Ungläubige haben Angst zu spenden

[Rasheed]

Salam liebe Geschwister,

 

aus Gesprächen mit vielen Ungläubigen habe ich zurecht Misstrauen herausgehört was das Spenden angeht.

 

Das Thema "Hungersnot in Afrika" ist momentan in aller Munde. Die Menschen hier aber haben angst, dass ihre Spende gar nicht ankommt. Zurecht wie ich denke. Viele Organisation, die die Möglichkeit anbieten, veruntreuen die Gelder oder geben es nicht direkt an die bedürftigen weiter. Die Gelder werden meistens an Organisationen weitergegeben, die die Gelder einsacken und sich plötzlich aus dem Staub machen, sprich Betrüger.

 

Der Ungläubige spendet nicht in der Hoffnung, dass Allah(swt) ihn belohnt, von daher reicht es ihm nicht zu glauben, dass es reicht sein Geld einfach nur zu spenden. Unabhängig davon, ob es ankommt oder nicht.

 

Wie können wir diese Ungläubigen helfen?

 

Hoffe auf tolle Ideen.

 

WaSalam

[Dhuljannah]

 

Ich kann die Angst nachvollziehen.

 

Vielleicht kann man diesen Menschen aber Hinweise auf Organisationen oder Privatpersonen geben, die Hilfsprojekte unterstützen bzw. ins Leben gerufen haben, die man persönlich kennt und wo eine Vertrauensbasis da ist. Ich persönlich spende auch nur auf diesem Weg, da es mir schon wichtig ist, dass ich mit meinem Geld wirklich arme Menschen unterstütze und nicht irgendwem nen netten Urlaub finanziere.

 

Kleine Anmerkung: Ich finde das Wort "Ungläubige" nicht besonders schön, manch einer könnte dies auch als verletzend auffassen. Alternativ kann man ja "Nichtmuslime" o.Ä. sagen.

 

Wassalam

[Rasheed]

Gib denen mal eine Islamische Hilfsorganisation.....das machen die nicht mit.

Vielleicht kennt ihr ja seriöse Organisationen, die Spenenaktionen vielleicht auch mit der Kamera aufnehmen.

 

Ungläubig nennen sie sich selber. Gläubig zu sein, heißt nicht gleich Muslim zu sein. Von daher Ungläubig.

 

(Schwester, du bist immer nur am nörgeln. Bist echt eine harte Kritikerin in diesem Forum. An jedem Thema und Beitrag hast du was auszusetzen).

[Jasmina]

 

Dann meldet sich jetzt mal die nächste Nörgerlin zu Wort hehe.

 

Das Wort "Ungläubige" hat vor allem in diesem Zusammenhang überhaupt keine Notwendigkeit ausgesprochen zu werden. Es sind immer noch Menschen. Bezeichnet sie doch als solche, oder eben als Nicht-Muslime.

 

Der Gebrauch dieses Wortes zeigt auch immer indirekt diese hässliche Überlegenheit, die die Muslime angeblich haben. Das stimmt aber nicht. Imam Ali (as) sagte, dass die Weisheit aus dem Mund des Ungläubigen besser ist, als die Unweisheit aus dem Mund des Gläubigen.

 

Außerdem kann diese leichtsinnige Hantierung mit diesem Wort schnell ins Harame ausarten. Von daher gebraucht es am besten gar nicht. Ich sehe auch bei Schiiten eigentlich sehr selten, dass sie das Wort benutzen. Viele der Geschwister der Ahl as Sunnah gebrauchen das Wort eigentlich öfters.

 

Kritik immer als lästiges Nörgeln abzutun, ist auch nicht immer richtig. Nimmt es doch als Rat auf.

 

 

Zum Thema: Ihr Misstrauen ist auf jeden Fall berechtigt, wenn man schaut, was vor einigen Jahre sich Unicef geleistet hat. Vielleicht sollte man solche Organisation genau nach dem Weg des eigenen Geldes fragen, also eine Art Protokoll anfordern. Wenn sie das nicht machen, dann wäre ich auch etwas stutzig.

Am aller sichersten ist, wenn man dort hingeht und persönlich spendet.

 

wassalam

[Rasheed]

Du bringst eine Überlieferung in der Imam Ali (as) selber das Wort "Ungläubige" benutzt und setzt dich so dagegen ein?

