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Die Einheit der Ummah?


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#bismillah#

#salam#

 

Gehen wir mal davon aus, dass wir uns mit den Sunniten einig sind über die Eindeutigen Ayaat. Kommen wir jetzt zu den Mehrdeutigen. Wer kann diese uns 100% richtig Deuten und diese uns am besten erklären?

 

Und das mit dem "nicht tiefer eingehen". Wenn wir es nicht machen würden, dann wären wir Oberfläschlich. Was ist schlimmer tiefer einzugehen und zu sehen, wer eher dem Propheten #sas# und den zwei gewichtigen Hinterlassenschaften folgt, oder lieber mit dem zufrieden geben und eventuell, den Islam falsch zu interpretieren (dem zufolge auch falsch zu praktezieren) und sagen "Einheit statt Mehrheit"?

 

#wasalam#

 

salam alaykum

 

Es heißt im Vers Ali Imran -7 : dass nur Allah die richtige "tevil"(Bedeutung) weisst. Wir können es garnicht 100% richtig deuten. Wir können vermutungen stellen aber niemals sicher sein.

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Vieleicht sollten wir nicht tiefer eingehen. Vieleicht sollten wir uns damit zufrieden geben was Allah im Koran sagt. Wie heißt es im Sura ALi Imran -7:

 

"Er ist es, Der das Buch (als Offenbarung) auf dich herabgesandt hat. Dazu gehören eindeutige Verse – sie sind der Kern des Buches – und andere, mehrdeutige. Was aber diejenigen angeht, in deren Herzen (Neigung zum) Abschweifen ist, so folgen sie dem, was davon mehrdeutig ist, im Trachten nach Irreführung und im Trachten nach ihrer Mißdeutung. Aber niemand weiß ihre Deutung außer Allah. Und diejenigen, die im Wissen fest gegründet sind, sagen: „Wir glauben daran; alles ist von unserem Herrn." Aber nur diejenigen bedenken, die Verstand besitzen."

 

Über eindeutige Verse sind wir einig denke ich mal. Die unterschiedliche meinungen sind über Mehrdeutige. Das sollten wir vieleicht das sagen, was Koran uns empfehlt." :

„Wir glauben daran; alles ist von unserem Herrn."

 

 

Im Namen Allahs t.

 

Rasul Allah (s) sagte doch, dass sich die Ummah in 73 Gruppen teilen wird und nur eine richtig ist.

Wenn wir von uns sagen wir sind die richtige, sollen wir also mit einer falschen Gruppe das zusammensein spielen?

 

Wenn man sagt man solle die Sunnis respektieren (Wofür ich auch stehe) Ist es nicht so das wir dann auch respekt bekommen müssten? Wie ist es dann mit einer Person die den Zorn Fatimas (a) aufgeweckt hat und somit den Zorn ihres Vaters (s) und den Allahs (t)?

 

 

Es gibt auch "sehr" deutliche Verse indenen wir uns nicht einig sind.

 

Kannst du mir also einen Grund nennen wieso wir selbst bei den deutlichen Versen wegschauen sollen?

Und seitwann ist unser Manhaj der, des weg schauens?

 

wa alaikum al salam

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#bismillah#

#salam#

 

 

Rasul Allah (s) sagte doch, dass sich die Ummah in 73 Gruppen teilen wird und nur eine richtig ist.

Wenn wir von uns sagen wir sind die richtige, sollen wir also mit einer falschen Gruppe das zusammensein spielen?

Wenn diese Überlieferung stimmt, dann ist die Gruppe die "richtigere" die toleranter, respektvoller, gütiger, milder und verständnisvoller mit den anderen "falscheren" Gruppen umgeht und nicht die fanatische Gruppe.

 

Es ist nicht verkehrt Überzeugt zu sein aber di Überzeugung sollte nicht mit der "richtigen" Rechtsschule (oder Religion) begründet werden, sondern mit der "richtigen" Art und Weise des Umgangs mit Andersgläubigen.

 

Der "richtige" Glaube fängt da an, wo der Konsens aufhört. Wie gehe ich mit Meinungsunterschieden um? Wie reagiere ich auf Gegensätzliche Meinungen und Ansichten? Wie komme ich von dem oberflächlich geäußerte Wort zum Kern der Aussage und wie finde ich dennoch einen Konsens im Disens?

