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Der Hijab - eine kurze umfassendere Abhandlung


Muhsina

Empfohlene Beiträge

#bismillah#

 

As-salamu 'aleikum wr wb liebe Geschwister,

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

1. Vorwort

 

2. Einleitung

 

3. Stufen der Gwissheit

 

4. Taslim (Ergebenheit)

1. Vorwort

Die folgende Arbeit soll sich mit der Thematik des Hijabs beschäftigen. Dabei soll der Sachverhalt des Hijabs nicht nur per se dargestellt, sondern vielmehr ein umfassenderer Blick auf die Materie gegeben werden. Themen und Aspekte, die in direkter oder indirekter Verbindung zum eigentlichen Thema stehen, sollen, wenn nicht ausführlich, doch angeschnitten oder zumindest die Leitgedanken in kurzer Form wiedergegeben werden.

Die Arbeit beansprucht nicht das Thema ausführlich darzulegen. Vielmehr soll es einen kurzen Überblick und ein Verständnis zum Thema Hijab geben. Es fungiert u.a. auch als erstes Sprungbrett zum weiteren Vertiefen in das Thema oder der Teilthemen. Quellen und eigene Gedanken werden jeweils kenntlich gemacht.

 

Die Texte werden sich wahrscheinlich auf eine sinngemäße Zusammenfassung der Vorträge meiner zwei Lieblingssprecher im englischsprachigen Raum beschränken (aber werde auch, wenn es recht ist, persönliche Gedanken mit einbringen).

Der erste unter ihnen ist Sayyed Ammar Nakshawani, bei dem Einen oder Anderen sicher schon ein bekannter Name. Seine Vorträge werden den wesentlichen Teil der Arbeit ausmachen. Sie sind sehr schön strukturiert und weisen einen hohen Informationsgehalt auf.

Der zweite Sprecher ist Nouman Ali Khan, eine im Internet inzwischen bekannte Persönlichkeit. Seine Vorträge sind im Vergleich zu Sayyed Nakshawanis zuweilen weniger strukturiert und informationsdicht, bewegen sich aber auf analytisch-soziologischer/-psychologischer Ebene.

Beide zusammen ergänzen sich in meinen Augen sehr gut.

 

Ansonsten bitte ich euch bei Diskussionen o.Ä. der Übersicht halber nicht in diesem Thread zu schreiben, sondern ggf. einen gesonderten Thread zu eröffnen. Bei Fragen, Unklarheiten, Ergänzungen, Hinweisen,Vorschlägen etc. könnt ihr mich gerne direkt anschreiben. Die Ergebnisse werde ich dann insha'Allah analog hier veröffentlichen:)

Aufgrund der Uni und der bevorstehenden Prüfungen, Privatleben etc. wird es sicher nicht schnell gehen, aber mit Allahs (t) Hilfe werde ich mich um eine gewisse Regelmäßigkeit bemühen.

 

Möget ihr reichlich für das Lesen - und tausendfach für das Verinnerlichen - belohnt werden und mir und der Arbeit mit Geduld und Bescheidenheit begegnen.

Ich verbleibe mit der Bitte um euer reines Du'a für die Sprecher, meine Familie und mich, insbesondere aber einem Mädchen, das eine kleine große Inspiration für mich ist.

 

 

#wasalam#

 

 

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2. Einleitung

 

Der Spiegel – Dunkle Hintergründe, Frauen mit gesenktem Blick, Feuer, Blut, Waffen, schreiende Massen. Noch die entsprechenden Überschriften: ,,Allahs blutiges Land", ,,Der Heilige Hass", ,,Allahs rechtlose Töchter" und das Bild ist komplett.

 

Der Focus – Dunkle Hintergründe, eine Collage aus betenden Massen, wütenden Protestanten, die Frau im Kopftuch, verziert mit einschlägigen Überschriften: ,,Die Multi-Kulti-Lüge", ,,Unheimliche Gäste", ,,Weltmacht Islam".

 

Der Stern – Auch hier spricht die negative Bebilderung für sich, die Überschriften gar noch deutlicher: ,,Der Islam – Warum wollen sie uns töten", ,,Frauen im Islam – Wie sie im Namen Allahs unterdrückt werden – und sich dagegen wehren".

