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Theodizee im Islam


Interrobang

Empfohlene Beiträge

Salam

Ich wollte fragen ob jemand einen oder mehrere Artikel über die Theodizee im Islam kennt.

Zur erklährung: Gemeint sind verschiedene Antwortversuche auf die Frage, wie das Leiden in der Welt mit der Allmacht und der Güte Gottes vereinbar sein könnte.

 

Am besten währen verschiedene Artikel von verschiedenen Gelehrten auf deutsch. Danke im Vorraus.

 

Wa Salam

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#bismillah#

#salam#,

 

wieso Unruhe? Dieses Forum dient dem Austausch, wenn man allerdings schon im vorhinein fundamentalistisch auf etwas beharren will, dann wird man nicht profitieren.

 

Wir können dich nicht dafür tadeln, dass du eine eigene Meinung vertrittst als die Mehrheit hier.

 

#salam#

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Da es aber schon zu ein paar misverständnissen gekommen ist versuche ich möglichst kein neues entstehen zu lassen. :)

Und Fundamentalistisch bin ich im Grunde nicht. Einige Muslime die ich Privat kenne wiedersprechen mir sogar wen ich sage das ich Atheistisch bin.

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Bismillah

As-salamu 'alaikum,

 

stell deine Fragen, alles andere könnten wir vor Allah nicht verantworten. Was sollen wir Ihm sagen, wenn Er uns fragt, wieso wir dir deine Fragen nicht beantwortet haben? Im anderen Thread haben einige falsch und vielleicht emotional reagiert, lasse dich davon aber nicht beirren. Denn das andere Thema ist an sich ein Thema, dass etwas anders aufgenommen wird. Diese Themen aber handeln von der islamischen Lehre an sich, deshalb brauchst du dir da absolut keine Gedanken zu machen. Mit einem guten Gewissen kann ich sagen, dass die islamische Lehre offen für das kritische Denken und Hinterfragen ist und es sogar gut heißt. Wichtiger sogar als die blinde Befolgung ist die Erkenntnis und das Wissen. In erster Linie sollen wir nach Wissen streben und alles hinterfragen. Wie also können wir von uns behaupten, wir wären Muslime, wenn wir nicht einmal offen für deine Fragen wären? Nein, bei Allah, das wäre nicht die Religion zu der ich gehöre.

 

Was-salamu 'alaikum

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Dan versuche ich es mal:

Soweit ich weis ist die generele antwort im Islam ist das das Leid eine Prüfung Gottes ist. Dabei muss ich an einen urgedanken denken.

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,Oder er kann es und will es nicht:Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,Oder er will es nicht und kann es nicht:Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

Auf diese "Tabelle" übertragen (zutreffend währe in diesem Fall: Er kann aber will es nicht) würde das bedeuten das Gott missgünstig ist.

 

Jetzt habe ich gelesen das dabei das Jenseits auser acht gelassen wird. Bedeutet das das Gottes Gnade nur im Jenseits zutreffend ist?

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Salam,

 

es hat nie jemand gesagt das Fragen verboten ist. Es ist sogar erwünscht. Es ist immer eine Frage wie man es tut:)

Wenn man nach etwas fragt und eine Antwort mehrfach erhält, und die Frage damit gelöst ist, dann benötigt man den thread eben auch nicht mehr, und dann macht es das auch sinnlos weiterzufragen. Aber in diesem Falle wurde deine Frage ja anscheinend noch nicht gelöst, insofern frage ruhig.

 

Wsalam,Mahdi

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Bismillah

As-salamu 'alaikum,

 

hierzu müssen wir uns verschiedene Fragen stellen.

 

  1. Muss Gott das Leid dieser Welt unterbinden? Wenn Er dies nicht tut, ist er ungerecht oder missgünstig?
  2. Weshalb gibt es denn eigentlich Leid?
  3. Ist der Tod eines Individuums gleichzusetzen mit Leid?
  4. Will Gott überhaupt die Erde frei von den Leiden halten? Ist es denn negativ, wenn es Leiden gibt?

