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Brauchen wir noch Maradscha? (Muslim-Markt)


Murtadha

Empfohlene Beiträge

Bismihi ta'ala,

a salamu aleikum wa rahmatullah,

 

Brauchen wir noch die Maradscha?

 

 

 

Viele religiösen Regeln und Riten, sowie Titel und Lehrpläne werden als Gegebenheiten betrachtet und wenig hinterfragt. Dabei lebt die wahre Liebe zu den Ahl-ul-Bait stets von der Weiterentwicklung!

 

 

 

Bedauerlicherweise ist es so, dass viele Muslime die Dinge, die sie von ihren Eltern übernehmen, wenig hinterfragen und mangels Bildung auch gar nicht in der Lage sind, die Dinge vernünftig und konstruktiv weiterzuentwickeln. Ein sehr typisches Beispiel ist die Kenntnis über das in der Schia so wertvolle Buch "Mafatih-ul-Dschinan". Viele, die sich nicht mit der Materie befasst haben, denken, dass es ein uraltes Buch der Schia ist, dessen Sammlung schon hunderte von Jahre genutzt wird. Tatsächlich wurde das Buch von Scheich Abbas Qummi - Gott habe in selig - zusammengestellt, und der ist erst 1940 gestorben. Heute ist es nach dem Heiligen Qur'an eines der wohl meistbeachteten Bücher der Schia. Zwar sind die von ihm gesammelten Bittegebete sehr alten Ursprungs, aber hätte er sie nicht vor zwei Generationen gesammelt, könnten wir heute nicht davon profitieren. Er hat sich also nicht auf dem "ausgeruht", was seine früheren Generationen gesammelt haben, sondern hat es weiterentwickelt.

 

 

 

Eines der wohl wichtigsten Aspekte der heutigen Schia, über die wenig bzw. mit destruktiven Absichten diskutiert wird, ist die Instanz des Mardscha-e-Taqlid, dem Vorbild der Nachahmung bzw. Instanz der Nachahmung. Jeder erwachsene Schiit hat solch ein lebendes Vorbild, und es stellt sich die Frage, warum es solch eine Instanz gibt und wie sie weiterzuentwickeln ist.

 

 

 

Zunächst einmal waren bis 255 n.d.H. (also bis zum 9. Jh. n.Chr.) die reinen und fehlerfreien Imame die rechtmäßigen Vertreter des Propheten (s.). Doch bereits zu ihren Lebzeiten bedurfte es Gelehrter in allen Städten, denn die Kommunikationsmöglichkeiten waren begrenzt. Und manch eine Entscheidung konnte nicht so lange warten, bis z.B. eine Frage aus Medina nach Samarra hin-, und die Antwort wieder zurückgekommen sind. Aus jenen einzelnen Gelehrten entwickelten sich eine ganze Gruppe von Gelehrten und darauf aufbauend Schulen von Gelehrten, die kein anderes Ziel hatten, als die Abwesenheit bzw. Verborgenheit des reinen fehlerfreien Imams bestmöglich zu überbrücken. Da der Kontakt zwischen den Städten auf den Transport eines Boten auf dem Pferd beruhte, gab es keine andere Möglichkeit, als dass an jedem Ort bzw. in jeder Region ein Rechtsgelehrter war, der auf die Gegebenheiten seiner Zeit möglichst kurzfristig islamisch begründet reagieren konnte.

 

 

 

Die Kommunikationsgeschwindigkeit hat sich zwischen dem 9. Jh. n.Chr. und dem 18. Jh. n.Chr. kaum ernsthaft verändert. Zwar wurde die Schreibkunst weiterentwickelt, aber die Pferde konnten deshalb nicht schneller reiten. Der heutige Titel "Mardsch-e-Taqlid" (Vorbild der Nachahmung) wurde allerdings erst im 19. Jh. eingeführt. Das hing unter anderem damit zusammen, dass die Buchdruckkunst auch in der islamischen Welt Einzug gehalten hatte, und jetzt die großen Gelehrten ihre Grundlagen-Fatwas einer größeren Schülerschaft auch in entfernten Orten zur Verfügung stellen konnten.

 

 

 

Als sich die Kommunikationsmöglichkeiten im 20. Jh. drastisch verbesserten, konnten die Fatwas eines Gelehrten sehr weit verbreitet werden. Dennoch gab es an verschiedenen Orten gleichzeitig mehrere "Mardschas", deren Fatwas miteinander "konkurrierten". Das war auch sehr sinnvoll, denn zum einen war der Verbreitungsgrad zwischen den Gelehrten zwar erheblich besser geworden, aber das bedeutete nicht, dass jeder Gläubige Zugang zu jedem Gelehrten haben konnte. Zudem gab es keinen islamischen Staat, so dass sämtliche Maradschas letztendlich gefährdet waren und die Vielzahl eine Art Schutz für die Gläubigen darstellte, die auch nach dem Ableben eines Mardschas (alterbedingt oder durch Ermordung) schnell einen Ersatz finden konnten.

 

 

 

Mit Gründung der Islamischen Republik Iran und der einstmals unvorstellbaren Entwicklung der Kommunikationsmöglichkeiten hat sich die Ausgangslage erneut verändert und zwingt die Gläubigen zur Weiterentwicklung. Zum einen gibt es jetzt einen islamischen Staat, der den Schutz der Maradscha, die in jenem Staat leben gewährleisten kann, und zum anderen sind die Kommunikationsmöglichkeiten derart, dass die Fatwas eines Gelehrten innerhalb von Minuten in der gesamten Welt gelesen werden können.

 

 

 

In solch einer Situation stellt das "parallele" Wirken der Maradscha auch ein ernsthaftes Problem für die Gläubigen dar. Man nehme das Beispiel der Halal-Speise. Ein Mardscha sagt, dass bei der automatisierten Schlachtung von Hühnern für jedes einzelne Huhn eine Basmala durch einen dabei stehenden Menschen gesprochen werden muss, so dass den ganzen Tag jemand dabei steht und die Basmala sagt. Ein anderer Mardscha sagt, dass es genügt, wenn pro Einschaltung der Automation eine Basmala spricht. Wie ist nun die Situation beim gegenseitigen Besuch und gemeinsamen Essen? Zwar sagen alle Maradscha, dass jeder Muslim bei einem anderen Muslim in der Regel essen darf und nicht fragen darf, ob das Essen halal ist (weil solch eine Frage eine Beleidigung wäre), aber das ändert ja nichts am unguten Gefühl. Noch dramatischer wird die Situation, wenn unmittelbar benachbarte Maradscha die islamischen Feiertage zu verschiedenen Tagen ausrufen. Die Auswirkungen haben wir alle miterlebt. Sicherlich gibt es Auswege und Möglichkeiten die Einheit dennoch zu wahren, und das tun ja auch sehr viele, aber ist das nicht eine Verlagerung der Problematik von den Mardschas auf die gläubigen Anhänger?

 

 

 

Schließlich streben alle Schiiten - ja alle Muslime - die Rückkehr bzw. das Erscheinen des Erlösers Imam Mahdi an. Möge er bald erscheinen. Hier stellt sich die Frage, ob wir uns nicht auch dadurch auf jenes Erscheinen vorbereiten müssen, indem wir eine gemeinsame oberste Führung anstreben?