 

Das sind Beispiele aus den erfolgreichsten Nachrichtenmagazinen Deutschlands. Das Bild, das sie projizieren, ist eindeutig. Die Boulevard-Presse klammere ich an dieser Stelle aus, obwohl der Einfluss hier womöglich noch größer ist.

 

Was noch?

Thilo Sarazzins Buch ,,Deutschland schafft sich ab" wird mit einer Auflage von 1,3 Millionen zum meistverkauften Sachbuch der Nachkriegsgeschichte.

Was sagt uns dieser Erfolg? Dass die negative Presse Früchte trägt. Fragt man einen deutschen Mitbürger über seine ersten Gedanken zum Thema Islam, so werden die Worte Terror, Dschihad, Unterdrückung sicher mit unter den ersten fallen.

Das Traurige aber ist, dass sich dieses negative Bild inzwischen immer häufiger in unseren eigenen Reihen findet. Muslime selbst empfinden den Islam als terroristisch, als freiheitsraubend, als eine Religion des Mannes. Insbesondere junge Mädchen und Frauen wollen sich aus diesen Ketten, die ihnen der Islam auferlegt, befreien.

Ein gefeiertes Beispiel aus der jüngsten Zeit ist z.B. die türkischstämmige Schauspielerin Sila Sahin, die sich aus dieser Unterdrückung befreit hat und sich in dieser neu gewonnen Freiheit für den Playboy ablichten ließ.

Ein anderes Beipsiel ist Irshad Manji, eine mehrfach ausgezeichnete und weltweit erfolgreiche Autorin, die ihre schriftstellerische Arbeit der Befreiung der Frau im Islam widmet. Ihre Bücher erfreuen sich großer Popularität. Eines ihrer Bücher wurde gar in 30 Sprachen übersetzt.

(Sie gehört übrigens der Zwölfer Shia an und ist zeitgleich homosexuell.)

Das sind also zwei Beispiele, an denen sich unsere Frauen richten sollen: Sila Sahin als Beispiel für die perfekte Integration und moderne Muslime und Irshad Manji, eine emanzipierte Frau, die um ihre Recht kämpft.

Als das Beispiel der Unterdrückung der Frau im Islam schlechthin gilt dabei der Hijab.

Wieso müssen sich unsere Frauen verschleiern? Wieso kann man sich nicht einfach an die Moderne und die Gesellschaft anpassen? Das sind einige Fragen, die ich insha'Allah anhand der Vorträge versuchen werde zu beantworten.

 

Doch bevor ich mich dem Hijab direkt zuwende, möchte ich vorher andere Themen ansprechen, die in meinen Augen vor dem eigentlichen Thema angesprochen werden sollten.

 

Insha'Allah morgen mehr.

 

#wasalam#

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3. Stufen der Gewissheit

 

auf der Basis des

s ,,The stages of certainty" von Sayyed Ammar Nakshawani (Datum des Abrufs: 22.12.2011).

 

  • Die Gewissheit
  • Das arabische Wort für Gewissheit
  • Wie wird im heiligen Qur'an das Wort ,,Yaqin" verwendet?
  • Wie erreiche ich ,,Yaqin"? Was sagt mir der Islam hierzu?
  • Die drei Stufen der Gewissheit
  • Sechs Kennzeichen der Leute der Gewissheit

 

Beginnen möchte ich mit einem Vortrag zum Thema ,,Stufen der Gewissheit", welches von großer Relevanz ist hinsichtlich des Themas der Verschleierung. Ein Blick durch die islamische Frauenwelt zeigt, dass sich die Frauen zwar einig über ihr Bekenntnis zum Islam sind, aber sich dennoch optisch leicht bis stark voneinander unterscheiden. Einige sind verschleiert, andere nicht, einige schminken sich, andere nicht, einige tragen enge Kleidung, andere lockere. Der folgende Vortrag bezieht sich v.a. auf den Unterschied zwischen den verschleierten und unverschleierten Schwestern und arbeitet die grundlegendste Ursache für diesen aus.