 

Bei diesem Thema sollten wir die Bücher bei Seite legen und nicht ständig "unsere" Bücher und "ihre" Bücher zitieren. Ich glaube die Einheit der Muslime ist nicht im Glauben des anderen zu suchen, sondern in den eigenen Charaktereigenschaften zu finden.

 

Die Schiiten sind erst besser als andere wenn sie aufhören zu glauben sie sein besser als Andere. Die Eigenschaft sich besser zu fühlen/denken als andere ist eine Eigenschaft von Iblis ("ich bin besser als er (Adam)" siehe Qur´an).

#wasalam#

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Ya Baqiyatullah

bismillah.gif

Assalamu 'alaikum,

 

jazakumAllahu chairan Br.3aly für diesen Threadrose.gif,

 

Das ist ein sehr wichtiges Thema. Viele unserer Gelehrten haben dies auch erkannt, entsprechend agieren sie auch. Wenn die Agenten beim Mossad sogar die verschiedenen religiösen Ausrichtungen und Rechtsschulen lernen, um entsprechend Fitna zu stiften, dann wird es m.E. zur Pflicht eines jeden Muslims, die Fitna und die Wege dahin, von den Wurzeln auszumerzen. Sprich, sich zu seinen Geschwistern zu gesellen,und sie kennenzulernen, so wie sie sind und wie sie sich selbst verstehen.

 

Vorweg: Sayyed Fadlallah (r.) sagte in seinem exzellenten Buch: "Gespräche über die Angelegenheiten der Meinungsverschiedenheiten und der Einheit": "Wir sind zu Trägern von Parolen geworden, und nicht zu Trägern von Botschaften"

 

Ich möchte die 'Ummah' aus mehreren Ebenen betrachten:

 

  1. 1. Spirituelle Dimension
     
    2. Theologisch / Fiqh
     
    3. Praktische Ebene / Zwischenmenschlich
     
    4. Zusammenarbeit / Kooperation
     

Islamische Ummah aus der ersten Perspektive:

 

Der Prophet beschrieb diese islamische Ummah, mit dem Bild eines Körpers.Sinngemäß: Du wirst die Mu'minoon in ihrer Zuneigung und Barmherzigkeit sehen, wie ein Körper. Wenn ein Teil blutet, reagiert der ganze Körper mit Fieber und Schlaflosigkeit.

 

Alle natürlichen Bestandteile des Körpers gehören zum Menschen. Und alle Muslime gehören zur Ummah. Wir einigen uns inschallah darauf ,dass jeder ein Muslim ist, der sich zu den islamischen Grundsätzen bekennt, die im Prinzip der kleinste gemeinsame Nenner darstellen, die alle Muslime akzeptieren. Dabei ist gleichgültig, welcher Rechtsschule er folgt, sei sie verbreitet oder auch nicht verbreitet.Ob mir deren Verhalten, deren Aussehen, deren Gedanken und Ansichten gefällt oder nicht. Ob sie mich aus der Umma oder den Islam ausschließen wollen, oder nicht. Sie sind und bleiben Teil dieser Ummah und gehören zu diesem Körper.

 

Hier zeigt sich die "Einheit" der Ummah. Die "Natürlichkeit der Zusammengehörigkeit", was niemand spalten oder trennen kann. Ein natürliches Band hält den Körper im Innersten zusammen und so ist es bei der Ummah. Trotz allem beten wir in Richtung Kaaba, trotz allem Fasten wir im Ramadan, trotz allem lesen wir alle den gleichen Koran. Wenn mich jemand Kafir, Munafiq, Batri oder wie auch immer nennt, er wird zu Hause den gleichen Koran lesen, den ich auch zu Hause lese und sich beim Gebet ebenfalls nach Mekka richten, wie ich es tue.

 

Ich glaube, es ist eine Frage der Erkenntnis und der Akzeptanz. Wir haben dieses natürliche Band, diese Einheit. Wir müssen es erkennen und akzeptieren, sodann verteidigen. Wie unser Immunsystem sich verteidigt, wenn jemand anderes oder auch der eigenen Körper sich angreift, wie es bei einigen Krankheiten der Fall ist.

