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keinem Muslim/ keiner Muslima die Hand zum Gruß geben?


heiner

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Friede sei mit Euch,

 

da meine Frage im Thread „Kate gebe ich nicht die Hand“ unterging, will ich sie hier noch einmal getrennt stellen.

 

Das hatte ich geschrieben:

„Noch ne Frage: Ich war mit meine Frau zu einem Gartengrillfest einer muslimischen Familie eingeladen. 2 von 7 der Männern gaben meiner Frau die Hand zur Begrüßung. Ich habe keiner Frau die Hand angeboten und lediglich gegrüßt. Meine Frau und ich haben dies danach diskutiert. Wir kamen auf die Idee, bei einem nächsten Anlass niemandem eine Hand zum Gruß anzubieten, weder Mann dem Mann, noch Frau der Frau, noch Mann der Frau oder Frau dem Mann. Meine Frau empfindet es als eine Missachtung ihrer Person, wenn ihr die Männer die Hand zum Gruß verweigern. Ich bin auf eure Kommentare gespannt.“

 

Hier noch eine Ergänzung: Meine Frau will wie ich behandelt werden. Sie ist keine Feministin, aber schon als Kind konnte sie es nicht leiden, dass ihr ein Jahr jüngerer Bruder mit dem Papa Sportschau sah, während sie der Mutter bei der Hausarbeit helfen durfte.

30 % der Männer, die alle aus einer Großfamilie stammen, gaben ihr die Hand. Sie kann daher das Verhalten der anderen 70% nicht so einfach als eine religiöse Vorschrift (Große Sünde?) akzeptieren.

 

Wir wollen in Zukunft Muslim und Muslima gleich behandeln und beiden keine Hand zum Gruß anbieten. Es könnte also passieren, dass wir in Zukunft ein muslimisches Ehepaar ohne Handschlag und parallel dazu ein christliches Ehepaar mit Handschlag begrüßen. Wie kommt das bei euch, insbesondere bei den Männern, an. Fühlt ihr euch dann zurückgesetzt und nicht in gleichem Maße respektiert?

 

mit einem freundlichen Gruß

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Salam,

 

ich würde mich nicht angegriffen fühlen wenn deine Frau mich nicht mit einem "Handschlag" grüßt. Jedoch wäre es meiner Meinung nach nicht angebracht wenn eine "muslimische" und eine "Christliche" Familie vor Ort sind und die einen per Hand gegrüßt werden und die anderen nicht. Da würde ich kurz aufstocken und mich fragen warum das denn. Letztendlich ist es eure bzw. ihre Entscheidung ob sie einer Muslimin ihre Hand "anbietet" oder nicht. Jedoch kann es leicht als Rassistisch angenommen werden. Warum kann sie das Verhalten nicht als religiöse Vorschrift akzeptieren? Nur weil 3 von 10 sich nicht an ihre Religiösen Vorschriften halten?

 

wa salam

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Das Problem ist, dass es Muslime gibt, die das ernst nehmen, und andere nicht. Dem kannst du aber sehr leicht entgehen. Soweit ich weiß, gabs mal in Deutschland die Etikette, dass der Herr zu warten hat, bis die Dame auf ihn zukommt, um ihm die Hand zu reichen. Das wurde jedenfalls früher noch in der Tanzschule gelehrt. Aber leider haben die meisten Männer das vergessen . Wenn du aber nicht mal den Männern die Hand gibts, würde das in der Tat seltsam aufgefasst werden! Du reichst den Männern die Hand, deine Frau den Frauen, wo ist denn da das Problem?

 

Wenn dir eine Frau die Hand gibt, dann kannst du sie ergreifen, tue es aber nicht von dir aus.

Deine Frau sollte wissen, dass die muslimischen Männer, die ihr nicht die Hand geben wollen, das nicht aus Missachtung ihrer Person tun, sondern weil sie nur ihre eigene Frau berühren wollen.

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salam.gif

 

@heiner:Und was ist mit den Juden?

 

"Sowohl bei den Muslimen als auch bei den strenggläubigen orthodoxen Juden und orientalischen Christen sind die Umgangsformen zwischen Männern und Frauen stärker reglementiert als bei uns in Mitteleuropa."