1. Gott muss an sich überhaupt nichts. Wir selbst müssen uns dessen bewusst werden, dass Gott niemals ungerecht sein könnte, weil wir kein Recht ihm gegenüber besitzen. Ungerecht ist jemand, der das Recht einer Person nimmt, übergeht oder sonstwie außer Acht lässt. Wir jedoch haben kein Recht vor Gott. Gott kann tun und lassen was Er möchte und wir hätten kein Recht uns zu beschweren. Nimmt Er unser Leid, so ist dies seine Barmherzigkeit. Nimmt Er unser Leid nicht, so ist dies keine Ungerechtigkeit. Denn wir sind sein Eigentum. Wir sind ohne seine Existenz nicht existent. Es ist nur solange Tag, solange auch die Sonne scheint. Ohne die Sonne existiert der Tag nicht. So wie der Tag abhängig von der Sonne ist, ist alles im Universum, von der Sonne bis zum Einzeller, abhängig von der einzigen Existenz. Wir, die wir kein Recht gegenüber Gott haben und sein Eigentum sind, können Ihm nicht irgendwelche Pflichten auferlegen. Wir können genauso wenig erwarten, dass Er gemäß unseres Verstandes handelt. Deshalb muss Gott das Leid dieser Welt nicht unterbinden und es wäre weder missgünstig, noch ungerecht. Denn in seiner Hand liegen wir, in Abhängigkeit von Ihm leben wir und zu Ihm kehren wir zurück.

 

[sure 2, Vers 156] .... Wir sind von Gott und wir kehren zu Ihm zurück.

[sura 11, Vers 123] „Und Allahs ist das Verborgene in den Himmeln und auf der Erde, zu Ihm werden alle Angelegenheiten zurückgebracht werden. So bete Ihn an und vertraue auf Ihn; und dein Herr ist nicht achtlos eures Tuns."

 

2. Hier müssen wir das Leid in zwei Bereiche unterteilen, ein allgemeines Urteil in dieser Hinsicht ist nicht möglich. Denn das Leid unterscheidet sich.

 

Leid unter den Menschen - Beispiel: Kriege, Morde, Folter und so weiter

Hier wird es uns klar, dass der Mensch der den freien Willen von Gott bekam, sich selbst dazu entscheiden kann, gut oder schlecht zu sein. Der Mensch ist es, der seit eh und je Leid auf der Erde verbreitet. Es ist der Mensch der sich dazu entscheidet Krieg zu führen, jemanden zu foltern oder andere abscheuliche Verbrechen zu begehen. Es ist der Mensch der dies tut. Gott zeigte uns den richtigen Weg, Gott sandte viele Propheten die uns lehren sollten was richtig und was falsch ist. Der Mensch jedoch entschied sich, diese Propheten stattdessen umzubringen und ihnen nicht zu glauben. Der Mensch ist es der heutzutage Unheil auf der Erde verbreitet.

 

[sura 2, Vers 11] Und wenn man zu ihnen sagt: "Stiftet nicht Unheil auf der Erde!" sagen sie: "Wir sind ja nur Heilstifter".

Für uns ist nur der erste Teil dieses Verses wichtig, auch wenn der zweite Teil natürlich umso erstaunlicher ist. Aber der Quran sagt ganz klar, Gott sagte zum Menschen, dass er nicht Unheil stiften solle, doch der Mensch hört nicht. Das heißt nicht, dass Allah nach seinen Worten untätig ist. Auf keinen Fall. Allah wird Gerechtigkeit für jede Tat walten lassen. Wir sind überzeugt davon, dass in dieser Welt (im Diesseits) die Tat ohne Strafe ist. (Hier gibt es jedoch Ausnahmen.) Im Jenseits jedoch, ist die Strafe ohne Tat. Das heißt, alles was wir hier vorausschicken an guten Taten, wird uns im Jenseits erretten, schicken wir aber schlechte Taten voraus, sind wir verloren. Aber auch nur in Anbetracht des Diesseits ist der Mensch derjenige der sich selbst Leid und Unrecht zufügt, nicht Allah! Vielmehr sagt ihm Allah was gut für ihn ist, doch er hört nicht.

