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Text über Imam Ali Ibnul Hussein (a) von Br. 3aliy


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Imam Ali Ibnul Hussein (a.s)

Ali A.

Übersichtsverzeichnis:

 

1. Die göttliche Planung

2. Die Wahrheit und das Geheimnis ihrer Stärke

3. Die Namensdiebe

4. Die Rolle von Imam Sajjad

5. Die Wahrhaftigen

6. Imam Sajjad heute

 

 

Die göttliche Planung:

 

Einleitung:

Imam Hussein (a.s) war bis zum 10. Muharram 61. n.H. weit und breit der letzte direkte und lebendige Sohn einer Tochter eines Propheten, den es je geben wird. Sein Märtyrertum bedeutete den Verlust des letzten Mitglieds des Umhangs 1. Die Offenbarungsquelle würde begraben werden, wenn es keinen Nachfolger gegeben hätte, der die göttliche Führung übernimmt. Doch diesen Nachfolger gab es. Dies war Imam Ali ibnul Hussein (a.s) auch bekannt unter „Der Kranke von Karbala", da er während der Schlacht von Karbala zwar anwesend aber krank war, weswegen er nicht mitkämpfen konnte. Imam Ali ibnul Hussein (a.s) ist aber auch unter Sajjad, was so viel heißt wie „Der sich sehr oft Niederwerfende" oder auch unter Zeinul 'Abidin, was so viel bedeutet wie „Der Schmuck der Dienenden" bekannt. Seine Krankheit in Karbala wandte von ihm den sicheren Tod ab. Die Feinde meinten, er soll lieber an seiner unheilbaren Krankheit sterben. Sie sahen in ihm keine Gefahr mehr für den pseudoislamischen Staat und nahmen ihn mit den Frauen als Gefangenen.

 

Moses:

Wenn wir noch paar tausend Jahre vor dieser Tragödie zurück blicken, so gab es einst ein Pharao, der laut den Überlieferungen erfahren hat, dass die Israeliten (das sind die Nachfahren von Prophet Yaqub (a.s)) auf einen Mann Namens Moses warteten, der kommen wird, um Pharao und seine Gefährten zu stürzen. So befahl er in seinem Größenwahn und seinem Egorausch, alle geborenen Kinder der Israeliten zu töten. Moses (a.s) wurde geboren. Die Lage war sehr gefährlich und es war der Mutter von Moses bald klar, dass sie etwas unternehmen muss, um die Gefahr von ihrem Sohn abzuwenden. Sie überließ ihn dem Fluss, wie ihr die Offenbarung befahl und bat ihre Tochter den Weg des Säuglings im Fluss zu verfolgen2. Doch wohin kam Moses an? Er ist in der Hand Pharaos geraten. Und was passierte am Ende der Geschichte nach vielen mit Ereignissen und Prüfungen schwangeren Jahren? Moses stürzte Pharao, er stürzte den selben Mann, der ihn erzog. Er erzog ihn, weil seine Frau, die übrigens gemäß einem Hadith zu den besten vier Frauen aller Welten gehören soll, sich in diesen Säugling verliebt hatte. Das sollte man sich merken. Die Liebe hat Moses (a.s) gerettet. Die Liebe Allahs, die sich im Herzen von Asiya die Frau Pharaos bemerkbar machte. Jedenfalls Pharao hatte jahrelang sein zukünftiges Trauma, sein Bezwinger, in der Hand, doch ein Schleier wurde vor seinen Augen gesetzt. Er plante doch Allah plante und Allah ist der beste Planer.

 

Der Koran:

Dem Koran auch ging es eigentlich nicht viel anders. Wer hat sich um ihn gekümmert? Natürlich die Imame (a.s) haben in dieser Hinsicht die entscheidende Rolle gespielt aber offiziell waren es nur welche, die vom Koran verdammt werden, so wie es im Hadith singemäß heißt: „Es gibt welche die den Koran rezitieren, während der Koran sie verdammt"3. Diese Tyrannen sahen im Koran, nachdem sie seine Bedeutung verfälscht haben, keine Gefahr mehr, sondern eher das Gegenteil, denn dadurch dass sie Pseudogelehrten ausgebildet haben, die nichts anderes zu tun hatten, als den Koran so zu interpretierten, dass er genau der Vorstellung der Dynastienherrscher entsprach, haben sie sogar eine unglaublich starke geistliche Basis, die natürlich auf Falschheit beruht, aufbauen können. Fakt ist aber, dass der Koran syntaktisch erhalten blieb und mit ihm blieb auch eine große versteckte Macht, die eines Tages vollständig zum Vorschein kommen wird und alle Tyrannen stürzen wird.

