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Ist der Islam eine tolerante Religion? - Islam-unterricht.de


Mohamedal_hakim

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Vielen Dank für das Einstellen dieses Textes, der selbst ein Zeichen gelebter Toleranz ist. Da Kommentare und Anregungen erwünscht sind, eine Überlegung: Toleranz ist, so denke ich, wie die Religion oder Ethik, auf die sie sich beruft, erst einmal ein Bekenntnis, eine Absicht, ein öffentlich gemachtes Versprechen. Sie zu praktizieren ist eine alltägliche und nicht immer leichte Aufgabe, das sehe ich an mir selbst und deshalb erwarte ich auch nicht von den Muslimen perfekte Toleranz, bevor ich den Islam als tolerante Religion ansehen kann. Ich habe aber genug positive Erfahrungen mit praktizierter oleranz von Muslimen gemacht - auch in diesem Forum -um die Frage für mich klar mit ja zu beantworten.

 

Eine kritische Anmerkung hätte ich zu dem Text: Er beginnt mit der Rede von einer Angriffswelle und das suggeriert für mich einen Kriegszustand. Im Krieg muss man sich schützen und kann weniger tolerant sein, als im Frieden. Da nicht gesagt wird, wer mit dieser Angriffswelle gemeint ist und wo sie stattfindet, verunsichert mich dieser Einstieg in das Thema und ich weiss nicht, ob er die Absicht des Textes unterstützt und fördert.

 

 

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Fatima Özoguz

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es ist schon eine Angriffswelle, allerdings nicht nur gegen den Islam, sondern gegen alle Religionen. Nur haben sich die anderen schon mehr oder weniger angepasst, der Islam noch nicht.

 

Weiterhin ist der Islam in der Tat intolerant, und zwar:

 

- gegen Ungerechtigkeit,

- gegen Ausbeutung

- gegen Ausnutzung der Schwächen anderer,

- gegen Intrigen und Hinterhältigkeit,

- gegen Lüge, Unaufrichtigkeit und Heuchelei.

 

Und das ist gut so.

 

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Salam,

 

Weiterhin ist der Islam in der Tat intolerant, und zwar:

 

- gegen Ungerechtigkeit,

- gegen Ausbeutung

- gegen Ausnutzung der Schwächen anderer,

- gegen Intrigen und Hinterhältigkeit,

- gegen Lüge, Unaufrichtigkeit und Heuchelei.

 

Das Problem, was ich dabei sehe, ist die Utopie. Es gibt keinen (islamischen) Staat, der dieses implementiert hat - und wahrscheinlich nicht implementieren kann.

 

Das ist einer der gravierenden Unterschiede zwischen dem Idealislam (die Utopie) und dem Realislam, den wir da draussen in der Welt beobachten können.

 

Kai

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Fatima Özoguz

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das sind doch eigentlich ganz universelle Werte. Auch das Christentum steht in seiner Lehre eigentlich auch gegen all das, hat sich aber dem Zeitgeist weitgehend angepasst, wenigstes in Westeuropa. Daher ist auch dort eine Diskrepanz zwischenn Ideal und Wirklichkeit. Nur dass man sich dort damit quasi abgefunden hat und "mit der Zeit gehen" will.

 

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Salam,

das sind doch eigentlich ganz universelle Werte. Auch das Christentum steht in seiner Lehre eigentlich auch gegen all das, hat sich aber dem Zeitgeist weitgehend angepasst, wenigstes in Westeuropa.

 

Nein. Das Christentum hat sich nicht "angepasst", Keine der obigen Eigenschaften (des Idealislams) sind im Christentum "abgeschafft"

 

Daher ist auch dort eine Diskrepanz zwischenn Ideal und Wirklichkeit. Nur dass man sich dort damit quasi abgefunden hat und "mit der Zeit gehen" will.

 

Ja, es gibt auch im Christentum eine Diskrepanz zwischenn Ideal und Wirklichkeit. Das man sich hier quasi abgefunden hat täuscht nur, es ist ein Preis der "Freiheit". Gewaltentteilung, Instanzenjustiz, keine Strafe ohne Gesetz (Rückwirkungsverbot), im Zweifel für den Angeklagten usw.

