Zum Inhalt springen

Tahrif / Quranverfälschung


JabalAmel

Empfohlene Beiträge

#bismillah#

#salam#,

 

liebe Geschwister im Islam,

 

ich möchte ein heikles Thema ansprechen, welches auch Zündstoff für viele hasserfüllte Wahabiten in ihrer Propaganda gegen die Shia ist:

Der Glaube an Tahrif bzw. Verfälschung im Quran.

 

Bisher war ich immer davon überzeugt, dass so etwas unmöglich wahr sein kann und das es so etwas nicht gibt. Jeder Alim, und und jeden Wissenden Schiiten welchen ich fragte, hat mir immer die Vollständigkeit des heiligen Qurans bestätigt.

 

Vor kurzem habe ich allerdings folgendes von einem Schiiten gelesen:

 

Es ist wirklich so - und man kann es nicht leugnen -, dass hohe Gelehrte der Schi'a an den Tahrif des Qur'an glaubten, was sich aber eigentlich auf den Mushaf bezieht, den man in den Händen hält und welchen Mann mit den äußeren Augen liest. Jedoch sagten einige dieser Gelehrten - soweit mir dies bekannt ist -, dass der Sinn dabei nicht in dem Maße entstellt wurde, dass die Botschaft dadurch enstellt wäre - denn der Sinn bleibt trotz einiger Abänderungen bestehen, wenn womöglich auch in einem geringeren Maße.

 

Jedoch ist diese Lehrmeinung dieser Gelehrten eigentlich nicht für die Allgemeinheit bestimmt gewesen, da die Gefahr bestand und besteht, dass die gewöhnlichen Menschen, denen der Iman noch nichts Herz gedrungen ist, sich ganz vom Diin abwenden und im Kufr und Chaos versinken, und womöglich Gott ganz verleugnen und dadurch sich und anderen großen Schaden zufügen.

 

Aus diesen Gründen ist es eigentlich besser, wenn man zu diesen Themen schweigt gegenüber den Unverständigen, damit sie nicht übertreten in ihrem Unverständnis und in ihrem Zweifel.

Der Schleier sollte eigentlich für solche Unverständigen aufrecht erhalten werden und nicht vorzeitig zerissen werden.

 

In unserer heutigen Zeit ist dies aber schwer oder gar nicht mehr wirklich umzusetzen, weshalb man sich zeitgemäß damit auseinandersetzen muss, um den Zweifel aus den Herzen der Menschen zu nehmen.

 

 

Für die Verständigen will ich aber sagen:

 

Tahrif von vornherein auszuschließen, ist für mich Naivität und blinder Glaube. Ebenso und gleichermaßen lehne ich es aber ab, von vornherein zu behaupten, dieses und jenes sei verfälscht, ohne darüber auch nur das geringste Wissen zu besitzen - und mit Wissen meine ich wirkliches, erfahrenes Wissen und Erkenntnis und kein theoretisches und angelesenes Wissen, welches man nicht aus eigener Erkenntnis erfahren hat und somit nicht mit Gewissheit weiß. Dies ist wahrlich der gerade Weg für die Verständigen und wahrhaftigen Mu'minin. Und ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber von mir verlangt mein Rabb nicht, dass ich mich blind etwas unterwerfe und blind an etwas glaube, von dem ich kein Wissen habe und dann auch noch nach diesem Unwissen handel.

 

Kurzum:

Er schließt Tahrif nicht aus und versucht ihn sogar zu erklären.

 

Diese Ansicht hat mich sehr irritiert und ich war extrem verwundert so etwas zu hören.

 

Ich wende mich nun an euch liebe Geschwister, in der Hoffnung, dass ihr mich von den verfluchten Einflüsterungen des Iblis befreit.

 

Ich habe nun folgende Fragen:

 

Gab es nun wirklich große Gelehrten unter der Shia, welche an die Verfälschung des Qurans glaubten?

 

Wie ist das Urteil über jemand, welcher daran glaubt: Ist er nicht ein Kafir?

 

Nur die Zweifel stärken unseren Iman Geschwister.

 

Einen gesegneten Monat Ramadan.

 

#salam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Salam. Nein gibt es nicht. Es herrscht ein Konsens unter den Gelehrten, der besagt, dass der Koran nicht verfälscht ist. Sayyid Al Khui, in seinem Werk Al Bayan fi Tafsir al Koran widerlegt solch einen Glauben und beweist sogar, dass es nicht die Shiiten sind, die an den Tahrif des Korans glauben, sondern die Sunniten.

 

Des weiteren versichert uns Allah (swt), dass der Koran von ihm geschützt wird:

 

Wahrlich, Wir, Wir Selbst haben diese Ermahnung hinabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.

(Quelle: Sura 15 Verse 19)

 

Ali bin Salam überliefert von seinem Vater, der Imam Jafaar al Sadiq fragte: "Oh du Nachkomme des Propheten (s.). Was sind deine Ansichten über den Koran?

 

Imam Jafaar al Sadeq antwortete folgendes: "Der Koran ist Allah´s Buch. Er enthält Befehle von Allah, die Allah zusandte. Der Koran ist kein Motiv zur Abänderung, noch kann irgendeiner behaupten, dass er verändert worden sei, noch (weder noch) hat irgendeiner diese Behauptung gefällt."

(Shiitische Quelle: Amali-al-Shaykh Saduq, Seite 545)

 

Alle Shiitischen Großgelehrten nehmen den Koran in Schutz und dies nicht aufgrund von Taqiya. Sie stützen sich auf Überlieferungen der Ahlulbeit! Des weiteren widerlegt Sayyid al Khui in seinem Werk al Bayan fi Tafsir al Koran auch die Behauptung, dass wir Shiiten daran glauben würden, dass der Koran von Othman verfälscht wurde.

 

Es bestehen sowohl in den shiitischen als auch in den sunnitischen Werken Überlieferungen hinsichtlich der Verfälschung des Korans. Diese sind jedoch alle daif (schwach) und von daher nicht anwendbar, wohingegen bei den sunniten einige Sahih (authentisch) sind ;-).

Andere Überlieferungen sind anders zu deuten und sprechen von der Verfälschung der Bedeutung des Korans. Sayyid al Khui behandelt alle ÜBerlieferungen die über Tahrif al Koran sprechen in seinem Buch. Wenn du inshallah bestimmte Fragen hast, dann stelle sie.

 

#salam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Was ich vergessen habe zu erwähnen... Es gibt eine Gruppe, die sich der Shia zuschreibt. Sie sind als die Akhbariya bekannt. Diese Gruppe hat so gut wie keine Hadithwissenschaft und sie akzeptieren so gut wie jeden Hadith, der den Imamen zugeschrieben wird. Das heißt, sie beachten gar nicht die Überlieferungskette eines Hadith. Auch treffen sie seltsame Aussagen wie al Kafi wäre zu 100 Prozent Sahih. Unsere Gelehrten entsagen sich von diesen radikalen Ansichten und widerlegen solche Behauptungen in ihren Büchern :-).

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

 

Es gibt aber noch eine andere Version des Tahrif, das selten erwaehnt wird. Ich denke man muss dies erwaehnen.

 

Die Ayat "La Yantiqu AN Il Hawa. Innahu Wahin Yuha!": Er gibt nichts von sich ausser (goettlicher) Eingebung. Wahrlich es ist Eingebung, die eingebeben wurde."

 

Diese Ayat bezeichnet somit ebenfalls die Hadithe ueber Sprueche des Propheten als Wahi!

Und dies ist auch ein Bestandteil des Buches!

 

Und haben wir nicht gelogene Hadithe?

 

Das heisst wiederum, dass eben dieser Teil des Buches verfaelscht wurde!

 

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Shabaz Qalandar

#salam#

 

Was ich vergessen habe zu erwähnen... Es gibt eine Gruppe, die sich der Shia zuschreibt. Sie sind als die Akhbariya bekannt. Diese Gruppe hat so gut wie keine Hadithwissenschaft und sie akzeptieren so gut wie jeden Hadith, der den Imamen zugeschrieben wird. Das heißt, sie beachten gar nicht die Überlieferungskette eines Hadith. Auch treffen sie seltsame Aussagen wie al Kafi wäre zu 100 Prozent Sahih. Unsere Gelehrten entsagen sich von diesen radikalen Ansichten und widerlegen solche Behauptungen in ihren Büchern :-).

 

#wasalam#

 

 

 

salam alekum,

 

natürlich haben sie hadithwissenschaft und sie akzepzieren nicht jeden hadith.

imam ali a.s sagte achte nicht darauf wer es sagt sondern was er sagt

 

das stimmt nich das sie al kafi als 100% sahih ansehen,

 

bitte keine vorurteile :), wie ich sehe hast du 0 ahnung über deren glauben, also bitte keine unwahrheiten verbreiten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#bismillah#

#salam#,

 

vielen dank Geschwister und besonderen dank an dich Bruder Muhammad A.

 

Möge Allah swt dich in diesem Monat besonders und für den Rest deines Lebens segnen und für deinen Gottesdienst in Form deiner Hilfe belohnen.

 

Es war halt so bei mir, dass mein Fundament an den Glauben eines unverfälschten Quran nicht ins Wanken gebracht werden konnte. Wie gesagt, wir sollen nicht unsere Zweifel unterdrücken, sondern diese Ernst nehmen und hinterfragen.

Die Aussage zitierte Aussage hat mich etwas verunsichert, aber sie ist somit zu verwerfen.

 

Allerdings habe ich noch eine Frage:

Also ist das Urteil zu jemandem der behauptet, dass eine Aya im Quran hinzugefügt, oder verfälscht wurde klarer Kuffr?

 

Inshallah werde ich das Buch von Sayyid al Khui (r.) lesen.

 

Ramadan karim :) .