 

An diesen Beispielen sieht man ganz schön, wie der göttliche Plan sich durchsetzt, egal wie sich die Ungerechten dagegen anstrengen. In Aschura wurden wir einmal mehr Zeugen der göttlichen Verwaltung der Angelegenheiten dieser Welt.

 

Imam Sajjad:

Wir alle sollten Hadith-Thaqalayn4 (die beiden Gewichten), wo es heißt, dass es zwei Gewichte gibt, die sich nicht trennen werden, das Buch Allahs und die Ahlulbait (a.s). Der Tod von Imam Sajjad (a.s) an jenem Tag, hätte bedeutet, dass es auch den Koran nicht mehr geben würde. Wunderlich entscheiden sich die Feinde nicht dafür, Imam Sajjad (a.s) zu töten. Sayyida Zeinab (a.s) sagte dann später in Scham, als sie Jazid ansprach: Bei Allah du wirst die Erinnerung an uns nicht erlöschen und unsere Offenbarung nicht töten können5. Dabei stand die Offenbarung damals just neben sie, denn die lebende Offenbarung war kein anderer als Imam Sajjad (a.s). Auch hier im Machtrausch sah Jazid (la) in Imam Ali Ibnul Hussein (a.s) nur einen schwachen kranken Körper, der sich eher dem Tode neigt als dem Leben und deswegen erkannte er die Gefahr nicht, die durch ihn hervor gehen könnte, eine Gefahr, welche in Wirklichkeit nur ein Segen für die Menschheit bedeutet.

 

Die Wahrheit und das Geheimnis ihrer Stärke:

 

Und so geht es den Tyrannen immer. Es ist unmöglich, dass ein Tyrann das sieht, was ein Gläubiger sieht. Es geht hier nicht nur um theoretische Unfähigkeit, die durch Wissen behoben werden könnte. Auch wenn ein ungerechter Tyrann genau die selben Quellen studieren würde, die ein Gläubiger studiert, würde er nicht das selbe erkennen, was der Gläubige erkennt. Auch wenn ein Ungerechter den selben Vortrag und die selbe Predigt hören würde, die ein Gläubiger hört, so würde er ihn nicht so verstehen wie der Gläubige. Natürlich gibt es auch unter den Gläubigen Unterschiede in dieser Hinsicht aber diese sind dann nicht von grundlegender Bedeutung, will sagen, die Kernbotschaft kommt beim Gläubigen an.

 

Die Wahrheit sieht man also mit dem Herzen und nicht mit den Augen und auch nicht nur mit dem Verstand. Der Verstand ist in dieser Hinsicht machtlos ohne das Herz. Und nicht von ungefähr sagte Imam Ali (a.s): Ich würde keinen Gott anbeten, den ich nicht sehe. Um dann dies zu verdeutlichen, indem er sagt: Nicht die Augen mit ihren Blicken haben Ihn gesehen, sondern die Herzen mit den Wahrheiten der Überzeugung.6 Wenn der Koran von jenen spricht, die Augen haben, mit denen sie nicht sehen und Ohren, mit denen sie nicht hören, dann meint er das auch so. Es ist so gesehen nicht rein metaphorisch gemeint.

 

Lasst uns ein anschauliches Beispiel betrachten: Nehmen wir an wir würden kein Chinesisch können und gleichzeitig in einem chinesischen Buch lesen. Wir können die Zeichen sehen, wir können auch darüber nachdenken, was das bedeuten könnte aber es verstehen werden wir sie nie. Und so ist es mit der Blüte des Glaubens im Herzen. Wer diese Blüte nicht hat, der kann der beste „Islamexperte" sein, er würde nichts verstehen. Seine Expertise würde sogar vielleicht noch mehr Schleier als ohnehin schon vorhanden vor seinen Augen hängen lassen.

 

Wenn das Herz versperrt ist und wenn dieses von Schleiern umgeben ist, dann würde das Licht der Wahrheit nicht durchdringen können. Auch wenn die Augen sehen und das Photo in das Gehirn weiterleiten und dieses diese Informationen weiterverarbeitet und drüber nachdenkt, so würde der Mensch nicht zum richtigen Schluss kommen, vor allem weil das Herz dessen unachtsam ist oder gar diese Erkenntnisse bekämpft und das Gehirn dazu verleitet sie falsch zu interpretieren. Das Herz ist also das letzte Stadium der Erkenntnis. Dort wird das Wissen zu Überzeugung und die Überzeugung zu Erkenntnis. Wenn das Herz faul ist, dann ist es selbstverständlich so, dass man ein entstelltes Weltbild hat.