 

[sura 9, Vers 70] „Hat sie nicht die Kunde von denen erreicht, die vor ihnen waren - vom Volke Noahs, von Ad und Thamud und vom Volke Abrahams und den Bewohnern Madyans und der zusammengestürzten Städte? Ihre Gesandten kamen mit deutlichen Zeichen zu ihnen. Allah also wollte ihnen kein Unrecht tun, doch sie taten sich selber Unrecht."

[sura 57, Vers 25] „Wahrlich, Wir schickten Unsere Gesandten mit klaren Beweisen und sandten mit ihnen das Buch und das Maß herab, auf dass die Menschen Gerechtigkeit üben möchten.

[sura 47, Vers 21] „Und Wir werden (genaue) Waagen der Gerechtigkeit aufstellen für den Tag der Auferstehung, so dass keine Seele in irgend etwas Unrecht erleiden wird. Und wäre es das Gewicht eines Senfkorns, Wir wollen es hervorbringen. Und Wir genügen als Rechner."

Gott sagt ganz klar, dass keiner Ungerechtigkeit erleiden wird. Nichts entgeht Allah, alles wird aufgezeichnet. Der Mensch wird zur Rechenschaft gezogen werden.

 

[sura 99, Vers 7-8] Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.

 

Leid entsteht also, wenn der Mensch sich von Gott abwendet und sich Ihm widersetzt. Denn wer sich Gott zuwendet, der verpflichtet sich dazu, gut zu leben und bestrebt zu sein Gutes zutun. Diese Hoffnungslosigkeit, dieser Pessimismus und dieser Egoismus würde nie seinen Platz in der Welt finden, da die Menschen ein höheres gemeinsames Ziel hätten.

 

Böse und Gut in der Natur?

Wir müssen erkennen, dass Böse und Gut absolut relativ ist. Vergleichsweise sehen wir den giftigen Biss der Schlange als etwas Böses an. Oder den Stich des Skorpions, oder den Biss der Spinne und so weiter. Aber was denken diese Tiere über ihre Fähigkeiten? Es ist ohne Zweifel so, dass die Schlange seinen giftigen Biss als etwas Gutes ansieht und ziemlich froh ist, so etwas zu besitzen. Denn es ist für die Schlange eine Kraft mit der die Schlange sich schützen kann. Wie kann eine Schutzmaßnahme für denjenigen, den es schützt Böse sein? Für uns aber ist es Böse und schlecht. Welche Ansicht ist nun die Richtige? Alles in dieser Welt hat seinen Sinn und seinen Zweck. Nichts wurde aus Zeitvertreib oder Sinnlos erschaffen. Denn Allah ist al-Hakim (der Weise). So ist sogar der Wolf ein wichtiges Kettenglied der großen Kette dieses Universums. Der Wolf der für die meisten als böse galt ist absolut wichtig für den Kreislauf der Natur. Auch hier sehen wir, diese Ansichten sind relativ. Wie sieht es aus mit den Naturkatastrophen? Hier sollten wir erst einmal einen anderen Punkt klären, damit wir diesen Punkt noch besser verstehen können.

 

3. Das ist eine sehr wichtige Frage, denn Buddha (Siddhartha Gautama) sah zum Beispiel den Tod als etwas sehr Schlechtes an. Ist dies aber tatsächlich etwas Schlechtes? Im Islam ist der Tod nicht etwas sehr Schlechtes. Ganz im Gegenteil.

 

Imam Hassan al-'Askari (a.) sprach: "Wahrlich, ihr seid im abnehmendem Lebensalter und in gezählten Tagen. Der Tod kommt plötzlich. Derjenige, der Gutes sät, erntet Freude. Derjenige aber, der Böses sät, erntet Reue. Jeder Säende erhält, was er gesät hat."