 

#salam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

salam alekum,

 

natürlich haben sie hadithwissenschaft und sie akzepzieren nicht jeden hadith.

imam ali a.s sagte achte nicht darauf wer es sagt sondern was er sagt

 

das stimmt nich das sie al kafi als 100% sahih ansehen,

 

bitte keine vorurteile :), wie ich sehe hast du 0 ahnung über deren glauben, also bitte keine unwahrheiten verbreiten

 

Salam lieber Bruder/liebe Schwester. Es scheint so, dass du zu den Akhbariya gehörst. Alles was ich äußerte sind keine Vorurteile und sind Aussagen unserer Gelehrten, die ich inshallah in einem Vortrag auf meinem Blog erwähnen werde. #rose# Nicht auszuschließen ist es natürlich, dass es unter den Akhbariya selbst, auch Meinungsverschiedenheiten exisitieren.

 

#bismillah#

#salam#,

 

vielen dank Geschwister und besonderen dank an dich Bruder Muhammad A.

 

Möge Allah swt dich in diesem Monat besonders und für den Rest deines Lebens segnen und für deinen Gottesdienst in Form deiner Hilfe belohnen.

 

Es war halt so bei mir, dass mein Fundament an den Glauben eines unverfälschten Quran nicht ins Wanken gebracht werden konnte. Wie gesagt, wir sollen nicht unsere Zweifel unterdrücken, sondern diese Ernst nehmen und hinterfragen.

Die Aussage zitierte Aussage hat mich etwas verunsichert, aber sie ist somit zu verwerfen.

 

Allerdings habe ich noch eine Frage:

Also ist das Urteil zu jemandem der behauptet, dass eine Aya im Quran hinzugefügt, oder verfälscht wurde klarer Kuffr?

 

Inshallah werde ich das Buch von Sayyid al Khui (r.) lesen.

 

Ramadan karim :) .

 

#salam#

 

#salam#

Danke lieber Bruder, inshallah mögen wir unseren Lohn untereinander aufteilen und uns mit erhobener Brust im Paradies treffen, Amin.!

 

Oh das Urteil eines jemanden hinsichtlich des Tahrif des Korans Kufr ist, das weiß ich nicht. Was man jedoch sagen kann, ist, dass dieser jemand sich auf dem falschen Weg befindet. Wir Shiiten halten uns allgemein vom Kufr Ausspruch fern, wie es jedoch bei solchen Personen geregelt ist, kann ich dir jetzt nicht sagen.

 

Ich denke mal es hängt damit zusammen, ob dieser Jemand sein Urteil mit Quellen zu beweisen versucht, dann wäre dies eine Angelegenheit des Ijtihad ( Er ist bei seiner langen Recherche an den Punkt angelangt, dass er zum Entschluss gekommen ist, dass der Koran verfälscht ist). So liegt dann schließlich das Urteil bei Allah, ob dieser Gelehrte wirklich alles dafür getan, um auf diesen Entschluss zu kommen etc...!

 

Ist jedoch nur eine Vermutung, hinsichtlich der du inshallah recherchieren solltest und ich natürlich auch ^^. #rose#

 

Nur als kleine Übersicht für dich:

 

Tahrif hinsichtlich der Deutung des Korans, hat stattgefunden. Denn wir sehen heute, dass sich die Muslime über die Interpretation vieler Verse nicht einig sind und sie folglich anders deuten. Viele Überlieferung sprechen diese Art des Tahrifs an.

 

Tahrif hinsichtlich der Lesearten des Korans, hat auch stattgefunden. Die Sunniten haben verschiedene Leseart bezüglich des Korans. Bei diesen verschiedenen Lesearten bekommen die Wörter sogar manchmal eine andere Bedeutung. Wir Shiiten glauben, dass nur eine Leseart hinsichtlich des Korans existiert.

 

Der Tahrif, im Sinne von, ein Wort fehlt im Koran oder die Verse sind nicht vollständig, ist vollkommen ausgeschlossen! Und genau diese Tahrifart wird uns von den Sunniten als Vorwurf gemacht.

 

Wie gesagt lieber Bruder, beschäftige dich mit dem Werk von Sayyid al Khui, Al Bayan fi Tafsir al Koran. In seiner Einleitung zu diesen Buch, beschäftigt sich dieser Gelehrte genau mit dieser Thematik!

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mariam Al-Azraa

#bismillah#

#salam#

 

Ein interessanter Artikel zu diesem Thema:

______________________________________

Glaubt die Schia an einen anderen Koran?

 

Die Schia wird immer wieder angeklagt, an einen Tahrif im Koran zu glauben, was bedeutete, dass der Koran verändert worden und nicht der gleiche sei, der dem Propheten (s) offenbart worden ist.

 

Dies ist nicht wahr.

 

Alle großen Gelehrten der Zwölfer Schiiten von der frühsten Periode bis in dieses Jahrhundert hinein, haben an die komplette Erhaltung des Korans geglaubt. Einige der bekannten Gelehrten, welche diesen Glauben in deren Büchern klar zum Ausdruck gebracht haben, sind:

 

  • Scheich al-Saduq (gest. 381 n.H.), Kitabu'l-Itiqadat, (Teheran, 1370) S. 63.
  • Scheich al-Mufid (gest. 413 n.H.), Awa'ilu l-Maqalat, S. 55-6;
  • Scheich al-Murtada (gest. 436 n.H.), Bahru 'l-Fawa'id (Teheran, 1314) S. 69;
  • Scheich at-Tusi (gest. 460 n.H.), Tafsir at-Tibyan, (Nadjaf, 1376), Bd. 1, S. 3;
  • Scheich at-Tabrasi (gest. 548 n.H.), Madjma'u 'l-Bayan, (Libanon), Bd.1, S.15.

Einige der späteren Gelehrten, die dieselbe Betrachtungsweise aussprachen, sind:

 

  • Muhammad Muhsin al-Fayd al-Kaschani (gest. 1019 n.H.), Al-Wafi, Bd. 1 S. 273-4, und Al-'Asfa fi Tafsir al-Qur'an, S. 348;
  • Muhammad Baqir al-Madjlisi (gest. 1111 n.H.), Bihar al-'Anwar, Bd. 89, S. 75

Dieser Glaube hat ohne Unterbrechung bis in die heutige Zeit angedauert. Unter den schiitischen Gelehrten dieses Jahrhunderts, welche den Glauben, dass der Koran vollkommen geschützt und unverfälscht ist, wiederholt zum Ausdruck gebracht haben, sind solche bekannten Namen wie:

Sayyid Muhsin al-Amin al-'Amili (gest. 1371 n.H.); Sayyid Scharaf ad-Din al-Musawi (gest. 1377 n.H.); Scheich Muhammad Husayn Kaschif al-Ghita' (gest. 1373 n.H.); Sayyid Muhsin al-Hakim (gest. 1390 n.H.); 'Allamah al-Tabataba'i (gest. 1402 n.H.); Sayyid Ruhullah al-Khomeini (gest. 1409 n.H.); Sayyid Abu al-Qasim al-Kho'i (gest. 1413 n.H.) und Sayyid Muhammad Rida al-Gulpaygani (gest. 1414 n.H.).

 

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig.

Frage: Was ist mit den Schiiten vor diesen Gelehrten; Haben sie nicht alle an den Tahrif geglaubt?

Auf keinen Fall! Man denke an 'Ubaydullah b. Musa al-'Absi (120-213 n.H.), ein hingebungsvoller schiitischer Gelehrte, dessen Überlieferungen von den Imamen in den bekannten schiitischen Hadith-sammlungen, wie al-Tahdhib und al-Istibsar zu finden sind. Sei nun betrachtet, was sunnitische Gelehrte über ihn sagen:

 

  • ... eine fromme Persönlichkeit, einer der wichtigsten Schiitischen Gelehrten... er wurde als verläßlich eingestuft von Yahya b. Ma'in. Abu Hatim sagte, er sei verlässlich, vertrauenswürdig….al-'Idjli sagte, er sei eine Autorität auf dem Gebiet des Korans gewesen...."[Al-Dhahabi, Tadhkirat al-Huffaz (Haydarabad, 1333 n.H.), Bd. 1, S. 322]

  • "... er war ein Imam auf den Gebieten Fiqh und Hadith und Koran. Ausgezeichnet durch Pietät und Rechtschaffenheit, aber er war einer der Führer der Schia. " [ibn al-'Imad al-Hanbali, Schadharat al-Dhahab (Kairo, 1350 n.H.), Bd. 2, S. 29]

Keiner dieser sunnitischen Gelehrten würde ihn für seine Weisheit loben, wenn sie der Ansicht wären, er glaube an einen anderen Koran.

 

Und 'Ubaydullah wurde, trotz dass er ein Schiit war, als dermaßen vertrauenswürdig eingestuft, dass die bekannten sunnitischen Überlieferer Al-Buchari und Muslim, so wie viele andere, viele durch ihn überlieferte Hadithe in ihren Sammlungen wiedergaben.

[The Creed of the Imaam of Hadeeth al-Bukhari (Salafi Publications, GB, 1997), S. 87-89]

 

Frage: Gibt es denn keine Überlieferungen bei der Schia über Verse des Korans, welche zusätzliche Wörter enthielten, als sie es heute tun?

 

Es gibt einige Beispiele, bei denen zusätzliche Wörter nur zu dem Zweck der Erklärung angeführt werden. Das bedeutet nicht, dass der koranische Originaltext verfälscht worden ist. So etwas ist sowohl bei den schiitischen, als auch bei den sunnitischen Quellen anzutreffen. Man betrachte die folgenden beiden Beispiele, beide aus bekannten sunnitischen Korankommentaren stammend:

 

  • "Ubayy b. Ka'b' pflegte zu lesen… für die Freuden, die ihr von ihnen für eine bestimmte Periode empfanget, gebt ihnen ihre Morgengabe, wie festgesetzt, …' (Koran, Kap. 4, Vers 24). Ebenso lautete die Rezitation Ibn 'Abbas'."
    [Fachr ad-Din ar-Razi, Mafatih al-Ghayb (Beyrut, 1981), Bd. 9, S. 53]
    [ibn Kathir, Tafsir al-Qur'an al-'Asim (Beyrut, 1987), Bd. 2, S. 244]

Eine Fußnote in Ibn Kathirs Tafsir erläutert, dass die oben markierten zusätzlichen Worte, welche kein Teil des Korans sind, von diesem Gefährten des Propheten (s) nur zwecks Tafsir und Erläuterung erwähnt wurden.