 

"Als fremder männlicher Gast sollte man einer Frau nur dann die Hand geben, wenn man dazu aufgefordert wird. Ansonsten genügt eine verbale Begrüßung. Männer werden zuerst begrüßt, dann die Frauen"

 

Welchen Grund haben sie,daß sie bei Gleichgeschlechtlichen den Handschlag verweigern?

Wir verweigern ihn bei anders Geschlechtlichen aus religiösen Gründen

 

Salam

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Friede sei mit Euch,

 

Wir respektieren eure Verweigerung des Handschlages aus religiösen Gründen (auch wenn es das gegenteilige Verhalten nicht streng-religiöser Muslime gibt).

 

Für uns besitzen Frau und Mann die gleiche Würde, sie sind gleich und ohne Unterscheidung würdevoll zu behandeln. Dies ist für uns ein Grundwert, auf dessen Einhaltung wir nicht verzichten können, genau so wenig wie ihr auf die Einhaltung eurer religiösen Vorschrift verzichten könnt.

 

Was spricht dagegen, wenn wir Muslima/Muslim (oder strenggläubige Jüdin/Jude) mit einer Verbeugung in der Art des iranischen Sportlers, der sich vor Herzogin Kate sehr angemessen verneigt hat, grüßen und bei Christen aber den Handschlag beibehalten?

 

Wir zeigen damit, dass wir eure religiöse Vorschrift, dass sich Frau – Mann keine Hand geben dürfen zwar achten, aber nicht als richtig unterstützen. Bitte respektiert auch, dass wir Grundwerte haben, die wir einhalten wollen.

 

Mit friedlichen Grüßen

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Friede sei mit Euch,

 

 

Für uns besitzen Frau und Mann die gleiche Würde, sie sind gleich und ohne Unterscheidung würdevoll zu behandeln.

 

 

Salam,

 

für uns besitzen Frau und Mann auch die gleich Würde und werden auch bei uns Würdevoll behandelt. Mich persönlich würde es nicht stören, wenn ihr mich so grüßen möchtet.

 

 

Was ich aber nicht verstehe ist, dass wenn ein Mann deine Frau aus religiösen Gründen nicht mit der Hand grüßen möchte. Warum sie dann Verallgemeinert und alle Muslimischen Frauen den Handschlag verweigern möchte?

wa salam

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Im Namen des Erhabenen

Der Friede sei mit Euch,

 

ich denke, es gibt da ein kleines Missverständnis, Bruder heiner. Muslimische Männer unterlassen es nicht Frauen die Hand zu geben, weil sie diese als würdelos betrachten oder als minderwertig oder nicht gleichberechtigt. Ganz im Gegenteil. Übrigens dürfen nämlich Frauen im Gegensatz dazu Männern auch nicht die Hand geben. Das heißt es beruht auf Gegenseitigkeit. Die Grundregel ist: niemand darf einem anders geschlechtlichen Partner, der nicht mit einem selbst verwandt ist, durch körperliche Berührungen nahe kommen. Sei es der Mann der Frau gegenüber oder die Frau dem Mann gegenüber. Und sei der Mann bzw. die Frau Muslim/a oder nicht. Das alles spielt keine Rolle. Es geht um das andere Geschlecht.

 

Ein bekannter sunnitischer Redner hat das einmal wirklich schön erklärt, das muss man ihm lassen. Es gibt einen Vers im heiligen Quran in dem es heißt: "Und nähert euch nicht der Unzucht". Und das Augenmerk liegt bei diesem Vers auf "nähert euch nicht..". Denn der Vers sagt nicht: "begeht" sondern "nähert". Das heißt alles wodurch man sich der Unzucht nähern könnte rein theoretisch, ist schon verboten, nicht nur der Akt an sich. Jetzt könnte man natürlich anmerken: durch einen Handschlag, lande ich doch nicht sofort im Bett mit der Frau/dem Mann. Allerdings wenn wir uns gewisse Gesetze auch in Deutschland ansehen, dann erkennen wir z.B. dass es nicht erlaubt ist, dass wenn man vor einer roten Ampel steht auf einer leeren Straße um Mitternacht, wo man so gut wie 99% Gewissheit hat, dass kein Auto vorbeifahren wird, und man alles im Blickfeld und unter Kontrolle hat und in Wirklichkeit nichts passieren würde, es trotzdem verboten ist, über diese rote Ampel zu fahren und das dies eine Gesetzeswidrigkeit darstellen würde.