Es wird ganz deutlich, was Imam Hassan al-'Askari (a.) uns mit diesem Ausspruch sagen möchte. Der Tod ist nicht etwas Schlechtes, diese Sichtweise ist relativ. Genau wie die Sichtweise über das Gebiss einer Schlange variiert, so variiert auch die Sichtweise über den Tod. Der Tod für den Muslim ist kein Leid und sicher nichts Schlechtes. Vor allem der Tod auf dem Weg Gottes ist für ihn die höchste Errungenschaft. Denn wir werden alle eines Tages sterben, es gibt keine Flucht vor dem Tod. Er wird uns alle eines Tages ereilen und wir werden wie all unsere Vorfahren unter der Erde verweilen.

 

Imam Amir ul-Mu'mineen 'Aliy ibn Abi Talib (a.) sprach: "O ihr Menschen, fürchtet Allah, Der hört, wenn ihr sprecht, und Der kennt, was ihr verbergt. Bereitet euch auf die Begegnung mit dem Tod vor, der euch ereilen wird, auch wenn ihr davonlauft, der euch fassen wird, auch wenn ihr stehen bleibt, und der an euch denkt, auch wenn ihr ihn vergesst."

 

Imam Hussain (a.) sagte:"Die Kinder von Adam tragen das Zeichen des Todes wie eine Halskette, mit dem eine Braut beschmückt wird."

 

Derjenige der überzeugt ist und die Liebe und Barmherzigkeit Gottes erkannt und empfangen hat, kann auf keinen Fall Angst vor dem Tod haben, denn er weiß was ihn erwartet. Derjenige der sich aber von Gott abgewandt hat, fühlt eine gewisse Angst, eine Unsicherheit oder ein Unbehagen. Für den Muslim sieht das jedoch ganz anders aus.

 

Imam 'Aliy (a.) sprach: "Ich schwöre bei Gott! Dem Sohn Abu Talibs ist der Tod lieber als dem Säugling die Brust der Mutter!"

 

Imam Hussein (a.) sagte:"Für mich ist Tod nichts als Glück, und unter Tyrannen zu leben, nichts als in einer Hölle leben."

Es ist sogar mehr als nur Glück für den Muslim. Der Tod ist wahrlich Frieden.

 

Prophet Mohammed (s.) sagte:"Der Tod beruhigt den Muslim"

Der Heilige Prophet Muhammad (s.) sagte: "Vermehrt das Gedenken des Todes, denn Allah wird jenem Diener, der sein Gedenken mehrt, das Herz beleben und seinen Tod erleichtern."

Wie wir erkennen, ist der Tod nichts Schlechtes. Nicht für den Muslim. Der Muslim sieht darin Ruhe und Frieden. Als Imam 'Aliy (a.) den Schlag des Ibn Muljim (l.) spürte, sagte er "Ich habe gesiegt, beim Herrn der Kaaba". (Übrigens ist heute die Nacht des Schlages...) Wir wissen, dass Allahs Gerechtigkeit im Jenseits zur Geltung kommen wird. Dass wir weiter existieren werden und Allah jeden zur Rechenschaft ziehen wird und somit Gerechtigkeit walten lassen wird. Der Tod wird so oder so kommen, sei es nun im Sterbebett, im Krieg oder durch ein Tsunami. Hier kehren wir zu dem anderen vorangegangen Punkt zurück. Naturkatastrophen können verschiedene Ursachen haben, auch hier kann man sie entweder positiv oder negativ sehen. Ich möchte nun nicht näher auf diesen Punkt eingehen, denn ob man es nun unbedingt negativ auffassen möchte, würde an der Tatsache, dass Allah uns nichts schuldig ist, nichts ändern. Somit wäre das auch keine Ungerechtigkeit Gottes.