 

  • 'Ibn Mas'ud hat gesagt: Zur Lebzeit des Propheten (s) pflegten wir zu rezitieren: „O du Gesandter! (Muhammad) Verkündige, was zu dir hinabgesandt ward von deinem Herren, dass Ali das Oberhaupt der Gläubigen ist; und wenn du es nicht tust, so hast du Seine Botschaft nicht verkündigt..." (Koran, Kap. 5, Vers 67) [Djalal ad-Din al-Suyuti, Durr al-Manthur, Bd. 2, S. 298]

Auch in diesem Fall ist der kursiv dargestellte Teil sicherlich kein Teil des koranischen Textes. Trotzdem pflegte der Gefährte Mas'ud ihn in dieser Weise zu rezitieren, um den Kontext dieser Offenbarung zu erläutern.

 

Frage: Aber was ist mit den Überlieferungen, die behaupten, einige der offenbarten Verse, seinen nicht länger ein Bestandteil des Korans?

 

Die Schia glaubt nicht and die Unfehlbarkeit irgendeines Schreibers, Kommentatoren oder Überlieferers, weswegen keine der Sammlungen von Hadithen als vollständig und korrekt angesehen wird. Das einzige Buch, welches komplett immun gegen Fehler ist, ist der Koran. Diese Überlieferungen werden meistens als schwach eingestuft oder nicht-koranischen Ursprungs angesehen.

 

  • Es ist interessant zu erwähnen, dass es zahlreiche bei Sahih al-Buchari und Sahih Muslim widergegebene Überlieferungen gibt, welche behaupten, einige Verse des Korans seien verloren gegangen. [Al-Buchari, Al-Sahih, Bd. 8, S. 208; Muslim, Al-Sahih, BD. 3, S. 1317]

  • Nicht nur das; Diese sunnitischen Überlieferungen behaupten sogar, zwei Kapitel des Korans, mit je einer Länge von der der Sura Al-Bara'ah (Kapitel 9) seien verschwunden! [Muslim, Al-Sahih, Kitab al-Sakat, Bd. 2, S. 726]

  • Einige sunnitische Überlieferungen behaupten sogar, die Sura Al-Ahsab (Kapitel 33), sei eigentlich länger als die Sura Al-Baqara (Kapitel 2). Die Sura Al-Baqara ist das längste Kapitel des Korans. Die Überlieferungen bei Buchari und Muslim, beschreiben sogar Details der verschwundenen Verse. [Al-Buchari, Al-Sahih, Bd.8, S. 208]

Trotzdem hat die Schia niemals ihre sunnitischen Brüder angeklagt, an die Unvollkommenheit des Korans zu glauben. Wohl sagen wir, dass diese sunnitischen Berichte schwach oder erfunden sind.

 

Schlußfolgerung:

 

"Unser Glaube besagt, dass der von Allah seinem Propheten Muhammad (s) offenbarte Koran, derjenige ist, der sich zwischen den beiden Buchdeckeln befindet (Daffatayn). Und dass es derjenige ist, welcher sich in den Händen der Menschen befindet und nicht mehr und nicht weniger... Und derjenige, der behauptet, er sei größer im Umfang als dieser (vorliegende Text), ist ein Lügner. "

[As-Saduq, Kitabu'l-I`tiqadat (Teheran: 1370 n.H.) S. 63; Englische Übersetzung, The Shi'ite Creed, übers. v. A.A.A. Fyzee (Kalkutta: 1942) S. 85]

 

Quelle: www.al-islam.org

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#bismillah#

#salam#

 

Ich habe mal ein paar Aussprüche aus verschiedenen Ahadith mit direkten oder indirekten Bezug auf Tahrif zusammengesucht:

 

Muhammed ibn Yahya überlieferte von Ahmad ibn Muhammed, von ibn Mahbub, von 'Amr ibn Abu 'l-Midqdam, von Jabir, der sagte, dass er Abu Ja'far (Imam al-Baqir) (a.) folgendes sagen hörte:

"Niemand kann vorgeben, das Ganze des Qur'ans gesammelt zu haben, wie er durch Allah offenbart wurde, es sei denn, die Person ist ein Lügner. Nur 'Ali bin Abu Talib und nach ihm die Imame (a.) sammelten und bewahrten das Ganze des Qur'an, wie er von Allahu ta'ala offenbart wurde."

[usul al-Kafi, Kitab al-Hujjah; al-Kulayni]

 

Muhammed ibn al-Hussein überlieferte von Muhammed ibn al-Hassan, von Muhammed ibn Sinan, von 'Ammar ibn Marwan, von al-Munakhkhal, von Jabir, von Abu Ja'far (Imam al-Baqir) (a.), der folgendes sagte:

"Niemand mit Ausnahme der Erben (Awsiya' - d.h. die Imame) kann behaupten, auf seine Anordnung das Ganze des Qur'ans zu haben, weder in seinem exoterischen (zahiri) noch in seinem esoterischen (batini) Aspekt."

[usul al-Kafi, Kitab al-Hujjah; al-Kulayni]

 

Muhammed ibn Yahya überlieferte von Muhammed ibn al-Hussein, von 'Abd al-Rahman ibn Abu Hashim, von Salim ibn Salamah, der folgendes sagte:

"Als 'Ali (a.) das Abschreiben des Buches beendete, zeigte er es den Leuten und sprach: "Hier ist das Buch von Allah 'azza wa jall, so wie es Muhammed offenbart wurde. Ich habe es aus zwei Tafeln zusammengestellt." Und die Leute antworteten ihm, indem sie sagten: "Wir haben schon eine vollständige Fassung des Qur'an, und wir haben keinen Bedarf [für deine Fassung]." Und 'Ali (a.) antwortete: "Bei Allah, von heute an werdet ihr ihn nicht mehr sehen. Mein Auftrag war nur euch über eure Pflicht zu informieren, das zu lesen, was ich zusammengestellt hatte."

[usul al-Kafi, Kitab ‘adhamat al-Qur'an; al-Kulayni]

 

"Ihr werdet zur Rechenschaft aufgefordert werden, was ihr mit den zwei Gewichtigen (ath-Thaqalain) tatet, die ich euch zurücklies, das Buch und meine Nachkommen, die Ahl al-Bayt."

[basa'ir al-Darajat, Abschnitt 8, Kapitel 17, S. 412-414; Muhammad ibn al-Hasan al-Saffar al-'Ash'ari al-Qummi]

 

"Was das Buch angeht, so sagt nicht, wir haben es abgeändert und verfälscht, und was meine Familie (Ahl al-Bayt) angeht, so sagt nicht, wir haben sie aufgegeben und niedergemetzelt."

[al-Amali, majlis 47, S. 280, Nr. 9; Ibn Babawaih]

 

Asbagh bin Nubata sagte: "Ich hörte 'Ali sagen: "Ich kann von hier die Nichtaraber (al-'Ajam) unter ihren in der Moschee bei Kufa aufgerichteten Zelten sehen; sie lehren den Leuten den Qur'an, wie er offenbart (herabgesandt) wurde. Ich fragte: "O Amir al-Mu'mineen! Ist er (der Qur'an) jetzt nicht so, wie er war, als er offenbart (herabgesandt) wurde?" - "Nein", antwortete er. "Die Namen von siebzig Mitgliedern des Stammes der Quraish wurden herausgenommen, ebenso die Namen ihrer Väter; der Name von Abu Lahab wurde nur dagelassen, um den Propheten zu demütigen, da Abu Lahab sein Onkel war."

[Kitab al-Ghayba, Kapitel 21, Seite 452, Nr. 5; al-Nu'mani]

 

 

Große Gelehrte wie Saffar al-Qummi, al-Kulayni und al-Nu'mani glaubten an den Tahrif des Qur'an und überlieferten Ahadith diesbezüglich, deren Authentizität sie nicht anzweifelten.

 

Scheinbar erst in der Zeit des Sheikh al-Saduq, Ibn Babuya [ibn Babawaih], Ende des 4/10. Jh. änderte sich die Ansicht über den Qur'an und seinen Tahrif.

Ibn Babawaih, Sheikh al-Saduq, schrieb, wie hier zuvor schon aufgeführt wurde : "Unser Glaube besagt, dass der von Allah seinem Propheten Muhammad (s) offenbarte Koran, derjenige ist, der sich zwischen den beiden Buchdeckeln befindet (Daffatayn). Und dass es derjenige ist, welcher sich in den Händen der Menschen befindet und nicht mehr und nicht weniger... Und derjenige, der behauptet, er sei größer im Umfang als dieser (vorliegende Text), ist ein Lügner."

 

Über die verschiedenen Ahadith bezüglich des Tahrif des Qur'an, die seine Vorgänger überlieferten und glaubten, schweigt jedoch Ibn Babawaih.

Er vertrat aber, wie ich las, dann die auch heute geläufige Ansicht, dass eine "Veränderung" (Ta'lif) am offiziellen (uthmanischen) Qur'an dahingehend vorgenommen wurde, dass man die Ordnung bestimmter Verse veränderte und die Kommentare von 'Ali (a.) herausnahm, die in seiner Fassung des Qur'ans zu finden sind. Al-Mahdi (ajf.) wird bei seinem Wiedererscheinen schließlich die korrekte und ursprüngliche Ordnung der Verse und Suren, so wie auch die Kommentare 'Alis, wieder enthüllen und aufrichten.

