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Zwischen Respekt und Ablehnung: Kölner Frauenärztin mit Hidschab


André

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As-salamu alaykum liebe Freunde.

 

Ein sehr lesenswerter Artikel in der Ärzte-Zeitung über die Kölner Frauenärztin Dr. Samar Hababa syrischer Herkunft. Durchaus sehr bedenklich finde ich folgenden Satz im Artikel: "Nach Abschluss der Facharztausbildung signalisierte man ihr, dass man sie mit Kopftuch nicht offiziell zur Oberärztin machen würde." Es ist m. E. wirklich sehr be­sorg­nis­er­re­gend, daß ganz offensichtlich nicht ausschließtlich fachliche Qualifikationen darüber entscheiden ob Frau Dr. Samar Hababa zur Oberärztin ernannt wird, sondern darüber hinaus rein äußerliche, oberflächliche und unwesentliche Einzelaspekte wie z. B. eine Kopfbedeckung eine entsprechende Beförderung/Ernennung wie es scheint sogar gänzlich blo­ckie­ren. Ich finde diese zweifelhafte Ver­fah­rens­wei­se doch äußerst paradox und bigott, vor allem angesichts der Tatsache, daß Ordensschwestern für gewöhnlich an­stands­los in ihrem Habit (religiöse Ordenstracht) in entsprechenden Krankenhäusern, auch in leitenden Funktionen, arbeiten dürfen, ja sogar in dieser Tracht arbeiten müssen, da diese eine Beruftsbekleidung darstellt. Ich glaube nicht, daß sich schon jemals ein Patient oder irgendwelche Verwaltungsangestellen Anstoß an dem Schleier einer Ordensfrau genommen haben. Ich denke, daß man diesen Vergleich hier durchaus ziehen kann, da katholische oder evangelische Krankenhäuser ja fast ausschließlich durch den Staat und eben nicht durch die Kirchen finanziert werden. Von dem Standpunkt der Finanzierung aus betrachtet sind konfessionelle Krankenhäuser eben keineswegs kirchliche, also allein aus Kirchensteuern finanzierte Einrichtungen wie man vielleicht glauben mag. Krankenhäuser, Pflegeheime, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen die sich in der Trägerschaft der Kirchen befinden, werden mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent durch den Staat finanziert. Also egal ob Muslim, Jude, Atheist, Konfessionsloser ... jeder bezahlt mit seinen Steuern diese Milliardensubventionen mit. Obwohl die Kirchen, neben ihrem Namen, lediglich einen vergleichsweise kleinen Obolus beisteuern, herrscht dort zudem uneingeschränkt das kirchliche Selbstbestimmungsrecht, während das gesetzliche Arbeitsrecht in den kirchlichen Einrichtungen außer Kraft gesetzt ist. Gut, aber ich wollte eigentlich nicht vom ursprünglichen Thema abschweifen und geradewegs in ein anderes abgleiten. Hier der Artikel: smile.pnghttp://www.aerztezeitung.de/panorama/article/848174/zwischen-respekt-ablehnung-koelner-frauenaerztin-hidschab.html

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Es stimmt mich wirklich sehr be­sorg­nis­er­re­gend, daß ganz offensichtlich nicht fachliche Qualitäten darüber entscheiden ob Frau Dr. Samar Hababa zur Oberärztin ernannt wird, sondern rein äußerliche, oberflächliche und unwesentliche ...

Salam aleikom,

 

 

willkommen in Deutschland :-)

Wsalam,Mahdi

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bismillah.gif

 

Salam 3alaikum,

 

ein wirklich lesenswerter Artikel.

Ich habe leider oft schon gesehen wie Ärzte und Ärztinnen auf Grund ihres Islamischen Glaubens den Vorurteilen ihrer Kollegen ausgesetzt sind.

Jedoch muss ich sagen, dass ich es in meiner Umgebung so erlebt habe, dass in Christlichen und vor allem Katholischen Krankenhäusern einer Frau mit Kopftuch ehr die Chance hat als in Privaten oder Staatlichen Krankenhäusern.

Zumindest dann wenn es eine kleinere Stadt ist wo das Kopftuch noch nicht so präsent ist wie in den Großstädten.

