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Studium - Islamische Religionslehre


Ayna Ammar

Empfohlene Beiträge

As-Salamu 'Alaykum liebe Geschwister,

 

falls ihr es mitbekommen habt, wird demnächst in NRW einheitlich der Islamunterricht an den öffentlichen Schulen angeboten, diesen gibt es auch in anderen Städten bereits. In diesem Zusammenhang bildet die Universität Münster nun Islamlehrer aus, sprich Lehrer die an deutschen Schulen Religionsunterricht machen sollen.

 

Meine Frage wäre, für wie sinnvoll haltet ihr es so ein Studium aufzunehmen, wenn man den Aspekt der Beruffsaussichten betrachtet, aber auch aus der Sicht von uns Shiiten betrachtet. Hat jemand bereits Erfahrung damit oder hat sich damit auseinandergesetzt?

 

Ich habe vor kurzem mein Abitur erhalten und würde gerne etwas studieren, womit ich später in einem Beruf im islamischen Bereich tätig sein kann, setze hierbei auch keine Schranken, in welchem Bereich das genau sein soll, jedoch ohne ins Ausland in eine Hawza zu müssen. Auch würden mich die Möglichkeiten mit einem Arabistik, Orientialistik und Iranistik Studium interessieren. Wenn ihr hierzu Erfahrungen, Informationen oder Anregungen habt, teilt sie insha'Allah mit mir.

 

Das ist zB. der Link zu dem Studiengang an der Uni in Münster http://www.uni-muens...gionslehre.html

 

Danke im Voraus smile.png

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Salam alaikum

mit Sichherheit ist es für unsere Kinder besser von einem Muslim wie dich unterrichtet zu werden als von sogenannten Euro Muslimen, die den Kindern vielleicht erzähen, dass man nicht beten braucht, Fasten nicht so sinnvoll ist und der Hijab schon längst nicht mehr gültig ist.

Also: Ran an den Studiengang!

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Bismillah

 

Salam alaikum

 

Die Lehrer sind doch soweit ich weiß an einen Lehrplan gebunden. Man müsste also erstmal herausfinden wie das Studium in Münster aussieht und welchen "Freiraum" die muslimischen Lehrer im Unterricht haben.

 

Wasalam

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Also den Inhalt des Studiums kann man grob aus dem Link entnehmen, was genau dann wiederrum die Inhalte sein werden, bleibt offen. Wüsste ich um den Lehrplan, wäre ich schon um einiges weiter, von daher dachte ich, vielleicht kennt sich bereits jemand damit aus oder allgemein mit einem Studium dieser Art. Zum Beispiel wäre ein islamisches Studium, welches für uns Shiiten auch von Vorteil wäre, auch in Hamburg möglich: http://www.islamic-sciences.de/ oder auch der Hawza in Frankfurt (Langen).

 

Was kann man mit solch einem (islamischen) Studium später in Deutschland machen? Oder wie bereits erwähnt mit einem Arabistik Studium?

 

Wenn ihr euch ebenfalls damit auseinandergesetzt habt oder vielleicht selbst Erfahrungen habt, dann raus damit, alles kann mir potenziell weiterhelfen briggin.gif

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Ya Baqiyatullah

Bismillah

As salamu 'alaikum,

 

ich kenne einige Geschwister, die am ZIT in Münster und Osnabrück, studieren, promovieren und lehren. Ich möchte das Ganze hier nicht detailliert ausführen, weil es den Rahmen sprengen würde, aber ich stimme Schw. Zahra zu. Ich empfehle den interessierten und fähigen Geschwistern, Islamische Religionslehre, Islamische Theologie oder Islamwissenschaften zu studieren, allerdings entweder nachdem sie durch ihre Kindheit und Jugend eine solide islamische Grundlage erlangt haben, oder wenn sie gleichzeitig ein Fernstudium-je nach islamischer Ausrichtung- am Institut für Islam- und Humanwissenschaften in Hamburg, an der Al-Mustafa Open University, am Europäischen Institut für Islam- und Humanwissenschaften in Chateau Chinon zu absolvieren. Wenn das nicht möglich ist, dann durch die Absicherung durch Intensivkurse der Islamologie, wie das Institut, was Amir Zaidan leitet oder Andere ähnliche Kurse.

Aber Achtung, man sollte eine gewisse Toleranz und Kulanz mitbringen, denn manch ein Dozent ist in seiner Sichtweise sehr versteinert.

 

Wa salamu 'alaikum

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Ok, das ist ja schon mal interessant, sie lehren dann aber wieder an der Uni oder wo sind diese nun tätig? Wie lange hat das Studium denn gedauert und sind diese Geschwister Shiiten oder Sunnite gewesen?

 

Ich mache mir nämlich Gedanken ob das nicht zu einem Problem wird, weil ich will ja nicht gezwungen sein, Dinge von mir zu geben und zu lehren, von denen ich denke, sie sein falsch.

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Wa alaykum salam,

 

ich studiere an der Uni Münster das Fach "Islamische Religionslehre", allerdings als Erweiterungsfach (also Drittfach), nachdem ich zwei andere (Schul-) Fächer studiert habe. Dieses Studienfach wird bereits seit einigen Jahren angeboten (ich bin jetzt im 3. Semester), aber als eigenständiges Hauptfach wird "Islamische Religionslehre" erst seit diesem Wintersemester (ebenso wie "Islamische Theologie" als 1-Fach und 2-Fach Bachelor) angeboten.