 

Zusammenfassend kann aus den verschiedenen Ahadith (von denen ich hier jetzt nicht alle aufgeführt habe), die direkt oder indirekt über Tahrif berichten, Folgendes abgeleitet werden:

 

Gemäß der Imame (a.) ist der ursprüngliche, ganze Qur'an etwa drei mal größer, als es die offizielle (uthmanische) Version ist. Die wahre und ursprüngliche Offenbarung enthielt alles über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nur 'Ali (a.), der wahre Eingeweihte und Erbe, erwählt durch Allah swt. und den Gesandten (s.), hatte eine Abschrift dieses Qur'ans. Viele der Sahaba und der mächtigsten Leute der Quraish, mit Abu Bakr und 'Umar als ihren Führern, lehnten den ursprünglichen Text ab und verfälschten ihn, da er eine Anzahl an Versen enthielt, die abfällig von ihnen sprachen und die besonders 'Ali und die Ahl al-Bayt (a.) als die Vorbilder und Führer der Ummah erwähnten. Nachdem der von 'Ali zusammengestellte ganze Qur'an zurückgewiesen wurde, versteckte er ihn und hielt ihn verborgen; er wurde nun im Geheimen von einem Imam zum nächsten Imam weitergegeben, bis schließlich der 12. Imam, al-Mahdi (ajf.), ihn mit in die Verborgenheit nahm. Niemand anderer als nur der verborgene Imam kennt nun den Inhalt des ganzen Qur'ans, der erst bei seiner Rückkehr wieder vollständig offenbart werden wird.

 

Nun kann man sicherlich vieles davon verschiedenartig interpretieren und auffassen.

 

Wir wissen, dass die Imame (a.) die "Rasikhuun fi 'l-'Ilm" sind (vgl. Qur'an 3:7), und sie den Ta'wil (die wahre/innere Deutung) des Qur'an kennen. Ebenso wissen wir aus Überlieferungen, dass der Qur'an und die Ahl al-Bayt sich nicht trennen werden...

Da ebenso gesagt wird, dass die Imame den ganzen Qur'an, d.h. seinen Zahir und Batin, kennen, könnte man daraus schließen, dass diejenigen, die nur den Tanzil (die Offenbarung, Herabsendung), also das Äußere (Zahir) des Buches haben und bekennen, dabei aber das Innere (Batin) des Buches, den Ta'wil, den nur Allah swt. und die "Rasikhuun fi 'l-'Ilm" kennen, ablehnen, und lieber mit "abgekehrten Herzen" danach trachten, ihren eigenen Ta'wil aufzurichten (vgl. ebenfalls Qur'an 3:7), damit die wahre Deutung (Ta'wil) des Buches korrumpieren. Wer nur den Zahir bekennt, den Batin aber ablehnt, und wer den Tanzil vom Ta'wil und den Qur'an von der Ahl al-Bayt trennt, der hat das Buch Allahs damit verändert und ihm die Seele genommen.

Doch al-Qa'im (ajf.), der sprechende Qur'an (al-Qur'an al-Natiq), wird bei seiner Wiederankunft den Ta'wil des Qur'an und das ganze Buch Allahs wieder enthüllen.

Ich denke, darüber dürfte kein Zweifel und keine Uneinigkeit bestehen.

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

@ BaytAllah. Ich bitte dich die Quellen zu den Überlieferungen aufzuschreiben und die ganze Überlieferungskette anzugeben. So können wir dann wissenschaftlich vorgehen und sehen, ob diese hadithe überhaupt existieren und wenn ja, ob sie überhaupt authentisch sind ;).

 

ps. Ohnehin besagt die Shiitische Hadithwissenschaft, dass jeder Hadith, der dem Koran widerspricht, nicht zu akzeptieren ist, selbst wenn die Überlieferungskette authentisch sein sollte. Denn bei uns Shiiten gilt allein der Koran als das zu hundertprozentig richtige Buch und als Maß der Dinge.

 

Beweis:

Frage: Wir wissen, dass uns die Familie des Propheten Mohamad lehrte, dass jener Hadith welcher dem Koran widerspricht, nichtig ist. Gilt diese Regelung auch bei Überlieferungen die eine authentische Überlieferungskette vorweisen?

 

Antwort:

 

Fatwa_Makaram_Shirazi.jpg

 

Übersetzung: Ja, dies ist auch hinsichtlich solcher Überlieferungen verpflichtend (inklusive denen mit einer authentischen Kette der Überlieferer), jedoch sollten solche Angelegenheiten von Gelehrten und Experten behandelt werden.

 

Mehr erfährst du inshallah in diesem Vortrag: Wie sollte man vorgehen, wenn eine Überlieferung dem Koran widerspricht?

 

Und diese Überlieferungen, wenn sie denn so existieren, widersprechen den Koran, denn:

 

Wahrlich, Wir, Wir Selbst haben diese Ermahnung hinabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.

(Quelle: Sura 15 Verse 19)

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

"Als 'Ali (a.) das Abschreiben des Buches beendete, zeigte er es den Leuten und sprach: "Hier ist das Buch von Allah 'azza wa jall, so wie es Muhammed offenbart wurde. Ich habe es aus zwei Tafeln zusammengestellt." Und die Leute antworteten ihm, indem sie sagten: "Wir haben schon eine vollständige Fassung des Qur'an, und wir haben keinen Bedarf [für deine Fassung]." Und 'Ali (a.) antwortete: "Bei Allah, von heute an werdet ihr ihn nicht mehr sehen. Mein Auftrag war nur euch über eure Pflicht zu informieren, das zu lesen, was ich zusammengestellt hatte."

 

In diesem Hadith, den du erwähntest, ist übrigens von dem Mushaf von Ali die Rede. In diesem Mushaf schrieb Ali (as) ein Kommentar zu jedem Vers, wann er offenbart wurde, bezüglich wem er offenbart wurde und warum er offenbart wurde. Doch die Menschen wollte diese Fassung nicht. Den Grund, weshalb, muss ich hier nicht erwähnen ^^ #rose#.

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ BaytAllah. Ich bitte dich die Quellen zu den Überlieferungen aufzuschreiben und die ganze Überlieferungskette anzugeben. So können wir dann wissenschaftlich vorgehen und sehen, ob diese hadithe überhaupt existieren und wenn ja, ob sie überhaupt authentisch sind ;).

 

#salam#

 

Ich habe zu den von mir im oberen Beitrag zitierten Ahadith jetzt die Quelle angegeben und zu den Ahadith, von denen ich den Isnad zur Hand hatte, den Isnad hinzugefügt.

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Aus Einige schiitische Stimmen zur Frage der Koranfälschung von Rainer Brunner:

 

Als Ignaz Goldziher vor neunzig Jahren seine Vorlesungen über den Islam hielt, war die Welt noch übersichtlich.' Die Schia erschien ihm ganz selbstverständlich als eine „sektiererische Bewegung" und als ein „Nährboden für Absurditäten (...), geeignet, die Gotteslehre des Islam völlig zu zersetzen und aufzulösen." Seine an anderer Stelle geäußerte Ansicht über die schiitische Koranexegese war nicht minder deutlich: Den polternden Theodor Nöldeke zitierend nannte er sie ein „elendes Gewebe von Lügen und Dummheiten", nicht ohne aber hinzuzufügen: „Ihre historische Berücksichtigung ist jedoch für die volle Kenntnis der religiösen Strömungen im Islam nicht zu umgehen." Was beide Gelehrte so sehr in Rage versetzte, war der Umstand, daß in zahlreichen frühen schiitischen Quellen behauptet wurde, die Gegner der Schia hätten den Korantext gefälscht, um 'Ali und seine Nachkommen von der legitimen Führung der Gemeinde fernzuhalten. Daß diese Meinung mehr oder minder grundsätzlich und unverändert immer noch gültig sei, zogen beide nicht ernsthaft in Zweifel.

 

Bekanntlich, so die verbreitete (sunnitische) Tradition, soll der dritte Kalif Uthman rund ein Vierteljahrhundert nach dem Tode des Propheten eine grundlegende Redaktion des vorhandenen Offenbarungsmaterials veranlaßt und den Koran in seine heutige Form gebracht haben. Nicht alle Gläubigen waren mit dem Ergebnis einverstanden, am wenigsten die verschiedenen schiitischen Strömungen. Denn bei ihnen nährte sich der Argwohn, die Redakteure und ihre Auftraggeber hätten absichtlich bestimmte Passagen weggelassen. Besonders schmerzlich vermißten sie jeglichen Hinweis auf die Designierung 'Alis zum Nachfolger des Propheten und überhaupt die Erwähnung der Imame. Manche begnügten sich damit, mit einer eigenwilligen Koranauslegung den „eigentlichen" inneren Sinn eines Verses zu ergründen und so dieses Manko wettzumachen. Nicht wenige andere behaupteten dagegen unverblümt, der Koran sei der Verfälschung «Tahrif» durch die Gegner der Schia zum Opfer gefallen. Erst zur Zeit der schiitischen „Kirchenväter" Ibn Babuya, al-Mufid, asch-Scharif al-Murtada und at-Tusi setzten sich gemäßigtere Ansichten durch. Man war nun gleichfalls bereit, die uthmanische Koranredaktion anzuerkennen und wollte in eventuell weggefallenen Passagen allenfalls noch einen Kommentar sehen.