 

 

Die Gewissheit

Im allgemeinen wird unter Gewissheit die Sicherheit und Überzeugung verstanden, die jemand gegenüber bestimmten Angelegenheiten etc. hegt. Die Gewissheit nimmt in den Religionen eine zentrale Stellung ein. Wenn man es so sagen mag, ist sie der Motor, der das Rad zum Laufen bringt. Ohne Gewissheit ist der Glaube leer. Und ein leerer Glaube kann kein aufrichtiger Glaube sein. Natürlich ist keine Gewissheit von Anfang an vollkommen, sondern ein Zustand, der stufenweise erreicht werden muss. Unter uns gibt es sicher viele, die Restzweifel haben, aber zugleich die Angst empfinden, Fragen zu stellen und Antworten zu suchen, um diese Zweifel und Ungewissheit gänzlich zu beheben. Insha'Allah kann dieser Vortrag Abhilfe schaffen.

 

 

Das arabische Wort für Gewissheit ist يقين (yaqin)

Gemäß den Gelehrten des Fiqh gibt es fünf mentale Zustände/Stufen der Gewissheit:

1. Wahem -> Gemessen an einer "Gewissheits/-Überzeugungsskala" reicht diese Gewissheit bis etwa 25 %

2. Shak -> etwa 50%

3. Than -> etwa 70 %

4. Iqmi2nan -> etwa 80/90%

5. Yaqin -> 100 %

Demnach ist Yaqin der mentale Zustand mit der höchsten Gewissheit, den es anzustreben gilt.

 

 

Wie wird im heiligen Qur'an das Wort ,,Yaqin" verwendet?

Im Qur'an wird das Wort ,,Yaqin" auf zweierlei Weise verwendet.

Es findet sich u.a. in einem kontroversen Vers wieder, nämlich in 15:99, wo es heißt:

 

,, Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit zu dir kommt".

Wie ist das Wort Gewissheit in diesem Vers zu verstehen?

Eine Gruppe der Ulama versteht ,,Yaqin" wortwörtlich als Yaqin, d.h. als Gewissheit. Man solle demnach dem Herren dienen (Beten, Fasten etc.), bis man eine Gewissheit erlangt und danach ist das Dienen nicht mehr nötig. Diese Ansicht findet sich z.B. im Sufismus.

Die Ulama der Ahlul-Bayt hingegen sagen, dass das Wort ,,Yaqin" in diesem Zusammenhang als der Tod verstanden werden soll. Gewissheit bedeutet demnach Tod. Das heißt, man solle seinem Herren solange dienen, bis der Tod und damit die endgültige Gewissheit eintreten.

 

 

Wie erreiche ich ,,Yaqin"? Was sagt mir der Islam hierzu?

1. Der erste Weg

Gemäß Abu Hamid al-Ghazali gilt: Je kritischer man der Religion gegenübersteht und je mehr man hinterfragt, desto größer wird die Gewissheit am Ende des Lebens.

Gemeint ist, dass viele Menschen in Religionen rein geboren werden und diese automatisch annehmen, ohne sie je hinterfragt zu haben. Diese werden die Religion ohne Gewissheit ausleben und niemals den mentalen Zustand erreichen, den jemand hat, der etwas aus Gewissheit und Überzeugung folgt. Daher: Seid kritisch! Hinterfragt Dinge, die ihr nicht versteht! Aber tut es mit der Absicht, die Wahrheit zu finden. Denn Das Hinterfragen/die Skepsis kann zwei Gesichter haben:

  • Es gibt jene, die alles kritisch hinterfragen, aber nicht mit der aufrichtigen Absicht nach der Wahrheit zu suchen.

  • Dann gibt es jene, die fragen, aber mit der aufrichtigen Absicht, durch die Antworten die Zweifel zu beseitigen und die Gewissheit zu festigen bzw. zu finden.

Eine Religion, die nichts zu verstecken hat und die beansprucht, die Wahrheit zu haben, sollte daher keine Fragen und kein Hinterfragen scheuen. Ein Beispiel ist unser Imam Jaafar as-Sadiq (a.s.). Leute aus aller Welt und Religionen kamen zu ihm nicht nur weil er ein wissender Mensch war, noch weil er sanft-herzig war, nein, sie kamen auch zu ihm, weil er aufgeschlossen war gegenüber allen Menschen und allen Fragen. Er wusste, dass der Mensch in seinem Leben unterschiedliche Phasen durchgeht auf der Suche nach der Gewissheit. Es gibt hierzu unglaublich schöne Geschichten, die man nochmals selbst nachlesen kann, die ich aber zumindest erwähnt haben möchte.