 

 

 

Die Realität der Kommunikationsmöglichkeiten stellt jeden heutigen Mardscha mit großer Anhängerschaft vor teils unlösbare Probleme, weil die Flut der Fragen nur noch von großen Teams bewältigt werden kann. Daher wäre es meines Erachtens angebracht, wenn sämtliche großen Maradscha der Welt sich der obersten religiösen Führung unterstellen und ihre Arbeitsleistung und ihren Einsatz einer gemeinsamen Führung eingliedern würden. Unterschiede in der religiösen Beurteilung von Detailfragen könnten bei regelmäßigen Treffen erörtert werden, um zu einer einheitlichen Linie zu kommen. Nach Darlegung seiner Argumente könnte der Mardscha die Linie der obersten religiösen Führung übernehmen und damit die Einheit der Muslime fördern.

 

 

 

Ich glaube, dass wir heute mehr Maradscha als je zuvor benötigen, aber keine Maradscha, die "eigenständig" und "parallel" zum bestehenden religiösen Oberhaupt agieren, sondern Maradscha, die das religiöse Oberhaupt stützen und unterstützen. In wie weit solch ein Ideal verwirklicht werden kann, liegt auch an uns Gläubigen. So lange wir z.B. als Iraker darauf bestehen, dass unser Mardscha ein Iraker sein soll und als Libanese ein Libanese usw. sind wir von dem islamischen Ideal weit entfernt. Allein dieses Gefühl ist ein Hindernis auf dem Weg zu Gott. Im Zeitalter des Internet müssen wir uns weiterentwickeln, sowohl im Hinblick auf den Umgang mit den Maradscha als auch bei den Lehrmethoden. Doch wäre es falsch, diese Weiterentwicklung allein auf die Schultern der Maradscha zu laden. Wir selbst müssen unseren Maradscha helfen die weitestgehende Einheit mit dem religiösen Oberhaupt herzustellen, auch indem wir diese Notwendigkeit betonen.

 

 

 

Möge die Diskussion darüber (auch in anderen Foren) konstruktiv erfolgen Inschaallah. Es ist selbstverständlich, dass andere Muslime andere Meinungen zum Thema vertreten werden. Das ist zu respektieren! Dabei kommt es nicht unbedingt darauf an, wer welche Meinung vertritt, sondern wie sie vertreten wird. Wenn jemand die scheinbar "richtige" Meinung vertritt (welche es auch immer sein sollte), dies aber ungebührlich und respektlos tut, dann ist sein Auftreten definitiv falsch! Daher bitte ich abschließend bei den Diskussionen in anderen Foren genau auf diesen Aspekt zu achten, den gegenseitigen Respekt zu steigern und liebevoll miteinander umzugehen, und das betrifft nicht nur die Diskussion zu diesem Thema.

 

Es grüßt herzlich

 

Ihr Muslim-Markt-Team

 

 

wa salam

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Aliyun*Walyullah

#bismillah#

#salam#

 

Ich denke die Position Ayatollah al-Udhma Makarem-Shirazis zur islamischen Republik und im Speziellen zum Führer der islamischen Revolution ist im wahrsten Sinne des Wortes vorbildhaft für die anderen Marajas und auch wegweisend für die Zukunft.

 

So hat er in Fatwas dargelegt, dass der Führer, also Imam Khamenei, der Stellvertreter Imam Mahdis (aj.) ist und dass die Befolgung der Rechtsurteile des Führers in Bezug auf Politik und der Herrschaft auch für die anderen Marajas bindend sind und diese ihm, also Imam Khamenei, folgen müssen. Dies gilt auch für alle anderen Muslime mit anderen Marajas.

 

Das ist, meiner Meinung nach, das absolute Optimum, welches auch die anderen Maraja adoptieren könnten.

 

Damit böse Zungen mir jetzt nicht Propaganda vorwerfen, hier das Original:

 

(ع) می باشد، سوال من این است که آیا این مطلب نوعی ورود به حریم ائمه (ع) نمی باشد؟ از حضرت آیت الله مکارم استدعا دارم که ما را نسبت به این مسأله آگاه بفرمایند.

 

جواب: ما معتقدیم اداره شؤون جامعه اسلامی باید از سوی خداوند که خالق همه انسانها است اجازه داده شود.(هر چند پذیرش مردم وسیله پیشرفت این هدف است) و نیز معتقدیم که ولی فقیه نماینده امام عصر علیه السلام در زمان غیبت است .

 

سوال: آیا تبعیت از حکم حکومتی ولی فقیه بر مراجع تقلید هم واجب است ؟

جواب: آری، واجب است.

 

سوال: در صورتی که در زمینه سیاسی یا اجتماعی حکمی از جانب رهبری جهت عامه شیعیان صادر شود آیا برای مقلدین دیگر مراجع تکلیف می آورد ؟در زمینه های دیگر چطور و چرا ؟

جواب: در مسائل حکومتی حکم ولی فقیه مطاع است.

 

ya Ali

 

#wasalam#

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Salam Alleikum

 

 

Wieso machend ie Shiiten nicht eins sie wählen einen Rat die den Wissensten auswählen und dann üperrpüfen sie alöle Marajeh Wählen einen aus und alle anderen folgen diesen ?

 

 

Wa Alleikum salam

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#bismillah#

 

#salam#

 

 

Die Realität der Kommunikationsmöglichkeiten stellt jeden heutigen Mardscha mit großer Anhängerschaft vor teils unlösbare Probleme, weil die Flut der Fragen nur noch von großen Teams bewältigt werden kann. Daher wäre es meines Erachtens angebracht, wenn sämtliche großen Maradscha der Welt sich der obersten religiösen Führung unterstellen und ihre Arbeitsleistung und ihren Einsatz einer gemeinsamen Führung eingliedern würden. Unterschiede in der religiösen Beurteilung von Detailfragen könnten bei regelmäßigen Treffen erörtert werden, um zu einer einheitlichen Linie zu kommen. Nach Darlegung seiner Argumente könnte der Mardscha die Linie der obersten religiösen Führung übernehmen und damit die Einheit der Muslime fördern.

 

 

 

 

Genau so sehe ich es auch .

 

Alle für einen und einer für alle

 

wasalam

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#bismillah#

#salam#

 

 

 

Gute idee, man könnte diesen Rat ja Expertenversammlung oder Expertenparlament [madschlis-e-chobregan] nennen. #mrgreen#

 

#wasalam#

 

 

Salam Alleikum Geehrter Bruder Hassan Mohsen ich danke dir vom Ganzen Herzen das du mich darauf aufmerksamm gemacht hast das weiss ich jedoch bezieht sich das auf Iran oder ??? ich meine sowas wie das alle Geehlerten sich versammeln und ein einzigen Marja auswählen damit sie und alle anderen Shiiten nur einen folgen oder ist sowas nicht möglich bitte kläre mich auf in der sache Bruder al Karim

 

PS. fals du das bist mit dem einen Video Zwillinge und wiedergeburt :-) ich zieh mir das vidoe jedes mal rein das macht Süchtig wie du da dich versprichst aber das keine kritik eher Posetiv.

