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A und O


Gast Amir2007

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Hallo!

 

Während sich meine Klassenkameraden amerikanische und französische Filme angesehen habe, habe ich lieber meine Lateingrammatik gelesen.

 

Ich finde es schön, dass Du Dich dafür interessierst. Aber wie gesagt, ich bin dann eher wie Deine Klassenkammeraden. Ich müsste mich auch z.B. bei meinem Studium der Iranistik zwischen Alt- und Neuiranistik entscheiden und ich nehme auf jedenfall Neuiranistik, weil ich mich lieber mit hier und heute beschäftige und die Vergangenheit nur dazu begutachte, um mir die Gegenwart besser erklären zu können oder aus den Fehlern der Vergangenheit eine entsprechende Schlussfolgerung zu ziehen. Ein Studium der Altiranistik würde dann mit Archäologie gut zusammenpassen und ich hätte etwas in dieser Richtung machen können, aber ich habe einfach gemerkt, dass mich das zwar als Hobby interessiert, dass ich aber dann lieber bei Neuiranistik mit Politikwissenschaften bleibe. Man muss allerdings dazu sagen, dass die Neuiranistik sich natürlich auch mit alten Dingen befasst. Ein sehr wichtiges Thema wird nämlich Shahname und andere wichtige Literatur sein. Es beschäftigt sich halt mit Iran von der Eroberung der Araber und Islamisierung bis zur Gegenwart. Ich freue mich schon darauf. Auch wenn die ersten Semester eher langweilig sein werden, weil ich kein Anfänger im Persischen bin, mir aber trotzdem den Anfang nochmal antun müsste. Aber ich denke, als kleine Wiederholung ist das okay und es geht ja schnell voran.

 

im Prinzip all das, was uns Muslimen (Stichwort: Koran-Lesarten) noch fehlt.

 

Wieso soll Euch das Fehlen? Meine Tante hat auch so zwei große dicke Bücher (den Koran) in Arabisch mit persischer Unterschrift und Erläuterungen (Tafsir).

 

Aber ich denke dennoch, dass sich die Muslime durch ihr Festhalten am Arabischen, das hin- und wieder auch borniert erscheint, unheimlich viel bewahrt haben, was in anderen Traditionen/Religion vielleicht für immer verschwunden ist.

 

Naja, wenn ich mir die Leute im Iran so angucke, dann lesen die Otto-Normal-Leute schon den Koran auf Arabisch, verstehen aber kein Wort und das nutzt ja dann nicht viel. Deshalb denke ich, dass es besser ist, wenn jemand als aller erstes den Inhalt vergegenwärtigen sollte, als den genauen Wortlaut wiederzugeben und da lohnt es sich eher, wenn man des Arabischen nicht mächtig genug ist, den Koran in einer für sich verständlichen Sprache zu lesen. Ein Bekannter von mit ist Iraker und sagte mir mal, dass es selbst den Irakern schwer fällt, den Koran zu lesen und zu verstehen, weil der Koran ein sehr literarisches Werk ist und der Wertschatz auch sehr umfangreich sein soll. Da denke ich mir nur, wenn ein Iraker schon Probleme mit dem Arabischen des Korans hat, obwohl Arabisch seine Muttersprache ist, wie viel mehr haben dann all die Iraner für Probleme mit dem Verstehen des Korans, wenn sie die arabische Sprache nicht sehr gut beherrschen.

 

Alt-)Hebräisch versuche ich mit Hilfe von Lehrbuch, Konkordanz und dem Bibeltext selber zu lernen.

 

Aber das ist doch viel zu anstrengend. Dann musst Du ja am Anfang jedes Wort nachschlagen.

 

Empfindest Du eigentlich die hebräische Sprache als eine schöne Sprache?

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im Prinzip all das, was uns Muslimen (Stichwort: Koran-Lesarten) noch fehlt.

 

Wieso soll Euch das Fehlen? Meine Tante hat auch so zwei große dicke Bücher (den Koran) in Arabisch mit persischer Unterschrift und Erläuterungen (Tafsir).

 

Kommentare (tafasir, Plural von tafsir) zum Koran gibt es viele, die sicherlich auch eine sehr hohes Niveau haben. Meine Bemerkung bezog sich eher auf die Tatsache, dass es zum Beispiel bis zum heutigen Tag noch keine Koranausgabe gibt, in der alle kanonischen Lesarten verzeichnet sind. Oder Übersetzungen mit Sprachschlüssel für Nichtaraber. Oder ein (vollständiges) etymologisches Wörterbuch der koranischen Begriffe.

 

Aber ich denke dennoch, dass sich die Muslime durch ihr Festhalten am Arabischen, das hin- und wieder auch borniert erscheint, unheimlich viel bewahrt haben, was in anderen Traditionen/Religion vielleicht für immer verschwunden ist.

