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Der Sieg der Wahrheit - Das Leben von Zeinab bint 'Ali


Zeinab bint Ali

Empfohlene Beiträge

Bismillah ar-rahman ar-rahim

Assalamu 'aleikum

 

In diesem Thread wird im Laufe dieser und nächster Woche die Deutsche Übersetzung des Buches ''The victory of Thruth - The Life of Zeinab bint 'Ali'' (Erforscht und zusammengestellt von M.H. Bilgrami ) veröffentlicht. Ich werde, so Gott will, jeden Tag einen Kapitel einfügen um die Übersicht zu gewährleisten. Bitte vermeidet daher auch, bis zur Vollendung, jegliche Kommentare in diesem Thread. Es wird ein gesonderter Thread für Kommentare eröffnet (http://www.shia-forum.de/index.php?showtopic=31649&hl=). Eventulle Verbesserungsvorschläge könnt ihr mir bitte per P.N. zukommen lassen.

 

Nun zum Inhalt:

  1. Vorwort

  2. Einleitung
  3. Kapitel 1: [ankerlink=Engelhafte Namensgebung]Engelhafte Namensgebung[/ankerlink]
  4. Kapitel 2: [ankerlink=Aufwachsen in Medina]Aufwachsen in Medina[/ankerlink]

  5. Kapitel 3: [ankerlink=Dasein als Frau]Dasein als Frau[/ankerlink]
  6. Kapitel 4: [ankerlink=Das Attentat]Das Attentat[/ankerlink]
  7. Kapitel 5: [ankerlink=Begegnung mit dem Schicksal]Begegnung mit dem Schicksal[/ankerlink]
  8. Kapitel 6: [ankerlink=Aufopferung – Karbala]Aufopferung – Karbala'[/ankerlink]
  9. Kapitel 7: [ankerlink=Ausdrucksvoller Widerstand – Kufa]Ausdrucksvoller Widerstand – Kufa[/ankerlink]
  10. Kapitel 8: [ankerlink=Der Sieg der Wahrheit - Damaskus]Der Sieg der Wahrheit - Damaskus[/ankerlink]
  11. Kapitel 9: [ankerlink=Rückkehr nach Medina]Rückkehr nach Medina[/ankerlink]
  12. Nachwort
  13. Aufzeichungen
  14. Ziyarat

Nas'alukum Ad-Du'a

Fi Aman Allah

Wassalamu 'aleikum

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[anker=Vorwort]Vorwort: [/anker]

Wir möchten die Peermohammad Ebrahim Stiftung würdigen, wegen dem Vorschlag, dass wir dieses Buch zum Jahrestag der Geburt von Zeinab bint 'Ali produzieren sollten. Dieses Buch befolgt die verschiedenen Erzählungen, die von ursprünglichen Quellen zu uns gelangten, sehr genau. Bei der Produktion dieser Arbeit wurde sehr einschlägig darüber nachgedacht dem Leser eine leicht vertiefte Erzählung zu überbringen. Die Sprache dieses Textes wurde gezielt schlicht und präzise gehalten, um es für Jüngere als auch für Erwachsene nützlich zu machen.

 

 

 

[anker=Einleitung]Einleitung: [/anker]

Dies ist die Geschichte vom Sieg der Wahrheit. Es ist die Geschichte von einer einzigartigen Frau, deren eigenes Schicksal untrennbar gebunden an dem historischen Geschehen in Karbala' war, was der Menschheit die Wahrheit vom Leben des Islams eingeprägte.

 

Es war auf der Erde von Karbala', wo der Konflikt zwischen Imam Hussein (a.) und dem Bewerber auf das Khalifat, Yazid ibn Mu'awiya, in einer Schlacht ausgetragen wurde. Imam Hussein (a.) hatte sich unerschütterlich geweigert Yazid den Treueeid zu schwören und ihn als Führer der islamischen Welt anzuerkennen. Es war kein Geheimniss, dass Yazid die Gesetze des Islams schamlos zur Schau stellte und sogar öffentlich die Glaubenslehre verspottete. Seine Beanspruchung des Khalifat's trug in den Augen von Imam Hussein (a.) keinerlei Rechtmäßigkeit oder Zulässigkeit.

 

Es wäre oberflächlich und unehrlich ihre Auseinandersetzung als ein einziges Beispiel für ein Macht-Gerangel ''in den frühen Tagen des Islams'' zu betrachten. Der Grund ihrer Auseinandersetzung ist eines, das fortwährte um Heute zu einer Ursache von unnötiger Feindseligkeit gegen die Moslems zu werden. Und es ist: Welche Art von Mann hat das Recht die islamische Welt zu führen, oder gar die Menschheit? Können Moslems von jemanden Integriertem geführt werden, ergänzend Gesetze aufstellen, verwurzelt in dem Wissen von Allah ta'ala's höchstem Tawhid (Einheit), oder von einer Macht die danach strebt weltliche Werte zu erbauen, um das Gesetz zu festigen und zu sichern, aus Treue zur Einzigen Ursache aller Geschöpfe?

 

Diese Geschichte ereignete sich während dem Leben von Zeinab-ul-Kubra, der Enkelin des heiligen Propheten (salla'llahu 'alayhi wa alihi wa sallam ), die Tochter von Hazrat Fatima und Imam Ali ('alayhim as-salam). Wie wir von ihren Handlungen und Reden wissen ist es ersichtlich, dass sich in ihr das himmlische prophetische Licht widerspiegelt, was ihr Erbe war.

 

Während wir über Zeinab bint 'Ali ('alayha 's-salam) schreiben, müssen wir als erstes eine unabänderliche Tatsache bedenken; die da wäre: Trotz des Einsatzes von zahlreichen Biographen, sind sehr wenig effektive aufgezeichnete historische Fakten über sie vorhanden. Sogar die exakten Daten ihrer Geburt, ihres Todes, ihrer Ehe oder der Anzahl ihrer Kinder, können nicht mit absoluter Sicherheit ermittelt werden.

 

Mündliche Überlieferungen über Zeinab (a.) haben sich allmählich zu einem Punkt von subjektiven Ausarbeitungen und zu einer emotionalen Übertreibung entwickelt, was schließlich ihre wahre Persönlichkeit überdeckte und auch den Kontext aus dem wir sie kennen lernen sollten.

 

Tatsächlich scheint uns die romanhafte Mythologie, die nun zugleich sie und ihren Bruder Imam Hussein (a.) verschleiert, von der Erkenntnis dessen wofür sie wirklich standen und was ihre Handlungen wirklich zu bedeuten hatten, als auch vom Zusammenhang ihrer getrübten Zeiten und allen Zeiten, der Gegenwart und Vergangenheit, zu entfernen.

 

Es ist indes nicht notwendig so viele Fakten oder Versionen, wie vorhanden sind, von ihrem Leben aufzudecken, um ihre Reinheit und die strategische Wichtigkeit ihres Beitrags zu erkennen. Obwohl es wenig Informationen gibt, ist es dennoch genug. Die Tatsache, dass wir uns bei allem an sie erinnern ist ausreichend um unser Verständnis von den vertrauten Idealen, für die es sich zu leben lohnt, wieder zu erwecken. Dieses Buch möchte die Fakten für sich selbst sprechen lassen. Die Schlussfolgerung ist ausgenommen implizit für jeden Leser, dessen Herz und Verstand vorhanden und empfänglich für den Kern der (Gottes-)Unterwerfung sind.

 

Gemäß der Shari'a (religiösem Gesetz) von Allah (swt) sind Frauen in Verborgenheit zu hüten, um weder zur Schau gestellt noch um sich anzubieten. Ihnen ist ein subtiles, grundlegendes und unauffälliges Reich. Imam Ali ('layhi 's-salam) fragte eins Hazrat Fatima (a'alayha s-salam) ''Ma Khayru 'n-nisa? ( Wer sind die besten unter den Frauen?)

Sie antworte: ''La yarina 'r-rijala wa la yarunahunna'' (Diejenigen, die keine Männer sehen und auch nicht von denen gesehen werden)

 

Dies ist nun ein weiterer Grund, warum so wenig von Zeinab (a.s.), oder von jeglichen anderen Frauen während der Geschichte des Islams, bekannt ist.

Aber diese Regel (s.o.''Verborgenheit der Frau'') kann erst dann gelten, wenn alle anderen Grundlagen einer reinen Islamischen Gesellschaft ausgeglischen sind. Wenn die Anwendung, der von Gott bestimmten Führung, chaotisch und unausgeglischen ist, dann ist das die Zeit, wo sich die Frau gezwungen fühlt in die offene Arena vorzutreten. Dies ist die Situation, in der Zeinab (a.s) sich selbst vorfand. Nach Karbala' ist keiner übrig geblieben, der den Mut hatte sich der Tyrannaei zu widersetzen, die Wahrheit zu sprechen und sich den Konsequenzen auszuliefern.

 

Was wir somit von ihr wissen, wissen wir nur wegen der außerordentlichen Umstände. Eine Wendung in der Geschichte schuf die Bedingungen, die Zeinab (a.s) zwangen zu deklarieren, nicht sich selbst, sondern die Wahrheit. Wegen ihres erstaunlichen Umgangs mit den leidvollen Prüfungen, die sie durchlitt, haben wir einen Einblick in unzählige Tiefen ihrer Mut, ihrer Geduld, ihrer Ausdauer und ihres Gehorsams zu Allah's Gebot bekommen. Es ist teilweise wegen ihr, dass die prophetische Erbschaft von der Überlagerung des immer-währenden Schattens des Kufr (Leugnung der Wahrheit) erlöst wurde, und in diesem Licht müssen wir uns ewig an sie erinnern und uns von ihrem Beispiel inspirieren und führen lassen.

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Kapitel 1:

[anker=Engelhafte Namensgebung]Engelhafte Namensgebung[/anker]

 

Es war fünf Jahre nachdem die Moslems den Propheten (s.) und seine Familie bei der Auswanderung (Hijra) nach Medina begleitet hatten, als die Tochter des heiligen Propheten (s.) Hazrat Fatima (a.) ein kleines Mädchen gebar. Als ihr Vater, Imam Ali (a.), seine Tochter zum ersten Mal sah, war Imam Hussein (a.), der knapp drei Jahre alt war, bei ihm. Der Junge strahlte vor Freude: ''O' Vater, Allah hat mir eine Schwester geschenkt.'' Bei diesen Worten weinte Imam Ali (a.), und als Hussein (a.) ihn fragte warum er weinte, antwortete sein Vater, dass er dies bald erfahren wird. Fatima (a.) und Ali (a.) hatten ihrer Tochter nach einigen Tagen ihrer Geburt immer noch keinen Namen gegeben, denn sie erwarteten die Rückkehr des Propheten von einer Reise, damit er den Namen bestimmt.