 

Hier könnte ich als deutscher Mitbürger auch fragen: warum? Ich habe 99% Gewissheit, wenn nicht gar 100%, dass kein Auto vorbeifahren wird, es ist Mitternacht, die Straße leer. ABER: das Gesetz sagt: nein! Es ist verboten. Warum? Es ist eine Vorsichtsmaßnahme. Denn es könnte sein, dass man doch ein Auto übersieht und dann ein Unfall baut. Ganz nebenbei: bei manchen Gesetzen gibt es auch Ausnahmen. Zum Beispiel darf man im Notfall, wenn z.B. die Frau hochschwanger ist und gerade ihr Kind bekommt schneller fahren als vorgeschrieben. Warum? Es ist eine Ausnahme. Genau so darf auch eine Frau zu einem männlichen Arzt gehen und sich von ihm behandeln lassen, wenn es keine kompetente weibliche Ärztin in der Nähe gibt, die das übernehmen könnte.

 

Das heißt in Wirklichkeit sehen wir, dass die islamischen Gesetze ähnlich und auf einer ähnlichen Basis aufgebaut sind, wie die Gesetze in der Straßenverkehrsordnung oder gar im Grundgesetz (die Würde des Menschen ist unantastbar, jeder hat ein Recht auf Bildung usw..), was aber ein Thema für sich wäre.

 

Worauf ich hinaus möchte ist, dass in Wirklichkeit oft Vorurteile oder Missverständnisse vorherschen, die dafür sorgen, dass man gewisse Umstände falsch versteht und in den falschen Hals bekommt. Wenn man sich die Stellung der Frau in der arabischen Halbinsel anschaut, bevor der heilige Quran herabgesandt worden ist, dann wird man schnell erkennen, dass der Islam einen Segen dargestellt hat.

 

In einer Zeit in der Mädchen lebendig begraben wurden, weil sie als Last und etwas schlechtes und niederes angesehen wurden, kam der Prophet des Islams (s.) und sprach: "Welch' wunderbare Nachkommen doch Mädchen sind! Sie sind nämlich gutherzig, gehorsam, verständnisvoll und gesegnet."Und einer seiner Nachfolger: "Eine Tochter ist eine Wohltat, ein Sohn ist eine Gabe! Eine Wohltat findet Belohnung, eine Gabe ist rechenschafts- pflichtig!"

 

Und der heilige Quran sagt: "und wenn das lebendig begrabene Mädchen gefragt wird: "Für welch ein Verbrechen wurdest du getötet?""

 

In einer Zeit, in der Frauen nach dem Tod ihrer Männer weitervererbt wurden und versklavt wurden und schlecht behandelt wurden, kam der Prophet des Islams (s.) und sprach: "Ich wundere mich über den, der seine Frau schlägt, dieweil es ihm weitaus mehr gebührt, geschlagen zu werden! Schlagt eure Frauen nicht! Dieses wird euch teuer zu stehen kommen!"

 

Und was gibt es schöneres als die Worte des Revolutionsführers und Gründer der islamischen Republik in Iran, Imam Ruhullah Khomeini (q.), der mit seinem ernsten Blick manche erschreckt und über die Frauen dann doch sagt: „Die Frau muss die gleichen Rechte haben wie der Mann. Der Islam betont die Gleichheit zwischen Mann und Frau. Er gibt beiden das Recht, über die Geschicke zu entscheiden und von sämtlichen Freiheiten Gebrauch machen zu können. Der Islam versah die Frauen mit Macht, er hat sie den Männern gleichgestellt, so dass diese gleichberechtigt sind wie diese. Allerdings betrifft eine Reihe von Anordnungen speziell die Frau, da sie für diese günstig sind und nicht etwa, weil der Islam zwischen Frau und Mann einen diskriminierenden Unterschied setzt. Hinsichtlich der menschlichen Rechte gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, denn beide sind Menschen. Und die Frau hat, ebenso wie der Mann, das Recht, Einfluss auf ihr Geschick nehmen zu können.“

 