 

 

2. Der zweite Weg

Der zweite Weg, die Gewissheit zu erlangen, richtet sich nach einem Ausspruch unseres Imam Ali (a.s.), der sinngemäß sagte:

 

,,Das Ergebnis des Schweigens ist Weisheit und das Ergebnis der Weisheit ist die Erleuchtung und das Ergebnis der Erleuchtung ist die Gewissheit."

Das heißt, dass die Gewissheit ihren Ursprung im Schweigen findet. Wie ist das zu verstehen?

Das Schweigen in diesem Hadith ist nicht zu verstehen als das einfache Nichts-sagen, nein, vielmehr ist es hier zu verstehen als eine innere Reflektion, die die Weisheit zur Folge hat und schlussendlich die Gewissheit.

Im heiligen Qur'an im Vers 51:20 - 21 heißt es:

,,Und auf der Erde gibt es Zeichen für die Überzeugten und (auch) in euch selbst. Seht ihr denn nicht?"

Das heißt, Allah (t) hat euch die Zeichen außerhalb und innerhalb gegeben. Die Frage ist nun, ob ihr auch über diese Dinge reflektiert oder nicht. Ein Beispiel:

Sicher hat der Ein oder Andere irgendwann mal einen Friedhof, letztlich ein Stück Erde, besucht. Auch diese Erde erwähnt Allah (t) im heiligen Qur'an als ein Zeichen für die Überzeugten. Inwieweit Zeichen?

Wenn man einen Friedhof ansieht kann man sehen wie viele Menschen bereits gestorben sind. Aber man erkennt noch mehr. Es ist vielmehr die Gewissheit, dass ein Tag kommen wird, an dem wir selbst sterben werden und unter der Erde landen. Allah (t) zeigt mir, dass bereits vor mir alle Menschen starben und dass es mir da nicht anders ergehen wird. Das ist ein Beispiel, ein Zeichen, unter vielen um uns herum, über die wir in unserem Schweigen reflektieren sollten und die uns schlussendlich insha'Allah zu einer Gewissheit und zu Allah (t) führen.

 

Als der Engel des Todes zum Propheten Süleyman (a.s.) kam, um seine Seele zu holen, sagte der Prophet zu ihm sinngemäß: ,,Bevor du meine Seele nimmst, ist es mir erlaubt, dir eine Frage zu stellen. Wieso kommst du so plötzlich und nimmst die Seele eines Menschen?"

Der Todesengel antwortete daraufhin: ,,Oh Prophet, deine Frage verwundert mich. Hast du nicht gesehen, wie dein Vater einst starb und wie dein Großvater einst starb und hast du nicht gesehen, wie all die anderen Menschen starben. Bei all diesen Toten, ist da mein Kommen noch unerwartet?"

Sub7anallah, welch Ironie, dass unser ständiger Gefährte der Tod ist, er aber der letzte ist, an dem wir denken.

 

3. Der dritte Weg

Der dritte Weg, die Gewissheit zu erlangen, richtet sich ebenfalls nach einem Ausspruch unseres Imam Ali (a.s.), der sinngemäß sagte:

,,Der Islam ist Unterwerfung (taslim) und die Unterwerfung ist die Gewissheit (yaqin)."

 

Was heißt das genau?

Eine der 99 Attribute, die Allah (t) zugesprochen werden ist u.a. die Allweisheit. Erkennt man nun an, dass Allah (t) allweise ist, dann gilt zwingend, dass man jeden der Anordnungen Allahs (t) Folge leistet. Ich habe sie nicht zu Hinterfragen (wohlgemerkt: hinterfragen, nicht an sich versuchen, die Weisheit dahinter zu verstehen).

Der Muslim zeichnet sich durch zwei Dinge aus:

1. Er Unterwirft sich Allah (t) in allem .

2. Er geht davon aus, dass alles, was Allah (t) anordnet zu tun, eine Weisheit hinter sich hat, ganz gleich, ob man selbst in der Lage ist sie zu verstehen oder zu glauben, sie zu verstehen oder nicht. Dass man sie nicht versteht, liegt dabei nicht an Gott selbst, sondern an der eigenen Beschränktheit im Denken und Verstehen.