 

Als das Baby-Mädchen ihm schließlich bald vorgeführt wurde, nahm er sie in seinen Schoß und küsste sie. Der Engel Gabriel (a.) kam zu ihm und überbrachte den Namen, den sie tragen sollte und danach weinte er.

 

Der Prophet (s.) fragte warum Gabriel weinte und er antwortete: ''O' Prophet Allah's, früh im Leben wird dieses Mädchen in den Sorgen und Prüfungen dieser Welt verstrickt sein. - Erst wird sie über deine Trennung (von diesem Leben) weinen, daraufhin wird sie den Verlust ihrer Mutter betrauern, dann ihres Vaters, dann ihres Bruders Al-Hassan (a.). Nach alledem muss sie sich den Prüfungen im Land von Karbala' stellen und dem Leid aus dieser einsamen Wüste, bis ihr Haar grau wird und ihr Rücken gebogen ist.''

 

Als die Familienmitglieder diese Prophezeiung hörten brachen sie alle in Tränen aus. Imam Hussein (a.) verstand nun warum sein Vater vorher auch weinte. Danach nannte sie der Prophet (s.) Zeinab.

 

Eines Tages, als Zeinab (a.) etwa fünf Jahre alt war, hatte sie einen seltsamen und schrecklichen Traum. Ein heftiger Wind überfiel die Stadt und verfinsterte die Erde und den Himmel. Das kleine Mädchen wandte sich dahin und dorthin und plötzlich fand sie sich im Geäst eines riesiegen Baumes festhängend. Aber der Wind war so stark, dass es den Baum entwurzelte. Zeinab (a.) fand Halt an einem Ast, aber es brach. In Panik packte sie zwei Zweige, aber auch diese gaben nach, und sie fiel ohne Einhalt.

 

Dann wachte sie auf. Als sie ihrem Großvater, dem Propheten (s.) vom diesem Traum erzählte, weinte er bitterlich und sagte:

''O' meine Tochter, dieser Baum bin ich, der diese Welt sehr bald verlassen wird. - Die Äste sind dein Vater Ali und deine Mutter Fatima Az-Zahra. Und die Zweige sind deine Brüder Hassan und Hussein. Sie alle werden vor dir diese Welt verlassen, und du wirst ihre Trennung und ihren Verlust durchleiden.''

 

 

 

 

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Kapitel 2

 

[anker=Aufwachsen in Medina]Aufwachsen in Medina[/anker]

 

Zeinab (a.), ihre Brüder und ihre Schwester haben die besondere Stellung gemeinsam solche Vorbilder zu sein, zu denen man aufblickt, denen man nacheifert und von denen man lernt, wie ihr Großvater, dem Propheten Allah's (s.), und ihren Vater Imam Ali (a.) ,Vetter-Bruder des Propheten.

 

In der reinen Umgebung, die sie umgab, nahm sie die islamischen Lehren auf, die ihr Großvater und nach ihm ihr Vater vermittelte. Hier lernte sie auch alle Haushaltsfertigkeiten leistungststark zu meistern. Kaum hatte sie ihr zartes Alter von sieben Jahren erreicht, verstarb ihre geliebte Mutter. Der Tod ihrer Mutter folgte direkt dem Dahinscheiden ihres geschätzten Großvaters. Einige Zeit später heiratete Imam 'Ali (a.) Umm ul-Banin, deren Liebe und Hingabe Zeinab (a.) beim Lernen förderte.

 

Obwohl sie noch ein junges Mädchen war, war sie völlig imstande für ihren Vater zu sorgen und die Verantwortung für die Arbeiten im Haushalt ihres Vaters zu übernehmen. Soviel sie für die Bequemlichkeit und Erleichterung ihrer Brüder und Schwestern sorgte, sparte sie an ihren eigenen Wünschen und war unendlich großzügig zu den Armen, Obdachlosen und Elternlosen.

Es ist überliefert, dass ihr Ehemann nach ihrer Vermählung sagte: ''Zeinab ist die beste Hausfrau.''

 

Schon sehr früh entwickelte sie eine untrennliche Bindung zu ihrem Bruder Imam Hussein (a.).

Einmal, als sie als Baby in den Armen ihrer Mutter nicht beruhigt werden konnte und nicht aufhörte zu weinen, wurde sie erst dann ruhig wenn ihr Bruder sie hielt, und dann saß sie still und starrte in sein Gesicht.

 

Bevor sie zu beten begann, warf sie immer erst einen Blick auf das Gesicht ihres geliebten Bruders.

 

Eines Tages erwähnte Fatima (a.), die innige Liebe ihrer Tochter zu Imam Hussein (a.), vor dem Propheten (s.). Er atmete tief ein und sagte mit feuchten Augen: ''Mein Liebes Kind. Dieses Mädchen von mir, Zeinab wird mit tausend und einem Schicksalsschlag konfrontiert werden und schwersten Beschwernissen in Karbala' gegenüber stehen.''

 

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Kapitel 3

 

[anker=Dasein als Frau]Dasein als Frau[/anker]

Zeinab (a.) wuchs zu einer stattlichen jungen Frau heran. Von ihrer körperlichen Erscheinung ist wenig bekannt.

 

Als die Tragödie von Karbala' sie in ihren mit-fünfziger Jahren ereilte, ward sie gezwungen unbedeckt heraus zu treten. Erst da bemerkten einige Leute, dass sie wie eine strahlende Sonne und wie ein Teil des Mondes erschien.

 

In ihrem Charakter spiegelten sich die besten Eigenschaften von denen die sie groß zogen.

In ihrer Schlichtheit und Gelassenheit glich sie Umm ul-Mu'minin Khadidja, ihrer Großmutter (a.); in Keuschheit und Bescheidenheit glich sie ihrer Mutter Fatima Az-Zahra (a.); in Beredsamkeit glich sie ihrem Vater Imam Ali (a.); in Geduld und Ausdauer ihrem Bruder Imam Al-Hassan (a.) und in der Tapferkeit und der Ruhe des Herzens glich sie Imam Al-Hussein (a.).

Ihr Gesicht spiegelte den Respekt ihres Vaters und die Ehrfurcht ihres Großvaters wieder.

 

Als die Zeit zum heiraten kam, wurde sie in einer einfachen Zeremonie mit ihrem ersten Cousin, Abdullah ibn Ja'far Tayyar, verheiratet. Abdullah wurde unter der unmittelbaren Aufsicht des Propheten (s.) aufgezogen. Nach seinem Tod wurde Imam Ali (a.) sein Erzieher und Vormund bis er älter (Volljährig) wurde. Er wuchs zu einem stattlichen Jüngling mit gefälligem Benehmen heran und war für seine aufrichtige Gastfreundlichkeit und seiner selbstlosen Großzügigkeit gegenüber den Armen und Bedürftigen bekannt.

 

Zusammen hatte dieses junge Paar fünf Kinder, von denen vier Jungen waren, 'Ali, 'Aun, Muhammad und Abbas, und eine Tochter, Umm Kulthum.

 

In Medina hielt Zeinab regelmäßige Treffen für Frauen ab, mit denen sie ihr Wissen teilte und denen sie die Grundsätze des islamischen Deen (Religion) beibrachte, als auch die Auslegung des heiligen Qur'an lehrte. Ihre Versammlungen waren regelmäßig und gut besucht. Sie war im Stande die Lehren mit solch einer Deutlichkeit und Beredsamkeit zu übermitteln, dass sie als Fasiha (geschickt zungenfertig) und als Balighah (äußerst wortgewandt) bekannt wurde.

 

Im sieben-und-dreißigsten Jahr nach der Hirja, zog Imam Ali (a.) nach Kufa um schließlich seinen rechtmäßigen Platz als Khalif einzunehmen. Er wurde von seiner Tochter Zeinab (a.) und ihrem Ehemann begleitet.

 

Ihr Ruf als inspirierende Lehrerin unter den Frauen ging ihr voraus. - Auch dort werden die Frauen zu ihren täglichen Treffen eilen, wo sie alle von ihrer Belesenheit, ihrer Weisheit und Gelehrsamkeit bei der Auslegung des Qur'rans profitieren werden.

 

Das Ausmaß und die Gewissheit ihres Wissens verschaffte ihr den Namen, den ihr Neffe - Imam Zein-al-'abidin (a.) – ihr gab, als 'Alimah Ghayr Mu'allamah (diejenige, die Wissen besitzt ohne gelehrt worden zu sein)

Zeinab (a.) wurde auch, wegen ihrer Bescheidenheit und Frömmigkeit, Zahidah (Bescheidene) und 'Abidah (Ergebene) genannt. Sie interessierte sich wenig für die Zierden dieser Welt und bevorzugte immer die Seligkeit und Behaglichkeit der Nächsten Welt, vor dieser Welt. Sie sagte immer, dass das Leben in dieser Welt für sie ein Rastplatz ist, um die Anstrengungen der Reise zu mildern. Demütige und hohe Rechtschaffenheit, ihr einziges Anliegen war das Streben nach Allah's Wohlgefallen, und indem sie das tat vermied sie alles was zweifelhaft war, auch wenn es noch so gering war.

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Kapitel 4

 

[anker=Das Attentat]Das Attentat[/anker]

 

In der Nacht vor Freitag, dem 19. Ramadan, in den vierziger Jahren nach der Hijra, ging Imam Ali (a.) zum Gebet in die zentrale Moschee. Kurz nach dem Adhan (Gebetsausruf) hörte Zeinab (a..) ein herzzerreißendes Weinen. Bald kam das Weinen ihrem Haus näher und sie erkannte, dass sie ihr die Nachricht von der Ermordung ihres Vaters bringen würden. Ibn Muljim hatte Imam Ali (a.) mit einem fatalen Hieb getroffen, während er (der Imam) (a.) im wehrlosen Zustand der Sajdah (religiöse Niederwerfung) war. Tödlich verwundet wurde er auf den Schultern seiner Anhänger nach Hause zurück getragen.