 

Kai

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Fatima Özoguz

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Nein. Das Christentum hat sich nicht "angepasst", Keine der obigen Eigenschaften (des Idealislams) sind im Christentum "abgeschafft"

offiziell zwar nicht, aber die meisten Christen sehen doch Ehebruch bestenfalls noch als Kavaliersdelikt, im Islam ist das ein Verbrechen. Es werden sogar gleichgeschlechtliche Paare getraut in Kirchen, jedenfalls bei Protestanten. Beides im Islam unmöglich, außer in manchen meist amerikanischen Randgruppen. Das meine ich mit "angepasst".

 

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Salam,

 

offiziell zwar nicht, aber die meisten Christen sehen doch Ehebruch bestenfalls noch als Kavaliersdelikt, im Islam ist das ein Verbrechen.

 

Woher weisst Du, das es für "die meisten" Christen nur ein "Kavaliersdelikt" ist?

 

Aber warum maßt sich eine Gesellschaft an, sich in "private" Angelegenheiten mit Todesstrafe einzumischen? Aus "metareligiöser" Sicht hatte das in einer patriarchalischen Gesellschaft Sinn um "Kuckuckskinder" zu vermeiden. In Zeiten von Blutgruppen, Gentests und Verhütungsmitteln kann das kein so einschneidener Vorgang für eine Gesellschaft mehr sein, dass es mit Todesstrafe geahndet werden muss.

 

Es werden sogar gleichgeschlechtliche Paare getraut in Kirchen, jedenfalls bei Protestanten. Beides im Islam unmöglich, außer in manchen meist amerikanischen Randgruppen. Das meine ich mit "angepasst".

 

Was ist so schlimm an so einer "Anpassung"? Sie betrifft relativ wenige und wird relativ wenig Einfluss auf die Heilsgewissheit haben.

 

Weder im christlichen noch im islamischen Sinne.

 

Kai

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Salam,

 

weil es gerade so schön zum Thema Toleranz passt:

 

Folgende Regeln stellt die ISIS in ihrem Herrschaftsgebiet auf.

  1. All Muslims will be treated well, unless they are allied with oppressors or help criminals.
  2. Money taken from the government is now public. Whoever steals or loots faces amputations. Anyone who threatens or blackmails will face severe punishment (This section also quotes a verse from the Quran (Al-Ma'idah: 33) that says that criminals may be killed or crucified).
  3. All Muslims are encouraged to perform their prayers with the group.
  4. Drugs, alcohol, and cigarettes are banned.
  5. Rival political or armed groups are not tolerated.
  6. Police and military officers can repent, but anyone who insists upon apostasy faces death.
  7. Sharia law is implemented.
  8. Graves and shrines are not allowed, and will be destroyed.
  9. A women are told that stability is at home and they should not go outside unless necessary. They should be covered, in full Islamic dress.
  10. Be happy to live in an Islamic land.

Aus: http://m.washingtonpost.com/blogs/worldviews/wp/2014/06/12/the-rules-in-isis-new-state-amputations-for-stealing-and-women-to-stay-indoors/

 

Ich vermute mal "Graves and shrines are not allowed, and will be destroyed." zielt auf schiitische Gedenkstellen, oder?

 

Inzwischen gibt es im Spiegel eine deutsche Übersetzung

 

Die wichtigsten Isis-Regeln:

