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Maßstabe für den Wert einer Tat


Yare Rahbar

Empfohlene Beiträge

#bismillah#

Salam,

 

Maßstabe für den Wert einer Tat

 

Aus dem Buch Bis in alle Ewigkeit von Sayyed Mujtaba Musawi Lari

Es gibt viele Menschen, die meinen, der Wert einer Tat hängt von dem Umfang der Vorteile ab, die sich daraus ergeben. Daher kommt bei ihnen ein Handeln auf den ersten Platz zu stehen, dessen Nutzen sich möglichst hoch beziffern lässt. Normalerweise stützt sich die Bewertung eines Tuns auf die speziellen gesellschaftlichen und äußerlichen Werte und daher spielt die Absicht des Handelnden dabei grundsätzlich keine Rolle. Es kommt aus dieser Sicht gesehen gar nicht darauf an: ob derjenige, der ein gutes Werk gut, sich damit hervortun und populär werden will, oder ob ein hohes Motiv ihn dazu veranlasst hat und eine edle Absicht in seinem Handeln steckt.

Im Gesellschaftssystem wird daher automatisch eine Tat als gut betrachtet, wenn sie der Gesellschaft etwas nutzt. Das Handlungsmotiv wird nicht hinterfragt, Es interssiert normalerweise nicht, welche Ziele er sich persönlich gesteckt hat.

Doch im System der Schöpfung ist es anders. Dort wird nicht auf den Umfang des guten Werkes geachtet, sondern die Art des Handelns und die innere Neigung des Menschen. Diese wird als Maßstab zur Bewertung einer Tat herangezogen und von Gott akzeptiert, wenn sie gut ist. Wenn daher jemand eine gute Tat vollbringt, ohne vom Geist der Wahrheit und der Verbindung zu dem Ursprung alles Seins, zu Gott inspiriert zu sein, und wenn er nur aufrgund von Angeberei und Heuchelei oder für vergänglichen Ruhm - zum Beispiel damit man ihm mit größerer Achtung begegnet - handelt, dann hat er durch seine Tat mit diesem gestigen Kapitel nicht nur nicht sein Niveau angehoben, sondern sein wahrer Wert ist um einiges abgesunken.

Solche heimliche Absichten rauben der guten Tat ihre Aufrichtigkeit und lässt sie wie ein Körper ohne Seele sein, der nichts wert ist und keinen Vorteil bestitzt. Die anscheinend guten Taten des Menschen, sind wie verschmutze Ware. Gott legt keinen Wert auf sie, denn dieser Mensch hat sich das Weltliche erkauft und als Gegenleistung mit seiner Religion dafür bezahlt. Er hat den wahren Weg gegen die vergängliche Welt eingelöst. Daher verdient er es nicht mehr, dass Gott mit Seiner Barmherzigkeit und Gnade auf ihn schaut.

Somit ist es überhaupt nicht richtig, den Wert einer Tat nur daran zu messen, wie gut sie für die Gesellschaft ist und in welchem Ausmaße sie der Allgemeinheit zum Wohl gereicht. Wir können für die Bewertung eines guten Werkes keine mathematische Gleichung aufstellen.

Eine Tat wird von der immateriellen Vervollkommung des Menschen her gesehen erst dann zu einem guten Werk, wenn en Bezug zum Himmlischen da ist..., wenn die Sele das Kerkergitter der triebhaften irdischen Wünschen zerbricht und emporgestiegen ist. Emorgestiegen zum aufrichtigen Glauben.

Was bedeutet dies?

Es bedeutet, dass der Mensch derartig die Gebote Gottes liebt, dass er sich ihnen bedingungslos beugt. Er handelt immer aus Liebe zu Gott. Er übt sich in Geduld und Ausdauer, wenn er Gott zuliebe eine Pflicht erfüllt. Daher wird auch sein Lohn bei Gott sein. [...]

 

w salam

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Ist es denn nicht besser, wenn man eine Tat verrichtet, die der Gesellschaft viel Nutzen bringt, als eine Tat, die weniger Nutzen bringt?

Das eine widerspricht dem anderen nicht. Lies den Text:

 

Im Gesellschaftssystem wird daher automatisch eine Tat als gut betrachtet, wenn sie der Gesellschaft etwas nutzt.

Doch im System der Schöpfung ist es anders. Dort wird nicht auf den Umfang des guten Werkes geachtet, sondern die Art des Handelns und die innere Neigung des Menschen.

 

Vielleicht würde da "Im System des Schöpfers" besser passen. Nun zurück zum Thema. Die Menschen sehen eine gute Tat, doch denken sie nicht daran, aus welchen Gründen derjenige dies tut. Es kann aus selbstlosen oder egoistischen Gründen sein. Jedoch ist das der Gesellschaft mehr oder weniger egal.