 

All das ist hinlänglich bekannt. Etan Kohlberg, Mohammad Ali Amir-Moezzi und andere haben diese Entwicklung nachgezeichnet und die viel zu grobschlächtige Sicht Goldzihers und Nöldekes revidiert. Gelegentlich findet man auch Hinweise auf ein vorübergehendes Wiedererstarken der tahrif-Auffassung im Zuge der innerschiitischen Auseinandersetzung zwischen Usulis und Akhbaris im 17. und 18. Jahrhundert. Diesen „nachklassischen" Äußerungen wird aber längst nicht dieselbe Beachtung zuteil wie den Kirchenvätern des 10. und 11. Jahrhunderts. Eigentlich könnte man die ganze Sache damit als erledigt und den Streit über die angebliche Koranfälschung als nicht mehr aktuell betrachten. Bereits ein oberflächlicher Blick auf die wechselseitige Polemik und Apologetik unserer Tage zeigt allerdings, daß genau das Gegenteil der Fall ist. So gut wie keine sunnitische Streitschrift kommt ohne ein meist ausführliches Kapitel aus, in dem die Schiiten bezichtigt werden, an einen anderen als den allgemein verbreiteten Koran zu glauben, und in so gut wie jeder schiitischen Antwort wird eben das bestritten und die aufrichtige Verehrung beteuert, die die Schia schon immer und in ihrer überwältigenden Mehrheit dem Koran entgegengebracht habe. An Wichtigkeit dürfte der Streit um die Koranfälschung den grundsätzlichen Disput um das Imamat mittlerweile eingeholt haben.

 

Vertieft man sich daraufhin, neugierig geworden, in das einschlägige schiitische Schrifttum der vergangenen Jahrhunderte, stellt man fest, daß die Zahl derjenigen schiitischen Autoren, die die Echtheit und Vollständigkeit des vorliegenden Korans bestreiten, größer als erwartet ist - und daß es sich dabei keineswegs nur um unbekannte oder um Gelehrte von zweitrangiger Bedeutung handelt. Auch reichen diese Stellungnahmen bis nahe an die Gegenwart heran, von einem automatischen Verschwinden der tahrif-Auffassung mit der Niederlage der Akhbaris kann nicht die Rede sein. Einige dieser Äußerungen sollen im folgenden vorgestellt werden, wobei ich in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge vorgehen möchte. Diejenige Schrift aus dem 19. Jahrhundert, die die neuzeitliche tahrif-Debatte auf die Spitze getrieben hat, steht am Anfang, gefolgt von weiteren einschlägigen Aussagen, die eine durchaus beachtliche Minderheitentradition innerhalb der Schia in

Sachen Koranfälschung erkennen lassen.

 

Bei der genannten Schrift handelt es sich um das Buch Fasl al-khitab fi tahrif kitab rabb al-arbab, das m.W. nur in einer fast 400 Seiten starken Lithographie aus dem Jahre 1881 vorliegt. Ihr Verfasser ist kein Unbekannter: Es handelt sich um Mirza Husain Taqi an-Nüri at-Tabrisi (oder auch Tabarsi, 1839-1902), der von Manchen als der größte schiitische Hadith-Gelehrte seit den Tagen Mubammad Baqir al-Maglisis betrachtet wird. Zeit seines Lebens reiste er, der bei einigen der bedeutendsten schiitischen Gelehrten seiner Zeit studiert hatte, zwischen den irakischen 'atabat und Iran hin und her, viermal führte ihn sein Weg zur Pilgerfahrt nach Mekka, er starb schließlich bei der Rückkehr von einem Besuch des Heiligtums zu Kerbela. Man wird ihn also wohl einen „guten Schiiten" nennen dürfen, der überdies aus einer Familie stammte, die auch später von sich reden machte: Sein Schwiegersohn war Fadlallah Nuri, der während der Konstitutionellen Revolution in Iran als Gegner der Verfassung bekannt und für seine Haltung 1909 öffentlich hingerichtet wurde.

 

Seiner Hadithgelehrsamkeit konnte er in diesem tahrif-Werk freien Lauf lassen, denn fast alle entsprechenden Überlieferungen der Frühzeit gehen in der einen oder anderen Form auf eine Äußerung eines Imams zurück. An den Gründen, die ihn zur Abfassung des Buches bewogen, ließ er von vornherein keinen Zweifel aufkommen, spricht er doch schon auf der ersten Seite von „der Bestätigung (ithbat) der Verfälschung des Korans und der Schändlichkeiten der Unterdrücker und Feinde". Das Werk besteht aus drei einleitenden Kapiteln sowie zwei ungleichgewichtigen Hauptteilen. Die Einleitungen dienen dazu, mittels entsprechender Hadithe zu „belegen", daß der vollständige und richtige Koran nur von 'Ali gesammelt worden sei, ferner der Definierung der verschiedenen Arten von tahrif sowie schließlich der Zitierung anderer schiitischer Gelehrter, die sich bereits vor Nuri zum Thema geäußert hatten. Bemerkenswert ist dabei sein Verständnis von Fälschung, das weit über die Weglassung etwaiger pro-schiitischer Passagen hinausgeht und bis hin zur Sureneinteilung oder der Vokalisierung einzelner Wörter reicht. Nur zwei der solcherart festgestellten 19 Arten von tahrif, nämlich die Hinzufügung bzw. Ersetzung einer ganzen Sure, werden explizit und unter Berufung auf den Koran selbst (2/23) abgelehnt»

 

 

Wer weiterlesen möchte, soll HIER klicken

 

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Muhammed ibn Yahya überlieferte von Ahmad ibn Muhammed, von ibn Mahbub, von 'Amr ibn Abu 'l-Midqdam, von Jabir, der sagte, dass er Abu Ja'far (Imam al-Baqir) (a.) folgendes sagen hörte:

"Niemand kann vorgeben, das Ganze des Qur'ans gesammelt zu haben, wie er durch Allah offenbart wurde, es sei denn, die Person ist ein Lügner. Nur 'Ali bin Abu Talib und nach ihm die Imame (a.) sammelten und bewahrten das Ganze des Qur'an, wie er von Allahu ta'ala offenbart wurde."

[usul al-Kafi, Kitab al-Hujjah; al-Kulayni]

 

Muhammed ibn al-Hussein überlieferte von Muhammed ibn al-Hassan, von Muhammed ibn Sinan, von 'Ammar ibn Marwan, von al-Munakhkhal, von Jabir, von Abu Ja'far (Imam al-Baqir) (a.), der folgendes sagte:

"Niemand mit Ausnahme der Erben (Awsiya' - d.h. die Imame) kann behaupten, auf seine Anordnung das Ganze des Qur'ans zu haben, weder in seinem exoterischen (zahiri) noch in seinem esoterischen (batini) Aspekt."

[usul al-Kafi, Kitab al-Hujjah; al-Kulayni]

 

Muhammed ibn Yahya überlieferte von Muhammed ibn al-Hussein, von 'Abd al-Rahman ibn Abu Hashim, von Salim ibn Salamah, der folgendes sagte:

"Als 'Ali (a.) das Abschreiben des Buches beendete, zeigte er es den Leuten und sprach: "Hier ist das Buch von Allah 'azza wa jall, so wie es Muhammed offenbart wurde. Ich habe es aus zwei Tafeln zusammengestellt." Und die Leute antworteten ihm, indem sie sagten: "Wir haben schon eine vollständige Fassung des Qur'an, und wir haben keinen Bedarf [für deine Fassung]." Und 'Ali (a.) antwortete: "Bei Allah, von heute an werdet ihr ihn nicht mehr sehen. Mein Auftrag war nur euch über eure Pflicht zu informieren, das zu lesen, was ich zusammengestellt hatte."

[usul al-Kafi, Kitab ‘adhamat al-Qur'an; al-Kulayni]

 

Das ist keine Quellenangabe. Kitab al Hujja enthält ca 300 Seiten in al Kafi. Deshalb verlange ich von dir inshallah eine genaue Quellenangabe, wie beispielsweise Kitab al Kafi, Band 1, Seite 332 etc.!

 

Für die anderen Überlieferungen möchte ich gerne die Überlieferungsketten.

 

Große Gelehrte wie Saffar al-Qummi, al-Kulayni und al-Nu'mani glaubten an den Tahrif des Qur'an und überlieferten Ahadith diesbezüglich, deren Authentizität sie nicht anzweifelten.

 

Woher weisst du ob al Kulayni die hadithe nicht anzweifelte???? AL Kulayni listet in seinem Werk so gut wie alle Hadithe auf, die er besaß und kommentiert die hadithe im allgemeine nur selten. Was er jedoch in seiner Einleitung sagt, ist, dass jeder Hadith mit dem Koran verglichen werden muss und wenn ihr ihm widerspricht, so gilt er als nichtig. Und was die anderen zwei Gelehrten angeht, so bitte ich dich mal ihre Ansicht zum Koran preiszugeben, statt solch einen eigenen Entschluss zu treffen :-). In ghaybat al Nu3mani sind nicht alle Überlieferungen Sahih. In diesem Werk befinden sich auch Überlieferungen, die Imam al Mahdi in ein schlechtes Licht rücken und von unseren Gelehrten als schwach erklärt wurden. Ich weiss nicht, warum ihr es nie wahrhaben könnt, dass wir Shiiten kein Werk wie Sahih Bukhary besitzen :-), und allen Überlieferungen glauben schenken, ganz egal ob sie auch dem Koran widersprechen :-).

 

Bei der genannten Schrift handelt es sich um das Buch Fasl al-khitab fi tahrif kitab rabb al-arbab, das m.W. nur in einer fast 400 Seiten starken Lithographie aus dem Jahre 1881 vorliegt. Ihr Verfasser ist kein Unbekannter: Es handelt sich um Mirza Husain Taqi an-Nüri at-Tabrisi (oder auch Tabarsi, 1839-1902), der von Manchen als der größte schiitische Hadith-Gelehrte seit den Tagen Mubammad Baqir al-Maglisis betrachtet wird. Zeit seines Lebens reiste er, der bei einigen der bedeutendsten schiitischen Gelehrten seiner Zeit studiert hatte, zwischen den irakischen 'atabat und Iran hin und her, viermal führte ihn sein Weg zur Pilgerfahrt nach Mekka, er starb schließlich bei der Rückkehr von einem Besuch des Heiligtums zu Kerbela. Man wird ihn also wohl einen „guten Schiiten" nennen dürfen, der überdies aus einer Familie stammte, die auch später von sich reden machte: Sein Schwiegersohn war Fadlallah Nuri, der während der Konstitutionellen Revolution in Iran als Gegner der Verfassung bekannt und für seine Haltung 1909 öffentlich hingerichtet wurde.