  1. Frauen sollen die Häuser nur verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Sie sollen nur Kleider tragen, "an denen Gott Gefallen findet" - weite Gewänder, die weibliche Formen verhüllen.
  2. Dieben soll nach dem Gesetz der Scharia die Hand abgeschlagen werden. Dies gelte besonders für Personen, die Gelder veruntreuen, die der Allgemeinheit gehören. Nur der Imam der Muslime - gemeint ist vermutlich Isis-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi - dürfe über die Verwendung der Kriegsbeute entscheiden. Insgesamt habe Isis eine halbe Milliarde Dollar aus der irakischen Staatsbank in Mossul entwendet.
  3. Alle Muslime sollten die fünf täglichen Gebete pünktlich zu den Gebetszeiten in den Moscheen verrichten.
  4. Isis warnt die Stammesführer in der Provinz Nineve davor, "mit dem abtrünnigen Feind und den Verrätern" zu kollaborieren. Polizisten, Soldaten und Vertreter anderer "ungläubiger Institutionen" sollten ihrem bisherigen Leben abschwören. Isis habe spezielle Einrichtungen geschaffen, in denen Repräsentanten des irakischen Staates Abbitte leisten könnten. Irakern, die dieser Aufforderung nicht Folge leisten, droht die Todesstrafe.
  5. Alkoholkonsum, Rauchen und Drogen sind verboten.
  6. Versammlungen, die nicht von Isis veranstaltet werden, sind ebenso verboten wie das Tragen von Waffen.
  7. Alle Schreine, Denkmäler und Mausoleen, an denen Tote verehrt werden, sollen kategorisch zerstört werden.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-terrorgruppe-isis-veroeffentlicht-regeln-fuer-menschen-in-mossul-a-974766.html#ref=rss

 

Kai

Bearbeitet von Saluton
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weil es gerade so schön zum Thema Toleranz passt:

 

 

So kommen wir auch als Islaminteressierte nicht weiter. Dass Extremisten nicht tolerant sind, wird in diesem Forum oft und deutlich genug beklagt. Intoleranz von Extremisten sagt aber nichts über die Toleranzfähigkeit des Islam aus, nach der ursprünglich gefragt wurde. Mir scheint, Toleranz ebenfalls ein universeller Wert zu sein, ein ideal, wie das Streben nach Gerechtigkeit, Ehrlichkeit usw. Keines von diesen Idealen ein westliches oder islamisches Privileg . Das Streben, oder, christlich gesprchen, der Durst nach Gerechtigkeit kann der Toleranz in der Realität durchaus Grenzen setzen. Wir können als Menschen im Alltag an diesen Idealen scheitern, wie Gerhard Polt das sehr schön vorführt, aber wir können im Alltag diese Ideale auch am leichtesten verwirklichen.

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Salam,

 

So kommen wir auch als Islaminteressierte nicht weiter. Dass Extremisten nicht tolerant sind, wird in diesem Forum oft und deutlich genug beklagt.

 

Ja, hier im Forum wird das gesagt. Aber das "Image- und Toleranz-Problem" ist allumfassend. Der Anteil der Schiiten unter den Muslimen ist ein relativ geringer.

 

Intoleranz von Extremisten sagt aber nichts über die Toleranzfähigkeit des Islam aus, nach der ursprünglich gefragt wurde.

 

Es gibt da ein konzeptionelles Problem. Der Islam, der von Schiiten als Islam definert und wahrgenommen wird, ist ein anderer als der Islam als er von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Aber wie nebenan geschrieben wurde, das muss wohl erst intern geklärt werden.

 

mir scheint, Toleranz ebenfalls ein universeller Wert zu sein,

 

Vor allem ist es Definitionssache zu sein, was genau Toleranz ist, wer toleriert wen und was.

 

Für schiitische Islamisten scheint der Iran ein toleranter Staat zu sein, da es formal möglich ist, wenn man nicht als Muslim geboren wurde, Jude oder Christ zu sein. Neuchristen oder Bahai sehen das dann logischerweise anders.

 

Kai

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Fatima Özoguz

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die ISIS kann man wirklich nicht als Repräsentanten für "den" Islam nehmen. Opus dei oder radikale evangelikale Gruppen sind auch nicht repräsentativ für "das" Christentum.

 

Was ist so schlimm an so einer "Anpassung"? Sie betrifft relativ wenige und wird relativ wenig Einfluss auf die Heilsgewissheit haben.

 

 

Toleranz darf man nicht mit Beliebigkeit verwechseln.

 

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Salam,

 

die ISIS kann man wirklich nicht als Repräsentanten für "den" Islam nehmen.

 

Kann man nicht?

 

Warum sollte man das nicht tun? Was ist an den Handlungen der ISIS "unkoranisch" und unislamisch? Bedenke immer die Sicht eines unbeteiligten Betrachters. Nicht den eines Schiiten.

