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Die Liebe zur Ahlul Beit


Dam3et Karbala

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Salamu alaykum wr wb,

 

dieser Vortrag wurde am Donnerstag, 24.12.2009 in Münster gehalten. Ich wurde drum gebeten ihn zu veröffentlichen.

 

 

 

Assalamu alaykum wr wb meine lieben Brüder und Schwestern

 

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

 

Lobpreis sei Gott, dem Gepriesenen und Erhabenen, dem Herren der Welten, und Sein Friede und Segen seien mit unserem Propheten Mohammad (sa.), seinen reinen Nachkommen(as.) und seinen rechtschaffenen Gefährten.

 

Meine Geschwister, heute wird weder meine Zunge, die durch das schlimme Geschehen unfähig ist das auszusprechen was passiert ist, noch mein Verstand, der nicht in der Lage ist das Geschehen zu verstehen, zu euch sprechen. Ich lasse mein gebrochenes Herz, durch sein trauriges schlagen an eure Herzen übermitteln, was die Liebe zur die Ahlul-beit ist. Wenn ich über das Herz spreche, meine ich nicht unser Herz, dass in der Brust ist. Ich meine das Herz unserer Seele. So bitte ich euch hört mir nicht mit euren Ohren zu, öffnet die Ohren eurer Herzen, vielleicht erhalten wir dadurch die Ehre unserem verborgenen Imam(as.) irgendwann zur Seite stehen zu dürfen.

 

Lasst uns die Zeit durchbrechen und an jenen Ort zurückkehren, wo das schlimme Vergehen geschah. So kehren wir über 1200 Jahre zurück, zu der dunklen Nacht, die Nacht von Aschura. Wir merken, dass Karbala ein Teil in unserem Herzen ist. Wir denken an den Sieg, der das wertvolle Blut vom Herrn der Märtyrer, seiner Familie und seinen rechtschaffenen Gefährten gekostet hat. Doch wir fragen uns: „Verdienen wir das?" Wir müssen wissen, dass unsere Sünden einen Schleier um unser Herz bilden. Diese Sünden nehmen unsere Seele gefangen und wir können unsere Seele nur befreien, wenn wir es mit dem Licht Muhammad(sa.), der Wilyah Alis(as), der Reinheit Fatimas(as), der Vergebung Hassans(as) und der stärke Husseins(as) beleuchten. Das alles finden wir in Imam Muhammad ibn al Hassan al Mahdi (as.) wieder. Dieses Licht ist nicht mehr und nicht weniger als unsere wahre Liebe zu dem verborgenen Erlöser, seinem Vater und seinen Großvätern.

 

Das wichtigste worin sich alle Muslime, bezogen auf die Ahlul-beit, einig sind, ist die Zuneigung und die Liebe. Dieses Wissen beziehen wir Muslime weder aus Ahadithe noch aus Erzählungen, wir beziehen es aus dem Quran. In der Sure 42, Vers 23 steht: „Sag: Ich verlange von euch keinen Lohn dafür, es sei denn die Liebe wie zu den Verwandten". Und alle, die diesen Vers gedeutet haben, sind sich einig, dass mit den Verwandten, Imam Ali, Sayyeda Fatima, Imam Hassan und Imam Hussein(as) gemeint sind. Allah(Swt) spricht bis zum jetzigen Zeitpunkt, im heiligen Quran, der in keinem Wort und in keinem Buchstaben verändert wurde, zum Gesandten Allahs(sa.): قل لا اسالكم عليه اجرا الا المودة في القربى. „Sag: Ich verlange von euch keinen Lohn dafür, es sei denn die Liebe wie zu den Verwandten". Die einfachste Bedeutung des Wortes Mawada ist die Liebe, ein ehrliches Gefühl, die Zuneigung des Herzens, es ist der Respekt ihnen Gegenüber.

 

Das ist die mindeste Bedeutung des Wortes Mawada. Und in diesem Zusammenhang gibt es sowohl in den schiitischen, als auch in den sunnitischen Büchern zahlreiche Überlieferungen über die Zuneigung und Liebe zum Propheten Mohammad(sa.) und der Ahlul-Beit. Heute werde ich mich auf zwei Ahadithe beschränken. Der erste Hadith stammt aus dem Buch „Kans ul A3mal", „Schatz der Taten", dieses Buch ist eins der bekanntesten Bücher unserer sunnitischen Geschwister. Hier wird Überliefert, dass der Gesandte Allahs (sa.) sagte: „Keiner von euch glaubt, bis ich ihm lieber bin, als sein eigenes Ich. Und meine Familie ihm lieber ist, als seine (eigene) Familie. Und meine Nachkommenschaft ihm lieber ist, als seine (eigene) Nachkommenschaft."