 

 

 

Wa salam

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Bismillah

Assalamu Alaikum,

 

Die Marja'iyya an sich war bei den Schiiten schon immer ein Prinzip, schon seit der Zeit der Imame (a.s). Es gab Zeiten, in denen die Akhbariyya die Oberhand hatten aber stellt nicht die Regel dar. So wie Br. Yavuz angedeutet hat, liegt es an dem Fortschritt der Menschheit, dass die Marji'iyya diese heutige Form angenommen hat. Doch diese Entstehung der heutigen Form basiert ihrerseits auf Ijtihad. D.h. die Gelehrten begründen diese Form islamwissenschaftlich. Es ist keine technische Lösung, sondern basiert auf starken Beweisen. Nichts spricht dagegen, dass man die heutige Form entwickelt aber dann müsste diese Entwicklung auch auf starken Beweisen basieren. Man muss das religionsrechtlich rechtfertigen können. Diese religionsrechtliche Rechtfertigung ist ein Hauptprinzip bei solchen Angelegenheiten. Der Faqih denkt immer darüber nach, wie er es vor Allah (s.t) rechtfertigen könnte, wenn er das oder jenes sagt und diese oder jene Fatwa erlässt.

 

Im Prinzip würde beispielsweise nichts dagegen sprechen, wenn man es schaffen würde die Marja'iyya zu institutionalisieren. Diese Institutionalisierung muss aber auf festen wissenschaftlichen Fundamenten basieren. Einfach ist das nicht. Wenn das Ziel die absolute Einheit ist, dann is die praktische Umsetzbarkeit sehr fragwürdig. Man kann einen Gelehrten, der eine gewisse Beweisführung für korrekt hält, nicht davon abhalten seine Meinung zu veröffentlichen. Das wäre auch fatal für die Wissenschaft, denn die Meinungsverschiedenheit der Gelehrten ist einer der Faktoren, die die Entwicklung des Fiqhs fördern. Erst durch diese Widersprüche und diese Einwände wird die Rechtsmeinung verfeinert. Es ist auch sehr fragwürdig, ob diese Meinungen privatisiert (nicht publik machen) werden können, in dem Sinne dass sie innerhalb der hypothetischen Institution der Marjaiyya bleiben, während nur eine einheitliche Meinung veröffentlich wird, denn es ist islamisch gesehen verboten, das Wissen zu verbergen. Das wissenschaftliche Material und die Untersuchungen der Fuqaha müssen den Menschen verfügbar gemacht werden. Und es ist auf der anderen Seite nicht möglich, dass alle Gelehrten sich in jeder Frage auf eine Meinung einigen, auch wenn sie sich regelmäßig treffen würden. Einige Fragen dürften sogar mehrere Monate beanspruchen, wenn man zu einem Konsens kommen will. So viel Zeit hat auch keiner. Mehrheitsentscheidungen kommen auch nicht in Frage, weil sie dann auf irrelevanten Vermutungen basierte Entscheidungen sein würden.

 

Die Meinungen der einzelnenen Gelehrten müssen veröffentlichen werden. Wird dieses wissenschaftliche Material aber veröffentlicht, dann entspricht es den natürlichen Verlauf der Dinge, dass die Anhänger des jeweiligen Rechtsgelehrten, die Experten unter ihnen und die Laien, sich daran halten. Dann haben wir genau das wieder, was wir vermeiden wollten. Daher ist es meiner Meinung nach praktisch beinah unumsetzbar eine Art Institution, die eine einheitliche Gesetzgebung präsentiert, aufzubauen. Jedenfalls wüsste ich persönlich nicht wie. Denn die genannten Probleme sind ernst. Das gilt vor allem solange wir davon ausgehen, dass es universelle Maraji geben müsste. Nur wenn man bereit wäre auf universelle Maraji zu verzichten, könnte man sich weniger Probleme bei der Umsetzung vorstellen. Mit universellen Maraji meine ich jene Maraji, welche sich in allen Bereichen des Fiqhs und des Islams auskennen. Wären aber die Fiqhgelehrten wie Ärzte, die alle bis zu einer gewissen Stufe eine gemeinsame Bildung genießen und sich dann jeweils auf etwas spezialisieren, dann wäre eine Institutionalisierung einfacher aber auch immer noch nicht ganz einfach und dann sollte es sicherlich nicht auf absoluter Einheit basieren, weil die Meinungsverschiedenheit dennoch durchgehend in allen Gebieten vorhanden sein würde. Das einzige, was sich relativieren würde ist die "fanatische" Anhängerschaft.

 

Ein Schritt zur Institutionalisierung wäre nur dann denkbar, wenn es auf dem Prinzip der Akzeptanz dieser natürlichen Verschiedenheit, welche auch als Gnade aufgefasst werden kann, basiert. D.h. das worauf man fokusieren sollte, ist nicht, das Aufzwingen der Einheit durch Verschmelzung der Meinungen. Vielmehr sollten wir darum bestrebt sein, die Lehre der konstruktiven Verschiedenheit zu verstehen. Die Maraji sollten sich zusammentun und den Gläubigen einen Plan des Umgangs mit der Meinungsverschiedenheit anbieten. Ob man pro Kopf oder pro Einschaltung Bismillah sagen muss oder nicht, das sollte offen stehen und die Gläubigen sollten das Recht haben, basierend auf den religiösen Prinzipien, der einen oder der anderen Meinung zu folgen. Wenn man aber mit Hilfe einer Fiqh-Institution lernt, die Meinung des anderen zu respektieren und zu berücksichtigen, dann wird man bei solchen Problemen sicherlich eine einfache Lösung finden können.

 

Ich bin also der Ansicht, dass eine eventuelle Institutionalisierung das Ziel haben sollte, auf der einen Seite die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu fördern und auf der anderen Seite den guten Umgang mit der Meinungsverschiedenheit zu demonstrieren und zu verbreiten. Jegliche Versuche auf diese Weise, die Verschiedenheit zu unterdrücken und eine absolute Einheit aufzuzwingen, würden genau das Gegenteil bewirken, mal abgesehen davon, dass man dann überhaupt schlechte Karten hat, genügend Gelehrte dafür zusammenbekommen.

 

Wassalam

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#bismillah#

#salam#

 

Die Realität der Kommunikationsmöglichkeiten stellt jeden heutigen Mardscha mit großer Anhängerschaft vor teils unlösbare Probleme, weil die Flut der Fragen nur noch von großen Teams bewältigt werden kann. Daher wäre es meines Erachtens angebracht, wenn sämtliche großen Maradscha der Welt sich der obersten religiösen Führung unterstellen und ihre Arbeitsleistung und ihren Einsatz einer gemeinsamen Führung eingliedern würden. Unterschiede in der religiösen Beurteilung von Detailfragen könnten bei regelmäßigen Treffen erörtert werden, um zu einer einheitlichen Linie zu kommen. Nach Darlegung seiner Argumente könnte der Mardscha die Linie der obersten religiösen Führung übernehmen und damit die Einheit der Muslime fördern.

 

 

Also kurz gesagt, der Verfasser des Textes, sagt nichts anderes als, dass sich alle Maraja sich dem Wilayat al Faqih "unterordnen" sollen? Wie sieht es denn aus, wenn sie es nicht machen? Werden sie dann, (wie es gang und gebe ist) als "Irrgeleitete" Gelehrte bezeichnet?

 

 

#wasalam#

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#bismillah#

 

#salam#

 

Mashallah, sehr interessanter Text, Br. 3aliy #rose#

 

Ich hätte jedoch einige Anmerkungen.

 

Wenn das Ziel die absolute Einheit ist, dann is die praktische Umsetzbarkeit sehr fragwürdig. Man kann einen Gelehrten, der eine gewisse Beweisführung für korrekt hält, nicht davon abhalten seine Meinung zu veröffentlichen.