 

Es sollte nicht zu einer Genesung von dieser Wunde kommen. In der 21. Nacht vom Ramadan ist Imam Ali (a.s) gestorben; ließ seine beiden Söhne und seine Tochter zurück, um die törichten Begierden seiner Feinde nach Macht und Rache zu erkennen und zu bezeugen.

 

Nachdem die Seele seines Vaters erlöst ward, sagte Imam Hussein (a.s): ''Heute Nacht ist solch ein bedeutender Mann gestorben, mit dessen Gutem Verhalten sich keiner vergleichen kann, weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. - Er kämpfte heilige Kriege, Seite an Seite, mit dem heiligen Propheten und machte sein Leben zu einem (Schutz-)Schild für ihn.

Für gewöhnlich machte ihn der Prophet zum Flaggen-Träger der Armee, während die Engel neben ihm gingen, Jibra'il (Gabriel) an seiner rechten Seite und Mika'il (Michael) zu seiner Linken. Niemals kam er ohne Sieg von einer Schlacht zurück. - Zum Zeitpunkt seines Todes hinterließ er nichts außer Hundert Dirhams, mit denen er beabsichtigte für die Leute seines Hauses einen Bediensteten einzustellen.''

 

Zeinab (a.s) versank bei diesem barbarischen Verlust ihres geliebten Vaters in tiefste Trauer. Zusammen mit ihrem Mann kehrte sie nach Medina zurück.

 

Ungefähr Zehn Jahre später erlitt Zeinab (a.s) wieder einem schwerwiegenden Verlust, das ihres Bruders Imam Hassan(a.s). Auch er fiel der Macht-Begierigen Bani Umaya zum Opfer.

 

Mu'awiya beabsichtigte das Amt des Khalifats zu einem vererbbaren Königreich umzuwandeln, um das Amt der Herrschaft in seinem Stamm beizubehalten. Um dies durchzusetzen war es notwendig, dass er seinem Sohn Yazid die Treue der Leute zusicherte. Dies erwies sich als unmöglich, solange Imam Hassan (a.) am Leben war. Deshalb beseitigte er ihn erfolgreich mittels einer raffinierten Intrige, wobei die Hand, die Imam Hassan (a.) dieses tödliche Gift verabreichte, keine andere als die (Hand) der Frau des Imams war.

 

Das Recht auf die Führerschaft ging nun in die Hände von Imam Hussein (a.) über, aber die Bani Umayya wollten ihn nicht in Frieden lassen. Innerhalb von sechs Jahren nach dem Tod von Imam Hussein's (a.) Bruder, begann Mu'awiya öffentlich die Leute aufzufordern seinem Sohn Yazid den Treueeid zu schwören, und die Leute entgegneten seinem Verlangen bereitwillig oder unbereitwillig. Imam Hussein (a.s.) zählte zu den einzigen fünf Männern, die es ablehnten sich Yazid gegenüber zu verpflichten.

 

Im Laufe der übrigen vier Jahre seines Lebens, nachdem er die Gefolgschaft seines Sohnes sicherte, war Mu'awiya nicht imstande Imam Hussein (a.s.) von seinem entschlossenen Widerspruch gegen solch ein Regierungssystem abzubringen. Wenn das Khalifat auf einer Vererbung basieren sollte, dann ist kein anderer außer dem Enkel des Propheten oder der nächsten Hinterbliebenen Verwandtschaft geeigneter. Und wenn das Recht der Führung auf Religiosität und Wissen basieren sollte, auch dann: Wer sonst außer Imam Hussein (a.), - der bewiesen makellose Weisheit, vollkommenes Wissen der islamischen Gesetzte und Religiosität und Ergebenheit des höchsten Grades besitzt –, könnte diese Stellung rechtmäßig einnehmen.

 

Im Monat Rajab, in den sechziger Jahren nach der Hijra, waren die Bani Haschim mit Yazid's Khalifat konfrontiert. Yazid hatte nicht den Langmut seines Vaters und gab sich nicht damit zufrieden Imam Hussein (a.s) in Frieden in Medina bleiben zu lassen. Einen Tag nach dem Tod seines Vaters schrieb er an Walid ibn 'Utba ibn Abu Sufyan, dem Stadthalter von Medina, und forderte ihn auf Imam Hussein (a.), 'Abdullah ibn 'Umar und 'Abdullah ibn Zubayr zu verfolgen und den Schwur des Treueeids von ihnen zu erzwingen. Wiedereinmal lehnte es Imam Hussein (a.) ab. Er beschloss Medina zu verlassen und, auf dem Geheiß anderer Unterdrückter Leute, nach Kufa zu reisen, wo er im Glauben gelassen wurde, dass dort sehr viele wären, die sich der tyrannischen Herrschaft der sündigen Bani Umayya widersetzen wollen und anerkennen, dass stattdessen diese reine, erleuchtete Führung der Moslems höher steht.

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Kapitel 5

 

[anker=Begegnung mit dem Schicksal]Begegnung mit dem Schicksal[/anker]

 

Als Zeinab (a.) von der beabsichtigten Reise ihres Bruders nach Kufa erfuhr, bat sie ihren Mann um die Erlaubnis ihren Bruder zu begleiten. Abdullah betonte, dass solch eine Reise voller Schwierigkeiten und Hindernissen ist. Zeinab (a.) aber bestand darauf und sagte: ''Meine Mutter ließ mich nicht zurück, um aus der Ferne zuzuschauen, wenn der Tag meinen Bruder einholt, an dem er ganz alleine ist, umzingelt von Feinden, ohne einen Freund oder Unterstützer an seiner Seite. - Du weißt, dass mein Bruder und ich seit fünf-und-fünfzig Jahren niemals getrennt waren. Nun ist es die Zeit unseres hohen Alters und des letzten Kapitels in unserem Leben. Wenn ich ihn jetzt alleine lasse, wie könnte ich fähig sein meiner Mutter entgegen zu treten, deren letzter Wille zum Zeitpunkt ihres Todes war: ''Zeinab, nach mir bist du für Hussein beides, Mutter und Schwester.''? - Es ist meine Pflicht bei dir zu bleiben, aber wenn ich ihn in dieser Zeit nicht begleite, dann werde ich nicht fähig sein die Trennung zu ertragen.''

'Abdullah hätte den Imam auch gerne selbst begleitet, aber da er an einer Krankheit litt, gab er ihr die Erlaubnis diese vorherbestimmte Reise anzutreten. Er sandte zwei ihrer Söhne mit ihr. Zeinab (a.) war ihr ganzes Leben lang auf das, was ihr und ihrem Bruder vorherbestimmt war, vorbereitet. Sie bevorzugte es die Prüfungen in Karbala' zu ertragen, als jemals von ihm getrennt zu sein.

 

Entschlossen fort zugehen, ordnete Imam Hussein (a.s.) an, dass Tragbahren für die Frauen seiner Familie vorbereitet werden. Abu-Fadl Al-Abbas, sein Halbbruder (weil sie den selben Vater hatten) half Zeinab (a.s.) und ihrer Schwester Umm Kulthum auf ihre Tragbahren. Zwei junge Mädchen folgten ihnen, Fatima al-Kubra und Sakina, Töchter von Imam Hussein (a.).

 

Nach dem ersten Tag ihrer Reise, lagerte die Gruppe in dieser Nacht in Khuzaymiya.

Während Zeinab (a.) sich um das Wohlergehen ihres Bruders kümmerte, sagte er zu ihr: ''Was bald geschehen wird, ist schon seit langem vorherbestimmt.''

 

Als sie später auf ihrer Reise Ruhayna erreichten, ward ihnen ihr Weg von Hur ibn Ziad Riyhan versperrt.

Sakina sah was geschehen war, und als sie es Zeinab (a.) erzählte, weinte Zeinab und sagte zu ihr: ''Würde doch der Feind eher uns alle umbringen als, dass er meinen Bruder erschlägt.''

 

Als Imam Hussein (a.s.) vom Kummer seiner Schwester hörte, ging er zu ihrem Zelt und sie sagte zu ihm: ''O' mein Bruder, rede mit ihnen. Berichte ihnen von deiner Nähe zum heiligen Propheten und deiner Verwandtschaft zu ihm.''

Imam Hussein (a.) antwortete: ''O' Schwester! Ich habe schon längst mit ihnen gesprochen. Ich habe versucht sie zu überzeugen, aber sie sind so in Irreführung versunken und von Habsucht besessen, dass sie ihre schlechten Absichten nicht ablegen können. Sie werden nicht ruhen, ehe sie mich erschlagen haben und mich in meinem Blut gewälzt sehen. O' Schwester, ich rate dir die bevorstehenden Schwierigkeiten geduldig zu ertragen. Mein Großvater, der heilige Prophet, berichtete mir von meinem Martyrium, und seine Prophezeiung kann nicht unwahr sein.''

Imam Hussein's (a.) Gruppe (Partei/Shi'a) erreichte Karbala', am zweiten (des Monats) Muharram. Aber die Anhänger, die ihn ursprünglich nach Kufa eingeladen hatten, waren nicht mehr unter seiner Führung.

Als Yazid von ihren Tendenzen Wind bekam, forderte er 'Ibn Ziyad - den Statthalter von Kufa auf, die Befehle zu auszuführen, um ihre Pläne zu durchkreuzen, und dies gelang ihnen erfolgreich. Mit der Verfolgung des Imam's, um ihn hinterlistig zu beseitigen, wurden Streitkräfte entsandt, um ihn in der Nähe von Karbala' anzutreffen.

 

Die Zelte wurden aufgeschlagen und in der Nacht reinigte Imam Hussein (a.) sein Schwert, während er (a.) Reime über sein bevorstehendes Schicksal rezitierte. Sein Sohn Zayn-al-'Abidin (a.) hörte ihm (a.) stillschweigend aber voller Trauer zu.

Als Zeinab (a.) ihn hörte, konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie ging zu ihrem Bruder und betete, dass der Tod sie ereilen möge.

Imam Hussein (a.) bat sie, sich nicht ihrer Stärke und Standhaftigkeit vom Shaytan berauben zu lassen.

Sie fragte, ob sie doch an seiner Stellen getötet werden könnte, und als sie seine verneinende Antwort hörte, fiel sie in Ohnmacht. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, sagte ihr Bruder: ''Alles ist sterblich. - Das letzte Wort liegt in Allah's Macht und zu Ihm ist die Rückkehr. - Mein Vater und mein Großvater waren bessere Männer als ich, aber wo sind sie nun? - Ihr Vorbild ist das Maßstab für mich und für alle Moslems.''