 

Die Ungerechten befinden sich deswegen in einem großen Dilemma: sie versuchen die Wahrheit auszulöschen doch um sie auslöschen zu können, müssen sie sie verstehen, aber die Wahrheit kann man nicht verstehen, wenn man nicht gerecht ist und wenn man gerecht ist, dann würde man die Wahrheit sowieso nicht auslöschen wollen. Es heißt immer erkenne deinen Feind, damit du ihn besiegen kannst. Das klappt auch fast immer, außer wenn der Feind die Wahrheit ist, da müssen die Tyrannen entlang der Geschichte daran verzweifeln. Allah (s.t) sagte: Sie wollen Allahs Licht mit ihren Mündern auslöschen, doch Allah wird Sein Licht vollenden, auch wenn die Ungläubigen es verwünschen7. Deswegen ist es auch leichter die Sonne durch Pusten auszulöschen als die Wahrheit mit der Falschheit zu begraben. Das wird immer wieder bewiesen aber auch immer wieder vergessen. In dieser tiefen Erkenntnis liegt die Stärke der Wahrheit. Man kann sie nicht erkennen ohne sie zu lieben und wenn man sie liebt, ist man dann nicht mehr ihr Feind. Und wenn man sie nicht erkennt, wie will man sie besiegen?

 

Die Namensdiebe:

 

Die einzige Chance, die die Feinde der Wahrheit haben ist zu lügen und zu stehlen. Deswegen gibt es auch sogenannte Namensdiebe. Namensdiebe sind Menschen, Gruppen, Organisationen und Staaten, die die Namen schöner Dinge stehlen und diese umbenennen. Heutzutage gibt es sehr viele solcher Personen und Institutionen. So heißt heute der Widerstand gegen Besatzung fremder Truppen Terror und Keuschheit Unterdrückung. Es bleibt aber nicht dabei. Schön wäre es. Die gestohlenen schönen Namen werden zudem für ganz andere hässliche Dinge verwendet. Für diese Dinge wird dann geworben. Nun habe sie ja schöne Namen. So wird Nacktheit, Unzucht und Homo¬sexualität zur Freiheit. Gleichberechtigung wird als Synonym für Gerechtigkeit verstanden und Staatsterror heißt verharmlosend Selbstverteidigung. Ein ziemliches Chaos. So entsteht ein entstelltes Weltbild und wenn man die Macht besitzt, für dieses entstellte Weltbild zu werben und es sogar als eine Tatsache und eine Wirklichkeit zu verkaufen, entsteht auch bei den Menschen ein entstelltes Weltbild, außer bei solchen Menschen, die Allah gerettet hat und ihre Augen zum Widerstand geöffnet hat.

 

Denn der Widerstand ist vor allem eine intellektuelle und kulturelle Angelegenheit. Wer es schafft, die Kultur des Menschen zu erobern und seine Überzeugungen auf den Kopf zu stellen, der kann mit diesem Menschen alles machen, was er will, denn der Mensch folgt intuitiv dem, wovon er überzeugt ist. Dieses Problem ist nicht nur aktuell sondern auch uralt. Die Ungerechten haben nie die Wahrheit erlöschen können, denn diese ist wie wir fest gestellt haben, unbesiegbar. Was sie aber wohl getan haben, ist, dass sie sie bedeckt und versteckt haben. Sie haben das Verständnis der Menschen entstellt und ihnen Scheinwahrheiten verkauft. Und daher kommt auch der Begriff Fitna wo Wahrheit und Falschheit vermischt werden, damit die Meinung der Allgemeinheit beeinflusst werden kann. Denn reine Wahrheit würde kaum Jemand offen bekämpfen und reine Falschheit würde kaum Jemand offen verteidigen können.