 

Im Prinzip hast du recht, jedoch wäre dies gar nicht nötig, wenn die Institutionalisierung so wie zur Zeit der Imame geschehen würde. Das bedeutet, dass man für bestimmte Gebiete Experten einstellt, bzw. ausbildet, welche in diesen speziellen Gebieten befragt werden.

 

Beispielsweise hatte Imam al-Sadiq (a.) ebenso Experten in den jeweiligen Gebieten aufgestellt, Hisham Ibn Salim und Hisham Ibn Hakam waren beispielsweise Experten bzgl. des Tawheeds, Zirara war Experte im Fiqh etc.

 

Wie wäre es also, wenn eine Institution von Maraji' so aufgebaut ist, dass wenn man beispielsweise eine Frage in Fiqh hat, man zu Gelehrte XY zurück kehrt, eine Frage in Tawheed, zu Gelehrte XZ, eine Frage zu Tafsir zu Gelehrte YZ etc. ? Es ist kaum möglich, dass es nur einen einzigen Gelehrten gibt, der Experte und Meistwissendster in sämlichen Angelegenheiten der Religion ist und ich rede nicht nur von Haram / Halal Angelegenheiten, denn das ist nicht die Religion und das ist nicht (nur) damit gemeint, wenn der heilige Qur'an von "Tafaquh fi-Deen" spricht. Als Voraussetzung muss natürlich gelten, dass der jeweilige Experte ein Mujtahid in seinem Gebiet ist (anders würde es auch nicht gehen). Also eine Versammlung von Experten und Mujtahideen, wobei jeder ein Experte in einem bestimmten Gebiet ist.

 

Rein provisorisch und damit ich meine Gedanken dem verehrten Leser näher bringe, könnte man sich das so vorstellen:

 

Imam Khamenei als politischer Führer, Sayyed Sistani als Experte im Fiqh ul Asghar, Sayyed Kamal al Haydari als Experte in der Philosophie und Irfan, Ayat. Yaqoobi als Experte im heiligen Qur'an etc. Das war nur ein Beispiel, wie es gemeint ist. Wenn es um ein politisches Thema geht, so folgen allesamt Imam Khamenei, wenn man eine Frage im Fiqh hat, wendet man sich an Sayyed Sistani etc. Jeweilige Experten in ihren Gebieten, denn so hätten wir auch nicht das Problem, dass ein Gelehrter sich nun zurück halten muss oder man zu einem gemeinsamen Nenner kommt. Jeder ist Meistwissendster in seinem Gebiet und man kehrt zu den jeweiligen Experten zurück.

 

Das Einzige was in meinen Augen gegen meine Gedanken steht, ist die Tatsache, dass man die Religion nicht auseinander ziehen sollte und in Untergebiete unterteilen sollte. Wenn wir beispielsweise ein Gemälde haben, so ist dieses Gemälde als Ganzes schön. Wenn wir es nun in Stücke reißen und die Stücke alleine betrachten, dann ist diese Schönheit nicht mehr aufzufinden.

 

Das bedeutet, dass der Islam und die Religion nur als Gesamtes funktioniert und besteht, sei es Tafsir, Fiqh ul Asghar, Fiqh ul Akbar, Philosophie, Usool etc. und wenn man nun Experten in jeweilige Gebiete setzt, so reißt man diese Religion auf und konzentriert sich nur auf einen Teil und bertrachtet den anderen Teil nicht, der vielleicht ausschlaggebend ist für dieses Urteil, das man in seinem Expertengebiet treffen mag? Beispielsweise kann es ja sein, dass ein Experte im Tafsir des heiligen Qur'an eine Aussage trifft, die falsch ist, weil er kein Experte in Tawheed ist. Und der Experte im Bereich Tawheed würde vllt. etwas falsches sagen, da er kein Experte im heiligen Qur'an ist. Also müsste eine Zusammenarbeit stattfinden.

 

Wäre dies nicht möglich und praktisch umsetzbar?

 

Salam alaikum

ich wundere mich dass es keine Gegenstimmen gibt. Sind wirklcih aller dieser Meinung oder traut sich keiner was zu sagen?

 

wa salam

 

 

Wenn du eine Gegenstimme hast, kannst du sie ja schreiben und dann sprechen wir darüber.

 

#salam#

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#bismillah#

 

#salam#

 

Lieber Bruder al-Sadr,

 

vielen Dank für deine Idee. Ich denke, dass so eine Art von "Aufteilung" bereits existiert, also dass bestimmte Personen als Experten für ein Gebiet gelten. Die genannte Diskussion bezieht sich aber auf die Mardschaia, die sich nur auf Rechtsfragen erstreckt. Dementsprechend müssten die Beispiele anders aussehen. Also einer müsste Experte für das Gebet sein, einer Experte für Khums etc. Das Urteil der Maradsche betrifft nämlich eben nur diese Bereiche, also den Fiqh.

 

Bevor man auf das Konzept eingehen kann, müsste also geklärt werden, ob du deinen Vorschlag auch als eine Aufteilung bezüglich des Fiqhs verstehst.

 

#salam#

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#bismillah#

 

#salam#

 

Lieber Bruder TaHa,

 

vielleicht sollte ich noch anmerken, dass sich aus meiner Sicht die Marja'iyya nicht lediglich auf Fiqh-Fragen reduzieren lässt. Nein, die Halal / Haram Angelegenheiten sind ein kleiner Bestandteil der Marja'iyya und ich vertrete ebenso nicht die Ansicht, dass es nur im Fiqh-ul-Asghar (also Halal / Haram Angelegenheiten) Taqlid gibt, sondern auch sehr wohl in den Usool-al-Deen, also Fiqh-ul-Akbar. Allerdings unterteilen sich die Angelegenheiten in den Usool in jene, wron der Taqlid verboten ist und jene, worin die Rückkehr zu den Experten notwendig ist.

 

Beispiel für Aspekte, wo Taqlid verboten ist: Der Glaube an Allah, der Glaube an das Propheten tum, Wiederauferstehung etc.. Das bedeutet, wenn mich jemand fragt, wieso ich an Allah glaube, dann darf ich nicht sagen, dass ich nur an Allah glaube, weil Marja' XY dies sagt.

 

Beispiele für Aspekte, wo Taqlid notwendig ist: Der Glaube um das Wissen der Imame und ihre Grenzen, der Glaube an Wilaya Takwiniyya, die Stufen der Unfehlbarkeit und Vorzüglichkeit der Propheten und Imame untereinander. Solche Angelegenheiten kann man nicht leicht durch Selbstrecherche ermitteln und damit muss man sich an die jeweiligen Experten wenden.

 

Aus diesem Grund habe ich die Unterteilung nicht auf auf Fiqh-ul-Asghar reduziert, sondern auf sämtliche Bereiche der Religion.

 

Ein weiteres Problem, was entstehen könnte, wenn man im Fiqh-ul-Asghar mehrere Experten aufstellt, wie beispielsweise Experte im Gebet, Experte im Khums, Experte in Reinheit etc., ist, dass es zu Überschneidungen kommen könnte und damit hätten wir wieder das Problem der Meinungsverschiedenheit, denn viele Fiqh Themen greifen ineinander ein.

 

Beispielsweise kann ich nicht das Gebet behandeln, ohne die Reinheit zu behandeln, denn diese Themen greifen ineinander ein. Wenn der Experte für das Gebet etwas sagt und der Experte in der Reinheit sagt etwas und diese Sachen widersprechen sich, wenn man nun die Reinheit auf das Gebet anwenden will, dann hätte man ein Problem.