Allah jedoch ist genau das wichtig. Der Grund warum jemand etwas tut. Stell dir vor, ein armer Mensch und ein reicher Mensch wollen etwas gutes tun. Der Arme kann nicht viel machen, außer 1 Goldmünze zu spenden. Der Reiche jedoch spendet 1000 Goldmünzen. Wessen Tat ist bei Allah höher angesehen? Nach deinem Satz zu urteilen, ist die Tat des Reichen besser. Da er der Gesellschaft mehr Nutzen bringt. Doch Allah richtet nicht danach. Es kann sein, dass diese eine Goldmünze bei Allah mehr Wert hat, als die 1000 des Reichen. Deshalb wird auch Allah nicht nach dem Nutzen richten, sondern nach der Niyyah. Und auch die Art zählt dazu. Jemand der im geheimen eine Goldmünze spendet und selber nicht genug hat, ist besser als ein Reicher der 1000 Goldmünzen spendet und ein riesen Trara darum macht. Und dieses Beispiel kann man auf alles anwenden. Auch auf die Arbeit im Internet.

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#bismillah#

Salam,

 

Somit ist es überhaupt nicht richtig, den Wert einer Tat nur daran zu messen, wie gut sie für die Gesellschaft ist und in welchem Ausmaße sie der Allgemeinheit zum Wohl gereicht
.

 

Hat dich dieser Satz durcheinander gebracht? Wenn ja...ich vermute, dass damit folgendes gemeint ist: Ich sitze in der Moschee und sehe wie die Frauen plaudern und laut lachen. Deshalb stehe ich auf und bete 2 Raka, damit sie mich sehen und dasselbe tun. Somit denke ich, dass meine Tat gut für die Gesellschaft ist, wobei ich das eigentlich nicht für Allah (s.w.t) tu. Naja, aufjedenfall hat mich dieser Satz einwenig zum nachdenken gebracht, hehe.

Bruder Salman Ruzba hat es aber schön erklärt.

 

Den Text zu verstehen und zu erklären ist einwenig kompliziert. Man muss es sich einigemale durchlesen, dann klappt das insha Allah. #salam#

 

w salam

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#bismillah#

Assalam Alaikum,

 

Der Prophet (s.a.a.s) sagte:

"Der Schlag Alis am Tage des Chandaq wiegt schwerer als den Dienst der beiden Gewichte."

 

Die Tat ist das Mittel der Erkenntnis. Sie muss gesund sein, damit sie die Erkenntnis tragen kann. Wenn die Absicht faul ist, würde die Tat faul sein, unabhängig davon, welche sozialen Konsequenzen diese Tat hat. Ein Esel wurde früher verwendet um Bücher zu tragen. Dieses Wissen in genau diesen Büchern ist in die Herzen vieler großartigen Persönlichkeiten und Gelehrten gelangt, und dies führt dazu, dass sie großartige Taten verrichtet haben. Wessen Tat war besser, die des Esels und die des Gelehrten? Es heißt auch in einem Hadith (sinngemäß): "Die Weisheit ist das verlorene Gut des Gläubigen. Er nimmt es egal wo er sie auffindet." "Nimm die Weisheit, wo auch immer sie ist, denn sie hält sich in der Brust des Heuchlers auf, dann bewegte sie sich hin und her und findet heim im Herzen des Gläubigen.". Die Weisheit und die guten Früchte der Taten können von Heuchlern verursacht werden. Das zeigt uns, dass die Tat sich nach der Absicht genau so sehnt, wie der Begriff zum Sinn. Das Wissen kann durch die Geschichte in den verschiedensten Herzen wandern, doch erst im Herzen eines wachsamen Gläubigen kann es gedeihen und Erkenntnis werden.

 

Wassalam

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#augenroll#

Salam,

 

So geht es weiter:

 

Es ist grundsätzlich die lautere - den Wunsch nach Gottes Wohlgefallen enthaltende - Absicht, welche zur Folge hat, dass Gott eine Tat akzeptiert und den Menschen höhere Stufen erreichen läßt. Eine Tat besitzt daher keinen absoluten Wert, der sich mengenmäßig oder nach den subjektiven Vorstellungen einzelner messen ließe. Der Wert jedes Menschen hängt von dem Preis ab, der ihm auf das Ausmaß seiner aufrichten Gott-Ergebenheit bezahlt wird. Diese Aufrichtikeit ist der einzige Wertmaßstab zur Bestimmung dieses Preises.

Folgende Begebenheit kann als Beispiel dienen:

Die muslimischen Kärfte bereiteten sich darauf vor, in das Gefecht von Tabuk zu ziehen und den Feinden die Stirn zu bieten. Das Heer des Islams brauchte matrielle Unterstützung und der Prophet (s.a.s) bat die Wohlhabenden, die Militärunkosten zu decken. Jeder half so gut es in seinen Kräften stand.