 

Das wir hier in einem schiitischen Forum sind und der schiitische Islam sich von dem der ISIS unterscheidet, ist mir wohl bekannt. Aber sichtbar ist doch etwas anderes. Und genau das wird in diesem Forum besonders gut sichtbar! Nirgendwo anders bekommt so hautnah mit, was in der islamischen Welt wirklich passiert!

 

Opus dei oder radikale evangelikale Gruppen sind auch nicht repräsentativ für "das" Christentum.

 

Nein, nicht "repräsentativ" vielleicht, aber Teil des Christentum. Und wenn es christliche Gotteskämpfer gäbe, sollte man hinterfragen "warum" und "wie" - ohne einfach pauschal einen Generalschuldigen dafür verantwortlich machen, um vielleicht von den eigenen Fehlern/Schwächen abzulenken.

 

Das Problem mit den islamischen Extremisten ist halt, dass islamische Regelungen dieses Verhalten (scheinbar) rechtfertigen (können). Jeder kann sich den Koran so auslegen wir er möchte, um damit z.B. so zu handeln, wie es im Koran geboten ist.

 

Ich weiss, das das aus schiitischer Sicht anders ist, weil es dort andere Instanzen gibt, die solche Eskalationen teilweise verhindern können, aber der schiitische Islam ist eben nicht der weltweit sichtbare "Realislam".

 

Für mich ist die "Gewaltverherrlichung" und andere Regeln, die Muslime über Nichtmuslime stellen, im Koran einer der Hauptgründe, warum es islamischen Extremismus geben kann und die islamische Welt nichts bis nahezu nichts dagegen unternehmen kann, weil keiner der Extremisten vor einem islamischen Gericht der Welt verurteilt werden kann, weil jedwede Handlungen, wie wir z.Zt. im Irak sehen können, aus dem Koran gerechtfertigt werden können.

 

Und das ist das Problem mit z.B. der Toleranz im vor allem nichtschiitischen Islam.

 

Toleranz darf man nicht mit Beliebigkeit verwechseln.

 

Ja, das ist ein Standard-Argument, das immer dann vorgebracht werden kann, wenn man etwas nicht tolerieren will. Aus was für Gründen auch immer.

 

Bestimmte Dinge - wie "opferlose Handlungen" - sind immer moralische Streitfälle. Wenn man, wie z.B. in Deutschland die meisten opferlosen Handlungen, wenn man sie denn sanktioniert, als Vergehen klassifiziert und recht milde ahndet, so werden in anderen Gesellschaften diese oftmals überzogen graussam bestraft. Aber das ist nun mal so und kann auch nicht so einfach geändert werden, gerade weil es Streitfälle sind.

 

Kai

Bearbeitet von Saluton
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Vor allem ist es Definitionssache zu sein, was genau Toleranz ist, wer toleriert wen und was.

Ich würde mich da in diesem Rahmen an den Ausgangstext dieses Threads halten und auch den Kontext, in dem er gepostet wurde. Ich finde, sowohl der Text als auch die zitierten Verse geben doch Anlass für viele konkrete Überlegungen, Definitionen, Abmachungen. Aus meiner Perspektive sehe ich in dem Text viele Anklänge an mir vertraute Toleranzbegriffe, ethisch verbindliche Texte und Gesetze und an Formulierungen im öffentlichen Diskurs. Ich hätte ihn problemlos und reinen Herzens so unterschreiben können. Mir ist im Dialog klar geworden, dass aus islamischer Sicht der Einwand kommen kann, dass ich ihn mit einer fremden, kulturell getönten Brille lese, mit einem wohlmöglich zu laxen, unverantwortlichen Gottesverständnis und dass ich nur die Aspekte gewichte, die mir auf den Nägeln brennen, als da sind: der Respekt von Staatlichkeit, Menschlichkeit, die Akzeptanz unterschiedlicher Wege zum Glauben im Sinne eines Wetteiferns. Aber diese Brille kann ich nicht so einfach "ablegen". Da ich Gast in diesem Forum bin, da ich eingeladen bin, zu fragen, und da es an westlichen Auslegungen in deutscher Sprache nicht mangelt, würde es mich interessieren ein paar Predigten (nennt man das so?), Erörterungen oder Meditationen aus islamischer Sicht zu diesem Text oder zu diesen Versen zu hören. Das würde mir helfen, zu erfahren, wie sich dieser Text ohne Brille liest, (bzw. mit einer anderen, weniger getönen, schärferen) - anstatt zu urteilen, was gemeint ist.

