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Waswasa


Ulya

Empfohlene Beiträge

Salam,

ich hatte mal vor längerer Zeit einen Vortrag über das Thema Waswasa (Einflüsterung des Teufels) gehalten und habe versucht den hier mal zusammenzufassen. Ich dachte, eine Sammlung von so einem Themenbereich wäre ganz nützlich. Da Imam Khomeini auch einen Vortrag über dieses Thema hatte, habe ich natürlich bestimmte Aspekte übernommen.

 

Was ist das Ziel im Leben des Menschen?

Das Ziel ist es doch, Allah immer näher zu kommen. Seine Liebe immer mehr empfangen zu können und auch mehr Liebe zu Ihm zu spüren.

Natürlich gibt es auf dem Weg zu Gott auch Prüfungen denn sonst würden wir uns das Paradies nicht verdienen. Es gibt Prüfungen, um uns, nachdem wir sie bestanden haben, näher zu Allah zu führen. Der Teufel versucht uns natürlich schwere und große Hindernisse in den Weg zu stellen, doch wir müssen uns immer klar machen, das Allah gerecht ist und uns nur so große Prüfungen gibt, die wir bestehen können.

 

In Sura Al-Higr, Ajat 39 steht:

Da sagte er (der Teufel): „Gott, da Du mich der Verführung ausgesetzt hast, werde ich den Menschen auf Erden das Böse schön erscheinen lassen und sie alle verführen.“

 

Das heißt, der Teufel möchte alles Versuchen, um uns von Allah und dem Gedanken an den Islam abzulenken um uns zum schlechten zu bringen.

Er versucht uns irrezuleiten und uns von den eigentlichen Sachen des Islams abzubringen. Er versucht uns unsicher zu machen!

Und diese Unsicherheit, diese Einflüsterung des Teufels nennt man Waswasa.

Als Einflüsterung wird der Einfluss Satans auf die Gedanken des Menschen bezeichnet, wodurch Zweifel und Unsicherheit geschürt bzw. verstärkt werden bis hin zu krankhaften Zügen.

Doch, der Satan alleine hat keinen Einfluss auf den gläubigen Menschen, was er auch in Sura Al-Higr, Ajat 40 sagt:

„deine Aufrichtigen Diener ausgenommen.“

 

Oder ein anderes Beispiel:

Sura Al-Higr, Ajat 42:

Über meine aufrichtigen Diener hast du keine Macht , außer über die verführten, die dir folgen.“

 

Das heißt, dass diese Krankheit in der Seele des Menschen allein begründet ist.

Das Herz ist ein Spiegel mit zwei Gesichtern. Die eine Seite davon ist der verborgenen Welt (Jenseits) zugewandt und das der verborgenen Welt Entsprechende reflektiert sich darin. Die andere Seite ist Offenkundigem, also dem Weltlichen zugewandt und die diesseitigen Aspekte werden darin reflektiert. Die weltlichen Formen werden dann in den äußeren Sinnen reflektiert, sowie in einigen inneren Fähigkeiten wie Phantasie und Vorstellungskraft. Wenn die weltlichen Aspekte des Herzens vorherrschen, dann wird seine innere Seite, die der Vorstellungskraft und Phantasie, der niederen spirituellen Welt unterworfen. Aufgrund dieser Einstimmung auf die niedere spirituelle Welt werden ihm teuflische Einflüsterungen zuteil, die Quelle unfundierter Gedanken und ungesunden, Unnützen Vorstellungen sind. Die Seele unterwirft seine Entschlüsse also dem Weltlichen. Als Ergebnis davon wird das gesamte körperliche und spirituelle Verhalten in seinem Charakter teuflisch, wie es der Fall ist mit Einflüsterungen, Zweifel, Unsicherheit, unfundierten Gedanken und Halluzinationen. Da der Wille in seinen körperlichen Taten darauf eingestimmt ist, nehmen auch die körperlichen Taten dann den Charakter der inneren Formen an, denn die Taten, die man ausführt, sind das Spiegelbild des Willens, den man hat, der wiederum die Ausformung der Gedanken ist, die eine Widerspiegelung der Orientierung des Herzens sind. Wenn also das Herz sich nach der satanischen Sphäre orientiert, dann sind die Eingebungen, die es erhält, von satanischem Charakter, die auch in damit verbundene Unwissenheit verwickelt sind. Als Ergebnis davon entstehen Einflüsterungen, Zweifel, Götzendienst und Zweideutigkeiten aus dem inneren Kern des Wesens und dringen in den Körper vor. Genauso ist es natürlich wenn man sein Herz der Jenseitigen Welt zuwendet, Genauso ist es, wenn das Herz auf das Jenseits und dessen höheren Wahrheiten hin orientiert ist. Das Wissen, das ihm dann verliehen wird, ist von göttlichen und engelsgleichem Charakter