 

Daher heißt Islam Unterwerfung und die Unterwerfung führt schließlich zur Gewissheit. Diese Gewissheit, die Unterwürfigkeit in allen Belangen, zu denen Gott mich aufruft, ist sicher der Hauptpunkt, warum Schwestern sich nicht dazu bewegen können, sich zu verschleiern.

Es fehlt die Verinnerlichung für die Notwendigkeit Gott in allem zu gehorchen und dabei nicht zwischen persönlich wichtigen Geboten/Verboten oder weniger wichtigen zu unterscheiden.

 

 

Die drei Stufen der Gewissheit

Gemäß der Ahlul-Bayt gibt es drei Stufen der Gewissheit:

1. Das Wissen der Gewissheit (3ilm)

2. Das Sehen der Gewissheit (3ayn)

3. Das Brennen in der Gewissheit (7arq)

Ein analoges Beispiel soll die drei Punkte verständlich machen.

Wenn ich irgendwo Rauch sehe, dann weiß ich, dass es da Feuer geben muss. Wieso? Weil ich Wissen darüber habe, dass Rauch von Feuer verursacht wird. Das ist noch die unterste Stufe, die Stufe des Wissens.

Eines Tages laufe ich am Gebäude vorbei und sehe, dass das Gebäude brennt. An dieser Stelle hat sich meine Gewissheit verstärkt, denn nun habe ich nicht nur dieses Wissen, sondern habe auch gesehen, dass es tatsächlich brennt.

An einem anderen Tag verbrenne ich meine Hand. Meine Gewissheit hinsichtlich des Feuers ist jetzt auf der letzten und stärksten Stufe, das Brennen in der Gewissheit. Jetzt fühle ich in direkter Weise, was Feuer anrichten kann.

Diese drei Stufen sind sehr schön am Beispiel unseres Propheten Ibrahims (a.s.) zu beobachten. Das Beispiel hierzu ist unglaublich schön. Wer es mag, kann es sich selbst anhören an der Stelle 28:55 min vom Video. Sehr empfehlenswert!

 

 

Sechs Kennzeichen der Leute der Gewissheit

Imam Ali (a.s.) wurde mal gefragt, was denn die Kennzeichen der Leute der Gewissheit seien. Da sagte unser Imam sinngemäß folgendes:

1. Sie sind sich Gottes gewiss und glauben an Ihn .

2. Sie sind sich des Todes gewiss und hüten sich vor ihm.

3. Sie sind sich der Wiederauferstehung gewiss und wollen nicht an dieser entblößt weden.

4. Sie sind sich des Paradieses gewiss und vermissen dieses.

5. Sie sind sich der Hölle bewusst und versuchen sich vor dieser zu wahren.

6. Sie sind sich des Tags der Abrechnung gewiss und rechnen bereits in diesem Leben mit sich selbst ab.

 

 

 

Abschließen möchte ich mit einem wundervollen Zitat unseres großen Imams Ali (a.s.), der sinngemäß sagte:

,,Würde der Vorhang zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt vor mir weggenommen, es würde meine Gewissheit nicht vergrößern."

 

#wasalam#

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4. Taslim (Ergebenheit)

 

Auf der Basis des Vortrags

von Nouman Ali Khan (Datum des Abrufs 24.12.2011)

 

  • Was bedeutet Taslim
  • Ergebenheit am Beispiel unseres Propheten Ibrahim (a.s.)

 

 

Was bedeutet ,,Taslim" ?

Eine der zentralen Ideen des Islams ist das Konzept der völligen Ergebenheit Gottes. Wie bereits im vorausgegangen Vortrag erwähnt, gilt dabei der Gehorsam gegenüber Allah (t) in allen Angelegenheiten. Das persönliche Nachvollziehen und verstehen der Weisheit Seiner Ver- und Gebote ist hierbei zweitrangig.

