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Kopftuch noch zeitgemäß? Was ist das für ein Männerbild?


Saluton

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Salam,

 

Das ist der eine Punkt, der andere ist die "angenommene" Sozialisierung, die Frauen glauben lässt, dass es von Vorteil ist, sich so zu verhalten, wie sich einige bis viele verhalten. Das ist aber immer öfter ein "Eigentor".


Könntest du die beiden Punkte näher erläutern? Ich verstehe nicht ganz, was du damit sagen möchtest...

 

Nun, was hat Dich zu dem gemacht, was Du (jetzt) bist? Und bist Du in der Lage, Deine Grundansichten zu überdenken?

 

Was müsste passieren, damit Du erkennst, dass das Tragen eines Hijab 1. für Dich keinen religiösen Wert mehr hat und 2. dass das auch für alle anderen Hijabträgerinnen gilt?

 

Der 3. Punkt, tragen einer Kopfbedeckung aus Tradition, spielt hier keine Rolle, da diese keine "Nebenwirkungen" hat.

 

Eigentor - nun, es gibt ein Unterschied zwischen Eigenwahrnehmung und der potentiellen Fremdwahrnehmung. Sprich, Du denkst, dass Du Dir etwas Gutes tust, aber je nach Umfeld letztendlich eher für unangenehme Gefühle sorgst. Dazu gehört aber auch die Erkenntnis, dass es möglich ist, dass Handlungen, die an einem Ort positiv sind, an einem anderen Ort aber negativ sein können.

 

Somit gibt es unzählige Parallelwelten, wenn du so magst, was ich persönlich eigentlich sehr schön und bereichernd finde

 

Das sieht aber nicht jeder so. Und doch einige denken, dass sie von der Eigensicht auf die Allgemeinheit schliessen können.

 

Somit stehe ich als Muslima ja nicht für eine eventuelle muslimische Gesellschaft, die den islam repräsentiert.

 

Wie geschrieben, Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung.

 

Zudem ist es ja auch so, dass auch jedes Individuum, das einer bestimmten Glaubensrichtung angehört, diese auch vertritt,

 

Nein, das sehe ich nicht so! Das ist auch nicht möglich.

 

auch wenn man sagen kann, dass es realiter nicht "den einen Islam" gibt, wie du schon sagtest.

 

Eben. Also warum glaubst Du, im Namen "des Islams" argumentieren zu können? "Der Islam tut dieses oder jenes", "Im Islam ist dieses und jenes verboten", "das hat nichts mit dem Islam zu tun" usw.

 

Ich komme ja auch nicht daher und behaupte die vielen Missbrauchsskandale in (katholischen) Mädchenheimen und von (katholischen) Priestern (und Ordensschwestern) hat "nichts mit dem Christentum zu tun", denn das hat es sehr wohl, weil Institutionen sich auf einen Glauben berufen und aus diesem Macht gegenüber anderen Menschen einfordern und Vertuschungsmöglichkeiten nutzen, die ihnen die Machtstrukturen ermöglichen.

 

Und genau das Gleiche passiert in islamistischen Ländern. Es scheint nicht möglich zu sein, eine rein islamistische Staatsstruktur zu etablieren ohne dass sich daraus die systemimmanenten Probleme offenbaren, die jene Strukturen hervorbringen, die z.B. Korruption, Nepotismus etc hervorbringen. Eine Art Tragik einer Rentenökonomie, wie sie in ölreichen Staaten entstanden sind oder in anderen Gesellschaften, die nur durch Geldregen aufrecht erhalten werden können, wie z.B. die pal. "Autonomieregionen".

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Renten%C3%B6konomie

http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/laenderprofile/150757/arbeitsmaerkte

http://sowiport.gesis.org/search/id/iz-solis-90316245

http://www.triller-online.de/e0571.htm

("Autonomieregionen", weil die pal. Araber in diesen alles andere als "autonom" sind, sondern abhängig davon sind, was die Golfstaaten, Israel und die EU diesen gerade mal zubilligt...)

 

Aber grundsätzlich hast du recht, die eigene Meinung als die des Islam darzustellen soll/kann man nicht, das wäre schon sehr vermessen. Ich kann von meiner Seite sagen, dass meine Meinung ohnehin nicht immer den "herkömmlichen Meinungen" entspricht.


Was für ein Glück, dass wir hier in einem Staat leben, in dem man auch Meinungen äussern und vertreten kann, die eben nicht den "herkömmlichen Meinungen" entsprechen...

 

Die Erwähnung des Gleichnisses hat mich nachdenklich gemacht- Ich verstehe nur noch nicht ganz, in welcher Verbindung dies zu deiner vorherigen Aussage steht...

 

Damit meine ich, dass ich nicht an ein "Paradies" in Stufen glaube. Ein Mensch, der gutmütig ist, aber sich nicht gross um religiöse Kulte und Regeln kümmert, aber ein glückliches Leben führt, letztendlich nicht "schlechter" gestellt wird, wie derjenige, der sich akribisch an religiöse Vorschriften und dadurch in einem Klima der Angst vor Bestrafung im Dies- oder Jenseits lebt und immer voller Zweifel ist und sich dadurch zu viel Sorgen macht. Sprich alle erhalten die gleiche Wertschätzung - unabhängig von der Mühe und Wehemenz, die sie sich aufbürden.

 

In der Tat ist aber der zweite Menschentyp einfacher zu steuern. smile2.gif

 

Kai

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As salamu alaikum wr wb,

 

 

Nun, was hat Dich zu dem gemacht, was Du (jetzt) bist? Und bist Du in der Lage, Deine Grundansichten zu überdenken?

 

Was müsste passieren, damit Du erkennst, dass das Tragen eines Hijab 1. für Dich keinen religiösen Wert mehr hat und 2. dass das auch für alle anderen Hijabträgerinnen gilt?

 

Der 3. Punkt, tragen einer Kopfbedeckung aus Tradition, spielt hier keine Rolle, da diese keine "Nebenwirkungen" hat.