 

Inspiriert vom Hadith: "Wer sich selbst erkennt, hat Allah erkannt" Wenn jeder Einzelne nur einen Schritt in diese Richtung geht, wird er die Wirkung auch auf horizontaler Ebene wahrnehmen können. Einheit ist eine Eigenheit des Schöpfers und die Vielfalt ist eine Eigenheit der Schöpfung.

 

Erkenne also die Einheit deines Schöpfers in der Vielfalt Seiner Geschöpfe. So erhält übrigens das Motto ("Einheit in Vielfalt") der Europäischen Union eine islamische Dimension.

 

Dies ist jedoch von der Frage zu unterscheiden, mit wem wir gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten. Denn Muslime, die den Anderen ablehnen und ihn nicht als Muslim ansehen, obwohl er die islamischen Grundsätze beherzigt, dann kann daraus keine gemeinsame Arbeit entstehen. Es ist dann eher ein geduldetes Nebeneinander, statt ein Miteinander. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil wir sie leider oft miteinander vermengen. Zu unterscheiden sind auch die o.g. Erläuterungen von der Ebene, wer auf theologischer Ebene die Kriterien eines Muslims erfüllt, gemäß dem Konsens der Gelehrten.

 

Theologisch/ Fiqh

 

Diese Ebene wurde übrigens durch Konferenzen, Kongresse und Versammlungenbearbeitet z.b taghrib.org und ammanmessage.org. Das ist die Ebene der Theologen und Gelehrten, also den heutigen anerkannten muslimischen Autoritäten und Instanzen, auf die wir uns stützen(sollten). Doch bisher verkörpern das m.E. nur wenige Gelehrte,daher fehlt es hier an aufrichtiger und wahrhaftiger Umsetzung. Wobei man die mediale Hetzkampagnen von einigen Wenigen gegen diese Menschen der Einigung und Brüderlichkeit, nicht unterschätzen sollte. Jedenfalls die theoretische Ebene wurde angegangen und wird auch bearbeitet. Aber es fehlt an der Umsetzung. Etwas was übrigens Sayyed Fadlallah (r.) an eine der Konferenzen festgestellt hatte,indem er sagte: „Der Kongress findet nicht hier statt. Die Konferenz ist nicht hier. Wir reden und einigen uns hier, aber wenn wir nach Hause kehren, dann ist alles vergessen" Und er meinte damit, dass die richtige Arbeit erst in den eigenen Gemeinden und Moscheen beginnt.

 

Wie können wir das auf praktischer Ebene umsetzen?

 

Es fängt beim (1) Bewusstsein eines jeden Einzelnen an, also bei der Selbstreflexion.

 

Großmufti Scheikh Dr. Ahmad B. Hassoun sagte: "Sagt nicht der Mufti Syriens sei ein Schiite oder ein Sunnite. Ich bin muslimisch in meiner Aqeeda, global in meiner Humanität, arabisch in meiner Schrift/Buch (Mushaf), salafitisch in meinem Ursprung, sunnitisch in meinem Vorbild, schiitisch in meiner Loyalität und Treue, sufitisch in meiner Liebe und Reinheit"

 

Der syrische Forscher Dr. M.Habasch, der Sayyed Fadlallah (r.) gut kannte, berichtete: Einmal kam nach einer Konferenz in Damaskus (?)ein Mann zu Sayyed Fadlallah (r.) und sagte ihm: „Sayyed, ich will Shia werden" Der Sayyed lächelte ihn an, aber sagte nichts. Der Mann wiederholte seine Bitte mehrmals. Der Sayyed sagtedann: „Gut, dann sag: „La ilaha ila Allah", der Mann wiederholte es. Der Sayyed sagte dann: „Sag Muhammad RasulAllah", auch dies wiederholte der Mann. Dann sagte der Sayyed(r.): „Jetzt bist du Schia"

 

Der richtige Umgang mit Meinungsverschiedenheiten / Adab ul-Ikhtilaf (2). Niemand muss auf seine Prinzipien verzichten, niemand muss auf seine Vorbilder verzichten. Es geht lediglich darum, wie gehe ich vernünftig und weise mit meinem Gegenüber um. Werde ich meine Sicht dem Anderen aufzwingen? Bin ich bereit meinen Gegenüber kennenzulernen und mein vorgefertigtes Bild von „ihm" bei Seite zu legen.

