiraum und die Möglichkeit geben, sich weiter zu entwickeln, flexibel und Abenteuerlust sollte nicht nur am Anfang eine Rolle spielen. Natürlich wächst die Verantwortung mit den Ehejahren, doch dies bedeutet nicht dass man aufhört zu Leben… man sollte versuchen die Wünsche und Träume des Partners so gut man kann zu fördern und zu unterstützen und Veränderungen nicht als etwas schlechtes, sondern als eine Chance für sich selbst erachten… denn so kann man sich selbst auch weiterentwickeln.

 

 

#heul#

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#salam#

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Einen weiteren Punkt möchte ich gerne mit einem Vergleich erklären:

Stell dir vor du bist hungrig, schon seit einer Ewigkeit bist du Hungrig und endlich entdeckst du ein Restaurant. Du betrittst es, suchst dir einen gemütlichen Platz aus und setzt dich. Schon steht ein liebenswürdiger Kellner neben dir, der bereit ist dir jeden Essenswunsch zu erfüllen und du eröffnest ihm deinen Sehnlichsten Wunsch. Du wünscht dir das worauf du Lust und Appetit hast, dass wonach sich dein Mund sehnt, wonach dein Magen verlangt. Freundlich nimmt der Kellner deine Bestellung entgegen, und kurze Zeit später, steht dass Essen vor dir. Frisch, heiß und wohlriechend. Voller Genuss isst du dein Essen, bist du satt bist. Nach einer weile bist du wieder hungrig und das ganze beginnt von vorne… du bestellst, er bringt, du isst.

 

Einige Zeit später wirst du vollkommen gesättigt vom Essen sein, wunschlos glücklich und zufrieden. Doch was ist das? In deinem Mund, bildet sich das Bedürfnis nach Wasser… du bekommst durst und würdest gerne etwas trinken. Der Kellner, der dich nun ja schon kennt … deine Wünsche und vorlieben kennt, bringt dir genau nach der Zeit, nach der du sonst immer hungrig bist, dein geliebtes Essen. Nun steht das Essen wieder vor dir, heiß, dampfend. Wohlriechend… doch dieses mal isst du es nicht mit Genuss, denn eigentlich wünscht du dir ein Glas Wasser… du isst das Essen, halbwegs aus zwang, und eher lustlos, jedoch rufst du den Kellner nicht wieder zu dir um deinen eigentlichen Wunsch zu äußern. Je mehr Zeit vergeht, umso unzufriedener wirst du, obwohl du genau das Essen hast was du so sehr magst… und der Kellner fragt sich, warum sein Gast anfängt die Hälfte des Tellers stehen zu lassen, dennoch äußerst du nicht deinen Wunsch… wenn jedoch der Kellner auf einmal aufhören würde, dir dein Essen zu bringen wärst du genau so unzufrieden… denn du wirst ja nach einiger Zeit wieder hungrig werden.

 

Die meisten Paare schenken sich am Anfang ihrer Beziehungen genau das wonach sie sich so sehr sehnen, was sie vermissen, was sie brauchen, was einem womöglich im vergangenen Leben (bei den Eltern oder während dem alleine Leben) gefehlt hat. Nach einer Weile wird man die Gefühle der Vergangenheit und die Wunden vergessen, da man ja umgeben von den Dingen ist, nachdenken man sich gesehnt hat. Man ist "wohlgenährt" und neue Bedürfnisse entstehen. Es ist nicht so dass man übersättigt ist und es nicht mehr braucht, denn wenn es weg wäre würde man sich wieder danach sehnen, aber neue Wünsche und Bedürfnisse (ein Glas Wasser) tauchen auf. Die meisten Ehepaare um nicht zu sagen, so gut wie alle… verlernen mit der Zeit sich gegenseitig zu zuhören und zu sprechen.

 

Auf der einen Seite ist also das Problem so, dass man sich nicht traut seine Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken… aber auf der anderen Seite trifft man leider auch auf Unverständnis (ev. Eben durch die Furcht vor Veränderung) und kann sich somit nicht entwickeln und seine Wünsche ausleben.