 

Eigentor - nun, es gibt ein Unterschied zwischen Eigenwahrnehmung und der potentiellen Fremdwahrnehmung. Sprich, Du denkst, dass Du Dir etwas Gutes tust, aber je nach Umfeld letztendlich eher für unangenehme Gefühle sorgst. Dazu gehört aber auch die Erkenntnis, dass es möglich ist, dass Handlungen, die an einem Ort positiv sind, an einem anderen Ort aber negativ sein können.

 

 

 

 

 

Ich denke, jeder Mensch ist dazu in der Lage, seine Grundansichten zu überdenken, es ist nur die Frage, ob man sich darauf einlässt bzw. ob man dies will. Ich würde sagen, dass ich dies tue, zumal ich mir diese Disziplin als Teil meines Studiums ausgesucht habe und auch nicht alle Ansichten teile :-)

Außerdem würde ich nicht sagen, dass die meisten Muslimas nur aus religiösen Gründen Kopftuch tragen. Vielmehr sehen sie im Hijjab etwas Sinnvolles und Rationales und nicht nur ein willkürliches Gebot Gottes, dem sie Folge leisten müssen. Für mich persönlich ist dies auch der Hauptgrund... Andere Muslimas sehen dies bestimmt anders, aber ich darüber kann ich nichts sagen :-)

Was du mit dem Eigentor meinst, leuchtet mir nun ein, jedoch sehe ich das anders. Man lebt ja schließlich nicht für andere auf dieser Welt und sollte sein Leben nicht nach der Reaktion oder Meinung anderer gestalten, sondern nach den eigenen Prinzipien und Werten, ansonsten ist man ein Sklave von Erwartungen anderer und auch sehr leicht führbar, was du ja an religiösen menschen kritisierst... Dass man sich nicht unbedingt an der Reaktion anderer orientieren sollte, sieht man an vielen Beispielen: Ob Sokrates, Jesus oder Imam Hussein, sie alle wurden sogar umgebracht weil sie den Menschen nicht gefielen, aber trotzdem an ihren Prinzipien festhielten. Genauso sehe ich das mit dem Kopftuch. Wir leben schließlich im 21.Jahrhundert, in dem das Auftreten eines Kopftuchs keine Seltenheit mehr ist und kein Unbehagen auslösen sollte. Ich fordere von Punks oder Gruftis auch nicht, sich anders zu kleiden, obwohl viele Menschen mit ihrem Aussehen Negatives verbinden. Das äußere Erscheinungsbild sagt halt nicht viel über den Charakter des Menschen aus, wie ich finde.

 

 

 

Nein, das sehe ich nicht so! Das ist auch nicht möglich.

 

Das ist doch, finde ich, offensichtlich. Wenn ich sage: Ich bin Muslima, dann weiß mein Gegenüber, dass ich zu einer Gruppe gehöre, die gewisse Werte, Regeln und Schriften befolgt und sich in einigen Punkten von andren Gruppen unterscheidet, denn sonst könnte ich mich ja nicht zu der Gruppe der Muslime zählen. In diesem Sinne repräsentiere ich sehr wohl eine bestimmte Gruppe, meine ich...

 

 

Eben. Also warum glaubst Du, im Namen "des Islams" argumentieren zu können? "Der Islam tut dieses oder jenes", "Im Islam ist dieses und jenes verboten", "das hat nichts mit dem Islam zu tun" usw.

 

Ich komme ja auch nicht daher und behaupte die vielen Missbrauchsskandale in (katholischen) Mädchenheimen und von (katholischen) Priestern (und Ordensschwestern) hat "nichts mit dem Christentum zu tun", denn das hat es sehr wohl, weil Institutionen sich auf einen Glauben berufen und aus diesem Macht gegenüber anderen Menschen einfordern und Vertuschungsmöglichkeiten nutzen, die ihnen die Machtstrukturen ermöglichen.

 

Ich glaube, hier liegt ein spachliches Problem vor. Mit den Aussagen "Im Islam ist es so..." meine ich den theoretischen, ideellen Islam, wie er im Koran und den Hadithen beschrieben wird,nicht meine eigene Ansicht. Natürlich wird von den gläubigen Muslimen versucht, diesen so gut wie möglich auszuleben, Ich für meinen Teil habe mich stets bemüht, neutral zu erklären, wie es im Islam gesehen wird, nicht wie ich persönlich es sehe, das habe ich meistens dazugeschrieben- deshalb verstehe ich dein Problem nicht wirklich, denn ich habe ja nie den Anspruch erhoben, im Namen des Islam zu sprechen, ich wollte dir lediglich erklären :-)

 

 

Ich komme ja auch nicht daher und behaupte die vielen Missbrauchsskandale in (katholischen) Mädchenheimen und von (katholischen) Priestern (und Ordensschwestern) hat "nichts mit dem Christentum zu tun", denn das hat es sehr wohl, weil Institutionen sich auf einen Glauben berufen und aus diesem Macht gegenüber anderen Menschen einfordern und Vertuschungsmöglichkeiten nutzen, die ihnen die Machtstrukturen ermöglichen.

 

 

Auch hier handelt es sich um ein sprachliches Problem. Wenn man sagt "das hat nichts mit dem Christentum oder Islam" zu tun dann meint man nicht die Religion an sich, sondern die Werte, für die sie stehen. Und offensichtlich liegt es nicht an der christlichen Lehre, dass bspw. Mönche so etwas tun, da gewisse, niedergeschriebene Werte in Form von Geboten und Vorbildern wie Jesus es verbieten, solche Sünden zu begehen. Natürlich haben solche Fälle ganz oberflächlich gesehen etwas damit zu tun, aber nicht in dem Sinne, dass sie die Ursache für solche Taten sind.

 

 

Was für ein Glück, dass wir hier in einem Staat leben, in dem man auch Meinungen äussern und vertreten kann, die eben nicht den "herkömmlichen Meinungen" entsprechen...