 

An für sich habt ihr recht. Das Wort "Ungläubig" kommt sehr herabwertend rüber, aber das Wort kommt auch genug im Koran vor.

 

Was soll an dem Wort "Ungläubig" schlimm sein? Diese Menschen sagen selber, ich glaube an nichts. Jemand, der an nichts glaubt, ist ein Ungläubiger oder? Soll er sich noch dabei beleidigt fühlen?

Im Gegenteil, derjenige sieht sich eher in der höheren Position. Denn innerlich lacht er dich als Gläubige Person aus, er zeigt es dir nur nicht. Hinter deinem Rücken tun sie´s aber. Sie sind Ungläubige, bleiben Ungläubige und wir bleiben bei dem Wort "Ungläubig/e/er".

 

Höfflichkeit hin oder her. Nennt mir ein anderes Wort außer "Ungläubig".

Ich habe euch schon gesagt, dass ein Gläubiger nicht unbedingt ein Muslim sein muss, also fällt "Nichtmuslim" schon mal weg. Oder wie würdet ihr einen Christen beschreiben?

 

Ihr seid mir vielleicht welche.

[Fatima Özoguz]

 

wir sind nur für uns selbst verantwortlich, nicht dafür, was und wohin andere spenden. Denn das Misstrauen gegenüber den etablierten Organisationen ist doch berechtigt, und ich wäre sowieso dafür, die Entwicklungshilfe einzufrieren, denn die steckt sich nur eine korrupte Regierungsclique in die Taschen, oder eben die warlords in Somalia.

Ich spende nur an Imam Khamenei. Es gibt alternativ aber auch noch die islamischen Hilfsorganisationen islamicrelief oder muslime helfen.

 

[Rasheed]

Nun war aber die Anfrage auf meiner Arbeit, an wen sie spenden sollen. Sie vertrauen doch niemanden. Es ist aber niemand vom Spenden ausgeschlossen. Was können die am besten machen?

[Jasmina]

 

Der Hadith von Imam Ali (as) sollte lediglich den Wert eines "Ungläubigen" gegenüber uns zeigen. Imam Ali (as) hat wohl mehr Berechtigung dieses Wort zu benutzen als du. Wenn du mit Semantik argumentierst, dann kann ich dir sagen, wenn du Kafir mit Ungläubigen übersetzt, dann ist es nicht so richtig. Denn Kafir ist jemand, der was verdeckt (in diesem Sinne die Wahrheit). Viele Muslime verdecken ja auch so manches an Wahrheit.

 

Jedenfalls hat das deutsche "Ungläubige" eine sehr negative Bedeutung, die sehr abwertend ist und im heutigen Diskurs einfach unpassend ist, weil es immer lächerlicher gemacht wird.

 

Im Forum meint man mit Gläubige, die muslimischen Gläubigen. Das ist ja klar. Wenn du aber unbedingt diese Trennung machen willst, so sagst du einfach muslimische, christliche oder jüdische Gläubige.

 

Ungläubige sind per se schlecht. So assoziert man sie. Aber es gibt wahrlich "Ungläubige", die eine bessere Gesinnung haben, als so manch Muslim.

 

wassalam

[Fatima Özoguz]

Nun war aber die Anfrage auf meiner Arbeit, an wen sie spenden sollen. Sie vertrauen doch niemanden. Es ist aber niemand vom Spenden ausgeschlossen. Was können die am besten machen?

 

 

 

Schwierig...vielleicht an Ärzte ohne Grenzen? Ich weiß aber nicht, ob die auch Spenden für Ostafrika sammeln.

 

[Rasheed]

Karolin schreibt:

 

 

Salam,

 

nur kurz, da ich auf dem Sprung bin: Das Wort, daß du für "Ungläubige" suchst heißt Atheist. Jeder, der ausdrücklich nicht an einen Gott (gr. Theos) glaubt ist ein Atheist. Völlig wertneutral. (Ansonsten gibt es noch den Begriff des Agnostikers für jemanden, der sagt man kann nicht wissen ob es Gott gibt oder nicht, darum glaubt er auch nicht.)

 

Da ich als Christ in dem Thread nicht posten darf (was ich am Rande gesagt eher als Schikane empfinde) kannst du im Thread den Begriff gerne vorstellen und zur Diskussion bringen.

 

Grüße

Karolin