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Selam,

 

Das Problem mit den islamischen Extremisten ist halt, dass islamische Regelungen dieses Verhalten (scheinbar) rechtfertigen (können). Jeder kann sich den Koran so auslegen wir er möchte, um damit z.B. so zu handeln, wie es im Koran geboten ist.

 

Ich weiss, das das aus schiitischer Sicht anders ist, weil es dort andere Instanzen gibt, die solche Eskalationen teilweise verhindern können, aber der schiitische Islam ist eben nicht der weltweit sichtbare "Realislam".

Die "islamistischen Terroristen" stellen ca. 0,002% der Muslime dar. Warum sind genau die der "Realislam", nicht aber die Shiiten, die mit ca. 15% eine größere Gruppe darstellen? Ich denke, auf dieser Ebene kommt man nicht weiter. Es bleibt Ansichtssache und eine Frage der Definition, ob die ISIS nun im Sinne des Islams handelt. Nebenbei ist anzumerken, dass "islamistische" Gruppen nicht nur aus der Sicht des shiitischen Islams nicht zum Islam gehören bzw. nicht im Sinne des Islams handeln. Das haben auch Sunniten und unzählige Nichtmuslime feststellen können.

 

Und weil es gerade so gut passt, ein Auszug eines Facebook-Posts von Jürgen Todenhöfer:

 

Die Schlachten-Schilderungen im Alten Testament der Juden und Christen sind übrigens viel blutiger als die des Koran. Der jüdische Evolutionspsychologe Steven Pinker nennt das Alte Testament "ein einziges Loblied der Gewalt". Da wird gemordet, vergewaltigt und versklavt. Frauen werden gekauft, verkauft und gestohlen wie Sexspielzeuge. An mehr als 100 Stellen erteilt Gott persönlich den ausdrücklichen Befehl, Menschen zu töten. Matthew White rechnete die Opferzahlen der Massenmorde im Alten Testament zusammen und kam auf 1,2 Millionen Tote.

Moses und Mohammed wurden in eine kriegerische Welt hineingeboren. Nur absolute Schwachköpfe würden das Alte Testament wegen der Schilderung alter Mythen und Schlachten faschistisch nennen.

 

Wassalam

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Salam,

 

Die "islamistischen Terroristen" stellen ca. 0,002% der Muslime dar. Warum sind genau die der "Realislam", nicht aber die Shiiten, die mit ca. 15% eine größere Gruppe darstellen?

 

Weil sich der "Realislam" durch einen politischen Islam zeigt. Wird "der Islam" entpolitisiert und reine Privatsache der Gläubigen wird sich das Bild ändern.

 

Die nichtislamische Welt "fürchtet" einen politischen Islam mit Sharia / "Handab-strafen".

 

Es bleibt Ansichtssache und eine Frage der Definition, ob die ISIS nun im Sinne des Islams handelt.

 

Das ist mir klar. Aber solagen die ISIS und andere Gruppen nicht "gegen" den Koran handeln, solange bleibt die Einschätzung offen.

 

Das haben auch Sunniten und unzählige Nichtmuslime feststellen können.

 

Wie? Gegen welches islamisches Recht wird verstossen, wenn obige Regeln gefordert werden?

 

Und weil es gerade so gut passt, ein Auszug eines Facebook-Posts von Jürgen Todenhöfer:

 

Ja, die Bibel... Aber soviele christliche Banden, die durch das Abendland marodieren, gibt es nicht. Gab es aber durchaus.

 

Ich weiss, es ist ein schwieriges, emotionales Problem. Ich vermute/befürchte, es muss noch viel Wasser durchs Zweistromland fliessen bis die Menschen dort und auch überall anders den politischen Islam überwunden haben...

