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Frage zur Kopftuchpflicht im Iran.


Interrobang

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As Salamu aleikum,

 

 

Ich glaube , dass es im Westen gesellschaftlichen ideale und Moralen gibt, und das es deswegen keine Kleidervorschriften gibt.

 

Ja es gibt im Westen gesellschaftliche Ideale, aber es gibt nicht "die" Ideale, wo man alle Gesellschaftsmitglieder gleichermaßen voranbringen kann.

Aber dass es Ideale gibt, weil es keine Kleidervorschrift gibt, ist nicht richtig. Das Grundgesetz ist ein Buch voller Ideale. Eigentlich verfolgt jedes Gesetz, jedes Ge- und Verbot ein Ideal, eine ideale Gesellschaft.

Und was bedeutet Kleidervorschrift? Es tragen ja im Iran nicht alle die gleiche Kleidung, sondern ein Mindestmaß an Kleidung. Und wenn es das in Deutschland nicht gibt, dann tut es das eben nicht. Ich hatte bisher jedoch gedacht, dass man für das "öffentliche Nacktsein" angezeigt werden kann. Jedenfalls war es mal so, und somit kannst du, mehr oder weniger, nachempfinden, warum es im Iran im verstärkten Maß so ist.

 

wassalam

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Nacktheit in der Öffentlichkeit ist in Deutschland immernoch eine Ordnungswidrigkeit, wenn die Allgemeinheit damit belästigt oder gefährdet wird.

 

Auf die Schnelle habe ich folgendes gefunden:

 

Bei öffentlicher Nacktheit kann aber allenfalls von einer „Belästigung der Allgemeinheit” ausgegangen werden. Dabei handelt es sich nur um eine Ordnungswidrigkeit (§ 118 OWiG), also nicht um eine Straftat. In der Praxis werden Fälle öffentlicher Nacktheit in der Regel mit einem Platzverweis behandelt, eine Verfolgung als Ordnungswidrigkeit erfolgt in der Regel nicht.

§ 118 OWiG gilt als ein Gummiparagraph; sein Absatz (1) lautet

Ordnungswidrig handelt, wer eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen.

(http://de.wikipedia.org/wiki/Erregung_%C3%B6ffentlichen_%C3%84rgernisses)

 

In Freiburg ist man nicht so tolerant: Ein als Nacktjogger bekannter Sexualtherapeut landete dort mehrmals vor Gericht. 2004 musste er für seine Freizügigkeit 600 Euro Strafe zahlen, 2008 wurde ihm auferlegt, in Zukunft beim Laufen zumindest einen Lendenschurz zu tragen. Von der Polizei wurde auch der nackte Jörg in Frankfurt ab und zu aufgegriffen. Allerdings ohne ernsthafte Folgen. Und seit 2003 hat der Nudist sogar eine Genehmigung des Polizeipräsidenten, die ihm erlaubt, unbekleidet durch die Stadt zu laufen. Nach eigenen Angaben leidet er an einer Kleidungsallergie.

http://m.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.per-gesetz-genitalien-in-aller-oeffentlichkeit-verboten.e1d29085-870c-438d-8646-79c4b87a85a9.html

 

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Selam,

 

@mahdi

Es kann sein, dass du mich darauf hingewiesen hattest, dass ich nicht emtional schreiben solle. Hier erkennt man es leider von deiner Perspektive.

 

@Interrobang

Meiner Meinung nach (als sunnitischer Muslim) sollte keine Person diesbezüglich gezwungen werden.

Im großen osmanischen Reich konnten unterschied. Religionsanhänger frei/gerecht leben und Ihre Religion ausüben.

 

Respekt, dass du versuchst dich möglichst neutral zu informieren und nicht wie viele andere die Bild-Zeitung aufschlägst und deine Meinung bilden lässt.

 

Assalamu Alaykum

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Selam,

 

@mahdi

Es kann sein, dass du mich darauf hingewiesen hattest, dass ich nicht emtional schreiben solle. Hier erkennt man es leider von deiner Perspektive.

 

@Interrobang

Meiner Meinung nach (als sunnitischer Muslim) sollte keine Person diesbezüglich gezwungen werden.

Im großen osmanischen Reich konnten unterschied. Religionsanhänger frei/gerecht leben und Ihre Religion ausüben.