 

4. Wie wir bis jetzt verstanden haben, sieht der Muslim diese Welt und den Tod anders. Er weiß, dass alles in dieser Welt vergänglich ist, es ist die Zeit der Prüfungen und Taten. Die Abrechnung wird noch kommen, somit wird Allah seine Gerechtigkeit vervollständigen und mit den Ungerechten abrechnen. Gott möchte natürlich die Welt frei von Ungerechtigkeit halten und sandte deshalb die Gesandten, die uns beibrachten, was wir nicht wussten. Das Ziel des Islams ist es eine reine und gerechte Gesellschaft auf dieser Erde herzustellen. Gott ist auch bereit uns zu helfen, wenn wir auf Ihn vertrauen und uns Ihm zuwenden. Die meisten Menschen aber erwarten etwas von Gott ohne an Ihn zu glauben, oder ohne seinen Worten zu gehorchen. Aber auch wenn Allah dem Menschen in seinen Leiden nicht helfen sollte, so ist dies keine Ungerechtigkeit, wie wir geklärt haben. Seine Hilfe ist ein Akt reiner Barmherzigkeit. Diese Welt jedoch ist ein Ort der Schwere und der Prüfung. Hier wird der Mensch geschmiedet um die Vervollkommnung zu erreichen. Hierzu empfehle ich wieder die Links, die ich postete, zu lesen. Doch Gott sagt uns im Quran, dass Er oft schon die Erde von den Ungerechten befreite, aber der Mensch lernt nicht dazu und stiftet weiterhin Unheil auf der Erde.

 

Unser Fazit ist demnach, dass Gott uns nichts schuldig ist, somit ist die Grundlage der Theodizee schon einmal ungültig. Aber gut und schlecht ist relativ, so muss unsere beschränkte Meinung von etwas nicht unbedingt die Realität dieser Sache widerspiegeln. Oft ist viel Nutzen und Segen in einer Sache die uns zunächst sehr negativ erscheint. Leiden ist nicht unbedingt negativ, denn diese Welt ist nicht dafür gemacht worden um perfekt und glücklich in ihr zu leben, ganz im Gegenteil. Das Glück ist im Paradies, in der Ewigkeit. Und egal was der Mensch erleidet, es wird nicht vergessen. Gott wird uns für alles was wir durchmachten belohnen. Die Zeit der Abrechnung ist uns versprochen worden. Die Theodizee geht von falschen Bedingungen aus, hat demnach eine falsche Antwort und deshalb sind seine Schlussfolgerungen auch falsch. Im Endeffekt ist aber das meiste unsere eigene Schuld, da wir in unserem freien Willen vieles verursachen. Vor allem in unserer heutigen Zeit sehen wir das mehr als deutlich. Besonders empfehlenswert zu dem Thema sind diese Ahadith: http://www.shia-foru...opic/5924-leid/

 

Was-salamu 'alaikum

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1. Ich finde es schrecklich das ihr den Menschen als so wertlos anseht o_O

2. Ich dachte hier eher an einen Tornado oder Erdbeben.

3 Warum sollte der Tot im Buddismus etwas schlechtes sein wen es beim Buddismus darum geht Tot zu bleiben und nicht wiedergeboren zu werden?

Naja wen sterben so etwas positives ist.. ich habe noch keine Jubelfeier gesehen wen jemand gestorben ist. (ausnahme Krieg)

4. Wie gesagt ih finde diese ansicht sehr schade und und das tut mir leid für euch o_O

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1. Ich finde es schrecklich das ihr den Menschen als so wertlos anseht o_O

2. Ich dachte hier eher an einen Tornado oder Erdbeben.

3 Warum sollte der Tot im Buddismus etwas schlechtes sein wen es beim Buddismus darum geht Tot zu bleiben und nicht wiedergeboren zu werden?

Naja wen sterben so etwas positives ist.. ich habe noch keine Jubelfeier gesehen wen jemand gestorben ist. (ausnahme Krieg)

4. Wie gesagt ih finde diese ansicht sehr schade und und das tut mir leid für euch o_O

 

 

#bismillah#

#salam#,

 

der Tod ist im Buddismus in so fern etwas schlimmes, da er einem nicht den direkten Eintritt in das Nirvana verschafft und dies laut ihren Glaubensansichten nur durch einen bestimmten seelischen Zustand möglich ist.