 

Da durch das man seine Bedürfnis nicht befriedigen kann, wird man unzufrieden. Diese Unzufriedenheit ist es, welche die Partnerschaft und oftmals auch die ganze Familie belastet. Man beginnt dem Partner weniger Respekt und Wertschätzung entgegen zu bringen, ist gefrustet und einfach unglücklich, man fängt an sich abzuschotten und ehe man sich versieht ist man bereits in diesem Teufelskreis.

 

 

 

Abschließend möchte ich jedem Ehepaar einen bescheidenen Rat geben:

Verliert nicht das Interesse an eurem Partner, jeden Morgen wacht ihr neben einer neuen Person auf, denn jeden Tag aufs neue trifft man Erkenntnisse und geht einen Schritt voran. Fördert und unterstützt euren Partner, zeigt ihm/ihr eure Liebe, euer Verständnis und geht auf die Wünsche und Bedürfnisse ein. Auf der anderen Seite, scheut nicht zurück, nur weil der Partner mal etwas nicht gleicht versteht oder akzeptieren kann. Veränderungen bringen viel neues mit sich und sehr viele Menschen fürchten sich vor Neuen Dingen.

 

Hört nicht auf miteinander zu sprechen, einander eure Träume zu erzählen… selbst wenn sie nur Träume bleiben, träumt gemeinsam, aber noch viel wichtiger… verlernt nicht euch zu zuhören, denn es ist etwas vom schlimmsten, wenn ein Paar mit der Zeit nicht mehr die Selbe Sprache spricht. Vergesst nicht, ihr seit nicht nur Mama/Papa, Ehemann/Ehefrau, Schwiegersohn/Schwiegertochter…. Ihr seit auch schlichtweg ein Mann und eine Frau… auch wenn die Jahre voran schreiten, man ist niemals zu alt um zu träumen und etwas vom Schönsten ist es doch, mit dem Menschen gemeinsam zu träumen, den man liebt.

 

 

Möge Allah swt all eure Ehen schützen und segnen und inschaAllah seit ihr immer glücklich mit eurem Partner und all jende die noch nicht verheiratet sind; InschaAllah findet ihr bald eure zweite Hälfte, bi Haqq Muhammad wa Ahlu Muhammad

#heul#

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#salam#

#heul#

 

Ich finde deine Gedanken und Ausführungen sehr schön. Ich denke, du hast zentrale Dinge erkannt und angesprochen. Nun liegt es insha'Allah an uns, die Aspekte zu Herzen zu nehmen, den Gründen für mögliche Probleme in der Ehe auf den Grund zu gehen, auch wenn sie noch so verborgen erscheinen, oder auch noch so unüberwindbar.

 

Möge jede Ehe gedeihen wie eine nimmer verwelkende Rose und mit der Zeit immer schöner und blütenreicher werden, ohne die Farbe und den Duft zu verlieren. Jazaakum'Allahu kheiran.

 

#salam#

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salam

 

habs dir doch gesagt,kommt gut an #salam#

Inschaallah haben wir alle eine wundervolle Ehe #rose#

 

ich bin alhamdulläh 11 Jahre nun verheiratet.klar gibt es auch Streitereien,aber das gehört dazu.Wir haben eine regel:Geh niemals wütend auf den Partner schlafen.

So bleibt man halt auch mal eine Nacht wach ;) aber dafür ist die versöhnung umso schöner.

Gemeinsam geht man schliesslich durchs Leben und so werden auch entscheidungen gemeinsam getroffen.

 

Ich interessiere mich sehr für das was mein Mann macht.So kenne ich nun alle Automarken und mehr :D

Er aber auch,immer fragen wir uns,wie war dein Tag,was ist passiert usw.

 

Abwechslung ist schon gut,aber auch die gewohnheit.Ich liebe meinen Mann sehr und fehler kann man gerne übersehen :) man ist ja auch nicht perfekt.

 

Danke für diesen Vortrag Schwester #salam#

 

salam

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Wa Alaykum Salam

 

Möge Allah swt euch reichlich belohnen, dafür dass ihr euch die Zeit genommen habt es zu lesen... #rose#

 

 

Möge jede Ehe gedeihen wie eine nimmer verwelkende Rose und mit der Zeit immer schöner und blütenreicher werden, ohne die Farbe und den Duft zu verlieren.

 

Amin ya Rabb al Alamin. Sehr schöne Worte, maschaAllah. BarakAllahu feke

 

FI Amanillah

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