 

Respekt, dass du versuchst dich möglichst neutral zu informieren und nicht wie viele andere die Bild-Zeitung aufschlägst und deine Meinung bilden lässt.

 

Assalamu Alaykum

Salam

 

Im Osmanischen reich konnten Religionanhänger frei und gerecht leben????das ist wohl ein scherz oder.

Was ist mit den abgeschlachteten schiiten in der Osttürkei,was ist mit den schiiten im südlibanon die aus angst das sie getötet werden zu Christen wurden?ist das frei leben,lol dann will ich die osmanen nicht erleben wenn sie ernst machen wenn das alles frei leben ist oder war.Das Osmanische Reich war eine besetztung der Nachbarstaaten und in dieser Zeit waren die osmanen besatzter und Mörder

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Salam,

 

Der Beissreflex schlägt zu... :-)

 

Nein, mit dem Kopftuchproblem der Frauen im Arbeitsleben hat das meiner Meinnung nach nichts zu tun. Das "Problem", daß einige (viele?) mit der "Kleiderordnung" im Iran haben, ist daß sie aufgezwängt empfunden wird. Natürlich kann man im Iran keine Meinungsumfrage in der Öffentlichkeit stattfinden lassen um dem Volk sozusagen "aufs Maul" zu schauen. Wenn Geistliche ohne "Uniform"(?) Bus-/Zug/etc mal fahren würden, hören sie vielleicht etwas anderes als anders... Das wäre bei unseren Politikern im Regionalexpress auch nicht anders - nur, daß man hier Systemkritik öffentlich äussern kann.

 

Nun, es gibt hier ein Wahrnehmungsproblem, daß darin besteht, daß nur wenige bis keine Frauen/Mädchen sich trauen, sich hier gegen das Kopftuch auszusprechen und somit fehlt ein Ausgleich um die Situation als Aussenstehender zu verstehen.

 

Sicher, Mann kann in den Iran fahren und sich das Leben dort anschauen, aber man bleibt Gast, auch bei Nutzung der Gastgebermöglichkeiten über iranische Esperantisten. Und ein Gast ist Gast und bleibt es kurze Zeit und ist dann wieder weg.

 

Frau kann es auch, aber braucht sehr viel mehr Mut...

 

Im Gegensatz zum Iran kann Mann und Frau aber in aller Regel problemlos nach Israel fahren und schauen, wie es sich in Großstädten lebt oder wie es sich in Kibbuzim lebt. Ohne Visum, ohne Bankomatproblemen... nur ein stundenlanger Sicherheitscheck vor dem Flug... Und z.B. als Deutscher kann man auch in die pal.-arabischen Gebiete fahren und sich banale und unbanale israelische Schikanen gegenüber der pal-arabischen Bevölkerung überzeugen. :-(

 

Ganz so einfach ist es nicht, den Iran zu verstehen...

 

Kai

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#bismillah#

As Salamu aleikum,

 

ja lieber Kai, da muss ich dir zustimmen. Das Kopftuch wird, u.a. dank Alice Schwarzer, als ein Symbol der Unterdrückung und Zwang verstanden, weswegen es auch in Bezug auf Iran mit Unfreiheit und ähnlichem assoziiert wird. Schirin Amir Moazemi hat mal eine Umfrage gemacht mit Frauen und Mädchen, die ihr Kopftuch tragen. Und die Mehrheit tragen es auch aus freien Stücken und gaben selbst an, dass das Anziehen des Kopftuchs ein Freiheitsakt für sie wäre. (Mehr lesen in Buch "Politisierte Religion. Der Kopftuchstreit in Deutschland und Frankreich)

 

Mich würde auch interessieren, woher die Annahme kommt, dass man (auch als Frau) im Iran nicht sehen kann, wie es sich dort lebt? Ich denke der Film "Nicht ohne meine Tochter" hängt noch in vielen Köpfen, kann das sein?