 

Naja, wenn ich mir die Leute im Iran so angucke, dann lesen die Otto-Normal-Leute schon den Koran auf Arabisch, verstehen aber kein Wort und das nutzt ja dann nicht viel. Deshalb denke ich, dass es besser ist, wenn jemand als aller erstes den Inhalt vergegenwärtigen sollte, als den genauen Wortlaut wiederzugeben und da lohnt es sich eher, wenn man des Arabischen nicht mächtig genug ist, den Koran in einer für sich verständlichen Sprache zu lesen. Ein Bekannter von mit ist Iraker und sagte mir mal, dass es selbst den Irakern schwer fällt, den Koran zu lesen und zu verstehen, weil der Koran ein sehr literarisches Werk ist und der Wertschatz auch sehr umfangreich sein soll. Da denke ich mir nur, wenn ein Iraker schon Probleme mit dem Arabischen des Korans hat, obwohl Arabisch seine Muttersprache ist, wie viel mehr haben dann all die Iraner für Probleme mit dem Verstehen des Korans, wenn sie die arabische Sprache nicht sehr gut beherrschen.

 

Sicher ist der Koran keine Bahnhofspostille, schon alleine durch die ständigen Themenwechsel, mit der man sich selbst bei Übersetzungen schwer tut. Allerdings ist das Bildungsniveau in den meisten muslimischen Ländern auch recht niedrig, das heißt es gibt viele Muttersprachler, die den Korantext vielleicht auch deshalb nicht verstehen. Die semitischen Sprache haben überhaupt den Makel, dass sie recht elitäre Sprachen sind. Im Arabisch wird vom Leser erwartet, dass er die Funktion von Wörtern im Satz richtig einordnen kann, obwohl die Texte nicht vokalisiert sind. Dadurch dauert es zum Beispiel ziemlich lange bis man eine Tageszeitung lesen, geschweige denn Diskussionen auf theologischer Ebene, wie sie in Ahadith (Plural von Hadith) stattfinden, nachvollziehen kann.

 

Ich denke, in Deutschland hätten wir auch eine große Zahl von Teil-/Halb-Analphabeten, wenn es plötzlich keine kurzen Vokale im Schriftbild mehr gäbe.

 

 

Alt-)Hebräisch versuche ich mit Hilfe von Lehrbuch, Konkordanz und dem Bibeltext selber zu lernen.

 

Aber das ist doch viel zu anstrengend. Dann musst Du ja am Anfang jedes Wort nachschlagen.

 

Empfindest Du eigentlich die hebräische Sprache als eine schöne Sprache?

 

Da bin ich sicherlich der falschen, um das beurteilen zu können. Mir fallen in erster Linie die vielen Parellelen zum Arabischen auf. Viele Wörter sind auch gleich oder nur verschieden vokalisiert. Ästhetisch kann ich das ganze nicht so einordnen. Ich glaube, Ästhetik war für mich auch selten ein Kriterium, mich mit irgendwas zu beschäftigen. Faszinierend am Hebräischen finde ich vor allem das gewaltige Alter der Sprache. Aus der biblischen Zeit gibt es ja, glaube ich, nicht viele schriftliche Zeugnisse.

 

 

Wa Salaam

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Hallo!

 

Studierst du eher aus Interesse am Land oder wegen der Politik?

 

Ich denke, eher wegen dem Land.

 

Kommentare (tafasir, Plural von tafsir) zum Koran gibt es viele, die sicherlich auch eine sehr hohes Niveau haben. Meine Bemerkung bezog sich eher auf die Tatsache, dass es zum Beispiel bis zum heutigen Tag noch keine Koranausgabe gibt, in der alle kanonischen Lesarten verzeichnet sind. Oder Übersetzungen mit Sprachschlüssel für Nichtaraber. Oder ein (vollständiges) etymologisches Wörterbuch der koranischen Begriffe.

 

Ja, schade, dass es sowas nicht gibt.

 

Da bin ich sicherlich der falschen, um das beurteilen zu können. Mir fallen in erster Linie die vielen Parellelen zum Arabischen auf. Viele Wörter sind auch gleich oder nur verschieden vokalisiert. Ästhetisch kann ich das ganze nicht so einordnen. Ich glaube, Ästhetik war für mich auch selten ein Kriterium, mich mit irgendwas zu beschäftigen. Faszinierend am Hebräischen finde ich vor allem das gewaltige Alter der Sprache. Aus der biblischen Zeit gibt es ja, glaube ich, nicht viele schriftliche Zeugnisse.

 

Ich denke, dann würde Dir meine Muttersprache sehr gefallen. Ashoori ist eine weiterentwickelte Form des Neuassyrischen und diese Sprache soll wiederum mit dem Aramäischen verwandt sein. Aber ich warne Dich mal vor: Ich kann meine eigene Sprache gar nicht so gut, sondern ich rede mit einem türkischen Akzent, weil mein Opa Halb-Azeri ist und naja ..., bei uns ist das irgendwie sowieso komisch in der Familie. Wir sind von allem ein wenig, irgendwie.

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