 

Wir müssen uns gegenseitig aktiv zuhören und wenn wir diskutieren, dann bereit sein, aufrichtig die Wahrheit zu suchen und zu erkennen. Hier können durchaus unterschiedliche Auslegungen von Ereignisse, Recht, Verse und Hadithe angesiedelt werden. Doch es gilt zu beachten, dass Diskussionen und Dialoge, bestimmten Rahmenbedingungen unterliegen, die zwingend (!) beachtet werden müssen. Eins davon ist, die Debatte nicht zu Emotionaliseren und / oder meinen Gesprächspartner herabzuwürdigen. Heute bist du vielleicht auf dem Weg der Wahrheit, wer kann dir versichern, dass du auch auf diesem sterben wirst?

 

Darauf aufbauend sollten wir berücksichtigen, dass es nicht nur verschiedene Rechtsschulen gibt, sondern letztlich zahlreiche unterschiedliche Islamverständnisse (3). So kann es vorkommen, dass man Einzelpersonen einer bestimmte Richtung antrifft,die sich um Einigung bemühen, und andere, die entweder nicht daran interessiert sind oder sogar aktiv dagegen vorgehen. Man muss sich also immer wieder aufs Neue darauf einlassen, seinen möglichen Kooperationspartner und Bruder kennenzulernen.„Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, währendalle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, siepaßten auch heute noch". (GeorgeBernard Shaw)

 

Kooperation / Zusammenarbeit

 

Anders gewendet „Global denken und lokal handeln" (4) Ich habe also das, was global geschieht im Kopf, aber ich handele und agiere auf der Basis, der Fakten und Ressourcen, die lokal existent sind.Das heißt jede Einzelperson oder Verein, schaut sich in seiner Umgebung um, inwiefern ein Austausch stattfinden kann und / oder wo Brücken gebaut werden können. Praktische Beispiele gibt es viele,nicht nur in den arabischen Regionen, sondern auch in Deutschland. Letztere muss (!) aber unbedingt weiter ausgebaut werden.

 

Das sind zunächst einmal aus meiner Sicht, die essentiellen Punkte, aus dem wichtigen Bereich, der m.E. eine Grundvoraussetzung darstellt.

 

(Verzeiht bitte die Länge meines Beitragsredface.gif)

 

Wa salamu 'alaikum

Bearbeitet von Ya Baqiyatullah
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Bismillah

Assalamu Alaikum,

 

wa iyyakum InschaAllah. Sehr schöner Beitrag.#rose#

 

Ich würde es basierend auf diesem Beitrag und den vorherigen Beiträgen sehr schön finden, wenn wir uns zunächst darauf konzentrieren würden, wie jeder sein Profil und seine Überzeugung beibehalten kann und gleichzeitig offen bleibt. Denn es ist wichtig, dass man selbst ein festes Fundament des Glaubens hat, gleichzeitig ist es aber ein Kennzeichen eines solchen Fundaments, dass man offen ist.

 

Ich glaube das größte Unglück, ist der fest verankerte Gedanke, dass die Treue zur eigenen Überzeugung im Widerspruch zur Offenheit und der Zusammenarbeit mit den anderen steht. Was sind hier die größten Befürchtungen derer, die sich schließen und andere ausschließen? Und sind diese Befürchtungen gerechtfertigt?

 

Wassalm

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#bismillah#

 

#salam#

 

Ich möchte nur folgende Worte des geehrten Revolutionsführers und Imams der Muslime zu diesem Thema zitieren:

 

„Die Bewegung des islamischen Erwachens kennt keine Schiiten und Sunniten und die Anhänger einer jeden Rechtschule befinden sich auf dem Schauplatz des Widerstands.“

 

#rose# #rose# #rose#

 

#salam#

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Ya Baqiyatullah

Bismillah

Assalamu Alaikum,

wa iyyakum InschaAllah. Sehr schöner Beitrag.#rose#

Ich würde es basierend auf diesem Beitrag und den vorherigen Beiträgen sehr schön finden, wenn wir uns zunächst darauf konzentrieren würden, (1)wie jeder sein Profil und seine Überzeugung beibehalten kann und gleichzeitig offen bleibt. Denn es ist wichtig, dass man selbst ein festes Fundament des Glaubens hat, gleichzeitig ist es aber ein Kennzeichen eines solchen Fundaments, dass man offen ist.