 

Faslul Khitab. Dieses Buch baut sich zu 90% auf sunnitische Überlieferungen aus sunnitische Bücher auf.

Der Autor schrieb dieses Buch um diese Überlieferungen zu widerlegen, und zu beweisen dass der Quran Komplett ist.

 

(Nicht meine Übersetzung) Ein Student von Tabarsi bezeugt diesen Fakt.

 

وسمعت عنه شفاها يقول اني أثبت في هذا الكتاب ان هذا الموجود المجموع بين الدفتين كذلك باق على ما كان عليه أول جمعه كذلك في عصر عثمان ، ولم يطرء عليه تغيير وتبديل

Ich habe folgendes aus seinem Munde gehört: Ich bewies in dem Buch, dass das Zusammengesetzte zwischen den zwei Covern (des Qurans) immernoch der selbe ist, wie es zum ersten mal zusammengesetzt wurde, und auch der selbe wie es in der Zeit von Osman zusammengesetzt wurde. Da wurde nichts ausgewechselt oder verändert.

Al-Dareea, von Agha Buzurg Tehrani, Volume 16, Seite 232

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Das ist keine Quellenangabe. Kitab al Hujja enthält ca 300 Seiten in al Kafi. Deshalb verlange ich von dir inshallah eine genaue Quellenangabe, wie beispielsweise Kitab al Kafi, Band 1, Seite 332 etc.!

 

Für die anderen Überlieferungen möchte ich gerne die Überlieferungsketten.

 

Wenn Du möchtest, geb ich dir eine Onlineausgabe, ein PDF-Ebook, von Usul al-Kafi in dem Du die genannten Ahadith ganz leicht finden und nachschlagen kannst, um es mit deinen eigenen Augen zu sehen. :)

 

Ist es dir aber zu viel Arbeit und/oder findest Du die Ahadith in al-Kafi trotz der Suchfunktion nicht, werde ich dir die Nummern der Ahadith gerne mitteilen. #rose#

 

 

Woher weisst du ob al Kulayni die hadithe nicht anzweifelte???? AL Kulayni listet in seinem Werk so gut wie alle Hadithe auf, die er besaß und kommentiert die hadithe im allgemeine nur selten. Was er jedoch in seiner Einleitung sagt, ist, dass jeder Hadith mit dem Koran verglichen werden muss und wenn ihr ihm widerspricht, so gilt er als nichtig.

 

Ich habe die Einleitung von al-Kafi nicht gelesen, denke aber, dass es Fayd al-Kaschani tat, der das Folgende in seinem Vorwort seines Tafsirs schrieb:

 

"Bezüglich des Glaubens unserer Gelehrten - möge Allah mit ihnen zufrieden sein – in dieser Sache, so ist es offensichtlich über Thiqat ul-Islam Muhammad bin Ya'qub al-Kulayni, dass er an die Manipulation und Unvollständigkeit des Qur'ans glaubte; denn er überlieferte Ahadith in diesem Sinne in seinem Buch Al-Kafi, ohne sie zu kritisieren, obwohl er zu Anfang seines Buches schrieb, dass er dem vertraute, was er überliefert hatte."

 

 

Ich weiss nicht, warum ihr es nie wahrhaben könnt, dass wir Shiiten kein Werk wie Sahih Bukhary besitzen :-), und allen Überlieferungen glauben schenken, ganz egal ob sie auch dem Koran widersprechen :-).

 

Wer ist denn "ihr"? Bruder, hältst Du mich tatsächlich für einen Sunniten, der sich nur als ein Schiite ausgibt? Wenn ja, so muss ich dir da widersprechen, da ich Schiite bin und kein Sunnite.

 

 

Faslul Khitab. Dieses Buch baut sich zu 90% auf sunnitische Überlieferungen aus sunnitische Bücher auf.

Der Autor schrieb dieses Buch um diese Überlieferungen zu widerlegen, und zu beweisen dass der Quran Komplett ist.

 

(Nicht meine Übersetzung) Ein Student von Tabarsi bezeugt diesen Fakt.

 

وسمعت عنه شفاها يقول اني أثبت في هذا الكتاب ان هذا الموجود المجموع بين الدفتين كذلك باق على ما كان عليه أول جمعه كذلك في عصر عثمان ، ولم يطرء عليه تغيير وتبديل

Ich habe folgendes aus seinem Munde gehört: Ich bewies in dem Buch, dass das Zusammengesetzte zwischen den zwei Covern (des Qurans) immernoch der selbe ist, wie es zum ersten mal zusammengesetzt wurde, und auch der selbe wie es in der Zeit von Osman zusammengesetzt wurde. Da wurde nichts ausgewechselt oder verändert.

Al-Dareea, von Agha Buzurg Tehrani, Volume 16, Seite 232.

 

 

Dann hat der Verfasser dieses Textes sich das wohl aus den Fingern gezogen:

 

"Seiner Hadithgelehrsamkeit konnte er in diesem tahrif-Werk freien Lauf lassen, denn fast alle entsprechenden Überlieferungen der Frühzeit gehen in der einen oder anderen Form auf eine Äußerung eines Imams zurück. An den Gründen, die ihn zur Abfassung des Buches bewogen, ließ er von vornherein keinen Zweifel aufkommen, spricht er doch schon auf der ersten Seite von „der Bestätigung (ithbat) der Verfälschung des Korans und der Schändlichkeiten der Unterdrücker und Feinde". Das Werk besteht aus drei einleitenden Kapiteln sowie zwei ungleichgewichtigen Hauptteilen. Die Einleitungen dienen dazu, mittels entsprechender Hadithe zu „belegen", daß der vollständige und richtige Koran nur von 'Ali gesammelt worden sei, ferner der Definierung der verschiedenen Arten von tahrif sowie schließlich der Zitierung anderer schiitischer Gelehrter, die sich bereits vor Nuri zum Thema geäußert hatten. Bemerkenswert ist dabei sein Verständnis von Fälschung, das weit über die Weglassung etwaiger pro-schiitischer Passagen hinausgeht und bis hin zur Sureneinteilung oder der Vokalisierung einzelner Wörter reicht. Nur zwei der solcherart festgestellten 19 Arten von tahrif, nämlich die Hinzufügung bzw. Ersetzung einer ganzen Sure, werden explizit und unter Berufung auf den Koran selbst (2/23) abgelehnt»"

 

Und ebenso stimmt dann - deiner Aussage gemäß - auch das Darauffolgende scheinbar nicht, was der Verfasser R.Brunner über Tabarsi und sein Buch schreibt:

"Diesen Prolegomena folgt ein über 320 Seiten langer erster Teil, in dem der Autor in 12 Kapiteln alle ihm erreichbaren Nachrichten über die Fälschung des Korans ausbreitet. Kaum ein Aspekt der Textgeschichte und -gestaltung wird dabei ausgelassen. Den Beginn macht eine relativ lange Abhandlung über den (seit alters her bekannten und im Koran selbst mehrfach angesprochenen) Vorwurf, die Juden und Christen hätten die an sie ergangenen heiligen Schriften ebenfalls verfälscht. Da aber der muslimischen umma all das widerfahre, was zuvor schon den vorislamischen Gemeinschaften zugestoßen sei - Nüri beruft sich dabei auf einen Hadit, den er ohne nähere Erläuterung auf den sechsten Imam Ja'far as-Sadiq zurückführt -, müsse dementsprechend auch der Koran verfälscht worden sein. Es folgen weitere Abschnitte über die Koransammlung 'Alis, die Codices von 'Abdallah b. Mas'ud und Ubayy b. Ka'b und die offizielle Redaktion durch den Kalifen Uthman.

 

Im Zentrum des ersten Teils stehen jedoch jene beiden Kapitel von insgesamt 125 Seiten, in denen Nuri allgemeine sowie nach Koranversen geordnete Belegstellen zusammenträgt, die mehr oder minder direkt das Vorhandensein von tahrif belegen sollen. Nicht weniger als 1063 derartige Überlieferungen - und zwar aus sunnitischen wie schiitischen Quellen - sind das beeindruckende Ergebnis.

[...]

Der zweite, mit knapp 40 Seiten wesentlich kürzere Teil widmet sich der Zurückweisung möglicher Einwände von tahrif-Gegnern, wobei Nuri auch vor heftiger Kritik an schiitischen Autoritäten wie asch-Scharif al-Murtada nicht zurückschreckt.

 

Die Zurückweisung dieses Buches, das nach seinem Erscheinen an den irakischen Lehrstätten offenbar für gehörigen Wirbel gesorgt hat, ließ nicht lange auf sich warten, und sie kam zuerst von schiitischer Seite. Sie scheint so heftig ausgefallen zu sein, daß sich Nüri zu der beschwichtigenden Bemerkung veranlaßt sah, er habe im Titel des Buches einen Fehler begangen, eigentlich hätte es Fasl al-khitab fi 'adam tahrif al-kitab heißen sollen, denn um genau das sei es ihm gegangen.

 

Unter den sunnitischen Polemikern dauerte es etwas länger, ehe sie das Buch zur Kenntnis nahmen und entsprechend reagierten. Der m.W. erste sunnitische Kritiker war der damals noch der Wahhäbiya nahestehende 'Abdallah al-Qasimi, der sich 1938 am Ende einer zweibändigen Fundamentalkritik der Schia 20 Seiten lang Nuris annahm. Dabei ging es ihm aber weniger um eine theologische oder quellenkritische Auseinandersetzung. Statt dessen beschränkte er sich auf die recht platte Feststellung, hier komme besonders deutlich der Haß der schiitischen Perser auf die muslimischen Araber zum Ausdruck. Das eigentlich schmerzliche an Nuris Buch - jedenfalls in den Augen der Schia - war der Umstand, daß hier zum ersten Mal auch entlegenste Überlieferungen aus einer ansonsten kaum zu überschauenden Anzahl von verstreuten Werken zusammengetragen worden waren - worauf später denn auch sunnitische Polemiker nicht ohne Süffisanz hinwiesen. "

 

Ich selbst habe leider das Buch Fasl al-Khitab nicht gelesen, Du wohl auch nicht - aber was der Verfasser des von mir zitierten Textes darüber sagt, lässt mich eher an deiner Aussage (Zitat: "Der Autor schrieb dieses Buch um diese Überlieferungen zu widerlegen, und zu beweisen dass der Quran Komplett ist.") zweifeln.

