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Fiqh-Unterricht: "Das Gebet nach der Schule der Ahl-al-Bayt"


al-Sadr

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„Und wenn ihr das Gebet verrichtet habt, dann gedenket Allahs im Stehen, Sitzen und im Liegen. Und wenn ihr in Sicherheit seid, dann verrichtet das Gebet; wahrlich das Gebet zu bestimmten Zeiten ist für die Gläubigen eine Pflicht.“

(Sure 4, Vers 103)

 

Wir werden mit der Hilfe Allahs ab sofort jeden 1. und 3. Freitag im Monat einen Fiqh-Unterricht in Berlin bezüglich des Gebets anbieten. Diese Lektionen werden aufgenommen und ins Internet gestellt, damit alle anderen Geschwister ebenso davon profitieren können. Dieser Thread dient dazu, alle Videos zu sammeln und übersichtlich darzustellen. Deshalb bitten wir darum, dass keine Kommentare hier gepostet werden, sondern dafür der folgende Thread genutzt wird:

 

Das Gebet - Kommentare und Fragen

 

Die Religion unterteilt sich in die Wurzeln und die Zweige der Religion. Ersteres beinhaltet alle Aspekte der Glaubensüberzeugung. Diese bezeichnen sämtliche Aspekte, welche die Verbundenheit des Herzens und den Glauben voraussetzen. Damit werden alle Angelegenheiten ausgeschlossen, welche mit einer Tat oder Handlung einhergehen (wie beispielsweise das Gebet, das Fasten, etc.). Die Glaubensüberzeugungen sind zahlreich, jedoch werden diese in fünf Hauptsäulen unterteilt.

  1. Das Einheitsbekenntnis (al-Tawĥeed – التوحيد)
  2. Die göttliche Gerechtigkeit (Al-`Adl – العدل)
  3. Das Prophetentum (al-Nubuwa – النبوة)
  4. Die Führerschaft (al-Imāma – الإمامة)
  5. Die Wiederauferstehung (Al-Mi`ād – المعاد)

Diese Säulen werden als Wurzeln der Religion (أصول الدين) bezeichnet, da sie das Fundament des Islams bilden, auf den sämtliche Angelegenheiten aufgebaut sind.

Im Gegensatz dazu beschreiben die Zweige der Religion all jene Aspekte, die mit der Tat und Handlung einhergehen. Das Gebet ist in die Zweige der Religion einzuordnen. Das bedeutet, dass es eine „Fiqh“-Angelegenheit ist. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden unter dem Begriff „Fiqh“ lediglich die Halal / Haram Urteile verstanden. Doch der heilige Qur’an sowie die reinen Überlieferungen sehen eine breitere Bedeutung dafür vor. Allah (t.) sagt dazu in seinem heiligen Buch:

 

Warum zieht denn nicht aus ihrer jeder Schar eine Gruppe aus, auf dass sie wohl bewandert würden in der Religion und nach ihrer Rückkehr zu ihrem Volk es warnen könnten, dass es sich vor Übel hüten mag? [9:122]

 

Die Interpretation dieses Verses entnehmen wir aus „Tafsir al-Mizan“ von Allamah Sayyed Mohammad Hussain al Tabatabai, Band 9 Seite 428.

 

„Von hier aus wird deutlich, dass mit dem „Tafaquh“ die Gesamtheit der religiösen Erkenntnisse gemeint ist, seien es die Wurzeln der Religion oder ihre Zweige, und nicht nur die Zweige der Religion und die rechtlichen Abhandlungen, was in der Umgangssprache unter „Fiqh“ verstanden wird.“

 

Deshalb unterscheiden die Gelehrten den „großen Fiqh“, worunter die Glaubensüberzeigen fallen, und den „kleinen Fiqh“, welche die Aspekte der Taten und Handlungen beschreiben. Da nun das Gebet unter dem Aspekt des „kleinen Fiqh“ fällt, ist hier die Nachahmung eines Rechtsexperten notwendig.

 

Das Gebet können wir aus verschiedenen Perspektiven betrachten, wie z.B. aus dem Aspekt der Moral, der Mystik oder der Rechtswissenschaft. Wir möchten uns hier auf die religionsrechtliche Perspektive beschränken.

 

Zu aller Erst sollte uns die Bedeutung des Gebets klar werden. Das Gebet ist die Säule der Religion. Wird das Gebet akzeptiert, so werden ebenso alle anderen Taten akzeptiert. Wird das Gebet nicht akzeptiert, so werden alle folgenden Taten abgelehnt. Daraus wird deutlich, dass das Gebet sich zur Religion wie eine Säule zu einem Haus verhält. Wenn die Säule schwach ist, so stürzt das ganze Haus ein. Ebenso verhält es sich beim Gebet: ist es schwach, so stürzt die Religion des Menschen ein. Deshalb gilt, dass derjenige, der das Gebet verleugnet, nicht mehr zum Islam gezählt wird. Diejenigen die das Gebet akzeptieren, es aber nicht praktizieren gelten im Islam als Abtrünnige. Betrachten wir die Aussprüche unserer Imame (a.), so wird dies bestätigt.

 

Eins wurde Imam Al-Sadiq (a.) über die größten Sünden eines Muslims gefragt. Der Imam nannte ihm daraufhin verschiedene Sünden, wie beispielsweise die Hoffnungslosigkeit, Alkohol, schlechtes Verhalten gegenüber den Eltern, Mord etc. Nachdem der Imam fertig war, fragte der Fragende, wieso denn der Imam nicht die Sünde des Nicht-Betenden erwähnt hat. Der Imam antwortete: „Du hast mich nach den Sünden eines Muslims gefragt. Derjenige, der nicht betet, der ist kein Muslim.“

 

Als der Imam, der Friede sei auf ihn, verstarb, kam Abu Basir (r.) zu der Ehefrau des Imams, Umm Hamida, um ihr sein Beileid auszusprechen und ihre Schmerzen zu lindern. Sie weinte und er weinte, woraufhin sie sagte:

 

„O Aba Muhammad, wenn du Abu Abdillah (gem. Imam al-Sadiq) in seinem Sterbebett gesehen hättest, so hättest du etwas Merkwürdiges gesehen. Er öffnete seine Augen und sagte: „Versammelt all meine Familie und die Familien meiner Familie.“ Wir haben niemanden gelassen, außer dass wir ihn zum Sterbebett des Imams geholt haben. Als alle eintrafen, schaute der Imam sie an und sagte:

 

„Unsere Fürsprache wird keinem zuteil, der das Gebet auf die leichte Schulter nimmt.“

 

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