Das fängt ja schon mit einfachen Schulpraktika an die Mädchen mit Kopftuch im Krankenhaus oder anderen Pflegeeinrichtungen kaum kriegen.

Die Einrichtungen denken häufig sie könnten den Patienten nicht zumuten von verschleierten Frauen behandelt zu werden - ich weiß wovon ich rede traurig.gif

 

Und obwohl in Deutschland so viele Ärzte aus dem Iran und aus Syrien etc. vertretten sind, werden selbst die Ärzte oft unglaublichen Vorurteilen ausgesetzt und sie haben es wesentlich schwerer sich zu beweisen als andere...

Vor allem am Anang.

Zum beispiel kenne ich einen Arzt der aus Syrien kam und bei uns anfing, über ihn wurde gleich am Anfang gesagt " er würde sich ja nichts von Frauen sagen lassen ", er war keinen Monat da und diese Kritik war völligst unberechtigt - aber er als Moslem - dann muss es ja so sein -.-

 

Und das ist leider nur eins von vielen Beispielen...

Meine Hochachtung vor meinem Muslimischen Geschwistern und vor allem Schwestern die ihren Weg gehen und sich durchsetzen...daumenhoch.png

Am Ende muss man die Qualität anerkennen, egal von wem sie kommt!

 

wasalam.gif

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salam aleikom,

 

ja es ist echt schade- mcih interessiert ja auch incht im restaurant wenn ich ein Shawarma Teller bestelle ob die Bedienung ein blaues Hijab oder einen Niqab anhat, mich interessiert einzig und allein dass mein Essen mir schmeckt, ich nicht all zu lange warten muss bis es kommt, und der Preis der Dienstleistung nicht zu hoch ist.

 

In unserer Geselschaf wird so verzweifelt darauf geachtet alles "richtig" zu machen, dass man schon bei der kleinsten Abweichung etwas als "nicht in Ordnung" abstempelt. Dass es egal ist ob die Person ein Hijab, einen Hut oder garnichts auf dem Kopf hat, das scheint Arbeitgeber nicht mehr zu interessieren, weil sie so verängstigt und Profitgeil (sorry schwestern^^) geworden sind, dass sie sogar damit einverstanden sind eine Person die bessere Vorraussetzungen hat aufgrund ihres (Hijabs/Niqabs) oder sogar bei Männern (Bart, Kleidungsart) nicht einzustellen. Das ist sicherlich bedenklich und meiner meinung nach ein Beweis dass es eben grade KEINE Chancengleichheit in deutschland gibt- egal wie oft die Politiker das Wort noch in den Mund nehmen wollen.

 

Wsalam,Mahdi

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Salam aleikom,

 

auch wenn es ein Zitat ist- kann ich das leider nicht beurteilen, da ich noch nie ein Atom gespalten habe- auch wenn ich 7 Jahre in Iran gelebt habe^^

 

 

wsalam,Mahdi

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Salam aleikom,

 

 

willkommen in Deutschland :-)

Wsalam,Mahdi

Salam

 

Dann komm mal in die Schweiz. ;)

Deutschland ist zurzeit (zwischen Frankreich, Italien oder die Schweiz) das beste Land.

Wenn ich in DE mit meinen Kopftuch durch die Strassen laufe, ist das kein Problem, ich fühl mich nicht beobachtet. Hier in der Schweiz möchte ich gar nicht ausser Haus.

 

Wa Salam

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As-salamu alaykum.

 

Soweit ich weiß, ist Österreich (trotz HC Strache) das zurzeit liberalste Land was das Tragen von Kopftüchern angeht, denn dort dürfen auch Lehrerinnen, laut Aussage von Prof. Dr. Mathias Rohe und Zeitungsmeldungen zufolge, mit Kopftuch unterrichten. smile.png

In Österreich ist die islamische Glaubensgemeinschaft seit der Annexion Bosniens und der darauf folgenden Verkündung des Islamgesetzes 1912 offiziell anerkannt und mit anderen Religionsgemeinschaften gleichgestellt. Die Muslime besitzen eine weitreichende innere Autonomie. Das Tragen eines Kopftuchs gilt als eine Inanspruchnahme des Rechtes auf Religionsfreiheit, das in Artikel 14 Abs. 1 des Staatsgrundgesetzes 1867 sowie in Artikel 9 http://dejure.org/gesetze/MRK/9.html der Europäischen Menschenrechtskonvention verbrieft ist. Es gibt daher in Österreich kein Kopftuchverbot. (Wiki)