Ich glaube das größte Unglück, ist der fest verankerte Gedanke, dass die Treue zur eigenen Überzeugung im Widerspruch zur Offenheit und der Zusammenarbeit mit den anderen steht. (2)Was sind hier die größten Befürchtungen derer, die sich schließen und andere ausschließen? Und sind diese Befürchtungen gerechtfertigt?

Wassalm

 

bismillah.gif

As salamu 'alaikum,

 

ich denke, man kann sehr viele Parallelen zur Integrationsdebatte und Partizipation der Muslime in dieser Gesellschaft, sehen. Wie geht eine zahlenmäßig kleine Gruppe mit einer zahlenmäßig größeren Gruppe und umgekehrt.

Jedenfalls betrachten wir es wiederum auf mehreren Ebenen, wobei es hier im Bereich der Zusammenarbeit und Kooperation geht, also einen intensiveren Austausch meint. Dies ist von der theologischen Debatte, als auch von einfachem Austausch und Kontakt zu trennen. Nun, ich denke wir sollten diesen Punkt in drei Unterpunkte, unterteilen:

 

1. Identität / Selbstverständnis

2. Bildung

3. Erziehung

1. Identität / Selbstverständnis

Als Muslime müssen wir uns selbst mit unserer eigenen Identität auseinandersetzen und eine solide islamische Grundlage erarbeiten,die uns befähigt, auf starkem Fundament mit den Menschen in unserer Umgebung in Kontakt (Diskussion&Kooperation) zu treten. Das erfordert ein Forum geprägt von kritischen Diskussionen, Austausch und Fragen. Insbesondere in der Vermittlungvon islamischen Lehren (und den jeweilige Lehrmeinungen die gefolgt werden) Das kann im Unterricht vor einem Scheikh oder Lehrer, oder auch zwischen Kindern und Eltern sein.

 

Wenn ein Muslim alle Fragen aufwerfen kann, die ihn beschäftigen, sei es bezogen auf die Islamischen Grundsätze und / oder auf die Grundsätze der jeweiligen religiösen Ausrichtungen / Lehrmeinung, die er folgt, dann geht er mit Fragen und Kritik hinsichtlich seiner Überzeugungen, auch offener um. Damit geht einher, dass dieser Muslim mit sich selbst im Reinen ist, also mit seiner Identität in Einklang steht. Er weiß, wer er ist, was er ist und was er will. Wenn dies aber nicht der Fall ist, dann wird eine Diskussion / Zusammenarbeit nicht möglich sein, bzw. zwangsläufig auf Probleme stoßen, so wie wir es heute leider vielfach erleben.

 

Hier ist auch das Selbstverständnis angesiedelt. Wenn ich die o.g. W's verfestigt habe, dann muss ich auch folgendes klären:

Wie verstehe ich meinen Islam? Verstehe ich meinen Islam als eine geschlossene Gruppe, als eine Halal-Haram Religion, oder verstehe ich es als eine Lebensweise, die Allah (swt) zufrieden stellt, und als offene Bewegung, um dienlich für die gesamte Menschheit zu sein? Verstehe ich meine Liebe zum Propheten (s.) als eine Hollywood-Bollywood Liebe, die sich in oberflächlicher Bewunderung niederschlägt? Oder verstehe ich es, als eine lebendige Liebe, die mich dazu anhält, stets in im Lichte seiner Sunna zu handeln? Und wie verstehe ich die Treue und Gefolgschaft von Ahl-ul-Bayt (a.)?

Hab' ich ein kufitisches (nach der Art der Ahl-ul-Kufa) oder khawariditisches (entsprechend den Khawarajs) Verständnis? Oder ist es doch ein ammaritisches [nach dem Vorbild von Ammar ibn Yassir (r.)] Verständnis?

 

Wenn ich weiß, was ich für ein Verständnis habe von meinen Vorbildern und von meinen Überzeugungsinhalten, und berücksichtige, was es auch für mögliche andere Verständnisse gibt, dann stehe ich auch in diesem Punkt, auf einem starkem Fundament. Ich folge dann nicht Namen oder Parolen, sondern ich folge Prinzipien und lebendigen Vorbildern.