Ich hatte mir natürlich dieselbe Frage wie du, Bruder Dele_Divoone, gestellt, nämlich inwiefern ich mich an Anhängerin der Ahlul-Bayt a.s. mit den Lehrinhalten wohlfühlen werde. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Sache einfach sein zu lassen und anderen zu überlassen, keine Lösung sein kann. Ich persönlich finde es sehr sehr sehr wichtig und notwendig, dass auch schiitische Lehrer an den Schulen Islamunterricht lehren.

Wir hatten schon ähnliche Diskussionen mit Studierenden und Dozenten, wie z.B.: selbst die sunnitischen Geschwister haben den Dozenten gefragt nach welcher Rechtsschule sie den Schülern z.B. das Gebet beibringen sollen, bzw. nach welcher der 4 sunnitischen Rechtsschulen sie sich richten sollen. Die Antworten fielen folgendermaßen aus: da wir in einem europäischen Land leben, wo Muslime unterschiedlicher Rechtsschulen zusammenkommen (und nicht wie in der Türkei, wo die hanafitische Rechtsschule sozusagen die "Rechtsschule des Landes" ist), müssen wir auch dementsprechend diese Vielfalt den Schülern anbieten und erklären können. Konkret heißt es also, dass wenn du nachher vor einer Klasse stehst, wo 5 Schiiten, 3 Aleviten, 10 Schüler der hanafitischen Rechtsschule und 7 der malikitischen Rechtsschule angehören, dann kannst du dich als Lehrer nicht hinstellen und nur aus der Sicht der schafiitischen Rechtsschule alles erklären, oder einer anderen. Da würden sich die Schüler ganz schnell zu Wort melden und sagen: "Wir machen das aber anders", oder die Eltern werden ihre Kinder aus dem Unterricht abmelden. Man kann die Vielfalt der Muslime nicht leugnen oder ignorieren.

So wie der Lehrplan aufgebaut ist, geht es ja in erster Linie darum die Glaubensinhalte den Schülern nahe zu bringen und das Ziel ist ja, die Religiösität der Schüler aufzubauen, zu stärken und einfach die Nähe zu Allah swt zu fördern..durch Nachdenken, Reflektieren.

Als Anhängerin der Ahlul-Bayt a.s. sehe ich einfach die Möglichkeit für mich, die Lehre der Ahlul-Bayt a.s. den Schülern näher zu bringen und Vorurteile abzubauen, Wissen an die Hand zu geben, damit die Schüler selbst reflektieren und selbst inshaALLAH erkennen, dass die Unverständnis und der Hass (Fitna) gegenüber/zwischen Schiiten und Sunniten aus Unwissenheit entsteht und nicht zur Einheit der Umma beitragen kann. Denn ich sehe schon im Studium, dass viele Studierende und Dozenten entweder GAR NICHTS oder Unwahrheiten über die Schia kennen - das ist ein Defizit, welcher behoben werden muss.

Außerdem ist dieser Studiengang und auch das ganze Zentrum für Islamische Theologie gerade noch in der Entwicklung, es wird immer weiter wachsen...und an dieser Entwicklung sollten sich Schiiten beteiligen, damit z.B. Seminarinhalte auch aus der schiitischen Perspektive behandelt werden können, oder Seminare über die Schia angeboten werden, inshaALLAH. Dazu braucht man natürlich schiitische Studenten, die was zu sagen haben und auch schiitische Dozenten.

 

Was die Berufsaussichten angeht, denke ich, dass die recht positiv sind, denn selbst in den kleinen Städten Schulen an die 50% muslimische Schüler haben, die Schulen aber keinen Islamunterricht anbieten können, da es einfach kaum ausgebildete Lehrer gibt. Es besteht also riesen Bedarf. Außerdem ist es möglich, an der Uni zu bleiben (da ja, wie gesagt alles noch weiter entwickelt wird) und nach abgeschlossenem Studium zu promovieren und Stellen an der Uni zu besetzen. Ich denke, dass in dieser Richtung noch einiges ansteht, was jetzt vielleicht noch gar nicht absehbar ist. Als Beispiel: jedes Fach, sei es Biologie, Mathematik, Deutsch, Sport ect hat auch eigene Didaktik-Zweige, wo es darum geht, WIE man dieses Fach unterrichten soll und mit welchen Methoden die Lehrinhalte den Schülern näher gebracht werden sollen. Nun, da die Islamische Religionslehre als Fach gerade mal "geboren" wurde, gibt es hierfür natürlich noch keine islamische Religionsdidaktik. Dafür braucht man auch erstmal ausgebildete Religionslehrer und -didaktiker. Die evangelische und die katholische Religionslehre haben natürlich diese Religionsdidaktik, mit zig Büchern, Materialien, die sich Religionslehrer dann zur Hilfe nehmen können, aber Islamlehrer haben sowas noch gar nicht. Bei der Islamischen Religionslehre muss sprich ALLES erstmal erarbeitet werden: Schulbücher, didaktische Fachliteratur, Materialien für den Unterricht ect. .......Man sieht also: es steht noch einiges an und einiges ist in Arbeit :)

Mein Fazit:

 

Schiitische Geschwister halte ich persönlich für eine Bereicherung und ein Muss an den Unis!

 

InshaALLAH konnte ich helfen

wa salam alaykum wa rahmatullah wa barakatu

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