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Weihnachten im Iran


Gast Fatima

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Hallo!

 

Salam

 

ich hab mal eine Frage besonders an Amin Ir: Wie feiern die Christen im Iran eigentlich Weihnachten? Ih könnte mir vorstellen ,dass das ganz anders abläuft als hier.

 

LG

 

Leider muss ich Dich da enttäuschen, denn es läuft fast genauso ab, wie hier. Der einzige Unterschied ist, dass die meisten Kinder ihre Geschenke erst am Weihnachtsmorgen und nicht am Heilig Abend wie in Deutschland bekommen. DAs ist aber in einigen europäischen Ländern wie z.B. england auch so, dass die Kinder ihre GEschenke erst am Weihnachtsmorgen bekommen auch so.

 

Weihnachten selbst ist, wie Ihr sicherlich schon wisst, nicht der Geburtstag von Jesus. Wir wissen nicht, wann er war, es ist aber bewiesen, dass es auf jedenfall nicht im Winter gewesen sein kann, da es zu jener Zeit sehr kalt war in Palästina und wir lesen, dass die Hirten mit den Schafen nachts draußen waren. Das kann nicht sein und passt nicht zum Kontext. Zudem sind viele Sachen aus anderen vorchristlichen Religionen reingekommen, wie z.B. der Tannenbaum, der auch im Iran aufgestellt wird. Oder der Weihnachtsmann, in Iran "Baba Nooel" genannt, den es zur Zeit Jesu auch nicht gegeben hat. Aber trotzdem ist das Fest wichtig, da es ein Fest der Liebe ist und das ist der Mittelpunkt des christlichen Glaubens: Gott ist Liebe! Und durch Genschenke an andere Leute, macht man anderen Menschen eine Freude. Viele Christen schenken dem Altersheim etwas, oder geben armen Leuten Spenden.

 

Zudem Thema, welche Christen es im Iran gibt, muss ich sagen: Alle! es gibt sogut wie alle Konfessionen: Katholiken, Protestanten, Pfingstler, Baptisten,... usw. Was auch häufig ist, ist die Kirche des Ostens, die auch im Irak, Syrien und Indien vertreten wird.

 

Offieziell sind die Ashoori, die Armani (Armänier) und die Kaldani, Christen. Es treten aber auch immer mehr Perser, Azari Kurden und andere zum Christentum, was aber im Iran verboten ist und mit dem Tode bestraft werden solltew, was aber nicht gleich zur Anwendung kommt. Viele Christen leben in ständiger Angst und können ihre Religion nicht frei ausüben. Jeder, der muslimische Eltern hat, ist automatisch ein Muslim und muss das auch sein ganzes Leben lang sein. Es gibt viele persischsprachige Kanäle, die aus den USA Werbung für das Christentum machen. Viele Pastoren sitzen in iranischen Gefängnissen und erleiden Folter, da auch sie aus dem Islam ausgetreten sind. Die Lage ist sehr schwierig, denn es gibt mittlerweile soviele Christen im Iran, dass die Regierung früher oder später diese Menschen anerkennen muss.

 

Weihnachten selber wird auch von vielen Muslimen als den Geburtstag von Hazrate Masih gefeiert. Auch sie stellen einen Tannenbaum auf und beschenke ihre Kinder am Weihnachtsmorgen, behaupten natürlich, es sei "Baba Nooel". Auch "Eyde Noorooz" ist ein nichtmuslimisches Fest, das aber von allen Iranern, egal welcher Religion, gefeiert wird. Es ist das iranische Neujahrsfest, das aus der Religion des Zarathostra kommt. Auch da gibt es eine Art Weihnachtsmann, Amoo Norooz genannt, der die Kinder beschenkt. Viele Mullahs wollte nach der Revolution dieses Fest abschaffen, haben aber schnell gemerkt, dass das unmöglich ist. Heute gratuliert der Führer, Ayatollah Khamenei, selbst immer zum Jahresbeginnt allen Iranern. Das Eyde Norooz ist ein iranisches Fest und wird als solches anerkannt. Nur letztes Jahr fiel es leider mit dem Arbayn von Imam Hossein zusammen, was nicht sehr schön war. Aber sonst ist es immer, ein fröhliches Fest.

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Salam

 

das mit der Verfolgung kann ich nicht so recht glauben, aber vielleicht kann noch jemand was dazu sagen. Traurig finde ich auch, dass sie westliche Bräuche nachahmen, obwhl die nichts mit dem Christentum zu tun haben, wie Baum aufstellen und so.

 

Imam Khomeini hat doch schon immer den Christen gratuliert, so neu ist das nun auch wieder nicht. Er hat auch nie davon gesprochen, es abzuschaffen. Was die anderen sagen, ist mir auch ehrlich gesagt herzlich egal.

 

 

LG

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Imam Khomeini hat doch schon immer den Christen gratuliert, so neu ist das nun auch wieder nicht. Er hat auch nie davon gesprochen, es abzuschaffen. Was die anderen sagen, ist mir auch ehrlich gesagt herzlich egal.

 

Hier hast Du mich leider falsch verstanden, besonders, weil ich mich auch etwas schlecht ausgedrückt habe. Das mit dem gratulieren bezog sich nicht auf Weihnachten, sondern auf Eyde Nowrooz, einem perischen Fest, das die Mullahs zunächst nach der islamischen Revolution abschaffen wollten, da es kein islamisches, sondern ein iranisches Fest ist. Es ist das iranische Neujahrsfest und wird von allen Völkern und Religionen Irans gefeiert. Auch ist es das Neujahrsfest von Afghanistan, Aserbaijan. Auch in Nordindien wird es von einigen, wenigen Persern gefeiert.

Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Nowruz

Dieses Iranische Fest, es ist heute noch das größte von allen, sollte abgeschafft werden, da es als "unislamisch" verurteilt worden war, wurde aber dann doch noch zur Zeit von Imam Khomeini anerkannt. Und dieses Eyde Nowrooz wird immer allen Iranern gratuliert.

 

Das Imam Khomeini und Ayatollah Khamenei schon immer den Christen zu Weihnachten gratuliert haben, habe ich nie abgestritten. Sie haben sich sogar mit den Priestern der "christlichen Völker" Irans zusammengesetz. Genauso gratulieren die Großen der "christlichen Völker" Irans auch immer den Iranischen Geistlichen zu ihren Festen und besuchen diese auch. Von daher kann man schon von einem relativ harmonischen Verhältnis zwischen den großen der Religionen sprechen. Wir haben Imam Khomeini immer sehr geliebt und tun das auch heute noch bei Ayatollah Khamenei.

Das Problem ist aber bei den "Mosalman-Zadeh":

das mit der Verfolgung kann ich nicht so recht glauben ...

Apostasie wird in Iran mit der Todesstrafe bestraft. Ein aus dem Islam Ausgetretener wird gehängt oder gesteinigt. Die Steinigung findet heute sogut wie gar nicht mehr statt, also eher das erste. Aber es kommt Gott sei dank nur selten zu einer Anklage, aber es kommt dennoch vor.

Wer aber ist denn nun ein Muslim? Das ist leider etwas schwierig. Im Iran ist das automatisch jeder, der moslimische Eltern hat. Das heißt, trete ich heute dem Islam bei, so sind automatisch alle meine Nachkommen "Masalman-Zadeh" und werden, wenn sie sich eine andere Religion aussuchen, bestraft. Und die Perser, Kurden, Azari und andere Völker haben nunmal eine molemische Vergangenheit und somit kann keiner aus diesem Volk ein Christ sein oder zu einer anderen Religion übertreten, es sei denn, er hat das vor der islamischen Revolution getan, dann kann er seine Religion frei ausüben und wird als Christ anerkannt. Wer aber nach der REvolution als "Mosalman Zadeh" zu einer anderen Religion wechselt, der hat es schwer.

das mit der Verfolgung kann ich nicht so recht glauben

Kannst ja mal bei einer Iranischen oder Persischsprachigen gemeinde hier in Deutschland anrufen und nachfragen. Die Meisten sind in ihren Iranischen Pässen noch als Muslime eingetragen, obwohl sie das gar nicht sind. Sagen können die im Iran aber nichts, da sie dann echte Probleme hätten. Leider!

Hier ist eine Iranische Gemeinde in Frankfurt, frag die Leute und Du wirst von Ihnen diese traurige Antwort bekommen. Wenn man zu einem christlichen Volk gehört, hat man kein Problem. Ansonsten schon:

http://80.66.19.4/index.pl?seite=Frankfurt

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Salam

ach so, dann hab ich dich falsch verstanden, das mit dem Nouruz ist schon richtig. Eigentlich nicht islamisch, aber man feiert es, ob das immer so in der Intensität noch sein muss, ist eine andere Frage.

 

Diese Christen da werde ich ganz bestimmt nicht fragen, da die nur solche Sachen erzählen, um einen Asylgrund zu haben. Das mit der Steinigung ist absoluter Humbug, sorry, dass ich das so hart sage, aber es ist so. Steinigung ist einzig und allein für - bewiesenen!- Ehebruch vorgesehen, nicht für Übertritt zu einer anderen Religion. Vollstreckt wird sie im Iran im Moment sowieso nicht. Vorstellen könnte ich mir nur, dass der Tatbestand des Hochverrats vorliegt, aber das w ird sicher von Fall zu Fall entschieden.

Aber eins wundert mich jetzt wirklich: Auf der einen Seite bist du anscheinend ein ANhänger des Staates, siehe deine Posteranfrage, auf der anderen Seite behauptest du, dass dort konvertierte Christen verfolgt werden. Ich würde einen Staat hassen, der meine Glaubensbrüder verfolgt! Wie geht das zusammen?

 

khoda hafez

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Nun..bei mir wäre es wohl die Liebe zur Heimat...

 

Im übrigen Fatima, mein Onkel ist aus dem Iran und erzählt genau das selbe...nur das er Moslem ist und sich offen dafür schämt das man so mit konvertierten umgeht.

 

Denn seiner Überzeugung nach muß man sich offen zum glauben bekennen müssen sonst ist der glaube nicht echt. (was er dann mit einem Speziellen begriff beschreibt)

 

Im übrigen hast du recht, konvertierten wurde häufig Hochverrat vorgeworfen

und die Todestrafe kommt nur noch arg selten zur anwendung.

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so, ich wollte eigentlich nur wissen, wie Christen im Iran Weihnachten feiern und nicht schon wieder eine "ach .- die - armen nicht muslimischen Minderheiten- " Diskussion anfangen. Mir scheint ohnehin, dass wir bei fast jedem Thema bei der iranischen Innenpolitik landen. #pfeif#

 

Das kann man auch gesondert diskutieren, wenns unbedingt nötig ist.

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