 

Die Rolle von Imam Sajjad:

 

Genau gegen diese Namensdiebe hatte Imam Sajjad (a.s) eine ausgezeichnete Rolle gespielt und einen grossen Widerstand geleistet, denn nachdem das Ereignis von Aschura und das Blut von Imam Hussein einen unendlichen Vorrat an Lehren und Trauer in den Herzen verursacht hat, musste er (a.s) zusammen mit Sayyida Zeinab (a.s) mit der Aufklärungsarbeit neu anfangen nun aber mit der beispiellosen husseinitischen Revolution als Stütze, Vorbild und bestes Beispiel. Imam Sajjads Rolle war u.a. die Dinge beim Namen zu nennen und zwar beim richtigen Namen. Er war das wichtigste Medium, durch das die husseinitische Revolution zu den Menschen gelangen und somit in ihren Herzen befestigt werden konnte. Er hat klar gemacht welches Unrecht Ahlulbait (a.s) widerfahren hat und wer sie überhaupt sind und welche Rolle sie spielen müssen, damit die Ummah zum Ufer der Sicherheit gelangen kann. Imam Sajjad (a.s) begann dann auch demzufolge mit dem Wiederaufbau der islamischen Basis der Ummah.

 

Es sollten Menschen erzogen werden, die den Islam in ihren Innern tragen. Die Beziehung der Geschöpfe zu ihrem Schöpfer sollte gestärkt werden, damit das Draht zum Himmel bestehen bleibt aber auch gestärkt wird. Deswegen gibt es auch „A-Sahifat-ul-Sajjadiya"8, dieses gesegnete Buch, das laut einer Überlieferung die Psalmen von Al-Muhammad genannt wird. Er unterstützte auch indirekt und im geheimen politische Bewegungen gegen die Tyrannen der Umajjaden auch wenn öffentlich der Anschein gegeben werden sollte, dass er nichts mit ihnen zu tun hat. Die Bewegung der Bereuenden verstand sich z.B. als Rache für den Tod von Imam Hussein (a.s) und Aufstand gegen Ungerechtigkeit. Imam Sajjad (a.s) fand in diesen Bewegungen einen ganz wichtigen Vorteil und dies ist die Verankerung von Karbala als eine ewige Revolution gegen Unrecht. Denn auch wenn es ihnen nicht gelingen wird, die Umajjaden zu stürzen, so ist ihre Bewegung ein wichtiges Medium, durch das für husseinitische Revolution direkt und indirekt geworben wird.

 

Die Wahrhaftigen:

 

Doch zwischen der festgestellten Unbesiegbarkeit der Wahrheit und der List der Kuffar, wo bleiben die Wahrhaftigen und was ist ihre Rolle? Dies ist der springende Punkt! Die Wahrheit bewegt sich langsam aber sicher zum endgültigen Sieg und die Falschheit ist zum Tode verurteilt. Dann könnte man sich fragen, wozu sollen wir uns dann anstrengen, wenn das Ergebnis eh schon bekannt ist? Doch dies ist die falsche Frage. Die Wahrheit ist nicht auf uns angewiesen, sondern wir auf sie. Wir müssen uns anstrengen um den Segen zu erhalten, im Himmel, Anhänger der Wahrheit genannt zu werden. Wenn wir nicht teilnehmen, dann werden andere teilnehmen. Allah lässt die Dinge zwar durch ihre Ursachen geschehen aber die Ursachen können auch andere Menschen und Gruppen sein. Wenn wir nicht dabei sind, dann gelangen wir nicht zur Erkenntnis, welche der Sinn des Lebens darstellt.

 

Hinzu kommt, dass diese Denkweise in sich die Zwangstheorie als Grundlage beinhaltet. Diese Theorie besagt, dass alles schon vorherbestimmt ist und dass Allah alles selbst lenkt, deswegen besteht nicht die Notwendigkeit, dass der Mensch sich anstrengt um den Sieg zu erringen. Man kann laut den Vertretern dieser Ideologie auf den Sieg passiv warten und genau das ist auch unser Problem heute. Viele Menschen wollen, dass die Pflanze gedeiht ohne den Samen gesät zu haben und dass Imam Mahdi (a.f) erscheint ohne dass sie die Erde für seine Rückkehr bereiten. Imam Mahdi (a.f) wird auch irgendwann kommen, auch wenn er auf seine Anhänger wartet, doch die Frage ist, ob die passiv wartenden Imam Mahdi (a.f) dann erkennen werden. Nur Allah weiß, welche Fitnas zur Zeit der Erscheinung entstehen werden und wer sich selbst nicht bis dahin nicht geläutert hat, wird es sehr schwierig haben.

 

Hieran sieht man wie wichtig es ist, dass man die Wahrheit verteidigt, denn erst dann wird man bei Allah wahrhaftig genannt. Und die Namen die uns Allah gibt, sind wahre Namen, die zu den Genannten passen. Es ist auch kein Wunder, dass Allah (s.t) als aller erstes Adam die Namen lehrte. Und hier kommen immer wieder zum Vorschein die ewigen Worte von Imam Ali (a.s): Erkenne die Wahrheit, dann erkennst du die Wahrhaftigen9.