 

Dem stimme ich dir vollkommen zu!

 

 

Damit meine ich, dass ich nicht an ein "Paradies" in Stufen glaube. Ein Mensch, der gutmütig ist, aber sich nicht gross um religiöse Kulte und Regeln kümmert, aber ein glückliches Leben führt, letztendlich nicht "schlechter" gestellt wird, wie derjenige, der sich akribisch an religiöse Vorschriften und dadurch in einem Klima der Angst vor Bestrafung im Dies- oder Jenseits lebt und immer voller Zweifel ist und sich dadurch zu viel Sorgen macht. Sprich alle erhalten die gleiche Wertschätzung - unabhängig von der Mühe und Wehemenz, die sie sich aufbürden. In der Tat ist aber der zweite Menschentyp einfacher zu steuern

 

Letzendlich glaubt doch jeder Mensch an irgendetwas, sei es an materielles Glück, Gott, die Lust oder der Atheismus- (fast) alle Menschen sind manipulierbar und leicht zu führen, wenn sie von bestimmten Dingen überzeugt sind....

 

Wa salam

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Salam,

 

 

Außerdem würde ich nicht sagen, dass die meisten Muslimas nur aus religiösen Gründen Kopftuch tragen. Vielmehr sehen sie im Hijjab etwas Sinnvolles und Rationales und nicht nur ein willkürliches Gebot Gottes, dem sie Folge leisten müssen. Für mich persönlich ist dies auch der Hauptgrund...

 

Nun, es gibt Traditionen und Gewohnheiten. Und es gibt Gesellschaften, die dieses aus religiösen Gründen erzwingen wollen. Auch gegen den Willen der Frauen. Und das ist (für einige) das Problem. Man beachte die Position von Alice Schwarzer, die alles andere als unumstritten ist.

 

Man lebt ja schließlich nicht für andere auf dieser Welt und sollte sein Leben nicht nach der Reaktion oder Meinung anderer gestalten, sondern nach den eigenen Prinzipien und Werten,

 

Nun woher kommen diese Prinzipien und Werte? Sie sind auch Resultat von Rektionen und Meinungen anderer.

Wir leben schließlich im 21.Jahrhundert, in dem das Auftreten eines Kopftuchs keine Seltenheit mehr ist und kein Unbehagen auslösen sollte

 

An sich tut es das ja auch nicht. Das Problem liegt tiefer.

 

Das äußere Erscheinungsbild sagt halt nicht viel über den Charakter des Menschen aus, wie ich finde.

 

Das kommt darauf an.

Das ist doch, finde ich, offensichtlich. Wenn ich sage: Ich bin Muslima, dann weiß mein Gegenüber, dass ich zu einer Gruppe gehöre, die gewisse Werte, Regeln und Schriften befolgt

 

Ja, Werte, Regeln und Schriften. Aber die Sicht von Dir auf Deine Werte, Regeln und Schriften unterscheidet sich unter Umständen (massiv) von denen, wie sie andere sehen. Aber das brauche ich nicht weiter zu vertiefen, da dieser Konflikt offensichtlich ist / wurde. Bzw. es unhöflich wäre abzuklären, wie weit Du mit diesen Werten, Regeln und Schriften übereingehst, wenn es zu Dissonanzen zwischen verschiedenen Wertesystemen kommt.

und sich in einigen Punkten von andren Gruppen unterscheidet, denn sonst könnte ich mich ja nicht zu der Gruppe der Muslime zählen. In diesem Sinne repräsentiere ich sehr wohl eine bestimmte Gruppe, meine ich...

 

Ja, aber Du bist nur ein ganz kleiner Teil dieser Gruppe und andere Gruppenmitglieder stellen sich eine andere Aussenwirkung vor.

 

Ich für meinen Teil habe mich stets bemüht, neutral zu erklären, wie es im Islam gesehen wird, nicht wie ich persönlich es sehe, das habe ich meistens dazugeschrieben- deshalb verstehe ich dein Problem nicht wirklich, denn ich habe ja nie den Anspruch erhoben, im Namen des Islam zu sprechen, ich wollte dir lediglich erklären

 

Ja, aber durch diesen Erklärungsversuch erhebst Du ja den Anspruch "im Namen des Islams zu sprechen".

Wenn man sagt "das hat nichts mit dem Christentum oder Islam" zu tun dann meint man nicht die Religion an sich, sondern die Werte, für die sie stehen.

 

Und die Wahrnehmung dieser Werte ist relativ. Aber das ist bei jeder Ideologie so.

Und offensichtlich liegt es nicht an der christlichen Lehre, dass bspw. Mönche so etwas tun, da gewisse, niedergeschriebene Werte in Form von Geboten und Vorbildern wie Jesus es verbieten, solche Sünden zu begehen. Natürlich haben solche Fälle ganz oberflächlich gesehen etwas damit zu tun, aber nicht in dem Sinne, dass sie die Ursache für solche Taten sind.

 

Nun, Ursache dieser Taten ist das Problem, dass sich Menschen meinen, sich aus religiösen Gründen über andere stellen zu dürfen. Und das äussert sich im Islamismus/politischen Islam und früher eben auch "extremistischer" "christlicher" Gruppierungen. Man kann - mittlerweile - den christlichen Glauben von der Politik und der Gesellschaft trennen (hmmm... naja..., fast...), während das ja beim Islam ja nun so einfach nicht ist, wie man ja auch hier im Forum sehr gut beobachten kann.

 

Und dadurch entstehen Ängste und Probleme, die halt aus unterschiedlichen Standpunkten unterschiedlich wahrgenommen werden. Und vielerorts schon ergebnislos ausdiskutiert wurden.