 

wassalam

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Salam,

 

meine ersten "Kontakte" mit dem Islam war während meines Studiums und zwar hauptsächlich mit Omanis. Das waren pragmatisch denkende Menschen, es gibt Regeln und diese soll man so gut es geht einhalten und wenn es mal nicht ging, dann eben nicht, solange die Handungen nicht unerlaubt waren, natürlich. Das war ein Islam, der halt kein schlechtes Bild geworfen hat. Lieh man einem Omani oder auch Iraner ein Lehr/Fach-Buch bis zum x.y., dann wurde das Buch unverschmiert und unbeschädigt vorher oder am vereinbarten Tag zurückgebracht, auch wenn das mit Schwierigkeiten verbunden war. Deutschen Mitstudenten lieh man möglichst nur ganz kurz was... (Ich habe studiert als es noch kein Internet, Datenbanken, etc gab..., man hat ein Großteil der Zeit mit Kopieren verbracht...)

 

Kopftuch wird, u.a. dank Alice Schwarzer, als ein Symbol der Unterdrückung und Zwang verstanden

 

Das war nicht immer so. Und schon gar nicht im Norden. Hier gab und gibt es rauhes Wetter und ein Kopftuch bei der Arbeit ist völlig normal.

 

Schirin Amir Moazemi hat mal eine Umfrage gemacht mit Frauen und Mädchen

 

Wo hat er/sie die Umfrage durchgeführt? Und wie?

 

Ja. Ich kann das nachvollziehen, warum das Kopftuchtragen in der Öffentlichkeit für Frauen eine Art "Freiheit" ist. Ich kann es aber nicht (rational) nachvollziehen, wenn das Kopftuch in Räumen getragen wird, weil Männer wohlmöglich sehen könnte, das frau lange Haare hat und eine Kette trägt. Und in dem Moment beginnt das Hinterfragen, was soll das? Sprich, ich als Mann werde als "virtuelle" Bedrohung gesehen, weil ich dann die Ohrringe oder sonst was gar Schreckliches erblicken könnte. Dieses Verhalten würde mich verletzten und daher ist es vorstellbar, daß ich Orte meide, in denen das geschieht und ich kann daher nachvollziehen, daß diese negative Selektion für Probleme sorgt, weil es diesen unbewussten Vorgang häufiger zu geben scheint.

 

Mich würde auch interessieren, woher die Annahme kommt, dass man (auch als Frau) im Iran nicht sehen kann, wie es sich dort lebt?

 

"Weil es so ist?" © Saluton. Ich habe viele Reiseerfahrungen, habe aber mein ganzes Leben lang in HH gewohnt, krankheitsbedingte Langzeitaufenthalte ausserhalb mal ausgenommen. Ich war wochenlang im Ausland, aber nie als Bewohner sondern immer als Gast, mal mehr mal weniger offiziell.

 

Man spürt sehr wohl, was sich in dem Land tut, wenn man vor Ort (bei Bekannten oder indirekten Bekannten), aber man ist immer "Gast". Sprich in Ländern, wie der Iran, Rußland, Polen (nicht mehr so) und Südamerika z.B. geschieht viel mehr "informell", also so etwas seinen sozialistischen Gang... (ebenso in Israel) Das ist als Aussenstehender manchmal ganz "drollig" anzusehen, wenn es aber einem pressiert, kann es unangenehm sein. Viel mehr über ein Land erfährt man, wenn man zuhört (und fragt). Dazu ist aber eine gemeinsame Sprachbasis erforderlich. Das ist nun mit Esperanto nicht so ein Problem (*), wenn aber der Otto-Normal-Durchschnittsbildzeitungsleser in den Iran fahren soll, um sich ein Bild zu machen, dann ist das hoffnungslos. Während ein "Abenteuer"-Israel-Urlaub nur mit etwas mehr Aufwand und Kosten verbunden ist als es ein Ballermann-Sechs-Urlaub nach Malle ist.

 

Einige asiat-arabische Länder ausser halt SA machen es Touristen auch einfacher, Sowohl in den Oman, als auch in die VAE, etc kann man für 1-2 Wochen als Tourist einfach schauen kommen, wobei sich letztere eher als Shoppingcenterbetreiber sehen mögen.

 

Aber wo bucht man als Aussenstehender eine Nichtpilgerreise in den Iran? Ausser bei Studiosus (ab 2500€) oder ähnlichem?

 

Gut, Kish könnte leichter erreichbar sein, dann aber auch nur via Dubai.

 

"Nicht ohne meine Tochter" ist ein Film aus Anfang der Anfang 1990er. Wer kennt den denn noch ausser den Älteren?

 

Grüße,

Kai

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