 

Wir sehen, dass diese Überlieferung sehr genau ist. Die Voraussetzung des wahren Imans ist, dass deine Liebe zum Propheten(sa.) größer ist, als deine Lieber zu dir selbst. Kommen wir nun zum zweiten Hadith, auch dieser ist vom Propheten Mohammad(sa). Hier sagt der Gesandte Allahs (sa.): "Die Liebe zu mir und die Liebe zu meiner Ahlulbayt, haben zu sieben Zeitpunkten Nutzen: Zum Zeitpunkt des Todes, im Grab, bei der Auferstehung, bei (der Veröffentlichung) der Bücher (der Taten), bei der Abrechnung, bei der Waage, und auf dem Weg (Siraat) [dem Weg ins Paradies, über die Hölle]" .

 

Hier erklärt der Prophet Nutzen dieser Zuneigung und dieser Liebe. Es wird erklärt, ob diese Liebe nur auf der Gefühlsebene basiert, oder auch einen Nutzen für uns hat. Der Gesandte Allahs(sa.) sagt in dem Hadith, dass diese Liebe uns zu sieben Zeitpunkten sehr nutzen wird. Beim Tod, im Grab, bei der Auferstehung, also wenn die Menschen in einem Moment, in einer Stunde, wenn der Boden sich aufspaltet aus ihren Gräbern auferstehen: „An jenem Tag werden die Menschen (in Gruppen) getrennt herauskommen, damit ihnen ihre Werke gezeigt werden." (Sure 99- az-Zalzala; Vers 6), bei (der Veröffentlichung) der Bücher (der Taten), wenn jeder sein Buch der Taten in die Hand bekommt und jedem gesagt wird: „Du hast das gesagt, jenes getan, du hast getötet, geklaut, jemanden verleumdet usw.", bei der Waage, wo unser Iman und unsere Taten abgewogen werden und auf dem geraden Weg (Siraat). Der Siraat ist eine Brücke die über die Hölle verläuft. Jeder Mensch muss über diesen Weg gehen um ins Paradies einzutreten, doch viele fallen in die Hölle. Stellt euch einen Baum im Herbst vor. Genau wie die Blätter von einem Baum abfallen, so werden auch die Menschen von diesem Weg in die Hölle fallen. Zu diesen sieben Zeitpunkten sagt der Gesandte Allahs(sa.): „ Eure Liebe zu mir und zur Ahlulh-Beit nutzt euch."

 

Zu welchem Zeitpunkt nützt uns diese Liebe? Zu den Zeitpunkten in dem „ Der betäubende Schrei kommt, am Tag, da der Mensch flieht vor seinem Bruder, und seiner Mutter und seinem Vater und seiner Gefährtin und seinen Söhnen – jedermann von ihnen wird an jenem Tag eine Angelegenheit haben, die ihn beschäftigt." ( Sure 80,Abasa; Vers 33-37). Zu dem Zeitpunkt, wenn man sich wünscht die ganze Welt und die gesamte Menschheit hergeben zu können, um seine eigene Seele vor dem Höllenfeuer zu retten. Zu genau diesen Zeitpunkten nutzt uns die Liebe zum Propheten und seiner Familie.

 

Diese Liebe, ist nicht etwas vorgespieltes, es ist etwas ehrliches in uns. Jeder von uns kann in sich hineingehen und sehen, ob er diese Liebe in sich trägt oder nicht. Jeder von uns ist in der Lage die Menschen um ihn zu täuschen, doch keiner von uns ist in der Lage sich selber zu belügen. Jeder von uns soll sich nun fragen: „ Liebe ich den Propheten und seine Familie wirklich, oder nicht?"