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Politischer_Quietismus

 

Kai

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Fatima Özoguz

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sagen wir mal, wir "überwinden" den politischen Islam, was immer das jetzt sein soll. Und was soll dann werden? Eine beliebige, konsumorientierte übersättigte Gesellschaft wie wir sie in Europa haben?

 

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Salam,

 

sagen wir mal, wir "überwinden" den politischen Islam, was immer das jetzt sein soll.

 

Ein unpolitischer Islam ist "Privatsache". Es muss eine unbeschränkte positive und negative Religionsfreiheit geben und speziell für den Islam die Scharia uneingeschränkt aufgegeben werden. Welcher "weltliche" "Rechtskreis" nun in welcher Gesellschaft angewendet werden soll, muss sich ergeben, das kann ich nicht beurteilen.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtskreis

 

Und was soll dann werden? Eine beliebige, konsumorientierte übersättigte Gesellschaft wie wir sie in Europa haben?

 

Wir werden auch in Europa bald keine "konsumorientierte übersättigte Gesellschaft" mehr haben, wenn wir sie überhaupt je hatten.

 

Also letztendlich werden wir eine Art "postkapitalistische" Gesellschaftform finden müssen.

 

Kai

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Fatima Özoguz

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es gibt Dinge, die Privatsache sind, und andere, die es nicht sind. Zum "politischen" Islam gehört z.B. auch das Zinsverbot und das Verbot für Drogenkonsum und Verkauf. Sehr sinnvoll, wie ich meine!

Ich finde dass die säkulare Gesetzgebung an der falschen Stelle privatisiert hat.

 

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Salam,

 

es gibt Dinge, die Privatsache sind, und andere, die es nicht sind. Zum "politischen" Islam gehört z.B. auch das Zinsverbot und das Verbot für Drogenkonsum und Verkauf.

 

Das mag ja ein durchaus eine (bedingt) positive Eigenschaft sein, nur überwiegen die Nachteile. Aber diese Erörterung ist z.Zt sinnlos, da sich erst in den islamischen Gesellschaften ein "Gefühl" dafür entwickeln muss, wie man bestimmte "Widersprüche" im gesellschaftlichen und politischen Leben auflöst.

 

Wenn man z.B. erkennt, das viele Probleme systemimmanent sind und nicht durch einen Generalschuldigen bedingt sind. Letztere Ansicht ist natürlich "angenehmer" - löst aber die Probleme nicht.

 

Viele Muslime sehen ihren Glauben ganzheitlich, wahrscheinlich auch Du, aber irgendwann wird man erkennen, dass bestimmte Dinge, wie Transparenz, Unbestechlichkeit und Gewaltentteilung auch in einer muslimisch "dominierten" Gesellschaft sinnvoll sind.

 

Wobei man dabei durchaus feststellen muss, das auch die "westlichen" Regierungen eine Tendenz zur Verweigerung obiger Werte entwickelt haben und die Bevölkerungen diese Werte immer wieder einfordern müssen.

 

Im Iran gibt es Rauschmittelverbote, aber es zeigen sich dort ähnliche gesellschaftliche Syndrome wie zur Zeit der Prohibition (in den USA).

 

Sehr sinnvoll, wie ich meine! Ich finde dass die säkulare Gesetzgebung an der falschen Stelle privatisiert hat.

 

Es ist gewisserweise ein "Preis" der Freiheit.

 

Und die falschen Stellen sind variabel und diskutierbar.

 

Man kann durch Regeln dafür sorgen, dass keine Kinder mehr auf dem Schulweg verunglücken. In dem man z.B. im Umkreis von 10km um jede Schule jedweden motorisierten Verkehr auf Schrittgeschwindigkeit reduziert usw.

 

Aber da tritt halt Paternalismus auf Individualität. Und irgendwo muss es eine Mitte geben, aber das ist eher philosophisch bzw. statistisch zu klären.

 

Aber das dauert halt noch geraume Zeit.

 

Kai

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sagen wir mal, wir "überwinden" den politischen Islam, was immer das jetzt sein soll. Und was soll dann werden? Eine beliebige, konsumorientierte übersättigte Gesellschaft wie wir sie in Europa haben?