 

Ich hoffe du verstehst, was ich meine. Deshalb auch die größere Aufteilung und selbst da ist eine Überschneidung nicht gewährleistet, wie ich im vorigen Beitrag geschildert habe. Ich beanspruche nicht, dass ich eine perfekte Lösung habe, jedoch könnte man diesen Ansatz vielleicht nehmen und weiter ausbauen. Dann hätte man die perfekte Institution, zu der die gesamte Rechtsschule der Ahl al Bayt (a.) zurück kehren könnte.

 

Aber inwiefern das praktisch machbar ist, ist eine andere Frage. Vielleicht lebe ich auch nur in einer Traumwelt :)

 

#wasalam#

 

#wasalam#

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#bismillah#

As Salamu aleikum,

 

#bismillah#

 

#salam#

 

Lieber Bruder TaHa,

 

vielleicht sollte ich noch anmerken, dass sich aus meiner Sicht die Marja'iyya nicht lediglich auf Fiqh-Fragen reduzieren lässt. Nein, die Halal / Haram Angelegenheiten sind ein kleiner Bestandteil der Marja'iyya und ich vertrete ebenso nicht die Ansicht, dass es nur im Fiqh-ul-Asghar (also Halal / Haram Angelegenheiten) Taqlid gibt, sondern auch sehr wohl in den Usool-al-Deen, also Fiqh-ul-Akbar. Allerdings unterteilen sich die Angelegenheiten in den Usool in jene, wron der Taqlid verboten ist und jene, worin die Rückkehr zu den Experten notwendig ist.

Beispiel für Aspekte, wo Taqlid verboten ist: Der Glaube an Allah, der Glaube an das Propheten tum, Wiederauferstehung etc.. Das bedeutet, wenn mich jemand fragt, wieso ich an Allah glaube, dann darf ich nicht sagen, dass ich nur an Allah glaube, weil Marja' XY dies sagt.

 

 

 

Ist das nicht ein Widerspruch? Die Usul ad Deen sind doch die Einheit Gottes, Prophetentum und Wiederauferstehung. Oder meinst du einfach der Glaube daran? Wie könnte man Usul ad Deen zum Aspekt der Marja'iyya machen?

 

 

Zum Thema: Sayyed Fadlallah (ra) hatte mal den Gedanken zur institutionellen Marja'iyyah gehabt und geäußert. Und dabei hat er gesagt, dass die Marja'iyyah kein persönliches Merkmal eines Marjas sein soll, also die Marja'iyyah soll nicht durch eine einzige Person verkörpert sein und sie soll auch nach dem Tod eines Marjas noch weiter bestehen.

 

Dabei gibt es auch einen vorsitzenden Marja, der die Marja'iyya in der Welt vertritt. Die Marja'iyyah soll auch die gesellschaftlichen, politischen und intellektuellen Angelegenheiten in der Welt behandeln, und nicht nur in Sachen des Fiqhs (, wobei ich persönlich sagen würde, dass die anderen Bereiche nicht verpflichtend gemacht werden sollten, wie es im Bereich des Fiqh der Fall ist).

Vielleicht kommt das einem Majlis al Maraji' nahe.

Ich würde sogar soweit gehen, und es mit der Kirche vergleichen. Aber nur in dem Sinne, dass sie halt die höchste einheitliche Instanz der Christen ist. Also eine religiöse Organisation, die halt führend und leitend ist. Das ist ja eigentlich das Problem der Muslime. Sie haben keine Instanz, an der sie sich in Rechtsfragen, im politischen, gesellschaftlichen und theologischen Sinne richten oder orientieren können und die, die Muslime im Weltgeschehen vertritt. Das wird wohl nur in der Zeit Imam al Mahdi (ajf) geschehen, jedoch könnte man schonmal den Weg dazu ebnen.

Sayyed Fadlallah (ra) hat jedoch gesagt, dass so eine einheitliche Institution ein allgemeines Akzeptieren bedingt. Nur so erlangt sie Macht (im positiven Sinne).

Zu Beginn könnte man ja schon Mal die Kommunikation und Zusammenarbeit der Maraji' institutionalisieren und es transparent für die Leute machen. Die Muslime machen zu sehr ihr eigenes Ding und vor allem in unserer Zeit darf das nicht in diesem Ausmaße passieren. Uns hat auch schon der schreckliche Individualismus in seine Zwänge genommen. Und Individualismus hat sehr schlechte Auswirkungen, denn es trennt die Menschen von einander, es verursacht Feindschaft und Verwirrung, reißt die Wurzeln der natürlichen menschlichen Bedürfnisse aus.

 

 

wassalam

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#bismillah#

As Salamu aleikum,

 

Ist das nicht ein Widerspruch? Die Usul ad Deen sind doch die Einheit Gottes, Prophetentum und Wiederauferstehung. Oder meinst du einfach der Glaube daran? Wie könnte man Usul ad Deen zum Aspekt der Marja'iyya machen?

 

 

#bismillah#

 

#salam#

 

Ich sehe darin keinen Widerspruch. Die Aspekte der Usool al Deen werden in zwei Gruppen unterteilt, die Angelegenheiten, wo Taqlid verboten ist und Angelegenheiten, wo die Rückkehr zum Experten notwendig ist.

 

Beispielsweise ist es verboten Taqlid zu machen, wenn es um den Glauben an Allah (t.) geht. Diesen Glauben muss man verinnerlichen und danach leben. Aber die Frage welche Einheit das nun ist, die "Wahda Adadiyya" oder "Wahda Ghair Adadiyya" oder die Frage nach dem Wissen Allahs (t.) wie beispielsweise ob das Wissen Allahs "Ilm Hudhuri" ist oder "Ilm Husuli" und viele weitere Fragen, welche sehr ins Detail gehen. Dort ist die Rückkehr zu den Experten verpflichtend und es reicht nicht aus, dass man nur Usool al Kafi zückt, einen Hadith liest und dann eine Fatwa für sich selbst erlässt. Im Bereich des Fiqh al Asghar ist das gut geregelt, aber wenn es um die Glaubensüberzeugungen geht, so ist es im Allgemeinen eher der Fall, dass man von sich selbst aus Fatwas gibt oder mit Hadithe rumhantiert und die Experten diesbezüglich kaum konsolutiert.

 

Genauso wie es im Fiqh al Asghar nicht in jedem Bereich Taqlid gibt. Niemand von uns macht Taqlid bei dem Marji', dass das Morgengebet 2 Rak'at ist. Es ist eine klare und zweifelsfreie Sache. Wenn ein Marja' kommt und sagt, dass seine Recherchen dazu geführt haben, dass das Morgengebet 3 Rakaat ist, dann lehnen wir dies ab. Genauso wie viele weitere Aspekte im Fiqh ul Asghar, wo Taqlid nicht nötig ist (Fastem im Monat Ramadan, Pflicht zur Hajj etc.). Wann wird Taqlid notwendig? Wenn es an die Details geht. Genauso ist es in den Usool al Deen, sie stellen keine Ausnahme dar, im Gegenteil, sie sind sogar wichtiger als die rechtlichen Fragen.

 

#wasalam#

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Aliyun*Walyullah

bismillah.gif

salam.gif

 

Dort ist die Rückkehr zu den Experten verpflichtend

 

Genauso ist es in den Usool al Deen, sie stellen keine Ausnahme dar, im Gegenteil, sie sind sogar wichtiger als die rechtlichen Fragen.