 

Kai

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Salam,

 

ein Nachtrag

 

deshalb verstehe ich dein Problem nicht wirklich, denn ich habe ja nie den Anspruch erhoben, im Namen des Islam zu sprechen, ich wollte dir lediglich erklären

 

Ich glaube, dass viele unterschiedliche Erklärungsversuche mehr verwirren als nutzen. Gerade bei politischen Religionen, bei denen es unterschiedlichste Interessenskonflikte gibt, kann ein einzelner, eine einzelne das Gefragte oder bereits Hinterfragte, kaum vollumfänglich darlegen ohne u.U. Seitenhiebe (Showstopper) von anderen Konfliktteilnehmern zu erzeugen. Beispiel ist z.B. der Syrienkonflkt.

 

Kai

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As salamu alaikum wr wb,

 

"Nun woher kommen diese Prinzipien und Werte? Sie sind auch Resultat von Rektionen und Meinungen anderer."

 

Das sehe ich anders. Bis zu einem bestimmten Grade mag das bei jedem Menschen zustimmen, aber ich gehe immer von einem reflektierten Menschen aus, der die Werte und Normen, die er durch die Konditionalisierung aufnimmt, zumindest hinterfragt, sie eventuell auch verwirft wenn sie nicht mit der eigenen Moralvorstellung vereinbar sind. Und hier beginnt die Philosophie- Mit der Zeit entwickeln (ein eher kleiner teil der) Menschen eine eigene Sichtweise, eine eigene Ansicht und Meinung, die nicht immer und unbedingt auf "Rektionen und meinungen anderer" zurückzuführen ist. Schließlich zeigt uns die Philosophie und erstaunlicherweise auch die Wissenschaft (vor allem die Physik), dass viele Menschen auch neue, zu damaligen Zeiten wahnwitzige Theorien entwickeln (Einstein, Newton, Kopernikus), neue philosophische Strömungen bilden oder auch ganz für sich ein eigenes Weltbild erstellen. Ich würde deshalb nicht sagen, dass alle Menschen durch ihre Erziehung und ihr Umfeld vollständig determiniert sind was die eigenen Prinzipien und Werte angeht. Das ist ein zu negatives Menschenbild, wie ich finde :-)

Zudem: Allein die Tatsache, dass man Muslim ist, ist kein Grund anzunehmen, dass diese Personen Menschen sind, die wenig hinterfragen, kritisieren oder nachdenken. (ich möchte dir jetzt nicht unterstellen, dass du dies tust, aber es gibt einige Menschen, die dieses Vorurteil haben)

 

 

"Und die Wahrnehmung dieser Werte ist relativ. Aber das ist bei jeder Ideologie so."

 

Naja, solang es konkrete Gebote/Normen gibt, die den Anspruch erheben, diese Prinzipien und Werte zu verkörpern, was die Schriften ja tun, dann ist die Wahrnehmung dessen eigentlich nicht wirklich relativ. Wenn geschrieben steht "liebe deinen Nächsten wie dich selbst", "ehre deine Eltern", "du sollst nicht stehlen" ist die Botschaft denke ich für (fast) jeden klar, oder habe ich hier einen Denkfehler? happy.png Bedingung ist dann natürlich, dass man daran glaubt, dass diese Schriften diese Werte verkörpern.

 

 

Ja, Werte, Regeln und Schriften. Aber die Sicht von Dir auf Deine Werte, Regeln und Schriften unterscheidet sich unter Umständen (massiv) von denen, wie sie andere sehen. Aber das brauche ich nicht weiter zu vertiefen, da dieser Konflikt offensichtlich ist / wurde. Bzw. es unhöflich wäre abzuklären, wie weit Du mit diesen Werten, Regeln und Schriften übereingehst, wenn es zu Dissonanzen zwischen verschiedenen Wertesystemen kommt.

 

Was ich damit meinte, ist, dass die Basis sozusagen gleich ist. Wenn man sagt ich bin Muslim, dann geht man im Normalfall davon aus, dass dieser Mensch an die Propheten einschl. Prophet Muhammad glaubt und natürlich daran, dass es einen Gott gibt... Ob man die damit verbundenen Pflichten dann auch tut, ist erst einmal irrelevant.

Ich bin diesbzeüglich offen und sage dir gerne, wie ich dazu stehe: Viele Regeln finde ich sehr gut und nachvollziehbar, auch logisch gesehen. Trotzdem gibt es so einige Regeln und Prinzipien, die ich (bis jetzt) so nicht verstehe und auch unlogisch finde, das gebe ich zu. Aber das macht mich nicht gleich zu einem Nichtmuslim, möchte ich meinen... In der Tat repräsentiert deshalb jeder Muslim seinen eigenen, individuellen Islam, aber die Basis ist, wie ich schon sagte dieselbe.

 

 

Ich glaube, dass viele unterschiedliche Erklärungsversuche mehr verwirren als nutzen. Gerade bei politischen Religionen, bei denen es unterschiedlichste Interessenskonflikte gibt, kann ein einzelner, eine einzelne das Gefragte oder bereits Hinterfragte, kaum vollumfänglich darlegen ohne u.U. Seitenhiebe (Showstopper) von anderen Konfliktteilnehmern zu erzeugen. Beispiel ist z.B. der Syrienkonflkt.

 

Das mag sein, aber bereichernd ist es immer, die Sichten anderer zu hören :-) Verwirren würde ich nicht unbedingt sagen, es wird glaube ich einfach komplexer und du bist ja offensichtlich daran interessiert, Neues zu erlernen, also auch die Auffassungen anderer Menschen kennenzulernen, was sehr gut ist. Nur so kann man zu (neuen) Erkenntnissen kommensuperok.gif

 

Wa salam

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Salam,

 

Was ich damit meinte, ist, dass die Basis sozusagen gleich ist. Wenn man sagt ich bin Muslim, dann geht man im Normalfall davon aus, dass dieser Mensch an die Propheten einschl. Prophet Muhammad glaubt und natürlich daran, dass es einen Gott gibt... Ob man die damit verbundenen Pflichten dann auch tut, ist erst einmal irrelevant.