 

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Ich hab al Kafi hier, jedoch brauche ich die genaue Seite und Nummer der Überlieferungen, denn ich habe keine Zeit nun 300 Seiten zu lesen. #rose#

 

Ich habe die Einleitung von al-Kafi nicht gelesen, denke aber, dass es Fayd al-Kaschani tat, der das Folgende in seinem Vorwort seines Tafsirs schrieb:

 

"Bezüglich des Glaubens unserer Gelehrten - möge Allah mit ihnen zufrieden sein – in dieser Sache, so ist es offensichtlich über Thiqat ul-Islam Muhammad bin Ya'qub al-Kulayni, dass er an die Manipulation und Unvollständigkeit des Qur'ans glaubte; denn er überlieferte Ahadith in diesem Sinne in seinem Buch Al-Kafi, ohne sie zu kritisieren, obwohl er zu Anfang seines Buches schrieb, dass er dem vertraute, was er überliefert hatte."

 

Wo schrieb dies Fayd al Kashani, welche Seite? Und ps. Al Kulayni kritisierte auch Hadithe in al Kafi nicht, wo die Rede von 13 Imamen ist! Glaubt al Kulayni nun an 13 Imame? ^^ Du musst von einem Werk immer erst die Einleitung lesen, um zu wissen, wie weiter vorgegangen wird:

 

Bruder, möge dich Gott zum richtigen Weg führen. Du solltest wissen, dass es unmöglich ist für jedermann, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, wenn Muslimische Gelehrte verschiedene Ansichten vertreten, hinsichtlich der Aussagen, die den Imamen (Familie des Propheten Mohamad) zugeschrieben werden. Es besteht nur ein Weg das Wahre vom Unwahren zu trennen, nämlich sich nach dem zu fügen, welches vom Imam erklärt wurde:

 

(Der Imam sagte) Prüfe die verschiedenen Berichte mit dem Koran. Was auch immer damit übereinstimmt so nimmt es, und was auch immer dem (Koran) widerspricht, so lehnt es ab.

Shiitische Quelle: Einleitung zu al Kafi, von al Kulayni

 

Das ist unsere Hadithwissenschaft. Jeder Hadith, der gegen den Koran verstößt, ist nichtig!

 

Und deshalb sind alle Überlieferungen nichtig, die über den Tahrif des Korans sprechen, wenn sie denn aussagen, dass ein Vers, ein Wort oder eine Sure vom Koran fehlt, denn:

 

Wahrlich, Wir, Wir Selbst haben diese Ermahnung hinabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.

(Quelle: Sura 15 Verse 19)

 

Was Faslul Khitab angeht, so vertraue ich auf die Aussage von AYatullah Tahrani, statt diesem unbekannten Menschen zu trauen, den du zitierst.

 

Inshallah lieferst du die genauen Hadithnummern bzw. die Seitenanzahl von den Hadithen aus al Kafi nach. #rose#

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Ich hab al Kafi hier, jedoch brauche ich die genaue Seite und Nummer der Überlieferungen, denn ich habe keine Zeit nun 300 Seiten zu lesen. #rose#

 

Bei mir ist es Kapitel 35, Seite 194 (unten) und Seite 195 (oben). Es sind die zwei ersten Ahadith dieses Kapitels und sie haben die Nummer 602 und 603.

 

 

Wo schrieb dies Fayd al Kashani, welche Seite?

 

Ich glaube, dass es Seite 52 ist. Wenn Du seinen Tafsir hast, kannst Du ja gerne mal nachsehen und es überprüfen.

 

 

Bruder, möge dich Gott zum richtigen Weg führen. Du solltest wissen, dass es unmöglich ist für jedermann, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, wenn Muslimische Gelehrte verschiedene Ansichten vertreten, hinsichtlich der Aussagen, die den Imamen (Familie des Propheten Mohamad) zugeschrieben werden. Es besteht nur ein Weg das Wahre vom Unwahren zu trennen, nämlich sich nach dem zu fügen, welches vom Imam erklärt wurde:

 

(Der Imam sagte) Prüfe die verschiedenen Berichte mit dem Koran. Was auch immer damit übereinstimmt so nimmt es, und was auch immer dem (Koran) widerspricht, so lehnt es ab.

Shiitische Quelle: Einleitung zu al Kafi, von al Kulayni

 

Das ist unsere Hadithwissenschaft. Jeder Hadith, der gegen den Koran verstößt, ist nichtig!

 

Und deshalb sind alle Überlieferungen nichtig, die über den Tahrif des Korans sprechen, wenn sie denn aussagen, dass ein Vers, ein Wort oder eine Sure vom Koran fehlt, denn:

 

Wahrlich, Wir, Wir Selbst haben diese Ermahnung hinabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.

(Quelle: Sura 15 Verse 19)

 

Bruder, möge uns Gott zum richtigen Weg führen, indem wir die wahrhaftige Wilayah akzeptieren und daran festhalten.

Der Qur'an bedarf des Ta'wil, und seinen Ta'wil kennt niemand, außer Allah swt. und die Imame (a.) und jene, denen der Ta'wil offenbart wird. Wenn einer etwas falsch deutet, so hält er etwas für einen Teil des Buches, wo es doch in Wahrheit kein Teil des Buches ist.

So könnte z.B. auch einer soweit gehen und sagen, dass im Qur'an Imam 'Ali und die Imame nach ihm - Friede auf ihnen allen - nicht erwähnt werden, und dass es deshalb dem Qur'an widerspricht, an sie zu glauben und ihre Wilayah und das Imamat zu bekennen. Somit müssten wir alle Ahadith verwerfen, die von den Imamen (a.) handeln.

Du verstehst, was ich meine.

 

Ich denke, der eigentliche Tahrif besteht darin, dass man den Sinn der Wörter verkehrte bzw. verkehrt, und die Stellen, die auf Imam 'Ali, die Imame, die Wilayah, usw. anspielen, dadurch verleugnet. Durch solches verwirft man das ganze Buch, denn man folgt einem toten Buchstaben - und ein toter Buchstabe leitet nicht recht - und man kann den Qur'an auch nicht wirklich umsetzen, da man das, worauf der Qur'an hinweist und zu was er hinführen soll, nämlich die wahrhaftige Wilayah der Imame (a.), verleugnet.

 

 

„Der Gesandte Allahs (s.) sagte: "'Ali ist mit dem Quran und der Quran ist mit Ali. Sie werden nicht voneinander getrennt bis sie beide zu mir kommen zum Teich (im Paradies)."

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Keiner deiner zitierten Überlieferungen aus al Kafi sind authentisch:

 

1- (مجلسي مختلف فيه3/30 – بهبودي ضعيف)

مُحَمَّدُ بْنُ يَحْيَى عَنْ أَحْمَدَ بْنِ مُحَمَّدٍ عَنِ ابْنِ مَحْبُوبٍ عَنْ عَمْرِو بْنِ أَبِي الْمِقْدَامِ عَنْ جَابِرٍ قَالَ سَمِعْتُ أَبَا جَعْفَرٍ ( عليه السلام ) يَقُولُ مَا ادَّعَى أَحَدٌ مِنَ النَّاسِ أَنَّهُ جَمَعَ الْقُرْآنَ كُلَّهُ كَمَا أُنْزِلَ إِلَّا كَذَّابٌ وَ مَا جَمَعَهُ وَ حَفِظَهُ كَمَا نَزَّلَهُ اللَّهُ تَعَالَى إِلَّا عَلِيُّ بْنُ أَبِي طَالِبٍ ( عليه السلام ) وَ الْأَئِمَّةُ مِنْ بَعْدِهِ ( عليهم السلام ) .

2- (مجلسي ضعيف3/32 – بهبودي ضعيف)

مُحَمَّدُ بْنُ الْحُسَيْنِ عَنْ مُحَمَّدِ بْنِ الْحَسَنِ عَنْ مُحَمَّدِ بْنِ سِنَانٍ عَنْ عَمَّارِ بْنِ مَرْوَانَ عَنِ الْمُنَخَّلِ عَنْ جَابِرٍ عَنْ أَبِي جَعْفَرٍ ( عليه السلام ) أَنَّهُ قَالَ مَا يَسْتَطِيعُ أَحَدٌ أَنْ يَدَّعِيَ أَنَّ عِنْدَهُ جَمِيعَ الْقُرْآنِ كُلِّهِ ظَاهِرِهِ وَ بَاطِنِهِ غَيْرُ الْأَوْصِيَاءِ .