 

Was hat denn Imam Hussein (a.s) gemacht? Er hat sich für die Wahrheit geopfert! Er sagte nicht: „Die Wahrheit wird sich sowieso durchsetzen!" Er sagte nicht: „Der Mahdi von Al Muhammad wird dies schon richten, ich kümmere mich um religionsrechtlichen Unterricht". Nein ganz im Gegenteil. Damit Imam Mahdi (a.f) in der Zukunft Erfolg haben kann, war Karbala notwendig. Karbala ist eine Voraussetzung und die Geschehnisse zur Zeit von Imam Mahdi (a.f) sind der letzte Schliff und der letzte Baustein des göttlichen Plans, der von Millionen von Propheten, Gesandten, Imame, Gelehrten, Märtyrer und Wahrhaftigen entlang der Geschichte ausgeführt wurde. Allah wollte, dass die Wahrheit durch die Wahrhaftigen bestehen bleibt. Allah wollte deswegen Imam Hussein (a.s) tot sehen und Imam Sajjad (a.s) in Ketten.

 

Was hat Imam Sajjad (a.s) gemacht? Er hat das Gedenken an Aschura verbreitet, die Größe der Tragödie klar gemacht, die Lehren aus dieser Tragödie den Menschen vermittelt. Er hätte sagen können: „Die Wahrheit wird irgendwann zum Lichte kommen". Aber er wusste, dass er in dieser Hinsicht eine große Verantwortung hat. Er wusste, dass Aschura nur in den Herzen der Menschen erhalten bleiben kann. Die Herzen wurden damals aber härter als Steine. Aus Steinen kommt manchmal sogar Wasser hervor. Wie kann aber ein versteinertes Herz die Augen zum Weinen bringen? Die Aufgabe Imam Sajjads (a.s) war deswegen mit dem Gedenken an Imam Hussein (a.s) und dem Stock der Bittgebete auf die versteinerten Herzen zu schlagen, damit in ihnen „Löcher" entstehen, in die die Erkenntnis gelangt, was irgendwann dazu führen würde, dass die Götzen im Herzen zerstört werden. In einigen Überlieferungen heißt es sogar, dass er Jahrzehnte lang um Imam Hussein (a.s) geweint10 . Ergebnis dieser Einstellung waren seine vielen gesegneten Bittgebete, die wie keine anderen Bittgebete, die Herzen der Menschen zum Beben brachten und Bildung der neuen Basis der wahrhaftigen Muslime eingeleitet hat.

 

Wir dürfen nicht auf den Sieg der Wahrheit einfach so warten., denn sonst gehören wir nicht zu den Wahrhaftigen. Letzteres muss auch unser Ziel sein. Die Imame (a.s) haben uns gelehrt, dass unsere Glieder die Buchstaben sind, mit denen die Wahrheit ihr letztes Wort sagt. Sie sind die Lehrer von „Weder Vollmacht noch Zwang sondern Etwas was dazwischen ist"11. Wir haben keine Vollmacht, deswegen sind wir auch auf Allah angewiesen, und in dieser Erkenntnis liegt auch unsere Stärke, wir sind aber auch nicht gezwungen, weil wir gute Werke verrichten müssen um die Ergebnisse zu sehen und die Früchte zu ernten.

 

Imam Sajjad (a.s) heute:

 

Und auch in unserer heutigen Zeit sehen wir, wie Karbala sich wiederholt. Es gibt immer wieder die selben Feinde mit anderer Bekleidung und die selben Wahrhaftigen mit anderen Bezeichnungen und die Unentschiedenen.

 

Imam Sajjad (a.s) heute ist jeder, der ein gerechtes Wort bei einem ungerechten Tyrann sagt, der dafür sorgt, dass die letzten Hüllen der Heuchler fallen und dass sie Menschen die Wahrheit erkennen. Imam Sajjad (a.s) sehen wir wieder in unseren Gelehrten, die ab dem frühen zwanzigsten Jahrhundert dafür gesorgt haben, dass die Ummah langsam aus ihrem langem Schlaf aufwacht, allen voran Imam Khomeini (ra), dessen Seele in jedem Gedanken und jeder Tat, die wir auf dem Weg der Wahrheit investieren anwesend ist. Die Ansprachen Imam Khomeinis gegen den Schah und diejenigen, die hinter dem Schah standen, waren auch aus dem Geist der Reden von Imam Sajjad (a.s) vor Jazid und den anderen Tyrannen mit dem Unterschied, dass damals Imam Sajjad durch seine Reden die ersten Seiten der postkarbalaischen Zeit geschrieben hatte, während Imam Khomeini mit seinem Aufstand und seiner Logik höchstwahrscheinlich den letzten Kapitel der Geschichte des Kampfes zwischen Wahrheit und Falschheit einleitete.