 

Ich glaube, da ist des Problems Kern. Woher weiss man (von aussen...) welchen Pflichten Du (man) bereit ist zu folgen und welche nicht. Da gehen die Meinungen (Erfahrungen, Vorurteile etc) wild auseinander.

Ich bin diesbzeüglich offen und sage dir gerne, wie ich dazu stehe: Viele Regeln finde ich sehr gut und nachvollziehbar, auch logisch gesehen. Trotzdem gibt es so einige Regeln und Prinzipien, die ich (bis jetzt) so nicht verstehe und auch unlogisch finde, das gebe ich zu. Aber das macht mich nicht gleich zu einem Nichtmuslim, möchte ich meinen...

 

Das hängt wiederum vom Standpunkt ab. Es gibt Menschen, Bewegungen, Gruppen, die haben eine "Ganz-oder-garnicht"-Denkweise und andere, die da "elastischer" sind. Manche befolgen die einen Regeln und Pflichten und andere ganz andere Regeln und Pflichten. Und dann werfen die Einen den Anderen vor, keine Muslime zu sein oder betrachten Handlungen als Defätismus oder Spaltung.

 

In der Tat repräsentiert deshalb jeder Muslim seinen eigenen, individuellen Islam, aber die Basis ist, wie ich schon sagte dieselbe.

 

Eben. Deshalb verstehe ich nicht, warum sich z.B. einige angegriffen fühlen, wenn jemandem anderen sein Islam kritisiert wird...

 

Das Alphabet ist ja auch nicht schuld, wenn böse Worte geschrieben werden...

 

Kai

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  • 2 Wochen später...

Hallo,

 

ein Erfahrungsbericht für die weitere Diskussion:

 

Ich bin aus Syrien, im September 2014 kam ich in Berlin an. In Syrien trug ich ein Kopftuch. In jenem September legte ich es am Flughafen Frankfurt erstmals ab. Ich war schockiert und nervös. Seit ich 13 war, hatte ich es immer getragen. Ich hatte Angst, mich plötzlich entblößt zu fühlen.

 

Aber ich habe es nie bereut. Es war genau die richtige Zeit. Viele meiner Freunde redeten nicht mehr mit mir, beendeten die Facebook-Freundschaft. Andere beglückwünschten mich für meine mutige Entscheidung. Ich wartete und versuchte, mein neues Ich zu entdecken. Einige Leute sagten, ich habe das Kopftuch nur abgenommen, um mich mehr in die christlich-europäische Gesellschaft zu integrieren, und dass ich meine muslimischen Werte missachte. Das stimmte in gewisser Weise ich wollte mich leichter integrieren, aber nicht weniger muslimisch sein. Aber das war nicht der einzige Grund.

 

Ich möchte nicht die islamische Pflicht für Frauen diskutieren, einen Hidschab zu tragen, oder was ich dachte, als ich ihn abnahm. Dass ich bei meiner Entscheidung blieb, hatte genau einen Grund: Ich spürte, dass ich ihn nicht mehr tragen brauche. Niemand schaut, wie gut oder verlockend dein Haar ist. Es kümmert niemanden. Deswegen gibt es auch gar keinen Grund mehr, das Kopftuch zu tragen. Nicht in Berlin.

 

Ich war glücklich, dass mein langes Haar, das so lange bedeckt war, endlich frei sein konnte. Und ich war überzeugt, dass ich mich sicher attraktiver fühlen würde. Doch ich war überrascht. Als ich in den ersten zwei Wochen in Mitte über die Straßen lief oder die Metro nahm, beobachtete ich die Leute und stellte fest: Die Deutschen schauen nicht. Ich erzählte das meiner Freundin Alaa, die Deutschland zuvor besucht hatte. Sie sagte dazu: Sie schauen schon, aber nicht in einer schlechten oder rüden Art. Das, was wir aus Syrien gewohnt sind, wird hier als sexuelle Belästigung wahrgenommen.

 

Früher war ich manchmal stolz, wenn mir ein junger Mann in Damaskus sagte, dass ich wunderschön aussehe. Heute bin ich stolz, dass ich nicht mehr drangsaliert werde. Dass ich als Frau respektiert werde.

 

Aber es ist nicht immer so.

 

Am ersten Tag, als meine beste Freundin über Griechenland in Berlin ankam, gab ich an, wie sicher diese Stadt sei. Ich sagte sogar: Und das hier gilt als die unsicherste Stadt in Deutschland.

http://www.cicero.de/weltbuehne/frauenfeindlichkeit-deutschland-mein-leben-als-junge-muslima-berlin/60330
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Glaubt nicht alles, was in unseren Medien berichtet wird. Freunde, die aus Iran stammen haben mir das auch mal gesagt. In der Stadt (sie kommen aus Teheran) ist Kopftuch eher unüblich. Auf dem Land sieht es dagegen anders aus. Auch studieren Iranerinnen sogar MINT-Fächer.

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Selam Aleykum


Jeder Mensch kann selber definieren, was er für sich schön findet. Die Menschlichewürde ist Unantastbar.

Trotzdem mein Respekt an alle Frauen,die einen Hijab oder Kopftuch in der Art tragen. Diejenigen die es nicht aus Zwang, sondern aus rein eigener Entscheidung tragen. Es ist nicht leicht im 21 Jahrhundert,sich mit ein Kopftuch zu intergrieren.

Frauen die versuchen ihr Gesicht und Ehre in Schutz zunehmen,anstatt dessen es Sinnlos,beschmutzen zulassen.


Liebe Männerwelt lass uns tatsächlich vorstellen,,wir werden als Frauen zur Welt gekommen.

Wie würden wir den im 21 Jahrhundert,bei 30 Grad rumlaufen ?


Selam


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Salam,

 

Frauen die versuchen ihr Gesicht und Ehre in Schutz zunehmen,anstatt dessen es Sinnlos,beschmutzen zulassen.

 

Ich vermute mal, dass seit "Köln" (und anderswo) das Thema in wieder wärmeren Tagen erst richtig wieder hochkommen wird, denn es offenbarte sich ja offensichtlich ein Männerbild, dass das Tragen eines Kopftuches bzw. anderer bedeckender Kleidungsstücke, "erforderlich" macht.