Das ist die Wahrheit, und bei Gott, das sind keine erfundenen Geschichten, um nicht-Muslime zufrieden zu stellen. Das ist die Tatsache! Das ist die Realität! Das sind die wahren Lehren des Islams! Aber es ist immer wichtig, dass wir zwischen ISLAM und MUSLIME unterscheiden, denn das sind ganz und gar nicht Synonyme. Einmal sprechen wir von den wahrhaftigen reinen, islamischen Glaubenslehren, die den Menschen und die Gesellschaft in all ihren Hinsichten zur Vollkommenheit führen soll. Und ein anderes mal sprechen wir von der Umsetzung durch die Muslime, und hier ist es nun mal leider so, dass nur wenige sich an die kompletten Verordnungen halten und dadurch ein falsches Bild über den Islam wiedergeben.

 

Ich hoffe, das Missverständnis wurde hiermit gelöst.

 

Der Friede sei mit Euch.

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Friede sei mit euch,

 

lieber Muhsin ibn Batul, deine Ausführungen sind nicht neu für uns. Nur siehst du dabei nur eine Seite, die islamische Seite und nicht beide in deine Betrachtung mit ein.

Für meine Frau und mich sind Frau und Mann gleich zu behandeln, da können wir keinen Unterschied machen. Kannst du das respektieren?

 

mit friedlichen Grüßen

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Das ist ein Thema, bei dem man scheinbar als ''nicht-strenggläubiger Muslim'' oder Nichtmuslim nicht aufhören kann, nach eigenem Maßstab zu urteilen. Man muss nicht alle Gebote verstehen und dieses Verweigern hat doch einen tieferen Sinn als nur eine Vorschrift zu sein. Ich als Frau würde diese Vorschrift sogar als feministisch bezeichnen. Es ist nicht im Interesse des Mannes, sondern im Interesse der Frau. Die Würde der Frau also steht dabei im Mittelpunkt. Als Nichtmuslim ist es ja normal, dass das schwer zu verstehen ist; das muss man ja nicht mal. Aber ich finde es nicht in Ordnung, diese Vorschrift nach eigenen Maßstäben zu beurteilen (und das tut man meiner Meinung nach, indem man mehr oder weniger aus Protest auch dem gleichen Geschlecht den Handschlag verweigert). Wenn mir eine gute Bekannte deswegen den Handschlag verweigert, würde ich das als scharfe Kritik an meinem Glauben aufnehmen. Natürlich darf sie das kritisieren, aber so eine Aktion ist für mich eine Art Protest. Mir wäre es lieber, dass sie mit mir darüber diskutiert.

Das ist meine Meinung.

 

wasalam.gif

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Im Namen des Erhabenen

Der Friede sei mit Euch,

 

Kannst du das respektieren?

Respektieren kann man vieles, lieber Heiner. Ich respektiere jeden Glauben, jede Religion, jede Überzeugung und jede Anschauung. Es bringt mir ja auch nichts, wenn ich sie nicht respektiere, weshalb sollte ich das also nicht tun?! Aber es geht hier ja viel mehr darum, zu verstehen, wie der Islam zu so einem Gebot gekommen ist oder weshalb solch ein Gebot vielleicht doch Sinn macht, und nicht nur darum andere Ansichten einfach zu akzeptieren, denn dann können wir uns von vorneherein einigen: ich akzeptiere deine Ansicht, und ich hätte kein Problem damit, wenn ihr beide mich nicht mit der Hand grüßt, ist ja halb so wild. Aber da wir in einem islamischen Forum sind, wäre es doch für euch viel interessanter mehr Hintergrundinformationen zu bekommen, oder nicht?

 

Für meine Frau und mich sind Frau und Mann gleich zu behandeln, da können wir keinen Unterschied machen.

Lieber Heiner, wir haben doch gesagt, dass ein Mann einer Frau nicht die Hand geben darf und eine Frau dem Mann nicht. Das heißt es besteht Gleichberechtigung?

 

Der Friede sei mit Euch.

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bismillah.gif

As Salamu aleikum,

 

zunächst zu dem, dass nicht alle ihr die Hand gaben: Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Nicht-Muslime davon ausgehen, dass die Muslime alles wahre Befolger ihrer Lehre sind. Das sind sie aber nicht, und auch ist nicht jedes Handeln von ihnen religiös motiviert. Viele wollen mit dem Hand-Geben eine schwierige Auseinandersetzung/Situation oder ein schlechtes Bild verhindern. Die anderen Muslime, die dieses Verbot einhalten, haben es dann umso schwieriger, weil der Gegenüber verwirrt ist.