Unterdessen konnte einer der Muslime namens Abu Aqil Ansari dank zusätzlicher Nachtarbeit zwei Man ( 1 Man entspricht circa 3 kg) Datteln erwerben. Die Hälfte davon überreichte er dem Propheten zur Unterstützung. Die Heuchler sahen darin eine willkommene Gelegenheit, sich herablassend über die wahren Muslime zu äußern. Sie machten sich über Aqil und seine Spende lustig. Da aber wurde ein Koranvers herabgesandt, in dem diese Monafeqin getadelt und vor der schmerzlichen Strafe im zukünftigen Leben gewarnt wurden:

Diejenigen, die da jene Gläubigen schelten, die freiwillig Almosen geben, wie auch jene, die nichts (zu geben) finden als ihre eigene Leistung, und sie deswegen verhöhnen, denen wird Allah ihren Hohn vergelten, und ihnen wird eine schmerzliche Strafe zuteil sein.

 

Die aber ungläubig sind - ihre Taten sind wie eine Luftspiegelung in einer Ebene: Der Dürstende hält sie für Wasser, bis er, wenn er hinzutritt, sie als Nichts vorfindet. Doch nahebei findet er Allah, Der ihm seine Abrechnung vollzieht; und Allah ist schnell im Abrechnen.

 

Die Lage derer, die nicht an ihren Herrn glauben, ist die: Ihre Werke sind gleich Asche, auf die der Wind an einem stürmischen Tag heftig bläst. Sie sollen keine Macht haben über das, was sie erworben haben. Das ist wahrlich die weitgegangene Irreführung.

 

Der Prophet (s.a.s) sagte: "Wenn der Tag der Auferstehung anbricht, wird eine Stimme überall an dem Ort der Versammlung erschallen und alle Menschen werden sie hören. Diese Stimme wird sagen: Wo sind die, die die menschen angebetet haben. Steht auf und geht euch selbst euren Lohn bei ihnen holen, denen ihr durch eurer Tun gefallen wolltet. Ich akzeptiere keine Tat, die mit dem Weltlichen und den Weltliebenden vermengt ist. (Meschkat-al-Anwar, Seite 312)

Und auch dieser Satz stammt vom Propheten (s.a.s):

"Der Wert der Taten hängt von den Absichten, die ihnen zugrundeliegen, ab." (Nahg ol-Fasaheh, Seite 190)

 

Imam Sadik (a.) hat die Koranstelle, wo es heißt: ...um dadurch zu prüfen, wer von euch am rechtschaffensten handelt...[sure 67, Mulk, Vers 2] wie folgt erklärt:

"Gemeint ist nicht der Umfang oder die Zahl der Taten, sondern der Grad der Rechtschaffenheit. Diese Rechtschaffenheit besteht aus der Furcht vor Gott, der Aufrichtigkeit der Absicht und darin, dass die Tat gut ist. Alles Tun bis zum Schluss rein und aufrichtig zu erhalten, ist schwieriger als die Tat selber zu vollbringen. Eine aufrichtige Tat ist eine Tat, bei der nur das Wohlwollen Gottes und keines anderen Lob gesucht wird. Die Absicht ist besser als das Tun. Ihr sollt wissen, dass fürwahr die Absicht selber mit dem Handeln identisch ist."

Und dann rezitierte er folgende Koranstelle:

...Sag, einer jeder handle nur auf seine Weise und nach seinem Standpunkt... [sure 17, Esra, Vers 84] und fügte hinzu: Das bedeute: aufgrund seiner Absicht. (Osule Kafi, Band 3, Kapitel Echlas)

 

wsalam

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  • 4 Jahre später...

Salam

 

Nehmen wir an zwei personen vollbringen eine Tat mit der selben Absicht, nur die Tat von Person 1 ist viel größer als die von Person 2.

Bedeutet das nun dass beide gleich belohnt werden, obwohl sie mit der selben Absicht und gleichem Grad der Rechenschaft aber unterschiedlich gehandelt haben?

 

Den letzten Satz habe ich irgendwie nicht verstanden. Hat jemand eine Erklärung?

"Ihr sollt wissen, dass fürwahr die Absicht selber mit dem Handeln identisch ist."

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Salam

 

Nehmen wir an zwei personen vollbringen eine Tat mit der selben Absicht, nur die Tat von Person 1 ist viel größer als die von Person 2.

Bedeutet das nun dass beide gleich belohnt werden, obwohl sie mit der selben Absicht und gleichem Grad der Rechenschaft aber unterschiedlich gehandelt haben?

 

upps ich bemerke gerade das ich mich etwas ungenau ausgedrückt habe.

Ich meine damit das die 2 Personen mit selbem Grad der Rechenschaft 2 unterschiedliche Handlungen durchführen. Der eine tut eine kleine Tat wie z.B. einer alten Frau über die Straße helfen und der andere spendet 1 millionen Euronen oder opfert sein Leben um ein anderes zu retten oder spendet ein Organ, Blut usw. Nach den Aussagen von oben müssen nun beide gleich belohnt werden, vorrausgesetzt beide haben den selben Grad der Rechenschaft und die gleiche Absicht.

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