 

Indem er das sagte, bat er sie geduldig zu sein und nicht über seinen Tod zu weinen oder Tränen zu vergießen oder auf ihre Backen zu schlagen. Dann führte er sie zum Zelt seines Sohnes 'Ali Zayn-al-'Abidin (a.) und ließ sie dort. Aber Zeinab (a.) war untröstlich und wurde von da an als Baqiya (Die Weinende) bekannt.

 

Am Abend des zehnten Muharram, wendete sich Imam Hussein (a.) an die Ansar und die Bani Haschim. - Es war ersichtlich, dass dies ein Kampf bis zum Tod sein würde. - Deshalb befreite er sie von jeglicher Verpflichtung an seiner Seite zu bleiben, und ließ sie wissen, dass keine Missgunst gegen sie gehalten wird, wenn sie sich von der endgültig bevorstehenden Schlacht abwenden und zur Sicherheit umkehren.

 

Es gab keinen Zweifel an dem Gemetzel, das einkehren wird.

 

Trotz der schweren Belastung, diese unüberwindbare Tatsache zu wissen, behielt Zeinab (a.) ihre Ruhe, durch ständiges Gebet und dem Gedenken an die höchste Ursache, für die ihre Leben aufgeopfert werden.

 

Auf das Drängen von Shimr, war 'Umar ibn Sa'd dazu bereit Imam Hussein's nachlassende Truppen anzugreifen.

 

Als Zeinab (a.) das Schlacht-Gebrüll ihrer näher kommenden Truppen hörte, rannte sie zum Zelt ihres Bruders und sah, dass er eingeschlafen war, während er sein Schwert reinigte. Stillschweigend stand sie für einen Moment da. Dann wachte er auf, sah sie und sagte zu ihr, dass er eben einen Traum hatte, in dem er seinen Großvater den heiligen Propheten (s.) sah, seinen Vater 'Ali (a.), seine Mutter Fatima (a.) und seinen Bruder Hassan (a.), die ihm sagten, dass er sich ihnen bald anschließen wird.

Er sah wie bekümmert Zeinab (a.s.) ward, als sie diese Worte hörte, und sagte zu ihr: ''Der Segen Allah's sei mit dir. Sei nicht besorgt wegen der Schwierigkeiten, die diese armseligen Leute bewirken werden.''

 

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Kapitel 6

 

[anker=Aufopferung – Karbala]Aufopferung – Karbala'[/anker]

 

Am zehten Tag von Muharram, brach 'Ashura an.

Bevor Imam Hussein (a.) in die Schlacht zog, ging er in das Zelt von seinem Sohn Zayn-al-'Abidin (a.), der krank auf einem Schafsfell lag und zu schwach war, um sich seinem Vater in der Schlacht anzuschließen. Er wurde von seiner Tante Zeinab (a.) gepflegt. Hussein (a.) verabschiedete sich von ihm und sagte: ''Mein Sohn, du bist der beste und reinste unter meinen Kindern. Nach mir wirst du mein Nachfolger und Stellvertreter sein. Gib Acht auf diese Frauen und Kinder, während der Gefangenschaft und der Erschwernis der Reise. Tröste sie. - Mein Sohn, überbringe meinen Freunden mein Salam (Friedensgruß) und sag ihnen, dass ihr Imam weit weg von seiner Heimat getötet wurde und, dass sie um mich trauern sollten.''

 

Tief seufzend, richtete er sich an Zeinab (a.) und an die anderen Frauen von Bani Haschim und sagte: ''Beachtet und bedenkt, dass mein Sohn hier, mein Nachfolger ist und Imam und von jedem befolgt werden sollte.'' Dann sagte er zu Zeinab (a.): ''Nachdem ich getötet werde, werden meine Feinde die Kleidung von meinem Körper abnehmen. Daher, bring mir bitte einige alte und lumpige Kleider zum Anziehen, damit sie mich nicht ausziehen und nackt zurücklassen können.''

Zeinab (a.) tat was er verlangte.

 

Am selben Tag führte Zeinab (a.) ihre beiden Söhne 'Aun und Mohammad zu ihm und sagte zu ihm: ''O' mein Bruder, wenn es Frauen erlaubt wäre zu kämpfen, würde ich den Tod herausfordern um dich zu retten. Aber es ist nicht erlaubt. Daher nimm die Opfergabe meiner beiden Söhne an.''

 

Die blutige Schlacht wütete den ganzen Tag lang. Einer nach dem anderen, wurden Imam Hussein's Söhne, Vetter und Anhänger auf dem Schlachtfeld niedergemetzelt. Als Zeinab's Söhne getötet wurden, ertrug sie standhaftig ihren Tod.

 

Sie kam weder aus ihrem Zelt heraus, noch klagte sie laut, weil sie ihrem Bruder keinen Schmerz oder Schmach zufügen wollte. Aber als der Leichnam von Ali al-Akbar (a.) (dem Sohn von Imam Hussein (a.) ) zum Zelt der Frauen gebracht wurde, war Zeinab (a.) aufgelöst. Ihren Schleier vergessend, kam sie aus ihrem Zelt heraus und erfasste den Körper, und sagte: ''O' mein Sohn, wäre ich doch blind geworden oder im Erdboden versunken, ehe ich diesen Tag zu Sehen bekam.''

 

Ihre Feinde gaben ihnen nicht einmal den Zutritt zu jeglichem Wasser, das ihre ausgetrockneten Rachen hätte besänftigen können. Ihre Wasservorräte waren schon längst aufgebraucht.

Als der Imam (a.) seinen letzten Abschied von den Frauen nahm, fragte ihn Zeinab (a.), ob er versuchen könnte etwas Wasser für seinen ausgetrockneten Säugling 'Ali al-Asghar (a.) zu besorgen.

 

Der Imam trug ihn in seinen Armen und ging zu 'Umar ibn Za'd, um ihn um etwas Wasser für das unschuldige Kind zu bitten. Aber seine Bitte fiel auf taube Ohren und versteinerte Herzen. Stattdessen durchstach ein Pfeil das Hals des Kindes und tötete ihn sofort.

Imam Hussein (a.) kehrte mit dem Kind zurück, das immer noch in seinen Armen war und er selber war bespritzt mit dem Blut seines Sohnes. Zeinab (a.) nahm den kleinen Leichnam von ihrem Bruder und drückte es eng an ihre Brust und klagte qualvoll über diese teure Gebühr im Leben, die von den Ungerechtigkeiten der Feinde eingefordert wurde.

 

Der verhängnisvolle Tag schritt fort. Imam Hussein (a.) ward so viele Male verwundet, bis er schließlich von seinem Pferd hinab fiel. Seine Feinde umzingelten ihn und griffen ihn mit Schwertern und Sperren an.

 

Als Zeinab (a.) - von der Tür ihres Zeltes heraus - sein Leid sah, lief sie in das Schlachtfeld, und in der Nähe des Imams sagte sie: ''O' mein Bruder, O' mein Meister, ach würde doch der Himmel auf die Erde fallen und die Berge im Boden einstürzen.'' Dann wandte sie sich zu 'Umar ibn Sa'd und sagte: ''O' Sa'd, Hussein wurde niedergemetzelt und du schaust nur zu.'' Als er das hörte füllten sich seine Augen mit Tränen, aber er erwiderte nichts.

 

Dann richtete sich Zeinab (a.) an die anderen, der Armee: ''Gibt es keinen Moslem unter euch, der dem Enkelsohn des Propheten Allah's helfen kann?''

Und dann kam das Gefecht zum Ende. Drei-und-siebzig tapfere Männer hatten es mit vier tausend aufgenommen. Und als der blutige Kampf zu Ende war, war keiner von Imam Hussein's (a.) Anhängern mehr am Leben. Der Körper des Imams wurde von den Pferden seiner Feinde nieder getrampelt. Sein Kopf war abgetrennt und selbst die lumpigen Kleider, mit denen er hoffte seine Scham zu bewahren, waren von ihm abgerissen.

 

In dem Moment als Hussein (a.) starb, verkündete Hazrat Jibra'il (Gabriel): ''Gebt Acht, Hussein wurde ermordet in Karbala'!''

 

Als sie das hörte, eilte Zeinab (a.) zu Imam Zayn al-'Abidin (a.) und berichtete ihm von der Tragödie, die eben geschehen war. Als er sie darum bat, hob sie für ihn den Vorhang der Zelttür und er schaute auf das Schlachtfeld und rief aus: ''Meine Tante! - Mein Vater wurde getötet und mit ihm die Quelle des Edelmuts, und die Ehre ist auch zum Ende gekommen. Berichte es den Frauen und bitte sie sich geduldig und langmütig zu verhalten. Lass sie darauf vorbereitet sein, ausgeplündert und gefangen genommen zu werden.''

Nun kam der Feind zu den Zelten der Frauen. 'Umar ibn Sa'd gab den Befehl zum Ausrauben.

 

Hinein stürzend, raubten sie was sie konnten und legten die Zelte in Brand. Sie schlugen die Frauen mit ihren Schwertern und rissen ihnen die Schleier ab.

Imam Zayn al-'Abidin's Lager wurde unter ihm weg gerissen, und er wurde gebrechlich, schwach und unfähig sich zu bewegen liegen gelassen. Sakina und Fatima wurden die Ohringe abgerissen, so dass sie bluteten.

 

Während die Zelte abbrannten, sammelte Zeinab (a.) die jungen Mädchen und ging um Imam Zayn al-'Abidin (a.) zu finden. Als Shimr heraus fand, dass er noch nicht getötet worden war, kam er um ihn zu köpfen. Zeinab (a.) warf sich auf ihren Neffen um ihn zu schützen, und Shimr stoppte die Ausführung seiner teuflischen Absichten.

 

Die meisten Frauen und Kinder flohen erschrocken ins Freie.

Als die Nacht anbrach, versammelte sie Zeinab (a.) alle beieinander, aber sie konnte Sakina (die Tochter von Hussein (a.) ) nicht finden.

Sie war sehr beunruhigt und forderte ihren toten Bruder auf, ihr zu sagen wo das Mädchen ist. Eine Stimme antwortete: ''O' meine Schwester, meine Tochter ist bei mir.''

Sakina war dahin gegangen, wo der Körper ihres toten Vaters lag. Zeinab (a.) fand sie dort an seinem Körper geklammert und brachte das verwaiste Kind zurück.