 

Wie der werte Muhsin ibn Batul schon sagte, ist es der Frau verboten, einem nicht-verwandten Mann die Hand zu geben, aber auch ist es dem Mann verboten, einer nicht-verwandten Frau die Hand zu reichen. Es hat, wie gesagt, nichts mit Unwürde oder Respektlosigkeit zu tun, sondern einfach diese körperliche Entfernung zwischen Nicht-verwandten bzw. nicht-rechlichten Gegengeschlecht soll bewahrt werden. Und ich denke Respekt soll vor allem der Persönlichkeit, der Würde und der Seele des Menschen entgegen gebracht werden, und nicht seinem Körper (was nicht bedeutet, dass man mit ihm machen kann, was man will. Respekt vor dem Inneren, bedeutet auch Respekt vor dem Äußeren). Zwar ist der Körper Medium für sehr viele Dinge, jedoch soll die Beziehung zwischen Mann und Frau, die nicht eng verwandt sind, rein geistig sein. Und dass dieser Fokus bei gegengeschlechten Leuten halt auf diese geistige Ebene gesetzt wird, finde ich viel würdevoller, als der zusätzliche körperliche Kontakt.

Denn Fakt ist, dass der Körper für das Gegengeschlecht als Medium für Begierde "eingesetzt" wird. Natürlich, wie Muhsin schon sagte, geschieht beim Handgeben eigentlich nichts, jedoch soll mit dem Verbot lediglich ein Standard, eine Grenze gehalten werden.

 

wassalam

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  • 3 Wochen später...

Friede sei mit Euch,

 

da meine Frage im Thread „Kate gebe ich nicht die Hand“ unterging, will ich sie hier noch einmal getrennt stellen.

 

Das hatte ich geschrieben:

„Noch ne Frage: Ich war mit meine Frau zu einem Gartengrillfest einer muslimischen Familie eingeladen. 2 von 7 der Männern gaben meiner Frau die Hand zur Begrüßung. Ich habe keiner Frau die Hand angeboten und lediglich gegrüßt. Meine Frau und ich haben dies danach diskutiert. Wir kamen auf die Idee, bei einem nächsten Anlass niemandem eine Hand zum Gruß anzubieten, weder Mann dem Mann, noch Frau der Frau, noch Mann der Frau oder Frau dem Mann. Meine Frau empfindet es als eine Missachtung ihrer Person, wenn ihr die Männer die Hand zum Gruß verweigern. Ich bin auf eure Kommentare gespannt.“

 

Hier noch eine Ergänzung: Meine Frau will wie ich behandelt werden. Sie ist keine Feministin, aber schon als Kind konnte sie es nicht leiden, dass ihr ein Jahr jüngerer Bruder mit dem Papa Sportschau sah, während sie der Mutter bei der Hausarbeit helfen durfte.

30 % der Männer, die alle aus einer Großfamilie stammen, gaben ihr die Hand. Sie kann daher das Verhalten der anderen 70% nicht so einfach als eine religiöse Vorschrift (Große Sünde?) akzeptieren.

 

Wir wollen in Zukunft Muslim und Muslima gleich behandeln und beiden keine Hand zum Gruß anbieten. Es könnte also passieren, dass wir in Zukunft ein muslimisches Ehepaar ohne Handschlag und parallel dazu ein christliches Ehepaar mit Handschlag begrüßen. Wie kommt das bei euch, insbesondere bei den Männern, an. Fühlt ihr euch dann zurückgesetzt und nicht in gleichem Maße respektiert?

 

mit einem freundlichen Gruß

Hallo

Sich mit Handschlag zu Begrüßen hat nichts mit Gleichbehandlung zu tun. Hier ist es nur ein Brauch, eine Tradition. Genau wie es in anderen Ländern Brauch ist, sich per Küsschen zu Begrüßen.

Ich persönlich kann auf beides verzichten. Ich beruehre nicht gerne andere Männer, außer meinem. Das ist einfach so. Und ich bin jedesmal froh drum, wenn ich mich dazu nicht genötigt fühle. Und ja, man wird hier quasi dazu genötigt.