 

Der Tod ist nur für die gläubigen Muslime etwas segensreiches. Wir, die noch hier in dieser Welt verweilen, trauern noch um die Tragödien unserer Unterdrückten Vorbilder.

 

Versuche doch mal von unserem Standpunkt auszugehen:

Stell dir vor, du glaubst, dass du nach deinem Leben in ein Reich eintreten kannst, in dem weder Trauer noch Langeweile herrscht und das nur von absoluter Glückseeligkeit und Freude geprägt ist. Du wirst dein Ableben als eine Art Frieden betrachten. Die dich liebten, werden aber berechtigerweise um dich trauern, bis sie diese Welt selber verlassen dürfen.

 

Die Tatsache, dass wir den Menschen gegenüber Gott als so wertlos betrachten, ist die Logik der Schöpfung.

Wir gehen von einem Allmächtigen Gott aus, welcher für uns unverständlich ist, und mit nichts nur vergleichen ist. Es wäre eine Anmaßung, wenn wir uns als Wichtig ihm gegenüber erachten würden. Muslim sein bedeutet nicht umsonst die Unterwerfung Gottes.

 

Die Schiiten habe aber eine weitere Glaubenssäule, welche dich zum schiitischen Muslim macht:

Wer die Einheit Gottes anerkennt, muss auch seine Gerechtigkeit anerkennen. Er, der über alles Erhabene, wird uns nie Ungerecht behandeln, da er sich die Gerechtigkeit selber vorgeschrieben hat. Wenn wir nun seinen Weisungen entsprechend handeln, werden wir von ihm mit unvergleichbarem Glück belohnt. Da Allah swt barmherzig und gerecht ist, sind wir in einer unvergleichbar guten Situation.

 

Die Wertlosigkeit des Menschen gegenüber dem Schöpfer heißt also nicht, dass unser Leben keinen Sinn macht. Ganz im Gegenteil.

 

#salam#

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Bismillah

As-salamu 'alaikum,

es scheint, als ob wir die Theodizee soweit geklärt hätten und nur noch einige Unklarheiten übrig geblieben sind. Das freut mich natürlich, deshalb machen wir mit den Unklarheiten weiter.

 

1. und 4. Ganz im Gegenteil, der Mensch ist absolut nicht wertlos. Das ist eine falsche Schlussfolgerung. Erst einmal muss dir bewusst werden, dass Gott die einzige wahre Existenz ist. Diese Themen verdienen Vorträge, man muss sie verstanden haben um den Rest auch verstehen zu können. Gott ist der Anfang, bevor es einen Anfang gab. Gott ist das Ende, nachdem es kein Ende mehr geben kann. Gott ist grenzenlos, Gott ist immateriell. Gott ist in allem, ohne es zu berühren. Gott ist der Ursprung aller Lebenskraft und genau das muss man verstehen. In der islamischen Philosophie nennen wir Gott "Wajib ul-Wujud", wörtlich gesehen heißt es, die Pflicht der Existenz. Das bedeutet, dass Gott existieren muss, denn ohne seine Existenz gäbe es keine Existenz mehr. Alles andere ist seine Schöpfung und wird "Mumkin" (Möglich(keit)) genannt. Das deshalb, weil unsere Existenz zwar möglich ist, aber nicht notwendig. Als Atheist denkst du vielleicht, dass nach deinem Tod nichts mehr ist. Somit wäre deine Existenz ab deinem Tod beendet. Die Welt aber dreht sich weiter, so als ob es dich nie gegeben hätte. Deine Existenz war nie notwendig für sie. Wenn es nach deinem Tod wirklich nichts gibt, dann war deine Existenz nicht nur nicht notwendig, sondern auch sinnlos, aber das ist ein anderer Punkt. Doch wenn Gott nicht existieren würde, so würde auch die Welt aufhören zu existieren. Deshalb mein Vergleich mit der Sonne. Ohne die Sonne gibt es keinen Tag, der Tag ist abhängig von ihr.