 

Lieber Bruder,

 

deine Meinung in allen Ehren, jedoch sollten wir dies so schreiben, dass man es nicht als selbstverständliches Bestandteil der schiitischen Rechtslehre verstehen könnte. Diese Unterteilung von dir ist mir vollkommen fremd und ich habe bisher in keiner Risala gelesen, dass so etwas zulässig ist bzw. überhaupt existiert. Die einzige Meinung, die ich in den verschiedenen Regelwerken vernehme, ist die, dass die Nachahmung im Usul al-Din nicht möglich ist, da es um die innere Überzeugung eines jeden geht, welche er sich selber aneignen muss, jeder nach eigener Art, sodass er zu den Überzeugungen kommt.

Du bist ein Muqallid von Ayatollah al-Udhma Haydari. Bitte zeige mir hierzu seine Meinung.

 

Vielen Dank.

 

ya Ali

 

Im Schutze der Wahrheit

 

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#bismillah#

 

#salam#

 

Ich denke wirklich, dass die Geschwister sich alle noch einmal unbedingt den Beitrag von Bruder 3aliy durchlesen sollten. Denn dort steht unter anderem auch, dass jede Veränderung auf starken Beweisen basieren sollte. Ein starker Beweis könnte beispielsweise ein Schriftstück eines Mardscha sein, der eine neue Art der Vorgehensweise vorschlägt.

 

#salam#

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Bismillah

Assalamu Alaikum,

 

Mit absoluter Einheit in meinem ersten Beitrag meinte ich, jene Einheit, in der zu jeder Frage immer eine Meinung gibt. Das ist meiner Meinung nach nich realisierbar und auch gefährlich, weil der Konsens keine Beweiskraft besitzt, wenn es nicht die Meinung des Imams aufdeckt. Einige gingen so weit und sagten, dass aufgrund des Prinzip des Lutf (So viel wie die Güte Allahs) nich möglich ist, dass Allah (s.t) und Sahib Al-Amr es zulassen würden, dass man sich auf etwas einigt, was falsch ist. Aber diese Meinung ist eher nicht berühmt unter den Gelehrten. Das Prinzip des Lutf würde nur so weit gehen, dass der Sahib Al-Amr es nicht zulassen würde, dass gravierende Fehler auf der Basis von Konsens entstehen, so dass der wahrhaftige mohammedanische Islam in Gefahr gerät. Einzelne Fehler in Detailsfragen, sind nicht gravierend, solange man sich wissenschaftlich anstrengt.

 

Es gibt also keinen Beweis dafür, dass Konsens zwingend zu richtigen Ergebnissen führen sollte. Mal abgesehen davon, dass es praktisch nicht oft, zu einem solchen Kosens kommt. Aus diesen beiden Gründen ist es nicht klar, was die Rechtfertigung dafür wäre, dass mehrere Meinungen, die auf gültiger Rechtsfindung basieren, unterdrückt werden. Zumal solche Meinungen wie gesagt sehr hilfreich für die aktuelle und nächste Generation von Gelehrten ist, weil sie zur Schärfung, Präzision und Entwicklung des Verständnisses der Scharia führen. Denn wenn man sich die Eigenschaften der Scharia anschaut, dann sieht man, dass jedes Verständnis derselben nur eine Momentaufnahme darstellt, die nur in einer begrenzten Zeit weitgehend allgemeine Gültigkeit findet. Im Laufe der Zeit ist eine Erneuerung des Verständnisses sehr wichtig, weil der Verstand dann auch weiterkommt.

 

Abgesehen davon, ist es überhaupt mehr als nur fragwürdig, ob man Wissen zugunsten einer solchen Einheit unterdrücken darf. Ein weiteres Problem besteht, wenn man es bei einigen Sachen mit einer verpflichtenden Vorsichtsmaßnahme (VVM) zu tun hat. Stellen wir uns vor, es gäbe X Gelehrte die eine VVM aussprechen und Y Gelehrte haben eine klare Fatwa. Wie entscheidet man sich da? In der Regel sagt die Rechtsfindung, dass es dann erlaubt wäre der Meinung der Y Gelehrte zu folgen. Da wir aber eine einzige Instanz haben würden, wäre man gezwungen die Meinung, die eine klare Fatwa besitzt zu nehmen. Somit würde in keiner Frage eine VVM ausgesprochen. Die Meinungen wären immer scharf und strikt, ohne dass es dafür eine Rechtfertigung gibt. Eine Hinterfragung eines solchen Konsens würde dann für spätere Generationen auch viel schwieriger sein, was in der post-tusischen Zeit (D.h., Zeit nach Scheikh At-Tusi) zu mehr als einem Jahrhundert des wissenschaftlichen Stillstandes geführt hat. Bevor dann Al-Allamah Ibn Idris es als erster gewagt hat, einige Ansichten des Scheikhs zu hinterfragen.

 

Das Beispiel von Hicham und Zurara:

Hicham und Zurara wurden höchstpersönlich von Imam Sadiq (a.s) ausgewählt, sie hatten direkten Bezug zur Quelle der Offenbarung, so dass sie bei Zweifel sich an die Imame hätten wenden können und auch die Sprache der Imame (a.s) mehr als uns verstehen. Daher ist es hier eindeutiger. Anders ist es, wenn es um zwar weise und höchst angesehene Gelehrte geht, die aber keinen direkten Kontakt mit der Quelle der Offenbarung besitzen und daher durchaus einen Fehler begehen können, was sie auch selbst zugeben. Zumindest bei Detailsfragen. Außerdem waren damals die Bedürfnisse der Menschen viel begrenzter als heute und ihre Erkenntnis viel geringer, so dass die meisten Fragen einfacher zu beantworten waren. Anders ist es, wenn wir es mit einer Welt zu tun haben, die sich jeden Tag noch mehr öffnet und die Probleme haufenweise entstehen und die Fragen viel dringender werden. Heute gibt es Menschen, die eine Doktorarbeit über eine Detailsfrage schreiben.

 

Es gibt zudem auch keinen Beweis dafür, dass Menschen wie Zurara (ra) die einzigen Vertreter des Imams waren. Das ist auch etwas fern, weil die islamische Welt sehr groß war und die Anhänger der Ahlulbait (a.s) sich überall verteilt haben, so dass es notwendigerweise auch Vertrauenspersonen gegeben haben muss, die da auch ihre Ansichten basierend auf den Aussagen der Imame (a.s) sagen konnten. Eine Ähnlichkeit zwischen unserer Zeit und der Zeit der Imame ist, dass auch damals die Imame nicht immer anwesend waren. Da Kommunikation viel schwieriger war, gab es Situationen, in denen einige Gefährten Ijtihad betreiben mussten, damit sie die dringende Fragen der Menschen beantworten konnten. Eben weil die vorhandenen Texte der Imame (a.s) nicht alle Fragen auf direkte Weise beantwortet haben konnten.

 

Ja Zurara wurde sinngemäß als meistwissend bezeichnet, würde er heute leben, dann müssten wir alle in Fiqh angelegenheiten folgen. Haben wir aber heute ienen Marja der von einem Imam als meistwissend bezeichnet wurden nein.