Liebe Männerwelt lass uns tatsächlich vorstellen,,wir werden als Frauen zur Welt gekommen. Wie würden wir den im 21 Jahrhundert,bei 30 Grad rumlaufen ?

 

Ich glaube, das ist - religiös betrachtet - irrelevant.

 

Kai

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  • 3 Wochen später...

Wa selam aleikum , liebe Geschwister

Hallo liebe Nichtmuslime, hallo saluton,

 

ich habe jetzt schon öfter "Diskussionen" von und Mut saluton und Mitgliedern gelesen und verfolgt, und ich möchte meinen Brüdern und Schwestern meine Anerkennung Aussprechen , dafür das sie sich immer soviel Mühe geben unser ALLER SCHÖPFER, SEINE WELT, SEINE GNADE UND SEINE ALLMACHT immer wieder neu zu erklären, beschreiben ,verständlich zu machen. Auch wenn eine Antwort hier und in der echten Welt IMMER WIEDER E

eine Tür oeffnet , die dem verstand erneut seine grenzen zeigt. Manch einer muss wissen das ihr nicht nur anderen helft, sondern dank der die nix wissen unser iman gestärkt wird .suphan Allah swt... Danke saluton!

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Salam,

 

 

 

Ich vermute mal, dass seit "Köln" (und anderswo) das Thema in wieder wärmeren Tagen erst richtig wieder hochkommen wird, denn es offenbarte sich ja offensichtlich ein Männerbild, dass das Tragen eines Kopftuches bzw. anderer bedeckender Kleidungsstücke, "erforderlich" macht.

 

 

 

Ich glaube, das ist - religiös betrachtet - irrelevant.

 

Kai

Selam

 

Lieber Kai, wieso springst du von Thema zu Thema ?

Wer behauptet das Köln was mit dem Islam zutun hat. Der gehört definitiv nicht ins Shia Forum sondern in die Irrenanstalt

Alles was kostbar auf dieser Welt ist... Sei es Diamanten Rubinen oder das Öl musst du tief graben dafür. Alles was Gott kostbar gemacht hat... ist schwer zu bekommen. Sind den unsere Muslimischen Frauen weniger Wert...als paar Diamanten oder etwas Gold ?

Oder soll deiner Meinung nach die Mutter meiner Kinder mit Mini Rock und Hot Pants rumlaufen ?

 

Merk dir bitte eins Lieber Kai... Wir Muslime dienen Nur Allah und nicht irgendwelche Designer Klamotten !

 

Selam

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bismillah.gif

 

wa alaykum salam Kai,

 

 

 

 

 

Ich vermute mal, dass seit "Köln" (und anderswo) das Thema in wieder wärmeren Tagen erst richtig wieder hochkommen wird, denn es offenbarte sich ja offensichtlich ein Männerbild, dass das Tragen eines Kopftuches bzw. anderer bedeckender Kleidungsstücke, "erforderlich" macht.

 

 

Die Vorfälle in Köln haben nun wirklich nichts mit dem Tragen eines Kopftuches oder anderer bedeckender Kleidungsstücke zu tun.

Vielmehr mit Alkoholkonsum und Gruppendynamik, welches ich selbst, bei deutschen Fußballfans im Zug schon mal erlebt habe, leider!

 

Außerdem: für Syrien kann ich aus Erfahrung sagen: dort gibt es ähnlich viele Frauen ohne Hijab wie mit Hijab, ähnlich wie im Libanon.

 

wa salam

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Salam,

 

Die Vorfälle in Köln haben nun wirklich nichts mit dem Tragen eines Kopftuches oder anderer bedeckender Kleidungsstücke zu tun.

 

Nun, diese "Vorfälle" sind halt eine Art Zäsur (Meilenstein). Was nun mit wem auch zu tun haben mag, mögen in Zukunft die Auguren entscheiden oder nachzuvollziehen.

 

Die Brunnen sind vergiftet.

 

Kai

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  • 1 Monat später...

 

 

Wenn es also notwendig war/ist sich von den lüsternen Blicken muslimischer Männer zu schützen, warum dann hier (z.B. in Deutschland), wo erstens nicht sooo viele muslimische Männer gibt, die nur darauf warten, dass sie eine Muslima anstarren können, und wo es doch so viele andere Frauen gibt, die die Blicke der muslimischen Männer auf sich lenken?

 

Dürfte ich mal erfahren, wie du darauf kommst, dass Frauen sich nur vor muslimischen Männern bedecken müssen?

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Salam,

 

Dürfte ich mal erfahren, wie du darauf kommst, dass Frauen sich nur vor muslimischen Männern bedecken müssen?

 

Schrieb ich das?

 

Wenn ja, dann könnte es sein, dass ich das glaube, weil ich diese Vorschriften für "lokalkolorit" halte. Sprich, diese Vorschriften waren auf die Umgebung und Zeit gemünzt. Ebenso wie z.B. für die Sklaverei im Islam und von einigen auch über die Körperstrafen im Islam argumentiert wird/wurde.

 

Kai

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Salam,

 

 

Schrieb ich das?

 

Wenn ja, dann könnte es sein, dass ich das glaube, weil ich diese Vorschriften für "lokalkolorit" halte. Sprich, diese Vorschriften waren auf die Umgebung und Zeit gemünzt. Ebenso wie z.B. für die Sklaverei im Islam und von einigen auch über die Körperstrafen im Islam argumentiert wird/wurde.

 

Kai

Salam,

 

ja, da habe ich dich zitiert.

 

na ja, so ist es auf jeden Fall nicht. Das Kopftuch ist zeitgemäß und wird es auch immer bleiben :-)

Wieso denn auch nicht? Es ist ein Gesetz Gottes, dafür gibt es keinen unpassenden Zeitpunkt.