 

Es ist die Frage, was man zuerst verändern will, die Gesellschaft an sich, oder die Menschen. Ersteres ist ein eher politischer Ansatz, das zweite ein eher spiritueller, ist das richtig? Ich kann mir aber, - Stichwort "Toleranz" - keine multiethnische oder multireligiöse Gesellschaft vorstellen, die ohne "schwer erträgliche" kulturelle Einflüsse wäre.

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Salam,

Zum "politischen" Islam gehört z.B. auch das Zinsverbot und das Verbot für Drogenkonsum und Verkauf. Sehr sinnvoll, wie ich meine!
Das Zinsverbot haben wir schon mal thematisiert. Das "Zinsverbot" an sich ist nur eine Umbennung von "Zinsen" in "Kosten".
Um Drogenkonsum und Drogenverkauf zu sanktionieren, braucht es keinen politischen Islam. Das lässt sich auf demokratischen Wege auch erreichen.
Aber der "Realislam" wird ja nicht wegen dem Zinsverbot oder Drogenverbot kritisiert.
Kai
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Salam,

 

Es ist die Frage, was man zuerst verändern will, die Gesellschaft an sich, oder die Menschen.

 

Es gab und gibt genug Ideologien, die es bislang alle vergeblich versucht haben, Menschen quasi "gleichzuschalten". Menschen sind Individuen und nicht einfach zu beherrschen.

 

Und auch ein "kapitalistisches" Wirtschaftssystem wird irgendwann überwunden werden. Aber nur "von unten" und nicht "von oben".

 

Kai

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  • 2 Wochen später...
Aurora borealis

Ein Problem ist was ist tolerierbar? Kein Staat wird tolerieren, dass jemand der sich in seinem Staatsgebiet aber auch im Ausland befindet gegen den Staat arbeitet, wenn der Staat in der Lage ist dies zu verhindern. Würde man dehalb den Staat als Intolerant bezeichnen?

Gleiches gilt noch stärker für eine Religion, weil hier Grundwerte verletzt werden können, welche die Religion in Frage stellen. So ist für einen katholischen bzw. evangelisch-lutherischen Christen es eigentlich nicht hinnehmbar, wenn jemand das kleine Wort "ist" im Zusammenhang mit "...Das ist das wahre Fleisch und Blut Christi..." ablehnt. Gut die christlichen Kirchen haben nun halt nicht mehr die Macht, dieses Ablehnen mit dem Arm des Gesetzes zu ahnden, aber sehr wohl können sie den Umgang mit solchen Personen unterbinden.

Wenn in einem Staat jetzt die Religion die Grundlage des Staates ist, so ist der Angriff auf die Grundlage der Religion gleich einem Angriff auf die Grundlage des Staates und hier darf und muss der Staat dies strafen um seine eigene Existenz zu sichern. In Staaten wo dies anders ist, bzw. dort wo man mit seiner Meinung nicht staatstragend ist muß man es als gegenwärtig gegeben ansehen, allerdings kann man seine ablehnende Haltung gleichfalls artikulieren Lutherbibel .

Sollte ein System aber im Rahmen eines "Treueeides" die generelle Akzeptierung von Homosexualität, der völligen Freiheit des Individuums und der Ablehnung jedes Gottesglaubens usw. usw. verlangen gibt es zwei gesetzliche Möglichkeiten und dies sind akzeptieren und seine Überzeugung verraten, dass hat man dann vor seinem Schöpfer zu rechtfertigen, oder zu gehen.

Im Sinne des Völkerrechts gibt es da noch einie andere Möglichkeiten, weil sonst hätten wir immer noch die Stadtstaaten im Fruchtbaren Halbmond. Aus dem Grund sollte man sich selber auch fragen, wie tolerant ist man eigentlich selber gegenüber anderen Ansichten. Denn bei einigen die hier als Gäste und Interessierte lesen und schreiben zweifele ich die eigene Toleranz an und da möchte ich Matthaeus Vers 7:3 zum Denken geben: "Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?" Lutherbibel Ausgabe 1912.

Das bedeutet nicht das ich aller toleriere was jemand unter dem Deckmantel des Glaubens begeht, allein ich bemühe mich nicht zu schnell zu richten.

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