 

Staatsgrundgesetz vom 21. Dezember 1867 (R.G.Bl. 142/1867), über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder
Artikel 14.
Die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit ist jedermann gewährleistet.
Der Genuß der bürgerlichen und politischen Rechte ist von dem Religionsbekenntnisse unabhängig; doch darf den staatsbürgerlichen Pflichten durch das Religionsbekenntnis kein Abbruch geschehen.
Niemand kann zu einer kirchlichen Handlung oder zur Teilnahme an einer kirchlichen Feierlichkeit gezwungen werden, in sofern er nicht der nach dem Gesetze hiezu berechtigten Gewalt eines anderen untersteht.
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salam

 

Wir "die Ausländer" sind aber mit Schuld wenn die anderen so schlecht über uns denken. Wenn ich Ausländer sehe, die so lange in DE leben und nicht mal ein Wort auf Deutsch sagen können, oder diese "Coole Clique" in der Schule die nur die Deutschen mobben, hätte ich ehrlich gesagt auch keine Lust auf die.

Es gibt natürlich auch die Rassisten, die geben uns nicht mal eine Chance, dann gibt es die, die uns eine Chance gegeben haben, es aber nie wieder tun würden und dann gibt es die, die uns eine Chance gegeben haben und gute Erfahrungen gemacht haben.

Ich mein jetzt nicht nur die Frauenärztin, sondern allgemein, denn ich finde Deutschland hat uns Ausländer sehr viel Freiheit gegeben.

 

Wa Salam

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As-salamu alaykum.

 

Soweit ich weiß, ist Österreich (trotz HC Strache) das zurzeit liberalste Land was das Tragen von Kopftüchern angeht, denn dort dürfen Lehrerinnen laut Aussage von Prof. Dr. Mathias Rohe beispielsweise mit Kopftuch unterrichten. smile.png

http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/wien/Erste-Kopftuch-Lehrerinnen-in-Wien/411190

 

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/1325007/

http://www.gleichbehandlungsanwaltschaft.at/DocView.axd?CobId=42292

 

 

In Österreich ist die islamische Glaubensgemeinschaft seit der Annexion Bosniens und der darauf folgenden Verkündung des Islamgesetzes 1912 offiziell anerkannt und mit anderen Religionsgemeinschaften gleichgestellt. Die Muslime besitzen eine weitreichende innere Autonomie. Das Tragen eines Kopftuchs gilt als eine Inanspruchnahme des Rechtes auf Religionsfreiheit, das in Artikel 14 Abs. 1 des Staatsgrundgesetzes 1867 sowie in Artikel 9 der Europäischen Menschenrechtskonvention verbrieft ist. Es gibt daher in Österreich kein Kopftuchverbot. (Wiki)

Salam

 

Über Österreich weiss ich nicht Bescheid. War noch nie da.

Aber Danke für die Info.

 

Wa salam

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Salam,

 

ich finde es auch äußerst bedenklich das ganze. Früher dachte ich immer, ja und? Dafür bezahlt die Kirche ja auch den Lohn. Nein, weit gefehlt. Das mit den mehr als 90% stimmt.

Sehe es ja am eigenen Leib, dass ich mit meiner sozialpädagogischen Ausbildung suchen kann so viel ich will, kein kirchlicher Träger stellt einen ein wenn man:

 

- Muslim/a ist

- keine Christin ist

- oder auch nur mit einem Muslim verheiratet ist

- bzw nur mit einem Mann standesamtlich verheiratet ist

- wenn man geschieden ist und nochmal heiratet

 

....usw.

 

Finde es unfair unter dem Aspekt, dass der Staat ja meinen Lohn zahlen würde und nicht die Kirche.

 

Und ob Patientinnen zu einer Hijab Ärztin gehen oder nicht ist ja noch immer deren Sache!

 

wa salam

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