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Salam,

 

na ja, so ist es auf jeden Fall nicht. Das Kopftuch ist zeitgemäß und wird es auch immer bleiben

 

Nun, es ist hier Forenkonsens. Und genügend viele Gelehrte sehen das auch so. Aber ist das nicht willkürlich?

 

Wieso denn auch nicht? Es ist ein Gesetz Gottes, dafür gibt es keinen unpassenden Zeitpunkt.

 

Wie würdest Du argumentieren, wenn es um andere Traditionen geht? Warum sollte Deine Argumentationsweise nicht auch für andere Handlungen gelten? Z.B. hat ja Mohamed in Kriegen Gefangene getötet und Frauen und Kinder versklavt. Ist das auch ein Gesetz Gottes, für das es keinen unpassenden Zeitpunkt gibt?

 

Kai

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Z.B. hat ja Mohamed in Kriegen Gefangene getötet und Frauen und Kinder versklavt. Ist das auch ein Gesetz Gottes, für das es keinen unpassenden Zeitpunkt gibt?

Moment mal, wie kommst du denn darauf?!

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Salam,

 

Moment mal, wie kommst du denn darauf?!

 

Ich weiss, dass im schiitischen Islam der Analogieschluss mit Vorsicht betrachtet werden muss. Aber als Aussenstehender bietet sich diese Art der Argumentation in diesem Falle doch gerade zu an.

Es gibt Aussagenn im Koran und aus der Sunna, die - zumindestens nach Aussen - relativisiert werden. Wie halt die eigentliche Bejahung der Sklaverei im Islam, die gerne ausgeblendet wird.

 

Aus dieser Form des "früher war das halt so..." kann man eben auch den Schluss ziehen, dass auch bei anderen Dingen, die überliefert wurden, gedacht werden kann, dass das halt den damaligen Umständen geschuldet war. Allerdings habe ich diese Argumentation in diesem Faden bereits beschrieben. Und wir müssen dieses nicht zum X. Mal wiederholen. Denn der Forenkonsens ist ja ein anderer.

 

Ich weiss, es gibt Unterschiede in der Selbstwahrnehmung und der Aussenwahrnehmung von Eigenschaften und Gewohnheiten und letztendlich weiss keiner von uns, wie Allah/Gott bestimmte Handlungen bewerten wird. Ein christlicher Gott wird den Kopftuchverzicht nicht sanktionieren und wie ein muslimischer Gott das betrachten wird, wissen wir halt nicht. Denn was nützt ein Kopftuch, wenn andere sündige Dinge vorliegen? Oder halt keine zwingende Kopf- und Körperbedeckung, wenn aber sonst ein gottgefälliges Leben geführt wird weil eben geglaubt wird, dass es eine obsolete Vorschrift ist.

 

Im Prinzip ist es ja sowieso problematisch, wenn man gläubigen Menschen Sünden "einredet", denn solange keine Intention zur Sünde (z.B. mangels Wissen oder Irrtum) vorhanden ist, ist es ja keine. Mehr oder weniger halt. smile2.gif

 

Kai

Bearbeitet von Saluton
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Salam,

 

 

Ich weiss, dass im schiitischen Islam der Analogieschluss mit Vorsicht betrachtet werden muss. Aber als Aussenstehender bietet sich diese Art der Argumentation in diesem Falle doch gerade zu an.

 

Es gibt Aussagenn im Koran und aus der Sunna, die - zumindestens nach Aussen - relativisiert werden. Wie halt die eigentliche Bejahung der Sklaverei im Islam, die gerne ausgeblendet wird.

 

Aus dieser Form des "früher war das halt so..." kann man eben auch den Schluss ziehen, dass auch bei anderen Dingen, die überliefert wurden, gedacht werden kann, dass das halt den damaligen Umständen geschuldet war. Allerdings habe ich diese Argumentation in diesem Faden bereits beschrieben. Und wir müssen dieses nicht zum X. Mal wiederholen. Denn der Forenkonsens ist ja ein anderer.

 

Ich weiss, es gibt Unterschiede in der Selbstwahrnehmung und der Aussenwahrnehmung von Eigenschaften und Gewohnheiten und letztendlich weiss keiner von uns, wie Allah/Gott bestimmte Handlungen bewerten wird. Ein christlicher Gott wird den Kopftuchverzicht nicht sanktionieren und wie ein muslimischer Gott das betrachten wird, wissen wir halt nicht. Denn was nützt ein Kopftuch, wenn andere sündige Dinge vorliegen? Oder halt keine zwingende Kopf- und Körperbedeckung, wenn aber sonst ein gottgefälliges Leben geführt wird weil eben geglaubt wird, dass es eine obsolete Vorschrift ist.

 

Im Prinzip ist es ja sowieso problematisch, wenn man gläubigen Menschen Sünden "einredet", denn solange keine Intention zur Sünde (z.B. mangels Wissen oder Irrtum) vorhanden ist, ist es ja keine. Mehr oder weniger halt. smile2.gif

 

Kai

Es gibt keinen christlichen und muslimischen Gott, es gibt nur diesen einen Gott und Der gilt für alle.

 

Die Sklaverei hat der Prophet (s.) in diesem Sinne verboten und auch mehrere Sklaven freigekauft. Und schon gar nicht hat er (s.) Kinder und Frauen versklavt.

 

Ich bitte dich, mit ein bisschen mehr Respekt über den Propheten zu reden.

 

Gott wird jene Frauen die kein Kopftuch tragen, strafen, so wie Er alle anderen Sünden auch bestrafen wird.

 

Ein Kopftuch ist kein Mittel zur Abhaltung von Sünden, dies ist auch gar nicht möglich, weil wir nicht Fehler-/Sündenfrei sind.

 

Und eine Person die "religiös" lebt, bedeckt sich. Ganz einfach.

 

Du bist schon so lange in diesem Forum und hast immer noch nichts gelernt wie es mir scheint.