 

Fazit: Identität und Selbstverständnis sollten bei jedem Einzelnen geklärt sein, damit man auch bei Kritik oder Angriff o.ä. im Sinne seiner Überzeugung und Vorbildern, handelt. Auf dieser festen Grundlage, muss ich auch den Verlust dieser Überzeugung nicht fürchten. Denn wenn ich überzeugt von der Wahrheit dieses Weges bin und mich damit selbst offen und kritisch auseinandersetze, kann dies auch niemand schwächen. Es ist wie die extreme Prüfungsangst, wenn ich gut gelernt hab, bin ich nur einbisschen nervös, aber wenn ich nur wenig gelernt hab, dann entsteht die Angst.

 

2. Bildung

Dann die Bildung. Wir brauchen deutschsprachige Institute, die die islamischen Grundsätzen und Rechtsschulen unterrichten, unter Berücksichtigung der deutschen und europäischen Eigenheiten der Umgebung. So sollte es auch ein Unterricht in deutschsprachige Islamischen Zentren, deutschsprachige Moscheen und in Häusern stattfinden. Um den Kindern und Jugendlichen evtl. Erwachsenen, eine solide Grundlage, also einen Überblick und Einführung in die Islamische Lehre zu bieten. Denn Islam ist nicht nur Spirituelles, sondern auch Wissenschaft. So schafft man jeweils eine islamische Grundlage, mit den spezifischen Eigenheiten der jeweiligen Ausrichtungen und reißt "Scheikh" Google, "Abu" YouTube und "Mullah" Facebook den Boden unter den Füßen.

 

Vielfach ist mir im Gespräch mit Jugendlichen unterschiedlicher islamischer Ausrichtungen aufgefallen, dass sie sich leicht durch derartige Prediger beeinflussen, verwirren und manipulieren lassen. Im weiteren Gespräch stellt sich dann heraus, dass es an einer soliden islamischen Grundlage mangelt, auf Basis anerkannter und seriöser Quellen des Islams. Hier ist dann auch die Furcht angesiedelt, dass sie ihre eigenen Grundsätze, -sei es was die Religion per se betrifft oder auch der eigenen Rechtsschule-, verlieren oder verraten.

 

Wie kann jemand die Ahl-ul-Bayt (a.) verstehen, wenn er die Usul ad-Din nicht verstanden hat. Und wie kann jemand die Usul ad-Din richtig leben, wenn er nur die Biografie der Ahl-ul-Bayt (a.) kennt?

 

Fazit: Eine solide Grundlage, auf Basis anerkannter und seriöser Quellen und eine wissenschaftlich geprägte Lernweise, ist unbedingt von Nöten, um auch hier auf festem Fundament zu stehen. Was auch ganz wichtig ist, dass sollte auch deutschsprachig sein. Zu berücksichtigen ist auch die altersgemäße Vermittlung der Inhalte.

 

3. Erziehung

Mit der Bildung geht die Erziehung einher, die die islamischen Werte von Offenheit, Pluralismus, Respekt und Achtung vermittelt. Es ist ein Unterschied, wenn ein Lehrer / Scheikh / Vater einem Kind erzählt, so wird Wudhu nach Rechtsschule A gemacht, danach richten wir uns, aber es gibt auch noch andere / weitere Rechtsschulen, die beim Wudhu einbisschen anders vorgehen. Oder wenn er vermittelt, dass es nur eine Auslegung gibt und nur eine einzig gültige Form der Waschung gibt. Hier muss selbstverständlich auch die altersgemäße Vermittlung berücksichtigt werden, sonst wird eher Verwirrung gestiftet, als Klarheit.

 

So wächst eine Generation heran, die nicht gleich "Bidah" oder "Falschheit" schreit, wenn sie Muslime sieht,-die unterschiedliche Ausrichtungen und Gelehrten folgen, geprägt von kulturellen Eigenheiten-, die Gottesdienste anders ausführen oder sogar verstehen, als sie selbst. Oder auch einfach ein anderes Verständnis von bestimmten religiösen Aspekten haben. Es gibt einen Islam, aber viele Auslegungen. Wenn ich also dies so gelernt bekomme, oder selbst so erlerne, dann ist mir die Realität in der Gesellschaft und in der Ummah nicht fremd. Das allein hat schon einen enormen psychologischen Effekt. Ich meine mich zu entsinnen, dass Imam Jaa'far as-Sadiq (a.) mal ähnlich vorgegangen ist.