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Kapitel 7

 

[anker=Ausdrucksvoller Widerstand – Kufa]Ausdrucksvoller Widerstand – Kufa[/anker]

 

Am nächsten Tag musste die Familie des Propheten nach Kufa aufbrechen, um vor Yazid geführt zu werden.

Unter den Gefangenen befanden sich Zeinab (a.), ihre Schwester Umm Kulthum (a.), weitere Frauen der Bani Haschim, Imam Zayn al-'Abidin(a.), drei junge Söhne von Imam Hussein (a.) und weitere Töchter von Imam Hussein (a.).

 

Als sie auf ihrem Weg das Schlachtfeld erreichten, bot sich ihren Augen ein Herzzerreißender Anblick. Die Leichen der Märtyrer lagen unverhüllt auf dem glühenden Sand, mit Staub und Blut bedeckt. Die Gegner hatten sie nicht begraben, obwohl sie ihre eigenen Toten begruben.

 

Der Anblick dieses Gemetzels traf Imam Ali Zayn al-Abidin (a.) so sehr, dass er am Rande seines Todes zu sein schien.

Zeinab (a.) bemerkte seinen Zustand und sprach zu ihm: ''O' du, der du die Erinnerung an meinen Großvater und Vater bist. - Was ist dir widerfahren, so dass ich sehe, dass du dabei bist dein Leben zu verlieren.''

Er antwortete: ''Geliebte Tante, wie könnte es mir anders ergehen, wenn ich sehe, dass die Körper meines Vaters, meiner Onkel, Brüder und Cousins, verwahrlost auf der Erde liegen, wobei ihnen die Kleidung ausgezogen wurde und ihre Verhüllung (mit einem Leichentuch) und Beerdigung nicht abgehalten wird.''

Dann klagte auch Zeinab (a.) öffentlich den Mörder ihres geliebten Bruders und ihre Gefangenschaft an.

'Umar ibn Sa'd hatte die abgeschlagenen Köpfe, von Imam Hussein (a.), seinen Söhnen und weiteren Märtyrern, an diverse Stammesoberhäupter übergeben, so dass auf dem Weg, die Leute sehen können, dass mehrere Stämme an der Schlacht teilgenommen hatten und es somit keiner wagen würde ihnen den Weg zu versperren.

Die Gefangenen mussten ohne Sättel auf Kamelen reiten. Ihre Gesichter unverhüllt, damit die ganze Welt sie sieht, während - ihnen voraus - ihre Geiselnehmer vergnügt die abgehackten Köpfe aufgespießt auf Sperren trugen.

 

Kufa wurde damals als die Hauptstadt des Islams betrachtet. Imam Ali (a.) machte es während seines Khalifat's zu seiner Hauptstadt, und hier lebten einst Zeinab (a.) und Umm Kulthum geachtet und geliebt. - Jetzt kamen sie als Gefangene in diese Stadt aus ihrer Erinnerung.

 

Es war Nacht, als sie die Stadt erreichten, und der Palast von Ibn Ziyad war geschlossen, also mussten sie draußen lagern.

Als er am nächsten Tag von ihrer Ankunft erfuhr, ordnete er an, dass eine große Veranstaltung stattfinden sollte, zu der ausnahmslos jeder eingeladen würde.

Der Kopf von Imam Hussein (a.) wurde auf einem goldenen Tablett neben dem Hofstuhl aufgestellt. Auch die Köpfe der anderen Märtyrer wurden ausgestellt.

Den Leuten von Kufa wurde gesagt, dass einige Stämme die Moslems angegriffen hätten, aber die Moslems hätten den Sieg errungen, und es aus diesem Grund ein Fest gab.

 

Festlich gekleidet und in Erwartung der freudigen Feier strömten die Leute auf die Straßen und zum Marktplatz. Und als die Gefangenen ankamen, war der Klang des Siegs zuhören.

Aber es gab einige, die die Wahrheit ahnten und mit niedergeschlagenen Augen zuschauten.

Als eine Frau Zeinab (a.) und ihr Gefolge aus unverhüllten Frauen erkannte, rannte sie in ihr Haus und brachte ihnen allen Kopfbedeckungen und Laken mit denen sie ihre Körper bedecken könnten. Aber es war ihnen nicht erlaubt ihre Schamhaftigkeit zu bewahren, und der Wächter des Feindes riss sie weg.

 

Als Zeinab (a.) sah, dass einige von den Männern und Frauen, - die erkannt hatten was wirklich geschehen war - , weinen und wehklagen, bat sie sie sich zu beruhigen und sprach zu ihnen in einer stechenden Bedeutsamkeit und Einsicht: ''Gepriesen sei Allah, und Segen sei auf meinen Großvater Mohammad und seiner reinen, auserwählten Nachkommenschaft.''

 

''O' ihr Leute, die ihr betrügt, euch abwendet und (Pläne) schmiedet, nun seid ihr die weinenden. - Möge Allah eure Tränen nicht aufhören lassen und mögen eure Brustkörbe unaufhörlich im Feuer des Leides und der Trauer brennen. - Eurer Beispiel ist das einer Frau, die fleißig ein kräftiges Seil anfertigt und dann sich selbst damit umschlingt, und somit ihre harte Arbeit vergeudete.''

 

''Ihr schwört solch falsche Eide, die keinerlei Wahrhaftigkeit tragen. - Bedenkt, dass ihr nichts habt außer sinnlosem Gerede, falschem Stolz, Verdorbenheit, Bosheit, Unheil, Hass, Unehrlichkeit und Schmeichelei. - Bedenkt, euch gebührt der Platz an Stelle der versklavten und verkauften Mädchen, da ihr die niederträchtigsten Wesen seid.''

 

''Eure Herzen sind voller Feindschaft und Hass. Ihr seid wie die Vegetation die auf schmutzigen Boden wächst und dennoch grün ist, oder wie der Mörtel überzogen an Gräbern.''

 

''Ihr solltet wissen, dass ihr eine sehr grauenhafte Tat begangen habt und dies schlimme Folgen für eurer nächstes Leben vorbereitete, denn deshalb ist Allah's Zorn über euch und Sein Zorn wird euch befallen.''

''Jetzt weint ihr laut und kläglich über meinen Bruder! - Ja, weint, denn es geziemt euch zu weinen. Ja, weint heftig und lacht wenig, denn ihr habt die Schande, der Tötung des Imams der Zeit, erworben. - Der Fleck von seinem Blut ist nun auf eurer Kleidung und ihr könnt es weder entfernen, noch könnt ihr euch von der Anklage freisprechen den Enkelsohn von Allah's letztem Propheten, dem Führer der Jugend im Paradies, ermordet zu haben. - Ihr erschlugt eine Person, die eurer Unterstützer war, der Kenner der Sunnah und der größte Schlichter in der Zeit eurer gegenseitigen Streitereien. - Er war die Quelle eurer Aussagen und Handlungen. - Er war euer Zufluchtsort in den Notfällen.''

 

''Wisst, dass ihr schuldig seid für das abscheulichste Verbrechen der Welt, und die schlimmste Bestimmung (für euch) für den Jüngsten Tag vorbereitet habt. - Verflucht seid ihr und möge euch der Untergang ereilen. Eurer Bemühen ist verloren und ihr seid abgefallen (ruiniert). Ihr seid von Allah's Zorn getroffen, und in Schande und Entehrung abgefallen.''

 

''O' ihr Menschen von Kufa, wehe über euch. - Habt ihr bemerkt, welchen Teil ihr aus Mohammed's Herz abgetrennt habt, welches Versprechen ihr gebrochen habt, wessen Blut ihr vergossen habt und wessen Ehre ihr geschändet habt? - Ihr habt gewiss solch ein Verbrechen begangen, weshalb der Himmel auf die Erde herunter fallen könnte, die Erde auseinander brechen und Berge in Brösel zusammenbrechen könnten. - Indem ihr euren Imam getötet habt, habt ihr einen außerordentlich bösen Akt des Ungehorsams und der Rücksichtslosigkeit gegenüber der Würde begangen. - Angesichts all dieser Handlungen, würdet ihr euch wundern wenn es Blut vom Himmel herab regnen würde?

Auf jeden Fall solltet ihr euch daran erinnern, dass die Strafe im Jenseits schwerer sein wird. Zu diesem Zeitpunkt wird es keinen geben, um euch zu helfen. Erachtet die Zeit und die Gelegenheit, die euch Allah gab, nicht als gering und unwichtig, und seid nicht beglückt, denn wenn Allah nicht schnell handelt, heißt es nicht dass Er unfähig ist. Für Ihn gibt es keine Befürchtung, dass die Zeit der Vergeltung vorüber geht. Wahrlich, Allah wacht über euch.''

Die Leute weinten, legten ihre Finger in ihre Münder und bissen drauf.

Ohne Berufung auf Mitleidsgefühle belichtete sie (a.) ihnen die Wahrheit ihrer Selbst und ihrer bösen Taten. Die Augen, die zuvor in Erwartung der Feier gehoben wurden, waren nun durch die wahrhaftige Kraft ihrer Rede beschämt niedergeschlagen.

 

Zeinab (a.) betrat den Regierungspalast, der ihr so vertraut war. In der großen Versammlungshalle hatte ihr Vater während seines Khalifat's Justiz erteilt. Ihre Söhne hatten hier gespielt und ihren Brüdern wurde großer Respekt von den Leuten dort erwiesen.

Obwohl sie ärmlich gekleidet und ihr Kopf unbedeckt war, trat sie in ehrenvoller Würde herein und nahm ruhig ihren Platz ein.

Ibn Ziad war über ihre Kühnheit erstaunt und fragte, wer sie war. Zeinab (a.) antwortete nicht, und es wurde einen ihrer Bediensteten überlassen ihm ihre Identität mitzuteilen.

Wegen ihrer scheinbaren Hochmut, richtete sich Ibn Ziyad wütend an sie: ''Gepriesen sei Allah. Dein Bruder und deine Verwandten sind tot und ihre falschen Forderungen sind nichtig geworden.'' Zeinab (a.) antwortete: ''Es war Allah's Wille, dass sie zu Märtyrern gemacht werden und sie begegneten ihrem Tod mutig. Wenn dies dein Herz begehrte, dann musst du heute besonders zufrieden sein. Aber du hast diejenigen umgebracht, die der Prophet (s.) auf seinem Schoss trug, als sie noch Kinder waren, und deren Spiel ihn mit Freude erfüllte. Bald wirst du mit ihnen vor Gott stehen und sie werden Gerechtigkeit fordern. - Hüte dich vor dem Tag der Abrechnung.''