 

"La hawla wala quwata illa Billah" Keine Bewegung und keine Kraft außer bei Allah. Somit gehören wir Allah und sind sein Eigentum. Aber Allah ist es der uns einen Wert gibt, wie sollte es denn auch anders sein? Allah erschuf mich, aber meinen Wert erhalte ich nicht von ihm? Von wem sollte ich es dann erhalten, wenn nicht von der einzig wahren Existenz? Den Wert den dir ein anderer Mumkin gibt, ist in Wahrheit wertlos, der einzig wahre Wert, kann nur von der einzig wahren Existenz vergeben werden. Was sagt Allah zu uns? "Mein Diener folge mir ehrfürchtig und ich mache dich wie mich, du sagst 'Sei' und es wird." Der gerade Weg zu Gott ist der, der einen erhöht und einem Ehre und Wert verleiht. Diejenigen aber die einem anderen Weg folgen, werden ohne Zweifel vor Gott zu den Verlieren und zu den gering oder gar nicht Geachteten gehören. Je besser ein Mensch sich auf dem geraden Pfad befindet, desto höher ist er bei Allah angesehen und er wird ohne Zweifel dafür belohnt werden. Mal abgesehen von den Belohnungen des Diesseits, sind die Belohnungen des Jenseits unfassbar. Das ändert aber nichts daran, dass wir Geschöpfe sind und somit uns bewusst sein müssen, dass dies alles die Barmherzigkeit Gottes über uns ist. Denn was sollte Allah uns schuldig sein? Wie könnten wir sagen unser Schöpfer "muss" etwas tun?

 

Auch ist hier ein anderes Missverständnis. Du denkst, wir sehen den Menschen als wertlos an. Doch dem ist nicht so, denn als Geschöpfe Gottes sind wir eher diejenigen, die davon überzeugt sind höher als die Engel und die Dschinns werden zu können. Wir sind Geschöpfe und abhängig vom Schöpfer, doch deshalb nicht wertlos. Wir sind überzeugt davon die Krone der Schöpfung zu sein, der Stellvertreter Gottes auf der Erde. Wir können aber wie vorhin erwähnt, nur höher und besser als jedes andere Geschöpf werden und die höchsten Stufen erreichen, wenn wir auf dem geraden Weg sind. Ansonsten sind wir niederer als Tiere. Denn stell dir vor, ein Tier kann nicht anders, du aber schon. Du machst es dem Tier nach, obwohl du anders kannst und dir dessen bewusst bist... Nein, wir sehen den Menschen an sich nicht als wertlos an, wir sehen das Diesseits als wertlos an! Das ist der wichtigste Punkt und der größte Unterschied zwischen uns. Für einen Gottlosen ist diese Welt alles. Sein Ziel ist es ein gutes Leben zu führen, Spaß zu haben und das Diesseits auszukosten. Seine Furcht gilt dem Tod und seine Hoffnung liegt darin, den Tod hinauszuzögern (und das Alter am besten auch noch). Ein Muslim sieht das ganz anders.

 

Das Diesseits ist kurz, unbeständig und kann jeden Moment enden. Das Diesseits ist kein Platz zum ausruhen, auch für einen Atheisten nicht. Ein Otto-Normal-Bürger muss eine Woche lang arbeiten (5 Tage) um einmal am Wochenende (1 Tag) Spaß haben zu können. Und wenn man reich ist, dann hat man mit anderen inneren Probleme zu kämpfen. Das Geld keine Liebe, kein Glück und sonst nichts schenken kann wissen wir alle. Das schöne an dem Wunsch nach einem Ferrari (beispielsweise) ist der Wunsch selbst. Wenn man den Ferrari nämlich hat, dann hat man ihn und das war es. Man hat seinen Spaß, egal wie lange, aber irgendwann ist es vorbei und man sitzt da. Dann wünscht man sich etwas anderes, größeres und pompöseres. Sein ganzes Dasein ist eine Anstrengung geworden, der Kampf nach neuen Wünschen, nach immer Größerem und Besserem. Und dann? Ja, und dann stirbt er eines Tages und in seinem Grab ist nicht einmal Platz für sein erstes Ferrari. Der Muslim jedoch sieht keinen Wert in dieser Welt. Allah sagt ganz klar, dass das Jenseits besser ist. Und jeder klar denkende Mensch wird zu diesem Schluss kommen. Wie kann etwas wie das Diesseits besser als die ewige Glückseligkeit sein? Deshalb ist der Tod auch für uns niemals etwas Schlechtes.