 

Man kann natürlich sagen, dass die Fuqaha doch auch von den Imamen beschrieben wurden und uns befohlen wurde, ihnen zu folgen. das stimmt aber solange es eine gruppe von Fuqaha gibt, die die Voraussetzungen, die die Imame festgelegt haben, erfüllen und solange unter ihnen bzgl. details fragen Meinungsverschiedenheit betrifft, ist es laut der Aussage der Imame notwendig, dass man alle Meinungen respektiert, toleriert und veröffentlicht. In einem einzigen Gebiet ist es jedoch nicht möglich bzw. sehr schwierig die Meinungsverschiedenheit in der Praxis umzusetzen, nämlich wenn es um Themen geht, die die gesamte Ummah betreffen, denn das führt dann zur Spaltung. D.h. bei der Umsetzung des Islams muss es einen Führer geben, der das letzte Wort hat. Wenn es aber um die Erklärung und Verkündung des Islams geht und um Dinge, die keine Auswirkung auf die Gesamtheit der Ummah haben, dann sollte jeder seine Religion der Person anvertrauen, die er als meistwissend betrachtet. Selbst wenn es dazu kommen sollte, dass man erkennt, dass Marja A beispielsweise in einem Gebiet Y besser ist als Marja B und Marja B in einem Gebiet X besser ist als Marja A, dann ist es selbsverständlich verpflichtend in Y A zu folgen und in X B zu folgen.

 

Unterscheidung zwischen den verschiedenen Verantwortungskreisen:

In dem von Br. al-Sadr genannten Beispiel, fällt mir auf, dass keine deutliche Unterscheidung zwischen der Umsetzung und der Theorie oder genauer zwischen den verschiedenen Verantwortungskreisen stattfindet. D.h. wenn man sagt, dass es notwendig ist, Imam Khamenei in politischen Fragen zu folgen, dann rührt diese Notwendigkeit abgesehen von den Eigenschaften, die Imam Khamenei besitzt, aus der Realität her. D.h. alles andere würde kontraproduktiv sein, weil es um die Führung und die Praxis geht. Anders ist es, wenn es um das Wissen und die Theorie geht. Da ist es so, dass Meinungsverschiedenheit zu keinen ernsten Problem führt, da dieses Wissen betrifft hauptsächlich Gebiete, die den Menschen selbst betreffen und keinen direkten Einfluss auf den politischen und sozialen Zustand der Ummah haben. Sachen wie Gebet, Fasten, Hajj, Almosen und Khums, Geschäfte, mieten vermieten kaufen verkaufen usw. Da ist Meinungsverschienheit weitgehend tolerierbar. Sachen wie die politische Einstellung zu den Gefahren, die der Ummah drohen. das ist etwas, wo die Meinungsverschiedenheit zur Spaltung und zum Scheitern führt.

 

Daher bin ich der Ansicht, dass man nicht ohne Grund nur einen als Marja in einem gewissen Gebiet einstellen soll. Das Tor soll für jeden offen sein und die Menschen müssen selbst zur Erkennnis kommen, dass dieser oder jener der vertrauenswürdigste oder der meistwissende ist. Nur wenn auf der praktischen Ebene zu gefährlichen Unterschieden kommt, muss man, meiner Meinung nach, den Führer der Ummah folgen, solange er die Voraussetzungen erfüllt.

 

Kann also keine institutionelle Marja'iyya aufgebaut werden? Doch sicherlich aber nur, wenn es auf der Basis der Förderung der Kreativität und der Forschung der Gelehrten, so dass das gesamte Wissen und alle Ergebnisse den Menschen zugänglich gemacht werden. Meinungsverschiedenheit sollte bewahrt und verteidigt werden. Man muss nur drauf achten, dass diese Verschiedenheit auf der praktischen Ebene nicht in Streitigkeiten und Widersprüchen mündet. Und das ist meiner Meinung nach durchaus möglich.

 

Wassalam

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deine Meinung in allen Ehren, jedoch sollten wir dies so schreiben, dass man es nicht als selbstverständliches Bestandteil der schiitischen Rechtslehre verstehen könnte. Diese Unterteilung von dir ist mir vollkommen fremd und ich habe bisher in keiner Risala gelesen, dass so etwas zulässig ist bzw. überhaupt existiert. Die einzige Meinung, die ich in den verschiedenen Regelwerken vernehme, ist die, dass die Nachahmung im Usul al-Din nicht möglich ist, da es um die innere Überzeugung eines jeden geht, welche er sich selber aneignen muss, jeder nach eigener Art, sodass er zu den Überzeugungen kommt.

Du bist ein Muqallid von Ayatollah al-Udhma Haydari. Bitte zeige mir hierzu seine Meinung.

 

wasalam.gif

 

#bismillah#

Assalamu Alaikum,

 

ich kann gerade nicht auf die Antworten eingehen. InschaAllah morgen (bzw. später heute). Aber ich wollte nur eines sagen. Bruder al-Sadr meint wahrscheinlich Nachahmung in den Überzeugungen nicht in Usool Ad-Din. Es war vielleicht ein Flüchtigkeitsfehler. Es gibt nämlich Überzeugungen, die normale Gläubige nicht selbst herleiten können.

 

Wassalam

 

 

#bismillah#

 

#salam#

 

Ich bedanke mich zunächst bei Br. 3aliy und verwende nun statt "Usool al Deen" lieber das deutsche Wort "Glaubensüberzeugungen", damit es keine Missverständnisse verursacht. Also kurz gesagt: Gemeint sind Aspekte der Glaubensüberzeugungen und dort existieren Aspekte, worin der Taqlid verboten ist und Aspekte, worin die Rückkehr zu den Experten notwendig ist.

 

Diese Meinung dürfte nicht fremd in der Rechtsschule der Ahl al Bayt (a.) sein, jedoch ist sie im Laufe der Zeit sehr in Vergessenheit geraten und hat einen sekundären Rang eingenommen. Im Laufe der Zeit wuchs die Konzentration immer mehr auf die rechtlichen Urteile (Fiqh al- Asghar), also die Halal / Haram Angelegenheiten und die Angelegenheiten der Glaubensüberzeugungen rückten immer mehr zurück. Bereits Schaikh al Tusi (r.) hat einen Kommentar zu dieser Entwicklung in seinem Werk "al-Tibyan" gemacht und meinte, dass der Fiqh bei der Allgemeinheit die rechtlichen Urteile sind, jedoch spricht der heilige Qur'an von einem anderen Fiqh, welcher nämlich die gesamte Religion betrifft und nicht nur die Halal / Haram Angelegenheiten.

 

Allamah al-Haydari (h.) hat diesen Sachverhalt in seiner Risala "al-Fatawa al-Fiqhiyya" deutlich gemacht:

 

لكن قد يقال: إنّ الإنسان المتعارف قد لا يمكنه - غالباً- الاجتهاد والتحقيق في جميع المسائل العقائدية التي يجب عليه الإيمان وعقد القلب عليها.