 

Wir können dies an einem guten Beispiel verinnerlichen:

Nehmen wir mal an unser Herz ist ohne Sünden,, also ein Garten voller blühender Rosen. Wir müssen diesen Garten pflegen, ihn bewässern. Die Pflanzen brauchen Licht und Luft. Das heißt, wir müssen uns dafür anstrengen, dass die Rosen in diesem Garten weiterhin so beständig blühen.

Wen wir ein paar Tage nichts tun, uns um diesen Garten nicht mehr kümmern, so fängt das Unkraut sofort an, sich dort zu verbreiten. Wenn wir dann auch noch das Unkraut nicht entfernen, so wird er sich um die blühenden Rosen wickeln und ihnen Luft und Licht nehmen. Die Wurzeln des Unkrautes werden so stark sein, dass sie das Wasser der Rosen vereinnahmen. SO werden die Rosen nicht mehr nicht blühen, sondern sie werden untergehen.

Genauso ist auch unser Herz. Wenn wir uns nicht darum kümmern, so wird es verkümmern. Also wenn man nicht versucht gutes zu tun, dann werden die schlechten Taten die guten Taten bedecken und ihnen nicht mehr die Möglichkeit geben, zu Existieren. Die schlechten Taten werden Oberhaupt gewinnen, dass im Herzen für gute Taten kein Platz und Raum mehr vorhanden ist.

Wenn wir uns nicht um unser Herz kümmern, so wird es verkümmern, wie die Rosen unter dem Unkraut.

 

Das heißt, es liegt wirklich nur an uns. Wir können diesen Zustand ändern wenn wir unsere Einstellung gegenüber der Welt ändern.

Es ist nicht so, dass man diese Einflüsterung bekomm, weil man eine große Prüfung bekommt. Nein, ganz im Gegenteil. Diese Einflüsterung kommt durch Unwissenheit und Unverstand.

 

 

Es gibt eine ganze Sura im Qur’an zu diesem Thema:

(114) Sura Al-Nas (Die Menschen)

 

Hier wird ein ganz interessanter Aspekt in der letzten Ajat angesprochen.

Dort steht: sei es von den Dschinn oder von den Menschen.

Das heißt, nicht nur der Teufel macht diese Einflüsterung.

Nein, auch die Menschen selber machen untereinander diese Einflüsterung.Z.B. Person x sagt zu Person y: Das hast du falsch gemacht. Du darfst das Wudhu nicht so oder so machen. Das zählt dann nicht. Du musst es so machen...“

Person y denkt darüber nach du wird sich unsicher. Diese Unsicherheit ist dann wieder eine Einflüsterung aber nicht vom Teufel, sondern vom Menschen selbst.

In den ersten 3-4 Ajaten wird Gott um Hilfe gebeten denn nur Er kann uns helfen.

Das ist auch eines der sehr guten Beispiele dafür, dass wir nur auf Gott zählen können und nur Er uns helfen kann.

 

Noch schlimmer sind solche Einflüsterungen hinsichtlich der Absicht (Niyyah) und Takbiratul-Ihram (was man am Anfang des Gebets sagt). Dabei begehen solche Leute möglicherweise mehrere Sachen, die haram sind, während sie glauben, besonders gottesehrfürchtig zu sein und ihnen diese Tat Verdienste bringt. Die Absicht (Niyyah) ist etwas, ohne das man keine seiner vorsätzliche Taten ausführen kann, und es ist auch eine Sache, die notwendigerweise alle vorsätzlichen Handlungen begleitet.

 

Da Shaytan jemanden nicht in unmoralisches Benehmen führen kann, nähert er sich einem auf dem Wegen des Gottesdienstes und der Riten. Erst lässt er deine Werke und Taten, die ein Mittel sein sollten, um göttliche Nähe zu erreichen, ins Leere laufen und ungültig werden und macht sie zu einem Mittel von Entfernung von der Annäherung zum Heiligen Gott, dem Allerhabenen, und zur Nähe zu Iblis und seinen Scharen. Letztlich ist zu fürchten, dass er die Glaubensüberzeugungen von einem zum Spielball macht.

Und genau das darf man nicht zulassen.

 

Wassalam

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