 

Und es schien allen so, dass sie sie mit der Stimme von Imam Ali (a.) sprechen hörten, ihrem Vater.

 

Wütend wandte sich Ibn Ziyad entgegen einem jungen Mann und fragte wer er war. Der Junge antwortete: ''Ich bin 'Ali. Sohn des Hussein.'' Ibn Ziyad war erstaunt, dass er noch am Leben war und befahl ihn zu töten. Aber Zeinab (a.) griff ein und sagte, dass wenn der Junge getötet werden soll, sie mit ihm getötet werden soll. Ibn Ziyad ward von ihrer Liebe bewegt und ließ den jungen Imam am Leben.

Ihm wurden dann Ketten und ein Ring um den Hals angelegt, und er durfte bei den Frauen bleiben.

 

Die Familie des heiligen Propheten (s.) wurde daraufhin in einem Haus nahe der zentralen Moschee gefangen gehalten. Dort wurden sie eingesperrt und bewacht, und keinem Bediensteten war es möglich sie zu besuchen.

 

Am Tag nach ihrer Ankunft, schrieb Ibn Ziyad an Yazid und berichtete ihm von Imam Hussein's Ermordung und der Gefangennahme seiner Frauen. Yazid erwiderte, dass die Gefangenen zusammen mit den Köpfen der Märtyrer zu ihm geschickt werden sollen.

 

Nach etwa einem Monat und sieben Tagen in Kufa, mussten sie sich auf den Weg nach Damaskus machen, mit einem großem Gefolge an Reitern und Fußvolk der Armee, damit keiner die Reise unterbrechen könnte.

Mit Herz-versteinerten Begleitern verließ die Karawane Kufa, am achtzehnten Safar (isl.Monat).

 

Die Frauen erlitten unzählige Strapazen auf ihrer Reise nach Damaskus, die nicht weniger als sechshundert Meilen entfernt war.

Ihre Reise führte sie durch viele Dörfer und Städte, unter anderem durch Karbala', Ba'alback, Musal, und Hums.

Sie mussten unverhüllt auf ungesattelten Kamelen, wie Sklaven, reisen. Ihnen voran wurden die Köpfe der Männer auf Spießen getragen.

In einigen der Städte strömte die Menschenmenge herbei, um sie zu verspotten. Aber wenn es dazu kam, dass sie an einigen Orten vorbei kamen, wo die Menschen freundlich gegenüber der Familie des Propheten (s.) waren, kamen sie (die Leute) heraus und bekämpften die Yazidis.

Daher waren sie oft gezwungen andere Strecken mit langen Umleitungen zu nehmen, und die Kamele mussten schneller rennen, um die zusätzliche Strecke schneller zurückzulegen.

Die Gefangenen wurden von ihren Begleitern sehr hart behandelt und viele der Kinder kamen durch die Strapazen der Reise um.

 

Nach etwa acht-und-zwanzig Tagen, am sechzehnten Rabi' ul-Awwal, erreichte die Karawane Damaskus.

 

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Kapitel: 8

 

[anker=Der Sieg der Wahrheit - Damaskus]Der Sieg der Wahrheit - Damaskus[/anker]

 

Als sie die Außenbezirke von Damaskus erreichten, wurden sie angehalten.

Yazid hatte von ihrer Ankunft erfahren und legte ein Datum für ihre Einreise fest.

 

Am Morgen, des festgelegten Tages, wurden die Familienangehörigen des heiligen Propheten (s.) in Damaskus eingeführt.

Sie waren mit Seilen gefesselt und wurden, wie die Ziegen, zusammen getrieben. Wenn jemand stolperte, wurde er ausgepeitscht.

 

Die Straßen der Stadt waren geschmückt und der Klang der Musik erfüllte die Luft. Die Leute kamen scharenweise heraus, festlich gekleidet, und triumphierten als sie den Umzug sahen, der wie immer mit den Köpfen der Märtyrer eingeleitet wurde.

Sich würdevoll und in Selbstachtung verhaltend, wurden die Häftlinge in Damaskus zur Schau gestellt.

Zeinab (a.) streifte sogar das angebotene Essen beiseite, was ihnen einige, aus Mitleid, angeboten haben.

 

Der Sohn von einem Feind des Propheten (s.), der es gewagt hatte Imam Ali (a.) zu bekämpfen, war unter der Menschenmenge.

Als er Imam Zayn ul-'Abidin (a.) sah, fragte er ihn spöttisch, wer denn nun siegreich wäre.

Erwidernd sagte der Imam: ''Wenn du herausfinden möchtest wer siegreich war, dann tue dies in der Zeit des Gebets und des Adhan's (Gebetsaufruf) und wenn die Iqama (Gebetsruf) rezietiert wird.''

 

Auf diese Weise wurden die Gefangenen bis zum Mittag zur Schau gestellt, bis sie am Palast vom Yazid ankamen. Dort saß er auf seinem Thron und war sehr erfreut als er sah, dass die vier-und-vierzig gefesselten Gefangenen ankamen.

Imam Hussein's (a.) Kopf wurde dann, auf einem goldenen Tablett, zu ihm gebracht. Er schlug mit seinem Stock auf die Zähne des Imam's, und sagte: ''O' Hussein! Du hast den Preis für deine Rebellion bezahlt.''

 

Als Zeinab (a.) und ihre Gefährten diese arrogante Aufführung sahen, brachen sie in Tränen aus, und viele der Anwesenden waren beschämt. Aber Yazid führte die Schadenfreude über seinen Sieg fort.

Er sagte zu seinen Untertanen: ''Meine Vorfahren, die in Badr getötet worden sind, wurden heute gerächt. Nun ist es deutlich, dass die Bani Hashim nur ein Schauspiel inszeniert haben, um Macht zu gewinnen, und es niemals irgendeine göttliche Offenbarung gegeben hat.''

 

Zeinab (a.) hatte dennoch keine Angst. Sie richtete sich auf und sagte mutig, so dass es alle hören: ''Gepriesen sei Allah, der Herr der Welten und der Segen sei auf meinen Großvater, dem Meister aller heiligen Propheten.''

 

''O' Yazid. Allah sagte, - und wahrhaftig ist Sein Wort -, dass: ''Übel war dann das Ende derer, die übles taten, da sie die Zeichen Allahs verwarfen und über sie zu spotten pflegten.'' [Al-Rom:10].

 

''O' Yazid! - Denkst du, dass du erfolgreich den Himmel und die Erde für uns versperrt hättest, so dass wir nun deine Gefangenen wären, nur weil wir angereiht vor dich gebracht worden sind und, dass du nun die Kontrolle über uns bekommen hättest? - Denkst du, dass Allah uns mit Ehrlosigkeit und Schande geplagt hätte und, dass dir von Ihm Ehre und Respekt gegeben worden sei? - Du bist von diesem angeblichen Sieg, den du errungen hast, überheblich geworden, und du hast begonnen überglücklich und stolz auf dieses Ansehen und diese Ehre zu sein. - Du glaubst, du hättest weltlichen Nutzen errungen, dass sich deine Skandale stabilisiert hätten und, dass unsere Führerschaft nun in deine Hände gefallen ist. - Warte nur eine Weile. Sei nicht zu sehr erfreut. Hast du Allahs' Worte vergessen: ''Und die Ungläubigen sollen nicht wähnen, dass es zu ihrem Heil ist, wenn Wir ihnen Aufschub gewähren; dass Wir ihnen Aufschub gewähren, führt nur dazu, dass sie in Sünden wachsen; und ihnen wird erniedrigende Strafe.'' [Al-E-Imran:178]

 

''O' Sohn von befreiten Sklaven! -Ist dies deine Gerechtigkeit, in der du deine eigenen Töchter und Sklavenmädchen behütest, während die Töchter von Allah's Propheten, von einem Ort zum anderen, zur Schau gestellt werden.''

 

''Du hast uns entehrt, indem du unsere Gesichter enthüllt hast. Deine Männer schleppten uns von Stadt zu Stadt, wo alle möglichen Leute waren, die uns erblickten, ob sie nun Bergbewohner oder Flussbewohner waren.''

 

''Die Nahen so wie die Entfernten, die Armen so wie die Reichen, die Kleinen so wie die Großen, - alle Blicke waren auf uns gerichtet, während wir uns in der Lage befinden, in der es keinen unserer männlichen Verwandten gibt, der uns Hilfe oder Beistand leisten könnte.''

 

''O' Yazid! -Alles was du getan hast beweist deine Rebellion gegen Allah und deine Verleugnung Seines Propheten (s.) und des Buches und der Sunna, die dieser heilige Prophet (s.) von Allah verkündete. - Deine Taten sollten nicht verwunderlich sein. Denn jemand dessen Ahnen die Leber der Märtyrer kauten, 'deren Fleisch auf tugendhaften Menschen wuchs' , die den Meister aller heiligen Propheten bekämpften, die Parteien mobilisierten um gegen ihn zu kämpfen und ihre Schwerter gegen ihn zogen, der sollte offensichtlich alle Araber an Unglauben, Sündhaftigkeit, Ausschweifung und Feindschaft gegen Allah und Seinem Propheten (s.) übertreffen.''

 

''Bedenke, dass die schlechten Taten und die sündhaften Handlungen, die du begangen hast, das Ergebnis des Unglaubens und der alten Verbitterung sind, die du wegen deiner Ahnen in dir trägst, welche in Badr getötet worden sind.''

''Jemand, der uns feindlich, böswillig und hasserfüllt anschaut, wird nicht zögern diese Feindschaft gegen uns auszuüben. Er beweist seinen Unglauben, spricht es mit seiner Zunge aus und verkündet jubelnd: 'Ich habe die Söhne von Allah's Propheten getötet und habe seine Nachkommenschaft gefangen gehalten', und er wünschte seine Ahnen wären noch am Leben, um seine Leistung zu sehen und sie ihm zurufen würden: 'O' Yazid! - Mögen deine Hände niemals ihre Stärke verlieren. Du hast gute Rache für uns genommen.' ''

 

''O' Yazid! -Du schlägst, vor dieser Menschenmenge, mit deinem Stock auf Imam Hussein's Lippen, - obwohl gerade diese Lippen daran gewohnt waren von Allah's Propheten geküsst zu werden - , und dennoch spiegelt sich der Genuss und die Freude in deinem Gesicht wider.''