والجواب: إنّ المسائل العقائدية تنقسم إلى قسمين:

 

الأول: العقائد الأساسية

كإثبات وجود الله تعالى وتوحيده، ونبوة الأنبياء وأصل عصمتهم، والإمامة، والمعاد ونحوها. فإنّه لا يجوز فيها التقليد، كما هو المشهور بين فقهائنا (قدس الله أسرارهم)، بل يجب فيها تحصيل العلم واليقين من خلال البحث والنظر، ولا يلزم منه أي محذور؛ وذلك لأنّ مثل هذه المسائل لمّا كانت محدودة عدداً من ناحية، ومنسجمة مع فطرة الناس عموماً من ناحية أخرى على نحو تكون الرؤية المباشرة الواضحة ميسورة فيها غالباً، وذات أهميّة قصوى في حياة الإنسان من ناحية ثالثة، كان تكليف الشريعة لكل مكلّف بأن يبذل جهداً مباشراً في البحث عنها، واكتشاف حقائقها، أمراً طبيعياً، ولا يواجه غالباً صعوبة كبيرة، ولا يؤثر على المجرى العملي لحياته، ولئن واجه أحياناً صعوبات كذلك، فإنّه جدير ببذل هذا الجهد لتذليل تلك الصعوبات؛ لأنّ عقيدة الإنسان هي أهم وأغلى وأنفس ما فيه؛ إن صحّت صحّ ما سواها، وإن بطلت بطل ما سواها.

وهنا لابدّ من الالتفات إلى أنّ هذا التكليف الديني، إنّما هو بحسب اختلاف مستويات الناس الفكرية والعقائدية، فلم يكلّف كل إنسان النظر والبحث في هذه المسائل العقائدية إلّا بالقدر الذي يتناسب مع مستواه، ويصل به إلى قناعة كاملة بالحقيقة، تطمئن بها نفسه ويعمر بها قلبه، ويتحمّل مسؤوليتها المباشرة أمام ربه.

 

الثاني: العقائد الفرعية

كمعرفة حقيقة الصراط المستقيم يوم القيامة، وتطاير الكتب، وكذا معرفة حقيقة العصمة ومراتبها، أو أنّ النبي (صلى الله عليه وآله وسلم) والأئمّة (عليهم السلام) لهم ولاية تكوينية أم لا؟ وهكذا عشرات، بل مئات المسائل العقائدية الأخرى، فإنّه لا يشترط فيها النظر والاجتهاد، وإنّما يكفي فيها الرجوع إلى المتخصّصين والمجتهدين في مثل هذه المجالات، لكن بشرط حصول الاطمئنان ـ أي العلم العادي ـ من كلامهم.

والدليل على ذلك بنحو الإجمال هو: إنّ الضرورة التي اقتضت تحقّق الاجتهاد والمجتهدين لغرض بيان الأحكام العملية (=مسائل الحلال والحرام) للمكلّفين، هي نفسها تقتضي وجود طبقة من المتخصّصين والمجتهدين في الأمور الاعتقادية، ومن ثمّ إيصالها وبيانها لهم.

 

 

Ebenso widmete er sich diesem Thema in seinem Buch "al-Tafaquh fi-Deen". Dort hat er ein gesamtes Kapitel, welches heißt: "Taqlid in Usool al Deen", ab S. 115. Allerdings handelt das gesamte Buch über dieses Thema, jedoch speziell ab S.115 geht er auf den Taqlid in den Glaubensüberzeugungen ein.

 

#wasalam#

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#bismillah#

As Salamu aleikum,

 

gibt es denn nicht auch Angelegenheit bzw. Urteile, die zum Wohle (der Allgemeinheit) beschlossen werden (auch wenn eigentlich alle Urteile auf dem Wohle aufgebaut sind)? Fallen da nicht die Urteil rein, die (nur) durch die Vernunft gemacht werden? Könnte dann in diesen Urteilen nicht ein "institutionelles" Urteil getroffen oder die logische Beweismethode irgendwie vereinheitlicht werden? Oder Urteile, die auf dem "Gewohnheitsrecht" (al 3urf) gestützt werden. Man kann ja eine gesellschaftliche oder rechtliche Ansicht (bzw. Gewohnheit) etwas verändern, indem man die Wissensverteilung etwas modifiziert hehe.

 

Mir stellt sich die Frage, ob eine institutionelle Marja'iyyah (nicht jetzt unbedingt auf rechtswissenschaftlicher Ebene) wirklich einheitlich sein muss? Die Maraji' sind die Köpfe der islamischen Welt. Es wäre ein unglaublicher Gewinn, wenn sie sich zusammen organisieren und auch global sprechen würden.

Und ich frage mich auch, ob diese verschiedene Zeitbestimmung, vor allem für die Feste, dadurch nicht irgendwie gelöst werden kann. Denn wenn ein Fest an drei verschiedenen Tagen für die Muslime bestimmt wird, dann verursacht das Verwirrung und Auseinandersetzungen; ist dann dieses Übel nicht größer als der Nutzen?

 

Ich würde mir jedenfalls eine klare Führung der Muslime wünschen, denn das ist eine Schwachstelle für uns und unser Feind setzt genau da an.

 

wassalam

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Bismillah

Assalamu Alaikum,

 

Man kann aber keinen Ijtihad betreiben, welcher im Widerspruch zum heiligen Text steht und eine gänzliche Vereinheitlichung der Beweismethoden kann man kaum erreichen. Es werden, solange es keinen unfehlbaren gibt, der hier eine Entscheidung fällt, einige Regeln und Methoden geben, die für die einen gültig und für die anderen falsch sind. Es gibt aber, wie du sicherlich weisst, gemeisame Grundprinzipien der Beweisführung.

 

Daher kann man das mit der Vereinheitlichung der Fastenzeiten nicht basierend auf dem Wunsch gemeinsam das Fasten anzufangen und gemeinsam das Fasten zu brechen erreichen. Nutzen und Übel können auch ziemlich unterschiedlich ausgelegt werden und hier geht es um ein Gottesdienst. Was aber durch stärkere Kooperation, gemeinsame Forschung und intensiveren Wissensaustausch erreicht werden kann, ist dass eine Ansicht wissenschaftlich siegt, indem die anderen sich davon überzeugen lassen.

 

Wassalam

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Salam aleikum,

 

in den Beiträgen wurden schon verschiedene Probleme angesprochen und ich wollte euch noch fragen, welches Bild genannt werden kann, um das Thema einfacher zu verstehen.

 

Ist das Gemeinschaftsgebet nicht ein gutes Beispiel? Hier stellen sich alle hinter den Imam. Dies erfolgt durch die Absicht, sich dem Gebetsimam anzuschließen und nicht deshalb, weil man nebeneinander dieselbe individuelle Sichtweise auf die Gebetsrichtung Quibla einnimmt. http://www.eslam.de/begriffe/v/vorbeter.htm

Vielleicht lässt sich das so erklären, dass die objektivierte Sichtweise des Imams zur Herstellung der Gemeinschaft auf höhere Akzeptanz stößt. Die Sichtweise des Einzelnen bleibt hingegen auf seine Sphäre begrenzt. Man nimmt am Gemeinschaftsgebet teil ohne seine Sichtweise bzw. Wahrheit ablegen zu müssen.

Kann man dies nicht verallgemeinern? Die Gemeinschaft findet sich dann entsprechend dem Ziel, die religiöse Handlung in größerer Gemeinschaft zu verrichten, also weder durch Zwang noch durch beliebige Übereinkunft.

 

Wie seht ihr das?

 

 

wassalam

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Bismillah

Assalamu Alaikum,

 

als Veranschaulichung ist das Beispiel schön aber es hat natürlich keine Beweiskraft. Das hast du aber denke ich auch nicht gemeint. Jedenfalls der Gedanke des gemeinsamen, zielgerichteten und geplanten Strebens auf dem Weg Allahs, ohne dass man dafür beliebige Übereinkunft voraussetzt, ist, meiner Ansicht nach, richtig und es ist genau das, was ich in meinen Beiträgen ausdrücken wollte.

 

Wassalam

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