 

 

3- (مجلسي ضعيف3/32 – بهبودي ضعيف)

عَلِيُّ بْنُ مُحَمَّدٍ وَ مُحَمَّدُ بْنُ الْحَسَنِ عَنْ سَهْلِ بْنِ زِيَادٍ عَنِ الْقَاسِمِ بْنِ الرَّبِيعِ عَنْ عُبَيْدِ بْنِ عَبْدِ اللَّهِ بْنِ أَبِي هَاشِمٍ الصَّيْرَفِيِّ عَنْ عَمْرِو بْنِ مُصْعَبٍ عَنْ سَلَمَةَ بْنِ مُحْرِزٍ قَالَ سَمِعْتُ أَبَا جَعْفَرٍ ( عليه السلام ) يَقُولُ إِنَّ مِنْ عِلْمِ مَا أُوتِينَا تَفْسِيرَ الْقُرْآنِ وَ أَحْكَامَهُ وَ عِلْمَ تَغْيِيرِ الزَّمَانِ وَ حَدَثَانِهِ إِذَا أَرَادَ اللَّهُ بِقَوْمٍ خَيْراً أَسْمَعَهُمْ وَ لَوْ أَسْمَعَ مَنْ لَمْ يَسْمَعْ لَوَلَّى مُعْرِضاً كَأَنْ لَمْ يَسْمَعْ ثُمَّ أَمْسَكَ هُنَيْئَةً ثُمَّ قَالَ وَ لَوْ وَجَدْنَا أَوْعِيَةً أَوْ مُسْتَرَاحاً لَقُلْنَا وَ اللَّهُ الْمُسْتَعَانُ .

 

4- (مجلسي ضعيف3/33 – بهبودي ضعيف)

مُحَمَّدُ بْنُ يَحْيَى عَنْ مُحَمَّدِ بْنِ الْحُسَيْنِ عَنْ مُحَمَّدِ بْنِ عِيسَى عَنْ أَبِي عَبْدِ اللَّهِ الْمُؤْمِنِ عَنْ عَبْدِ الْأَعْلَى مَوْلَى آلِ سَامٍ قَالَ سَمِعْتُ أَبَا عَبْدِ اللَّهِ ( عليه السلام ) يَقُولُ وَ اللَّهِ إِنِّي لَأَعْلَمُ كِتَابَ اللَّهِ مِنْ أَوَّلِهِ إِلَى آخِرِهِ كَأَنَّهُ فِي كَفِّي فِيهِ خَبَرُ السَّمَاءِ وَ خَبَرُ الْأَرْضِ وَ خَبَرُ مَا كَانَ وَ خَبَرُ مَا هُوَ كَائِنٌ قَالَ اللَّهُ عَزَّ وَ جَلَّ فِيهِ تِبْيَانُ كُلِّ شَيْ‏ءٍ .

 

5- (مجلسي ضعيف3/33 – بهبودي ضعيف)

مُحَمَّدُ بْنُ يَحْيَى عَنْ أَحْمَدَ بْنِ أَبِي زَاهِرٍ عَنِ الْخَشَّابِ عَنْ عَلِيِّ بْنِ حَسَّانَ عَنْ عَبْدِ الرَّحْمَنِ بْنِ كَثِيرٍ عَنْ أَبِي عَبْدِ اللَّهِ ( عليه السلام ) قَالَ قالَ الَّذِي عِنْدَهُ عِلْمٌ مِنَ الْكِتابِ أَنَا آتِيكَ بِهِ قَبْلَ أَنْ يَرْتَدَّ إِلَيْكَ طَرْفُكَ قَالَ فَفَرَّجَ أَبُو عَبْدِ اللَّهِ ( عليه السلام ) بَيْنَ أَصَابِعِهِ فَوَضَعَهَا فِي صَدْرِهِ ثُمَّ قَالَ وَ عِنْدَنَا وَ اللَّهِ عِلْمُ الْكِتَابِ كُلُّهُ .

6- (مجلسي حسن كالصحيح3/34 – بهبودي ضعيف)

عَلِيُّ بْنُ إِبْرَاهِيمَ عَنْ أَبِيهِ وَ مُحَمَّدُ بْنُ يَحْيَى عَنْ مُحَمَّدِ بْنِ الْحَسَنِ عَمَّنْ ذَكَرَهُ جَمِيعاً عَنِ ابْنِ أَبِي عُمَيْرٍ عَنِ ابْنِ أُذَيْنَةَ عَنْ بُرَيْدِ بْنِ مُعَاوِيَةَ قَالَ قُلْتُ لِأَبِي جَعْفَرٍ ( عليه السلام ) قُلْ كَفى بِاللَّهِ شَهِيداً بَيْنِي وَ بَيْنَكُمْ وَ مَنْ عِنْدَهُ عِلْمُ الْكِتابِ قَالَ إِيَّانَا عَنَى وَ عَلِيٌّ أَوَّلُنَا وَ أَفْضَلُنَا وَ خَيْرُنَا بَعْدَ النَّبِيِّ ( عليه السلام ) .

 

 

All deine zitierten Überlieferungen aus al Kafi sind nicht authentisch. Das Fettgedruckte sind die Urteile von Sheikh Bahbudi und Sheikh al Majlisi. Allein der sechste Hadith ist authentisch, jedoch spricht der ein ganz anderes Thema an, welches nicht mit dem Thema Tahrif zu tun hat.

 

So wie ich nun aus deinem neuen Beitrag entnehme, glaubst du doch nicht mehr an Tahrif, sondern nur an den Tahrif hinsichtlich der Interpretation des Korans? Wenn ja, dann gebe ich dir da vollkommen Recht. Jedoch hat der Tahrif hinsichtlich der Interpretation des Korans nichts mit dem Tahrif hinsichtlich dem Fehlen von Worten und Versen im Koran zu tun.

 

#as#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

in sunnitischen Quellen gibt es ein Hadith, wo gesagt wird, dass Aisha eine Ayah über die Steinigung der Ehebrecher unter ihrem Bett aufbewahrte. Und als sie sich nach dem Ableben des Propheten s.a.a.s. um die Beerdigung gekümmert hat (Hat sie das???), hat eine Ziege diese Seiten gefressen. Und Umar hat sie dann später nicht eingefügt, weil er fürchtete, die Leute würden sagen, Umar hat etwas ins Buch Allahs hinzugefügt, jedoch haben sie den Hukum der Ayah weiterhin angewandt. Kommt in den sechs Büchern vor...

 

Kann das wahr sein? Wenn ja, wie kann man das erklären?

 

#salam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

#salam#

 

Hab da noch was gefunden.

 

 

Aufgeführt in al-Majlisis Bihar al-Anwar Band. 13, Seiten 146-47, als Konversation zwischen 'Ali ibn Fadil al-Mazandarani und seinem Sheikh Zayn al-Din 'Ali al-Maghribi, ebenfalls zitiert von Henry Corbin in En islam iranien (Band 4, Seiten 346-47) [leider nur die englische Übersetzung]:

 

"O master, I notice that certain verses of the Qur'an have no connection with what precedes or what follows them. My inadequate intelligence is incapable of knowing why." To which the teacher replied: "Such is truly the case. The reason is that when the Prophet was transferred from this perishable abode to the permanent Abode, and the two Qurayshites (that is, the first two caliphs, Abu Bakr and 'Umar) committed what they did in forcefully grabbing hold of the public, exoteric caliphate, the Prince of Believers ['Ali] assembled the totality of the Qur'an (jami' al-Qur'an) in a leather pouch and brought it to them, while the people of the Quraysh were assembled in the mosque. Then, 'Ali said to them: 'This is the Book of God that the Prophet, God's Messenger, commanded me to present to you so that on the Day of Resurrection a witness for you might stand before God.' But the Pharaoh and the Nimrod of this Community [that is, 'Umar, known and detested by the Imamites for, among other things, the pride with which he opposed the commandments of God and the Prophet] replied, 'We have no need of your Qur'an,' to which the Imam said 'The Messenger of God who was my dear friend told me that you would answer in such manner, but in acting thus I have sought to have evidence burst out against you.' He then retired to his home, saying, 'There is no God but You, You alone. None is associated with You. There is no one who can reject what is already known in Your Mind, nor who can oppose what your Wisdom requires. Let it be thus, You who is my witness against them on Resurrection Day.' At that, Ibn Abi Qahafa (i.e. Abu Bakr) called the Muslims together [muslimin, the exoteric "Sunnite" Muslims, as opposed to the mu'minin, the esoteric believers in the Imams] and said to them: 'Let him who has a verse or a sura of the Qur'an at his home bring it here.' Then Abu 'Ubayd Allah, and Uthman, and Mu'awiyya...came, each with a verse or a sura, and they thus compiled this Qur'an. But they rejected all that might have hurt their interests or demonstrated their evil actions after the Prophet's death. That is why the verses are without connection to one another. But the Qur'an that the Prince of Believers had compiled with his own hand is preserved with the Lord of the Cause (sahib al-amr, that is,

the Imam of the Age). It contains all, absolutely everything."

 

 

Ebenfalls:

 

Hadith:

"Do not seek to embrace the religion of those who are not Shi'ites [i.e. Sunnis]; do not love their religion, for they are traitors who have betrayed God and the Prophet, and who have betrayed their Repositories. Do you know how they betrayed the Repositories? God's Book was given to them, and they falsified and changed it; their true leaders were shown to them [i.e. 'Ali and the Imams], but they turned away from them! "

 

This hadith comes from the text of Thiqat al-Islam Muhammad Kulayni al-Razi's Rawda al-Kafi, vol. 1, Tehran 1389/1969, ed. H. Rasuli Mahallati, p. 181. Kitab al-Kafi constitutes the first of the four official canonical books of Shi'ite hadith. There are more such statements by the Imams regarding the interpolated and tampered version of the current Uthmani vulgate throughout the other books of Kulayni's compilation. I am happy to post more of them here if Reza still believes this whole issue is made up. Perhaps he should take the question to a learned Shi'i 'alim and distill his opinion on the question since the issue of the tahrif al-quran has been around as long as there has been Shi'ism, and this issue has been endlessly debated for centuries. That the present Shi'ite establishment finds such an issue politically inexpedient to discuss more widely is largely beside the point because the question of the tampered Qur'an also goes to the heart of Shi'ite eschatology and messianic speculations, since one of the alloted tasks of the Twelfth Imam Mahdi, according to such hadiths by the Imams, is precisely to reveal to the true Qur'an in its entirety once he appears.

 

To be fair, however, Behbudi does consider such akhbar to be weak (dha'if) while both Majlisis consider them, and specifically this one, to be sound (sahih).

 

 

#wasalam#

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...