 

''Bei meinem Leben! - Mit der Ermordung des 'Anführers der Jugend im Paradies', dem Sohn des 'Führers der Araber' (Imam Ali, a.) und die 'strahlende Sonne' aus der Nachkommenschaft von Abd ul-Mutalib, hast du unsere Wunde vertieft und uns vollkommen entwurzelt.''

 

''Durch Imam Hussein's Ermordung bist du dem Status deiner ungläubigen Ahnen näher gekommen. Mit Stolz verkündest du dein Werk, und wenn sie dich sehen könnten, würden sie deine Taten befürworten und beten, dass Allah deine Arme nicht entkräften möge.''

 

''O' Yazid! - Wenn du genug Herz hättest, um deine schändlichen Taten zu betrachten, würdest du dir sicherlich selbst wünschen, dass deine Arme gelähmt und von den Ellenbogen abgetrennt werden. Und du würdest dir wünschen, dass deine Eltern dich nie geboren hätten, weil du wissen würdest dass Allah mit dir unzufrieden geworden ist. - Allah, gib uns unser Recht. - Nimm Rache von denjenigen, die uns unterdrückten.''

 

''O' Yazid! - Du hast getan was du wolltest. Aber denk daran, dass du deine eigene Haut und dein eigenes Fleisch in Stücke geschnitten hast. Bald wirst du vor den heiligen Propheten gebracht. Du wirst mit dem Gewicht deiner Sünden überladen sein, die du begangen hast, als du das Blut seiner Nachkommenschaft vergossen hast und seine Familie entehrtest. Die Stelle zu der du zuerst gebracht wirst, wird vor alle Angehörigen seiner Familie sein. Die Unterdrückung wird gerächt und die Feinde werden bestraft.''

''O' Yazid! Es ist wohl so, dass du dich nicht vor Freude wölben solltest, nachdem du die Nachkommenschaft des Propheten ermordet hast. "Und betrachte nicht diejenigen, die auf Allahs Weg gefallen sind, als tot. Nein! Sie leben bei ihrem Herrn, und sie werden dort versorgt. Sie freuen sich über das, was Allah ihnen von Seiner Huld gab, und von Freude erfüllt (sind sie) über diejenigen, die ihnen noch nicht gefolgt sind, so daß keine Furcht über sie kommen wird und sie nicht trauern werden.'' [Al-E-Imran: 169-170]

 

''Allah genügt, um mit dir zu handeln. Allah's Gesandter ist dein Gegner und Hazrat Jibra'il ist unser Beistand und Helfer gegen dich.''

 

''Diejenigen, die dich zum Staatsoberhaupt gemacht haben, und die Moslems mit deiner Führerschaft belastet haben, werden bald herausfinden was sie erwartet. Das Ende aller Tyrannen ist qualvoll.''

 

''O' Yazid! - Ich sage dir das nicht, um dich vor den erheblichen Strafen zu warnen, die dir bevorstehen, so dass du bereuen könntest. Denn du bist einer von denjenigen, deren Herzen versteinert, deren Seelen aufsässig und deren Körper unaufhörlich Allah gegenüber ungehorsam sind, wobei Allah's Prophet sie verflucht. Du bist einer von denen, in dessen Herzen sich Satan niedergelassen hat und Junge (Satane) gezüchtet hat.''

 

''Wie erstaunlich ist es, dass die rechtschaffenen Menschen, die Söhne des heiligen Propheten und des Statthalters, mit den Händen von befreiten Sklaven, Übelstiftern und Sündern getötet worden sind. Unser Blut wurde durch ihre Hände vergossen und unser Fleisch diente ihnen als Futter. Wir betrauern diejenigen, deren Leichen unverhüllt und unbegraben und von Pfeilen verwundet im Schlachtfeld liegen.''

''O' Yazid! - Wenn du unsere Niederlage als deine Leistung erachtest, dann wirst du den Preis dafür bezahlen.''

 

''Allah verübt kein Unrecht an Seiner Dienerschaft. Wir vertrauen auf Allah. Er allein ist unsere Erlösung und unser Zufluchtsort, und auf Ihm allein beruht unsere Hoffnung.''

 

''Zettle an, was du willst und verstärke deine Bemühungen. - Bei Ihm, Der uns mit der Offenbarung, dem Buch und dem Prophetentum beehrte. - Weder kannst du unseren Status erlangen, noch unseren Rang erreichen, noch unsere Ernennung beeinflussen, auch kannst du dich nicht von der Schande und der Ehrlosigkeit entledigen, die du jetzt zu genüge hast, da du Übertreibung und Unterdrückung an uns verübt hast. Dein Wort ist nun nichtig und deine Tage sind gezählt. - Hüte dich vor dem Tag, an dem der Ansager bekanntgeben wird, dass der Fluch Allah's auf den Unterdrückern und Ungerechten ist. "

 

''Gepriesen sei Allah, Der Seinem Freunden ein gutes Ende beschert und ihnen Erfolg auf ihren Zielen gewährt, und sie daraufhin zurück ruft, zu Seiner Barmherzigkeit, Behagen und Glückseligkeit. Wohingegen du dich selbst ins Unglück und ins Unheil stürzt, indem du Ungerechtigkeit gegen sie verübst. - Wir beten zu Allah, dass Er uns dadurch mit reichlicher Belohnung begünstigt und uns den Nutzen des Khalifat's und der Imamat gewährt. - Wahrlich, Allah ist Gnädig und Der Barmherzigste zu Seinen Geschöpften.''

 

In der Versammlung war ein rothaariger Syrier, der Fatima al-Kubra sah, die Tochter von Imam Hussein (a.), und der Yazid darum bat, sie ihm zu übergeben. Als das Mädchen dies hörte, klammerte sie sich an Zeinab (a.) und begann zu weinen. Sie befürchtete, dass sie nun, nach dem Verlust ihres Vaters, zu einem Sklavenmädchen gemacht wird.

 

Zeinab (a.) war nicht ängstlich. Sie wandte sich an Yazid und sagte ihm, dass er weder das Recht noch die Befugnis hätte, das Mädchen auf diese Weise wegzugeben. Daraufhin sträubte er sich und erwiderte, dass er dies tun könnte.

Zeinab (a.) widersprach: ''Du beleidigst mich, wegen deinem Amt und deiner Herrschaft.'' Daraufhin wurde Yazid schweigsam und beschämt. Zu dem Syrier sagte sie (a.): ''Möge Allah dich verfluchen. Möge die Hölle zu deinem ewigen Aufenthaltsort werden. Mögen deine Augen erblinden und deine Glieder gelähmt werden.'' Augenblicklich wurde der Mann gelähmt und fiel Tod zu Boden.

Yazid war so wütend, wegen Zeinab's unerschrockener Missachtung seiner Autorität, so dass er ihren Tod befohlen hätte, wenn 'Abdullah ibn 'Umar ibn 'Aas nicht eingegriffen hätte und darum gebeten hätte, dass man ihren harten Worten keine Beachtung schenken sollte, da sie viel Leid und Elend erlebt hat und gebrochenen Herzens ist.

 

Imam Zayn al-'Abidin (a.) hätte auch, wegen seiner furchtlosen Rede, durch Yazid's Hände den Tod davontragen sollen, wenn Zeinab (a.) sein Leben nicht gerettet hätte, indem sie Yazid darum bat, sie ebenfalls mit dem Jungen zu erschlagen. Yazid war von ihrer Liebe zu dem Jungen bewegt und verschonte dessen Leben.

 

Aber der Tod forderte dennoch sein Tribut. Sakina, die Tochter von Imam Hussein (a.) starb in Gefangenschaft in Damaskus, im Alter von vier Jahren, und ward dort begraben.

 

Wegen Zeinab's mutigen und furchtlosen Ansprachen, und wegen dem Gerede, das sich aufgrund ihrer Reise ausbreitete, erfuhren die Leute von den Geschehnissen in Karbala'; und ihre Herzen wurden gerührt.

Die darauf folgende Gefangenschaft und die Demütigung, der Familie des Propheten Allah's, führte dazu, dass eine ständig wachsende Anzahl von Menschen auf ihren Fall aufmerksam wurde.

Yazid erfuhr, dass es im Reich zu Aufruhr und Unruhen gekommen ist, und er beschloss die Gefangenen frei zu lassen.

 

Als es ihm erschien, dass die Ahl-ul-Bayt (a.) ausreichend gedemütigt worden sind, und auf das Drängen einiger Menschen, die die wachsende Volksuneinigkeit bezüglich der Wahrheitserkenntnis bemerkten, ließ Yazid Imam Zayn al-'Abidin (a.) herbeirufen. Er berichtete ihm (a.) von seiner bevorstehenden Freilassung und fragte ihn, ob er sich etwas wünschte. Der Jüngling sagte, dass er (Yazid) sich an seine Tante Zeinab (a.) wenden sollte.

 

Man verabredete sich und sie (a.) kam, ordnungsgemäß verschleiert, an. Sie fragte: ''O' Yazid! - Seit dem Tag, an dem unser Führer und Meister Hussein nieder gemetzelt wurde, hatten wir keinerlei Möglichkeit ihm nach zu trauern.''

Ein großes Haus wurde daraufhin für sie in der Wohngegend von Damaskus bestimmt, und hier hat Zeinab (a.) ihre erste Trauer- und Andachtsversammlung (Majlis-e-'aza') für Imam Hussein (a.) abgehalten. Die Frauen der Quraisch und der Bani Haschim kamen, schwarz bekleidet und mit unverhüllten Häuptern, jämmerlich weinend, herbei.

 

Imam Zayn al-'Abidin (a.) hatte sich auf Imam Hussein's Teppich gesetzt, und Zeinab (a.) erzählte dann den Frauen von Syrien, was ihnen widerfahren ist.

Sie vergossen Tränen und trauerten. Sie wussten nichts von den Geschehnissen in Karbala' und Kufa. Aber als sie heimkehrten, erzählten sie es ihren Männern.

 

Allmählich wurde das Trugbild von Yazid's guten Absichten aufgelöst.

Es war die Furcht vor dem Aufstand, die Yazid dazu führte die Familienangehörigen des heiligen Propheten (s.) frei zulassen.

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Kapitel: 9

 

[anker=Rückkehr nach Medina]Rückkehr nach Medina[/anker]

Yazid ließ ihnen die Wahl, in Damaskus zu bleiben oder nach Medina zurück zu kehren.