Im Islam hat das jetzt auch nichts mit der Wuerde der Frau zu tun oder dem Respekt ihr gegenueber. Es ist einfach nur so, dass sich einander fremde Männer und Frauen nicht zu berühren haben, unabhängig ihrer Religion. Es gibt Muslime, die das dann auch so handhaben, und welche die dies nicht tun. Genauso wie die Christen...einige beachten mehr, andere weniger die Gebote.

Wenn Ihr da Plötzlich einen Unterschied zwischen Christen und Muslimen macht, seid ihr diejenigen, die in dem Moment respektlos seid.

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  • 2 Jahre später...

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salam.gif

@heiner:Und was ist mit den Juden?

"Sowohl bei den Muslimen als auch bei den strenggläubigen orthodoxen Juden und orientalischen Christen sind die Umgangsformen zwischen Männern und Frauen stärker reglementiert als bei uns in Mitteleuropa."

"Als fremder männlicher Gast sollte man einer Frau nur dann die Hand geben, wenn man dazu aufgefordert wird. Ansonsten genügt eine verbale Begrüßung. Männer werden zuerst begrüßt, dann die Frauen"

Welchen Grund haben sie,daß sie bei Gleichgeschlechtlichen den Handschlag verweigern?
Wir verweigern ihn bei anders Geschlechtlichen aus religiösen Gründen

Salam

 

*hust* *hust*, ganz schön staubig hier! briggin.gif

 

Trotzdem möchte ich gerne die Frage von Bruder Sayed an dieser Stelle beantworten.

 

Orthodoxe Juden geben auch aus religiösen Gründen gleichgeschlechtlichen Menschen nicht einfach die Hand, da es im Judentum ein ziemlich "heftiges" "Rein-/Unrein-System" gibt.

Der Zustand der "Unreinheit" kann von allem möglichen kommen und Menschen, Tiere, sogar Gegenstände betreffen. Dabei ist es oft so, dass die Unreinheit des einen "Objektes" auf die von ihm berührten Objekte "übergeht". So dürfen orthodoxe Juden z.B sich eigentlich nicht einfach in einem Bus hinsetzen, wenn nicht auszuschließen ist, dass auf diesem Platz zuvor zB keine Frau saß, die ihre Tage gerade hat. Die hätte dann nämlich den Sitz unrein gemacht und man selber wird dann auch unrein, wenn man sich einfach darauf setzt.

 

Anderen Menschen (egal ob Mann oder Frau) nicht die Hand zu geben, ist daher eine Vorsichtsmaßnahme, die dazu dient sich selber nicht in den Zustand der Unreinheit zu versetzen.

 

Nähere Infos zu diesem "System" findet man z.B. hier: http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/reinheit-unreinheit-reinigung-at-3/ch/d273de4486cc4400679f2dc91590c5ee/

 

wasalam.gif

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Salam aleikom,

 

*mit sweep und mopp den aufgewirbelten Staub einfang*briggin.gif

Bruder Mikail, auch im Islam gibt es diese Unreinheitsgebote- dass heisst durch Nässe überträgt sich eine Unreinheit. Beispiel: Person A hat ein unreines Objekt angefasst, z.B. Haramfleisch, oder Alkohol- ohne sich die Hände zu waschen - da Person A aber sehr starken Schweisstrieb hat, sind seine Hände fast immer feucht- da trifft er Person B- der gibt Person A die Hand, natürlich merkt er dass die Hand feucht ist- jetzt gibts zwei Fortsetzungen:

1. Person B weiß dass Person A einen unreinen Gegenstand angefasst hat, er geht also die Hände waschen

2. Person B weiß nicht dass Person A einen unreinen Gegenstand berührt hat, daher hat er auch keine Notwendigkeit die Hände zu waschen- er weiß es ja nicht- Person A hätte hier aber eben die Pflicht Person B darauf hinzuweisen, sich die Hände zu waschen.

Wahrscheinlich wusstest du das eh schon, aber es hörte sich so an als ob es das nur im Judentum geben würde, daher erlaubte ich mir das einfach mal es zu veranschaulichen lieber Bruderfrieden.gif

 

Wsalam,Mahdi

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