 

Jeder von uns kann sich selbst die Antwort geben, weil es etwas ist, was man in sich trägt, in seinem Herzen, es sind die eigenen Gefühle. Aber, es reicht nicht nur zu lieben, wenn wir in der Lage sind, sprich wenn uns dadurch kein Unheil zukommt, sind wir dazu verpflichtet diese Liebe auch auszuleben. Dabei meine ich nicht nur die Liebe zum Propheten und zu seiner Familie, nein, ich meine auch die Liebe zu einem Glaubensbruder oder Glaubensschwester, zu deinem Freund, zu deiner Freundin, so sag Ihnen, dass du sie liebt. Zeige den Menschen die du liebst was du für die fühlst. Sag zu deinen Eltern: „ Ich liebe euch", sag zu deiner Frau, zu deinem Mann: „Ich liebe dich", sag zu deinen Kindern: „ Ich liebe euch". Das Zeigen dieser Liebe, durch die Zunge und somit durch eine Tat, wird von jedem verlangt. Das wichtige was zu der Liebe gehört, ist, dass wenn du einen Menschen liebst, sei es ein Freund, ein Bruder, deine Frau, dein Mann, deine Eltern, so freue dich über das was ihn erfreut, gönne ihm das. Und wenn der Mensch den du liebst trauert, so trauerst du durch deine Liebe zu ihm, mit ihm. Das ist einer der größten Beweise, dass du die Person liebst.

 

In Wirklichkeit zeigen wir dem Propheten(sa.) und der Ahlul-Beit(as.) unsere Zuneigung und unsere Liebe zu jedem Zeitpunkt der sich ergibt. Doch leider sind wir jetzt in einer Zeit der Trauer, so zeigen wir unsere Zuneigung und Liebe, in dem wir trauern, weinen, uns dementsprechend Kleiden, wir Anwesend sind, an einem Ort wie diesem, und das wichtigste ist, dass wir diese Trauer in unserem Herzen tragen und durch unsere Taten leben.

 

Diese Trauer tritt wirklich in unserm Herzen auf. Viele, die diese Liebe für Imam Hussein(as) nicht in sich tragen fragen sich: „ Wie kann es sein, dass die Leute die auf eine Trauerveranstaltung für Imam Hussein(as) gehen all diese Tränen vergießen können und Imam Hussein(as) ist vor über 1200 Jahre getötet worden."

 

Diese Tränen die vergossen werden, sind ein Beweis für die Liebe die man für Imam Hussein(as) in sich trägt. Wir lieben unseren Imam, wir lieben seine Familie und seine rechtschaffenen Gefährten, wir lieben seine Kinder und Enkelkinder und wir sehen seinen Weg immer noch vor uns.

 

Das wichtigste meine lieben Geschwister ist, dass wir zu genau diesen Trauerzeremonien unseren Imam und seine gesamte Tragödie gedenken, aber nicht nur an jene denken die schon von uns gegangen sind. Heute gibt es einen wertvollen Menschen den wir ebenfalls gedenken müssen, es war seine Familie und die Freunde seiner Familie die in Karbala ihr Leben ließen. Wir haben einen Walih, dessen Verwandtschaft von Karbala nach Damaskus verschleppt wurde. Jede Träne die in dieser Zeit geflossen ist, ist auch auf ihn zurück zuführen. Dort ist ein Erbe dieser Geschichte, ein Erbe dieses Geschehen, ein Erbe dieser Botschaft, Imam Muhammad al Mahdi(as.).

 

Wir wissen, dass er immer noch lebt. Wenn wir über seine Verborgenheit sprechen, meinen wir nicht seine Abwesenheit im Gegenzug zur Anwesenheit. Wir sprechen über die Abwesenheit im Gegenzug zum Erscheinen. Mit der Abwesenheit Imam Al Mahdis ist gemeint, dass er z.B. nach Mekka pilgern geht, aber wir seinen Namen und seine Person nicht kennen. In vielen Überlieferungen wird berichtet, dass wenn der Imam(as.) erscheint, viele sagen werden: „ Dieses Gesicht haben wir schon mal gesehen, aber wir wissen nicht mehr wo."

 

Der Imam ist anwesend und er ist Aktiv, nur wir sehen nicht all seine Aktivitäten. Der Anwesende Imam (as) ist der Träger dieser Trauer. In einer Nacht der Trauer wie dieser zu wem wenden wir uns in unserer Trauer? In diesem Trauerzeromonien sollten wir uns mit unserem Verstand, unserem Herzen und unserer Anwesenheit klar machen, dass die Trauer Imam al Mahdi(as) gebührt. Zwischen seinen Händen weinen wir. Wir trauern um seine Väter und Großväter, in seinem Wissen und in seiner Anwesenheit. Und das gibt unserer Zuneigung und unserer Liebe eine neue Bedeutung.

 

Allah(Swt) ist es auf den ich vertraue,

 

wasalamu alaykum wr wb

 

Dieser Vortrag stützt sich an einem Vortrag von Sayyed Hassan Nasrallah

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