Als Zeinab (a.) beschloss, nach Medina zurückzukehren, rief sie nach Nu'man ibn Bashir, der ein Gefährte des Propheten (s.) gewesen ist. Sie (a.) beauftragte ihn mit den nötigen Vorbereitungen für ihre Reise. Eine Reitergruppe, Fuß-Soldaten und ausreichend Vorräte wurden zur Verfügung gestellt.

Festlich geschmückte Tragbahren mit Samt-Sitzen wurden bereitgestellt, aber Zeinab (a.) verordnete, dass diese in Schwarz verhüllt sein sollen, so dass die Leute erkennen, dass die Reisenden in Trauer sind.

 

Als die Bürger von Damaskus erfuhren, dass die Familienangehörigen des heiligen Propheten (s.) abreisen werden, kamen die Frauen in das von ihnen bewohnte Haus, zu einen letzten Abschied.

Viele Menschen begleiteten die Karawane auf einem Teil der Reise, und kehrten alsdann schweren-Herzens in ihre Heimat zurück.

 

Während der Reise erwies Nu'man ibn Bashir den Reisenden jede Achtung und Respekt.

 

Sobald sie anhielten, wurden die Männer-Zelte eine Meile entfernt von denen der Frauen aufgeschlagen, so dass sich die Frauen ungehindert und von Fremden unbeobachtet bewegen konnten.

Trauerversammlungen wurden überall, wo sie anhielten, abgehalten. Und viele Menschen kamen, hörten zu und erfuhren die Wahrheit.

 

Die Reisenden kehrten, über Karbala', nach Medina zurück. Als sie Karbala' erreichten, trafen sie auf Jabir ibn 'Abdullah Ansari, und einige Oberhäupter von Bani Haschim waren auch dort. Sie waren gekommen, um ihre Ehrerbietung am Grabe von Imam Hussein (a.) zu erweisen.

Es wurde überliefert, dass die Reisenden den abgeschlagenen Kopf, 'des Führers aller Märtyrer', aus Damaskus mitgebracht haben und, dass dieser, in Karbala', von seinem Sohn, Imam Zayn ul-'Abidin (a.), wieder mit seinem Körper verbunden wurde.

Ein großer Majlis (Trauer- und Andachtsversammlung) wurde abgehalten, bevor sie ihre Reise fortsetzten.

 

Als es an der Zeit war Karbala' zu verlassen, wollte Zeinab (a.) neben dem Grab ihres Bruders verbleiben, bis zu ihrem Todestag. Aber Zayn ul-'Abidin (a.) flehte sie an, sie nicht zu verlassen, und widerwillig stimmte sie der Rückkehr nach Medina zu.

 

Immer wenn die Karawane, auf ihren Weg nach Medina, anhielt, wurde ein Majlis-e-'aza' (Trauer- und Andachtsversammlung) abgehalten.

Als die Stadt in Sicht war, bat Zeinab (a.) die Frauen darum, von ihren Kamelen abzusteigen und ihre Zelte aufzuschlagen. Schwarze Flaggen wurden hoch gehoben.

 

Als die Menschen von ihrer Ankunft erfuhren, kamen sie scharenweise heraus. Und wiedereinmal erzählte ihnen, Zeinab (a.), von den Ereignissen in Karbala' und den Erschwernissen in ihrer anschließenden Gefangenschaft.

 

Nach einiger Zeit bat Imam Zayn ul-'Abidin (a.) die Frauen darum, sich auf die Einreise in Medina vorzubereiten. Dann traten sie, zu Fuß und mit hochgehobenen schwarzen Flaggen, in die Stadt hinein. Zeinab (a.) ging direkt zum Grab des heiligen Propheten (s.), wo sie betete und ihm von dem Massaker erzählte, dass an seinem geliebten Enkelsohn verübt wurde.

Zeinab (a.) kehrte gealtert zurück. Ihr Haar war grau, und ihr Rücken gebeugt.

Obwohl sie, durch ihre Rückkehr, mit ihrem Ehemann wiedervereint wurde, lebte sie nicht lange, nachdem sie diese umständlichen Prüfungen ertragen musste.

Das genaue Datum und der Ort ihres Todes sind nicht klar, aber es ist wahrscheinlich, dass sie im Jahr 62 n.H. gestorben ist, etwa sechs Monate nach ihrer Rückkehr.

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[anker=Nachwort]Nachwort:[/anker]

Es war ihre Bestimmung, der Welt von den Aufopferungen zu berichten, die Imam Hussein (a.) und die anderen Familienangehörigen des heiligen Propheten, für den Islam, erbracht haben.

Mutig und furchtlos enthüllte sie Ibn Ziyad's und Yazid's schlimme Taten.

Wäre es ihr nicht bestimmt gewesen, wäre die Opfergabe von Karbala' in Vergessenheit geraten.

Sie ertrug sowohl körperliche Schmerzen, als auch seelische Qualen mit Standhaftigkeit, und war die Kraft-Quelle für alle um sie herum. Die Trauer und das Leid, die sie äußerte, waren ein Ausdruck ihrer tiefen Menschlichkeit. Nie rebellierte sie gegen das Schicksal, das Allah (s.w.t.) bestimmte. Die Macht ihres Gehorsams war heilig. Ihr Schmerz war jedoch ergreifend menschlich.

 

Der Geist von Zeinab (a.) wird ewig weiterleben. Ihre Tapferkeit, ihre Geduld und ihr Gehorsam werden fortwährend und für alle Zeiten diejenigen inspirieren,die ihre Geschichte hören.

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[anker=Aufzeichnungen]Aufzeichnungen:[/anker]

 

Nasikh ul-Tawarikh von Mirza Abbas Quli Khan; Herausgegeben von: Kitab forooshi-e Islami, Teheran, 1346 (iranischer Kalender) – Es wird als die umfangreichste und genaueste Sammlung von Informationen, in Bezug auf das Leben von Zeinab bint Ali (as), anerkannt.

 

Das genaue Datum ihrer Geburt ist unklar; allerdings sind die allgemein anerkannten Daten, der erste Sha'ban oder der fünfte Jamadi ul-Awwal des fünften oder sechsten Jahres n.H., oder der neunte von Ramadan im neunten Jahr n.H. (p. 45-6 ibid. p 68 ibid)

Der Name ''Zeinab'' bedeutet vermutlich ''die, die übermäßig weint''. Andere Überlieferungen besagen, dass es einst ''schöner'' oder ''duftender Baum'' bedeutete. Der Name könnte möglicherweise auch eine Zusammensetzung der zwei arabischen Wörter sein, 'zein' (Zierde) und 'ab' (Vater).

 

Nicht nur ihr Todesdatum ist unklar, sondern auch der Ort:

Sie ist nach verschiedenen Ansichten in Damaskus (meist volkstümlich) begraben worden; aber auch in Medina und Kairo.

 

Es gibt zwei Auslegungen, warum sie in Damaskus begraben sein sollte:

 

Einerseits soll Yazid, einige Zeit nach ihrer Rückkehr, seine Truppen wiedereinmal ensandt haben, um sie anzugreifen. Dieses Mal in Medina. Sie und andere Familienmitglieder wurden als Kriegsgefangene nach Damaskus gebracht, wo sie dann starb.

Andrerseits soll es wegen einer Hungersnot gewesen sein, die Medina überfiel.

Ihr Ehemann führte seine Familie vorübergehend in ein Dorf, nahe Damaskus. Und dort, während des Gebetes in einem Garten, soll Zeinab (a.) versehentlich aber tödlich von einer Gartenschaufel getroffen worden sein, oder eine schwere Krankheit durchlitten haben, von der sie sich niemals erholte.

 

Ihr Todestag wird an folgenden Daten erachtet: der 11. oder 21. von Jamadi uth-thani, der 24. von Safar oder der 16. von Dhu'l-Hijjah.

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[anker=Ziyarat]Ziyarat: [/anker]

 

Die folgende Ziyarat (mündliche Begrüßung) für Bibi Zeinab (a.) wird normalerweise rezitiert, um göttlichen Segen zu erhalten, während man ihre heilige Grabstätte besucht (in dem Schrein, in Damaskus, Syrien).

Es kann auch zu jeder anderen Zeit rezitiert werden; zum Andenken an ihre vorbildliche Tapferkeit, und ihrer Ergebenheit, die sie der Welt darbot. Insbesondere an den anerkannten Tagen ihrer Geburt und ihres Todes, und während dem Monat 'Muharram'.

 

 

Der Friede sei mit dir, O' Tochter des Meisters aller Propheten.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter des Besitzers des Heiligtums und des Banners.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter desjenigen, der im höchsten Himmel war und die Nähe von zwei Bogenlängen (zu Allah) oder noch näher erreichte.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter des Imams der Frommen.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter des Anhängers der aufrichtigen und gefestigten Freunde (Gottes).

Der Friede sei mit dir, O' Tochter des Führers der Religion.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter des Befehlshabers der Gläubigen.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter desjenigen, der mit mit den zwei Schwertern kämpfte.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter desjenigen, der in zwei Gebetsrichtungen betete. (Jerusalem dann Mekka)

Der Friede sei mit dir, O' Tochter von Muhammad (al-Mustafa), dem auserwählten.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter von Ali (al-Murtada), dem zufriedenen.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter von Fatima (az-Zahra), der blühenden.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter von Khadijat (al-Kubra), der älteren.

Der Friede sei mit dir, O' du Wahrhaftige, du Lobenswerte.

Der Friede sei mit dir, O' du Gelehrte, du Rechtgeleitete.

Der Friede sei mit dir, O' du Großzügige, du Edle.

Der Friede sei mit dir, O' du Fromme, du Reine.

Der Friede sei mit dir, O' du, die gründlich durch schwierige und harte Umstände getestet wurde, wie Hussein der Unterdrückte.

Der Friede sei mit dir, O' du, die von ihrer Heimat entfernt war.

Der Friede sei mit dir, O' du, die in Städten gefangen gehalten wurde.

Der Friede sei mit dir, O' Tochter von Gottes höchstem Beauftragten.

Der Friede sei mit dir, O' Schwester von Gottes bestem Beauftragten.

Der Friede sei mit dir, O' Tante von Gottes geehrtestem Beauftragten.

Der Friede sei mit dir, O' Schwester des Leid's, O' Zeinab, und möge Allah's Gnade und Segen mit dir sein.

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