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Salam,

 

vielleicht klärt dieses Video von der Prager University darüber auf, was das für ein Männerbild ist:

 

Ja, und damit sind wir wieder am Anfang dieses Fadens. Was ist das für ein Männerbild? :-)

 

Aber der Herr Prager ist nicht unumstritten, deswegen wundert es mich ein wenig, gerade hier auf ihn verwiesen zu werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Prager

"Er wuchs als orthodoxer Jude auf und graduierte 1970. 1969 verbrachte er ein Jahr an der Universität von Leeds in England. Nach seinem Russischstudium reiste er in die Sowjetunion, um Judaica zu retten, und traf dort jüdische Dissidenten. Nach seiner Rückkehr startete er seine Karriere als Redner mit Vorträgen über die Juden in der Sowjetunion. 1972 brach er sein Studium ab und schrieb stattdessen eine Einführung in das Judentum („The Nine Questions People Ask About Judaism“ – Die neun Fragen, die Menschen an das Judentum haben). Dieses Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Seit 1982 ist er als Radiomoderator tätig. [...]

Prager ist ein strenger Verteidiger Israels und des Judentums. Er lehnt die amerikanische Bürgerrechtsunion ACLU ab und ist gegen die Legalisierung von Marihuana. Als der muslimische Politiker Keith Ellison als erster US-Politiker seinen Amtseid auf dem Koran ablegte, zeigte sich Prager entrüstet. Man hätte ihn zwingen müssen, den Eid auf die Bibel abzulegen.
"

 

Danke,

Kai

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Salam,

 

Ich glaube, wir schweifen ab. Und das ist nicht sinnvoll.

 

Es gibt keinen christlichen und muslimischen Gott, es gibt nur diesen einen Gott und Der gilt für alle.

 

Das ist Dein Glaube. Andere Menschen sehen das anders. U.a. ich.

 

Die Sklaverei hat der Prophet (s.) in diesem Sinne verboten und auch mehrere Sklaven freigekauft. Und schon gar nicht hat er (s.) Kinder und Frauen versklavt.

 

Das ist mindestens umstritten. Es gibt Quellen, die soetwas publizieren. Wo nun die Wahrheit liegt...?

 

Ich bitte dich, mit ein bisschen mehr Respekt über den Propheten zu reden.

 

Es ist im Disput schwierig, wenn man jedwede andere Sicht auf bestimmte Dinge als respektlos bewertet. Denn das verhindert, dass Konflikte aufgelöst werden. Wenn alle jeweils die anderen Sichten abwerten, wie sollte es zu Konsens und Frieden kommen? Wie schwierig das ist, ist ja z.Zt. an allen Ecken und Enden zu sehen. Detaildisharmonien eskalieren.

 

Gott wird jene Frauen die kein Kopftuch tragen, strafen, so wie Er alle anderen Sünden auch bestrafen wird.

 

Das kann so nicht sein. Auch aus konservativ-islamischer Sicht. Bei sehr vielen Handlungen wird Verzeihung und Vergebung gewährt. Das wird auch diese Handlungen relativieren.

 

Das ist zum Beispiel ein Unterschied zwischen Deinen und z.B. meinen Gott. Der (ev-lt.) christliche Gott "bestraft" aufrichtge Gläubige nicht, denn <christsprech> Jesus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben </>. D.h. es ist nicht nötig wegen Angst vor Bestrafung zu handeln bzw. zu nichthandeln.

 

Ein Kopftuch ist kein Mittel zur Abhaltung von Sünden, dies ist auch gar nicht möglich, weil wir nicht Fehler-/Sündenfrei sind.

 

Zumindestens in sunnitischen Kreisen gibt es die Argumentation, dass das (auch unabsichtliche) Verleiten zu Sünden auch bereits sündhaft ist.

 

Und eine Person die "religiös" lebt, bedeckt sich. Ganz einfach.

 

Nein, so "einfach" ist eben nicht. Die Realität sieht anders aus. Man muss nämlich auch die Tradition berücksichtigen. Und wenn jemand sich untraditionell kleidet, mag es gesellschaftlich verwerflich sein, aber es ist dadurch nicht gleich eine (ggf. schwerwiegende) Sünde. Mit Punk-Frisur wird man nur mit Schwierigkeiten eine öffentlich sichtbare Beschäftigung z.B. in einer Bank bekommen. Das hat nichts mit Religion an sich zu tun, sondern mit Gewohnheit.

 

Du bist schon so lange in diesem Forum und hast immer noch nichts gelernt wie es mir scheint.

 

Du bist nicht die Einzige, die dieses zu denken scheint und einige halten mich für unbelehrbar und fragen sich zurecht, warum ich hier noch nerve. Ich habe sehr viel gelernt. Nur - als Nichtmoslem - brauche ich viele Erkenntnisse nicht im Denken/Glauben/Handeln umsetzen. Sprich, nur weil man das Verhalten eines Menschen oder auch Menschengruppen "versteht" und "nachvollziehen" kann, muss man die Ansichten und Gewohnheiten nicht teilen. (Quasi das Gegenteil von https://en.wikipedia.org/wiki/Shooting_the_messenger)

 

Das ist kein "nichts gelernt" sondern ein "ich verstehe", warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind.

 

Das erlaubt mir z.B. Konflikte mit Distanz zu betrachten. Und das ist nicht jedem gegeben.

 

Ich habe allerdings (z.B. auch hier) gelernt, dass bei einer Diskussion über Konfilkt A gegen B es häufig vorkommt, wenn man A etwas mitteilt, warum B irgendwie handelt, A einen in die Gruppe B sortiert und wenn man B etwas über A erzählt, B entsprechend handelt...

 

Oder, wenn es um Lernen geht, könntest Du in einem Disput auch die Ansichten des Gegners offen vortragen und gegen einem Gegenüber verteidigen, der Deine Grundansichten vertreten muss? Sozusagen Advocatus Diaboli vs. Advocatus Diaboli...

 

Danke,

Kai

Bearbeitet von Saluton
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