 

Fazit: Durch eine feste Grundlage in der Erziehung, kann Respekt und Achtung gegenüber Andersdenkenden eine vernünftige Voraussetzung für Dialog, Zusammenarbeit und Kooperation unter Bewahrung des eigenen Profils, bieten.

 

Zum zweiten Fragenkomplex:

Ich denke es hat viel mit den o.g. Aspekten zu tun. Wir stoßen hier einfach auf unterschiedliche Definitionen von 'Umma', 'Offenheit' 'islamtreue' 'schiah' etc. mit zahlreichen verschiedenen Verständnissen. Die Sorge und die Furcht kann ich nachvollziehen, aber das entschuldigt nicht die manchmal wirklich sehr gefährliche Art und Weise des Handelns und des Umgangs. Die Befürchtungen sind wohl: Verrat an den eigenen Überzeugungen, 'falscher' Islam, Vermischung der Glaubensinhalte etc. Wie gesagt, ich sehe auch hier, Parallelen zur Integrationsdebatte.

 

Außerdem finde ich es wichtig, dass diejenigen Muslime (aus allen Richtungen), die bereit sind für eine Zusammenarbeit, jene aus ihren eigenen Reihen nicht ausschließen, die ein enges Verständnis von Offenheit haben. Hier sollte die Solidarität und Geschwisterlichkeit, die unterschiedlichen Verständnisse, kompensieren. Vielleicht kann sich auf diese Weise auch die Befürchtung und Sorge der o.g. Geschwister, relativieren.

Zu guter Letzt:

Ein Haus (mit einem Wort) zu verbrennen ist einfach, aber es zu löschen und danach noch aufzuräumen und es erneut wieder aufzubauen, benötigt Zeit, Geduld und Weisheit. Das sollte uns allen bewusst sein. Imam Khamenai (h.) sagte einmal: "Große Ziele brauchen ihre Zeit" Was ich damit sagen will ist, dass neben den o.g. Darstellungen, eben auch Geduld und Weisheit notwendig ist, da es manchmal leider sehr verletzend und enttäuschend sein kann...Und Allah ist der Allwissende, Weise...

 

Wa salamu 'alaikum

Bearbeitet von Ya Baqiyatullah
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  • 1 Monat später...

Selamunaleykum Geschwister.

 

Um eine Einheit zu sein müssen wir unseren Hass und vorurteile weg machen. Ich war früher ein Sunnite und ich kannte auch viele Sunniten die meinten zu mir, man darf Shiiten ohne Bedenken Umbringen und es wäre keine Sünde... Als ich fragte wieso darf man das, sagten diese Leute, weil sie die Ummah spalten und Unruhen stiften und versuchen die Religion zu ändern etc...

 

Aber das trift doch nicht auf alle Sunniten, genauso kannte ich viele die meinten, die Shiiten sind auch unsere Geschwister im Islam...

 

Genauso habe ich paar Shiiten kennen Lehrnen müssen die mich wirklich beleidigt hatten das ich Sunni war.. und mich deswegen verabscheuten und sogar beleidigten...

 

Worauf ich hinaus will, wenn wir nicht unsere Lage ändern, dan dürfen wir auch nicht erwarten das Allah die Ummah wieder vereint...

 

In einem punkt wird mir jeder Muslim recht geben... Irgendwann wird die Zeit kommen, wo wieder eine einheit entstehen wird... Niemand kann sagen wan genau das sein wird.

 

Wären alle Shitten die ich in meinem Leben kannte so Hass erfüllt gegen über mir... So wäre nie meine Interesse gekommen für die Shia so denke ich....

 

Wir müssen Lehrnen uns gegenseit mit RESPECKT zu behandeln finde ich.. Egal ob einer nun Sunni oder Shia ist... Im enteffeckt sind es Brüdern und Schwestern...

 

Wa salam....

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