Zum besseren Verständnis des Wortes Taslim eine schöne Erläuterung aus eslam.de, die ich hätte nicht besser zusammenfassen können:

 

Ergebenheit gilt als hohe Würde des Islam. Die Wortwurzel des arabischen Begriffs "taslim" (Ergebenheit) ist die gleiche wie die von Frieden [salam] und Islam. Daher ist folgende Beschreibung ein erster Ansatz zum Verständnis des Islam und der Ergebenheit:

 

 

Frieden [salam] im Herzen erreicht man nur durch Ergebenheit [taslim] in den Islam (Gottes wahre Religion)

oder

Frieden durch Islam heißt Ergebung in Gott.

 

Die vollständige "Ergebung" bzw. "Unterwerfung" in den Willen Gottes wird als die Quelle der Befreiung des Menschen vor jeglicher anderer "Unterwerfung" und somit die wahre Befreiung bzw. Erlangung der echten Freiheit verstanden (Zitatende).

Allah (t) befreit uns also von dieser Welt, die uns zu Sklaven ihrerseits macht, Sklaven der Mode, Sklaven der Unterhaltung, Sklaven der Begierde usf.

Indem Allah (t) uns zu Seinen Sklaven macht, macht Er uns indes zu wahren Freien. Und so klingt der Satz: Die wahren Freien sind die Sklaven Allahs (t) nicht mehr wie ein Paradox.

In diesem Zusammenhang ein schönes Zitat, dessen Ursprung von mehreren beansprucht wird : ,,Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt, frei zu sein."

 

 

Ergebenheit am Beispiel unseres Propheten Ibrahim (a.s)

Unser Prophet Ibrahim (a.s.) hat uns mit seiner Geschichte deutlich gemacht, was es heißt, sich voll und ganz dem Willen Allahs (t) unterzuordnen und sich Ihm in jeder Angelegenheit zu ergeben.

 

In Sura al Baqara heißt es in Aya 124:

,,Und (gedenkt), als Ibrahim von seinem Herrn mit Worten geprüft wurde, da befolgte er sie. Er (Allah) sagte: ,,Ich will dich zu einem Vorbild für die Menschen machen."

 

Und wahrlich wurde der Prophet zu einem Vorbild für die Menschheit. Die Prüfungen, denen der Prophet Ibrahim (a.s.) gegenüberstand und seine Gottergebenheit in allen Lebenslagen sollte ein Vorbild für uns werden.

Dem Propheten überkamen keine Zweifel, als Gott ihm befahl seinen Sohn uns seine Frau mitten in der Wüste zu lassen, und keine Zweifel beschlichen ihm, als Gott ihm befahl ins Feuer zu springen und keine Zweifel rührten ihn, als Gott ihm befahl seinen eigenen Sohn zu opfern. Nein, ,,als sein Herr sprach „ergebe dich" sagte er ,,ich habe mich ergeben dem Herrn der Welten." [2:131]. Kein Versuch die Logik dahinter zu verstehen, kein Hinterfragen, welchen Nutzen es denn habe, Frau und Kind in der Wüste zu lassen - Das ist wahre Ergebenheit.

 

Nun soll sich aber niemand überfordert fühlen oder dergleichen. Es ist aber wichtig, ein gewisses Verständnis von dem zu bekommen, was es eigentlich heißt, ein Muslim, ein friedenmachend Gottergebener, zu sein. Der Prozess hin zur völligen Ergebenheit und Gewissheit nach unseren großen Vorbildern vollzieht sich schrittweise. Wichtig ist nur, auf Allahs (t) Weg stetig bestrebt zu bleiben und zu verinnerlichen, dass wir nicht in der Position sind, uns die Regeln nach Belieben anzupassen. Auch sollte in diesem Vortrag nicht der Wert einer Erkenntnis gemindert werden. Die Erkenntnis, das Verstehen einer Weisheit Gottes, ist etwas, das uns Gott näher bringt und uns Seine Allweisheit und Seine Größe, soweit es uns möglich ist, begreifen lässt.

 

 

Zum Schluss ein Bittgebet von unseren Propheten Ibrahim und Ismail (Friede sei mit ihnen):

,,Unser Herr, mache uns Dir ergeben und von unserer Nachkommenschaft eine dir ergebene Gemeinschaft." [2:128]

#wasalam#

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