 

2. Das habe ich in meinem Beitrag angesprochen. In den Links findest du auch einiges darüber.

 

3. Erst einmal sprach ich von Buddha und gab auch seinen Namen an, damit du weißt, welchen Buddha ich meine. Die Rede war nicht vom Buddhismus. Siddhartha Gautama sah einen alten Mann, einen Fieberkranken und ein Leichnam. So kam er zu dem Schluss, dass das Alter, die Krankheit und der Tod alles "Dukkha" (also Leid(en)) seien. Zu der Lehre des Buddhismus aber gehören die vier edlen Wahrheiten. Und eines davon ist, dass das ganze Leben ein einziges Leid(en) ist. Und es geht darum, aus diesen Leiden rauszukommen. Da ist der Islam viel optimistischer, lebensfroher und lebensbejahender. Denn der Islam erkennt zwar Leid an, denn das ist die Realität des Diesseits, aber das Vertrauen in Allah lässt keinen Pessimismus zu. Sodass jeder, der auf Allah vertraut, in allem Gutes sieht und ein Optimist wird. Das hängt natürlich von der persönlichen Überzeugung des Individuums ab, inwieweit man auf Allah vertraut.

 

Die Trauer um den Tod ist nicht aufgrund des Todes, sondern wegen dem Toten. Wir sind es die trauern, nicht der Tote selbst. Wir trauen nicht, weil ihm etwas Schlechtes zugestoßen ist, sondern weil wir ihn verloren haben, weil wir uns von ihm verabschieden mussten. Wenn eine Mutter ihr Kind auf eine lange Reise schickt, auch wenn es darum geht, dass dieses Kind irgendwo studieren soll, es fällt ihr schwer. Sie weint, sie trauert. Nicht weil ihrem Kind etwas Schlechtes zustößt, sondern aufgrund des Abschiedes. Abschied ist der Grund der Trauer. Der Verlust dieses Menschen ist der Grund der Trauer. Aber der Tote selbst trauert nicht, der Tote ist glücklich darüber. Als die Menschen um Imam 'Aliy (a.) weinten, sagte Er (a.) zu ihnen: "Wenn ihr sehen würdet, was ich sehe, so würdet ihr nicht weinen." Doch wenn jemand stirbt, dann wissen wir, dass dies ein absoluter Abschied auf ungewisse Zeit sein wird. Bis wir selbst sterben, werden wir all die Jahre nichts mehr von dieser Person mitbekommen. Das ist der Grund der Trauer. Außerdem ist es die Natur des Menschen beim Verlust und beim Abschied zu weinen, es ist die Natur des Menschen zu trauern. Zeinab (a.) sah Karbala mit ihren eigenen Augen, dennoch sagte sie: "Ich sah nichts als Schönheit." Nicht weil der Abschied nicht schmerzhaft war, nicht weil die Trennung schön war. Sondern weil das was hinter diesem traurigen Abschied stand, nichts als pure Schönheit war.

 

Was-salamu 'alaikum

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Bismillah

As-salamu 'alaikum,

 

als Ergänzung und Schlusspointe dieser Vers, der uns die Gerechtigkeit und vor allem Barmherzigkeit Gottes verdeutlicht.

 

Dem, der eine gute Tat vollbringt, soll (sie) zehnfach vergolten werden; derjenige aber, der eine böse Tat verübt, soll nur das Gleiche als Lohn empfangen; und sie sollen kein Unrecht erleiden. [Al-An'am:160]

...Und wer ist glaubwürdiger in der Aussage als Allah? [an-Nisa':122]

 

Was-salamu 'alaikum

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