 

Imam Khomeini als Schüler von Imam Sajjad (A.s) hat genau so wie ihn die selbst ernannten Muslime und die selbst ernannten Menschenrechtler entblößt, so dass die Freien bezeugen konnten, was wahr und was falsch ist. Imam Sajjad (a.s) ist, wie auch sein Vater und seine Großväter, eine Verkörperung des Widerstands. In Ketten, krank, müde und ausgebrannt, stand er voller stolz und brachte vor Jazid in Scham die Wahrheit ans Licht. Er hat mit der letzten aber auch stärksten Waffe Widerstand gegen Lügen und Irreführung geleistet. Diese Waffe war nichts anderes als seine wahrhaftigen Worte. Und diese Aufgabe haben auch heute die Medien, die sonst eine eher irreführende Rolle spielen. Doch diejenigen, die sich an solchen Vorbildern Beispiel nehmen, tragen die selbe Verantwortung. Sie sind das Rohr, durch das die Wahrheit Zugang zu immer mehr Herzen findet. Scheikh Raghib Harb (ra), der von den Zionisten am Anfang der achtziger Jahre im Libanon getötet wurde, war eine Verkörperung der Haltung von Imam Sajjad (a.s) in Kufa. Er sagte ein ewiges Wort, das zu einer Lebenseinstellung jedes Freiheitskämpfers (im allgemeinen Sinne) wurde: „Die Meinung ist eine Waffe und das Handgeben ein Geständnis".

Und das ist wofür Imam Sajjad (a.s) in der richtigen Zeit stand. Für die glasklare Meinung, die die Herzen der Wahrhaftigen seit Jahrhunderten zum Beben bringt und ihre Glieder auf dem Weg der Wahrheit streben lässt, unbeachtet den Hindernissen, den Erschwernissen, den Ketten und der Hitze der Ungerechtigkeit. Klar nach einer kurzen Zeit und nachdem die Nachrichten

über Karbala die ganze islamische Welt erreicht haben, sah es Imam Sajjad

(a.s) als notwendig mit der geheimen Arbeit anzufangen. Die Zeit der weisen Taqiyya wurde dadurch eingeleitet. Ein Taqiyya mit dem Ziel den echten islamischen Staat zu gründen. Die Behandlung dieses späteren Abschnitts aus seinem Leben bedarf eine tiefer gehende Untersuchung, die den Rahmen dieses Textes sprengen würde. Friede sei mit Imam Ali ibnul Hussein (a.s) als er geboren wurde, als er zu Märtyrer wurde und wenn er wieder aufersteht.

 

Quellenverzeichnis:

 

1 http://www.eslam.de/begriffe/l/leute_des_umhangs.htm

2 Bihar Al-Anwar 13, Seite 35

3 Mustadrak Al-Wassa'il Teil 4 S. 312 Abschnitt 33 Hadith-Nr.: 4764

4 http://www.al-shia.de/ueberlieferungen/thaqalayn.htm

5 Balaghat An-Nisa für Abul Fadhl Ahmad bin Ami Tahir Taifur, Al-Maqtal für Al-Chawarizmi

6 At-Tauhid S. 319, Amali Saduq S. 205

7 Sure 61 Vers 8

8 http://eslam.de/begriffe/s/sahifat-ul-sadschadiyya.htm

9 Majalis Al¬Mufid

10 Amali As¬Saduq S. 140, Kamil Az-Ziyarat für Muhammad ibnu qulawai S. 213 Hadith Nr. 306 Abschnitt 35

11 At-Tauhid T. 8 S. 382 Abscnitt über das Bestreiten des Zwangs und der Vollmacht.

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Muhiba Ahlalbayt

Salam,

 

Barak allah feek...möge allah auch dich reichlich für dein fleiß belohnen( hab schon die vorträge der anderen komentiert)...deine arbeit ist ebenfals großartig,lehreich. ich fand schön wie du vieles miteinander verbinden konntest um deinen vortrag noch verständlich zu machen. #salam#

 

wa salam

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